DE19708858A1 - Vorrichtung zum Eindampfen von Flüssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum Eindampfen von FlüssigkeitenInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D1/00—Evaporating
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- B01D1/0058—Use of waste energy from other processes or sources, e.g. combustion gas
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- B01D—SEPARATION
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eindampfen von Lösungen, Suspensionen und
sonstigen Flüssigkeiten und kommt beim Eindampfen von Waschflüssigkeiten aus Rauchgas
reinigungsanlagen zur Anwendung.
Für die Rauchgasreinigung werden trockene-, halbtrockene-, oder naßarbeitende Verfahren
eingesetzt. Das Ziel derartiger Rauchgasreinigungsprozesse ist in der Regel eine chemische
Bindung von gasförmigen Luftschadstoffen, z. B. SO2, mit einem Reaktionspartner, z. B.
Kalksubstanzen, sowie die Abscheidung von Feststoffpartikeln. Beim trockenen oder
halbtrockenen Verfahren lassen sich niedrige Schadstoffkonzentrationen im Reingas erreichen,
wenn ein relativ hoher Kalkverbrauch in Kauf genommen wird. Bei naßarbeitenden Verfahren
werden große Mengen insbesondere kalkhaltige Waschsuspensionen umgewälzt, um eine große
Phasengrenzfläche zwischen Gas und Flüssigkeit und somit eine hohe Ausnutzung der
Kalksubstanzen zu erzielen.
Die bei der nassen Rauchgasreinigung anfallenden Lösungen, Suspensionen bzw. Abwässer
müssen zur Entsorgung aufbereitet werden. Beispielsweise wird bei der Rauchgasentschwefelung
nach dem Kalk-Gips-Verfahren in vielen Fällen das Filtrat aus der Gipsentwässerung einem
Verdampfungstrockner zugeführt.
Eindampfungsverfahren gehören zu den verfahrenstechnischen Grundoperationen. Ein
Hauptanwendungsgebiet betrifft salzhaltige Abwässer. Dazu gehören u. a. auch Abwässer aus
Reinigungsanlagen. Es fallen Salze an, häufig mit aggressiven und korrosiven Eigenschaften, für
die es keine oder nur geringe Absatzchancen gibt. Ein Vorteil hinsichtlich des Umweltschutzes
besteht bei der Eindampfung von Abwässern aus Rauchgasentschwefelungsanlagen darin, daß eine
Belastung der Gewässer durch das Einleiten von Salzmengen vermieden wird.
Es soll kurz auf zwei Möglichkeiten eingegangen werden, die für die Trocknung der salzhaltigen
Abwässer nach der Rauchgaswäsche und des Filtrates nach der Gipsentwässerung zum Stande der
Technik gehören. Dabei handelt es sich um die Sprühtrocknung und die Dampftrocknung.
Bei der Sprühtrocknung wird eine Lösung in einen Heißgasstrom eingedüst und zerstäubt. Die
entstehende große Oberfläche unterstützt die Trocknung. Bei der Rauchgasreinigung wird das
heiße Rauchgas zur Wasserverdampfung im Sprühtrockner verwendet, indem das Rauchgas
unmittelbar in den Sprühtrockner geleitet wird. Aus dem Sprühtrockner werden die
Salze ausgetragen. Da diese - wie schon erwähnt - oft nicht wirtschaftlich genutzt werden können,
wird der Staub aus einem Partikelabscheider, der dem Sprühtrockner nachgeschaltet ist,
zusammen mit den Salzen gesammelt, in Behältnisse gefüllt und zur Entsorgung abtransportiert.
Die Dampftrocknung kann ein- oder mehrstufig ausgeführt sein. In der ersten Stufe kann bei ca.
100 mbar die Hälfte des Wassers abgedampft werden, wobei in den Kondensatoren ein reines
Destillat entsteht. Das vorkonzentrierte Abwasser wird dann einer zweiten Verdampferstufe
zugeführt und bei 300 mbar erfolgt ein weiteres Eindampfen. Die Dampftrocknung ist ebenfalls
eine wirksame Methode zur Entsorgung von Abwässern, die mit einer Vielzahl von unterschied
lichen Salzen und Verunreinigungen belastet sind.
Eine spezielle Ausführung stellt der Dünnschichtverdampfer dar. Das zu trocknende Produkt wird
in dünner Schicht auf relativ große Flächen im Verdampfer übertragen. Der schnelle
Wärmeübergang und das einfache Entfernen der getrockneten Schichten mit mechanischen
Hilfsmitteln sprechen gegebenenfalls für den Einsatz der Dünnschichtverdampfer. Die anfallenden
Feststoffe werden gesammelt und in Transportbehälter abgefüllt.
