DE19702446A1 - Bezugselektrodenanordnung - Google Patents
BezugselektrodenanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bezugselektrodenanordnung für
eine Meßelektrode zur Messung von elektrochemischen Poten
tialen, durch welche der Meßelektrode ein im wesentlichen
konstantes Referenzpotential bereitstellbar ist und das
Referenzpotential durch eine elektrochemische Reaktion in
einem Elektrolytmedium von Wasserstoff an einer Elektrode der
Bezugselektrodenanordnung, welche an eine Meßzelle der Meß
elektrode ankoppelbar ist, erzeugt wird.
Derartige Bezugselektrodenanordnungen sind aus dem Stand der
Technik bekannt.
Bei der bekannten Standard-Wasserstoff-Elektrode, welche zur
Definition des Standard-Wasserstoff-Potentials als Referenz
potential dient, wird eine Platinelektrode mit Wasserstoff
unter Standardbedingungen umspült. Der Wasserstoff wird dabei
aus einer externen Quelle, insbesondere einer Druckflasche,
in das Elektrolytmedium eingeleitet, in das die Platinelek
trode eingetaucht ist.
Bei einer weiteren aus dem Stand der Technik bekannten Be
zugselektrodenanordnung wird der zur Durchführung der elek
trochemischen Reaktion an der Bezugselektrode erforderliche
Wasserstoff an einer zusätzlichen Elektrode auf elektro
chemischem Weg erzeugt, indem diese zusätzliche Elektrode mit
elektrischem Strom aus einer Hilfsstromquelle beaufschlagt
wird.
Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Be
zugselektrodenanordnungen ist, daß diese nicht kompakt baubar
sind, da aufgrund der Wasserstoffquelle ein hoher Platz
bedarf, insbesondere um die Zuführung von Wasserstoffgas zur
Elektrode zu gewährleisten, vorhanden ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bezugs
elektrodenanordnung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die
kompakt ist und universell einsetzbar ist, und die ein Be
zugspotential mit guter zeitlicher Konstanz bereitstellt.
Diese Aufgabe wird bei einer Bezugselektrodenanordnung der
eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß im Elektrolytmedium ein Wasserstoffspeicher zur Bereit
stellung von Wasserstoff für die elektrochemische Reaktion
angeordnet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Bezugselektrodenanordnung ist der
Wasserspeicher innerhalb des Elektrolytmediums angeordnet, so
daß keine externe Quelle für den Wasserstoff mehr vorgesehen
werden muß. Dadurch läßt sich eine kompakte, für die jewei
ligen Anwendungen optimal angepaßte Bezugselektrodenanordnung
bauen.
In einer besonders günstigen Ausführungsform ist ein Innen
raum der Bezugselektrodenanordnung, welcher das Elektrolyt
medium aufnimmt, gasdicht gegenüber einem Außenraum ver
schließbar. Dadurch läßt sich eine kompakte Bauweise er
reichen, da insbesondere keine Wasserstoffgas-Abführungsvorrichtungen
an der Bezugselektrodenanordnung vorgesehen
sein müssen.
Gute reaktionskinetische Bedingungen, die eine gute zeitliche
Konstanz des Bezugspotentials ermöglichen, können dadurch er
reicht werden, daß der Wasserstoffspeicher mit der Elektrode
verbunden ist, so daß ein hoher Anteil des gespeicherten
Wasserstoffs zur elektrochemischen Reaktion an der Elektrode
beiträgt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Elektrode und der
Wasserstoffspeicher im wesentlichen aus dem gleichen Metall
sind. Der Wasserstoffspeicher selbst kann dann insbesondere
als Elektrode wirken, wodurch die effektive Elektrodenfläche,
an der die elektrochemische Reaktion stattfinden kann, ver
größert wird und damit die reaktionskinetischen Bedingungen
verbessert werden. Besonders vorteilhaft ist es dann, wenn
der Wasserstoffspeicher in die Elektrode integriert ist, so
daß der Wasserstoffspeicher selbst Teil einer Elektrode ist.
