DE19713233A1 - Verfahren zur Herstellung flächiger Kunststoffschichten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung flächiger KunststoffschichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung flächiger Kunststoffschichten
vorzugsweise von hautartigen Oberflächenbezügen, aus pastösem, pulvrigem, gra
nulösem oder flüssigem Grundmaterial.
Aus der Praxis sind die unterschiedlichsten Verfahren zur Herstellung flächiger
Kunststoffschichten bekannt. Derartige Kunststoffschichten finden ihre Anwendung
bspw. im Kraftfahrzeugbereich, wo diese u. a. in Form von hautartigen Oberflächen
bezügen als Bezugsmaterial für Armaturentafeln sowie für Türverkleidungen und an
dere abzudeckende Bereiche im Innenraum des Kraftfahrzeugs dienen. Ein typisches
Innenausstattungsteil eines Kraftfahrzeugs weist dann im allgemeinen drei Elemente
auf: ein Trägerteil, die hautartige Kunststoffschicht sowie einen dazwischen liegenden
Polyurethanschaum.
Die in Rede stehenden hautartigen Oberflächenbezüge wurden früher typischerweise
im Tiefziehverfahren hergestellt, wobei heute überwiegend ein Heißschmelzverfahren
eingesetzt wird, bei dem ein pastöses, pulvriges, granulöses oder flüssiges Kunst
stoffgrundmaterial geschmolzen wird.
Bei dem bekannten Herstellungsverfahren wird das pastöse, pulvrige, granulöse oder
flüssige Grundmaterial zunächst in einen metallischen Reaktionsbehälter eingefüllt.
Anschließend wird der Reaktionsbehälter mit einem Deckel verschlossen und aufge
heizt. Dabei kann sich die Paste, das Pulver, das Granulat oder das flüssige Grund
material mehr oder weniger gleichmäßig an der gesamten Innenoberfläche des Re
aktionsbehälters verteilen und aufgrund der Temperatureinwirkung zur Kunststoff
schicht ausreagieren. In einem nachfolgenden Schritt wird der Reaktionsbehälter und
damit die gebildete Kunststoffschicht abgekühlt. Nach dem Abkühlen kann die gebil
dete Kunststoffschicht aus dem Reaktionsbehälter entnommen werden.
Bei dem bekannten Verfahren ist problematisch, daß beim Einbringen des Grund
materials in den Reaktionsbehälter nur selten eine gleichmäßige Verteilung des
Grundmaterials erreichbar ist. Nahezu immer ergeben sich Bereiche mit erhöhten
Materialanhäufungen. Bei der Verwendung eines Pulvers als Grundmaterial wird
dann von einer partiellen Überpulverung gesprochen. Die Folge dieser ungleichmä
ßigen Verteilung ist nicht nur eine unterschiedlich starke, sondern auch eine
ungleichmäßig ausreagierte Kunststoffschicht. Derart inhomogene Kunststoffschich
ten entsprechen nicht den heutigen Anforderungen an eine hochwertige Innenraum
ausgestaltung eines modernen Kraftfahrzeugs.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Her
stellung flächiger Kunststoffschichten anzugeben, bei dem weitestgehend homogene
Kunststoffschichten in einfacher Weise herstellbar sind.
