DE19709594C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Regeln eines Induktionsmotors in Abhängigkeit von der Belastung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Regeln eines Induktionsmotors in Abhängigkeit von der BelastungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln eines
Induktionsmotors in Abhängigkeit von der Belastung.
Bei bekannten Verfahren zum Ermitteln der Belastung werden die analogen
Größen Motorstrom (aus dem Netz aufgenommener Strom) und Motorspan
nung (= Netzspannung) gemessen, wobei eventuell eine Temperaturkom
pensation durch Temperaturmessung der Motorwicklung stattfindet. Dies
ist aufwendig, wenn eine große Genauigkeit erreicht werden soll. Bei ande
ren bekannten Verfahren ist ein separater Sensor zur Drehzahlerkennung
vorhanden, beispielsweise ein Tachogenerator.
Aus der DE 40 31 709 A1 ist eine Differenzdruckregelung für ein Pumpensy
stem zu entnehmen, bei der das Lastmoment indirekt über Strom und
Spannung erfaßt werden, wie dies im Grundprinzip auch der DE-OS 22 34 681
entnehmbar ist. Aus Schierling: "Selbstinbetriebnahme - ..." in: Automatisie
rungstechnische Praxis (atp), 1990, Heft 7, S. 372-376 ist ein Verfahren zur Be
stimmung der Motorparameter für große Synchronmotoren entnehm
bar, das auch zunehmend bei Asynchronmotoren angewendet wird. Dabei
wird ein Strom- oder Drehzahl-Soll- oder Stellwertsprung verursacht und der
darauf folgende Einschwingvorgang ausgewertet, wie dies auch in der US
5,594,670 angewandt wird. Aus der DE 31 01 511 A1 ist darüber hinaus eine
Anordnung zur Belastungsermittlung von durch einen Elektromotor ange
triebenen Geräten aus einer von der die Betriebsspannung des Elektromo
tors regelnden Regelelektronik gelieferten Größe bekannt, die jedoch nicht
ohne weiteres für diskrete Stellgrößen anwendbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das
ohne Drehzahlsensor und bei geringem Aufwand eine gute Genauigkeit er
reicht, sowie eine geeignete Vorrichtung vorzustellen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Einschwingverhalten minde
stens einer elektrischen Größe des Motors bei einer Änderung eines Stell
werts für den Motor ermittelt wird und diese bei der Regelung des Motors
berücksichtigt wird.
Die Erfindung schafft somit ein Sensierverfahren für die Belastung von In
duktionsmotoren. Die Erfindung eignet sich für Induktionsmotoren jegli
cher Art, beispielsweise auch Drehstrommotoren, insbesondere für Einpha
senmotoren. Ein wichtiger Einsatzzweck kann die kostengünstige Sensie
rung der Belastung von Heizungspumpenmotoren oder Lüftermotoren sein.
Bei der Erfindung ist von Vorteil, daß eine Drehzahlerfassung mittels eines
separaten Sensors nicht erforderlich ist, so daß zusätzlicher Bauraum und
die Kosten für einen derartigen Sensor entfallen.
Die Erfassung des Einschwingverhaltens einer elektrischen Größe des Motors
führt zu genaueren Ergebnissen als die bekannte Ermittlung der aufgenom
menen Wirkleistung mittels Messung von Strom und Spannung.
Die Erfassung der analogen Größen von Strom und Spannung ist relativ auf
wendig und erfordert insbesondere dann, wenn eine Motorsteuerung vor
gesehen ist, die einen Mikroprozessor aufweist, einen zusätzlichen Aufwand.
Wird dagegen, wie bei einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen
ist, das Einschwingverhalten der Phase zwischen dem Strom und der Span
nung ermittelt, so kann dies relativ einfach von dem Mikroprozessor erle
digt werden, und eine Erfassung der absoluten Größe von Strom und Span
nung ist hierbei nicht erforderlich.
Ausführungsformen der Erfindung betreffen das Zusammenwirken mit an
deren Regelprinzipien und die Ermittlung der Phasenverschiebung und ei
ner von deren Änderungsgeschwindigkeit abhängigen Größe.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfol
genden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der
Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, und aus den An
sprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehre
ren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der Erfindung
verwirklicht sein.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand eines Aus
führungsbeispiels näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Prinzipschaltbild einer Regelvorrichtung für einen
elektrischen Motor, der als Einphasen-Induktionsmotor ausgebildet ist, zu
sammen mit dem elektrischen Schaltbild für den Motor.
