DE19705643A1 - Leitungsgebundenes Übertragungssystem für Luftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein leitungsgebundenes Übertra­ gungssystem zur Übermittlung von Datensignalen zu Kabinensystemen von Luftfahrzeugen, wie Beleuchtung, Heizung usw. .
Die Kabinensysteme von Luftfahrzeugen werden üblicher­ weise über ein oder mehrere separat installierte Datenbusnetze gesteuert, geregelt und überwacht. Als Beispiel sei das Ein- und Ausschalten sowie das Dimmen verschiedener Beleuchtungen im Luftfahrzeug über CIDS/DEU A-Datenbusnetze genannt (CIDS: Cabin Intercommunication Data System; DEU: Decoder Encoder Unit). Diese Netze erfordern eine Vielzahl von Steuer­ leitungen, da jedes unabhängig zu steuernde oder zu überwachende Endgerät einen Anschluß an das Daten­ busnetz benötigt. Die daraus erwachsende große Anzahl von Leitungen hat einen hohen Aufwand bei der Installation zur Folge. Außerdem ist ein solches Bussystem relativ unflexibel, wenn nachträglich neue technische Funktionen realisiert werden sollen.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein leitungsgebundenes Übertragungssystem zur Übermittlung von Datensignalen zu Kabinensystemen von Luftfahr­ zeugen, wie Beleuchtung, Heizung usw. zu schaffen, das im Vergleich zu den bekannten Datenbusnetzen relativ einfach installierbar und nachträglich erweiterbar ist.

Gelöst wird diese Aufgabe mit einem leitungsgebundenen Übertragungssystem der eingangs genannten Art dadurch, daß ein Modulator zur Beaufschlagung einer Versorgungs­ spannung der Kabinensysteme mit den Datensignalen, sowie ein jedem Kabinensystem zugeordneter Demodulator zur Wiedergewinnung der Datensignale aus der Ver­ sorgungsspannung und zur Zuführung dieser Signale zu dem Kabinensystem vorgesehen ist.

Ein besonderer Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß separate Steuerleitungen nicht mehr erforderlich sind, so daß insoweit nicht nur die Installation entfällt, sondern auch eine erhebliche Gewichtseinsparung erzielt wird. Ferner wird durch den Wegfall der Steuerleitungen die Zuverlässigkeit des Systems erhöht. Bei den üblicherweise verwendeten separaten Steuerleitungen muß ein Bruch dieser Leitungen gesondert berücksichtigt werden. Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist dies nicht mehr erforderlich, da bei einem Leitungsbruch die Ver­ sorgungsspannung des betreffenden Kabinengerätes (End­ gerät) unterbrochen ist, was unmittelbar deutlich wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens werden in den Unteransprüchen beschrieben. Danach kann der Modulator eine Einrichtung zur Erzeugung einer mit den Datensignalen zu modulierenden Trägerfrequenz auf­ weisen, die der Versorgungsspannung überlagert wird.

Ferner wird vorzugsweise ein Bandsperrfilter für die Trägerfrequenz zwischen den Modulator und eine Ver­ sorgungsspannungsquelle geschaltet. Damit werden rück­ wärtige Einspeisungen der Datensignale in das Versor­ gungsspannungsnetz verhindert.

Die Kabinensysteme sind vorzugsweise über ein Bussystem miteinander verbunden, wobei eine Schnittstelle zu anderen Datenbussystemen des Luftfahrzeuges vorgesehen ist.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er­ findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung. Es zeigt:

Fig. 1 ein Übertragungssystem gemäß dem Stand der Technik (Prior Art) und

Fig. 2 ein Blockschaltbild eines neuen Übertragungs­ systems.

Kabinensysteme weisen im allgemeinen gemäß Fig. 2 zur Spannungsversorgung eine Quelle 10 für eine Wechsel­ spannung von 115 Volt auf. Mit dieser Spannung werden z. B. Beleuchtungseinrichtungen, Beheizungseinrichtungen und andere Endgeräte über verschiedene Stromkreise 15 versorgt. Die Steuerung, Regelung oder Überwachung dieser Endgeräte erfolgt von einer Bedientafel 30 aus, die mit einem Server 40 (z. B. CIDS) verbunden ist. Von diesem Server werden entsprechende Datensignale über ein oder mehrere separate Datenbusnetze 45 zu den End­ geräten übertragen. Dort dient jeweils eine DEU A-Ein­ heit 46 zur Auskopplung der für das jeweilige Endgerät bestimmten Datensignale.

Gemäß Fig. 2 kann es sich dabei z. B. um die Signale zum Steuern des Ein- und Ausschaltens sowie zum Dimmen einer Lampe 20 handeln. Neben den allgemeinen Stromver­ sorgungsleitungen 15 sind somit eine Vielzahl von zu­ sätzlichen Steuerleitungen vorhanden, was die eingangs erwähnten Nachteile hat.