Der Wasserstoff tritt dann nicht oder nur in geringem Maße
aus dem Wasserstoffspeicher aus, so daß insbesondere keine
Wasserstoffgas-Abführungsvorrichtung aus der Bezugselek
trodenanordnung benötigt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist dann der Wasserstoff
im Wasserstoffspeicher in inneren Hohlräumen des Wasserstoff
speicher-Materials gespeichert, welche mit Elektrolytmedium
benetzbar sind. Dadurch steht einerseits ein hohes Volumen
zur Speicherung von Wasserstoff zur Verfügung und anderer
seits wird die effektive Elektrodenfläche stark vergrößert.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Wasserstoff
speicher aus einem porösen Material gebildet, wobei in
inneren Hohlräumen des porösen Materials der Wasserstoff
gespeichert wird.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Material, aus dem der
Wasserstoffspeicher gebildet ist, katalytisch aktiv bezüglich
der Zersetzung von molekularem Wasserstoff in atomaren
Wasserstoff ist. Dadurch entstehen besonders gute reaktions
kinetische Bedingungen für die elektrochemische Reaktion, so
daß eine gute zeitliche Konstanz der Referenzpotentials ge
währleistet ist.
Besonders günstig ist es, wenn das poröse Material für den
Wasserstoffspeicher nach dem Raney-Verfahren hergestellt ist.
Dadurch wird ein katalytisch hochwirksames Material bereit
gestellt, das auf einfache Weise herstellbar ist.
In einer Variante einer Ausführungsform ist das Elektroden
material Nickel, wobei das Material für den Wasserstoff
speicher Raney-Nickel ist. Dadurch ist ein für eine Vielzahl
von Anwendungen geeignetes Elektrodenmaterial bereitgestellt.
Vorteilhafterweise wird der Wasserstoffspeicher vor Ein
bringen in die Bezugselektrodenanordnung mit Wasserstoff
beladen, so daß die Bezugselektrodenanordnung unabhängig von
einer externen Quelle betrieben werden kann.
In einer besonders günstigen Ausführungsform erfolgt die
Ankopplung der Elektrode an die Meßzelle mittels einer
Ladungstransport vom Meßzellen-Elektrolyten zur Elektrode
ermöglichenden Stofftransportbarriere. Dadurch wird ver
hindert, daß Elektrolyt aus der Meßzelle in die Bezugselek
trodenanordnung eindringen kann, daß aber Ladungstransport
zwischen der Meßzelle und der Bezugselektrodenanordnung
gewährleistet ist.
Vorteilhafterweise ist dann die Stofftransportbarriere als
Meßfühler ausgebildet, so daß beispielsweise der Abstand
zwischen dem Meßfühler und der Meßelektrode variiert werden
kann, um Ortsabhängigkeiten zu messen.
Besonders günstig ist es, wenn die Stofftransportbarriere
durch eine Fritte gebildet ist. Dadurch wird verhindert, daß
sich Gasblasen im Meßfühler ansammeln können. Die Fritte kann
beispielsweise aus Zirkonia sein.
Vorteilhafterweise ist zwischen einem Elektrolytmedium-Füll
stand der Bezugselektrodenanordnung und einem Gehäusever
schluß, der für ein dem Wasserstoffspeicher abgewandten Ende
eines Gehäuses der Bezugselektrodenanordnung vorgesehen ist,
ein Wasserstoffpolster, insbesondere durch externe Zufuhr von
Wasserstoff, bildbar. Das Wasserstoffpolster verhindert, daß
Wasserstoff aus dem Elektrolytmedium der Bezugselektroden
anordnung ausgetrieben wird.
In einer günstigen Ausführungsform ist das Gehäuse der Be
zugselektrodenanordnung aus einem durchsichtigen Material.
Dadurch kann von außen beobachtet werden, ob sich in der Be
zugselektrodenanordnung Gas, beispielsweise durch Elektro
lyse, bildet und es kann dann entsprechend eingegriffen
werden.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Bezugselektrodenanordnung und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Meßan
ordnung zur Messung von Elektrodenpoten
tialen.
In einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bezugs
elektrodenanordnung, welche in Fig. 1 als Ganzes mit 10 be
zeichnet ist, umfaßt diese ein Gehäuse 12, welches eine
Symmetrieachse 14 aufweist, die in Längsrichtung zum Gehäuse
12 liegt. Das Gehäuse 12 umfaßt einen unteren Gehäuseteil 16,
durch den die Bezugselektrodenanordnung 10 fest mit einem
Halter 18 verbunden ist, so daß sie in einem festen Abstand
zu einer Meßelektrode in einer Meßzelle (Fig. 2), deren Elek
trodenpotential bestimmt werden soll, gehalten werden kann.
Ein oberer Gehäuseteil 20 sitzt auf dem unteren Gehäuseteil
16 und ist insbesondere mit diesem verschraubbar.
In dem Gehäuse 12 ist koaxial zur Achse 14 eine vorzugsweise
stabförmige Elektrode 22 angeordnet, welche aus einem oberen,
dem unteren Gehäuseteil 16 abgewandten Ende des Gehäuses 12
aussteht, wodurch ein Spannungsabgriff 24 für die Bezugselek
trodenanordnung 10 gebildet ist. Die Elektrode 22 ist aus
einem Metall angefertigt, beispielsweise Nickel oder Silber.
An einem unteren, dem Spannungsabgriff 24 abgewandten Bereich
der Elektrode 22 ist ein Wasserstoffspeicher 26 angeordnet.
Der Wasserstoffspeicher 26 ist aus einem porösen Material und
bevorzugterweise aus dem gleichen Material wie die Elektrode
22 gefertigt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das poröse Material
des Wasserstoffspeichers 26 durch Raney-Nickel, wenn die
Elektrode 22 aus Nickel ist, oder aus Raney-Silber, wenn die
Elektrode 22 aus Silber ist, gefertigt. Bei den Raney-Me
tallen handelt es sich um Skelett-Katalysatoren, die aus
einem Metallskelett bestehen, welches übrig bleibt, wenn man
die unedleren Komponenten aus einer Legierung mit Laugen oder
Säuren herauslöst. Raney-Nickel wird beispielsweise aus einer
Nickel-Aluminium-Legierung mit einem Nickelanteil von etwa
50% hergestellt.
Im Inneren des Gehäuses 12 ist ein Innenraum 29 gebildet, der
bis zu einem Füllstand 28 mit einem Elektrolytmedium 30, ins
besondere einer Elektrolytflüssigkeit, gefüllt ist, welche
die gleiche Substanz ist wie der Elektrolyt in der Meßzelle,
in der das Elektrodenpotential der Meßelektrode gemessen
werden soll (Fig. 2).
Der Wasserstoffspeicher 26 und ein unterer Teil der Elektrode
22 ist unterhalb des Elektrolytmedium-Füllstands 28 ange
ordnet. Das poröse Material des Wasserstoffspeichers 26 ist
mit dem Elektrolytmedium benetzbar, so daß mit Wasserstoff
aus dem Wasserstoffspeicher 26 in dem unteren Bereich der
Elektrode 22, welcher in das Elektrolytmedium getaucht ist,
eine elektrochemische Reaktion von Wasserstoff an der Elek
trode 22 stattfinden kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform, bei der die Elektrode
22 und der Wasserstoffspeicher 26 aus dem gleichen Metall ge
bildet ist, ist der Wasserstoffspeicher 26 selbst ein Teil
einer Elektrode 27 ist, welche die stabförmige Elektrode 22
und den Wasserstoffspeicher 26 umfaßt; d. h. an einer inneren
Oberfläche des Wasserstoffspeichers 26 kann die elektro
chemische Reaktion stattfinden. Zur Bildung der Elektrode 27
ist beispielsweise der Wasserstoff-Speicher 26 zylinderförmig
mit einer zylindrischen Öffnung, in welche ein unterer Teil
der Elektrode 22 so einführbar ist, daß elektrischer Kontakt
zwischen dem Wasserstoff-Speicher 26 und der Elektrode 22
vorhanden ist, ausgeführt.
Der untere Teil 16 des Gehäuses weist an seinem dem
Spannungsabgriff 24 abgewandten Ende einen röhrenförmigen
Fortsatz 32 auf, welcher als Meßfühler dient und in den Elek
trolyten einer Meßzelle eingetaucht werden kann.
