DE19714888A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen aus nicht miteinander verbundenen Blechzuschnitten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen aus nicht miteinander verbundenen BlechzuschnittenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus nicht miteinander
verbundenen Blechzuschnitten.
Aus DE 195 35 870 A1 und einem Beitrag von Schmoeckel, D. sowie Dick, P (EFB-Tagungsband
Innenhochdruckumformen: Anwendung des Innenhochdruck-Umformens auf ebene
Blechplatinen) sind Verfahren bekannt, bei denen aus nicht miteinander verbundenen
Blechzuschnitten Hohlkörper durch Innenhochdruckumformen hergestellt werden. Hierzu
werden die Ränder der aufeinanderliegenden Zuschnitte (auch Flansche genannt) zwischen zwei
Ziehringen eingespannt und anschließend ein Druckmedium zwischen beide Zuschnitten
eingeleitet. Dadurch erfahren beide Blechzuschnitte eine zunächst freie Umformung, die je nach
Klemmkraft im Flansch streckziehtypische bzw. tiefziehähnliche Ausprägung der Spannungen
und Formänderungen in den Umformzonen aufweisen kann. Große Formänderungen können
insbesondere dann erreicht werden, wenn die Klemmkraft so niedrig gewählt wird, daß
möglichst viel Werkstoff aus dem Flanschbereich in den druckbeaufschlagten Bereich
nachfließen kann, d. h. ein hoher Tiefziehanteil an der Umformung vorliegt.
Sind innerhalb der Ziehringe formgebende Werkzeugelemente, auch Matrizen genannt,
angeordnet, so kommt es bei geeigneter Steuerung der Prozeßparameter im Verlauf der
Umformung zur Anlage der Formteile an die Matrizenoberfläche. Im Verlauf dieser sogenannten
formgebundenen Umformung ist in der Regel ein starker Druckanstieg zu verzeichnen, der
erforderlich ist, um enge Radien auszuformen.
Nachteilig sind an diesen Verfahren insbesondere folgende Sachverhalte:
Das System zur Zuführung des Druckmediums muß gewährleisten, daß das Nachfließen des Werkstoffes in den erwünschten Bereichen nicht behindert wird. Druckzuführungen in solchen Flanschbereichen sind daher nur sehr schwer zu realisieren.
Das System zur Zuführung des Druckmediums muß gewährleisten, daß das Nachfließen des Werkstoffes in den erwünschten Bereichen nicht behindert wird. Druckzuführungen in solchen Flanschbereichen sind daher nur sehr schwer zu realisieren.
Zum Abdichten des druckbeaufschlagten Bereiches ist eine Mindestklemmkraft im Flansch
erforderlich, die sich überwiegend aus einer Schließkraft (Innendruck × proj. Fläche), einer
Niederhalterkraft zur Vermeidung der Faltenbildung (durch Zug-Druck-Spannungszustand) und
ggf. einem Zuschlag zusammensetzt. Der Klemmkraftanteil, der über die reine Schließkraft
hinaus geht, bewirkt eine Reibung im Flansch, die das Nachfließen von Werkstoff aus dem
Flanschbereich behindert. Man muß also bestrebt sein, die Klemmkraft so niedrig wie möglich
zu halten. Andererseits kommt es bei zu niedriger Klemmkraft zu unerwünschter Faltenbildung
bzw. zu Undichtigkeit. Der Toleranzbereich für die Klemmkraft ist demzufolge recht schmal und
zudem von den Prozeßbedingungen abhängig. Die Prozeßbeeinflussung ist daher u. U. recht
aufwendig und erfordert komplexe Steuerungs- bzw. Regelungssysteme, um Gutteile
produzieren zu können.
Das Formgeben mit Flüssigkeitsdruck in der bekannten Weise führt bereits in der Phase der
freien Umformung zwangsläufig zu einer Ausdünnung des Bleches. Dies ist in der Regel nicht
erwünscht, da hierdurch die erreichbare Formänderung verringert wird (vgl. Lange, K.; Lehrbuch
der Umformtechnik, Bd. 3, Seite 35-77).
