DE19704976C2 - Gasturbinenanlage mit einem mit Keramiksteinen ausgekleideten Brennkammergehäuse - Google Patents
Gasturbinenanlage mit einem mit Keramiksteinen ausgekleideten BrennkammergehäuseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasturbinenanlage mit ei
nem Brennkammergehäuse, das auf der Innenseite mit massiven
Keramiksteinen ausgekleidet ist, mit einem mit Laufschaufeln
versehenen Rotor und mit einem mit Leitschaufeln versehenen
Gehäuse, wobei insbesondere wenigstens die ersten Schaufeln
auf der Turbinenseite eine keramische Wärmedämmschicht
tragen.
Eine derartige Gasturbine ist beispielsweise aus der DE-OS
43 43 319 bekannt. Zur Realisierung sehr hoher Eintrittstem
peraturen werden die Brennkammergehäuse, insbesondere deren
Flammrohre bei modernen Gasturbinen thermisch extrem belast
bar ausgeführt. Zu diesem Zweck können die Innenwände mit ke
ramischen Dämmschichten bedeckt oder mit einem Schild aus
massiven Keramiksteinen versehen sein.
Zudem sind die Schaufeln des Turbinenteils der Gasturbinenan
lagen, insbesondere die Schaufeln der der Brennkammer benach
barten Stufen oft mit keramischen Thermobarriereschichten als
thermischen Schutzschichten versehen, die beispielsweise aus
yttriumoxidstabilisierten Zirkoniumoxidschichten bestehen.
Versuche haben gezeigt, daß bei der Verwendung massiver Kera
miksteine für die Auskleidung der Brennkammer in Zusammenhang
mit Turbinenschaufeln, welche mit empfindlichen keramischen
Thermobarriereschichten versehen sind, diese Thermobarriere
schichten starkem mechanischen Verschleiß ausgesetzt sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
bei einer Gasturbine der eingangs genannten Art Maßnahmen zu
treffen, um einerseits die Brennkammer und die Schaufeln vor
thermischer Überlastung zu schützen und andererseits die Le
bensdauer der Turbinenschaufeln zu verlängern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ke
ramiksteine an ihrer Oberfläche zum Schutz der Wärmedämm
schicht der nachgeordneten Schaufeln mit einer Beschichtung
versehen sind.
Die keramischen Steine haben gegenüber Hitzeschildplatten aus
anderen Materialien, beispielsweise Superlegierungen den Vor
teil, daß höhere Materialtemperaturen möglich und zulässig
sind. Nur die Befestigungselemente der Steine müssen gekühlt
werden. Dies führt beispielsweise wegen der höheren zulässi
gen Werkstofftemperaturen dazu, daß auf die Oberfläche der
Brennkammerauskleidung gelangende unvollständig verbrannte
Rauchgaspartikel dort vollständig verbrannt werden und hier
durch weniger toxisches CO (Kohlenmonoxyd) im Abgas entsteht,
da dies in ungiftiges CO2 (Kohlendioxyd) umgewandelt wird.
Hinzu kommt, daß die im Vergleich zu metallischen Auskleidun
gen weniger benötigte Kühlluft nun für die Verbrennung zu
sätzlich zur Verfügung steht. Hierdurch werden eine tiefere
Flammtemperatur und merklich weniger Stickoxyde gebildet, die
aus bekannten Gründen die Umwelt zusätzlich belasten. Es ist
somit sowohl aus Gründen des Wirkungsgrades als auch aus Um
weltgründen die Auskleidung der Brennkammer mit massiven Ke
ramiksteinen wünschenswert. Bei der Verwendung solcher Ke
ramikbausteine entsteht jedoch das Problem, daß Partikel sich
von deren Oberfläche lösen können, die wegen der hohen
Relativgeschwindigkeit zwischen der Rauchgasströmung und den
Schaufeln auf diese wie Geschosse wirken und eine starke ab
rasive Wirkung haben.
Durch die erfindungsgemäße Beschichtung der Keramiksteine
wird die Ablösung solcher Partikel von der Oberfläche der Ke
ramiksteine wirksam verhindert. Besonders günstig erscheint
hierbei, die Keramiksteine vor dem Einbau in das Brennkam
mergehäuse zu beschichten. Die Beschichtung muß hierzu so
beschaffen sein, daß eine gute Haftung zu den Keramiksteinen
und ein guter Zusammenhalt der Schicht gewährleistet ist, um
ein Abplatzen bei thermischen Wechselbeanspruchungen zu ver
meiden. Die Beschichtung der Keramiksteine bildet somit eine
Schicht zur Fixierung der Oberflächenpartikel. Somit wird die
Verwendung keramischer Thermobarriereschichten an den Schau
feln in Kombination mit massiven Keramiksteinen als Brennkam
merauskleidung ermöglicht.
Aus der DE-OS 26 30 247 ist eine keramische Auskleidung für
eine Gasleitung, insbesondere Abgasleitung für eine Brenn
kraftmaschine bekannt, wobei dort einer Zerstörung der Aus
kleidung durch eine dünne metallische oder metalloxidische
Schicht entgegengewirkt wird. Die Beschichtung der Ausklei
dung dient dort nicht zum Schutz von in Gasströmungsrichtung
nachfolgenden empfindlichen Elementen, sondern lediglich dem
Zusammenhalt der Auskleidung.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß eine metalli
sche Beschichtung mittels Vakuum-Plasmaspritzen (VPS) aufge
bracht ist.
