DE19706758A1 - Einrichtung zur Lagerung radioaktiven Materials - Google Patents
Einrichtung zur Lagerung radioaktiven MaterialsInfo
- Publication number
- DE19706758A1 DE19706758A1 DE19706758A DE19706758A DE19706758A1 DE 19706758 A1 DE19706758 A1 DE 19706758A1 DE 19706758 A DE19706758 A DE 19706758A DE 19706758 A DE19706758 A DE 19706758A DE 19706758 A1 DE19706758 A1 DE 19706758A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- elements
- layer
- neutron
- absorber
- isotope
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F1/00—Shielding characterised by the composition of the materials
- G21F1/02—Selection of uniform shielding materials
- G21F1/08—Metals; Alloys; Cermets, i.e. sintered mixtures of ceramics and metals
-
- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C19/00—Arrangements for treating, for handling, or for facilitating the handling of, fuel or other materials which are used within the reactor, e.g. within its pressure vessel
- G21C19/02—Details of handling arrangements
- G21C19/06—Magazines for holding fuel elements or control elements
- G21C19/07—Storage racks; Storage pools
-
- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F1/00—Shielding characterised by the composition of the materials
- G21F1/12—Laminated shielding materials
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02E—REDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
- Y02E30/00—Energy generation of nuclear origin
- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
Die Erfindung befaßt sich mit Einrichtungen zur Lagerung ra
dioaktiven Materials, insbesondere zur Lagerung abgebrannter
Brennelemente aus Kernkraftwerken. Die Einrichtungen weisen
entweder eine neutronenabsorbierende, ganz oder teilweise aus
geformten Metallteilen gebildete Struktur oder ein neutronen
absorbierendes Schichtsystem auf. Es ist auch eine Kombina
tion von beidem möglich.
Aus solchen Metallteilen werden verschiedenartige Schächte,
Kanister, Behälter, Lagergestelle oder ähnliche Konfiguratio
nen hergestellt, die einen neutronenaussendenden Gegenstand
umgeben und beispielsweise die kompakte Lagerung neutronenab
gebender Komponenten aus Kernreaktoren, wie z. B. von Brenn
elementen, ermöglichen. So ist z. B. aus der EP 0 385 187 A1
ein Brennelement-Lagergestell bekannt, bei dem Absorberbleche
im montierten Zustand eine Anzahl von Schächten bilden, die
die Brennelemente über deren gesamte Länge umschließen. Dabei
sind die die Schächte bildenden Absorberbleche oder Absorber
teile aus neutronenabsorbierendem Material, z. B. aus Borstahl
oder boriertem Blech, gefertigt. Ein Nachteil dieser Verwen
dung von mit Bor legiertem Stahl oder Blech besteht aller
dings darin, daß die Borkonzentration in Borstahl infolge me
tallurgischer Probleme auf ca. 1,5 mol/kg Stahl (entsprechend
etwa 1,6 Gewichtsprozent, Gew.-%) begrenzt ist. Steigt der
Boranteil im Grundmaterial durch Einschmelzen oder Einlagern
über eine bestimmte Menge von Bor, so versprödet das Grundma
terial, insbesondere Stahl. Eine Weiterverarbeitung ist damit
äußerst schwierig oder unmöglich. Diese herkömmliche Methode
der Verwendung von Borstahl hat somit den Nachteil, daß zur
Erhöhung der Neutronenabsorption in einem Brennelementelager
immer auch die Erhöhung der Menge des verwendeten Borstahls
nötig ist.
