DE19715870A1 - Therapiegerät zur Behandlung von Harninkontinenz - Google Patents
Therapiegerät zur Behandlung von HarninkontinenzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisches Therapiegerät zur Behandlung von
Harninkontinenz, bestehend aus einem in den Körper des Patienten einführbaren
Gehäuse, in dem eine von Schaltungsanordnung (Impulsgeberschaltung) zur
Erzeugung elektronischer Spannungsimpulse vorgesehen ist, welche über
ringförmige, am Gehäuseaußenmantel symmetrisch angebrachte Elektroden
abgegeben werden, und mit einem Reedkontakt zum Ein- und Ausschalten des
Gerätes.
Das Gerät ist so auszubilden, daß die formbedingten Anwendungsnachteile
entfallen und die erzielbaren therapeutischen Ergebnisse weiter verbessert werden.
Die Lösung zeichnet sich dadurch aus, daß das Gehäuse des Gerätes als um seine
Längsachse rotationssymmetrischer Körper mit einseitigen konvex ausgebildetem
Ende gestaltet ist und im hinteren Bereich verjüngt sich zur Spitze hin, und somit
wird erreicht, daß nach dem Einführen beispielsweise in die Vagina oder im
Enddarm der Schließmuskel nicht ständig gespannt ist, sondern sich vollständig
schließen kann, so daß Bakterienwanderung zwischen dem Schließmuskel und der
benachbarten Organe nicht begünstigt werden. Körpersekrete und -gase können
unbehindert nach außen treten.
Ein besonderer Vorteil ergibt sich dadurch, daß weiter innen liegende Nerven und
Muskeln von den Elektroden exakt und maximal erfaßbar sind, da das Gerät
nunmehr zylinderförmig und vollständig im Körperinneren gelagert werden kann.
Die natürliche Kontraktion des Schließmuskels wird somit nicht in ihrer Funktion
gestört.
Ein Gerät der vorgenannten Gattung ist durch die DE-OS 38 27 232 bekannt. Es
ist ein Stimulator mit einem im Gehäuse angeordneten, von außen zu bedienenden
Betriebsschalter zum Ein- und Ausschalten des Gerätes. Da das Gerät nach jeder
Anwendung zu desinfizieren oder zu sterilisieren ist, betrifft die Gefahr, daß ein
solcher Schalter beschädigt und funktionsunfähig wird. Die Massekontaktgabe
erfolgt störanfällig über einen am Gehäuseende befindlichen Schraubdeckel.
Insgesamt ist die Gefahr von Betriebsstörungen bei der bekannten Ausführung
erheblich. Außerdem ist das Gerät mit einer wechselbaren Batterie zu betätigen.
Ebenfalls ein derartiges Gerät zeigt die DE-43 02 658 A1.
Das Gehäuse der bekannten Ausführung ist im vorderen Bereich abgerundet und
im hinteren Bereich mit einer Einschnürung mit progressiver
Durchmesserzunahme am Ende versehen. Dieses Ende dient gleichzeitig als
Griffstück, schränkt jedoch den Anwendungskomfort ein, außerdem die
Kontraktion des Schließmuskels wird gestört. Die Elektroden in diesem Gerät
liegen nicht symmetrisch und dessen Gehäuse besteht aus mehreren Teilen, die
zusammengeklebt sind. Der Nachteil ist, daß bei häufiger Verwendung des
Gerätes und bei Innenkörpertemperatur sowie bei Sterilisierung oder
Desinfizierung des Gerätes ein Auseinanderbrechen erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs genannten
Gattung für die Behandlung von Harninkontinenz zu schaffen, das eine einfache,
auch über längere Zeiträume andauernde sichere Anwendung zur Stimulierung
größerer Muskeln und Nerven ermöglicht, ohne daß der Patient besondere
Bedienungsmaßnahmen zu beachten hat. Die Erfindung als Lösung zeichnet sich
dadurch aus, daß das Gehäuse des Gerätes zusammengeschweißt ist, einen
Aufnahmeraum für die Spannungsquelle aufweist, daß in einem weiteren
Aufnahmeraum eines der Gehäuseteil die Impulsgeberschaltung und ein in der
Verbindungsleitung zwischen der Spannungsquelle und der Impulsgeberschaltung
vorgesehener, in Ruhestellung geschlossener Reedkontakt, als Betriebsschalter
angeordnet ist, daß das Gerät mit mindestens 2 Spannungsimpulse abgebenden
Elektroden ausgerüstet ist, von welchen mindestens eine als Pluspol und
mindestens eine als Minuspol ausgebildet ist, und daß für das Gerät zur
Verwahrung bei Nichtgebrauch ein Aufbewahrungsbehälter vorgesehen ist, der
einen Magneten zum öffnen des Reedkontaktes aufweist.
