DE19702969A1 - Verfahren zur Herstellung von optischen Bauelementen und optisches Bauelement - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von optischen Bauelementen und optisches BauelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von optischen Bauelementen, wobei in einem licht
empfindlichen Substrat wenigstens eine dreidimensio
nale Lichtwellenleiterstruktur erzeugt wird, indem
das Substrat bereichsweise einer Belichtung unterzo
gen wird, so daß eine Brechungsindexdifferenz zwi
schen dem Substrat und der wenigstens einen Lichtwel
lenleiterstruktur entsteht, sowie ein optisches Bau
element.
Optische Bauelemente mit integrierten Lichtwellenlei
terstrukturen sind bekannt. Diese Lichtwellenleiter
strukturen besitzen gegenüber dem sie umgebenden Sub
strat eine Brechungsindexdifferenz, so daß sie zum
Führen von Lichtwellen geeignet sind. Ein bekanntes
Verfahren ist beispielsweise in der US-PS 5,136,677
beschrieben, bei dem Chalkogenidgläser zur Erzeugung
der Lichtwellenleiterstruktur bereichsweise einer Be
lichtung unterzogen werden. Hierbei erfolgt in rela
tiv dünne Substrate eine Belichtung in Lichtwellen
übertragungsrichtung der späteren Lichtwellenleiter
strukturen. Aus der US-PS 5,136,677 ist ferner be
kannt, daß mittels zweier unterschiedlicher Licht
quellen sich kreuz ende Lichtwellenleiterstrukturen in
einem Substrat geschaffen werden können, wobei durch
Interferenzerscheinungen die optischen Eigenschaften
der Lichtwellenleiterstrukturen beeinflußbar sind.
Es ist allgemein bekannt, damit die erzeugten Licht
wellenleiterstrukturen das Führen von elektromagneti
schen Wellen, beispielsweise Lichtwellen, ermögli
chen, diese einen typischerweise einige Prozent höhe
ren Brechungsindex als das die Lichtwellenleiter
struktur umgebende Substrat aufweisen müssen. Weiter
hin ist eine senkrecht zur Lichtwellenausbreitungs
richtung liegende Dimensionierung der Lichtwellen
leiterstrukturen so zu wählen, daß diese in der Grö
ßenordnung der Wellenlänge des zu führenden Lichtes,
typischerweise von 1 bis 10 µm, liegt. Über die
Brechungsindexdifferenz der Lichtwellenleiterstruktur
zu dem Substrat und der Dimensionierung der Licht
wellenleiterstrukturen läßt sich die Anzahl der bei
einer bestimmten Wellenlänge geführten Moden der zu
übertragenden Lichtwellen einstellen. Mittels der
bekannten Verfahren zur Herstellung der Lichtwellen
leiterstrukturen läßt sich diese definierte Bre
chungsindexdifferenz mit den benötigten kleinen Di
mensionen nur stark verlustbehaftet erzielen.
Die Lichtwellenleiterstrukturen werden üblicherweise
in integrierten optischen Bauelementen erzeugt, die
beispielsweise als Verstärker, Splitter, Koppler,
Multiplexer oder Schalter ausgebildet sind. Hierzu
werden an die Lichtwellenleiterstrukturen in den op
tischen Bauelementen Lichtleitfasern, beispielsweise
Glasfasern, angekoppelt, die einer Signalzuführung
beziehungsweise Signalabführung dienen. Hierbei be
steht das Problem, daß eine Ankopplung des Glasfaser
querschnitts an den Lichtwellenleiterquerschnitt er
folgen muß. Der effektive Querschnitt bei üblichen
Glasfasern beträgt 5 bis 10 µm. Bei integrierten op
tischen Bauelementen ist es sinnvoll, mit geringeren
Querschnitten zu arbeiten, beispielsweise um die
Energiedichte in den Lichtwellenleiterstrukturen zu
erhöhen oder um die Lichtführung räumlich einzu
grenzen, damit eine Reduktion der Baugröße der inte
grierten optischen Bauelemente erfolgen kann. Durch
die unterschiedlichen Querschnitte an der Koppel
stelle ist die numerische Apertur zu beachten, die
den Winkelbereich beschreibt, aus dem ein Lichtwel
lenleiter einfallendes Licht aufnehmen kann. Licht,
das unter einem größeren, als der numerischen Apertur
entsprechenden Grenzwert einfällt, kann nicht geführt
werden und geht verloren. Andererseits führt der ge
ringe Querschnitt der Lichtwellenleiterstrukturen in
den integriert optischen Bauelementen zwangsläufig zu
einer Erhöhung der numerischen Apertur, so daß von
den integriert optischen Bauelementen abgesandte
Lichtsignale nur teilweise in die angekoppelte Glas
faser übergeben werden können.