Es ist bekannt, daß eine beschränkte Steigerung des Absorpti
onsvermögens eines Brennelementelagers durch das Legieren mit
dem Element Bor in einer vom natürlichen Vorkommen abweichen
den Isotopenzusammensetzung möglich ist. Dazu wird von der
Anreicherung mit dem stark absorbierenden Borisotop mit der
Massenzahl 10 (B 10) Gebrauch gemacht. Da aus wirtschaftli
chen und technischen Gründen der Anreicherungsgrad nur be
grenzt erhöhbar ist, unterliegt auch die Steigerung des Ab
sorptionsvermögens einer starken Beschränkung.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 44 16 362 A1 ist
weiterhin ein Absorberteil bekannt, welches die Forderung
nach höherem Absorptionsvermögen und damit höherem Borgehalt
dadurch erfüllt, daß auf einem Grundkörper eine ein neutro
nenabsorbierendes Material enthaltende Oberflächenschicht
aufgebracht ist. Als neutronenabsorbierendes Material wird
vorzugsweise Bor verwendet. Nachteilig an einem derartigen
Absorberteil ist, daß eine gewünschte höhere Neutronenabsorp
tion zwangsläufig auch zu höheren Schichtdicken bei der ge
nannten Oberflächenschicht führt. Damit können technologische
Probleme einhergehen, wie das Ablösen der Oberflächenschicht
bei starker mechanischer oder thermischer Belastung, was ins
besondere bei sehr hohen Schichtdicken auftreten kann.
Aus der internationalen Patentanmeldung WO 96/37896 ist fer
ner eine Absorptionsstruktur zur Absorption von Neutronen be
kannt geworden, bei der der neutronenabsorbierende Stoff zwi
schen einem ersten Blech und einem zweiten Blech angeordnet
ist, wobei die Bleche miteinander verbunden sind und zwischen
ihnen eine Mehrzahl von Hohlräumen zur Aufnahme des neutro
nenabsorbierenden Stoffes gebildet ist. Damit läßt sich zwar
eine stabile Anordnung mit hohem Absorptionsvermögen für Neu
tronen herstellen, doch ist diese Struktur sehr aufwendig
aufgebaut sowie die Herstellung kompliziert und teuer.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine neutro
nenabsorbierende Einrichtung zur Lagerung radioaktiven Mate
rials zu schaffen, welche die im Stand der Technik beschrie
benen Nachteile vermeidet und damit bei einfachem Aufbau der
Einrichtung eine Steigerung des Neutronenabsorptionsvermögens
gegenüber dem Stand der Technik erlaubt. Diese Steigerung
soll dabei weitgehend ohne Mehreinsatz an den zum Bau von
Brennelementelagern üblichen Metallen, insbesondere Stahl,
möglich sein. Letztlich ist es auch Aufgabe der Erfindung,
die Lagereinrichtungen bei gleichbleibendem Absorptionsvermö
gen kompakter zu bauen. Im Falle von Brennelementelagern für
Kernkraftwerke bedeutet dieses Ziel eine Reduzierung des
Brennelemente-Mittenabstandes, um die Aufnahmekapazität von
Brennelementelagern zu steigern.
Die Lösung dieser gestellten Aufgabe gelingt gemäß einer er
sten Ausführungsform der Erfindung bei einer Einrichtung mit
einer neutronenabsorbierenden ganz oder teilweise aus geform
ten Metallteilen gebildeten Struktur dadurch, daß wenigstens
eines der Metallteile mit mindestens einem chemischen Element
legiert ist, das einen Absorptionsquerschnitt für thermische
Neutronen von mehr als 1200.10-28 m2 aufweist. Durch Angabe
einer unteren Grenze für den Absorptionsquerschnitt wird eine
Gruppe von Elementen ausgewählt, die zur Lösung der Aufgabe
geeignet sind.
Als thermische Neutronen bezeichnet man allgemein Neutronen,
welche sich in thermodynamischem Gleichgewicht mit der Umge
bung befinden. Insbesondere liegt ihre wahrscheinlichste
Energie unterhalb von 0,03 eV. Im Falle der Brennelemente-La
gerung thermalisieren die Neutronen im Wasser des Lagerbec
kens.
Das chemische Element wird mindestens in einer Konzentration
zulegiert, welche eine ausreichende neutronenabsorbierende
Wirkung im Metallteil hervorruft. Hierfür kommen bevorzugt
Konzentrationen oberhalb 0,001 Gew.-% und ganz besonders
oberhalb 0,01 Gew.-% in Betracht.