Die in der Figur gezeigte Anordnung arbeitet im Beispiel mit einer Wechsel
spannung von 230 V und 50 Hz. Ein als Einphasen-Induktionsmotor ausgebil
deter Motor 1, von dem lediglich das elektrische Schaltbild gezeigt ist, weist
im Ständer des Motors 1 eine Hauptwicklung 2 sowie in Reihe geschaltete
Hilfswicklungen 3, 4 und 5 auf. Die Serienschaltung der Hilfswicklungen 3, 4
und 5 ist einerseits mit einer ersten Netzzuleitung 10 und andererseits über
einen Kondensator 6 (Anlaufkondensator) mit einer zweiten Netzzuleitung
11 verbunden. Die Netzzuleitungen 10 und 11 sind zur Verbindung mit dem
Wechselstromnetz vorgesehen. Die Leitung 10 liegt im Beispiel bei Betrieb
an Phase, die Leitung 11 am Null-Leiter.
Der Verbindungspunkt der in der Figur obersten Hilfswicklung 3 mit der
Netzzuleitung 10, die jeweiligen Verbindungspunkte zwischen den Hilfswick
lungen 3 und 4 einerseits und 4 und 5 andererseits und der Verbindungs
punkt der Hilfswicklung 5 mit dem Kondensator 6 führen zu jeweils einem
Kontakt je eines Schalters 21, 22, 23, 24, die von einer Stellvorrichtung 25
elektrisch betätigbar sind, was durch gepunktete Linien angedeutet ist. Die
Hauptwicklung 2 ist einerseits mit der Leitung 11 verbunden, andererseits
über einen ohmschen Widerstand 15 mit dem gemeinsamen Anschluß der
Schalter 21 bis 24. Wenn nur der Schalter 24 leitend geschaltet ist, dann läuft
der Motor 1 mit minimaler Leistung. Der Strom durch die Hauptwicklung 2
fließt dann durch alle Hilfswicklungen. Wenn nur der Schalter 21 leitend ist,
läuft der Motor 1 mit maximaler Leistung. Die Schalter 22 und 23 bewirken
dazwischenliegende Leistungswerte. Durch Betätigen der Schalter ist somit
ein Verändern der Leistung bzw. Drehzahl des Motors in diskreten Schritten
möglich.
Die am Widerstand 15 abfallende Spannung ist dem Strom durch die Haupt
wicklung 2 proportional und wird von einer Verstärkeranordnung 26 erfaßt.
Außerdem wird die an der Hauptwicklung 2 anliegende Spannung durch ei
nen Spannungsteiler aus der Serienschaltung zweier ohmscher Widerstände
27 und 28 erfaßt. Die am Verbindungspunkt der Widerstände 27 und 28 an
stehende Spannung wird je einem Eingang einer Vorrichtung 31 zum Ermit
teln der Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung der Hauptwick
lung 2 und einer Vorrichtung 33 zugeführt. Den beiden Vorrichtungen 31
und 33 wird auch das für den Strom durch die Hauptwicklung 2 charakteri
stische Ausgangssignal der Verstärkeranordnung 26 zugeführt. Die Vorrich
tung 31 ermittelt die Phasenverschiebung durch Messen des zeitlichen Ab
stands zwischen den Nulldurchgängen der Spannung und denen des Stroms
unter Berücksichtigung der Periodendauer der Netzfrequenz.
Die Vorrichtungen 31 und 33 sind Teile einer Regelschaltung für die Drehzahl
des Motors 1. Zur Regelschaltung gehört unter anderem noch ein PID-Regler
35, dessen Ausgang die Stellvorrichtung 25 steuert. PID steht für einen Reg
ler, der proportional, integrierend und differenzierend arbeitet. Ein Soll
wert 5 für die Drehzahl des Motors 1 wird einer ersten Subtraktionsschal
tung oder Subtraktionsfunktion 36 zugeführt. Diese subtrahiert hiervon das
Ausgangssignal einer Differenzierschaltung 37, die das von der Einrichtung
31 gelieferte Phasenverschiebungssignal nach der Zeit differenziert. Solange
sich die Phasenverschiebung ändert (also noch keinen eingeschwungenen
Zustand angenommen hat), liefert die Differenzierschaltung 37 ein von Null
verschiedenes Ausgangssignal. Es wird im Beispiel zwar nicht die Länge der
Einschwingzeit der Phasenverschiebung ermittelt (dies wäre leicht anhand
des Ausgangssignals der Differenzierschaltung 37 möglich), aber für die Re
gelung berücksichtigt. Außerdem geht in die Regelung die Größe der Ände
rungsgeschwindigkeit der Phasenverschiebung ein.
Die Einrichtung 33 enthält ein Kennfeld für Stellwerte in Abhängigkeit von
Strom und Spannung der Hauptwicklung 2. Das Ausgangssignal der Einrich
tung 33 wird in einer zweiten Subtraktionsschaltung oder Subtraktionsfunk
tion 40 von dem Ausgangssignal der ersten Subtraktionsschaltung 36 subtra
hiert. Das Ausgangssignal der Schaltung 40 ist das Eingangssignal für den PID-
Regler 35. Wenn ein nahezu stabiler Zustand erreicht ist, erfolgen allenfalls
noch Umschaltungen zwischen benachbarten Leistungsstufen.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird zusätzlich zu der Kenn
feld-Regelung noch das zeitliche Verhalten der Phasenverschiebung zwi
schen Strom und Spannung für die Regelung herangezogen. Dies geschieht
durch die Einrichtungen 31 und 37. Die Einrichtung 33 mit dem Kennfeld be
wirkt eine schnelle Grob-Regelung. Daher müssen Strom und Spannung hin
sichtlich ihrer Amplitude nicht hochgenau erfaßt werden. Zusätzlich ermög
licht die Sensierung der Einschwingzeit eine Fein-Regelung mit größerer Ge
nauigkeit.
