DE19716035A1 - Aktives Sicherheitssystem an Tischkreissägen - Google Patents
Aktives Sicherheitssystem an TischkreissägenInfo
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- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
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- B27G19/00—Safety guards or devices specially adapted for wood saws; Auxiliary devices facilitating proper operation of wood saws
- B27G19/02—Safety guards or devices specially adapted for wood saws; Auxiliary devices facilitating proper operation of wood saws for circular saws
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16P—SAFETY DEVICES IN GENERAL; SAFETY DEVICES FOR PRESSES
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Description
In der Schutzhaube unserer Kreissäge haben wir einen "Laserliner" montiert, welcher eine rote Linie
projiziert, die die Schnittlinie optisch sichtbar macht. Dies erfüllt zwei Aufgaben: Zum einen kann
man Werkstücke mit angezeichneten Schnittkanten bequem per Hand ausrichten wenn ein
Winkelanschlag nicht unbedingt nötig ist und außerdem wird es dadurch erst möglich, sehr große
Werkstücke auszurichten, welche für den Winkelanschlag zu breit sind. Zum anderen hat die rote
Linie eine Warnfunktion: Führt man ein Werkstück mit der Hand auf der Schnittlinie, so fallt die rote
Linie auch auf die Hand. Dies soll einen auf die Gefahr aufmerksam machen, die in einigen
Zentimetern lauert.
Der Laser besteht aus einer Laserdiode, deren punktförmiger Strahl durch einen Glasstab zu einer
Linie aufgeweitet wird. Die Laserdiode hat eine Leistung von 3 mW und fällt in die
Laserschutzklasse IIIa. Diese Leistung reicht bei Tageslicht nicht ganz aus um die Linie gut erkennen
zu können. Da man jedoch nicht direkt in den Strahl blicken kann und die Leistung auf die Linie
verteilt wird, kann man auch einen Laser mit z. B. 10 mW einsetzen. Die Schutzhaube, in der der
Laser montiert ist, ist so stabil und schwingungsarm, daß die rote Linie nicht von der Schnittlinie
abweicht.
Unser Ziel war es, eine Schutzhaube zu entwickeln, die das Sägeblatt so weit wie möglich abdeckt
um eine Verletzung des Benutzers auszuschließen. Dabei sollte die Schutzhaube aber nicht den Blick
auf das Sägeblatt verdecken, denn die Sicht auf den Treffpunkt des Sägeblattes auf das Werkstück ist
Voraussetzung für präzise Schnitte. Die Schutzhaube soll vor allem so konstruiert sein, daß sie den
Benutzer bei seiner Arbeit nicht in seiner Handlungsfreiheit einschränkt, denn dann ist zu befürchten,
daß sie demontiert wird. Die Schutzhaube muß sich so verhalten, als sei sie gar nicht da und muß den
Eindruck erwecken, sie sei in erster Linie sinnvoll und dem Arbeitsprozeß dienlich. Da vor allem die
Höheneinstellung der Schutzhaube bei der Arbeit stört, muß besonders dieser Vorgang vereinfacht
werden. Für die Öffnung der Schutzhaube haben wir uns zwei Varianten überlegt:
Dabei handelt es sich um einen Öffnungsmechanismus, der durch das vom Benutzer herangeführte
Werkstück betätigt wird. Durch den Schub des Werkstücks in Richtung Sägeblatt drückt es gegen
die Vorderkante der Schutzhaube. Durch die Konstruktion der Aufhängung der Schutzhaube, wie sie
im Bild ersichtlich ist, weicht die Schutzhaube dadurch nach hinten und nach oben zurück. Sobald
die Schutzhaube die Höhe des Werkstücks erreicht hat, bleibt sie in dieser Höhe stehen und man
schiebt das Werkstück unter ihr durch. Diese Variante gewährleistet, daß die Schutzhaube das
Sägeblatt immer so weit wie möglich abdeckt und dadurch ein Maximum an Schutz bietet. Auch ist
diese Lösung äußerst unanfällig für Störungen. Allerdings lastet die Schutzhaube beim
Hindurchschieben des Werkstücks auf diesem. Wir haben diese Variante gebaut und eine Weile mit
ihr gearbeitet. Wir haben uns dann aber für die zweite Variante entschieden, da die manuelle
sicherlich einigen Benutzern immer noch zu umständlich oder zu nervig wäre.