Die zuvor genannte Aufgabe ist durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Pa
tentanspruches 1 gelöst. Danach ist ein Verfahren zur Herstellung flächiger Kunst
stoffschichten der in Rede stehenden Art durch die folgenden Verfahrensschritte ge
kennzeichnet:
Zunächst erfolgt in erfindungsgemäßer Weise ein Anordnen eines elektrisch leitfähi gen Reaktionsbehälters mit nach unten gerichteter Behälteröffnung. Erfolgt nun ein Aufbringen des Grundmaterials auf die ggf. vorgewärmte Innenfläche des Reaktions behälters, entsteht zunächst im unmittelbaren Nahbereich der Innenfläche ein erster dünner Kunststoffschichtabschnitt. Eine überschüssige, zu diesem Zeitpunkt noch nicht anschmelzende Menge an Grundmaterial fällt dabei aufgrund der Schwer krafteinwirkung aus dem Behälter heraus. Aufgrund der Wärmeleitung in dem ersten Schichtabschnitt erwärmt sich dieser Schichtabschnitt nach und nach, so daß bei kontinuierlichem Nachfüllen von weiterem Grundmaterial in den Reaktionsbehälter sich nach und nach auch auf dem ersten Schichtabschnitt weitere Schichtabschnitte aufbauen. Durch diesen kontinuierlichen Aufwachsprozeß, bei dem nicht sofort an schmelzendes Grundmaterial aufgrund der Schwerkraft von der sich bildenden Schicht separiert wird, werden bereichsweise Grundmaterialanhäufungen vermieden. Folglich sind auch Inhomogenitäten in der sich bildenden Kunststoffschicht mit unter schiedlich ausreagierten Bereichen ausgeschlossen.
Zunächst erfolgt in erfindungsgemäßer Weise ein Anordnen eines elektrisch leitfähi gen Reaktionsbehälters mit nach unten gerichteter Behälteröffnung. Erfolgt nun ein Aufbringen des Grundmaterials auf die ggf. vorgewärmte Innenfläche des Reaktions behälters, entsteht zunächst im unmittelbaren Nahbereich der Innenfläche ein erster dünner Kunststoffschichtabschnitt. Eine überschüssige, zu diesem Zeitpunkt noch nicht anschmelzende Menge an Grundmaterial fällt dabei aufgrund der Schwer krafteinwirkung aus dem Behälter heraus. Aufgrund der Wärmeleitung in dem ersten Schichtabschnitt erwärmt sich dieser Schichtabschnitt nach und nach, so daß bei kontinuierlichem Nachfüllen von weiterem Grundmaterial in den Reaktionsbehälter sich nach und nach auch auf dem ersten Schichtabschnitt weitere Schichtabschnitte aufbauen. Durch diesen kontinuierlichen Aufwachsprozeß, bei dem nicht sofort an schmelzendes Grundmaterial aufgrund der Schwerkraft von der sich bildenden Schicht separiert wird, werden bereichsweise Grundmaterialanhäufungen vermieden. Folglich sind auch Inhomogenitäten in der sich bildenden Kunststoffschicht mit unter schiedlich ausreagierten Bereichen ausgeschlossen.
Das Erwärmen des Reaktionsbehälters auf eine Reaktionstemperatur, bei der ein
effektives Anschmelzen und Ausreagieren des Grundmaterials gewährleistet ist, er
folgt vor und/oder während und/oder nach dem Anordnen des Reaktionsbehälters mit
nach unten gerichteter Behälteröffnung. Hier ist eine individuelle Anpassung an spe
zifische Erfordernisse ermöglicht. In gleicher Weise erfolgt das Aufbringen des
Grundmaterials auf die Innenfläche des Reaktionsbehälters vor und/oder während
und/oder nach dem Anordnen und/oder Erwärmen des Reaktionsbehälters. Ein typi
scher möglicher Verfahrensablauf kann dann in einem Anordnen des Reaktionsbe
hälters, einem sich anschließenden Erwärmen des Reaktionsbehälters und einem
sich wiederum anschließenden Aufbringen des Grundmaterials auf die Innenfläche
des Reaktionsbehälters bestehen. Jedoch könnte das Erwärmen des Reaktionsbe
hälters auch nach dem Aufbringen des Grundmaterials erfolgen, wenn das Grund
material auch ohne Wärmeeinwirkung ein ausreichendes Haftvermögen an der Be
hälterinnenfläche zeigt.
Im nächsten Verfahrensschritt erfolgt das Reagieren des Grundmaterials zur Kunst
stoffschicht. Dieses Reagieren erfolgt vorzugsweise bei konstanter Reaktionstempe
ratur.