Hierzu können unterschiedliche mittels VPS verarbeitbare Kor
rosionsschutzschichten verwendet werden.
Auch eine Kombinationsbeschichtung aus einem metallischen
Bondcoat als Haftvermittler mit darüberliegender Keramik
deckschicht wäre einsetzbar.
Falls auf ein VPS-Bondcoat verzichtet werden kann, ist auch
das unmittelbare Beschichten der Steine mit Keramikschichten
denkbar.
Der geringe Unterschied der thermischen Ausdehnungskoeffi
zienten zwischen Keramiksteinen und einer keramischen APS-
Thermobarriereschicht wirkt sich dabei günstig auf die Be
ständigkeit gegen thermische Wechselbeanspruchung aus.
Die Erfindung kann auch vorteilhaft dadurch ausgestaltet wer
den, daß die Keramikdeckschicht mittels Air-Plasma-Spraying-
Verfahren (APS)aufgebracht ist.
Das APS-Verfahren stellt eine kostengünstigere Alternative zu
dem VPS-Verfahren dar.
Insbesondere kann auch die mehrlagige Beschichtung der Kera
miksteine aus thermischen Gründen oder aus Gründen eines bes
seren Zusammenhalts der Schicht vorteilhaft sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels in einer Zeichnung gezeigt und anschließend beschrie
ben.
Dabei zeigt
Fig. 1 schematisch einen Längsschnitt eines Teils einer
Gasturbine,
Fig. 2 schematisch einen Schnitt der Brennkammergehäusewand
mit verzerrten Größenverhältnissen, um die Beschichtung er
kennbar zu machen.
Die Fig. 1 zeigt schematisch erfindungsgemäße Gasturbinenan
lage in einem Längsschnitt mit einem Gehäuse 1, in dem fest
stehende Leitschaufeln 3, 4 befestigt sind sowie einem Rotor
2, an dem Laufschaufeln 5, 6 befestigt sind. In dem Brenn
kammergehäuse 7 wird der über die Brenner 14, 15 einge
spritzte Brennstoff mit der Luft aus dem Verdichter 16 ver
brannt. Als Verdichter 16 wird dabei der Eingangsteil der
Gasturbinenanlage bezeichnet, in dem einströmende Luft
(Pfeile 17, 18) vor dem Einströmen in die Brennkammer 7 kom
primiert wird.
Die Expansion der Verbrennungsgase treibt die Turbine an.
Mittels der Verbindungswelle 19 wird ein Generator 20 zur Er
zeugung elektrischer Energie angetrieben.
In der Fig. 2 ist der Oberflächenbereich der Ringbrennkammer
vereinfacht im Querschnitt dargestellt. Mittels Befesti
gungselementen 8, 9 sind Keramiksteine 10 an der Brennkammer
gehäusewand 11 befestigt, welche beispielsweise aus Metall
besteht. Die Keramiksteine 10 bestehen beispielsweise aus Si
lizium- oder Aluminiumoxyd.
In der Fig. 2 ist eine Beschichtung der Keramiksteine 10
vergrößert in zwei Schichten dargestellt, von denen die un
tere Schicht eine Bindeschicht (Bondcoat) 12, die obere
Schicht eine Keramikschicht 13 bildet, die auf der Binde
schicht 12 besonders gut haftet. Zusammen bilden die Schich
ten 12 und 13 eine in sich feste, die Keramiksteine 10 be
deckende Schicht, die etwaige von der Oberfläche der Kera
miksteine 10 gelöste Partikel bindet. Solche Teilchen können
somit keine erosive Wirkung auf die Thermobarriereschicht der
Turbinenschaufeln des Gehäuses oder auch des Rotors ausüben.
Die Haftvermittlungsschicht 12 besteht dabei vorzugsweise aus
yttriumoxidstabilisiertem Zirkoniumoxid, während die Wär
medämmschicht 13 vorzugsweise aus einer Metall-Chrom-Alumi
nium-Yttrium-Legierung (MCrAlY) besteht.
Claims (6)
1. Gasturbinenanlage mit einem Brennkammergehäuse (7), das
auf der Innenseite mit massiven Keramiksteinen (10) ausge
kleidet ist, mit einem mit Laufschaufeln (5, 6) versehenen
Rotor (2) und mit einem mit Leitschaufeln (3, 4) versehenen
Gehäuse (1), wobei insbesondere wenigstens die ersten Schau
feln auf der Turbinenseite eine keramische Wärmedämmschicht
tragen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Keramiksteine (10) an ihrer Oberfläche zum Schutz der
Wärmedämmschicht der nachgeordneten Schaufeln mit einer Be
schichtung (12, 13) versehen sind.
2. Gasturbinenanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung (12, 13) mittels Vakuum-Plasmaspritzen (VPS)
aufgebracht ist.
3. Gasturbinenanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung aus einem Bondcoat und einer Keramikdeck
schicht besteht und daß die Keramikdeckschicht (13) mittels
Air-Plasma-Spraying-Verfahren (APS) aufgebracht ist.
4. Gasturbinenanlage nach Anspruch 1 oder einem der folgen
den,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung als keramische Schicht ausgebildet ist.
5. Gasturbinenanlage nach Anspruch 1 oder einem der folgen
den,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung als metallische Schicht ausgebildet ist.
6. Gasturbinenanlage nach Anspruch 1 oder einem der folgen
den,
gekennzeichnet durch
eine mehrlagige Beschichtung der Keramiksteine (10).
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