DE19704224A1 - Verbindungsanordnung zwischen einem Hubkolben und einer Pleuelstange - Google Patents
Verbindungsanordnung zwischen einem Hubkolben und einer PleuelstangeInfo
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- F16J1/00—Pistons; Trunk pistons; Plungers
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1.
Aus dem DE-Buch "Bussien, Automobiltechnisches Handbuch", 18. Auflage, Berlin 1965,
Seiten 141 bis 145 ist es für eine Hubkolben-Brennkraftmaschine bekannt, eine Pleuel
stange zwischen Kurbelwelle und Hubkolben einzusetzen, welche an ihrem oberen und
unteren Ende ohne Lagerschalen direkt auf die Kurbelwelle bzw. einen Kolbenbolzen wirkt.
Das kurbelwellenseitige Ende dieses aus Leichtmetall bestehenden Pleuels weist eine
galvanisch aufgebrachte Laufschicht auf, während ein zwischen kolbenseitigem Pleuelende
und Kolben angeordneter Kolbenbolzen direkt in der Pleuelstange läuft.
Aus einem Sonderdruck der DE-Z "Jot Journal für Oberflächentechnik, 1/94, Amorpher
Kohlenstoff - mehr als eine Hartstoffschicht" ist es bekannt, amorphe, d. h. diamantähnliche
Kohlenstoffschichten als Hartstoffschichten zu reibungsmindernden Zwecken einzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindungsanordnung zwischen einem
Hubkolben und einer Pleuelstange mit reduziertem Verschleiß und verminderter Reibung zu
schaffen.
Darüber hinaus soll diese Verbindungsanordnung kostengünstig herstellbar sein.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß unter Entfall einer aus dem Stand der Technik
(DE-43 25 903 C1) bekannten Gleitlagerbuchse zwischen Kolbenbolzen und Pleuelstange
die mit dem Hubkolben und dem kolbenseitigen Pleuelende zusammenwirkende Oberfläche
des Kolbenbolzens eine Beschichtung trägt, die mit einem negativen Druck-Reibungskoeffi
zienten versehen ist, d. h. daß der Reibkoeffizient mit zunehmender Flächenpressung
abfällt.
Vorteilhafterweise steht durch den Entfall von separaten Lagerbuchsen die gesamte Ober
fläche des Kolbenbolzens bzw. die damit zusammenwirkenden Gegenflächen im Hubkolben
und im kolbenseitigen Pleuelende zur Übertragung der Kräfte zur Verfügung. Hierdurch wird
beispielsweise bei einer Hubkolbenbrennkraftmaschine die Übertragung von vergleichs
weise hohen Flächenpressungen, wie sie z. B. bei Kraftstoff-Direkteinspritzung auftreten
können, möglich. Die mit dem negativen Druck-Reibungskoeffizienten versehene Beschich
tung trägt dazu bei, daß auch bei hohen zu übertragenden Lasten die Reibung vergleichs
weise gering und infolge dessen eine Reduktion des Verschleißes erzielbar ist.
Gleichzeitig stellt die erfindungsgemäße Anordnung durch den Entfall von sonst üblichen
Bauteilen eine vergleichsweise geringe oszillierende Masse bereit, was wiederum zu einer
Verringerung der von der Verbindungsanordnung ausgehenden Schwingungen führt.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die im
Hubkolben bzw. dem kolbenseitigen Pleuelende ausgebildeten Gegenflächen unter Entfall
jeglicher Beschichtung durch unmittelbare mechanische Bearbeitung hergestellt sind, was
insgesamt zu einer kosten günstigen, fertigungszeitverkürzten Herstellung einer solchen
Verbindungsanordnung beiträgt.
Bevorzugterweise besteht die Beschichtung aus einer amorphen Kohlenstoffschicht, welche
bei einer vergleichsweisen hohen Härte günstige elastische Verformungseigenschaften bei
nur gering ausgeprägten plastischen Verformungseigenschaften aufweist.
Für eine verbesserte Herstellbarkeit kann zusätzlich vorgesehen sein, daß in die als Matrix
ausgebildete amorphe Kohlenstoffschicht zumindest ein Metall eingebettet ist.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend anhand einer Zeichnung
näher erläuterten Ausführungsbeispiel.