Die Formgebung mit Flüssigkeit führt bereits in einer frühen Phase des Umformprozesses zur
Anlage der Blechoberflächen an die Werkzeugoberfläche, z. B. im Bereich der
Ziehkantenrundung. Durch den Flüssigkeitsdruck kommt es hier zu einer hohen
Kontaktnormalspannung und damit zu einer hohen Reibkraft, die dem Nachfließen von
Werkstoff aus dem Flanschbereich entgegenwirkt.
Aufgrund der großen Flüssigkeitsdrücke, die zur Umformung, insbesondere zum Ausprägen
enger Radien, erforderlich sind, werden Zuhalteeinrichtungen benötigt, die erhebliche
Schließkräfte aufbringen müssen.
Im Gegensatz zum konventionellen Tiefziehen, bei dem der starre Stempel über Reibungskräfte
zwischen Stempeloberfläche und Blechoberfläche das gleichmäßige Nachfließen von Werkstoff
aus dem Flanschbereich nahezu erzwingt, fließt bei der Umformung mit Druckmedium jeweils
dort Werkstoff aus dem Flansch nach, wo der lokale Widerstand am geringsten ist. Der
Widerstand gegen Nachfließen aus dem Flansch wird dabei überwiegend durch die
vorhandenen tribologischen Verhältnisse im Flansch (Flächenpressung, Schmierstoff . . .) sowie die
Geometrie der Werkzeugelemente beeinflußt. Wird nun das Einzugsverhalten insbesondere
während der freien Umformung nicht aktiv beeinflußt, kann es vorkommen, daß das
Einzugsverhalten instabil wird, d. h. es zu einem verstärkten lokalen Einzug kommt. Es ist es
daher zum Herstellen von Gutteilen erforderlich, die Schließkraft entlang des Umfangs des
Hohlkörpers geregelt zu variieren, um das gewünschte Einzugsverhalten aus dem Flanschbereich
zu erreichen. Es sind also aufwendige Zuhalteeinrichtungen erforderlich.
Hohlkörper mit komplexer Geometrie lassen sich daher mit den o.a. Verfahren nicht oder nur
mit sehr hohem Aufwand realisieren.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die bekannten Herstellungsverfahren in der
Weise weiterzubilden, daß Hohlkörper mit komplexen Geometrien hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird entsprechend der Erfindung dadurch gelöst, daß zunächst durch einen
Vorformvorgang aus den Zuschnitten eine Vorformgeometrie dergestalt hergestellt wird, daß
der eine Blechzuschnitt sich bereits weitestgehend an die zu fertigende Fertigteilgeometrie
anpaßt. Der weitere Blechzuschnitt bleibt dabei zunächst zwangsläufig in Kontakt zu dem
anderen Blechzuschnitt.
Anschließend wird zwischen die Blechzuschnitte Druckmedium eingebracht, so daß der eine der
Blechzuschnitte sich weitergehend der zu fertigende Fertigteilgeometrie anpaßt, während der
anderen Blechzuschnitt zunächst einen Stülpvorgang erfährt und sich dann der zu fertigende
Fertigteilgeometrie anpaßt.
Zum Vorformen kommen dabei insbesondere Fertigungsverfahren aus der Gruppe der
Tiefziehverfahren in Frage, da dann die Vorumformung und die Endumformung ggf. sogar in
einem Werkzeug durchgeführt werden können. Aber auch andere bekannte Verfahren, wie z. B.
das Biegen oder Drücken sind denkbar (vgl. DIN 8584, DIN 8585 und DIN 8586).