Der Vorteil einer Einrichtung gemäß der Erfindung liegt
darin, daß kompakte und stabile Lager für radioaktives Mate
rial möglich sind, die in einfacher Weise aufgebaut werden
können. Darüber hinaus wird das Kosten-/Wirkungsverhältnis
neutronenabsorbierender Einrichtungen für die Brennelemente
lagerung verbessert. Vorteilhaft ist ferner, daß ein hohes
Maß an Absorption im gesamten abzuschirmenden Bereich, also
homogen, gewährleistet ist.
Das in der Einrichtung nach der Erfindung zum Legieren ver
wendete chemische Element kann sowohl als Reinelement, d. h.
nur aus im wesentlichen einem einzigen Isotop bestehend, vor
liegen als auch als sogenanntes Mischelement, welches aus
mehreren Isotopen zum gleichen chemischen Element besteht
(Isotopengemisch).
Eine vorteilhafte Ausgestaltung einer von der Erfindung vor
geschlagenen Einrichtung sieht vor, daß das Element oder min
destens eines der Elemente ein Lanthanoid ist. Eine besondere
Steigerung des Absorptionsvermögens läßt sich durch Verwen
dung eines der Elemente Gadolinium, Samarium, Europium oder
Dysprosium erreichen. Dadurch wird der Bau besonders kompak
ter Lagereinrichtungen ermöglicht. Dabei können diese Ele
mente sowohl in ihrer in der Natur vorkommenden Isotopenzu
sammensetzung oder aber in einer vom natürlichen Vorkommen
abweichenden Isotopenzusammensetzung dem Metallteil zulegiert
werden. In beiden Fällen lassen sich Brennelementelager kom
pakter bauen als bei Verwendung von Bor als Legierungsele
ment. Ein Abweichen von der natürlichen Isotopenzusammenset
zung ist insbesondere bei jenen Elementen sinnvoll, die in
der Natur als ein Gemisch von Isotopen mit stark unterschied
lichem Absorptionsquerschnitt für thermische Neutronen auf
treten. Eine Anreicherung mit dem oder den Isotopen mit den
relativ höheren Absorptionsquerschnitten führt zu einer vor
teilhaften weiteren Erhöhung des Absorptionsvermögens einer
Lagereinrichtung gemäß der Erfindung.
Nach einem anderen Beispiel ist das Metallteil in einer Ein
richtung nach der Erfindung mit dem Element Cadmium in seiner
natürlichen Isotopenzusammensetzung oder einer davon abwei
chenden legiert.
Zweckmäßigerweise bestehen die Metallteile in der Einrichtung
aus mit einem -im Hauptanspruch genannten- Element legiertem
Stahl, Titan, Aluminium oder Zirkonium. Daraus ergibt sich
der besondere Vorteil der Korrosionsbeständigkeit, der im
Falle von Stahl insbesondere durch die Verwendung nicht ro
stender austenitischer Stähle ermöglicht wird. Die Korrosi
onsbeständigkeit ist insbesondere bei der Brennelementelage
rung gefordert, da hierbei die Brennelemente von Wasser umge
ben sind. Ein ausreichendes Absorptionsvermögen wird bei
spielsweise dadurch erreicht, daß die Gadoliniumkonzentration
im Stahl im Bereich 0,01 bis 2,0 Gew.-% beträgt.
Eine zweite Ausführung der Erfindung löst die gestellte Auf
gabe durch eine ein neutronenabsorbierendes Schichtsystem
aufweisende Einrichtung bestehend aus
- (a) einer Tragschicht,
- (b) einer Absorberschicht, die mindestens ein chemisches Element in elementarer oder chemisch gebundener Form - isotopenrein oder in einer Isotopenmischung - enthält, das einen Absorptionsquerschnitt für thermische Neutro nen von mehr als 1200.10-28 m2 aufweist und
- (c) optional eine neutronentransparente Deckschicht.