Es handelt sich hierbei um eine ähnliche Lösung wie bei der ersten Variante. Der Unterschied besteht
darin, daß die Schutzhaube sich nicht durch den Druck des Werkstücks öffnet, sondern durch ein
Hubgetriebe mit einer Steuerelektronik nach oben gefahren wird. Dazu ist an der Spitze der
Schutzhaube ein IR-Sender/Empfängerpaar installiert. Kommt ein Werkstück in die Reichweite des
IR-Strahls, wird dieser von der Vorderkante des Werkstücks reflektiert und trifft auf den IR-Em
pfänger. Die Elektronik läßt dann das Hubgetriebe die Schutzhaube nach oben fahren. Wenn die
Höhe des Werkstücks erreicht wird, strahlt der IR-Sender über der Vorderkante des Werkstücks
hinweg und das reflektierte Signal bleibt aus. In diesem Moment wird das Hubgetriebe angehalten
und man kann das Werkstück durchschieben. Diese Elektronik arbeitet mit dem
Handerkennungssensor zusammen, dadurch fährt die Schutzhaube nicht nach oben, wenn statt eines
Werkstücks eine Hand vor die Schutzhaube gehalten wird. Diese Variante ist eleganter als die erste
und wird kaum jemanden beim Arbeiten stören. Die Elektronik ist einfach und nicht störanfällig.
Bei beiden Varianten besteht die Schutzhaube aus dem Plexiglas "Makrolon", welches extrem
widerstandsfähig ist und nicht zerkratzt. Da die vorgeschriebene Staubabsaugung an der
Schutzhaube nichts mit unserer Zielsetzung "Sicherheit" zu tun hat, haben wir sie nicht berücksichtigt
um den Aufwand zu reduzieren.
Hände und Finger sind bei der Arbeit mit Kreissägen besonders gefährdet. Es war eines unserer
Ziele, einen Sensor zu finden, welcher erkennen kann, ob man einen Finger oder eine Hand mit in das
Sägeblatt führt. Es gibt allerdings keinen im Handel erhältlichen Sensor, der dieser Anforderung
genügen kann. Bewegungssensoren z. B. können zwar die Bewegung erfassen, aber nicht zwischen
Holz und Hand unterscheiden. Thermische Sensoren, welche die Hand an ihrer Wärmestrahlung
theoretisch erkennen könnten, können durch kalte Hände oder warmes Holz irritiert werden. Wir
haben deshalb selber einen Sensor entwickelt, welcher auf der Idee des Russen Leon Theremen von
1920 basiert. Der sogenannte "Theremin-Oszillator" war der erste Synthesizer zur Klangerzeugung.
Die Schaltung besteht aus zwei Oszillatoren, von denen einer auf einer festen Frequenz schwingt, der
andere ändert seine Frequenz abhängig von der Annäherung einer Hand an eine Kupferplatte, welche
zusammen mit der Hand eine Parallelkapazität zu der Kapazität im Schwingkreis darstellt. Die
Differenz beider Frequenzen ist proportional zur Annäherung der Hand an die Kupferplatte, welche
unter dem Arbeitstisch vor dem Sägeblatt angebracht ist. Wegen der geringeren elektrischen
Polarisierbarkeit von Holz gegenüber der Hand hat das Holz eine geringere Wirkung auf den Sensor
als die Hand. Dies ermöglicht eine Unterscheidung der Hand vom Holz. Ab einem bestimmten Wert
der Frequenzdifferenz, also bei einer bestimmten Nähe der Hand zur Sensorplatte und damit zum
Sägeblatt, löst die Sensorelektronik die Notaus-Absenkvorrichtung aus.
