DE19654150A1 - Verfahren zur Herstellung von Einkomponentenmischungen, diese Einkomponentenmischungen und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Einkomponentenmischungen, diese Einkomponentenmischungen und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Ein
komponentenmischungen enthaltend Prepolymere mit endständigen
Isocyanatgruppen sowie Treibmittel und gegebenenfalls
Katalysatoren, Hilfs- und/oder Zusatzstoffe. Desweiteren betrifft
die Erfindung die Einkomponentenmischungen, Verfahren zur Her
stellung von Schäumen enthaltend Polyisocyanat-Polyadditionspro
dukte durch Austragung einer Mischung enthaltend ein Prepolymer
mit einem Gehalt an freien NCO-Gruppen von 6 bis 18 Gew.-%,
Treibmittel sowie gegebenenfalls Katalysatoren und Hilfs- und/
oder Zusatzstoffe aus einem Druckbehälter sowie die Verwendung
der Schäume.
Einkomponentenschäume aus Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten
sind im Bauwesen und im Handwerk häufig angewandte Montagemittel
bei dem Einbau von Fenstern und Türen sowie Füllmittel für bau
technisch bedingte Hohlräume oder Mauerdurchbrüche, z. B. bei
Rohrinstallationen.
Die Einkomponentensysteme bestehen im allgemeinen aus einem
NCO-terminierten Prepolymer sowie Treibmitteln und gegebenenfalls
Hilfs- und Zusatzstoffen, z. B. Katalysatoren und Stabilisatoren,
und werden üblicherweise aus Druckbehältern mittels des Treib
mittels ausgetragen. Das Auftreiben des Prepolymers (Frothing)
aufgrund der Expansion des Treibmittels sowie das Aushärten des
Schaumes durch Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit schließen direkt
an den Austrag aus dem Druckbehälter an.
Ein wichtiges Kriterium für einen einfachen und vollständigen
Austrag des Gemisches aus dem Druckbehälter ist die Viskosität
des Prepolymers. Eine erwünscht niedrige Viskosität wurde ur
sprünglich durch einen hohen Anteil an Fluorchlorkohlenwasser
stoffen in der Mischung erreicht. Die technische Weiterent
wicklung führte zu dem Einsatz von möglichst niedrigviskosen Pre
polymeren. So ist nach DE-A-40 25 843 eine lagerstabile Einkompo
nentenmischung zur Herstellung von Polyurethanschaum bekannt, die
Kohlendioxid als Treibmittel sowie Weichmacher enthält. Nach
teilig bei dieser Rezeptur wirkt sich die Diffusion des Weichma
chers aus dem Schaum aus, da dadurch ein ungewünschter Schrumpf
des Schaumes bewirkt wird.
Eine niedrige Viskosität der Reaktionsmischung insbesondere bei
höhermolekularen Polyolkomponenten wird gemäß EP-A-48 03 42 und
DE-A-33 17 193 durch die Zugabe von Lösungsmitteln wie z. B.
Ethern, Estern oder Ketonen und in DE-A-39 11 784 sowie
DE-A-38 29 104 durch Zugabe von Weichmachern zu der Einkompo
nentenmischung beschrieben. Auch mit diesen Mischungen wirkt sich
der Schrumpf des Schaumes bedingt durch das Auswandern der
niedermolekularen Substanzen nachteilig aus.
Zusätzlich zu dem Schrumpf sind als weitere wichtige Kriterien
zur Beurteilung eines Schaumes seine mechanischen Eigenschaften
zu nennen. Diesbezüglich sind vor allem das Verhalten des
Schaumes beim Auftreiben (Frothing), die Schaumstruktur, die
Standfestigkeit des Schaumes und die Ausbeute an Schaumvolumen
bezogen auf die Menge der Einkomponentenmischung. Vorteilhaft
sind ein starkes Auftreiben des Schaumes, eine hohe Stabilität
des möglichst feinzelligen Schaumes sowie eine große Standfestig
keit bei möglichst hoher Ausbeute. Des weiteren sollte die Ein
komponentenmischung möglichst lange lagerfähig sein.
Durch die übliche Verwendung von Polyester- oder Polyetherpolyal
koholen zur Herstellung der Einkomponentenmischungen können die
angegebenen Kriterien nur unzureichend erfüllt werden. Bei der
Verwendung von Polyesterpolyalkoholen ist aufgrund der sehr hohen
Viskosität in der Regel der Zusatz von inerten Verdünnungsmitteln
notwendig. Dies führt wie bereits geschildert zu dem uner
wünschten Schrumpf des Schaumes.
