DE19701881A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Regelung von Kochprozessen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Regelung von KochprozessenInfo
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- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B3/00—Ohmic-resistance heating
- H05B3/68—Heating arrangements specially adapted for cooking plates or analogous hot-plates
- H05B3/74—Non-metallic plates, e.g. vitroceramic, ceramic or glassceramic hobs, also including power or control circuits
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- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
- G05D23/00—Control of temperature
- G05D23/19—Control of temperature characterised by the use of electric means
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren die zur Kochpunkterkennung und Intensitätsrege
lung insbesondere auf Glaskeramik-Kochmulden geeignet sind.
Sie beruht auf dem Prinzip, daß kochende oder zu Kochen be
ginnende (wasserhaltige) Flüssigkeiten Geräusche, sogenann
te Kochgeräusche imitieren. Aus diesen Kochgeräuschen kön
nen Rückschlüsse über den Kochzustand und zur Regelung der
Leistungszufuhr verwendet werden.
Zur Detektion der Kochgeräusche ist es denkbar Luft
schallaufnehmer (Mikrophone) und Körperschallaufnehmer zu
verwenden. Durch diese lassen sich zwar die Kochgeräusche
detektieren, doch ist eine Zuordnung bei zwei oder mehr im
Einsatz befindlichen Kochplatten bisher nicht möglich, da
sich die Kochgeräusche von verschiedenen Kochgeschirr über
lagern bzw. gegenseitig beeinflussen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb eine Vorrichtung und
ein Verfahren zu schaffen, mit der der Kochzustand des In
halts eines Kochgeschirrs eindeutig detektiert werden kann.
Als weitere Aufgabe der Erfindung soll der Kochzustand au
tomatisch geregelt werden können.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Erfassung der
Schwingungen eines über eine Kochstelle beheizten Kochge
schirrs gelöst, mit einem Sensor zur Detektion der Schwin
gungen sowie Mitteln zur Erfassung der Schwingungsfrequen
zen, wobei der Sensor kapazitiv ausgebildet ist und die
Schwingungen des Kochgeschirrs die Kapazität des Sensors
verändern.
Nach einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung werden
als kapazitiver Sensor Leiterbahnen verwendet, die unter
halb oder zwischen der - insbesondere aus Glaskeramik - be
stehenden Kochstelle aufgebracht sind. Bei dieser Anordnung
bilden das Kochstellenmaterial und der Topf das Dielektri
kum, so daß die Schwingungen des Topfes unmittelbar die Ka
pazität verändern.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung
wird der Boden des Kochgeschirrs als eine Elektrode und
mindestens eine Leiterbahn, die insbesondere unterhalb oder
zwischen einer Glaskeramik-Kochstelle aufgebracht ist, als
zweite Elektrode verwendet. Auf diese Weise kann die Kapa
zitätsmessung und die Erfassung der Schwingungen des Koch
geschirrs nach dem Prinzip eines Kondensatormikrophons de
tektiert werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Erfassung der Schwingungen be
steht darin, diese induktiv zu erfassen. Dabei kann eine
Anordnung verwendet werden, bei der Schwingungen des Topfes
die magnetische Feldstärke der Spule verändern.
Die Schwingungen werden vorteilhaft durch die Frequenzände
rungen eines LC-Schwingkreises detektiert.
Die Vorrichtung und ein Verfahren zur Regelung des Kochvor
gangs wird im folgenden Ausführungsbeispiel anhand der
Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen mit Flüssigkeit oder Gargut gefülltes
Kochgeschirr,
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Erfassung der
Schwingungen eines Kochgeschirrs,
Fig. 3 das Frequenzspektrum der Schwingungen
eines Kochfeldes beim Kochvorgang.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Kochgeschirr
KG, das mit Flüssigkeit oder Gargut gefüllt ist. Heizt man
dieses Kochgeschirr auf einer Kochstelle auf, so wird es
in mechanische Schwingungen versetzt, die durch Wasser
dampfbildung, CO und CO₂-Austreibung bei Kochbeginn und
beim Fortkochen erzeugt werden. Der Kochvorgang setzt da
bei zuerst bei einer Topfbodenoberseitentemperatur von T1
größer gleich 100 Grad Celsius und einer durchschnittlichen
Temperatur von T2 = ca. 90 Grad ein.