Als ein Problem stellte sich der Arbeitstisch heraus, da er aus Metall besteht und bei einem zu
geringen Abstand zur Sensorfläche ebenfalls als Sensor diente. Um dieses Problem zu beseitigen
haben wir den Kunststoffeinsatz um das Sägeblatt herum vergrößert. Die Oszillatorelektronik ist
direkt unter der Sensorfläche montiert um eine Störung durch elektromagnetische Wechselfelder in
der Umgebung zu verhindern.
Das Sägeblatt ist die Hauptgefahrenquelle an einer Tischkreissäge. Um einen wirksamen Schutz vor
Verletzungen zu bieten, muß man das Sägeblatt auf irgend eine Weise ungefährlich machen können.
Eine Bremsung des Sägeblattes ist zwar möglich, aber es kann nicht schlagartig geschehen. Die Zeit
vom Erkennen der Hand vor dem Sägeblatt über das Abbremsen des Sägeblattes bis zu dessen
Stillstand würde ausreichen, um die Hand in das noch rotierende Sägeblatt zu führen. Wir mußten
uns deshalb eine andere Art ausdenken, um die Gefahr des Sägeblatts auszuschalten.
Wir haben ein eine Notaus-Funktion entwickelt, die das Sägeblatt nicht abbremst, sondern es außer
Reichweite der Hand befördert: Bei Erkennen einer Hand vor dem Sägeblatt steuert die
Sensorelektronik ein Ventil an, wodurch ein pneumatischer Zylinder den Motor mit dem Sägeblatt
schlagartig nach unten zieht; dabei verschwindet das Sägeblatt vollständig unterhalb des
Arbeitstisches. Diese Methode hat die Vorteile, daß sie sehr schnell ist und dabei vollkommen
verschleißfrei arbeitet. Nach der Auslösung der Absenkung kann das Sägeblatt durch den Zylinder
per Knopfdruck wieder nach oben gefahren werden. Für den Zylinder wird Druckluft mit einem
Druck von 10 bar benötigt. Hierzu eignet sich ein kleiner Kompressor mit Druckspeicher wie man
ihn in jedem Baumarkt kaufen kann. Wird die Säge in Betrieben eingesetzt, entfällt diese
Anschaffung, da Druckluft fast immer schon vorhanden ist.
Für die Führung der beweglichen Motorapparatur wird die vorhandene Führung zur
Schnitthöheneinstellung verwendet. Die Funktion der Schnitthöhenverstellung erfolgt nun durch eine
Handkurbel welche über eine Spindel und eine Scherenmimik den Zylinder und somit auch das
Sägeblatt in der Höhe verstellen kann.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Bedienungskomfort an
Tischkreissägen, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Sägeblatt eine elektronische
Handerkennung plaziert ist, welche im Notfall Schutzmaßnahmen auslöst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sägeblatt durch die Elektronik ausgelöst, hydraulisch
oder pneumatisch abgesenkt werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhaube, welche das Sägeblatt abdeckt, mit dem
Werktisch und dem Werkstück mittels einer Gleit- oder Hubvorrichtung
lückenlos abschließt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhaube, welche das Sägeblatt abdeckt, durchsichtig
ist, und somit den Blick auf das Werkstück nicht verdeckt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittlinie vor dem Sageblatt mit einem Laser, welcher
eine Linie auf den Werktisch projiziert, visualisiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19716035A DE19716035A1 (de) | 1997-04-17 | 1997-04-17 | Aktives Sicherheitssystem an Tischkreissägen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19716035A DE19716035A1 (de) | 1997-04-17 | 1997-04-17 | Aktives Sicherheitssystem an Tischkreissägen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19716035A1 true DE19716035A1 (de) | 1998-10-22 |
Family
ID=7826777
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19716035A Withdrawn DE19716035A1 (de) | 1997-04-17 | 1997-04-17 | Aktives Sicherheitssystem an Tischkreissägen |
Country Status (1)
Country | Link |
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