Die Vorteile dieser zweiten Ausführung sind die gleichen wie
bei der ersten Ausführungsform der Erfindung. Hinzu kommt,
daß ein chemisches Element mit einem Absorptionsquerschnitt
für thermische Neutronen von mehr als 1200.10-28 m in großen
Mengen - nach oben hin unbegrenzt durch metallurgische Legie
rungsgrenzen - in die Einrichtung nach der Erfindung einge
bracht werden kann.
Beispielsweise ist in der Absorberschicht mindestens ein
Übergangselement aus der Gruppe der Lanthanoide eingelagert.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der chemischen Ele
mente Gadolinium, Samarium, Europium oder Dysprosium. Diese
Elemente weisen, wie auch das z. B. verwendete chemische Ele
ment Cadmium, einen besonders hohen Absorptionsquerschnitt
für thermische Neutronen auf, so daß bereits mit Absorber
schichten sehr geringer Dicke ein hohes Vermögen zur Vermin
derung des Neutronenflusses erreicht wird. Eine weitere Stei
gerung des Absorptionsvermögens wird bevorzugt dadurch er
reicht, daß das Element oder mindestens eines der Elemente in
einer vom natürlichen Vorkommen abweichenden Isotopenzusam
mensetzung vorliegt. Insbesondere kommt hierfür die Anreiche
rung des Elementes mit dem jeweiligen Isotop in Frage, wel
ches den relativ größten Absorptionsquerschnitt aufweist. In
besonders vorteilhafter Weise läßt sich hiermit das Absorp
tionsvermögen der Einrichtung stark erhöhen, oder bei gleich
bleibendem Absorptionsvermögen der Einrichtung der Materi
aleinsatz zum Bau von Lagereinrichtungen erheblich verrin
gern.
Das chemische Element liegt in elementarer oder chemisch ge
bundener Form als Absorberstoff vor. Je nach Wahl des Absor
berstoffes besteht die Möglichkeit, daß der Absorberstoff ge
genüber Einflüssen aus der Umgebung nicht chemisch resistent
ist. So muß im Falle von Brennelementelagern der Absorber
stoff gegenüber Wasser chemisch beständig sein. In diesen
Fällen kann die Absorberschicht zwischen der Tragschicht und
der Deckschicht gasdicht gekapselt sein (Sandwich-Technik)
Empfehlenswert ist diese Kapselung auch bei Verwendung chemi
scher Elemente, wie etwa dem Cadmium, von dem gesundheitliche
Gefahren ausgehen könnten. Der Einschluß der Absorberschicht
geschieht bevorzugt zwischen austenitischen Stahlblechen oder
Nickelblechen.
Zur Erläuterung einiger konkreter Bemessungsbeispiele zu der
Erfindung wird auf die nachfolgende Tabelle 1 verwiesen.
Darin ist für einige besonders geeignete chemische Elemente
(Absorber) jeweils ein Legierungsbeispiel sowie jeweils ein
Beispiel für ein neutronenabsorbierendes Schichtsystem gemäß
der Erfindung angegeben. Die jeweiligen Isotope sind durch
Angabe der relativen Massenzahl hinter dem Elementsymbol ge
kennzeichnet. Das Element in seiner natürlichen Zusammenset
zung ist jeweils durch den Zusatz "nat" benannt.
Die in den ersten beiden Datenzeilen angegebenen Zahlenwerte
für die relative natürliche Häufigkeit Hnat und den Absorpti
onsquerschnitt σ stellen typische Werte dar, wie man sie mit
einer gewissen Streuung in der einschlägigen Literatur fin
det.
Der bislang vorwiegend für den Bau von Brennelementelagern
eingesetzte Borstahl enthält Bor in einer Konzentration von
cmol=1,5mol Bor/kg Stahl. Eine wesentliche Erhöhung des Boran
teils ist aufgrund metallurgischer Probleme nicht machbar.