Einkomponentensysteme auf der Basis von Polyetherpolyalkoholen
weisen aufgrund der guten Löslichkeit der Treibmittel ein
schlechtes Frothverhalten auf. Desweiteren sind die mechanischen
Eigenschaften des Schaumes im Vergleich zu Schäumen auf der Basis
von Polyesterpolyalkoholen verschlechtert.
Ziel der Erfindung war es somit, ein Verfahren zur Herstellung
einer Einkomponentenmischung enthaltend Prepolymere mit endstän
digen Isocyanatgruppen zu entwickeln, die neben einer niedrigen
Viskosität vor allem ein verbessertes Frothing aufweist und zur
Herstellung von feinzelligen Schäumen mit verbesserter Standfe
stigkeit und Struktur sowie geringem Schrumpf bei hoher Schaumvo
lumenausbeute geeignet ist. Eine weitere Aufgabe bestand darin,
Schäume enthaltend Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte durch Aus
tragung einer Mischung enthaltend das Prepolymer mit einem Gehalt
an freien NCO-Gruppen von 6 bis 18 Gew.-%, Treibmittel sowie ge
gebenenfalls Katalysatoren und Hilfs- und/oder Zusatzstoffen aus
einem Druckbehälter und deren Anwendungen zu entwickeln.
Diese Aufgabe konnte dadurch gelöst werden, man die Prepolymere
durch Umsetzung von Polyisocyanaten im Überschuß mit Poly
alkoholen mit Polyether- und Polyester-Strukturelementen sowie
gegebenenfalls Katalysatoren, Hilfs- und Zusatzstoffen herstellt.
Die Polyalkohole mit Polyether- und Polyester-Strukturelementen
können nach allgemein bekannten Verfahren hergestellt werden,
beispielsweise durch übliche
- a) Kondensation, z. B. in der Schmelze und gegebenenfalls mit üblichen Katalysatoren, von einer Dicarbonsäure oder eines Dicarbonsäuregemisches oder/und eines Esters mit mindestens zwei freien Carbonsäuregruppen mit (Poly-)etherpolyalkoholen und gegebenenfalls weiteren Polyalkoholen und/oder
- b) durch Umsetzung von einem Polyester mit mindestens zwei freien Hydroxylgruppen mit Alkylenoxid.
Bevorzugt beträgt für die Polyalkohole mit Polyether- und Poly
ester-Strukturelementen das Verhältnis der Summe der Estergruppen
zur Summe der Ester- und der Ethergruppen mindestens 0,1:1, be
sonders bevorzugt 0,2 : 1 bis 0,9 : 1.
Die Polykondensation gemäß Variante (a) führt man üblicherweise
bei Temperaturen von 140 bis 250°C unter Normaldruck oder vermin
dertem Druck, gegebenenfalls in Gegenwart üblicher Katalysatoren,
wie z. B. Eisen, Titan oder/und Zinn enthaltenden Veresterungska
talysatoren, durch. Dabei kann eine Destillation des Reaktions
wassers vorzugsweise bis zu einer Säurezahl von ≦ 3 mg KOH/g, be
sonders bevorzugt ≦ 1 mg KOH/g vorgenommen werden.
Als Dicarbonsäuren kommen beispielsweise in Betracht: ali
phatische Dicarbonsäuren, wie Korksäure, Azelainsäure, Sebacin
säure und vorzugsweise Adipinsäure, Glutarsäure und Bernstein
säure und aromatische Dicarbonsäuren, wie beispielsweise Iso
phthalsäure und vorzugsweise Terephthalsäure und Phthalsäure. Die
Dicarbonsäuren können einzeln oder als Gemische, z. B. in Form
einer Bernstein-, Glutar- und Adipinsäuremischung, verwendet
werden. Desgleichen sind Mischungen aus aromatischen und alipha
tischen Dicarbonsäuren einsetzbar. Zur Herstellung der Poly
alkohole mit Polyether- und Polyester-Strukturelementen kann es
gegebenenfalls vorteilhaft sein, anstelle der Dicarbonsäuren die
entsprechenden Dicarbonsäurederivate mit mindestens 2 funktio
nellen Gruppen, die mit Polyalkoholen verestert werden können,
wie Dicarbonsäureester mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkohol
rest und mindestens zwei freien Carboxylgruppen, Dicarbonsäure
anhydride oder Dicarbonsäurechloride, zu verwenden.