Ein erfindungsgemäßes Übertragungssystem ist in Fig. 1 gezeigt. Auch hier ist wieder eine Quelle 10 für eine Wechselspannung von 115 Volt zur Versorgung der Endge­ räte vorhanden. Die Steuerung, Regelung oder Über­ wachung dieser Endgeräte erfolgt ebenfalls von der Bedientafel 30 aus, die mit dem Server 40 (z. B. CIDS) verbunden ist.

Erfindungsgemäß ist ferner ein Modulator 50 vorgesehen, dem die Datensignale vom Ausgang des Servers 40 zuge­ führt werden. An den Modulator 50 ist auch die Quelle 10 angeschlossen, wobei die Versorgungsspannung über eine Bandsperre 55 geführt wird. Die Lampen 20 sowie weitere Endgeräte sind über eine gemeinsame Leitung 60 an den Modulator 50 angeschlossen. Jedem Endgerät ist schließlich ein Demodulator (Empfänger) 25 zugeordnet.

Eine Lampe 20 (oder eine anderes Endgerät) wird an der Bedientafel 30 ausgewählt. Von dem Server 40 werden die entsprechenden Datensignale an den Modulator 50 ge­ führt, der zur Modulation einer definierten Träger­ frequenz mit den Datensignalen sowie zur Überlagerung der modulierten Trägerfrequenz mit der Versorgungs­ spannung dient. Die Bandsperre 55 verhindert, daß An­ teile der modulierten Versorgungsspannung rückwärtig in das übrige elektrische Versorgungsnetz eingespeist werden.

Die mit den Datensignalen beaufschlagte Versorgungs­ spannung wird nun über die Leitung 60 den Lampen 20 zugeführt. Dort gelangt die Spannung einerseits als Betriebsspannung direkt zu der Lampe und wird anderer­ seits über den Demodulator 25 geführt, mit dem die Datensignale wiedergewonnen und dann einem entsprechen­ den Eingang zur Steuerung, Regelung oder Überwachung der Lampe 20 zugeführt werden.

Die Datenübertragung erfolgt somit über das elektrische Versorgungsnetz mit einer definierten Trägerfrequenz und einem definierten Signalpegel. Diese Lösung ist besonders für Systeme mit geringen Übertragungsraten sowie für solche Geräte geeignet, die sich weit ent­ fernt von ihrer Steuereinheit befinden oder in großer Stückzahl vorhanden sind. Jede Endeinrichtung ist dabei gesondert adressierbar, wobei auch Schnittstellen zu anderen Datenbussystemen vorgesehen sein können.

Bei einem Ausfall der Signalmodulation wird mit definierten Notlaufeigenschaften eine eingeschränkte Systemfunktion sichergestellt.

Ferner sind vorhandene Bussysteme mit dem erfindungsge­ mäßen System in einfacher Weise nachrüstbar und durch zusätzliche Endgeräte bzw. Kabinensysteme nachträglich erweiterbar, wobei auch neue Funktionen leicht implementiert werden können. Die Endgeräte können so spezifiziert werden, daß sie sowohl im gegenwärtigen Konzept, als auch im erfindungsgemäßen System einge­ setzt werden können.

Schließlich ist eine sehr flexible Positionierung der Endgeräte möglich, da nur ein Versorgungsspannungsan­ schluß und nicht ein für dieses Endgerät geeignetes Datenbussystem vorhanden sein muß.

Claims (4)

1. Leitungsgebundenes Übertragungssystem zur Über­ mittlung von Datensignalen zu Kabinensystemen von Luftfahrzeugen, wie Beleuchtung, Heizung usw., ge­ kennzeichnet durch einen Modulator (50) zur Beauf­ schlagung einer Versorgungsspannung der Kabinen­ systeme (20) mit den Datensignalen, sowie einen jedem Kabinensystem zugeordneten Demodulator (25) zur Widergewinnung der Datensignale aus der Versor­ gungsspannung und zur Zuführung dieser Signale zu dem Kabinensystem (20).

2. Übertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Modulator (50) eine Einrichtung zur Erzeugung einer mit den Datensignalen zu modulierenden Trägerfrequenz aufweist, die der Ver­ sorgungsspannung überlagert wird.

3. Übertragungssystem nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein Bandsperrfilter (55) für die Träger­ frequenz, das zwischen den Modulator (50) und eine Versorgungsspannungsquelle (10) geschaltet ist.

4. Übertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabinen­ systeme (20) über ein Bussystem miteinander ver­ bunden sind und eine Schnittstelle zu anderen Datenbussystemen des Luftfahrzeuges vorgesehen ist.