Dabei ist das Tiefziehen eine hinlänglich bekannte Fertigungsverfahrensgruppe (vgl. Lange, K.;
Lehrbuch der Umformtechnik, Bd. 3, Seite 311-468). Neben dem Tiefziehen mit starren
Werkzeugen, kommen dabei auch die sogenannten Sondertiefziehverfahren, insbesondere
diejenigen mit starrem Stempel und Flüssigkeitskissen (z. B. Hydromechanisches Tiefziehen) oder
elastischem Kissen (Gummikissenziehen) in Frage. Auch der Einsatz vibrierender Niederhalter ist
denkbar. Zur Beeinflussung des Nachfließens von Werkstoff aus dem Flanschbereich können
dabei alle bekannten Möglichkeiten zum Einsatz kommen. Beispielsweise das Anordnen von
sogenannten Ziehleisten oder Ziehwulsten (vgl. VDI Richtlinie 3141), aber auch flexible
Niederhalter, Mehrpunktziehtechnik u. a.m. Zum Verbessern des tribologischen Verhaltens
(Herabsetzen der Reibung zwischen Ziehkante und Blech) können dabei übliche
Tiefziehschmiermittel zum Einsatz kommen (vgl. Lange, K.; Lehrbuch der Umformtechnik, Bd. 3,
Seite 78-110).
Nach Abschluß des gesamten Umformprozesses bzw. nach Abschluß des Stülpvorganges lassen
sich beide Formteile mittels geeigneter Fügeverfahren, wie z. B. Widerstandspunktschweißen,
Rollnahtschweißen, Schutzgasschweißen aber auch mechanische Fügeverfahren oder
Klebeverfahren, miteinander verbinden. So kann auf einfache Weise ein Hohlkörper hergestellt
werden. Da beide Formteile in einem Prozeß hergestellt werden ist dabei ein gute
Paßgenauigkeit der Teile zueinander gewährleistet. Dabei ist es ohne weiteres möglich vor dem
Fügeprozeß zusätzliche Funktionselemente in den Hohlraum zwischen den beiden Formteilen
einzubringen. Zum Beispiel ist so die Herstellung von Schalldämpfern für Abgasanlagen
denkbar.
Es sind komplex geformte offene und geschlossene Hohlkörper herstellbar.
Es können zwei unterschiedliche Blechformteile in einem Arbeitsgang hergestellt werden.
Werden zwei oder mehr Blechformteile zu einem Hohlkörper zusammengefügt, so können vom
dem Fügevorgang zusätzliche Funktionselemente in den Hohlraum eingebracht werden.
Es können konventionelle Pressen zum Tiefziehen und zum Schließen der Werkzeuge beim
Endumformen eingesetzt werden.
Da die Zuschnitte während der Vorumformung nicht miteinander verbunden sind, können sich
diese frei gegeneinander verschieben.
Durch die Abfolge, daß zunächst ein Tiefziehen und dann ein Streckziehen durchgeführt wird,
werden maximale Umformgrade erreicht.
Das Tiefziehen von Doppelblechen erweitert die Verfahrensgrenzen gegenüber dem Tiefziehen
der einzelnen dünnen Blechschalen.
Insbesondere, wenn vor der abschließenden "Kalibrier"-Umformung geschweißt wird, gibt es
wenig Probleme mit einem Verzug der Bleche durch den Schweißvorgang. Die plastische
Umformung ergibt eine bessere Form- und Maßgenauigkeit.
Ein Schmiermittel zur Minimierung der Reibung ist in der Regel lediglich im Flanschbereich der
Außenfläche beider Blechzuschnitte erforderlich. Die innen liegenden Flächen der Blechzuschnitte
können ohne Schmiermittelschicht umgeformt werden. Infolge dessen muß bei einem
Schmiermitteleinsatz das Schmiermittel nach erfolgter Umformung gegebenenfalls lediglich von
der Außenfläche des Hohlkörpers entfernt werden.