Beispiele für mehrwertige Alkohole sind Alkandiole mit 2 bis 10,
vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Propandiol-1,3,
Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5, Hexandiol-1,6, Decandiol-1,10,
2,2-Dimethylpropandiol-1,3, Propandiol-1,2 und bevorzugt Ethan
diol sowie höhere Polyalkohole wie beispielsweise Glycerin, Tri
methylolpropan, Neopentylglykol, Pentaerythrit. Je nach den ge
wünschten Eigenschaften können die mehrwertigen Alkohole allein
oder gegebenenfalls in Mischungen untereinander verwendet werden.
Geeignete Polyesterole zur Herstellung der Polyalkohole mit Poly
ether- und Polyester-Strukturelementen können beispielsweise aus
den genannten Dicarbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vor
zugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, und den beispielhaft angege
benen mehrwertigen Alkoholen hergestellt werden.
Geeignet zur Herstellung der Polyalkohole mit Polyether- und
Polyester-Strukturelementen sind ferner Ester der Kohlensäure mit
den genannten Diolen, insbesondere solchen mit 4 bis 6 Kohlen
stoffatomen, wie Butandiol-1,4 und/oder Hexandiol-1,6, und
mindestens zwei freien Carboxylgruppen, Kondensationsprodukte von
ω-Hydroxycarbonsäuren, beispielsweise ω-Hydroxycapronsäure und
vorzugsweise Polymerisationsprodukte von Lactonen, beispielsweise
gegebenenfalls substituierten ε-Caprolactonen mit mindestens zwei
freien Carboxylgruppen.
Vorzugsweise verwendet werden als Polyesterole solche auf der
Basis von Adipinsäure, Glutarsäure, Bernsteinsäure, Terephthal
säure und/oder Phthalsäure oder Gemischen enthaltend mindestens
zwei dieser Dicarbonsäuren.
Die Polyesterole besitzen üblicherweise Molekulargewichte von 200
bis 8000 g/mol, vorzugsweise von 500 bis 5000 g/mol.
Die Polyalkohole mit Polyether- und Polyester-Strukturelementen
können sowohl durch Veresterung von den bereits beispielhaft
genannten Carbonsäuren und/oder Polyestern mit (Poly-)ether
polyalkohole als auch durch Alkoxylierung der Polyester herge
stellt werden. Verestert man die Carbonsäuren und/oder Polyester,
so sollten die Polyester mindestens zwei freie Carboxylgruppen
aufweisen, beispielsweise indem man den Ester mit einen Überschuß
von Carboxylgruppen der Dicarbonsäuren über die Hydroxylgruppen
der Polyalkohole herstellt.
Für die Alkoxylierung der Polyester gemäß Variante (b) mit allge
mein üblichen Alkylenoxiden sollten die Polyester mindestens zwei
freie Hydroxylgruppen aufweisen, beispielsweise indem man den
Ester durch einen Überschuß an Hydroxylgruppen der Polyalkohole
über die Carboxylgruppen der Dicarbonsäuren herstellt.
Geeignete (Poly-)etherpolyalkohole besitzen üblicherweise Mole
kulargewichte von 100 bis 8000 g/mol, vorzugsweise 300 bis
6000 g/mol und insbesondere 400 bis 5000 g/mol und eine
Funktionalität von ≧ 2. Beispielsweise seien als (Poly-)etherpo
lyalkohole genannt: Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetra
ethylenglykol und höhermolekulare Oligomere des Diethylenglykols,
beispielsweise Polyethylenglykole mit Molekulargewichten bis
2000, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, Tetrapropylenglykol,
Pentapropylenglykol oder höhermolekulare Oligomere des Dipropy
lenglykols mit Molekulargewichten bis 2000 g/mol. (Poly-)etherpo
lyalkohole können sowohl einzeln als auch in Form von Mischungen
zur Anwendung kommen.
Die (Poly-)etherpolyalkohole, im Folgenden auch Polyetheralkohole
oder Polyetherole genannt, können hergestellt werden nach be
kannten Verfahren, beispielsweise durch anionische Polymerisation
mit Alkali-hydroxiden, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid, oder
Alkali-alkoholaten, wie Natriummethylat, Natrium- oder Kalium
ethylat oder Kaliumisopropylat als Katalysatoren oder durch kat
ionische Polymerisation mit Lewis-Säuren, wie Antimonpenta
chlorid, Borfluorid-Etherat u. a. oder Bleicherde als
Katalysatoren aus einem oder mehreren Alkylenoxiden mit 2 bis 4
Kohlenstoffatomen im Alkylenrest und gegebenenfalls einem
Startermolekül, das 2 reaktive Wasserstoffatome gebunden enthält.