Eine Verbindungsanordnung zwischen einem Hubkolben 1 und einer Pleuelstange 2 weist
einen in kolbenseitigen Lagern 3, 4 gehaltenen Kolbenbolzen 5 auf, an welchem zwischen
diesen Lagern 3, 4 ein kolbenseitiges Pleuelende 6 in Form eines geschlossenen Pleuel
auges angreift.
Der Kolbenbolzen 5 weist eine zylindrisch gestaltete Oberfläche 7 auf, welche mit korres
pondierenden Gegenflächen 8 und 9 am Hubkolben 1 und dem Pleuelende 6 zusammen
wirkt.
Der Kolbenbolzen 5 ist unter Venneidung von Gleitlagerschalen unmittelbar in den Lagern 3
und 4 des Hubkolbens sowie in einem die Gegenfläche 9 tragenden Pleuellager 10, d. h. in
dem kleinen Pleuelauge, angeordnet.
Die Lagerflächen der Lager 3 und 4 sowie das kleine Pleuelauge sind durch mechanische
Bearbeitung unmittelbar beschichtungsfrei hergestellt, wobei der Hubkolben 1 aus einer
Aluminiumleglerung und die Pleuelstange 2 aus einem Stahl gefertigt ist.
Der Kolbenbolzen 5 ist aus Stahl gefertigt und trägt auf seiner Oberfläche 7 eine Beschich
tung aus amorphem Kohlenstoff. Diese als Hartstoffschicht ausgeführte Beschichtung weist
eine vergleichsweise hohe Härte auf, welche innerhalb der Schichtdicke der Beschichtung
weitgehend gleich oder gleich vorliegt, d. h. während des Beschichtungsvorganges des
Kolbenbolzens 5 wurde keine Graduierung vorgenommen.
Die Beschichtung weist einen abfallenden Verlauf des Reibkoeffizienten über einer zu
nehmenden Flächenpressung auf, ist also mit einem negativen Druck-Reibungskoeffizien
ten versehen.
Die Schichtdicke liegt zwischen 0 und maximal 10 µMeter, vorzugsweise im Bereich von 8
bis 10 µMeter.
In Abhängigkeit von den zu erwartenden Flächenpressungen kann vorgesehen sein, daß in
die aus der Kohlenstoffschicht gebildeten Matrix zumindest ein Metall eingebettet ist.
Hiermit sind bei der Fertigung vergleichsweise hohe Beschichtungsraten zu erzielen.
Insgesamt bietet die Erfindung den Vorteil, daß trotz hoher auftretender und zu übertragen
der Flächenpressungen die sonst üblichen Gleitlagerschalen entfallen können, wobei
gleichzeitig Reibung und Verschleiß deutlich minimiert sind.
Zusätzliche Freiheitsgrade in der konstruktiven Gestaltung des kleinen Pleuelauges er
möglichen eine Reduzierung der oszillierenden Massen, was wiederum zu einer verringer
ten Schwingungsanregung führt.
Das sonst übliche, klassische Pleuellager mit speziell gestalteten Lagerflächen und
dazwischen angeordneten Lagerkörpern entfällt vollständig und wird lediglich durch die
einander zugewandten Flächen gebildet.
Claims (6)
1. Verbindungsanordnung zwischen einem Hubkolben (1) und einer Pleuelstange (2), mit
einem in Lagern (3, 4) gehaltenen Kolbenbolzen (5), an welchem zwischen diesen
Lagern (3, 4) ein kolbenseitiges Pleuelende (6) angreift,
wobei der Kolbenbolzen (5) unmittelbar im Hubkolben (1) und im Pleuelende (6) gelagert
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zylindrisch gestaltete und mit dem Hubkolben (1) und dem Pleuelende (6)
zusammenwirkende Oberfläche (7) des Kolbenbolzens (5) eine Beschichtung trägt, die
einen mit zunehmender Flächenpressung abfallenden Reibkoeffizienten aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung entlang
ihrer Schichtdicke eine weitgehend gleiche oder gleiche Härte aufweist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Ober
fläche (7) zusammenwirkenden Gegenflächen (8 und 9) am Hubkolben (1) und dem
Pleuelende (6) beschichtungsfrei unmittelbar durch mechanische Bearbeitung gebildet
sind.
4. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus einer amorphen Kohlenstoffschicht besteht.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffschicht als
Matrix mit zumindest einem daran eingebetteten Metall ausgebildet ist.
6. Verwendung einer Verbindungsanordnung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche in einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges.
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Publications (1)
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Country Status (1)
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