Das Innere des röhrenförmigen Fortsatzes 32 weist eine Fritte
34 auf, welche beispielsweise aus Zirkonia ist, die zur An
kopplung der Meßzelle an die Elektrode 22 bzw. 27 dient. In
dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Fritte 34
an den Wasserstoffspeicher 26 und damit die Elektrode 27 ge
koppelt. Die Fritte 34 ermöglicht einen Ladungstransport von
dem Elektrolyten der Meßzelle zu der Elektrode 27 und ver
hindert dabei einen Stofftransport des Meßzellenelektrolyten
von der Meßzelle in die Bezugselektrodenanordnung 10. Die
Fritte 34 verhindert auch das Entstehen von Gasbläschen, bei
spielsweise Sauerstoff- oder Wasserstoffgasbläschen, an ihrem
unteren, in den Elektrolyten der Meßzelle eingetauchten Ende.
An seinem oberen, der Fritte 34 abgewandten Ende weist der
obere Gehäuseteil 20 einen Verschluß 36 auf, der entfernbar
ist, so daß die Elektrode 22 mit dem Wasserstoffspeicher 26
in die Bezugselektrodenanordnung 10 ein- und ausbaubar ist
und Elektrolytmedium einfüllbar ist. Der Verschluß 36 weist
Dichtungen 38, insbesondere O-Ringe, auf, die zur Abdichtung
des Gehäuses 12 dienen.
Zwischen einem unteren, dem Elektrolytmedium-Füllstand 28 zu
gewandten Ende des Verschlusses 36 und dem Elektrolytmedium-
Füllstand 28 ist ein Zwischenraum 40 gebildet. Über eine Ent
lüftungsbohrung 42 im Verschluß 36 des Gehäuses 12 ist
Wasserstoff in den Hohlraum 40 leitbar, so daß sich oberhalb
des Elektrolytmedium-Füllstands 28 ein Wasserstoffpolster
ausbilden kann. Das Wasserstoffpolster dient dazu, ein Aus
treiben von Wasserstoff aus dem Elektrolytmedium zu ver
hindern. Die Entlüftungsbohrung 42 ist mit einem leicht ent
fernbaren Stopfen verschließbar.
Der obere Teil 20 des Gehäuses 12 ist bevorzugterweise aus
einem durchsichtigen Material, beispielsweise Plexiglas. Da
durch kann beobachtet werden, ob sich in der Bezugselek
trodenanordnung 10 Gas entwickelt, insbesondere Wasserstoff.
In diesem Fall kann durch Entfernen des Stopfens in der Ent
lüftungsbohrung 42 das Gas abgeführt werden.
Die Bezugs-Elektrodenanordnung 10 arbeitet wie folgt
(Fig. 2):
Eine Meßelektrode 44, deren Elektrodenpotential zu bestimmen
ist, ist in den Meßzellenelektrolyten einer Meßzelle 46 ge
taucht. Bei der in Fig. 2 gezeigten Variante ist die Meßzelle
eine Elektrolysezelle und es ist eine Gegenelektrode 48 zur
Meßelektrode 44 vorgesehen. Ein Meßelektrodenraum 52 ist in
der Meßzelle 46 von einem Gegenelektrodenraum 54 durch eine
Ladungstransport zwischen dem Meßelektrodenraum 52 und dem
Gegenelektrodenraum 54 ermöglichenden Barriere 56, beispiels
weise einer Membran, getrennt.
Zwischen der Meßelektrode 44 und der Gegenelektrode 48 fließt
ein elektrischer Strom, welcher durch eine Spannungsquelle 58
und einen veränderbaren Widerstand 60 erzeugbar ist. Ein
Strommesser 62 mißt diesen Elektrolysestrom.
Die Bezugselektrodenanordnung 10 stellt ein Bezugspotential
für die Meßelektrode 44 bereit. Die Bezugselektrodenanordnung
10 unterliegt zur Vermeidung von Überspannungen keiner Strom
belastung. Dazu ist der Spannungsabgriff 24 der Elektrode 22
der Bezugselektrodenanordnung 10 hochohmig mit einem
Spannungsabgriff 64 der Meßelektrode 44 verbunden. Ein
zwischen dem Spannungsabgriff 24 und dem Spannungsabgriff 64
angeordnetes Voltmeter 66 mißt das Meßelektroden (44)-Poten
tial, bezogen auf das Bezugselektroden (10)-Potential.