Schließlich erfolgt ein Abkühlen der Kunststoffschicht und/oder des Reaktionsbehäl
ters, wobei aus energetischen Gründen das Abkühlen lediglich soweit erfolgen sollte,
daß die abgekühlte Kunststoffschicht aus dem Reaktionsbehälter entnehmbar ist,
wodurch der letzte Verfahrensschritt vollzogen ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist folglich ein Verfahren zur Herstellung flä
chiger Kunststoffschichten angegeben, bei dem weitestgehend homogene Kunst
stoffschichten in einfacher Weise - durch geschickte Anordnung des Reaktionsbe
hälters - herstellbar sind.
Im Hinblick auf eine leichte Entnehmbarkeit der abgekühlten Kunststoffschicht aus
dem Reaktionsbehälter könnte vor oder nach dem Anordnen des Reaktionsbehälters
mit nach unten gerichteter Behälteröffnung ein Trennmittel auf die Innenfläche des
Reaktionsbehälters aufgebracht werden. Das Aufbringen des Trennmittels könnte in
besonders einfacher Weise durch Aufsprühen oder Einpinseln erfolgen. Hinsichtlich
einer leicht handhabbaren Substanz könnte das Trennmittel eine fett- oder eine zink
haltige Substanz sein. Je nach verwendete r Substanz könnte das ursprüngliche Haft
vermögen des Grundmaterials an der Innenfläche des Reaktionsbehälters, d. h. das
Haftvermögen vor dem Anschmelzen an den Behälter, durch die Substanz erhöht
oder erniedrigt sein. Hier ist ggf. eine Abwägung und Optimierung hinsichtlich der
verwendeten Substanz durch den Anwender erforderlich.
Zur Gewährleistung eines energetisch besonders günstigen Erwärmens könnte das
Erwärmen induktiv erfolgen. Dabei werden durch unmittelbares Ankoppeln an den
elektrisch leitfähigen Reaktionsbehälter Wirbelströme in dem Reaktionsbehälter ge
neriert, die aufgrund des elektrischen Widerstandes des Reaktionsbehältermaterials
zu einer Erwärmung des Reaktionsbehälters führen. Energieverluste durch Erwär
men eines Heizmediums und dessen unvermeidliche Wärmeabstrahlung sind hierbei
ausgeschlossen. Durch das induktive Erwärmen wird der Reaktionsbehälter quasi
von innen heraus erwärmt, wodurch ein direktes und ebenfalls höchst effizientes Er
wärmen des Kunststoffgrundmaterials bewirkt ist. Dabei könnte die Form des Induk
tors oder der Induktoren einer Induktionsheizeinrichtung zur Sicherstellung eines en
ergetisch günstigen Energieübertrags der Kontur des Reaktionsbehälters angepaßt
sein.
Je nach Erfordernis könnte der Reaktionsbehälter zur Erwärmung an dem Induktor
oder an den Induktoren vorbeigeführt werden oder könnten alternativ hierzu der In
duktor oder die Induktoren an dem Reaktionsbehälter vorbeigeführt werden. Durch
diese Flexibilität ist eine problemlose Integration in bereits vorhandene Produktionsli
nien ermöglicht.
Im Hinblick auf eine einfach zu realisierende Automatisierung des Verfahrens könnte
das Aufbringen des Grundmaterials mittels einer Sprüheinrichtung erfolgen. Dabei
könnte die Sprüheinrichtung aus Zeitersparnisgründen derart ausgestaltet sein, daß
die gesamte Innenfläche des Reaktionsbehälters flächendeckend überstreichbar ist.
Folglich wäre ein Aufbringen des Grundmaterials durch ein einmaliges Bewegen der
Sprüheinrichtung an dem Reaktionsbehälter vorbei ermöglicht. Die Stärke der Kunst
stoffschicht hängt von der Bewegungsgeschwindigkeit der Sprüheinrichtung bzw. der
Aufbringdauer und/oder -intensität ab. Die Aufbringdauer und/oder -intensität könnte
dabei steuerbar und die Sprüheinrichtung rechnergesteuert geführt sein. In diesem
Zusammenhang ist auch eine Sprüheinrichtung denkbar, die die gesamte Innenflä
che des Reaktionsbehälters gleichzeitig besprühen kann. Auch hier ist eine
Steuerung der Stärke der Kunststoffschicht über die Aufbringdauer und/oder -inten
sität möglich.