Die hier angesprochenen Verfahren und Anlagen bzw. Vorrichtungen erfüllen unter Bezugnahme
auf die jeweilige Aufgabenstellung mehr oder weniger ihren Zweck.
Beim Betrieb der Anlagen zur Trocknung salzhaltiger Abwässer ergeben sich jedoch Probleme, die
nicht übersehen werden dürfen. Es handelt sich dabei um Korrosionen, Inkrustierungen,
Ausgasungen. Aufgrund häufig auftretender korrosiver Substanzen - beispielsweise Chloriden - in
den Lösungen, bei gleichzeitig hohen Temperaturen und hohen Konzentrationen dieser Sub
stanzen, müssen extrem teure Werkstoffe für flüssigkeitsberührte Apparateteile eingesetzt werden,
um Korrosionen - beispielsweise Chloridfraß - an Edelstählen zu vermeiden und eine ausreichende
Betriebsdauer zu erzielen. Aus Korrosionsgründen ist es mitunter in der Praxis notwendig,
Pumpen und Regelventile aus Keramik auszuführen.
Um Gipsinkrustierungen entgegenzuwirken, ist es beispielsweise erforderlich, niedrige
Heizflächenbelastungen und hohe Geschwindigkeiten in den Verdampferrohren vorzusehen bei
gleichzeitiger Einspeisung geringer Spuren eines geeigneten Inhibitors. Durch das Eindampfen
konzentrieren sich auch Abwasserkomponenten auf, denen man wegen ihrer geringen Menge sonst
wenig Beachtung schenkt, d. h. es kann zu Brom- und Jodausgasungen kommen.
Um sicherzustellen, daß nur trockener Rückstand und keine unverdampfte Lösung in den
Austragbereich für die Feststoffe gelangt und um die vorher angesprochenen Probleme, die auf
Betriebserfahrungen basieren, zu verhindern, sind die genannten Anlagen und Vorrichtungen mit
dem Nachteil eines hohen apparatetechnischen und regelungstechnischen Aufwandes behaftet.
Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die als Bestandteil einer
Anlage zur Rauchgasreinigung den Verdampfungsprozeß einfacher und betriebssicherer macht.
Der Aufwand für die Apparatetechnik, für den einzusetzenden Werkstoff sowie für die
Regelungstechnik soll gesenkt und die oben erläuterten Probleme beim Betrieb der Anlage sollen
weitgehend beseitigt werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe wie folgt gelöst, wobei bezüglich der grundlegenden
Gedanken auf dem Patentanspruch 1 verwiesen wird. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung
ergibt sich aus den Patentansprüchen 2 bis 6.
Es wird somit vorgeschlagen, daß der Verdampfungsprozeß in den für den Abtransport der
Verdampfungsrückstände vorgesehenen Behältnissen erfolgt, die als Einwegbehälter ausgeführt
sind. Die Einwegbehälter sind in Kammern eingebracht, wobei die Kammern sich in einem von
Rauchgas durchströmten kanalartigen Wärmeübertrager belinden. Es ist wichtig, daß zwischen
dem heißen Rauchgas als Wärmeträger und den Kammern ein großflächiger Wärmeaustausch
stattfindet. Dementsprechend sind die Kammern anzuordnen. Mit der Plazierung der Kammern im
Wärmeübertrager werden dem Rauchgas bestimmte Strömungsrichtungen aufgeprägt. Durch
Leiteinrichtungen können die Strömungsrichtungen im Wärmeübertrager zusätzlich beeinflußt
werden.
Es ist eine Frage der Bemessung der Größe und Anzahl der Behälter, unter Berücksichtigung der
Rauchgaseintrittstemperatur, daß die Flüssigkeit in den Behältern soweit verdampft, daß die
Rückstände den gewünschten Trocknungsgrad aufweisen. Dabei ist es möglich, durch hermetisch
festes Verschließen der Kammern die Verdampfung im Über- oder Unterdruckbereich
durchzuführen.
Der Dampf kann in die freie Atmosphäre abgeleitet oder über Förderaggregate abgezogen und
erforderlichenfalls kondensiert werden.
Anhand eines Ausführungsbeispiels soll nunmehr die Erfindung erläutert werden. Die Figuren
zeigen in Prinzipdarstellung
Fig. 1 Längsschnitt der Vorrichtung
Fig. 2 Draufsicht, ohne Abzugshaube
Fig. 3 Schnitt A-A gemäß Fig. 1.