Der Einsatz eines Reedkontaktes innerhalb des Gehäuses, der in Ruhestellung
geschlossen ist und bei Einwirkung eines Magnetfeldes geöffnet wird, hat den
Vorteil, daß die Ein- und Ausschaltereinrichtung durch einen
Sterilisierungsvorgang nicht beschädigt und damit außer Funktion gesetzt werden
kann. Als Spannungsquelle dient ein Akkumulator.
Der Aufbewahrungsbehälter ist mit eine Ladesteuerschaltung zur Steuerung des
Ladeprozesses und zusätzlich mit einer Anschlußbuchse für ein Steckernetzgerät
ausgerüstet. Der Ladevorgang wird durch den Magneten, beispielsweise einen
Pergamentmagneten, im Aufbewahrungsbehälter gestartet, der mit Hilfe des
geräteinternen Reedkontaktes die Impulsgeberschaltung im Gerät ausschaltet und
die Ladeelektroden mit dem Akku verbindet. Die im Aufbewahrungsbehälter
eingebaute Ladesteuerschaltung steuert den Ladeprozeß und verhindert ein
Überladen des Akkumulators, falls das Gerät zu lange im Aufbewahrungsbehälter
gelassen wird.
Für die Anwendung des Gerätes ist kein Zubehör erforderlich. Ebenso ist die
Anwendung beim angeschlossenen Steckernetzgerät ausgeschlossen. Die
Akkumulatoren sind hermetisch verschlossen. Bei einer korrekten Ladung besteht
nicht die Gefahr des Austritts flüssigen Elektrolyts oder anderer giftiger
Bestandteile. Die einzelnen Akkuzellen sind in einem Block durch einen die
Akkus eng umschließenden Schrumpfschlauch zusammengefaßt.
Während der Anwendung hat das Gerät keinen Kontakt zu externen zusätzlichen
Geräten, sondern ist auf Grund der internen Spannungsquelle autark. Die aus dem
Gehäuse herausragenden Ladeelektroden sind während der Behandlung zum
Schutz der Patienten ausgeschaltet. Da es praktisch keine Serviceteile, d. h. keine
für die Wartung durch den Patienten betätigbare Stell- und Bedienungselemente
im Innenraum des Gerätes gibt und dieses allein durch die Entnahme aus dem
Aufbewahrungsbehälter betriebsbereit ist, kann von einem automatischen
Anwendungsvorgang gesprochen werden. Die Gehäuse ist aus nicht toxisch oder
körpergefährlichen Substanz Makrolon 2458 (Firma: Bayer) und läßt sich leicht
desinfizieren und sterilisieren.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt und nachstehend erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Gerätes, zum Teil im Längsschnitt,
Fig. 2 ein Schaltbild der Impulsgeberschaltung und
Fig. 3 ein Schaltbild der Ladeschaltung.
Fig. 4 eine Ansicht des Ladegerätes mit liegender Impulsgebereinheit
Fig. 5 ein grafisches Bild der Impulsform.