Im Hinblick auf eine konstruktiv besonders einfache Sprüheinrichtung könnte die
Sprüheinrichtung eine Sprühpistole sein. Mit einer solchen Sprühpistole wäre es
leicht möglich, schwer erreichbare Stellen des Reaktionsbehälters durch ein nach
trägliches Aufbringen von Grundmaterial gezielt nachzubeschichten.
Im Hinblick auf ein vollständiges Durchschmelzen der Kunststoffschicht ist es beson
ders günstig, den Reaktionsbehälter vor und/oder während des Reagierens des
Grundmaterials zur Kunststoffschicht um etwa 180° zu wenden, so daß die Behälter
öffnung nach oben zeigt und die Kunststoffschicht an der Innenfläche des Reaktions
behälters aufgrund der Schwerkraftwirkung anliegt. Hierbei ist ein vollständiges
Durchwärmen und damit auch Ausreagieren der Kunststoffschicht gewährleistet.
Alternativ oder in Ergänzung zu dem Wenden des Reaktionsbehälters könnte der
Reaktionsbehälter und/oder die Kunststoffschicht während des Reagierens nachge
wärmt werden, so daß ein ungenügendes Reagieren des Grundmaterials aufgrund
von Wärmeverlusten ausgeschlossen ist. Hierzu könnte die dem Reaktionsbehälter
abgewandte Seite des Grundmaterials bzw. der Kunststoffschicht mit einem Wärme
strahler nachgewärmt werden. Dabei ist der Einsatz von handelsüblichen Infrarot
strahlern denkbar. Zur Vermeidung von Wärmeverlusten könnte das Nachwärmen -
gleich welcher Art - in einem wärmeisolierten Raum stattfinden.
Hinsichtlich eines besonders energiesparenden Verfahrens könnte das Abkühlen auf
eine Entnahmetemperatur erfolgen, bei der die Kunststoffschicht gerade entnehmbar
ist. Eine weitere Abkühlung wäre lediglich eine Verschwendung von Energie, die bei
einem nachfolgenden Erwärmen des Reaktionsbehälters zur Herstellung einer weite
ren Kunststoffschicht wieder erbracht werden müßte. Je geringer die Abkühlung, de
sto geringer ist folglich der Energieverlust.
Das Abkühlen könnte in einfacher Weise durch Eintauchen des Reaktionsbehälters in
ein Kühlmedium erfolgen. Alternativ hierzu könnte das Abkühlen durch Eingießen ei
nes Kühlmediums in den gewendeten Reaktionsbehälter und zwar entweder auf oder
unter die Kunststoffschicht erfolgen. Als einfach zu handhabendes Kühlmedium wäre
dabei ein Gas, Wasser oder ein Öl denkbar, wobei in besonders einfacher Weise
auch ein Abkühlenlassen an Umgebungsluft bei Raumtemperatur möglich wäre.
Hinsichtlich der Herstellung einer besonders homogenen Kunststoffschicht könnte
der Reaktionsbehälter schalenförmig ausgebildet sein.
Zur Gewährleistung eines gleichmäßigen Ausreagierens des Grundmaterials zur
Kunststoffschicht könnte die Reaktionstemperatur und/oder die Nachwärmtemperatur
geregelt sein. Hierbei ist eine komfortable Regelung und Steuerung über eine Rech
neranlage denkbar. Zur dann erforderlichen Temperaturmessung des Reaktionsbe
hälters könnte ein Pyrometer und/oder ein an der Rückseite des Reaktionsbehälters
angeordnetes Thermoelement vorgesehen sein.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in
vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die
nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung ei
nes Ausführungsbeispiels einer Anordnung eines Reaktionsbehälters, einer Indukti
onsheizeinrichtung und einer Sprüheinrichtung zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Er
läuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung werden
auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre
erläutert. In der Zeichnung zeigt die
einzige Figur in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung eines Reaktionsbehälters, einer Induktionsheizein richtung und einer Sprüheinrichtung zur Durchführung des erfin dungsgemäßen Verfahrens.