Um dieses Problem und die hiermit verbundenen Verlu
ste zu verringern, ist es bekannt, zwischen den
Lichtwellenleiterstrukturen und den Glasfasern einen
sogenannten Taper als Übergangsstruktur vorzusehen.
Dieser soll einen stetigen Übergang der effektiven
Querschnitte der Glasfasern und der Lichtwellenlei
terstrukturen als auch der numerischen Apertur be
wirken.
Mittels der bekannten Herstellungsverfahren für
Lichtwellenleiterstrukturen, bei denen beispielsweise
in Glas, Polymer- oder Ormocersubstraten oder in
Deckschichten von Siliciumwafern Lichtwellenleiter
strukturen mittels eines Ionenaustausches, einer
lokalen Änderung der Stöchiometrie von Oxiden oder
Oxinitriden oder einem lokalen Füllen von geätzten
oder geprägten Grabenstrukturen erzeugt werden, kann
der Taper nur unvollständig ausgebildet werden.
Infolge der in der Tiefe begrenzten Schichtdicke kann
eine Querschnittsanpassung nur durch eine Verbreite
rung des Wellenleiterquerschnitts bei gleichbleiben
der Tiefe erfolgen. Die Brechzahl ist oft durch die
Materialeigenschaften festgelegt und daher im ganzen
Taper konstant. Dies kann dazu führen, daß der Taper
ganz oder teilweise multimodig wird, das heißt, daß
in ihm Ausbreitungsrichtungen möglich werden, die der
anschließende Lichtwellenleiter beziehungsweise die
Glasfaser nicht aufnehmen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen bietet den Vorteil, daß mittels
einfacher technischer Mittel hochpräzise Lichtwellen
leiterstrukturen, insbesondere als Taper ausgebildete
Übergangsstrukturen, geschaffen werden können, mit
tels denen eine Ankopplung von Lichtwellenleiter
strukturen und Glasfasern verlustarm möglich ist. Da
durch, daß eine wenigstens zweifache Belichtung unter
verschiedenen Einfallswinkeln des Lichtes senkrecht
zur Lichtwellenausbreitungsrichtung der Lichtwellen
leiterstrukturen erfolgt, hierdurch das die spätere
Lichtwellenleiterstruktur umgebende Substrat eine
Brechungsindexerniederung erfährt, wobei die Defini
tion der Lichtwellenleiterstruktur durch eine Mas
kierung erfolgt, die vorzugsweise eine sich in Licht
wellenausbreitungsrichtung verändernde Breite auf
weist, lassen sich dreidimensionale Lichtwellenlei
terstrukturen erzielen, die neben einer Verbreiterung
des Lichtwellenleiterquerschnittes eine sich vergrö
ßernde Tiefe aufweisen. Hierdurch können sehr vor
teilhaft Querschnitte von Lichtwellenleiterstrukturen
im Koppelbereich zu Glasfasern geschaffen werden,
mittels denen eine Anpassung der effektiven Quer
schnitte der Lichtwellenleiterstrukturen und der
Glasfasern möglich ist.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Einfallswinkel der Belichtung in
Lichtwellenausbreitungsrichtung veränderlich ein
stellbar sind. Hierdurch läßt sich die Querschnitts
anpassung über den Taper weiter optimieren, indem
dieser beispielsweise von der Lichtwellenleiterstruk
tur in Richtung der Glasfaser einen im Querschnitt
gesehen dreieckförmigen, sich trompetenartig erwei
ternden Querschnitt aufweist.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Maskierung außerhalb der
Lichtwellenleiterstruktur eine in Lichtwellenausbrei
tungsrichtung veränderliche Lichtdurchlässigkeit auf
weist. Hierdurch wird es vorteilhaft möglich, die
Brechungsindexdifferenz zwischen der Lichtwellenlei
terstruktur und dem die Lichtwellenleiterstruktur um
gebenden Substrat definiert zu variieren, so daß ins
besondere bei einer Querschnittsvergrößerung der
Lichtwellenleiterstruktur die Brechungsindexdifferenz
in definierter Weise abnimmt, um eine Monomodigkeit
in Lichtwellenausbreitungsrichtung der Lichtwellen
leiterstruktur bei sich vergrößerndem Querschnitt
sicherzustellen.
Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß die Einfallswinkel der Belichtung so
eingestellt werden, daß sich vergrabene Lichtwellen
leiterstrukturen ergeben. Hierdurch wird erreicht,
daß eine zusätzliche Abdeckelung der erzeugten Licht
wellenleiterstruktur zur Verhinderung von äußeren
Einflüssen nicht mehr notwendig ist. Hierdurch ver
einfacht sich das gesamte Herstellungsverfahren der
optischen Bauelemente mit den Lichtwellenleiterstruk
turen.
Darüber hinaus ist in bevorzugter Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen, daß zur Erzeugung vergrabener
Lichtwellenleiterstrukturen die Belichtung unter ver
schiedenen Einfallswinkeln mit wechselnder Maskierung
erfolgt. Hierdurch wird sehr vorteilhaft erreicht,
daß neben einer vergrabenen Lichtwellenleiterstruktur
eine weitere Optimierung des Querschnitts der Licht
wellenleiterstruktur an der Koppelstelle zwischen der
Lichtwellenleiterstruktur und einer Glasfaser er
reicht wird. Es wird die Erzielung von rombenartigen
(rautenartigen) Querschnitten der Lichtwellenleiter
strukturen mit sich in Lichtwellenausbreitungsrich
tung vergrößernden Querschnitten möglich. Hierdurch
ist eine weitere optimierte Anpassung der effektiven
Querschnitte zwischen der Lichtwellenleiterstruktur
und einer Glasfaser möglich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den übrigen in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbei
spielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1a und 1b Verfahrensschritte zur Herstellung eines
optischen Bauelementes in einer ersten Aus
führungsvariante;
Fig. 2 eine schematische Perspektivansicht eines
optischen Bauelementes mit einer Lichtwel
lenleiterstruktur;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine Mas
kierung zur Herstellung einer Lichtwellen
leiterstruktur;
Fig. 4 Verfahrensschritte zur Herstellung einer
vergrabenen Lichtwellenleiterstruktur in
einer ersten Ausführungsvariante und
Fig. 5a und 5b Verfahrensschritte zur Herstellung einer
vergrabenen Lichtwellenleiterstruktur in
einer zweiten Ausführungsvariante.
In den Fig. 1a und 1b ist jeweils eine schemati
sche Schnittdarstellung eines optischen Bauelementes
10 gezeigt, anhand deren das erfindungsgemäße Ver
fahren zur Herstellung einer Lichtwellenleiterstruk
tur 12 erläutert werden soll. Für die Erläuterung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist der einfachste Auf
bau eines optischen Bauelementes, nämlich das Vorhan
densein lediglich einer Lichtwellenleiterstruktur 12,
angenommen. Selbstverständlich können mittels des er
findungsgemäßen Verfahrens gleichzeitig eine Vielzahl
von Lichtwellenleiterstrukturen 12 mit unterschied
licher Dimensionierung erzeugt werden.
Das optische Bauelement 10 besteht aus einem Chal
kogenidglas 14. Unter Chalkogenidgläsern werden im
allgemeinen glasartige Produkte aus amorphen, nicht
stöchiometrischen Verbindungen der Chalkogene ver
standen. Bevorzugt sind die Sulfide und Selinide von
Arsen (As), Antimone (Sb), Germanium (Ge), Gallium
(Ga), Indium (In), Wismut (Bi), Lanthan (La) und
deren Mischungen, sofern sie Glasphasen bilden. Fer
ner sind Mischsysteme aus Chalkogeniden und Halo
giniden, wie beispielsweise Fluoriden, Chloriden,
Bromiden oder Jodiden möglich, die zum Entstehen so
genannter Chalgohalid-Gläser führen.
Das verwendete Glas, im Ausführungsbeispiel das Chal
kogenidglas 14, wird mit einer Maske 16 versehen, die
aus einem lichtundurchlässigen Material besteht. Die
Maske 16 ist in ihrer Dimensionerung der zu schaf
fenden Lichtwellenleiterstruktur 12 in noch zu er
läuternder Weise angepaßt. Die Maske 16 kann mittels
allgemein bekannter Verfahren, beispielsweise über
Siebdruck, auf das Chalkogenidglas 14 aufgebracht
werden.