Die durch die Wasserdampfbildung, CO und CO₂-Austreibung
hervorgerufenen Schwingungen übertragen sich auf das Koch
geschirr selbst, das dadurch auf der Kochstelle Mikrobewe
gungen ausführt. Diese Mikrobewegungen können dazu genutzt
werden, daß sie die Kapazität oder Induktivität eines ka
pazitiven oder induktiven Sensors beeinflussen und somit
über einen Schwingkreis detektiert werden können. Dieses
Verfahren wird im folgenden anhand der Fig. 2 beschrieben.
Fig. 2 zeigt eine Kochmulde KM aus Glaskeramik mit vier
Kochstellen KS. An der Unterseite der Kochstellen sind
Leiterbahnen L aufgebracht, die als Kondensatoren wirken,
wobei die Glaskeramik das Dielektrikum darstellt. (Im Aus
führungsbeispiel werden der Übersichtlichkeit nur die
Leiterbahnen einer Kochstelle gezeigt.) Die Leiterbahnen L
werden über Kontaktierungspunkte an einen LC-Oszillator
geführt. Dem LC-Oszillator ist ein Frequenz-Demodulator FM
nachgeschaltet, der an seinem Ausgang ein niederfrequentes
Signal (NF-Signal) erzeugt, das über zwei Bandpaßfilter
(F1, F2) auf einen Analog-Digitalwandler AD geführt wird.
Der digitale Ausgang des Analog-Digitalwandlers AD ist auf
eine Zentral-Prozessoreinheit CPU geführt. Der
Zentral-Prozessoreinheit CPU werden an einem zweiten Eingang die
Signale eines Funktionswahlschalters FW, der beispielswei
se von einer Bedienperson eingestellt wird, zugeführt.
Die Ausgangssignale der Zentralprozessoreinheit CPU werden
auf ein Stellglied SG gegeben, das den Koch
stellen-Heizelementen die den Ausgangssignalen entsprechenden Lei
stungen zuführt.
Der Erfindung liegt dabei folgendes Verfahren zugrunde:
Die Schwingungen des Kochgeschirrs KG beim Kochvorgang führen zu einer kapazitiven bzw. zu einer induktiven Ände rung der Meßeinrichtung und damit zu einer Frequenzände rung des LC-Schwingkreises. Über die Zeit betrachtet füh ren die Schwingungen des Kochgeschirrs KG, die im Bereich von 0 bis 5 kHz des NF-Signals liegen, zu einer Frequenz modulation des HF-Signals im Bereich zwischen etwa 0,1 bis 10 MHz des LC-Schwingkreises. Um das für die weitere Aus wertung benötigte NF-Signal zu erhalten, wird das fre quenzmodulierte HF-Signal über einen FM-Demodulator demo duliert und verstärkt.
Die Schwingungen des Kochgeschirrs KG beim Kochvorgang führen zu einer kapazitiven bzw. zu einer induktiven Ände rung der Meßeinrichtung und damit zu einer Frequenzände rung des LC-Schwingkreises. Über die Zeit betrachtet füh ren die Schwingungen des Kochgeschirrs KG, die im Bereich von 0 bis 5 kHz des NF-Signals liegen, zu einer Frequenz modulation des HF-Signals im Bereich zwischen etwa 0,1 bis 10 MHz des LC-Schwingkreises. Um das für die weitere Aus wertung benötigte NF-Signal zu erhalten, wird das fre quenzmodulierte HF-Signal über einen FM-Demodulator demo duliert und verstärkt.
Im Frequenzbereich zwischen etwa 0 bis 5 kHz des
NF-Signals treten, wie in Fig. 3 gezeigt, zwei entscheidende
Frequenzspektren S1, S2 auf. Das eine Spektrum S1 kann
beispielsweise in einem Bereich zwischen 1,5 und 2 kHz
liegen und signalisiert mit seiner Amplitude den Beginn
des Kochens. Dies setzt bei einer Topfbodenoberseitentem
peratur T1 von größer gleich 100 Grad Celsius und einer
durchschnittlichen Wassertemperatur T2 von ca. 90 Grad
Celsius ein. Dieses Spektrum S1 ist bis zu einer Wasser
temperatur von 100 Grad Celsius nachweisbar und dient er
findungsgemäß zur Regelung des Ankochvorganges. Dies hat
den entscheidenden Vorteil, daß bis zu Kochbeginn mit 100%
Heizleistung gefahren und so die Ankochzeit minimiert wer
den kann und weiterhin eine rechtzeitige Reduzierung der
Heizleistung zur Vermeidung des Überkochens erzielt wird.