einzige Figur in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung eines Reaktionsbehälters, einer Induktionsheizein richtung und einer Sprüheinrichtung zur Durchführung des erfin dungsgemäßen Verfahrens.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer
Anordnung eines Reaktionsbehälters 2, einer Induktionsheizeinrichtung 6 und einer
Sprüheinrichtung 7 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung flächiger Kunststoffschichten 1, vorzugsweise von hautartigen Oberflä
chenbezügen, aus pastösem, pulvrigem, granulösem oder flüssigem Grundmaterial.
Der Reaktionsbehälter 2 ist aus Metall ausgebildet und mit nach unten gerichteter
Behälteröffnung 3 angeordnet. Unterhalb des Reaktionsbehälters 2 ist eine Sprühein
richtung 7 angeordnet, die die gesamte Innenfläche 4 des Reaktionsbehälters 2
gleichzeitig bepulvert. Oberhalb des Reaktionsbehälters 2 sind Induktoren 5 der In
duktionsheizeinrichtung 6 angeordnet, wobei die Induktoren 5 der Kontur des scha
lenförmigen Reaktionsbehälters 2 angepaßt sind.
Die Figur zeigt eine Verfahrensphase, in der der Reaktionsbehälter 2 bereits induktiv
erwärmt ist und in der sich bereits ein erster Schichtabschnitt der Kunststoffschicht 1
an der Innenfläche 4 des Reaktionsbehälters 2 gebildet hat bzw. an der Innenfläche
an geschmolzen ist. Die Sprüheinrichtung 7 bepulvert die schon entstandene Kunst
stoffschicht 1 kontinuierlich mit pulvrigem Grundmaterial, wobei nicht sofort an dem
bereits entstandenen Schichtabschnitt anschmelzendes Pulver aufgrund der Schwer
kraft nach unten aus dem Reaktionsbehälter 2 heraus fällt.
Aufgrund dieses Mechanismus bildet sich nach und nach eine immer stärkere,
durchschmolzene Kunststoffschicht, die äußert homogen ist.
Der Einfachheit der Darstellung wegen sind lediglich fünf Sprühstrahlen der Sprüh
einrichtung 7 gezeigt, wobei in der Praxis sichergestellt werden kann, daß eine ho
mogene Bepulverung über die gesamte Innenfläche 4 vorliegt.
Die Reaktionstemperatur, d. h. die Temperatur, bei der ein effektives Anschmelzen
und Ausreagieren des Grundmaterials zur Kunststoffschicht 1 gewährleistet ist, ist
über eine Recheneinrichtung regelbar. Die hierfür erforderliche Temperaturmessung
des Reaktionsbehälters 2 erfolgt über ein an der Rückseite des Reaktionsbehälters 2
angeordnetes Thermoelement 8 und/oder über ein Pyrometer.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Be
schreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das voranstehend erörterte
Ausführungsbeispiel einer Anordnung eines Reaktionsbehälters 2, einer Induktions
heizeinrichtung 6 und einer Sprüheinrichtung 7 zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dient, diese je
doch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
Claims (24)
1. Verfahren zur Herstellung flächiger Kunststoffschichten (1), vorzugsweise von
hautartigen Oberflächenbezügen, aus pastösem, pulvrigem, granulösem oder flüssi
gem Grundmaterial,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - Anordnen eines elektrisch leitfähigen Reaktionsbehälters (2) mit nach unten gerichteter Behälteröffnung (3);
- - Erwärmen des Reaktionsbehälters (2) vor und/oder während und/oder nach dem Anordnen des Reaktionsbehälters (2) auf eine Reaktionstemperatur;
- - Aufbringen des Grundmaterials auf die Innenfläche (4) des Reaktionsbehälters (2) vor und/oder während und/oder nach dem Anordnen und/oder Erwärmen des Reaktionsbehälters (2);
- - Reagieren des Grundmaterials zur Kunststoffschicht (1);
- - Abkühlen der Kunststoffschicht (1) und/oder des Reaktionsbehälters (2); und
- - Entnehmen der abgekühlten Kunststoffschicht (1) aus dem Reaktionsbehälter (2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder nach dem
Anordnen des Reaktionsbehälters (2) ein Trennmittel auf die Innenfläche (4) des Re
aktionsbehälters (2) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen des
Trennmittels durch Aufsprühen oder Einpinseln erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß das Trenn