In der Tabelle ist diese molare Elementkonzentration cmol zu
nächst umgerechnet in eine relative Absorberkonzentration c
angegeben, definiert als das Verhältnis der zulegierten Masse
an Absorber zur eingesetzten Masse an Stahl. Dabei werden die
geringen Unterschiede in den Molmassen der Isotope vernach
lässigt, so daß die relativen Absorberkonzentrationen auch
für Isotopengemische in Gew.-% angegeben werden können.
Für die weitere Diskussion wird von dem bereits seit längerem
verwendeten Bor in seiner natürlichen Isotopenzusammenset
zung B nat ausgegangen und die Frage gestellt, wieviel Mate
rial von den gemäß der Erfindung vorgeschlagenen chemischen
Elementen zum Bau von Brennelementelagern benötigt wird.
Hierzu wird eine äquivalente Absorberkonzentration cäqu defi
niert wie folgt:
cäqu = c . (σB nat/σ.
Die äquivalente Absorberkonzentration cäqu berücksichtigt, daß
bei Verwendung von chemischen Elementen mit relativ zu B nat
höherem Absorptionsquerschnitt σ weniger an Absorbermaterial
eingesetzt werden muß, um die gleiche neutronenabsorbierende
Wirkung zu erreichen, die ein mit B nat legierter Borstahl
etwa an der genannten metallurgischen Grenze erbringt.
Bei Legieren mit dem Cadmiumisotop 113 (Cd 113) in Reinform
wird mit 650 g Cadmium die gleiche absorbierende Wirkung er
zielt wie mit 1620 g B nat.
Besondere Vorteile ergeben sich bei Verwendung von Lanthanoi
den mit besonders hohem Absorptionsquerschnitt, was bei
spielsweise in der Tabelle für Gadolinium und Samarium darge
stellt ist. Gd nat muß nur in einer 4,3-fach geringeren Kon
zentration als B nat zulegiert werden, um gleich stark absor
bierenden Stahl zu erzeugen. Ganz besonders vorteilhaft ist
ein mit dem Gadoliniumisotop Gd 157 legierter Stahl, bei dem
pro 100 kg Stahl lediglich eine Menge von 70 g Gd 157 nötig
ist um die gleiche absorbierende Wirkung wie 1620 g Bor in
herkömmlichem Borstahl zu erreichen. Wird Stahl mit dem rei
nen Isotop Gd 157 in einer Konzentration oberhalb von cäqu le
giert, so ist die absorbierende Wirkung des Stahls gegenüber
herkömmlichem Borstahl (B nat) erhöht. Ein Brennelementelager
kann damit kompakter gebaut werden. Ein mit dem Isotop Gd 157
in einer möglichen Konzentration von 0,21 Gew.-% legierter
austenitischer Stahl erbringt die dreifache Neutronenabsorp
tion wie ein Stahl mit der metallurgisch maximal sinnvollen
Konzentration an B nat.
Entsprechende Zwischenwerte ergeben sich bei Verwendung von
Gadolinium, das mit weniger als 100% Gd 157 angereichert ist.
Entsprechendes gilt für die anderen Lanthanoide und für Cad
mium.
Die Auswirkung der Verwendung der im Anspruch 10 definierten
Elemente zum Bau von Schichtsystemen für Brennelementelager
etc. läßt sich beurteilen, indem man eine Schichtdicke d be
rechnet, die sich aus der jeweiligen Masse m in der darüber
liegenden Zeile dadurch ergibt, daß diese Masse m auf eine
typische Fläche F=6,4 w gleichmäßig verteilt wird:
d = m/F.ρ.
Hierin bezeichnet ρ die Dichte des jeweiligen Elementes (Bor:
2,46 g/cm3, Cadmium: 8,64 g/cm3, Gadolinium: 7,89 g/cm3, Sama
rium: 7,54 g/cm3) . Zahlenwerte für d sind in der vorletzten
Zeile der Tabelle angegeben. Die so berechneten Schichten un
terschiedlicher Dicke erbringen alle die gleiche neutronenab
sorbierende Wirkung.