Da der Großteil des umzuformenden Werkstoffes sich bereits zu Beginn der Endumformphase in
der Formhöhlung befindet, muß bei der Endumformung weniger Werkstoff aus dem
Flanschbereich nachfließen. Infolge dessen findet wenig gleitende Relativbewegung zwischen
Blechwerkstoff und Werkzeugoberfläche statt, so daß geringere Anforderungen an die
Verschleißfestigkeit des Werkzeugwerkstoffes für die Endumformung gestellt werden.
Für das Stülpen des einen Deckbleches bei der Endumformung ist vergleichsweise geringer Druck
erforderlich. Lediglich bei der "Kalibrier"-Umformung, d. h. Anlegen der Bleche an die
Formkontur wird u. U. ein hoher Druck benötigt. Infolge dessen werden weniger hohe
Anforderungen an die Druckmedienquelle und an die mechanischen Eigenschaften des
Endumformwerkzeuges gestellt. Außerdem werden geringere Schließkräfte der
Zuhalteeinrichtung für den Endumformprozeß benötigt.
Bei entsprechender Prozeß- und Bauteilgestaltung können Druckmediendrücke unterhalb 5 Mpa
bereits zur vollständigen Endumformung ausreichen. Als Druckmedium können daher neben
praxisüblichen Wasser-Öl-Emulsionen auch gasförmige Medien zum Einsatz kommen.
Beim Einsatz gasförmiger Druckmedien entfällt neben dem Problem der Entleerung des
Hohlkörpers nach erfolgter Umformung auch das Problem der Aufbereitung und
umweltgerechten Entsorgung des Druckmediums, da bei Auswahl entsprechender Gase, z. B.
Luft oder Stickstoff, diese unkritisch in die Atmosphäre entweichen dürfen.
Durch die plastischen Dehnungen während des Umformprozeß können
Schweißeigenspannungen abgebaut werden.
Zusätzliche Operationen, wie z. B. Lochen, sind in den Endumformprozeß integrierbar.
Der Einsatz von beweglichen Werkzeugelementen erweitert die Verfahrensgrenzen bei der
Endumformung.
Es erfolgt bei der Vorumformung eine Zwangszentrierung reibschlüssig durch den Stempel,
daher ist weniger Aufwand beim Regeln des Einzugsverhaltens nötig.
Nicht aufgeschäumte Bauteile können sehr einfach rezykliert werden.
Wird statt eines flüssigen oder gasförmigen Druckmediums ein Medium (z. B. ein Schaum)
eingesetzt, welches sich mit den innen liegenden Blechoberflächen stoffschlüssig verbindet, so
kann auf zusätzliche Fügeverbindungen entlang der Flansche ggf. sogar verzichtet werden.
Der Druckanschluß für den Endumformvorgang kann für spätere Einsatzzwecke genutzt
werden, z. B. als Anschlußteil, Einfüllstutzen etc.
Der Druckanschluß kann als Werkzeugelement z. B. zum Lochen oder Aushalsen genutzt
werden.
Die erzeugten Werkstücke haben eine gute Schwingungssteifigkeit.
Eine Kombination von Zuschnitten unterschiedlicher Qualität, Dicke, Werkstoff usw. ist möglich.
Werden die Formteile zu einem Hohlkörper verbunden, können vor dem Fügeprozeß zusätzliche
Bauteil in den Hohlraum eingebracht werden.
Hohlräume des Fertigteils können im Einbauzustand zum Transport von Medien genutzt
werden, z. B. im Heizungs- und Lüftungsbereich etc.
Bei der Herstellung von komplex geformten Druckbehältern kann die Druckprüfung direkt mit in
das Fertigungsverfahren integriert werden.
Vorumformung und Endumformung kann in einem Werkzeugsatz durchgeführt werden.
Vorumformung und Endumformung können in jeweils speziellen Werkzeugen gegebenenfalls
auf unterschiedlichen Umformmaschinen durchgeführt werden. So kann z. B. die
Vorumformung mit einer schnellaufenden, z. B. mechanischen Tiefziehpresse durchgeführt
werden, während die Endumformung in einer speziellen Zuhalteeinrichtung durchgeführt wird,
die z. B. im Takt des Montagebandes läuft.