mittel ein Fett oder eine zinkhaltige Substanz ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Erwärmen induktiv erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Form des In
duktors (5) oder der Induktoren (5) der Induktionsheizeinrichtung (6) der Kontur des
Reaktionsbehälters (2) angepaßt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Reakti
onsbehälter (2) zum Erwärmen an dem Induktor (5) oder an den Induktoren (5)
vorbeigeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Induktor
(5) oder die Induktoren (5) zum Erwärmen an dem Reaktionsbehälter (2) vorbeige
führt wird oder werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufbringen des Grundmaterials mittels einer Sprüheinrichtung (7) erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprüheinrich
tung (7) derart ausgestaltet ist, daß die gesamte Innenfläche (4) des Reaktionsbe
hälters (2) flächendeckend überstreichbar ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke
der Kunststoffschicht (1) über die Aufbringdauer und/oder -intensität steuerbar ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprüheinrichtung (7) rechnergesteuert geführt ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprüheinrichtung (7) eine Sprühpistole ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reaktionsbehälter (2) vor und/oder während des Reagierens des Grundmaterials
zur Kunststoffschicht (1) um etwa 180° gewendet wird, so daß die Behälteröffnung
(3) nach oben zeigt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reaktionsbehälter (2) und/oder die Kunststoffschicht (1) während des Reagierens
nachgewärmt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Reakti
onsbehälter (2) abgewandte Seite des Grundmaterials bzw. der Kunststoffschicht (1)
mit einem Wärmestrahler nachgewärmt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das
Nachwärmen in einem wärmeisolierten Raum stattfindet.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abkühlen auf eine Entnahmetemperatur erfolgt, bei der die Kunststoffschicht (1)
entnehmbar ist.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abkühlen durch Eintauchen des Reaktionsbehälters (2) in ein Kühlmedium er
folgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abkühlen durch Eingießen eines Kühlmediums in den gewendeten Reaktionsbe
hälter (2) und auf oder unter die Kunststoffschicht (1) erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kühlmedium ein Gas, Wasser oder ein Öl ist.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reaktionsbehälter (2) schalenförmig ist.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktionstemperatur und/oder die Nachwärmtemperatur geregelt ist.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Temperaturmessung des Reaktionsbehälters (2) ein Pyrometer und/oder ein an
der Rückseite des Reaktionsbehälters (2) angeordnetes Thermoelement (8) vorge
sehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997113233 DE19713233A1 (de) | 1997-04-01 | 1997-04-01 | Verfahren zur Herstellung flächiger Kunststoffschichten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997113233 DE19713233A1 (de) | 1997-04-01 | 1997-04-01 | Verfahren zur Herstellung flächiger Kunststoffschichten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19713233A1 true DE19713233A1 (de) | 1998-10-08 |
Family
ID=7825004
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997113233 Ceased DE19713233A1 (de) | 1997-04-01 | 1997-04-01 | Verfahren zur Herstellung flächiger Kunststoffschichten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19713233A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1772247A1 (de) * | 2005-10-05 | 2007-04-11 | Benecke-Kaliko AG | Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Formhäuten |
-
1997
- 1997-04-01 DE DE1997113233 patent/DE19713233A1/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1772247A1 (de) * | 2005-10-05 | 2007-04-11 | Benecke-Kaliko AG | Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Formhäuten |
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