Das Therapiegerät besteht aus einem Gehäuse 1, in dem durch das
Gehäusevorderteil 5 gebildeten Aufnahmeraum 7 ist beispielsweise ein NC-Ak
kumulator 8 gelagert. Er ist mit der auf der Platine 9 angeordneten
Impulsgeberschaltung über einen nicht dargestellten Reedkontaktschalter
elektrisch verbunden in das Gehäusehinterteil 6.
Das hintere Ende des Bolzen 2 reicht aus dem abschließenden Gehäuseende 3
heraus und dient als positive Ladeelektrode 4. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist auf die Darstellung der Verbindung zwischen dem Akkumulator 8 und dem
Bolzen 2 verzichtet worden. Am vorderen Ende des Gehäuses ist die negative
Ladeelektrode 10 des Akkumulators angeordnet.
In den Außenmantel des Gerätegehäuses sind mindestens zwei aus rostfreien
vergoldeten Ringelektroden 11 als plus und 13 als minus eingelassen. Über diese
Elektroden werden die Spannungsimpulse zur Stimulierung der Muskel- und
Nervenzellen abgegeben.
Um eine körperliche Anpassung zu erreichen, ist das Gehäuse um seine
Längsachse rotationssymmetrisch ausgebildet. Es zeigt im vorderen Bereich eine
Abrundung und im hinteren Bereich verjüngt sich zur Spitze hin. Die
Impulsgeberschaltung (Fig. 2) wird für den Betrieb durch den Reedkontakt S1
mit einem Akkublock aus 5 Zellen mit jeweils 1,2 V Nennspannung und einer
typischen Kapazität von 75 mAh (Nennkapazität 60 mA) verbunden. Das IC 1
arbeitet als astabiler Multivibrator mit einer Einschaltdauer von 90 s und einer
Pause von 60 s. Die die Zeitkonstanten bestimmenden Bauteile sind die
Widerstände R1, R2 und R3 sowie C1. Der kapazitive Widerstand C2 dient der
Glättung der schaltkreisinternen Schwellspannung und trägt damit zur Stabilität
der Zeitkonstanten bei. Während des Einschaltzyklus arbeitet das IC 2 ebenfalls
als astabiler Multivibrator mit 0,5 m Impulseinschaltdauer und 28 mS Pause. Die
die Zeitkonstanten bestimmenden Bauteile sind die Widerstände R4, R5 und C3.
Der Ausgang des IC 2 ist über R6 mit den Patientenelektroden verbunden. Bei
einem minimal anzunehmenden Patientenersatzinnenwiderstand von 1 kOhm
begrenzt R6 den Stimulationsstrom auf 2 mA. Im Fehlerfall (Kurzschuß des
Ausgangs mit der Versorgungsspannung) fließt ein maximaler Patientenstrom von
6 mA. Die Diode D1 verbessert das Ladeverhalten von C3 und die Impulsform
am Ausgang des C2. Der Widerstand R0 ist aus Layoutgründen in die Schaltung
eingefügt und hat keine elektronische Funktion. Der Kondensator C4 hat dieselbe
stabilisierende Wirkung für den Multivibrator IC 2 wie der bereits für den IC 1
beschriebene Kondensator C2.
Die Ladeschaltung (Fig. 3) wird durch ein Steckernetzteil mit einem
Klinkenstecker über die Klinkenbuchse am Aufbewahrungsbehälter mit
Betriebsspannung versorgt. Die Diode D1 dient als Verpolungsschutz. Die
Widerstände R1 und C1 versorgen den Ladesteuerbaustein mit einer von der
Ladespannung entkoppelten und geglätteten Versorgungsspannung. Die Diode D3
dient dem Entlade- und Verpolungsschutz für die Akkumulatoren im Gerät. Der
Widerstand R4 begrenzt den Ladestrom auf 5 mA, die Widerstände R4 und R5
den Ladeerhaltungsstrom auf 0,5 mA. Die Widerstände R2, C2 bestimmen die
Zeitkonstante für die Ladedauer.
