DE19707908A1 - Vorrichtung zum Empfang von Nachrichten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Empfang von Nachrichten mit einer Empfangseinrichtung.

Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise als Pa­ gingsysteme bekannt. Sie werden insbesondere dazu eingesetzt, von einem Sender abgesetzte Informatio­ nen oder Nachrichten zu empfangen und akustisch und/oder optisch darzustellen. Unter Nachrichten sind in diesem Zusammenhang Informationen zu ver­ stehen, die für einen ausgewählten Empfänger be­ stimmt sind.

Allen Paging- oder Mailinformationssystemen ist ge­ mein, daß sie spezielle Endgeräte zur Darstellung von Nachrichten benötigen, deren Kosten über den Dienst finanziert werden müssen. Dies ist ein be­ trächtlicher Nachteil, der die Verbreitung von sol­ chen Paging- oder Mailinformationssystemen stark einschränkt.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht des­ halb darin, ein Paging- oder Mailinformationssystem zu schaffen, das mit kostengünstig herstellbaren Endgeräten auskommt.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Emp­ fang von Informationen oder Nachrichten gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.

Dadurch, daß die Empfangseinrichtung der Vorrich­ tung eine Modulatoreinheit umfaßt, lassen sich die empfangenen Informationen und Nachrichten in Fern­ sehsignale umsetzen und mittels eines in den mei­ sten Haushalten bereits vorhandenen Fernsehgeräts darstellen. Somit können beträchtliche Kosten für bisher benötigte Anzeigegeräte eingespart werden.

Vorzugsweise umfaßt die Empfangseinrichtung eine Steuer- und Decodiereinheit, die aus den empfange­ nen Nachrichten jene herausfiltert und decodiert, die für sie bestimmt sind, wobei die Identifizie­ rung mittels einer eindeutigen Adresse erfolgt.

Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer Speichereinheit, mit der eine Vielzahl von Nach­ richten speicherbar und zu einem späteren Zeitpunkt abrufbar ist. Damit wird es ermöglicht, die Vor­ richtung beispielsweise als portable Einheit aus zu­ gestalten, die ständig Informationen empfängt, wo­ bei die decodierten Nachrichten dann zu einem be­ liebigen Zeitpunkt nach Anschluß an ein Fernsehge­ rät darstellbar sind.

In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Emp­ fangseinrichtung eine Signalisierungseinheit auf, die ein optisches und/oder akustisches Signal ab­ gibt, wenn aus den empfangenen Informationen eine Nachricht decodiert und beispielsweise abgespei­ chert wurde.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist darin zu sehen, die Empfangseinrichtung mit einer Schnittstelle zu versehen, an die beispielsweise ein Drucker zum Ausdrucken der Nachrichten oder ein PC zur Darstellung und/oder Weiterverarbeitung der Nachrichten anschließbar sind.

Vorzugsweise umfaßt die Empfangseinrichtung ein Empfangselement, das zum Empfang von drahtlos über­ tragenen Informationen, beispielsweise im Mittel- oder Langwellenbereich ausgebildet ist. Durch Ver­ wendung eines drahtlosen Übertragungsmediums, ins­ besondere im Langwellenbereich, ist eine flächen­ deckende Abstrahlung mit geringem Aufwand reali­ sierbar.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbei­ spiels mit Bezug auf die Zeichnung näher beschrie­ ben. Dabei zeigt die einzige Figur ein schemati­ sches Funktionsblockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

In der Figur ist eine als elektronischer Briefka­ sten dienende Einheit 1 dargestellt, die eine Emp­ fangseinrichtung 3, ein übliches Fernsehgerät 5 so­ wie einen Computer 7 und einen Drucker 9 umfaßt, wobei die beiden letztgenannten Geräte lediglich Erweiterungsoptionen darstellen und für die eigent­ liche Funktion der Einheit 1 nicht notwendig sind.

Die elektrische Verbindung zwischen der Empfangs­ einrichtung 3 und dem Fernsehgerät 5 erfolgt über ein Kabel 11, das beispielsweise zum Anschluß an die SCART-Buchse des Fernsehers vorbereitet ist.

Die Empfangseinrichtung 3 umfaßt eine Steuer- und Decodiereinheit 13, die zur Übertragung von Daten- und Steuersignalen mit einer Empfangseinheit 15, einer Modulatoreinheit 17, einer Speichereinheit 19, einer Signalisierungseinheit 21, einer Bedien­ einheit 23 und einer Schnittstelle 25 verbunden ist.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Emp­ fangseinheit 15 eine Antenne 27 zugeordnet, die zum Empfang von Mittelwellensignalen, insbesondere di­ gitalen Mittelwellensignalen ausgebildet ist. Selbstverständlich ist es auch denkbar, die Signale über ein anderes Übertragungsmedium, beispielsweise das Telefonnetz, der Empfangseinheit 15 zuzuführen.

Die Modulatoreinheit 17 dient dazu, bestimmte von der Steuer- und Decodiereinheit übermittelte Daten in ein Fernsehsignal umzusetzen, so daß eine An­ zeige der Daten mittels des angeschlossenen Fern­ sehgeräts 5 möglich ist. Der Aufbau einer solchen Modulatoreinheit ist bekannt, weshalb auf eine de­ taillierte Beschreibung verzichtet wird.

Die mit der Steuer- und Decodiereinheit 13 verbun­ dene Speichereinheit 19 ist im Hinblick auf deren Speicherkapazität so ausgelegt, daß eine Datenmenge abspeicherbar ist, die bei der Darstellung auf dem Fernsehgerät mehrere Bildschirmseiten ausfüllt.

Die Signalisierungseinheit 21 umfaßt einen akusti­ schen Signalgeber, beispielsweise einen Lautspre­ cher, und/oder einen optischen Signalgeber, bei­ spielsweise eine Leuchtdiode, die den Empfang und das Abspeichern von Daten signalisieren.

Mittels der Bedieneinheit 23 lassen sich beispiels­ weise die abgespeicherten Daten abrufen und zur An­ zeige auf dem Bildschirmgerät 5 bringen. Dazu ist zumindest ein Taster vorgesehen sein, der ein "Blättern" durch die unterschiedlichen Nachrichten zuläßt. Desweiteren umfaßt die Bedieneinheit 23 einen Resettaster, der zum Löschen der in der Spei­ chereinheit 19 gespeicherten Daten dient. Die Be­ dieneinheit 23 weist ebenfalls eine Feldstärke-An­ zeige auf, die dem Benutzer die Informationen gibt, ob momentan ein Empfang von Nachrichten möglich ist.

Zur Übertragung der abgespeicherten oder empfange­ nen Daten an Peripheriegeräte, wie beispielsweise einen Computer oder einen Drucker, setzt die Schnittstelle 25 die Datensignale vorzugsweise in einen seriellen Datenstrom um. Diese standardi­ sierte serielle Datenübertragung ermöglicht den An­ schluß beliebiger weitverbreiteter Geräte mit seri­ ellem Anschluß.

Neben dem Empfang und der Darstellung von beliebi­ gen Informationen ermöglicht die Empfangseinrich­ tung 3 auch die Darstellung von Nachrichten. In diesem Zusammenhang sind unter dem Begriff "Infor­ mationen" Daten zu verstehen, die für beliebige Empfänger bestimmt sind, während unter dem Begriff "Nachricht", wie bereits erwähnt, Daten zu verste­ hen sind, die für einen definierten Empfänger be­ stimmt sind. Hierzu trägt jede Nachricht ein den Adressaten codierendes Datum. Die Steuer- und Deco­ diereinheit 13 ist zur Auswahl solcher Nachrichten derart ausgebildet, daß sie das den Adressaten co­ dierende Datum mit einer der Decodiereinheit 13 zu­ geordneten Adresse vergleicht und bei Übereinstim­ mung die Nachricht decodiert und dem Speicher 19 oder direkt der Modulatoreinheit 17 zuführt.

Im folgenden soll nun die Funktion der Einheit 1 erläutert werden.

Möchte beispielsweise eine Person A eine bestimmte Nachricht, die vorzugsweise reinen Text umfaßt, ei­ ner Person B übermitteln, wird dieser Text bei­ spielsweise über eine Telefonverbindung an eine Zentrale übermittelt. Die Zentrale verfügt bei­ spielsweise über flächendeckend aufgestellte Mit­ tel- oder Langwellensender, die die Nachricht aus­ strahlen. Diese Nachricht wird neben anderen Infor­ mationen und Nachrichten über die Antenne 27 von der Empfangseinheit 15 empfangen, in ein digitales Signal umgesetzt und an die Steuer- und Deco­ diereinheit 13 übermittelt. Erkennt diese Einheit 13 anhand einer Übereinstimmung des mit der Nach­ richt übertragenen Adressendatums mit der der Emp­ fangseinrichtung 3 zugeordneten Adresse, daß die Nachricht für die Person B bestimmt ist, werden diese digitalen Signale decodiert und in der Spei­ chereinheit 19 abgelegt. Die Abspeicherung ist op­ tional, wenn das Fernsehgerät 5 angeschlossen und zur Anzeige der Nachrichten vorbereitet ist. Ist die Empfangseinrichtung 3 jedoch ohne Verbindung zum Fernsehgerät 5, beispielsweise dann, wenn die Person B diese mit sich führt, ist eine Abspeiche­ rung der Nachricht zur späteren Darstellung notwen­ dig. Mit dem Abspeichern der Nachricht in der Spei­ chereinheit 19 wird ein Signal an die Signalisie­ rungseinheit 21 übermittelt, die daraufhin bei­ spielsweise eine LED zum Leuchten bringt. Damit wird der Person B signalisiert, daß eine für sie bestimmte Nachricht vorliegt. Sobald der Person B ein handelsübliches Fernsehgerät zur Verfügung steht, läßt sich die Empfangseinrichtung 3 mittels eines ebenfalls handelsüblichen SCART-Kabels an­ schließen. Durch Betätigung entsprechender Bedie­ nungselemente der Bedieneinheit 23 überträgt die Steuer- und Decodiereinheit 13 die eine Nachricht betreffenden Daten an die Modulatoreinheit 17, die diese in ein Fernsehsignal umsetzt, das dem Fern­ sehgerät 5 zugeführt wird. Um das Lesen zu erleich­ tern, wird das Umblättern von einer Bildschirmseite auf die andere durch Betätigung eines Bedienele­ ments ausgelöst, wobei eine dem Videotext ver­ gleichbare Auflösung von 40 Zeichen pro Zeile und 24 Zahlen pro Bild, was dem Inhalt einer DIN A5- Seite entspricht, verwendet wird.

Ist an der Schnittstelle 25 beispielsweise ein Drucker 9 angeschlossen, läßt sich von jeder ange­ zeigten Bildschirmseite eine Hardcopy erstellen. Selbstverständlich ist es auch möglich, die empfan­ genen und abgespeicherten Daten lediglich aus zu­ drucken, ohne sie am Bildschirm darzustellen. Ebenso ist es möglich, an die Schnittstelle 25 einen Computer 7 anzuschließen, der beispielsweise eine Weiterverarbeitung der Nachrichten und empfan­ genen Informationen erlaubt.

Claims (11)

1. Vorrichtung zum Empfang von Informationen und/oder Nachrichten mit einer Empfangseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die an ein Fernsehgerät (5) anschließbare Empfangseinrichtung (3) eine Mo­ dulatoreinheit (17) umfaßt, die die empfangenen In­ formationen in ein Fernsehsignal umsetzt, so daß eine Darstellung der Informationen durch das Fern­ sehgerät möglich ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Empfangseinrichtung (3) eine mit­ tels einer vorgegebenen Adresse adressierbare Steuer- und Decodiereinheit (13) umfaßt, die aus den empfangenen Nachrichten jene auswählt, die die vorgegebene Adresse tragen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Empfangseinrichtung (3) eine Speichereinheit (19) umfaßt, die zur Speicherung von empfangenen Informationen ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangs­ einrichtung (3) eine Signalisierungseinheit (21) umfaßt, die den Empfang und die Speicherung einer Information akustisch und/oder optisch signali­ siert.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangs­ einrichtung (3) eine Schnittstelle (25) umfaßt, die zum Anschluß eines Druckers (9) und/oder eines Com­ puters (7) ausgelegt ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangs­ einrichtung (3) ein Empfangselement (15) umfaßt, das zum Empfang von drahtlos übertragenen Informa­ tionen ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Empfangselement (15) eine Antenne (27) umfaßt.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangseinrichtung (3) ein Empfangselement (15) umfaßt, das zum Emp­ fang von über das öffentliche Telefonnetz übertra­ genen Informationen ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicher­ einheit (19) zur Speicherung von mehrere Fernseh­ bildschirmseiten füllende Nachrichten ausgebildet ist.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangs­ einrichtung (3) ein Bedienelement (23) umfaßt, das zur Steuerung der Anzeige der Informationen ausge­ bildet ist.

11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als portable Einheit ausgebildet ist, wobei der Empfang und die Speicherung von Nachrichten mittels einer Batteriespannungsversorgung gewährleistet ist.