Vor dem Einbau in das Gehäuse 12 der Bezugselektrodenan
ordnung 10 wird der Wasserstoffspeicher 26 mit Wasserstoff
beladen. Dazu wird er einer Wasserstoff-Atmosphäre ausge
setzt. Nach dem Einbau wird das Gehäuse 12 mit Elektrolyt
medium 30 befüllt. Bei dem Elektrolytmedium handelt es sich
um das gleiche Medium wie um den Elektrolyt 50 in der Meß
zelle 46. Ein eventueller Konzentrationsunterschied zwischen
dem Elektrolytmedium 30 der Bezugselektrodenanordnung 10 und
dem Meßzellenelektrolyten 50 muß bei der Bestimmung des
Potentials der Meßelektrode 44 rechnerisch berücksichtigt
werden.
An der Elektrode 27 findet die elektrochemische Reaktion
H2 ↔ 2 H⁺ + 2 e⁻
statt, wobei der Wasserstoff in dem Wasserstoffspeicher 26
gespeichert ist und, wenn der Wasserstoffspeicher 26 durch
ein Raney-Metall gebildet ist, an dessen schwammartiger
innerer Oberfläche molekularer Wasserstoff katalytisch in
atomaren Wasserstoff umgesetzt wird.
Durch die elektrochemische Reaktion stellt sich ein Gleich
gewicht zwischen Oxidation und Reduktion ein, dem ein Gleich
gewichtspotential entspricht, welches als Bezugspotential für
die Meßelektrode 44 verwendet wird. Dieses Potential weist
eine gute zeitliche Konstanz auf.
Die Differenz zwischen dem Gleichgewichtspotential der Be
zugselektrodenanordnung 10 und einer Normal-Wasserstoffelek
trode wird durch das Elektrodenmaterial der Elektrode und den
pH-Wert des Elektrolytmediums bestimmt. Mit Nickel als Elek
trodenmaterial der Elektrode 27 und Raney-Nickel als Wasser
stoffspeichermaterial für den Wasserstoffspeicher 26 und KOH
als Elektrolyten wurde beispielsweise für eine erfindungs
gemäße Bezugselektrodenanordnung ein Bezugspotential von ca.
+ 100 mV gegenüber der reversiblen Wasserstoff-Elektrode
(RHE) gemessen, wobei das Potential der RHE durch das Wasser
stoffpotential gegeben ist, welches bei dem gegebenen pH-Wert
des verwendeten Elektrolyten vorliegt.
Es kann vorgesehen sein, daß die Bezugselektrodenanordnung 10
an einer Führung 68 senkrecht zur Achsenrichtung 14 ver
schieblich ist. Auf diese Weise läßt sich der Meßfühler 32
der Bezugselektrodenanordnung in einem vorgegebenen Abstand
zu der Meßelektrode 44 positionieren, so daß insbesondere die
Abhängigkeit des Elektrodenpotentials der Meßelektrode 44 von
dem Abstand zum Meßfühler 32 der Bezugselektrodenanordnung 10
meßbar ist.
Mittels der erfindungsgemäßen Bezugselektrodenanordnung läßt
sich auch ein Bezugspotential für eine Meßelektrode im strom
losen Zustand bereitstellen. Dazu kann beispielsweise die
erfindungsgemäße Bezugselektrodenanordnung in eine Einstab
meßkette eingebaut sein, bei der Bezugselektrode und Meßelek
trode in einer Vorrichtung kombiniert sind. Derartige Vor
richtungen werden unter anderem bei der Potentiometrie oder
bei pH-Wert-Messungen eingesetzt.
Claims (17)
1. Bezugselektrodenanordnung für eine Meßelektrode zur
Messung von elektrochemischen Potentialen, durch welche
der Meßelektrode ein im wesentlichen konstantes Refe
renzpotential bereitstellbar ist und das Referenzpoten
tial durch eine elektrochemische Reaktion in einem Elek
trolytmedium von Wasserstoff an einer Elektrode der Be
zugselektrodenanordnung, welche an eine Meßzelle der
Meßelektrode ankoppelbar ist, erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Elektrolytmedium (30) ein Wasserstoffspeicher (26) zur
Bereitstellung von Wasserstoff für die elektrochemische
Reaktion angeordnet ist.
2. Bezugselektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Innenraum (29) der Bezugselek
trodenanordnung, welcher das Elektrolytmedium (30) auf
nimmt, gasdicht gegenüber einem Außenraum verschließbar
ist.
3. Bezugselektrodenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Wasserstoffspeicher (26)
mit der Elektrode (22) verbunden ist.
4. Bezugselektrodenanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode
(22) und der Wasserstoffspeicher (26) im wesentlichen
aus dem gleichen Metall sind.
5. Bezugselektrodenanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasser
stoffspeicher (26) in die Elektrode (22; 27) integriert
ist.
6. Bezugselektrodenanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstoff
im Wasserstoffspeicher (26) in inneren Hohlräumen des
Wasserstoffspeicher-Materials gespeichert wird, welche
mit Elektrolytmedium benetzbar sind.
7. Bezugselektrodenanordnung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Wasserstoffspeicher (26) aus einem
porösen Material gebildet ist.
8. Bezugselektrodenanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material, aus
dem der Wasserstoffspeicher (26) gebildet ist, kataly
tisch aktiv bezüglich der Zersetzung von molekularem
Wasserstoff in atomaren Wasserstoff ist.
9. Bezugselektrodenanordnung nach Anspruch 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß das poröse Material für den
Wasserstoffspeicher (26) nach dem Raney-Verfahren herge
stellt ist.
10. Bezugselektrodenanordnung nach Anspruch 4 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Elektrodenmaterial Nickel ist,
wobei das Material für den Wasserstoffspeicher (26)
Raney-Nickel ist.
11. Bezugselektrodenanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasser
stoffspeicher (26) vor Einbringen in die Bezugselek
trodenanordnung (10) mit Wasserstoff beladen wird.
12. Bezugselektrodenanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankopplung
der Elektrode (22; 27) an die Meßzelle (46) mittels einer
Ladungstransport vom Meßzellen-Elektrolyten zur Elek
trode (22; 27) ermöglichenden Stofftransportbarriere (34)
erfolgt.
13. Bezugselektrodenanordnung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stofftransportbarriere (34) als
Meßfühler ausgebildet ist.
14. Bezugselektrodenanordnung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stofftransportbarriere
durch eine Fritte (34) gebildet ist.
15. Bezugselektrodenanordnung nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fritte (34) aus Zirkonia ist.
16. Bezugselektrodenanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem
Elektrolytmedium-Füllstand (28) der Bezugselektrodenan
ordnung (10) und einem Gehäuseverschluß (36), der für
ein dem Wasserstoffspeicher (26) abgewandten Ende eines
Gehäuses (12) der Bezugselektrodenanordnung (10) vorge
sehen ist, ein Wasserstoffpolster bildbar ist.
17. Bezugselektrodenanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12)
aus einem durchsichtigen Material ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102446 DE19702446C2 (de) | 1997-01-24 | 1997-01-24 | Bezugselektrodenanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102446 DE19702446C2 (de) | 1997-01-24 | 1997-01-24 | Bezugselektrodenanordnung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19702446A1 true DE19702446A1 (de) | 1998-07-30 |
DE19702446C2 DE19702446C2 (de) | 2002-03-14 |
Family
ID=7818229
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997102446 Expired - Fee Related DE19702446C2 (de) | 1997-01-24 | 1997-01-24 | Bezugselektrodenanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19702446C2 (de) |
Citations (3)
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WO1992018858A1 (de) * | 1991-04-19 | 1992-10-29 | August Winsel | Wasserstoff-stabelektrode mit integrierter wasserstoffquelle |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4115396A1 (de) * | 1991-05-13 | 1992-11-19 | Fraunhofer Ges Forschung | Wasserstoffelektrode und gassensor |
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1997
- 1997-01-24 DE DE1997102446 patent/DE19702446C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19702446C2 (de) | 2002-03-14 |
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