In einem ersten Verfahrensschritt (Fig. 1a) erfolgt
eine Belichtung des mit der Maske 16 versehenen
Chalkogenidglases 14, wobei von einer nicht darge
stellten Quelle zunächst ein unter einem Einfalls
winkel α zur Oberfläche des Chalkogenidglases 14 ein
fallendes Licht 20 (Belichtung 20) erzeugt wird. Die
verwendeten Photoenergien des Lichtes 20 liegen im
absorbierenden Bereich des Chalkogenidglases 14. Die
Wellenlänge des Lichtes 20 liegt hierdurch üblicher
weise im sichtbaren Bereich beziehungsweise im nahen
Ultraviolett-Bereich. Die Wellenlängen des Lichtes 20
können beispielsweise zwischen 200 nm bis 600 nm be
tragen.
Das unter dem Einfallswinkel α einfallende Licht 20
trifft außer in einem durch die Maske 16 abge
schatteten Bereich 26 auf das Chalkogenidglas 14 und
führt dort - mit Ausnahme des abgeschatteten Bereiches
26 - zu einer Erniedrigung des Brechungsindexes des
Chalkogenidglases 14. Der abgeschattete Bereich 26
besitzt somit einen höheren Brechungsindex als das
übrige Substrat des Chalkogenidglases 14.
Ein Grad der Brechungsindexerniedrigung kann über
eine Belichtungsdauer und/oder eine Belichtungsinten
sität und/oder über die Wellenlänge des Lichtes 20
eingestellt werden. Die Belichtungsintensität des
Lichtes 20 liegt beispielsweise bei einigen 1 bis 100
J/cm². Die Belichtung mittels des Lichtes 20 erfolgt
üblicherweise bei Raumtemperatur und normaler At
mosphäre, so daß kein zusätzlicher apparativer Auf
wand zur Einhaltung bestimmter notwendiger Verfah
rensbedingungen erforderlich ist.
Nachfolgend wird gemäß dem in Fig. 1b gezeigten
Verfahrensschritt eine Belichtung mit dem Licht 20
unter einem Einfallswinkel β durchgeführt, so daß
eine Belichtung des Chalkogenidglases 14 mit Ausnahme
eines durch die Maske 16 abgeschatteten Bereiches 28
erfolgt. Dadurch daß der Einfallswinkel β von dem
Einfallswinkel α abweicht, wird der gemäß Fig. 1a
abgeschattete Bereich 26 teilweise belichtet, so daß
hier ebenfalls eine Brechungsindexerniedrigung er
folgt. Der während der beiden Belichtungsschritte
gemäß Fig. 1a und 1b jeweils abgeschattete, das
heißt unbelichtete Bereich führt zur Bildung der
Lichtwellenleiterstruktur 12, da dieser gegenüber der
Umgebung, das heißt gegenüber dem Substrat des Chal
kogenidglases 14, einen höheren Brechungsindex auf
weist. Die Dimensionierung der Lichtwellenleiter
struktur 12, insbesondere deren Tiefe, kann über eine
Wahl der Einfallswinkel α beziehungsweise β variiert
werden. Eine weitere Dimensionierung der Lichtwellen
leiterstruktur 12, insbesondere deren Breite und
Länge, kann über eine Dimensionierung der Maske 16
eingestellt werden.
Durch eine Kombination verschiedener Belichtungen, das
heißt verschiedener Einfallswinkel α und β, verschie
dener Belichtungsintensitäten, verschiedener Wellen
längen des Lichtes 20 und/oder verschiedener Belich
tungsdauern, kann eine Lichtwellenleiterstruktur 12
mit beliebiger definierter Dimensionierung und belie
biger dimensionerter Brechungsindexänderung gegenüber
dem Grundsubstrat des Chalkogenidglases 14 erzeugt
werden.
In der Fig. 2 ist in einer schematischen Perspektiv
ansicht ein Bauelement 10 gezeigt, das einen inte
grierten Lichtwellenleiter 12 aufweist. Der Licht
wellenleiter 12 besitzt einen kanalförmigen Abschnitt
22 und einer Stirnseite 18 zugewandt einen Übergangs
bereich, nachfolgend Taper 24 genannt. Der Taper 24
besitzt an der Stirnfläche 18 einen dreieckförmigen
Querschnitt, der kontinuierlich kleiner werdend in
den Abschnitt 22 übergeht. Der Abschnitt 22 kann,
wenn dieser beispielsweise mittels des anhand der
Fig. 1a und 1b erläuterten Verfahrens hergestellt
wurde, ebenfalls einen dreieckförmigen Querschnitt
aufweisen. Somit erfolgt quasi über den Taper 24 eine
trichterförmige Erweiterung des Querschnitts der ge
samten Lichtwellenleiterstruktur 12 zur Stirnfläche
18. Der Taper 24 kann durch eine entsprechende
Gestalt der Maske 16 und einen entsprechenden Einfall
des Lichtes 20 während der Belichtung erzielt werden.
Die Maske 16 besitzt hierzu - in Draufsicht gesehen -
eine sich in Richtung der Stirnfläche 18 trapezförmig
beziehungsweise dreieckförmig erweiternde Kontur, so
daß während der Belichtung 20 (Fig. 1a, 1b) ein dem
späteren Taper 24 entsprechender, abgeschatteter Be
reich entsteht.
Die Festlegung der Einfallswinkel α beziehungsweise β
der Belichtung 20 kann entweder durch eine ent
sprechend beweglich gelagerte Lichtquelle oder eine
entsprechende Bewegung des Chalkogenidglases 14 bei
gleichmäßig ausgerichteter Belichtung 20 erfolgen.
Hier kann zusätzlich zu der - in den Fig. 1a und 1b
in der Bildebene betrachteten Einfallswinkel α und β
eine Verdrehung in die Bildebene hinein beziehungs
weise hinaus erfolgen, so daß optimal angepaßte Taper
24 erzielbar sind.
Mittels der Taper 24 erfolgt die eingangs erwähnte
Anpassung der effektiven Querschnitte der Lichtwel
lenleiterstruktur 12, insbesondere deren Abschnitt 22
und einer nicht dargestellten Glasfaser. Durch den
Taper 24 erfolgt ein stetiger Übergang - in der in
Fig. 2 mit einem Pfeil 30 gekennzeichneten Lichtwel
lenübertragungsrichtung - sowohl des Querschnitts der
Lichtwellenleiterstruktur 12 als auch der numerischen
Apertur. Der Pfeil 30 ist als Doppelpfeil gekenn
zeichnet, da die gezeigte Lichtwellenleiterstruktur
12 sowohl zum Empfangen eines optischen Signals als
auch zum Absenden eines optische Signals des Bau
elementes 10 dienen kann. Über die dreieckförmige
Querschnittsfläche des Tapers 24 an der Stirnfläche
18 erfolgt eine optimierte Anpassung an einen runden
Querschnitt der nicht dargestellten Glasfaser.
In der Fig. 3 ist eine schematische Draufsicht auf
ein mit der Maske 16 versehenes Chalkogenidglas 14
gezeigt. Die Maske 16 definiert einerseits den kanal
förmigen Abschnitt 22 und den Taper 24 der späteren
Lichtwellenleiterstruktur 12. Wie anhand von Fig. 1a
und 1b erläutert, wird die Lichtwellenleiterstruktur
12 erzeugt, indem eine Belichtung des Chalkogenid
glases 14 derart erfolgt, daß ein die Lichtwellen
leiterstruktur 12 bildender, unbelichteter Bereich
verbleibt. Um im Bereich des Tapers 24 über dessen in
Lichtwellenausbreitungsrichtung 30 gesehener Länge
eine Monomodigkeit zu gewährleisten, muß eine Dif
ferenz der Brechungsindizes zwischen der Lichtwellen
leiterstruktur 12 und dem Substrat des Chalkogenid
glases 14 im Bereich des Tapers 24 in Richtung der
Stirnfläche 18 in definierter Weise abnehmen. Dies
wird erreicht, indem die Maske 16 so ausgebildet ist,
daß eine Durchlässigkeit für das Licht 20, die außer
halb der Struktur des Tapers 24 gegeben sein muß, um
dort die beschriebene Brechungsindexerniederung zu
erreichen, in Richtung der Querschnittserweiterung
des Tapers 24, das heißt in Richtung der Stirnfläche
18, abnimmt. Durch eine gleichmäßige Abnahme der
Durchlässigkeit für das Licht 20 in Richtung der
Stirnfläche 18 erfolgt eine entsprechend gleichmäßig
geringere Belichtung 20 vom Abschnitt 22 der Licht
wellenleiterstruktur 12, gesehen in Richtung der
Stirnfläche 18. Hierdurch erfolgt eine entsprechend
geringere Brechungsindexerniederung in dem Substrat
des Chalkogenidglases 14 in Längserstreckung des
Tapers 24, so daß eine Differenz zwischen dem Bre
chungsindex des Tapers 24 und dem Brechungsindex des
Substrats des Chalkogenidglases 14 vom Abschnitt 22
in Richtung der Stirnfläche 18 ebenfalls gleichmäßig
abnimmt.
Anhand der Fig. 4 und 5 wird die Herstellung ver
grabener Lichtwellenleiterstrukturen 12 mittels der
Belichtung 20 unter verschiedenen Einfallswinkeln α
und β gezeigt. Durch die Herstellung vergrabener
Lichtwellenleiterstrukturen erübrigt sich ein spä
teres Abdeckeln der Lichtwellenleiterstrukturen, um
diese vor äußeren Einflüssen zu schützen. Die nach
folgenden Figuren zeigen jeweils eine schematische
Draufsicht auf die Stirnfläche 18 eines Bauelementes
10, wobei klar ist, daß durch die bereits erläuterte
entsprechende Ausbildung der Maske 16 sowohl der
kanalförmige Abschnitt 22 als auch der Taper 24 der
Lichtwellenleiterstruktur 12 erzielbar ist.
Gemäß dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist auf einem Trägersubstrat 32 eine Schicht des
Chalkogenidglases 14 aufgebracht. Auf das Chalko
genidglas 14 ist eine Maske 16 derart aufgebracht,
daß eine Maskenöffnung 34 im Bereich der späteren
Lichtwellenleiterstruktur 12 verbleibt. Zunächst er
folgt die Belichtung 20 unter dem Einfallswinkel α,
so daß durch den schrägen Einfall sich ein durch das
Chalkogenidglas 14 zum Trägersubstrat 32 hin er
streckender tunnelförmiger Abschnitt 36 mit einem
durch die Belichtung erniedrigten Brechungsindex er
gibt. Anschließend erfolgt die Belichtung 20 unter
dem Einfallswinkel β durch die Maskenöffnung 34, so
daß sich ein ebenfalls tunnelförmiger Abschnitt 38
mit ebenfalls durch die Belichtung erniedrigten Bre
chungsindex ergibt. Die tunnelförmigen Abschnitte 36
und 38 schließen einen - im Querschnitt gesehen -
dreieckförmigen Abschnitt ein, der die Lichtwellen
leiterstruktur 12 ergibt, da in diesem Bereich keine
Erniedrigung des Brechungsindexes erfolgte, so daß
dieser gegenüber den tunnelförmigen Abschnitten 36
und 38 einen erhöhten Brechungsindex aufweist. Ent
sprechend der Wahl der Einfallswinkel α beziehungs
weise β ergibt sich über der Lichtwellenleiter
struktur 12 ein sowohl zum Abschnitt 36 als auch zum
Abschnitt 38 gehörender Bereich 40, der durch die
hier sogar doppelte Belichtung eine Erniedrigung des
Brechungsindexes erfahren hat. Die Lichtwellenleiter
struktur 12 ist hierdurch in dem auf dem Träger
substrat 32 aufgebrachten Chalkogenidglas 14 ver
graben und wird durch das Trägersubstrat 32 sowie die
Abschnitte 36 und 38 begrenzt.
Eine weitere Möglichkeit, eine vergrabene Lichtwel
lenleiterstruktur 12 zu erzielen, zeigen die Fig.
5a und 5b. Zunächst wird gemäß Fig. 5a in zu Fig. 4
analoger Weise ein im Querschnitt gesehen dreieck
förmiger unbelichteter Bereich erzeugt, der durch die
belichteten tunnelförmigen Abschnitte 36 und 38 seit
lich begrenzt ist.
In einem nächsten, in Fig. 5b gezeigten Schritt,
wird die Maske 16 gemäß Fig. 5a auf geeignete Weise
entfernt und eine Maske 16′ aufgebracht, die den
Bereich des Chalkogenidglases 14 abdeckt, der zu
nächst durch die Maskenöffnung 34 freilag. Durch die
nachfolgende Belichtung unter den Einfallswinkeln α
beziehungsweise β werden weitere Teile des Chal
kogenidglases 14 belichtet. Es verbleibt lediglich
ein im Querschnitt gesehen rhomben- beziehungsweise
rautenförmiger unbelichteter Bereich, der sowohl wäh
rend der in Fig. 5a gezeigten doppelseitigen Belich
tung durch die Maske 16 als auch während der in der
Fig. 5b gezeigten doppelseitigen Belichtung durch
die Maske 16′ abgeschattet bleibt. Dieser Bereich be
sitzt hierdurch eine gegenüber dem Substrat des Chal
kogenidglases 14 erhöhten Brechungsindex und bildet
die Lichtwellenleiterstruktur 12. Durch eine derar
tige Ausgestaltung der Lichtwellenleiterstruktur 12
in Verbindung mit der anhand der Fig. 2 und 3 er
läuterten kontinuierlichen Querschnittserweiterung
des Tapers 24 kann durch geeignete Variation der
Masken 16 und 16′ beziehungsweise der Einfallswinkel
α und β ein Taper 24 erzeugt werden, der einerseits
an vergrabene kanalförmige Abschnitte 22 (Fig. 2,
3) und nicht dargestellte Glasfasern angepaßt ist.
Die Querschnittserweiterung des Tapers 24 in Richtung
der Stirnfläche 18 erstreckt sich dann nicht nur
seitlich und in die Tiefe, sondern auch in Richtung
der Oberfläche des Chalkogenidglases 14. Hierdurch
ist eine noch genauere Annäherung des Querschnittes
des Tapers 14 an einen kreisförmigen Querschnitt
einer Glasfaser möglich.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von optischen Bauelemen
ten, wobei in einem lichtempfindlichen Substrat
wenigstens eine dreidimensionale Lichtwellenleiter
struktur erzeugt wird, indem das Substrat bereichs
weise einer Belichtung unterzogen wird, so daß eine
Brechungsindexdifferenz zwischen dem Substrat und
wenigstens einem die Lichtwellenleiterstruktur bil
denden Bereich entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß
eine wenigstens zweifache Belichtung (20) unter ver
schiedenen Einfallswinkeln (α, β) des Lichtes
senkrecht zu einer Lichtwellenübertragungsrichtung
(30) der Lichtwellenleiterstrukturen (12) erfolgt,
hierdurch das die spätere Lichtwellenleiterstruktur
(12) umgebende Substrat (14) eine Brechungsindex
erniedrigung erfährt, wobei die Definition der Licht
wellenleiterstruktur (12) durch eine Maskierung (16,
16′) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maskierung (16, 16′) zur Definition eines
Tapers (24) der Lichtwellenleiterstruktur (12) eine
sich in Lichtwellenausbreitungsrichtung (30) ver
ändernde Breite aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Maskierung
(16) in Lichtwellenausbreitungsrichtung (30) im
Bereich des Tapers (24) zunimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Durchlässigkeit der Maskierung (16), im Be
reich des Tapers (24) über das den Taper umgebende
Substrat (14), für die Belichtung (20) in Richtung
einer Querschnittsvergrößerung des Tapers (24) ab
nimmt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einfallswinkel (α, β)
der Belichtung (20) in und/oder quer zur Lichtwellen
ausbreitungsrichtung (30) veränderlich einstellbar
sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einfallswinkel (α, β)
der Belichtung (20) so gewählt sind, daß sich vergra
bene Lichtwellenleiterstrukturen (12) ergeben.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung vergrabener
Lichtwellenleiterstrukturen (12) die Belichtung (20)
unter verschiedenen Einfallswinkeln (α, β) mit
wechselnder Maskierung (16, 16′) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat (14) ein
Chalkogenidglas oder ein Chalkohalidglas ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der
Einfallswinkel (α, β) eine beweglich gelagerte Licht
quelle eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung
der Einfallswinkel (α, β) das Substrat (14) relativ
zu der Lichtquelle beweglich gelagert ist.
11. Optisches Bauelement mit wenigstens einer in
einem lichtempfindlichen Substrat integrierten Licht
wellenleiterstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lichtwellenleiterstruktur (12) nach einem der An
sprüche 1 bis 10 erhalten wird.
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-
1997
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DE102011080328A1 (de) * | 2011-08-03 | 2013-02-07 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Wellenleiter und Verbindungselement |
US8837887B2 (en) | 2011-08-03 | 2014-09-16 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Waveguide and connecting element |
DE102011080328B4 (de) * | 2011-08-03 | 2020-09-17 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Wellenleiter und Verbindungselement |
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