Benötigt das herkömmlich verwendete B nat noch Schichtdicken
im Bereich von 100 µm, so reduzieren sich diese Werte für
Lanthanoide beträchtlich. Insbesondere bei mit den Isotopen
Gadolinium 155, Gadolinium 157 oder Samarium 149 angereicher
ten Elementen ergeben sich Werte unter 20 µm. Im Falle von
Gadolinium werden Werte unter 20 µm bereits bei Verwendung
des natürlich vorkommenden Isotopengemisches erreicht. Bei
der Berechnung der Schichtdicken wurde davon ausgegangen, daß
die jeweiligen Elemente in elementarer Form als Schicht auf
gebracht werden. Diese Schichtdicken werden in der Regel grö
ßer ausfallen, falls das chemische Element in Form einer Ver
bindung, etwa als Karbid oder als Oxid, vorliegt.
Die letzte Zeile der Tabelle gibt die mittlere Neutronenfluß
absenkung in Prozent für einige Elemente wieder.
Claims (15)
1. Einrichtung zur Lagerung radioaktiven Materials, insbeson
dere zur Lagerung abgebrannter Brennelemente aus Kernkraft
werken, welche eine neutronenabsorbierende, ganz oder teil
weise aus geformten Metallteilen gebildete Struktur aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eines der Metallteile mit mindestens einem chemischen Element
legiert ist, das einen Absorptionsquerschnitt für thermische
Neutronen von mehr als 1200.10-28 m2 aufweist.
2. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente als Isotopengemisch vor
liegt.
3. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente ein Lanthanoid ist.
4. Einrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente Gadolinium, Samarium, Eu
ropium oder Dysposium in seiner in der Natur vorkommenden
Isotopenzusammensetzung ist.
5. Einrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente Gadolinium, Samarium, Eu
ropium oder Dysposium in einer vom natürlichen Vorkommen ab
weichenden Isotopenzusammensetzung ist.
6. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente Cadmium in seiner in der
Natur vorkommenden Isotopenzusammensetzung ist.
7. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente Cadmium in einer vom na
türlichen Vorkommen abweichenden Isotopenzusammensetzung ist.
8. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß eines der
Metallteile aus mit dem Element legiertem Stahl, Titan, Alu
minium oder Zirkonium besteht.
9. Einrichtung gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im Stahl
eine Gadoliniumkonzentration im Bereich 0,01 bis 2,0 Gew.-%
vorhanden ist.
10. Einrichtung zur Lagerung radioaktiven Materials, insbe
sondere zur Lagerung abgebrannter Brennelemente aus Kern
kraftwerken, welche ein neutronenabsorbierendes Schichtsystem
aufweist,
gekennzeichnet durch
- (a) eine Tragschicht,
- (b) eine Absorberschicht, die mindestens ein chemisches Ele ment in elementarer oder chemisch gebundener Form -iso topenrein oder in einer Isotopenmischung- enthält, das einen Absorptionsquerschnitt für thermische Neutronen von mehr als 1200.10-28 m2 aufweist und
- (c) optional eine neutronentransparente Deckschicht.
11. Einrichtung gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente in der Absorberschicht ein
Lanthanoid ist.
12. Einrichtung gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente in der Absorberschicht Ga
dolinium, Samarium, Europium oder Dysposium ist.
13. Einrichtung gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente in der Absorberschicht
Cadmium ist.
14. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element
oder mindestens eines der Elemente in einer vom natürlichen
Vorkommen abweichenden Isotopenzusammensetzung vorliegt.
15. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Absor
berschicht zwischen Tragschicht und Deckschicht gasdicht ge
kapselt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19706758A DE19706758A1 (de) | 1997-02-20 | 1997-02-20 | Einrichtung zur Lagerung radioaktiven Materials |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19706758A DE19706758A1 (de) | 1997-02-20 | 1997-02-20 | Einrichtung zur Lagerung radioaktiven Materials |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19706758A1 true DE19706758A1 (de) | 1998-05-07 |
Family
ID=7820959
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19706758A Ceased DE19706758A1 (de) | 1997-02-20 | 1997-02-20 | Einrichtung zur Lagerung radioaktiven Materials |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19706758A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011108990A1 (de) * | 2011-08-01 | 2013-02-07 | Dieter Methling | Brennelementlagergestell |
RU2605608C1 (ru) * | 2016-02-04 | 2016-12-27 | Акционерное общество "Российская корпорация ракетно-космического приборостроения и информационных системы" (АО "Российские космические системы") | Радиационно-защитное покрытие радиоэлектронной аппаратуры |
Citations (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2701137A1 (de) * | 1976-02-17 | 1977-08-18 | Combustion Eng | Vorrichtung zum lagern spaltbarer massen |
DE3024892A1 (de) * | 1979-08-18 | 1982-02-11 | Thyssen Industrie Ag, 4300 Essen | Verguetungsstahlguss |
FR2584852A1 (fr) * | 1985-07-11 | 1987-01-16 | Montupet Fonderies | Absorbeur de radiations nucleaires |
EP0258178A1 (de) * | 1986-07-30 | 1988-03-02 | Claude Planchamp | Kernstrahlungsabsorber |
US4780268A (en) * | 1984-06-13 | 1988-10-25 | Westinghouse Electric Corp. | Neutron absorber articles |
US4806307A (en) * | 1985-10-25 | 1989-02-21 | Kabushiki Kaisha Kobe Seiko Sho | Aluminum alloy with superior thermal neutron absorptivity |
US5015863A (en) * | 1989-05-31 | 1991-05-14 | Sumitomo Heavy Industries, Ltd. | Radiation shield and shielding material with excellent heat-transferring property |
US5273709A (en) * | 1990-10-01 | 1993-12-28 | Thermal Technology Inc. | High neutron absorbing refractory compositions of matter and methods for their manufacture |
DE4416362A1 (de) * | 1994-05-09 | 1995-11-23 | Siemens Ag | Absorberteil |
DE19517415A1 (de) * | 1995-05-16 | 1996-11-21 | Metallveredlung Gmbh & Co Kg | Verfahren zur Absorption der bei der Kernreaktion radioaktiver Materialien entstehenden Neutronen |
WO1996037896A1 (de) * | 1995-05-24 | 1996-11-28 | Siemens Aktiengesellschaft | Absorptionsstruktur zur absorption von neutronen sowie verfahren zur herstellung einer absorptionsstruktur |
-
1997
- 1997-02-20 DE DE19706758A patent/DE19706758A1/de not_active Ceased
Patent Citations (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2701137A1 (de) * | 1976-02-17 | 1977-08-18 | Combustion Eng | Vorrichtung zum lagern spaltbarer massen |
DE3024892A1 (de) * | 1979-08-18 | 1982-02-11 | Thyssen Industrie Ag, 4300 Essen | Verguetungsstahlguss |
US4780268A (en) * | 1984-06-13 | 1988-10-25 | Westinghouse Electric Corp. | Neutron absorber articles |
FR2584852A1 (fr) * | 1985-07-11 | 1987-01-16 | Montupet Fonderies | Absorbeur de radiations nucleaires |
US4806307A (en) * | 1985-10-25 | 1989-02-21 | Kabushiki Kaisha Kobe Seiko Sho | Aluminum alloy with superior thermal neutron absorptivity |
EP0258178A1 (de) * | 1986-07-30 | 1988-03-02 | Claude Planchamp | Kernstrahlungsabsorber |
US5015863A (en) * | 1989-05-31 | 1991-05-14 | Sumitomo Heavy Industries, Ltd. | Radiation shield and shielding material with excellent heat-transferring property |
US5273709A (en) * | 1990-10-01 | 1993-12-28 | Thermal Technology Inc. | High neutron absorbing refractory compositions of matter and methods for their manufacture |
DE4416362A1 (de) * | 1994-05-09 | 1995-11-23 | Siemens Ag | Absorberteil |
DE19517415A1 (de) * | 1995-05-16 | 1996-11-21 | Metallveredlung Gmbh & Co Kg | Verfahren zur Absorption der bei der Kernreaktion radioaktiver Materialien entstehenden Neutronen |
WO1996037896A1 (de) * | 1995-05-24 | 1996-11-28 | Siemens Aktiengesellschaft | Absorptionsstruktur zur absorption von neutronen sowie verfahren zur herstellung einer absorptionsstruktur |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011108990A1 (de) * | 2011-08-01 | 2013-02-07 | Dieter Methling | Brennelementlagergestell |
RU2605608C1 (ru) * | 2016-02-04 | 2016-12-27 | Акционерное общество "Российская корпорация ракетно-космического приборостроения и информационных системы" (АО "Российские космические системы") | Радиационно-защитное покрытие радиоэлектронной аппаратуры |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3435838A1 (de) | Brennelement-kassette fuer druckwasser-kernreaktoren | |
EP0121204A1 (de) | Brennstab für einen Kernreaktor | |
DE60031804T2 (de) | Umhüllung zum Einsatz in Kernreaktoren mit erhöhter Riss- und Korrosionsbeständigkeit | |
DE3301965A1 (de) | Aus elementen zusammengesetzter kern fuer einen kernreaktor | |
DE1230933B (de) | Strahlenschutzwand zur Absorption von Neutronen | |
DE3445443A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer absorptionsplatte fuer einen siedewasserreaktor und nach dem verfahren hergestellte absorptionsplatte | |
DE1221371B (de) | Kernreaktor-Brennstoffelement | |
DE19706758A1 (de) | Einrichtung zur Lagerung radioaktiven Materials | |
DE4321468A1 (de) | Plutoniumhaltige Brennelementkassette und Reaktorkern zur Verwendung einer solchen Kassette | |
DE1918251A1 (de) | Huelle fuer Brennstoffelement eines Kernreaktors und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
CH626739A5 (en) | Burnable neutron absorber rod | |
DE3209605A1 (de) | Neutronen-moderator fuer behaelter zur lagerung von abgebrannten kernbrennstoffen | |
DE4416362C2 (de) | Absorberteil | |
DE2455894A1 (de) | Stahllegierung | |
DE2619613A1 (de) | Legierung zur herstellung von bleibeton sowie mittels dieser legierung hergestelltes bleibeton | |
DE2656590A1 (de) | Verfahren zur ermoeglichung von einsparungen bei kernreaktoren durch verwendung von berylliumstaeben in brennstoffbuendeln | |
DE60014577T2 (de) | Zirkonlegierung für nuklearen brennstoffaufbau | |
WO1996037896A1 (de) | Absorptionsstruktur zur absorption von neutronen sowie verfahren zur herstellung einer absorptionsstruktur | |
DE60319583T2 (de) | Kernbrennstoffstab | |
Henrich et al. | Process for the decontamination of waste gases of a reprocessing plant for spent fuel and/or fertile material and installation for its realisation | |
DE19538493B4 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Neutronen absorbierenden Stahls | |
AT355145B (de) | Brandsicherer werkstoff zur abschirmung von neutronen | |
DE19628362C1 (de) | Verfahren zum Transport und zur Lagerung von abgebrannten Brennelementen und Neutronenabsorber für die Durchführung des Verfahrens | |
DE3442209A1 (de) | Brennstab fuer einen kernreaktor | |
EP0403955B1 (de) | Verfahren zum Abbau des Plutoniumgehaltes im Kernbrennstoff und Kernbrennstoffelement für einen Kernreaktor |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |