DE19701763C1 - Elektrischer Leistungsschalter mit einem Faltenbalg - Google Patents
Elektrischer Leistungsschalter mit einem FaltenbalgInfo
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- H01H33/53—Cases; Reservoirs, tanks, piping or valves, for arc-extinguishing fluid; Accessories therefor, e.g. safety arrangements, pressure relief devices
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- H01H33/565—Gas-tight sealings for moving parts penetrating into the reservoir
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Leistungs
schalter mit einer in einem Kapselungsgehäuse gasdicht abge
schlossenen Unterbrechereinheit und mit einer durch eine Wand
des Kapselungsgehäuses mittels eines Faltenbalges gasdicht
durchgeführten axialbeweglichen Antriebsstange zur
Übertragung einer Schaltbewegung auf wenigstens einen beweg
lichen Kontakt der Unterbrechereinheit.
Ein derartiger Leistungsschalter ist beispielsweise aus der
GB 1 095 741 bekannt. Dort sind inner
halb eines größeren Kapselungsgehäuses ihrerseits abgeschlos
sene Vakuumunterbrechereinheiten vorgesehen, die jeweils eine
axial betätigbare Antriebsstange aufweisen, die gegenüber dem
Vakuumschaltergehäuse mittels eines Faltenbalges abgedichtet
ist.
Bei einer solchen gasdichten Durchführung einer Antriebs
stange mittels eines Faltenbalges besteht, insbesondere bei
hohen Beschleunigungen der Antriebsstange, beispielsweise bei
Hochspannungs-Leistungsschaltern, aber auch bei Vakuumschal
tern das Problem, daß in Folge der Massenträgheit des Falten
balges dessen mit der Antriebsstange fest verbundener Endbe
reich im Zuge der Antriebsbewegung stark deformiert wird,
während andere Bereiche des Faltenbalges, die von dem Endbe
reich entfernt sind, wesentlich weniger deformiert werden und
erst später im Laufe der Antriebsbewegung beschleunigt wer
den. Hierdurch ergibt sich eine größere Beanspruchung des am
stärksten deformierten Bereichs des Faltenbalges sowie ge
gebenenfalls eine starke Schwingungsbewegung des gesamten
Faltenbalges.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
elektrischen Leistungsschalter der eingangs genannten Art zu
schaffen, der so ausgelegt ist, daß der Faltenbalg eine ver
größerte Betriebssicherheit bzw. verlängerte Lebensdauer auf
weist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Fal
tenbalg entlang seiner Längsachse Bereiche unterschiedlicher
Steifigkeit aufweist.
Durch die Wahl eines geeigneten Steifigkeitsprofils kann ei
nerseits im Ruhezustand eine geeignete Verteilung der Verfor
mung des Faltenbalges entlang seiner Längsachse erzielt wer
den. Andererseits kann bei der Gestaltung des Steifigkeits
profils auch die dynamische Belastung bei der Schaltbewegung
sowie der Massenbelag des Faltenbalges berücksichtigt werden,
so daß eine Spitzenbelastung in einzelnen Bereichen des Fal
tenbalges vermieden wird und die Belastung auf die gesamte
Länge des Faltenbalges verteilt werden kann. Die Längsachse
des Faltenbalges ist im Normalfall in etwa parallel zur Bewe
gungsrichtung der Antriebsstange.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
der erste Endbereich des Faltenbalges, der mit der Antriebs
stange fest verbunden ist, steifer ausgeführt ist, als die
übrigen Bereiche des Faltenbalges.
Durch diese Ausgestaltung ist sichergestellt, daß nicht der
erste Endbereich des Faltenbalges am stärksten deformiert
wird, sondern daß dieser erste Endbereich bei mäßiger Defor
mation wegen seiner größeren Steifigkeit die Beschleunigung
im Zuge der Antriebsbewegung der Schaltstange an die übrigen
Bereiche des Faltenbalges zum großen Teil weitergibt. Hier
durch wird ein Bruch des Faltenbalges im ersten Endbereich
aufgrund mechanischer Überlastung während der Schaltbewegung
vermieden und die Lebensdauer des Faltenbalges verlängert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß die Steifigkeit des Faltenbalges, ausgehend von dem
ersten Endbereich zu dem zweiten Endbereich hin, der mit dem
Kapselungsgehäuse fest verbunden ist, kontinuierlich oder in
mehreren Schritten abnimmt.
Wird der erste Endbereich des Faltenbalges steifer ausgeführt
als die übrigen Bereiche, so wird die Stoßbewegung bei einem
Antriebsvorgang an die übrigen, dem ersten Endbereich nachge
ordneten Bereiche des Faltenbalges weitergeleitet, so daß von
diesen übrigen Bereichen wieder derjenige Bereich die größte
Beschleunigung erfährt, der dem ersten Endbereich am nächsten
ist. Deshalb ist es sinnvoll, auch dieser Bereich des Falten
balges, der dem ersten Endbereich benachbart ist, steifer
auszuführen, als die sinngemäß nachfolgerden Bereiche des
Faltenbalges.
Somit ergibt sich als sinnvollste Gestaltung des Faltenbalges
eine solche, bei der die einzelnen Bereiche des Faltenbalges
entlang seiner Längsachse, ausgehend von dem ersten Endbe
reich, mit abnehmender Steifigkeit ausgestattet sind. Dies
kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich in
mehreren Schritten der Fall sein.
Außerdem kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß eine größere
Steifigkeit eines Bereichs des Faltenbalges durch Übereinan
derlegen mehrerer Materialschichten in diesem Bereich er
reicht ist.
Bei der Herstellung des Faltenbalges können bereichsweise
mehrere Blechschichten übereinandergelegt werden, um dies zu
verwirklichen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß eine größere Steifigkeit eines Bereichs des Falten
balges durch eine in diesem Bereich gegenüber anderen Berei
chen größere Materialstärke erreicht ist.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß bei der
Herstellung des Faltenbalges bereichsweise unterschiedliche
Blechstärken gewählt werden.
Außerdem kann die Erfindung vorteilhaft dadurch ausgestaltet
sein, daß eine größere Steifigkeit eines Bereichs des Falten
balges durch bereichsweisen Einsatz eines gegenüber anderen
Bereichen steiferen Materials erreicht ist.
Für diese Ausgestaltung der Erfindung können unterschiedliche
Bereiche des Faltenbalges beispielsweise aus Blechen unter
schiedlicher Metalle bzw. Legierungen hergestellt sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels in einer Zeichnung gezeigt und anschließend beschrie
ben.
Dabei zeigt
Fig. 1 schematisch im Querschnitt den Aufbau eines erfin
dungsgemäßen Leistungsschalters in Form eines Hochspannungs-
Leistungsschalters,
Fig. 2 schematisch im Querschnitt eine Hälfte eines Falten
balges mit bereichsweise mehreren aufeinandergelegten Mate
rialschichten,
Fig. 3 schematisch im Querschnitt die Hälfte eines Falten
balges mit bereichsweise unterschiedlichen Materialstärken.
Die Fig. 1 zeigt eine Unterbrechereinheit eines Hochspan
nungs-Leistungsschalters mit einem feststehenden Lichtbogen
kontaktstück 1, einem feststehenden Dauerstromkontaktstück 2,
einem antreibbaren Lichtbogenkontaktstück 3 und einem an
treibbaren Dauerstromkontaktstück 4. Der Schalter ist in der
Figur im ausgeschalteten Zustand dargestellt. Bei einem Ein
schaltvorgang umgreift zunächst das antreibbare tulpenförmige
Kontaktstück 3 das feststehende Lichtbogenkontaktstück 1.
Danach kommen beim Einschalten die beiden Dauerstromkontakt
stücke 2, 4 in Kontakt.
Beim Ausschaltvorgang trennen sich zunächst die Dauerström
kontaktstücke 2, 4, danach die Lichtbogenkontaktstücke 1, 3
voneinander, so daß im Lichtbogenraum 5 zwischen den Lichtbo
genkontaktstücken 1, 3 ein Lichtbogen gezündet wird. Dieser
bewirkt eine Löschgasaufheizung und einen Druckanstieg in dem
Druckraum 6.
Zusätzlich wird durch die Abwärtsbewegung des antreibbaren
Kontaktstücks 3 gemeinsam mit der Löschdüse 7 und dem Kom
pressionskolben 8 in dem Kompressionsraum 9 Löschgas für die
Beblasung des Lichtbogens komprimiert. Als Löschgas in dem
beschriebenen Schalter wird beispielsweise SF6 verwendet.
Die Unterbrechereinheit ist durch ein Kapselungsgehäuse 10
abgeschlossen, das zwei Stirnwände 11, 12 und einen zylindri
schen Teil 28 aufweist, der im Normalfall aus einem Isolator,
insbesondere auf der Außenseite mit Schirmrippen, besteht. Es
wäre jedoch auch denkbar, den Schalter als metallgekapselten
Schalter auszuführen, wobei dann jedoch die Kontaktstücke
alle über Isolierstoffstützer 27 im Inneren des Kapse
lungsgehäuses 10 gestützt werden müßten.
Beim Einschalt- und Ausschaltvorgang wird mittels der An
triebsstange 13 das Schaltrohr 14 des antreibbaren Kontakt
stückes 3 schlagartig durch einen außerhalb des Gasraumes des
Schalters befindlichen Antrieb 15 angetrieben. Hierbei ist
insbesondere beim Ausschaltvorgang eine möglichst hohe Be
schleunigung der antreibbaren Kontaktstücke 3, 4 wünschens
wert, um den zwischen den Schaltkontaktstücken 1, 3 brennen
den Lichtbogen möglichst schnell löschen zu können.
Die Antriebsstange 13 ist an der Stirnwand 12 des Kapselungs
gehäuses 10 mittels eines Faltenbalges 16 aus Stahl gasdicht
durchgeführt. Der Faltenbalg ist mittels eines Flansches 18
mit einer Dichtung 17 mit seinem ersten Ende an der Antriebs
stange 13 befestigt. Mit seinem zweiten Ende ist der Falten
balg mittels eines Überwurfes 19 mit der Stirnwand 12 eben
falls gasdicht verbunden. Zu diesem Zweck ist in dem Bereich
eine Dichtung 20 vorgesehen. Ein an dem Überwurf 19 befestig
ter Stutzen 21 schützt den Faltenbalg 16 und die Antriebs
stange 13 vor mechanischen Beschädigungen.
Die Fig. 2 zeigt in einem Ausschnitt schematisch einen bei
spielhaften Aufbau des Faltenbalges 16. Auf der linken Seite,
in der Fig. 2 nicht dargestellt, würde sich der Flansch 18
befinden, auf der rechten Seite das zweite Ende des Falten
balges, das dem Lichtbogenraum zugewandt ist.
Mittels des Antriebes wird im Schaltfall auf die linke Seite
des Faltenbalges eine ruckartige Bewegung übertragen, die we
gen der Massenträgheit des Faltenbalges zunächst in dem er
sten Bereich 21 bzw. 24 den Faltenbalg deformiert. Dieser Be
reich ist, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, durch die
Materialstärke steifer ausgeführt als die übrigen Bereiche
22, 23, 25, 26 des Faltenbalges 16 und erstreckt sich über
mehrere Sicken des Faltenbalges. Deshalb ist die Deformierung
in diesem Bereich 21, 24 nicht so groß, daß der Faltenbalg
überlastet werden könnte. Die schlagartige Belastung trifft
danach, abgemildert durch die Deformation im ersten Bereich
21, 24, den zweiten Bereich 22 bzw. 25 des Faltenbalges, der
etwas weniger steif ausgeführt ist, als der erste Bereich 21,
24. Auch dort findet dann eine Verformung statt, die idealer
weise etwa so groß bemessen ist, wie die Verformung jeweils
im ersten Bereich.
An den jeweils dritten Bereich 23, 26 wird dann eine weiter
herabgesetzte Belastung weitergegeben, die dort ebenfalls zu
einer Verformung führt.
Auf diese Weise wird die schlagartige Belastung auf die ge
samte Länge des Kompensators verteilt.
Die Versteifung des Faltenbalges in verschiedenen Bereichen
kann außer durch die Variation der Materialdicke und durch
den Einsatz unterschiedlicher Stoffe bzw. unterschiedlicher
Legierungen in verschiedenen Bereichen des Faltenbalges er
reicht werden.
Claims (6)
1. Elektrischer Leistungsschalter mit einer in einem Kapse
lungsgehäuse (10, 11, 12) gasdicht abgeschlossenen Unterbre
chereinheit und mit einer durch eine Wand (12) des Kapse
lungsgehäuses (10, 11, 12) mittels eines Faltenbalges (16)
gasdicht durchgeführten axialbeweglichen Antriebsstange (13)
zur Übertragung einer Schaltbewegung auf wenigstens einen be
weglichen Kontakt (3, 4) der Unterbrechereinheit,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faltenbalg (16) entlang seiner Längsachse Bereiche (21,
22, 23, 24, 25, 26) unterschiedlicher Steifigkeit aufweist.
2. Elektrischer Leistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Endbereich (21, 24) des Faltenbalges (16), der mit
der Antriebsstange (13) fest verbunden ist, steifer ausge
führt ist, als die übrigen Bereiche (22, 23, 25, 26) des Fal
tenbalges (16).
3. Elektrischer Leistungsschalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steifigkeit des Faltenbalges (16), ausgehend von dem er
sten Endbereich (21, 24) zu dem zweiten Endbereich hin, der
mit dem Kapselungsgehäuse (10, 11, 12) fest verbunden ist,
kontinuierlich oder in mehreren Schritten abnimmt.
4. Elektrischer Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder einem
der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine größere Steifigkeit eines Bereichs (21, 22) des Falten
balges (16) durch Übereinanderlegen mehrerer Materialschich
ten in diesem Bereich erreicht ist.
5. Elektrischer Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine größere Steifigkeit eines Bereichs (24, 25) des Falten
balges (16) durch eine in diesem Bereich gegenüber anderen
Bereichen (26) größere Materialstärke erreicht ist.
6. Elektrischer Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine größere Steifigkeit eines Bereichs des Faltenbalges (16)
durch bereichsweisen Einsatz eines gegenüber anderen Berei
chen steiferen Materials erreicht ist.
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EP (1) | EP0852386A1 (de) |
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