DE19702091A1 - Bauteile aus einem Aluminiumwerkstoff und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Bauteile aus einem Aluminiumwerkstoff und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Bauteile aus einem keramischen Werkstoff mit hohem
Aluminiumoxid-Gehalt, insbesondere Keramikscheiben und
Überspannungsableiterröhrchen, und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es sind viele Werkstoffe der Technischen Keramik bekannt, die einen hohen
Gehalt an Aluminiumoxid aufweisen. Diese Werkstoffe zeichnen sich durch eine
hohe Härte, Verschleißbeständigkeit, Festigkeit, chemische Beständigkeit und
gute Hochtemperatureigenschaften aus. Sie lassen sich in vielfältiger Weise
bezüglich Porosität, chemischer Zusammensetzung, Gefüge usw. abwandeln.
Außerdem läßt sich das Herstellverfahren der Aluminiumoxidwerkstoffe in
weiten Bereichen modifizieren. Diese Werkstoffgruppe läßt sich für die
unterschiedlichsten Anwendungen einsetzen: Beispielsweise als Substrate,
Widerstandstragkörper oder als Überspannungsableiterröhrchen für die
Elektronik, als verschleißbeständige und korrosionsbeständige Elemente in
aggressiver Umgebung wie für Sanitärarmaturen, Flüssigkeitsbehältnisse oder
Flüssigkeitszubereitungsvorrichtungen, als Gleit- oder/und Dichtelemente im
Maschinen- und Apparatebau.
Insbesondere keramische Komponenten für Elektronik und Maschinenbau
unterliegen bei Großserien einer weitergehenden Einengung der zulässigen
Maßtoleranzen. Damit steigen die Anforderungen an das Herstellverfahren, das
für keramische Werkstoffe eine besondere Fertigungstiefe aufweist und daher
mit höheren Aufwendungen für die Fertigung der gewünschten Bauteile und
ihrer Eigenschaften verbunden ist.
Für Sanitärarmaturen werden Dichtscheiben und ähnliche Scheiben benötigt, die
beispielsweise als Kontroll-, Regel- und Steuerscheiben bezeichnet werden und
die in Planschieberventile eingebaut werden. Im allgemeinen weisen sie
lichtoptisch gemessene Oberflächentraganteile tA von 50 bis 90% sowie
Mittenrauhwerte Ra von 0,05 bis 0,35 µm auf. Dieser Bereich des
Oberflächentraganteils erfordert viele Poren bzw. im Rahmen der mechanischen
Bearbeitung eingebrachte Ausbrüche, wobei die Poren möglichst wenig
zerklüftete Oberflächen aufweisen sollten, damit Rückstände nach der
Hartbearbeitung durch Waschen leicht entfernt werden können. Vorzugsweise
nehmen die Poren einfache, möglichst gerundete bis kugelähnliche Formen an.
Überspannungsableiterröhrchen müssen ihre Abmessungen und Formen exakt
einhalten und sollten diese Bedingung ohne mechanische Bearbeitung erfüllen.
Sie dürfen keine zusammenhängenden durchströmbaren Porenräume aufweisen,
da sie nach dem Brand absolut dicht sein müssen, um bei der Verarbeitung der
Überspannungsableiterröhrchen zu Überspannungsableitern beim Kunden eine
Gasfüllung dauerhaft einschließen zu können. Solche Porenkanale würden die
Dichtigkeit und somit auch die spätere Funktion beeinträchtigen.
Sie müssen außerdem einen spezifischen elektrischen Durchgangswiderstand
von mindestens 1013 Ω.cm besitzen.
Beim Brennen von keramischen Werkstoffen im Produktionsmaßstab treten in
Kammeröfen und Tunnelöfen unvermeidbare größere Differenzen der
Brenntemperatur über den Ofenquerschnitt auf, die wiederum zu größeren
Schwankungen bei Schwindung, Dichte, Porosität, Gefüge und evtl. auch bei
mehreren weiteren Eigenschaften führen. Die Abmessungen sowie Form,
Werkstoff- und Oberflächeneigenschaften schwanken entsprechend.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Aluminiumoxid-reichen
Werkstoff bereitzustellen, der die oben genannten Bedingungen erfüllt und sich
mit einem Verfahren herstellen läßt, bei dem die Brennschwindung über eine
Differenz der maximalen Brenntemperatur von ± 25°C nicht mehr als ± 0,15%
absolut (Prozentpunkte) schwankt und für die Großserienfertigung von
Dichtscheiben und verwandten Scheiben für Sanitärarmaturen sowie für andere
Artikel aus Aluminiumoxidkeramik wie Überspannungsableiterröhrchen geeignet
ist.
Die Aufgabe wird gelöst mit Keramikscheiben und
Überspannungsableiterröhrchen aus einem Aluminiumoxidwerkstoff mit einem
Al2O3-Gehalt von 91,6 bis 98,2 Gew.-%, dessen Gehalt an SiO2 1,5 bis 4 Gew.-%,
dessen Gehalt an CaO 0,2 bis 0,9 Gew.-%, dessen Gehalt an MgO
0,1 bis 0,6 Gew.-% und dessen Gehalt an ZrO2 0 bis 2,5 Gew.-% beträgt.
Ferner wird die Aufgabe gelöst mit einem Verfahren zur Herstellung von
Keramikscheiben und Überspannungsableiterröhrchen aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff mit einem Gehalt an Al2O3 von 91,6 bis 98,2 Gew.-%,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - 91,0 bis 97,6 Gew.-% einer Tonerde mit einer spezifischen Oberfläche von 0,4 bis 2 m2/g, mit einer Kornverteilung von 10 µm < d50 < 100 µm und 60 µm < d100 < 400 µm und mit Verunreinigungen Na2O ≦ 0,2 Gew.-%, SiO2 ≦ 0,2 Gew.-%, CaO ≦ 0,1 Gew.-% und Fe2O3 ≦ 0,1 Gew.-%
- - mit 2,4 bis 9 Gew.-% von Zuschlagstoffen mit einer Gesamtzusammensetzung von 1,5-4,0 Gew.-% SiO2, 0,2-0,9 Gew.-% CaO, 0,1-0,6 Gew.-% MgO, 0,6-1,0 Gew.-% Al2O3 und 0-2,5 Gew.-% ZrO2
gemischt werden, zu einer keramischen Masse verarbeitet, geformt und
gebrannt werden.
Vorzugsweise werden als Ausgangsstoffe zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Werkstoffs 91,8-95,8 Gew.-% Tonerde und 4,2-8,2 Gew.-%
Zuschlagstoffe, insbesondere 5,2, 6,4 oder 7,1 Gew.-%
Zuschlagstoffe verwendet.
Die spezifische Oberfläche der Tonerde beträgt vorzugsweise 0,6 bis 1,4 m2/g -
gemessen mit BET-Einpunktmessung -, ihre Kornverteilung insbesondere 20 µm
< d50 < 80 µm und 70 µm < d100 < 350 µm - gemessen mit dem
Lasergranulometer Cilas 850. Besonders bevorzugt ist eine Kornverteilung mit
30 µm < d50 < 70 µm und 80 µm < d100 < 300 µm. Vorzugsweise weist die
Tonerde Verunreinigungen auf an Na2O ≦ 0,1 Gew.-%, SiO2 ≦ 0,1 Gew.-%, CaO
≦ 0,05 Gew.-% und Fe2O3 ≦ 0,05 Gew.-%. Als Tonerde werden hier jegliche
Typen von Aluminiumoxiden, Aluminiumhydroxiden und deren Precursoren wie
z. B. Aluminiumammoniumalaun verstanden.
Die Gesamtzusammensetzung der Zuschlagstoffe umfaßt jeweils vorzugsweise:
SiO2: 2,3-3,8 Gew.-%, besonders bevorzugt 3,0-3,5 Gew.-%,
CaO: 0,4-0,7 Gew.-%,
MgO: 0,2-0,5 Gew.-%,
Al2O3: 0,7-0,9 Gew.-% bzw.
ZrO2: 0,6-2,3 Gew.-%, besonders bevorzugt 1,5-2,1 Gew.-%.
Vorzugsweise ist der Gehalt an Verunreinigungen in den einzelnen Zuschlagstoffen jeweils ≦ 0,5 Gew.-% absolut.
CaO: 0,4-0,7 Gew.-%,
MgO: 0,2-0,5 Gew.-%,
Al2O3: 0,7-0,9 Gew.-% bzw.
ZrO2: 0,6-2,3 Gew.-%, besonders bevorzugt 1,5-2,1 Gew.-%.
Vorzugsweise ist der Gehalt an Verunreinigungen in den einzelnen Zuschlagstoffen jeweils ≦ 0,5 Gew.-% absolut.
Ein Zuschlagstoff kann als Gemisch in Form von Oxiden, Hydroxiden, Silicaten,
Sulfaten oder/und anderen Stoffen zugegeben werden oder als einzelner Stoff.
Er kann kristallin, teilkristallin oder/und amorph vorliegen. Insbesondere können
als Zuschlagstoffe Silicate oder Silicate und Siliciumdioxid oder Oxide und
Siliciumdioxid oder deren Precursoren eingesetzt werden. Als oder für ein Silicat
kann beispielsweise ein Zuschlagstoff mit einer Zusammensetzung ungefähr von
CaSiO3, Al2Si2O7, Mg3Si4O11 oder ZrSiO4, aber auch von einer anderen
Zusammensetzung verwendet werden. Vorzugsweise werden 0 bis 3,2 Gew.-%
Zirkonsilicat zugesetzt. Der ZrO2-Zusatz beträgt besonders bevorzugt
mindestens 0,4 Gew.-%.
Flüchtige Bestandteile, insbesondere H2O, ggf. aber auch CO, CO2, F und
andere, werden hierbei nicht berücksichtigt, um die Versatzangaben leichter mit
den Zusammensetzungen im gebrannten Zustand vergleichen zu können. Der
Gehalt an flüchtigen Bestandteilen kann 20 und ggf. auch 30 Gew.-%
übersteigen.
Der Ansatz mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung, der durch Mischen
hergestellt wird, kann in mindestens einem Aufbereitungsaggregat
homogenisiert werden, wobei die Partikel des Ansatzes zerkleinert werden
können, beispielsweise durch Mahlung, so daß sich die Reaktivität der
Ausgangsstoffe und die Homogenität des Gefüges des gebrannten Werkstoffes
erhöht. Die aufbereitete Masse kann ein Granulat, ein Schlicker oder eine
kompakte Masse z. B. zum Strangpressen sein. Granulationstechniken wie z. B.
Sprühen mit Düsensystem, Granulierteller- oder Wirbelschichttechnik sind
geeignet. Durch Zusatz von an sich bekannten organischen Hilfsmitteln wie
beispielsweise eines Binders kann die Formgebung der Masse erleichtert
werden. Die Dichte der gepreßten Formkörper beträgt dabei vorzugsweise 52,5-67,2%
der theoretischen Sinterdichte. Die Formgebung der Masse kann mit
allen bekannten Verfahren erfolgen, vorzugsweise durch Trockenpressen,
isostatisches Pressen oder Strangpressen. Danach können die hierdurch
hergestellten ungebrannten Formkörper gebrannt werden, wodurch der
Aluminiumoxidwerkstoff fertiggestellt wird. Vorzugsweise werden die
Formkörper über 0,5 h bis 8 h bei 1600 bis 1750°C oder über mehr als 8 h bei
1550 bis 1720°C gebrannt. Die aus einem Aluminiumoxidwerkstoff gefertigen
Bauteile können anschließend hartbearbeitet werden, um die Abmessungen
bzw. die Oberflächeneigenschaften der ebenen Funktionsflächen einzustellen.
Die Herstellung dieses Werkstoffs geschieht nach an sich bekannten
Verfahrensschritten mit an sich bekannten Vorrichtungen. Weitere
Verfahrensschritte können ein- oder nachgeschaltet sein.
Der erfindungsgemäße Aluminiumoxidwerkstoff weist vorzugsweise
Verunreinigungen an Na2O ≦ 1 Gew.-%, besonders bevorzugt ≦ 0,5 Gew.-%,
noch weiter bevorzugt ≦ 0,2 Gew.-%, und an Fe2O3 ≦ 1 Gew.-%, besonders
bevorzugt ≦ 0,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt ≦ 0,2 Gew.-% auf.
Vorzugsweise liegen als Phasenbestand im gebrannten Werkstoff neben Korund
Al2O3 Baddeleyit ZrO2, Zirkon ZrSiO4, kristallines SiO2, ein Spinell -
beispielsweise mit einer ungefähren Zusammensetzung von MgAl2O4, eine
Phase mit einer Zusammensetzung von näherungsweise Ca0,15Zr0,85O1,85
oder/und mindestens eine Glasphase vor. Insbesondere bei einem erhöhten
SiO2-Gehalt kann mindestens eine Glasphase auftreten, beispielsweise als SiO2-Glas
oder/und als CaAl-Silicatglas.
Je nach Anwendung sind eher kleine geschlossene Poren (bis etwa 20 µm, z. B.
bei Überspannungsableiterröhrchen) oder eher größere geschlossene Poren
(vorwiegend 10-30 µm, z. B. bei Dichtscheiben) geeignet. Die Porengröße ist
hierbei über den Verdichtungsgrad bei der Formgebung und/oder durch die
Plastifizierung beeinflußbar. Durch geeignete Rohstoffqualitäten sowie
ausreichende Homogenisierung der Mischung, ausreichende Verdichtung bei der
Formgebung und ausreichende Sinterbedingungen kann sichergestellt werden,
daß keine durchströmbaren offenen Poren auftreten.
Eine geringere Verdichtung als die als günstig angesehene Verdichtung auf
beispielsweise etwa 2,35 g/cm3, z. B. auf eine Preßdichte von 2,25 g/cm3,
hinterläßt im gebrannten Körper größere Poren, während eine stärkere
Verdichtung, z. B. von 2,40 g/cm3, kleinere Poren im gebrannten Körper ergibt.
Bei Dichtscheiben werden größere Poren von vorwiegend 10 bis 30 µm
angestrebt, da hierdurch der Traganteil und somit die Adhäsion bei einer
Paarung aus zwei polierten Scheiben verringert werden kann. Die Poren dienen
als Reservoir für Schmiermittel (z. B. Fette) und können ebenso Partikel aus der
Flüssigkeit (z. B. Sand) aufnehmen.