Ein Aufweiten ist bis direkt zur Schweißnaht möglich. Damit ergeben sich minimale
Flanschbereiche und eine optimierte Querschnittsgestaltung.
Bauteile, die umlaufend dicht verschweißt und nicht ausgeschäumt werden, können als
Druckspeicher, Vorratsbehälter (z. B. als Kraftstoffvorratsbehälter im Kraftfahrzeug) genutzt
werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 das allgemeine Verfahrensprinzip;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines typischen Verfahrensablaufes, bei dem die
Vorumformung (Schritt III) in demselben Werkzeug durchgeführt wird wie die
Endumformung (Schritt IV). Das optionale Fügen der Formteile zu einem Hohlkörper
kann hier z. B. nach dem Umformprozeß erfolgen;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines typischen Verfahrensablaufes, bei dem die
Vorumformung (Schritt II) und das Stülpen (Schritt III) in einem Tiefziehwerkzeug
durchgeführt wird, während die abschließende "Kalibrier"-Umformung (Schritt V)
außerhalb des Werkzeugs durchgeführt wird, so daß eine freie Umformung stattfindet.
Hierzu wird in Schritt IV eine Fügeoperation durchgeführt, bei der die Formteile
miteinander verbunden werden.
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines typischen Verfahrensablaufes bei dem die
Vorumformung (Schritt II) hydromechanisch in demselben Werkzeug durchgeführt
wird wie die Endumformung (Schritt III).
Claims (26)
1. Verfahren zum Herstellen von dreidimensionalen Bauteilen aus flächigen, vorzugsweise
metallischen Halbzeugen (z. B. Blech), dadurch gekennzeichnet, daß zwei Zuschnitte
aufeinander geschichtet und nicht verbunden werden, anschließend durch ein geeignetes
Umformverfahren (vorzugsweise Tiefziehverfahren) eine dreidimensionale (nicht
abwickelbare) Vorform erhalten und schließlich durch Beaufschlagen des Zwischenraumes mit
Druck die endgültige Geometrie erhalten. Dabei wird eines der Deckbleche entgegengesetzt
zur ursprünglichen Ziehrichtung gestülpt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem erfolgten Stülpvorgang,
jedoch vor der abschließenden "Kalibrier"-Umformung die beiden Zuschnitte randseitig
umlaufend durch ein geeignetes Fügeverfahren, insbesondere thermisches Fügeverfahren,
wie z B. Laserstrahlschweißen oder Widerstandsschweißen, miteinander verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor- und/oder die End
umformung in mehreren Umformstufen durchgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Beeinflussen des
Nachfließens von Werkstoff aus dem Flanschbereich bei der Vorumformung und bei der
Endumformung Fließbehinderungen eingesetzt werden, wie sie beim Tiefziehen komplexer
Ziehteile allgemein üblich sind, z. B. Ziehleisten.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck durch eine
chemische Reaktion erzeugt wird, deren Produkte den Hohlraum ausfüllen (z. B. PUR-Schaum)
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum nach
erfolgter Endumformung, jedoch noch im Werkzeug ausgeschäumt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Beaufschlagen des
Zwischenraumes in einer Form durchgeführt wird, die durch bewegliche und feste Elemente
die Endgeometrie beeinflußt:
- - beispielsweise Nachschiebeeinrichtungen, wie sie bei der Innenhochdruckumformung rohrförmiger Bauteile üblich sind, die eine axiale Kraft auf das Werkstück ausüben, die das Nachfließen von Werkstoff in axialer Richtung bewirken,
- - beispielsweise Gegenhalter, die Dome bei der Ausbildung von Nebenformelementen unterstützen.