Der PID-Regler 35 ermöglicht aufgrund seines I-Verhaltens, kombiniert mit
dem diskreten Steller (25; 21-24), eine ständige Regelbewegung, welche der
Einstellzeitmessung kontinuierlich Meßwerte liefert. Z. B. können bei einem
Heizungspumpenmotor im Abstand von einigen Minuten Schaltvorgänge
der Schalter 21 bis 24 stattfinden, die dann zu Einschwingvorgängen führen.
Die Erfindung macht von der Erkenntnis Gebrauch, daß diskret angesteuerte
Elektromotoren bei jedem diskreten Schritt der Erhöhung oder Erniedri
gung des Stellwerts ein Einschwingverhalten der elektrischen Größen Strom
und Spannung zeigen. Die Zeit, bis diese Größen einen stabilen Wert erreicht
haben, ist einerseits abhängig von den Motoreigenschaften, andererseits
von der Belastung des Motors. Je kleiner die Belastung ist, umso kürzer ist
die Einschwingzeit. Neben der zeitlichen Beobachtung des Einschwingver
haltens dieser analogen Größen im Verhältnis zur Versorgungsspannung des
Motors besteht eine kostengünstige und genaue Möglichkeit bei einigen
Motortypen, das zeitliche Verhalten der Phasenverschiebung zwischen
Strom und Spannung zur Sensierung der Motorbelastung heranzuziehen.
Insbesondere Induktionsmotoren weisen eine deutliche Phasenverschie
bung auf, die insbesondere durch den in der Regeleinrichtung oft schon
vorhandenen Mikroprozessor leicht und recht genau erfaßt werden kann.
Anhand eines einfachen Modells der vom Motor angetriebenen Last (z. B.
Schaufelrad einer Pumpe, Lüfterrad, Kolben einer Wärmepumpe) läßt sich
abzüglich des bekannten, weil vorher ermittelten Motorverhaltens über die
Einschwingzeit der Phasenverschiebung das Lastmoment bzw. die Drehzahl
errechnen.
Es kann zweckmäßig sein, das Ausgangssignal der Differenzierschaltung 37
nicht unmittelbar der Subtraktionsfunktion 36 zuzuführen, sondern zu
nächst die Dauer und Amplitude dieses Ausgangssignals festzustellen und in
Abhängigkeit davon ein Signal der Subtraktionsfunktion 6 zuzuführen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Regeln eines elektrischen Motors in Abhängigkeit von der
Belastung, wobei der Motor als Induktionsmotor ausgebildet ist und dessen
Stellgröße diskret in Stufen verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Einschwingverhalten mindestens einer elektrischen Größe des Motors bei einer Änderung der Stellgröße für den Motor erfaßt wird,
- b) aus dem Einschwingverhalten die Belastung des Motors ermittelt und die se bei der Regelung des Motors berücksichtigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschwing
verhalten des Stroms und der Spannung des Motors ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ein
schwingverhalten der Phasenverschiebung zwischen dem Strom und der
Spannung ermittelt wird.
4. Vorrichtung zum Regeln eines elektrischen Motors in Abhängigkeit von
der Belastung, wobei der Motor als Induktionsmotor ausgebildet ist und
dessen Stellgröße diskret in Stufen verstellbar ist, zur Durchführung des Ver
fahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Einrichtung zum Ermitteln des Einschwingverhaltens
mindestens einer elektrischen Größe des Motors (1) bei einer Änderung ei
nes Stellwerts für den Motor vorgesehen ist, um daraus die Belastung des
Motors zu ermitteln.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Aus
führen einer Kennlinienregelung ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zum Ausführen einer PID-Regelung ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Differenziereinrichtung (Differenzierschaltung 37) vorgesehen ist,
der ein der augenblicklichen Phasenverschiebung proportionales Signal zu
geführt wird.
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DE1997109594 DE19709594C2 (de) | 1997-03-08 | 1997-03-08 | Verfahren und Vorrichtung zum Regeln eines Induktionsmotors in Abhängigkeit von der Belastung |
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---|---|
DE19709594A1 DE19709594A1 (de) | 1998-09-24 |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19709594C2 (de) |
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- 1997-03-08 DE DE1997109594 patent/DE19709594C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19709594A1 (de) | 1998-09-24 |
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