Es wurde überraschend gefunden, daß es trotz einer Brennschwindung in der
Größenordnung von etwa 15 bis 16% möglich ist, bei einer Schwankung der
Sintertemperatur um ± 25°C Schwankungen der Brennschwindung nur von
≦ 0,3% und sogar nur von ≦ 0,2% oder ≦ 0,15% und Schwankungen der
Sinterdichte nur von ≦ 0,03 g/cm3 oder sogar nur von ≦ 0,015 g/cm3 oder
≦0,01 g/cm3 zu erhalten. Der erfindungsgemäße Aluminiumoxidwerkstoff kann
hierbei vorwiegend verrundete oder annähernd kugelförmige Poren enthalten
und Oberflächen der Poren aufweisen, wie sie auf ebenen Funktionsflächen z. B.
unter dem Rasterelektronenmikroskop sichtbar sind, die nicht stärker zerklüftet
sind.
Der Werkstoff zeichnet sich durch hohe Verschleißfestigkeit aus. Im
Versuchslauf mit einem Tribometer vom Typ SST der Firma Wazau, Berlin,
konnten keine Einlaufspuren festgestellt werden (System Scheibe-Scheibe,
Naßlauf und Trockenlauf, 30 min⁻1, Flächenpressung 0,35 N/m2, Laufzeit 24 h).
Die Reibwerte liegen im Trockenlauf vorzugsweise unter 0,4, im Naßlauf
vorzugsweise bei 0,2; die Versuchsbedingungen entsprechen denen der
Verschleißmessungen.
Die erfindungsgemäßen Werkstoffe wurden durch folgende Werkstoffeigenschaften charakterisiert (Beispiele 1 bis 3).
AL=L<Al2 | |
O3 | |
-Gehalt (aus mehreren chemischen Analysen) | |
93,0-94,9 Gew.-%, meist 93,3 bzw. | |
94,5 Gew.-% | |
Sinterdichte (Auftriebmethode) | < 3,73 g/cm3, meist etwa 3,75 g/cm3 |
offene Porosität (DIN VDE 0335) | 0% |
Biegefestigkeit (DIN 51 110, 1; Vierpunktmessung) (Rollenabstände 40/20 mm, Stäbe L48.B4.H3 mm) | < 300 MPa, meist etwa 310 MPa |
E-Modul (Meßgerät Grindosonic) | < 310 GPa, meist etwa 325 GPa |
Härte HVo (DKG-Fachausschußbericht Nr. 22/1981) | etwa 1100 |
Wärmeleitfähigkeit (Laserflash-Methode) | etwa 24 W/mK |
Längenausdehnungskoeffizient (Dilatometer) WAK20-1000°C | (6,8-9,5).10⁻6K⁻1, meist (7,1-8,5).10⁻6K⁻1 |
Porengrößen (Rasterelektronenmikroskop) | meist etwa 2-40 µm |
Spezifischer elektrischer Durchgangswiderstand | Etwa 1014 Ω.cm |
Die Dichtscheiben werden nach dem Sintern einem Schleif-, Läpp- oder/und
Polierprozeß unterzogen, um die Funktionsfläche(n) bezüglich ihrer
Oberflächeneigenschaften und Ebenheit (oft bis maximal 0,01 mm) sowie die
Höhe der Bauteile einzustellen. Dem schließt sich ein aufwendiger intensiver
Waschprozeß an, der ggf. sowohl saure, als auch basische Bäder umfassen
kann, um die Rückstände der mechanischen Bearbeitung aus den
Funktionsflächen zu entfernen. Die Dichtscheiben weisen ebene
Funktionsflächen mit einem Mittenrauhwert Ra von 0.05-0,35 µm und einen
Oberflächentraganteil tA von 50 bis 90% auf.
Die Überspannungsableiterröhrchen werden im Bedarfsfall bearbeitet,
insbesondere an den Stirnflächen geläppt oder/und geschliffen. Die
unbearbeiteten oder bearbeiteten Stirnflächen oder/und Mantelflächen werden je
nach Ausführungsform teil- oder vollflächig metallisiert. Hierbei ist es für das
Metallisieren wesentlich, daß der Gehalt an Silicaten bzw. Glasphase mit dem
Gehalt an Silicaten bzw. Glasphase in der Grundmetallisierung abgestimmt ist.
Die Grundmetallisierung kann vorzugsweise auf Basis Wolfram oder/und
Molybdän erfolgen. Danach kann eine Nickel-reiche Schicht aufgebracht
werden.
Auch bei Bauteilen für andere als die zuletzt genannten Zwecke werden die
Funktionsflächen oder/und die anschließend zu metallisierenden Flächen
mechanisch bearbeitet. Die gebrannten und ggf. auch bearbeiteten Bauteile
werden einer intensiven Waschung unterzogen, vorzugsweise soweit die
hieraus gefertigten Bauteile Funktionsflächen aufweisen. Im Bedarfsfall werden
die gebrannten und ggf. auch bearbeiteten Bauteile metallisiert.
Fig. 1 gibt die Entwicklung der Rohdichte D in g/cm3 in Abhängigkeit von der
Sintertemperatur T in °C für Preßlinge mit einer Preßdichte von 2,35 g/cm3 aus
einem erfindungsgemäßen Werkstoff (Beispiele 1 und 2) im Vergleich zum
Werkstoff A nach dem Stand der Technik wieder.
Fig. 2 stellt die Brennschwindung S in % in Abhängigkeit von der
Sintertemperatur T in °C für Preßlinge mit einer Preßdichte von 2,35 g/cm3 aus
einem erfindungsgemäßen Werkstoff (Beispiele 1 und 2) im Vergleich zum
Werkstoff A nach dem Stand der Technik dar.
Fig. 3 zeigt die Entwicklung der Rohdichte D in g/cm3 in Abhängigkeit von der
Sintertemperatur T in °C für Preßlinge mit einer Preßdichte von 2,35 g/cm3 aus
einem erfindungsgemäßen Werkstoff (Beispiele 1 und 2) im Vergleich zu den
Werkstoffen A, B und C nach dem Stand der Technik.
Fig. 4 verdeutlicht die Poren und Ausbrüche auf einer Funktionsfläche einer
erfindungsgemäß hergestellten Dichtscheibe anhand einer
rasterelektronenmikroskopischen Aufnahme (Beispiel 1).
Die Präparation der pulverförmigen Proben zur Messung der Kornverteilung mit
dem Lasergranulometer CILAS 850 erfolgte folgendermaßen: Die Probe wurde
in Wasser unter Zusatz von Natriumpyrophosphat dispergiert. Vor der Messung
wurde die Probe 60 s mit Ultraschall dispergiert, und auch während der
einminütigen Messung wirkte Ultraschall auf die Suspension ein.
Der Mittenrauhwert Ra wurde als Mittelwert über je 2 Einzelmessungen auf 5
verschiedenen Bauteilen mit einem Hommeltester T20-DC der Hommelwerke
GmbH gemessen unter Verwendung eines Tastersystem TKE 100 mit einer
Tasterspitzenverrundung r von etwa 5 µm und einem Gleitkufenradius R von
etwa 30 mm über einen Meßweg von jeweils 4,8 mm und bei einem cut off von
0,8 mm mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 0,5 mm/s. Der
Oberflächentraganteil tA wurde über je 2 Einzelmessungen auf 5 verschiedenen
Bauteilen mit dem Buehler omnimet image analyzer unter einer
Standardeinstellung zur präzisen Erfassung des Anteils dunklerer Anteile in der
Meßfläche in einem Auflichtmikroskop bei 5facher Objektivvergrößerung und
600facher Gesamtvergrößerung auf dem Bildschirm unter Verwendung des
Erscheinungsbildes der reflektierenden Funktionsflächen der Scheiben, wie sie
in der Fertigung erzeugt werden, bestimmt. Hierbei gab die Standardeinstellung
eine Diskriminierung vor, die eine genaue Abgrenzung zwischen heller
reflektierendem Aluminiumoxidwerkstoff und dunkleren Poren und Ausbrüchen
ermöglichte.
Die erfindungsgemäßen Aluminiumoxidwerkstoffe werden u. a. verwendet für
Scheiben in Sanitärarmaturen, Flüssigkeitsbehältnissen oder/und
Flüssigkeitszubereitungsvorrichtungen, für Gleit- oder/und Dichtelemente im
Maschinen- und Apparatebau oder für Substrate, Widerstandstragkörper
oder/und Überspannungsableiterröhrchen für die Elektronik.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von einem Vergleichsbeispiel und drei
erfindungsgemäßen Beispielen näher erläutert. Die Zusammensetzung dieser
Werkstoffe ergibt sich analog aus den Versatzzusammensetzungen, da für die
Versätze flüchtige Bestandteile nicht berücksichtigt wurden:
Für die Herstellung des Werkstoffs A wurden folgende Ausgangsstoffe
verwendet:
- - 94,9 Gew.-% einer Tonerde mit einer spezifischen Oberfläche in der Größenordnung von 3,5 m2/g (BET-Einpunktmessung), einer Kornverteilung d50 = 1,14 µm, d100= 9,0 µm (Cilas 850) und mit Verunreinigungen Na2O = 0,063 Gew.-%, SiO2 = 0,042 Gew.-%, CaO = 0,028 Gew.-%, Fe2O3 = 0,021 Gew.-% sowie
- - mit Zuschlagstoffen in Höhe von 5,1 Gew.-% aus
- - 3,0 Gew.-% Aluminiumsilicat und
- - 2,1 Gew.-% Magnesiumsilicat mit der Zusammensetzung Al2Si2O7 bzw. Mg3Si4O11.
Für die Herstellung des Werkstoffs B wurden folgende Ausgangsstoffe
verwendet:
- - 86,9 Gew.-% einer Tonerde mit einer spezifischen Oberfläche von 1,1 m2/g (BET-Einpunktmessung), einer Kornverteilung mit d50 = 2,2 µm und d100 = 11,5 µm (Cilas 850) und mit Verunreinigungen Na2O = 0,08 Gew.-%, SiO2 = 0,021 Gew.-%, Fe2O3 = 0,01 Gew.-% sowie
- - mit Zuschlagstoffen in Höhe von 13,1 Gew.-% aus
- - 6,9 Gew.-% Zirkonsilicat ZrSiO4,
- - 2,0 Gew.-% Magnesiumsilicat der Zusammensetzung Mg3Si4O11,
- - 2,3 Gew.-% Calciumsilicat der Zusammensetzung Al2Si2O7 und
- - 1,9 Gew.-% Natronfeldspat, etwa NaAlSi3O8.
Für die Herstellung des Werkstoffs C wurden folgende Ausgangsstoffe verwendet:
- - 92,4 Gew.-% einer Tonerde mit einer spezifischen Oberfläche von 0,8 m2/g (BET-Einpunktmessung), mit einer Kornverteilung d50 = 86,6 µm, d100 = 175 µm (Cilas 850) und mit Verunreinigungen Na2O = 0,056 Gew.-%, SiO2 = 0,019 Gew.-%, CaO = 0,010 Gew.-%, Fe2O3 = 0,022 Gew.-% sowie
- - mit Zuschlagstoffen in Höhe von 7,6 Gew.-% in Form von
- - 1,5 Gew.-% Zirkonsilicat ZrSiO4,
- - 2,6 Gew.-% Magnesiumsilicat der Zusammensetzung Mg3Si4O11,
- - 1,7 Gew.-% Calciumsilicat der Zusammensetzung Al2Si2O7 und
- - 1,8 Gew.-% Quarz, insgesamt mit einem Gehalt der Zuschlagstoffe an SiO2 von 4,95 Gew.-%, wobei alle Zuschlagstoffe natürlichen Ursprungs sind.
Die Werkstoffe A, B und C wurden unter den gleichen verfahrenstechnischen
Bedingungen wie die erfindungsgemäßen Werkstoffe (Beispiele 1 bis 3)
hergestellt.
Beim Werkstoff A lag die Rohdichte - bedingt durch die Inhomogenität des
Temperaturfeldes beim Brand - im Temperaturbereich zwischen 1648°C und
1695°C zwischen 3,653 und 3,718 g/cm3 (Δ = 0,065 g/cm3; Fig. 1) und betrug
die Schwankung der Brennschwindung im selben Temperaturintervall 0,60%
absolut (Fig. 2). Der Unterschied der Brennschwindung ist daher mehr als viermal
so hoch wie in den Beispielen 1 und 2, bei dem die Rohdichteschwankung 0,006 g/cm3
und die Schwindungsschwankung 0,14% absolut betrug.
Je steiler die in den Fig. 1 bis 3 eingetragen Kurvenverläufe sind, desto
größere Abweichungen können bei einer Temperaturschwankung um
beispielsweise Δ = ± 25°C auftreten. So kann sich bei Verschiebung des in
einem Ofenaggregat wirkenden Temperaturbandes auf 1657 bis 1705°C (Δ = 48°C;
Fig. 3) für den Werkstoff A sogar eine Dichteschwankung von Δ = 0,091 g/cm3
ergeben. Unter Berücksichtigung dieser Bedingungen wirkt sich ein
erfindungsgemäßes Herstellverfahren sogar noch vorteilhafter aus.
Auch bei den Werkstoffen B und C schwankten die Dichte (Fig. 3), die
dichteabhängigen Werkstoffeigenschaften und die Brennschwindung wesentlich
stärker als bei dem erfindungsgemäßen Werkstoff.
Ausgangsstoffe zur Herstellung dieses erfindungsgemäßen Werkstoffs sind:
93,7 Gew.-% einer Tonerde mit
93,7 Gew.-% einer Tonerde mit
- - einer spezifischen Oberfläche von 0,8 m2/g - gemessen mit BET-Ein punktmessung,
- - einer Kornverteilung mit d50 = 39,1 µm und d100= 106 µm - gemessen mit dem Lasergranulometer Cilas 850 und mit
- - Verunreinigungen Na2O = 0,027 Gew.-%, SiO2 = 0,063 Gew.-%, CaO = 0,014 Gew.-%, Fe2O3 = 0,021 Gew.-% - ermittelt mit naßchemischen Analysenverfahren - sowie
6,3 Gew.-% Zuschlagstoffe mit einer Gesamtzusammensetzung von
- - SiO2: 2,73 Gew.-%,
- - CaO: 0,56 Gew.-%,
- - MgO: 0,32 Gew.-%,
- - Al2O3: 0,79 Gew.-% und
- - ZrO2: 1,90 Gew.-%.
Als Zuschlagstoffe wurden Rohstoffe mit einer ungefähren Zusammensetzung
von CaSiO3, Al2Si2O7, Mg3Si4O11 bzw. ZrSiO4 verwendet.
Eine Mischung aus 100 kg der Ausgangsstoffe entsprechend der genannten
Zusammensetzung wurde in eine Trommelmühle gegeben und mit 38 kg Wasser
versetzt. Der Ansatz wurde mit 315 kg Aluminiumoxidkugeln mindestens 40 h
homogenisiert und gemahlen. Die Mahlfeinheit lag bei d50 = 1,9 µm, gemessen
mit einem Laser-Granulometer Cilas 850. Danach wurde der Schlicker aus der
Trommel abgelassen. Die Trommel wurde mit 5 l Wasser gespült; das
Spülwasser wurde dem Ansatz zugegeben. Durch Zusatz von 1,5 Gew.-%
Polyethylenglykol (Molare Masse 10 000 bis 12 000 g/mol) in Form einer 10%igen
Lösung und 1,5 Gew.-% Polyvinylalkohol (Hydrolysegrad 88 mol-%,
Viskosität 4,5 mPa.s) in Form einer 16%igen Lösung, die mit einem Rührer
homogen vermischt wurden, wurde die Formgebung der Masse erleichtert. Der
auf diese Weise aufbereitete Schlicker wurde über einen Sprühturm mit
Schleuderrad bei einer Lufteintrittstemperatur von 330°C, einer
Luftaustrittstemperatur von 100°C, einem Pumpendruck von 2 bis 3 bar und
einer Schleuderraddrehzahl von 1900 min versprüht. Die Größenverteilung des
preßfähigen Granulats lag zwischen 40 und 300 µm. Die Formgebung der
Masse erfolgte durch Trockenpressen, wobei Rohlinge für Dichtscheiben
gepreßt wurden. Danach wurden die hierdurch hergestellten ungebrannten
Formkörper in einem elektrisch beheizten Ofen auf 1680°C aufgeheizt, 2 h bei
dieser Temperatur gehalten und ohne weitere Energiezufuhr abgekühlt. Die
Herstellung dieses Werkstoffs geschah nach an sich bekannten
Verfahrensschritten mit an sich bekannten Vorrichtungen.
Im Vergleich zu den bisher bekannten Aluminiumoxid-reichen Werkstoffen ist
der Temperatureinfluß auf die Rohdichte und somit auf die Porosität und
Schwindung über einen größeren Temperaturbereich gering. Fig. 1 zeigt, daß
die Rohdichte bei diesem erfindungsgemäßen Werkstoff bei einer Differenz der
Brenntemperatur zwischen 1648°C und 1695°C (Δ = 47°C) lediglich
zwischen 3,722 und 3,728 g/cm3 (Δ = 0,006 g/cm3) schwankt.
Die geringen Rohdichteschwankungen korrelieren mit entsprechend geringen
Schwankungen der Brennschwindung: Fig. 2 stellt die Brennschwindung in
Abhängigkeit von der Brenntemperatur dar. Zur Berechnung der
Brennschwindung wurde folgende Formel verwendet:
Bei dem erfindungsgemäßen Werkstoff beträgt die Schwankung der
Brennschwindung im Temperaturbereich zwischen 1648°C und 1695°C 0,14%
absolut. Geringere Schwindungsschwankungen sind gleichbedeutend mit
deutlich geringeren Maß- und Formschwankungen der gebrannten Bauteile und
gewähren somit eine höhere Prozeßsicherheit. Außerdem ermöglicht das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren erst auch die Fertigung kompliziert
geformter Bauteile mit engen Maß-, Form- und Lagetoleranzen oder senkt die
Fertigungskosten wesentlich. Berücksichtigt man, daß die
Temperaturunterschiede in Tunnel- und Kammeröfen oft 30 bis 50°C betragen,
so wird der Vorteil eines Werkstoffs mit geringen Rohdichteschwankungen und
gleichmäßigerer Brennschwindung deutlich.
Die Brenntemperatur wurde dabei so gewählt, daß der gebrannte Formkörper
nach dem Brand dicht ist, also keine offenen bzw. durchströmbaren Poren
enthält. Solche Poren sind wegen der späteren Dichtungsfunktion nicht
zulässig. Die Brenndichte muß daher üblicherweise mindestens 94% der
theoretischen Dichte betragen. Andererseits ist jedoch eine gewisse
geschlossene Porosität notwendig, um die Adhäsionskräfte zwischen den
Scheiben der späteren Dichtungspaarung wegen der geforderten
Leichtgängigkeit der Armatur so gering wie möglich zu halten. Die
Funktionsflächen der gebrannten Rohlinge wurden anschließend auf Maß
geschliffen und poliert. Nach dem Polieren wurden die fertigen Dichtscheiben in
einer Waschanlage intensiv gereinigt, u. a. durch zitronensäurehaltige Lösung
mit einem pH-Wert von 2. Es wurden saubere Funktionsflächen ohne
Rückstände der mechanischen Bearbeitung wie Diamant und Abrieb gewonnen.
Die Waschbarkeit und Sauberkeit hängt hier wesentlich von der Porenform und
von der Ausbildung der Oberfläche der Ausbrüche und Poren ab. Liegt die
Brenntemperatur zu niedrig, bleibt die Porenoberfläche stark zerklüftet und
hintergriffig. Rückstände können dann nur mit sehr aggressiven
Reinigungsmitteln (z. B. Salzsäure) oder nicht vollständig entfernt werden. Erst
ab einer gewissen Brenntemperatur, die auch von den Eigenschaften einer
ggf. enthaltenen Glasphase abhängt, ist die Porenoberfläche ausreichend
kugelähnlich. Die Rückstände können dann leichter ausgewaschen werden.
Sowohl beim erfindungsgemäßen Werkstoff als auch bei Werkstoff A liegt die
notwendige Brenntemperatur, um die oben genannten Anforderungen
(Dichtigkeit mit geschlossenen Poren, Rauhigkeit in Kombination mit dem
entsprechenden Traganteil und rückstandsfreier Funktionsfläche) zu erfüllen, bei
ungefähr 1670°C bis 1680°C (vgl. Fig. 1 und 2). Hierzu kommen
prozeßbedingte Temperaturunterschiede von ± 15°C bis ± 25°C, die
vorwiegend über den Ofenquerschnitt auftreten.
Fig. 4 zeigt die Poren und Ausbrüche auf einer Funktionsfläche einer
erfindungsgemäß hergestellten Dichtscheibe als rasterelektronenmikroskopische
Aufnahme (Beispiel 1).
Als Phasenbestand im gebrannten Werkstoff wurden neben Korund Al2O3 mit
einem geringen, gleichmäßig verteilten Mg-Gehalt ermittelt: Körner oder
Bereiche von Zirkon ZrSiO4, die sowohl SiO2, als auch Baddeleyit ZrO2
einschließen; eine Phase mit einer Zusammensetzung von näherungsweise
Ca0,15Zr0,85O1,85, eine CaAl-Silicatglasphase in Zwickeln und SiO2 in anderen
Zwickeln.
Für Dichtscheiben aus Aluminiumoxid-reichen Werkstoffen werden
Oberflächentraganteile tA von 50-90% und Mittenrauhwerte Ra von 0,05 bis
0,35 µm als günstig angesehen. Die Abhängigkeit der Mittenrauhwerte Ra vom
Oberflächentraganteil tA ist je nach Werkstoff etwas unterschiedlich. An den
bearbeiteten und gereinigten Dichtscheiben wurden gemessen:
Mittenrauhwert Ra (Hommeltester): 0,14-0,26 µm,
Oberflächentraganteil tA (Buehler omnimet): 66-78%.
Mittenrauhwert Ra (Hommeltester): 0,14-0,26 µm,
Oberflächentraganteil tA (Buehler omnimet): 66-78%.
Ausgangsstoffe zur Herstellung dieses erfindungsgemäßen Werkstoffs sind:
93,7 Gew.-% einer Tonerde mit
93,7 Gew.-% einer Tonerde mit
- - einer spezifischen Oberfläche von 0,8 m2/g - gemessen mit BET-Ein punktmessung,
- - einer Kornverteilung mit d50 = 39,1 µm und d100= 106 µm - gemessen mit dem Lasergranulometer Cilas 850 und mit
- - Verunreinigungen Na2O = 0,027 Gew.-%, SiO2 = 0,063 Gew.-%, CaO = 0,014 Gew.-%, Fe2O3 = 0,021 Gew.-% - ermittelt mit naßchemischen Analysenverfahren - sowie
6,3 Gew.-% Zuschlagstoffe mit einer Gesamtzusammensetzung von
- - SiO2: 2,73 Gew.-%,
- - CaO: 0,56 Gew.-%,
- - MgO: 0,32 Gew.-%,
- - Al2O3: 0,79 Gew.-% und
- - ZrO2: 1,90 Gew.-%.
Als Zuschlagstoffe wurden Rohstoffe mit einer ungefähren Zusammensetzung
von CaSiO3, Al2Si2O7, Mg3Si4O1bzw. ZrSiO4 verwendet.
Eine Mischung aus 100 kg der Ausgangsstoffe entsprechend der genannten
Zusammensetzung wurde in eine Trommelmühle gegeben und mit 38 kg Wasser
versetzt. Der Ansatz wurde mit 315 kg Aluminiumoxidkugeln mindestens 40 h
homogenisiert und gemahlen. Die Mahlfeinheit lag bei d50 = 1,9 µm, gemessen
mit einem Laser-Granulometer Cilas 850. Danach wurde der Schlicker aus der
Trommel abgelassen. Die Trommel wurde mit 5 l Wasser gespült; das
Spülwasser wurde dem Ansatz zugegeben. Durch Zusatz von 1,5 Gew.-%
Polyethylenglykol (Molare Masse 10 000 bis 12 000 g/mol) in Form einer 10%igen
Lösung und 1,5 Gew.-% Polyvinylalkohol (Hydrolysegrad 88 mol-%,
Viskosität 4,5 mPa.s) in Form einer 16%igen Lösung, die mit einem Rührer
homogen vermischt wurden, wurde die Formgebung der Masse erleichtert. Der
auf diese Weise aufbereitete Schlicker wurde über einen Sprühturm mit
Schleuderrad bei einer Lufteintrittstemperatur von 330°C, einer
Luftaustrittstemperatur von 100°C, einem Pumpendruck von 2 bis 3 bar und
einer Schleuderraddrehzahl von 1900 min⁻1 versprüht. Die Größenverteilung des
preßfähigen Granulats lag zwischen 40 und 300 µm. Die Formgebung der
Masse erfolgte durch Trockenpressen, wobei Röhrchen gepreßt wurden.
Die elektrischen Eigenschaften des späteren Bauteils hängen sehr stark von der
Geometrie - Durchmesser, Höhe und Wandstärke - ab. Deswegen mußten beim
Pressen die Preßlingsgewichte auf wenige tausendstel Gramm genau
eingehalten werden. Danach wurden die hierdurch hergestellten ungebrannten
Formkörper in einem elektrisch beheizten Ofen auf 1680°C aufgeheizt, 2 h bei
dieser Temperatur gehalten und ohne weitere Energiezufuhr abgekühlt. Die
Herstellung dieses Werkstoffs geschah nach an sich bekannten
Verfahrensschritten mit an sich bekannten Vorrichtungen.
Im Vergleich zu den bisher bekannten Aluminiumoxid-reichen Werkstoffen ist
der Temperatureinfluß auf die Rohdichte und somit auf die Porosität und
Schwindung über einen größeren Temperaturbereich gering. Fig. 1 zeigt, daß
die Rohdichte bei diesem erfindungsgemäßen Werkstoff bei einer Differenz der
Brenntemperatur zwischen 1648°C und 1695°C (Δ = 47°C) lediglich
zwischen 3,722 und 3,728 g/cm3 (Δ = 0,006 g/cm3) schwankt.
Die geringen Rohdichteschwankungen korrelieren mit entsprechend geringen
Schwankungen der Brennschwindung: Fig. 2 stellt die Brennschwindung in
Abhängigkeit von der Brenntemperatur dar. Zur Berechnung der
Brennschwindung wurde folgende Formel verwendet:
Bei dem erfindungsgemäßen Werkstoff beträgt die Schwankung der
Brennschwindung im Temperaturbereich zwischen 1648°C und 1695°C 0,14%
absolut. Geringere Schwindungsschwankungen sind gleichbedeutend mit
deutlich geringeren Maß- und Formschwankungen der gebrannten Bauteile und
gewähren somit eine höhere Prozeßsicherheit. Außerdem ermöglicht das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren erst auch die Fertigung von Bauteilen
mit engen Maß-, Form- und Lagetoleranzen oder senkt die Fertigungskosten
wesentlich. Berücksichtigt man, daß die Temperaturunterschiede in Tunnel- und
Kammeröfen oft 30 bis 50°C betragen, so wird der Vorteil eines Werkstoffs
mit geringen Rohdichteschwankungen und gleichmäßigerer Brennschwindung
deutlich.
Als Phasenbestand im gebrannten Werkstoff wurden neben Korund Al2O3 mit
einem geringen, gleichmäßig verteilten Mg-Gehalt ermittelt: Körner oder
Bereiche von Zirkon ZrSiO4, die sowohl SiO2, als auch Baddeleyit ZrO2
einschließen; eine Phase mit einer Zusammensetzung von näherungsweise
Ca0,15Zr0,85O1,85, eine CaAl-Silicatglasphase in Zwickeln und SiO2 in anderen
Zwickeln.
Für diesen erfindungsgemäßen Werkstoff entsprechen die Ausgangsstoffe und
das Herstellverfahren mit Ausnahme des Versatzes, der Geometrie und
Gewichte der Preßlinge und Sinterkörper und der Brenntemperatur genau denen
von Beispiel 2.
Ausgangsstoffe zur Herstellung dieses erfindungsgemaßen Werkstoffs sind:
92,4 Gew.-% einer Tonerde mit
92,4 Gew.-% einer Tonerde mit
- - einer spezifischen Oberfläche von 1,2 m2/g - gemessen mit BET-Ein punktmessung,
- - einer Kornverteilung mit d50 = 42,5 µm und d100= 125 µm - gemessen mit dem Lasergranulometer Cilas 850 und mit
- - Verunreinigungen Na2O = 0,042 Gew.-%, SiO2 = 0,073 Gew.-%, CaO = 0,021 Gew.-%, Fe2O3 = 0,028 Gew.-% - ermittelt mit naßchemischen Analysenverfahren - sowie
7,6 Gew.-% Zuschlagstoffe mit einer Gesamtzusammensetzung von
- - SiO2: 3,73 Gew.-%,
- - CaO: 0,45 Gew.-%,
- - MgO: 0,42 Gew.-%,
- - Al2O3: 0,88 Gew.-% und
- - ZrO2: 2,12 Gew.-%.
Als Zuschlagstoffe wurden Rohstoffe mit einer ungefähren Zusammensetzung
von CaSiO3, Al2Si2O7, Mg3Si4O1bzw. ZrSiO4 verwendet.
Aus einem preßfähigen Granulat wurden Hohlzylinder für
Überspannungsableiterröhrchen gepreßt. Die Preßlingsgewichte wurden wie
beim Beispiel 2 auf wenige tausendstel Gramm genau eingehalten. Bei
gepreßten Überspannungsableiterröhrchen beispielsweise von 8,1 mm Höhe,
9,2 mm Außendurchmesser und 1,1 mm Wandstärke ist die Einhaltung des
Gewichtes der Preßlinge im Bereich von 0,538 bis 0,544 g erforderlich, also
von nur ± 0,003 g in der Serie. Nach dem Trockenpressen wurden die
Formkörper in einem elektrisch beheizten Ofen auf 1660°C aufgeheizt, 2 h auf
dieser Temperatur gehalten und ohne weitere Energiezufuhr abgekühlt.
Nach dem Brand wiesen die Überspannungsableiterröhrchen, gemessen an mehr
als 50 000 Bauteilen, für die Höhe ein arithmetisches Mittel von 6,876 mm und
eine Standardabweichung von 0,006 mm auf. Bei Berücksichtigung einer
Normalverteilung ergeben sich für µm ± 4σ dann 6,876 ± 0,024 mm, so daß
unter 1 Million Bauteile 63 außerhalb des Bereiches von 6,852 bis 6,900 mm
liegen sollten. Die zulässige Höhentoleranz von 6,880 ± 0,045 mm ist daher
mit dem erfindungsgemäßen Herstellverfahren gut einzuhalten.
Die gebrannten Überspannungsableiterröhrchen waren absolut dicht und
brauchten nicht bearbeitet zu werden, da sie den Ofen maß- und formgenau
verlassen hatten. Wegen der sehr engen Spezifikation aller geometrischen
Größen erhöht das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren die
Prozeßsicherheit erheblich.
Claims (33)
1. Keramikscheibe zur Verwendung in Sanitärarmaturen,
Flüssigkeitsbehältnissen oder Flüssigkeitszubereitungsvorrichtungen aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff mit einem Al2O3-Gehalt von 91,6 bis 98,2 Gew.-%,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Aluminiumoxidwerkstoffs an SiO2
1,5 bis 4 Gew.-%, an CaO 0,2 bis 0,9 Gew.-%, an MgO 0,1 bis 0,6 Gew.-%
und an ZrO2 0 bis 2,5 Gew.-% beträgt.
2. Keramikscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Aluminiumoxidwerkstoff keine durchströmbaren offenen Poren enthält.
3. Keramikscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Aluminiumoxidwerkstoff vorwiegend verrundete oder annähernd
kugelförmige Poren enthält.
4. Keramikscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächen der Poren, wie sie auf ebenen
Funktionsflächen sichtbar sind, nicht stärker zerklüftet sind.
5. Keramikscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aluminiumoxidwerkstoff neben Korund Al2O3
Baddeleyit ZrO2, Zirkon ZrSiO4, kristallines SiO2, einen Spinell, eine Phase mit
einer Zusammensetzung von näherungsweise Ca0,15Zr0,85O1,85 oder/und
mindestens eine Glasphase enthält.
6. Keramikscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aluminiumoxidwerkstoff Verunreinigungen an Na2O
≦1 Gew.-% und an Fe2O3 ≦ 1 Gew.-% aufweist.
7. Keramikscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer ebenen
Funktionsfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Funktionsfläche einen
Mittenrauhwert Ra von 0,05-0,35 µm, vorzugsweise von 0,08-0,30 µm, und
einen Oberflächentraganteil tA von 50 bis 90%, vorzugsweise von 55 bis 85%,
aufweist.
8. Verfahren zur Herstellung einer Keramikscheibe aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff mit einem Gehalt an Al2O3 von 91,6 bis 98,2 Gew.-%,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - 91,0 bis 97,6 Gew.-% einer Tonerde mit einer spezifischen Oberfläche von 0,4 bis 2 m2/g, mit einer Kornverteilung von 10 µm < d50 < 100 µm und 60 µm < d100 < 400 µm und mit Verunreinigungen Na2O ≦ 0,2 Gew.-%, SiO2 ≦ 0,2 Gew.-%, CaO ≦ 0,1 Gew.-% und Fe2O3 ≦ 0,1 Gew.-%
- - mit 2,4 bis 9 Gew.-% von Zuschlagstoffen mit einer
Gesamtzusammensetzung von 1,5-4,0 Gew.-% SiO2, 0,2-0,9 Gew.-%
CaO, 0,1-0,6 Gew.-% MgO, 0,6-1,0 Gew.-% Al2O3 und 0-2,5 Gew.-%
ZrO2
gemischt werden, zu einer keramischen Masse verarbeitet, geformt und gebrannt werden.
9. Verfahren zur Herstellung einer Keramikscheibe aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zuschlagstoffe Silicate oder Silicate und Siliciumdioxid oder Oxide und
Siliciumdioxid oder deren Precursoren eingesetzt werden.
10. Verfahren zur Herstellung einer Keramikscheibe aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
0 bis 3,2 Gew.-% Zirkonsilicat zugesetzt werden.
11. Verfahren zur Herstellung einer Keramikscheibe aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formkörper über 0,5 h bis 8 h bei 1600 bis 1750°C
oder über mehr als 8 h bei 1550 bis 1720°C gebrannt werden.
12. Verfahren zur Herstellung einer Keramikscheibe aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sinterkörper hartbearbeitet werden und daß danach die
Rückstände der mechanischen Bearbeitung aus den Funktionsflächen entfernt
werden, soweit die hieraus gefertigten Keramikscheiben Funktionsflächen
aufweisen.
13. Verfahren zur Herstellung einer Keramikscheibe aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Rohdichte des Werkstoffs bei einer Schwankung
der Sintertemperatur um ± 25°C um höchstens 0,03 g/cm3 ändert,
vorzugsweise um höchstens 0,015 g/cm3
14. Verfahren zur Herstellung einer Keramikscheibe aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Brennschwindung des Formkörpers bei einer
Schwankung der Sintertemperatur um ± 25°C um höchstens 0,3% absolut
ändert, vorzugsweise um höchstens 0,2% absolut.
15. Verfahren zur Herstellung einer Keramikscheibe aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Funktionsflächen mechanisch bearbeitet werden.
16. Verfahren zur Herstellung einer Keramikscheibe aus einem
Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die gebrannten und ggf. auch bearbeiteten
Keramikscheiben einer intensiven Waschung unterzogen werden.
17. Verwendung einer Keramikscheibe aus einem Aluminiumoxidwerkstoff
nach einem der Ansprüche 8 bis 16 in einer Sanitärarmatur, in einem
Flüssigkeitsbehältnis oder/und in einer Flüssigkeitszubereitungsvorrichtung.
18. Überspannungsableiterröhrchen aus einem Aluminiumoxidwerkstoff mit
einem Al2O3-Gehalt von 91,6 bis 98,2 Gew.-%, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gehalt des Aluminiumoxidwerkstoffs an SiO2 1,5 bis 4 Gew.-%, an CaO
0,2 bis 0,9 Gew.-%, an MgO 0,1 bis 0,6 Gew.-% und an ZrO2 0 bis 2,5 Gew.-%
beträgt.
19. Überspannungsableiterröhrchen nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aluminiumoxidwerkstoff keine durchströmbaren
offenen Poren enthält.
20. Überspannungsableiterröhrchen nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aluminiumoxidwerkstoff vorwiegend verrundete oder
annähernd kugelförmige Poren enthält.
21. Überspannungsableiterröhrchen nach einem der Ansprüche 18 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen der Poren, wie sie auf
Bruchflächen sichtbar sind, nicht stärker zerklüftet sind.
22. Überspannungsableiterröhrchen nach einem der Ansprüche 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aluminiumoxidwerkstoff neben Korund Al2O3
Baddeleyit ZrO2, Zirkon ZrSiO4, kristallines SiO2, einen Spinell, eine Phase mit
einer Zusammensetzung von näherungsweise Ca0,15Zr0,85O1,85 oder/und
mindestens eine Glasphase enthält.
23. Überspannungsableiterröhrchen nach einem der Ansprüche 18 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aluminiumoxidwerkstoff Verunreinigungen an
Na2O ≦ 1 Gew.-% und an Fe2O3 ≦ 1 Gew.-% aufweist.
24. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff mit einem Gehalt an Al2O3 von 91,6 bis 98,2 Gew.-%,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - 91,0 bis 97,6 Gew.-% einer Tonerde mit einer spezifischen Oberfläche von 0,4 bis 2 m2/g, mit einer Kornverteilung von 10 µm < d50 < 100 µm und 60 µm < d100 < 400 µm und mit Verunreinigungen Na2O ≦ 0,2 Gew.-%, SiO2 ≦ 0,2 Gew.-%, CaO ≦ 0,1 Gew.-% und Fe2O3 ≦ 0,1 Gew.-%
- - mit 2,4 bis 9 Gew.-% von Zuschlagstoffen mit einer
Gesamtzusammensetzung von 1,5-4,0 Gew.-% SiO2, 0,2-0,9 Gew.-%
CaO, 0,1-0,6 Gew.-% MgO, 0,6-1,0 Gew.-% Al2O3 und 0-2,5 Gew.-%
ZrO2
gemischt werden, zu einer keramischen Masse verarbeitet, geformt und gebrannt werden.
25. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zuschlagstoffe Silicate oder Silicate und Siliciumdioxid oder Oxide und
Siliciumdioxid oder deren Precursoren eingesetzt werden.
26. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff nach Anspruch 24 oder 25, dadurch
gekennzeichnet, daß 0 bis 3,2 Gew.-% Zirkonsilicat zugesetzt werden.
27. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formkörper über 0,5 h bis 8 h bei 1600 bis 1750°C
oder über mehr als 8 h bei 1550 bis 1720°C gebrannt werden.
28. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 24 bis 27, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sinterkörper hartbearbeitet werden und daß danach
ggf. die Rückstände der mechanischen Bearbeitung entfernt werden.
29. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 24 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Rohdichte des Werkstoffs bei einer Schwankung
der Sintertemperatur um ± 25°C um höchstens 0,03 g/cm3 ändert,
vorzugsweise um höchstens 0,015 g/cm3.
30. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 24 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Brennschwindung des Formkörpers bei einer
Schwankung der Sintertemperatur um ± 25°C um höchstens 0,3% absolut
ändert, vorzugsweise um höchstens 0,2% absolut.
31. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 24 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu metallisierenden Flächen vorher mechanisch
bearbeitet werden.
32. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 24 bis 31, dadurch
gekennzeichnet, daß die gebrannten und ggf. auch bearbeiteten Bauteile einer
intensiven Waschung unterzogen werden.
33. Verfahren zur Herstellung eines Überspannungsableiterröhrchens aus
einem Aluminiumoxidwerkstoff nach einem der Ansprüche 24 bis 32, dadurch
gekennzeichnet, daß die gebrannten und ggf. auch bearbeiteten Bauteile
metallisiert werden.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102091 DE19702091A1 (de) | 1997-01-22 | 1997-01-22 | Bauteile aus einem Aluminiumwerkstoff und Verfahren zu ihrer Herstellung |
AU19270/97A AU1927097A (en) | 1996-03-29 | 1997-03-13 | Aluminium oxide ceramic plate and process for its production |
PCT/EP1997/001281 WO1997036841A1 (de) | 1996-03-29 | 1997-03-13 | Keramikscheibe aus einem aluminiumoxidwerkstoff und verfahren zu ihrer herstellung |
EP97907098A EP0892767A1 (de) | 1996-03-29 | 1997-03-13 | Keramikscheibe aus einem aluminiumoxidwerkstoff und verfahren zu ihrer herstellung |
AU21564/97A AU2156497A (en) | 1996-03-29 | 1997-03-13 | Overvoltage discharge tube of aluminium oxide material and process for its production |
PCT/EP1997/001282 WO1997036842A1 (de) | 1996-03-29 | 1997-03-13 | Überspannungsableiterröhrchen aus einem aluminiumoxidwerkstoff und verfahren zu seiner herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102091 DE19702091A1 (de) | 1997-01-22 | 1997-01-22 | Bauteile aus einem Aluminiumwerkstoff und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19702091A1 true DE19702091A1 (de) | 1998-07-23 |
Family
ID=7818001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997102091 Withdrawn DE19702091A1 (de) | 1996-03-29 | 1997-01-22 | Bauteile aus einem Aluminiumwerkstoff und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19702091A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19943075A1 (de) * | 1999-09-03 | 2001-03-15 | Fraunhofer Ges Forschung | Poröse Aluminiumoxidstrukturen und Verfahren zu ihrer Herstellung |
US6399528B1 (en) | 2000-09-01 | 2002-06-04 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Forderung Der Angewandten Forschung E.V. | Porous aluminum oxide structures and processes for their production |
CN101906663A (zh) * | 2010-08-09 | 2010-12-08 | 西峡县正弘单晶刚玉有限责任公司 | 蓝色超单晶刚玉及其制备方法 |
-
1997
- 1997-01-22 DE DE1997102091 patent/DE19702091A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN101906663A (zh) * | 2010-08-09 | 2010-12-08 | 西峡县正弘单晶刚玉有限责任公司 | 蓝色超单晶刚玉及其制备方法 |
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