- - beispielsweise Lochstempel, die nach der erfolgten Endumformung Durchbrüche in das Bauteil einbringen.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Beaufschlagen des
Zwischenraumes mit Druckmedium ohne zusätzliche Form durchgeführt wird, so daß sich die
Endgeometrie entsprechend der Zuschnittgeometrie, der Vorformgeometrie, der Fügestellen
und des Druckes einstellt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorumformung und die
Endumformung mittels Wirkmedium in demselben Werkzeug durchgeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorumformung und
die Endumformung mittels Wirkmedium in jeweils unterschiedlichen Werkzeugen
durchgeführt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorumformung durch
ein Sondertiefziehverfahren, insbesondere durch hydromechanisches Tiefziehen erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jeweils zwei der
Umformstufen eine thermische Behandlung (z. B. Glühen) des Werkstückes erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prozeßparameter
(Kräfte, Drücke) während der Umformungsprozesse gesteuert werden, z. B. elektro
hydraulisch, so daß eine weitergehende Beeinflussung des Umformvorganges möglich ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umformvorgänge
Vorformen und Endformen in jeweils unterschiedlichen Umformmaschinen durchgeführt
werden.
15. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorform mittels
Tiefziehen mit sehr hohem Biegeanteil hergestellt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkmedienzufuhr in
der Trennebenen der Blechlagen im Flansch erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkmedienzufuhr in
Normalenrichtung zur Trennebene der Blechlagen im Flansch erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkmedienzufuhr
durch die Ziehteilwandung erfolgt, z. B. im Bereich des Ziehteilbodens durch ein bewegliches
Werkzeugelement wie den Stempel.
19. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkmedienzufuhr
durch ein unlösbar, fügetechnisch mit einem der Zuschnitte verbundenen Element, wie z. B.
einer Anschweißmutter erfolgt.
20. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkmedienzufuhr
durch ein Werkzeugelement erfolgt, welches vor dem Aufeinanderschichten der Blech lagen in
den Zwischenraum eingeführt wird und im Anschluß an die Endumformung durch
Krafteinwirkung nach außen eine Aushalsung, bzw. mittels entsprechender Schneidkanten
einen Durchbruch im Ziehteil erzeugt.
21. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkmedienzufuhr
durch mehrere, gegebenenfalls unterschiedliche Prinzipien an unterschiedlichen Stellen
erfolgt.
22. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtwirkung ohne
zusätzliche Dichtelemente erzeugt wird, indem durch entsprechende Wulste im Niederhalter
bzw. Ziehring eine lokal erhöhte Flächenpressung in der Trennebene erzeugt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtwirkung durch
zusätzliche Dichtelemente erzeugt wird, die in die Trennebene eingelegt werden.
24. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß keine vollständige
Dichtwirkung zwischen den beiden Zuschnitten erreicht wird, so daß ein Leckmassenstrom
entsteht. Ein Druckaufbau kann dann erreicht werden, indem der Wirkmedien
zufuhr-Massenstrom größer als der Leckmassenstrom eingestellt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch entsprechende
Zuschnittgestaltung und Prozeßbeeinflussung nur lokal ein Restflansch am Fertigteil verbleibt,
während in anderen Bereichen der Flansch vollständig eingezogen wird.
26. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19714888A DE19714888A1 (de) | 1997-04-10 | 1997-04-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen aus nicht miteinander verbundenen Blechzuschnitten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19714888A DE19714888A1 (de) | 1997-04-10 | 1997-04-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen aus nicht miteinander verbundenen Blechzuschnitten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19714888A1 true DE19714888A1 (de) | 1998-10-15 |
Family
ID=7826067
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19714888A Withdrawn DE19714888A1 (de) | 1997-04-10 | 1997-04-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen aus nicht miteinander verbundenen Blechzuschnitten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19714888A1 (de) |
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1997
- 1997-04-10 DE DE19714888A patent/DE19714888A1/de not_active Withdrawn
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