Das zweite Spektrum 52 kann beispielsweise in einem Be
reich zwischen 0,2 und 1 kHz liegen und signalisiert mit
seiner Frequenz die Gesamtmasse aus Topf plus Inhalt und
mit seiner Amplitude die Kochintensität. Die Höhe der
Amplitude wird erfindungsgemäß zur Regelung der Kochinten
sität herangezogen.
Als Vorteile der Erfindung können insbesondere genannt
werden, daß beim Ankochvorgang 100-% Heizleistung möglich
ist, die Regelung restwärmeunabhängig sowie unabhängig von
der Last ist, d. h. unabhängig davon, ob kleine oder große
Töpfe, geringe oder maximale Füllung verwendet werden, da
die Frequenzspektren bei jedem Topf und jeder Füllung ge
messen werden können. Die Regelung ist ebenfalls unabhän
gig von der Topfbodengüte, da auch ein konvexer oder kon
kaver Topfboden durch seine Schwingungen die Kapazität
verändert. Außerdem sind geringstmögliche Ankochzeiten er
zielbar, da eine direkte Temperaturüberwachung stattfindet
und auf einen mechanischen Schutztemperaturbegrenzer ver
zichtet werden kann. Ein Überkochen kann immer vermieden
werden, da die Kochtemperatur exakt eingehalten werden
kann. Außerdem kann festgestellt werden, ob sich leerge
kochte Töpfe auf der Kochstelle befinden, da bei diesen
keine Schwingungen mehr auftreten. Weiterhin ist die
Kochintensität mit diesem Verfahren stufenlos und last
unabhängig regelbar.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Erfassung der Schwingungen eines über
eine Kochstelle beheizten Kochgeschirrs, mit einem Sensor
zur Detektion der Schwingungen sowie Mitteln zur Erfassung
der Schwingungsfrequenzen, wobei der Sensor kapazitiv oder
induktiv ausgebildet ist und die Schwingungen des Kochge
schirrs die Kapazität oder Induktivität des Sensors verän
dern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei als Sensor Leiterbah
nen verwendet werden, die unterhalb oder zwischen der - insbesondere
aus Glaskeramik - bestehenden Kochstelle aufge
bracht sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Boden des Kochge
schirrs eine Elektrode und mindestens eine Leiterbahn, die
insbesondere unterhalb oder zwischen einer Glas
keramik-Kochstelle aufgebracht ist, die zweite Elektrode bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine minde
stens eine Windung aufweisende, induktive Leiterbahnanord
nung vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
als Mittel zur Erfassung der Schwingungsfrequenzen ein
Schwingkreis, insbesondere ein LC-Schwingkreis, verwendet
wird.
6. Verfahren zur Regelung des Kochvorgangs von über eine
Kochstelle beheizten Kochgeschirrs, wobei
- 6.1 die Schwingungen des Kochgeschirrs über einen Kapazi täts- oder Induktivitätssensor, dessen Kapazität oder In duktivität schwingungsabhängig ist, erfaßt werden.
- 6.2 der Kochvorgang in Abhängigkeit von der Amplitude be stimmter Frequenzspektren geregelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19701881A DE19701881A1 (de) | 1996-02-02 | 1997-01-21 | Vorrichtung und Verfahren zur Regelung von Kochprozessen |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19603818 | 1996-02-02 | ||
EP96102781 | 1996-02-24 | ||
DE19701881A DE19701881A1 (de) | 1996-02-02 | 1997-01-21 | Vorrichtung und Verfahren zur Regelung von Kochprozessen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19701881A1 true DE19701881A1 (de) | 1997-08-07 |
Family
ID=26022584
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19701881A Withdrawn DE19701881A1 (de) | 1996-02-02 | 1997-01-21 | Vorrichtung und Verfahren zur Regelung von Kochprozessen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19701881A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2801884A2 (de) | 2013-05-08 | 2014-11-12 | V-Zug AG | Automatische Regelung von Kochprozessen |
CN111551199A (zh) * | 2019-02-09 | 2020-08-18 | 代傲阿扣基金两合公司 | 用于识别液体的沸腾状态的方法和装置 |
-
1997
- 1997-01-21 DE DE19701881A patent/DE19701881A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2801884A2 (de) | 2013-05-08 | 2014-11-12 | V-Zug AG | Automatische Regelung von Kochprozessen |
CN111551199A (zh) * | 2019-02-09 | 2020-08-18 | 代傲阿扣基金两合公司 | 用于识别液体的沸腾状态的方法和装置 |
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