Der Akkumulator wird nach dem Einstecken des Gerätes bei einer Ladedauer von
14 h mit 5 mA geladen und nach dem Ausschalten des Ladestroms durch den
Steuerbaustein über die Widerstände R4 und R5 mit einem Ladeerhaltungsstrom
versorgt. Der Widerstand R3 und der Transistor T1 steuern den Ladestrom. Die
Diode D2 legt den Schaltwechsel für den Transistor den schaltkreisinternen Timer
fest.
Claims (7)
1. Elektrisches Therapiegerät zur Behandlung von Harninkontinenz, bestehend aus
einem in den Körper des Patienten einführbaren Gehäuse, in dem eine von einer in
dem Gehäuse angeordneten Spannungsquelle gespeiste Schaltungsanordnung
(Impulsgeberschaltung) zur Erzeugung elektrischer Spannungsimpulse angebracht
ist, welche über ringförmige, am Gehäuseaußenmantel vorgesehene aus rostfreien
vergoldeten Elektroden zur Muskel- und Nervenstimulation nach außen
abgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse aus
zusammengeschweißte Teil besteht, mit einen Aufnahmeraum (7) für die
Spannungsquelle (8) aufweist, daß in einem weiteren Aufnahmeraum (6) die
Impulsgeberschaltung und ein in der Verbindungsleitung zwischen der
Spannungsquelle und der Impulsgeberschaltung vorgesehener, in Ruhestellung
geschlossener, Reedkontakt als Betriebsschalter angeordnet sind, daß das Gerät
mit mindestens 2, die Spannungsimpulse abgebenden Elektroden (11 und 13)
ausgerüstet ist, von welchen mindestens eine (11) als Pluspol und mindestens eine
Elektrode (13) als Minuspol ausgebildet sind und daß für das Gerät bei
Nichtgebrauch ein Aufbewahrungsbehälter vorgesehen ist, der einen Magneten
zum Öffnen des Reedkontaktes aufweist.
2. Therapiegerät nach Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
zusammengeschweißt sind.
3. Therapiegerät nach Anspruch 2 ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
um seine Längsachse rotationssymmetrisch ausgebildet ist und im vorderen
Bereich eine Abrundung zeigt und sich im hinteren Bereich zur Spitze hin
verjüngt.
4. Therapiegerät nach einem der Ansprüche 1-3 ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse im Bereich des griffseitigen Endes (3) eine Aussparung im Gehäuse
und Durchbohrung (12) zum Einführen eines Zugfadens enthält.
5. Therapiegerät nach einem der Ansprüche 1-4 ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Stromform rechteckig ist.
6. Therapiegerät nach einem der Ansprüche 1-5 ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Frequenz zwischen 20 und 50 Hz liegt.
7. Therapiegerät nach einem der Ansprüche 1-6 ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Strom eine Konstantspannung aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997115870 DE19715870A1 (de) | 1997-04-16 | 1997-04-16 | Therapiegerät zur Behandlung von Harninkontinenz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997115870 DE19715870A1 (de) | 1997-04-16 | 1997-04-16 | Therapiegerät zur Behandlung von Harninkontinenz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19715870A1 true DE19715870A1 (de) | 1998-10-22 |
Family
ID=7826680
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997115870 Ceased DE19715870A1 (de) | 1997-04-16 | 1997-04-16 | Therapiegerät zur Behandlung von Harninkontinenz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19715870A1 (de) |
Cited By (5)
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US8805509B2 (en) | 2005-11-24 | 2014-08-12 | Femeda Limited | Compressible electrodes |
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US10105531B2 (en) | 2015-09-07 | 2018-10-23 | Femeda Ltd. | Device for electrostimulation |
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DE3827232A1 (de) * | 1988-04-26 | 1989-11-09 | Shafik Dr Med Barsom | Elektro-stimulator fuer die behandlung der weiblichen inkontinenz |
-
1997
- 1997-04-16 DE DE1997115870 patent/DE19715870A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |