DE19654563A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Tankentlüftung an einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Tankentlüftung an einem KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Tankentlüftung an einem Kraftfahrzeug.
Nachfolgend wird eine herkömmliche Vorrichtung zur Tankent
lüftung im einzelnen unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschrie
ben, die ein Diagramm ist, die hierfür ein typisches Bei
spiel veranschaulicht.
Wie es in Fig. 1 dargestellt ist, verfügt eine herkömmliche
derartige Vorrichtung über einen Behälter 4 zum Einspeichern
verdampften Gases und ein Spülsteuerventil 5, das es ermög
licht, daß Gas vom Behälter 4 zu einem Motor 6 strömt. Der
Behälter 4 ist über eine Leitung mit einem Zweiwegeventil 2
mit einem Kraftstofftank 1 verbunden, wobei ein Kraftstoff-
Prüfventil 3 in der Leitung sitzt. Das Spülsteuerventil 5
ist über die Leitung mit dem Motor 6 und einem Luftfilter 7
verbunden.
Diese Vorrichtung arbeitet wie folgt.
Verdampftes Gas aus dem Kraftstofftank wird über die Leitung
und das Zweiwegeventil sowie das Kraftstoff-Prüfventil 3 in
den Behälter 4 eingeleitet.
Wenn der Motor im Leerlauf betrieben wird, wird verdampftes
Gas in den Kanister 4 eingespeichert, da das Spülsteuerven
til 5 geschlossen ist. Wenn jedoch der Unterdruck in einem
Vergaser aufgrund des Startens des Motors einen festgelegten
Wert überschreitet, wird das Spülsteuerventil 5 geöffnet,
und das verdampfte Gas im Behälter 4 strömt über den Ein
laßkrümmer in den Motor 6.
Wenn jedoch bei der herkömmlichen Tankentlüftungsvorrichtung
die Menge des verdampften Gases das Fassungsvermögen des Be
hälters 4 überschreitet, wird das verdampfte Gas an die Luft
ausgegeben. Im Ergebnis gibt die herkömmliche Tankentlüf
tungsvorrichtung schlecht riechende Gase aus und verschmutzt
die Luft. Insbesondere sind diese Probleme wegen einer gro
ßen Menge verdampfenden Gases in Bereichen mit hohen Tempe
raturen ernstlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Tankentlüftung zu schaffen, die es ver
hindern, daß verdampftes Gas an die Luft ausströmt, wenn
das verdampfte Gas das Fassungsvermögen des genannten Behäl
ters überschreitet.
Diese Aufgabe ist hinsichtlich der Vorrichtung durch die
Lehre des beigefügten Anspruchs 1 und hinsichtlich des Ver
fahrens durch die Lehre des beigefügten Anspruchs 8 gelöst.
Dabei ist es erwünscht, daß sich der Temperaturkompensa
tionsfaktor proportional zur Temperatur ändert und bei nor
maler Temperatur den Wert 1 hat.
Auch ist es erwünscht, daß sich der Druckkompensationsfak
tor proportional zum Druck ändert, wobei er bei Atmosphären
druck den Wert 1 hat.
Die beigefügten Zeichnungen veranschaulichen ein Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung und dienen zusammen mit der Be
schreibung dazu, die Prinzipien derselben zu erläutern.
Fig. 1 ist ein Diagramm, das ein typisches Beispiel einer
herkömmlichen Tankentlüftungsvorrichtung veranschaulicht.
Fig. 2 ist ein zusammenfassendes Diagramm, das die Tankent
lüftungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Er
findung veranschaulicht.
Fig. 3 ist ein Flußdiagramm, das das Verfahren zur Tankent
lüftung gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung veran
schaulicht.
Fig. 4 ist ein Kurvenbild, das einen Temperaturkompensa
tionsfaktor als Funktion der Temperatur beim Ausführungsbei
spiel der Erfindung veranschaulicht.
Fig. 5 ist ein Kurvenbild, das einen Druckkompensationsfak
tor als Funktion des Drucks beim Ausführungsbeispiel der Er
findung veranschaulicht.
Nun werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung un
ter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen im einzelnen
beschrieben.
Wie es in Fig. 2 dargestellt ist, sind ein Temperatursensor
8 und ein Drucksensor 9 an einem Kraftstofftank 9 ausgebil
det, und eine elektronische Steuereinheit 10 ist mit dem
Temperatursensor 8, dem Drucksensor 9 und einem Spülventil 5
verbunden.
Der andere Aufbau ist bei der Erfindung ähnlich wie der bei
einer herkömmlichen Tankentlüftungsvorrichtung.
Nachfolgend werden die Funktion dieser Vorrichtung und das
Steuerungsverfahren gemäß dem bevorzugten Ausführungsbei
spiel der Erfindung im einzelnen unter Bezugnahme auf die
Fig. 3 bis 5 beschrieben.
Als erstes ermittelt die elektronische Steuereinheit 10,
wenn der Ablauf beginnt (S10), kontinuierlich, ob ein Zu
stand vorliegt, bei dem der Start eines Spülvorgangs zweck
dienlich ist (S20).
Wenn ein Zustand vorliegt, bei dem es zweckdienlich ist, mit
einem Spülvorgang zu beginnen, berechnet die elektronische
Steuereinheit 10 ein Anfangstastverhältnis abhängig von der
Motordrehzahl, wie beim Stand der Technik (S30). Hierbei ist
das Anfangstastverhältnis ein Wert, der für Normaltemperatur
und Normaldruck berechnet wird.
Als zweites erfaßt die elektronische Steuereinheit 10 die
Temperatur im Kraftstofftank 1 mittels eines Temperatursen
sors und berechnet dann den relevanten Temperaturkompensa
tionsfaktor (S40). Hierbei wird der Temperaturkompensations
faktor so berechnet, wie es in Fig. 4 dargestellt ist, wobei
die X-Achse die Temperatur repräsentiert und die Y-Achse
einen Temperaturkompensationsfaktor KT repräsentiert. Der
Temperaturkompensationsfaktor KT ändert sich proportional
mit der Temperatur und hat bei Normaltemperatur den Wert 1.
Drittens erfaßt die elektronische Steuereinheit 10 den
Druck im Kraftstofftank 1 mittels des Drucksensors 9 und be
rechnet dann den relevanten Druckkompensationsfaktor (S50).
Hierbei wird der Druckkompensationsfaktor so berechnet, wie
es durch Fig. 5 veranschaulicht ist, in der die X-Achse den
Druck repräsentiert und die Y-Achse den Druckkompensations
faktor KP repräsentiert. Dieser Druckkompensationsfaktor KP
verläuft proportional zum Druck und hat bei Atmosphärendruck
den Wert 1.
Schließlich berechnet die elektronische Steuereinheit 10 das
aktuelle Tastverhältnis durch Multiplizieren des Anfangs
tastverhältnisses mit dem Temperaturkompensationsfaktor und/
oder dem Druckkompensationsfaktor und steuert dann das Spül
steuerventil 5 gemäß dem berechneten Wert an. D. h., daß
dann, wenn die Temperatur höher als die Normaltemperatur
oder der Druck höher als der Atmosphärendruck ist, die elek
tronische Steuereinheit 10 das Spülsteuerventil 5 häufiger
öffnet, da ein höheres Tastverhältnis berechnet wird, wo
durch verdampftes Gas vom Behälter 4 in den Motor 6 strömen
kann. Im Ergebnis wird aus dem Behälter 4 überströmendes,
verdampftes Gas nicht an die Luft ausgegeben.
Demgemäß ermöglicht es, wenn die Erzeugung verdampften Gases
das Fassungsvermögen eines Behälters 4 wegen hoher Tempera
tur und hohem Druck im Kraftstofftank 1 überschreitet, die
elektronische Steuereinheit 10, daß mehr Gas vom Behälter 4
in den Motor 6 strömen kann. Im Ergebnis wird in Phasen, in
denen Gas aus dem Behälter 4 in den Motor geleitet werden
kann, mehr Gas als bei normaler Temperatur oder normalem
Druck in den Motor geleitet, wodurch in Phasen, in denen der
Motor kein verdampftes Gas aufnehmen kann, mehr Gas erneut
in den Behälter eingespeichert werden kann als dann, wenn
zuvor weniger aus ihm entnommen worden wäre. Dadurch ist es
wahrscheinlicher, daß weniger Gas als bisher austritt, wo
durch weniger unangenehme Gerüche auftreten und die Luftver
schmutzung verringert wird.
Claims (13)
1. Tankentlüftungsvorrichtung mit:
- - einem Behälter (4) zum Einspeichern verdampften Gases;
- - einem Spülsteuerventil (5) zum Öffnen und Schließen einer Leitung, durch die verdampftes Gas vom Behälter in einen Motor (6) strömt; und
- - eine elektronische Steuereinheit (10);
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Temperatursensor (8) die Temperatur im Kraftstofftank erfaßt und ein diesbezügliches Signal ausgibt;
- - ein Drucksensor (9) den Druck im Kraftstofftank erfaßt und ein diesbezügliches Signal an diesen ausgibt; und
- - die elektronische Steuereinheit so ausgebildet ist, daß sie die Temperatur und den Druck im Tank auf Grundlage der Signale dieser Sensoren erfaßt und das Spülsteuerventil ge mäß diesen Signalen ansteuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperatursensor (8) und der Drucksensor (9) am Mo
torblock ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuereinheit
(10) so ausgebildet ist, daß sie ein Anfangstastverhältnis
abhängig von der Drehzahl berechnet, und sie das aktuelle
Tastverhältnis dadurch berechnet, daß sie dieses Anfangs
tastverhältnis mit einem Temperaturkompensationsfaktor und/
oder einem Druckkompensationsfaktor multipliziert, der ab
hängig von der Temperatur und vom Druck im Kraftstofftank
bestimmt wird, und sie dann das Spülsteuerventil mit dem be
rechneten Tastverhältnis ansteuert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Temperaturkompensationsfaktor proportional mit
der Temperatur ändert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperaturkompensationsfaktor bei Normaltemperatur
den Wert 1 hat.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Druckkompensationsfaktor proportional zum
Druck ändert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckkompensationsfaktor bei Atmosphärendruck den
Wert 1 hat.
8. Tankentlüftungsverfahren, gekennzeichnet durch die fol
genden Schritte:
- - Berechnen eines Anfangsverhältnisses abhängig von der Mo tordrehzahl;
- - Erfassen der Temperatur in einem Kraftstofftank und an schließendes Berechnen eines zugehörigen Temperaturkompensa tionsfaktors;
- - Erfassen des Drucks im Kraftstofftank und anschließendes Berechnen eines zugehörigen Druckkompensationsfaktors;
- - Berechnen eines aktuellen Tastverhältnisses durch Multi plizieren des Anfangstastverhältnisses mit dem Temperatur kompensationsfaktor und/oder dem Druckkompensationsfaktor; und
- - Ansteuern eines Spülsteuerventils mit dem berechneten Tastverhältnis.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Temperaturkompensationsfaktor proportional mit der
Temperatur ändert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Temperaturkompensationsfaktor bei Normaltemperatur den
Wert 1 hat.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Druckkompensationsfaktor proportional zum Druck
ändert.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckkompensationsfaktor bei Atmosphärendruck den Wert 1
hat.
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