1
Wärmeübertrager
2
Kammern
3
Einwegbehälter
4
Klappen
5
Freiräume
6
Leitung zum Zuführen der Flüssigkeit
7
Dampfabzugshaube
8
Brudenleitung
9
Anschluß für Rauchgaseinspeisung
10
Anschluß für Rauchgasabzug
11
Schauglas
In einem kanalartigen Wärmeübertrager 1 sind Kammern 2 mit Einwegbehältern 3 angeordnet. In
die Einwegbehälter 3 wird über die Leitung 6 solange Flüssigkeit nachgefüllt und verdampft, bis
diese Behälter im gewünschten Maße mit Verdampfungsrückstand gefüllt sind. Zur Kontrolle sind
Schaugläser 11 hilfreich. Die gefüllten Einwegbehälter 3 werden zur weiteren Verwendung oder
Entsorgung aus den Kammern 2 entnommen und abtransportiert. Die Klappen 4, die im Sinne von
Türen ausgeführt sind, ermöglichen ein einfaches Entnehmen und Einbringen der Einwegbehälter
3. Damit das Verdampfen auch im Über- und Unterdruckbereich erfolgen kann, sind die Klappen 4
hermetisch dicht verschließbar.
Das heiße Rauchgas wird über den Anschluß 9 in den Wärmeübertrager 1 eingespeist und über
Anschluß 10 abgezogen. Dabei ist ein großflächiger Wärmeaustausch möglich, weswegen die
Kammern (2) auch mit einem gewissen Abstand zum Boden des Wärmeübertragers plaziert sind.
Zwischen den Flächen der Einwegbehälter 3 und den Flächen der Kammern 2 befinden sich
Freiräume 5, die für das Einbringen der leeren Einwegbehälter zwecksmäßig sein können.
Andererseits ist es sinnvoll, die Freiräume mit Material hoher Wärmeleitfähigkeit auszufüllen.
Die verdampfte Flüssigkeit sammelt sich unter der Dampfabzugshaube 7 und wird über die
Brüdenleitung 8 abgezogen.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Eindampfen von Flüssigkeiten, insbesondere auch als Bestandteil einer Anlage
zur Rauchgasreinigung, dadurch gekennzeichnet, daß in einem von heißem Rauchgas oder
einem anderen Wärmeträger durchströmten kanalartigen Wärmeübertrager (1) Kammern (2)
angeordnet sind, in denen sich Einwegbehälter (3) befinden, die Kammern (2) im
Wärmeübertrager (1) so plaziert sind, daß ein möglichst großflächiger Kontakt zwischen
Kammern (2) und Wärmeträger möglich ist und die Einwegbehälter (3) über Zuleitungen (6)
mit Flüssigkeit befüllbar und nach entsprechender Füllung mit Flüssigkeitsrückständen und nach
deren Trocknung einfach entnehmbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (2) zur Aufnahme
der Behältnisse (3) durch Klappen (4) zugänglich bzw. hermetisch dicht verschließbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeübertrager (1) so
konzipiert ist, daß eine Verdampfung im Überdruck- bzw. Unterdruckbereich erfolgen kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Freiräume (5) zwischen
Kammern (2) und Einwegbehältern (3) durch wärmeübertragungsförderndes Material ausgefüllt
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der Kammern (2) mit
Leiteinrichtungen für den Wärmeträger derart versehen werden, daß dem Wärmeträger
geeignete Strömungen aufgeprägt werden können.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwegbehälter (3) den
Deponieanforderungen entsprechend gestaltet und verschließbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997108858 DE19708858A1 (de) | 1997-03-05 | 1997-03-05 | Vorrichtung zum Eindampfen von Flüssigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997108858 DE19708858A1 (de) | 1997-03-05 | 1997-03-05 | Vorrichtung zum Eindampfen von Flüssigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19708858A1 true DE19708858A1 (de) | 1998-09-17 |
Family
ID=7822240
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997108858 Withdrawn DE19708858A1 (de) | 1997-03-05 | 1997-03-05 | Vorrichtung zum Eindampfen von Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19708858A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2636826A1 (de) * | 1976-08-02 | 1978-02-23 | Maloney Crawford Tank | Vorrichtung zur flammenlosen aufkonzentrierung fluessiger trocknungsmittel |
DE3904025A1 (de) * | 1989-02-10 | 1990-08-16 | Helmut Stark | Abgaswaescherentsorgung durch vakuumeindampfung der dort anfallenden schlaemme und konzentrierten salzloesungen |
DE4332045A1 (de) * | 1992-10-07 | 1994-04-14 | Ebf Beratungs Und Forschungsge | Rauchgasberührter Rückstandstrockner |
-
1997
- 1997-03-05 DE DE1997108858 patent/DE19708858A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4332045A1 (de) * | 1992-10-07 | 1994-04-14 | Ebf Beratungs Und Forschungsge | Rauchgasberührter Rückstandstrockner |
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