Als Alkylenoxide seien z. B. genannt: Ethylenoxid, 1,2-Propylen
oxid, Tetrahydrofuran, 1,2- und 2,3-Butylenoxid. Vorzugsweise An
wendung finden Ethylenoxid und Mischungen aus Propylenoxid-1,2
und Ethylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln, alternierend
nacheinander oder als Mischung verwendet werden. Als Starter
molekül kommen beispielsweise in Betracht: Wasser, Aminoalkohole,
wie N-Alkyl-dialkanolamine, beispielsweise N-Methyl-diethanolamin
und Diole, z. B. Alkandiole oder Dialkylenglykole mit 2 bis 12
C-Atomen, vorzugsweise 2 bis 6 C-Atomen, wie Ethandiol, Propan
diol-1,3, Butandiol-1,4 und Hexandiol-1,6. Gegebenenfalls können
auch Mischungen von Startermolekülen eingesetzt werden. Geeignete
Polyetherole sind ferner die hydroxylgruppenhaltigen
Polymerisationsprodukte des Tetrahydrofurans (Polyoxytetramethy
lenglykole).
Vorzugsweise verwendet werden Polyetherole aus Propylenoxid-1,2
und Ethylenoxid, in denen mehr als 50%, vorzugsweise 60 bis 80%
der OH-Gruppen primäre Hydroxylgruppen sind und bei denen zumin
dest ein Teil des Ethylenoxids als endständiger Block angeordnet
ist und insbesondere Polyethylenglykole.
Solche Polyetherole können erhalten werden, indem man z. B. an das
Startermolekül zunächst das Propylenoxid-1,2 und daran anschlie
ßend das Ethylenoxid polymerisiert oder zunächst das gesamte
Propylenoxid-1,2 im Gemisch mit einem Teil des Ethylenoxids
copolymerisiert und den Rest des Ethylenoxids anschließend
anpolymerisiert oder schrittweise zunächst einen Teil des
Ethylenoxids, dann das gesamte Propylenoxid-1,2 und dann den Rest
des Ethylenoxids an das Startermolekül anpolymerisiert oder an
das Startermolekül ausschließlich Ethylenoxid polymerisiert.
Die Herstellung der Polyalkohole mit Polyether- und Polyester-
Strukturelementen kann durch Umsetzung der genannten Polyester
alkohole mit mindestens zwei freien Hydroxylgruppen mit Alkylen
oxiden, beispielsweise Ethylenoxid, Propylenoxid oder/und
Butylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, nach allgemein bekannten Ver
fahren bei üblichen Temperaturen von 90 bis 150°C, vorzugsweise
100 bis 130°C gemäß Variante (b) vorgenommen werden. Die Alkoxy
lierung kann beispielsweise in einem Druckreaktor, z. B. Autokla
ven, bei üblichen Drücken von 1 bis 12 bar, vorzugsweise 6 bis
10 bar, erfolgen. Die Reaktion kann bevorzugt in Gegenwart von
allgemein bekannten Katalysatoren, bevorzugt mit Alkalimetall
hydroxiden, durchgeführt werden.
Als Polyalkohole mit Polyester und Polyetherstrukturelementen
können des weiteren Recyclate auf Terephthalatbasis, z. B. aus
Kunstseiden oder Getränkeflaschen eingesetzt werden. Die
Terephthalate, beispielsweise Polyethylenterephthalat, Poly
propylenterephthalat oder Polybutylenterephthalat können bevor
zugt vor der Umsetzung mit den Polyisocyanaten zerkleinert und
besonders bevorzugt z. B. in Polyethylenglykol, insbesondere
Diethylenglykol, oligomerisiert werden. Bevorzugt verwendet
werden veresterte Polyethylenglykole und/oder mit Ethylenoxid
alkoxylierte Dicarbonsäureester als Polyalkohole mit Polyester-
und Polyetherstrukturelementen.
Die Polyalkohole mit Polyether- und Polyester-Strukturelementen
weisen bevorzugt eine Hydroxylzahl von 20 bis 300, besonders
bevorzugt 20 bis 200, insbesondere 20 bis 90 mg KOH/g und bevor
zugt ein Molekulargewicht von 300 bis 10000 g/mol, insbesondere
500 bis 6000 g/mol auf.
Zusätzlich zu den Polyalkoholen mit Polyether- und Polyester-
Strukturelementen können als gegenüber Isocyanaten reaktive
Verbindungen mit vorzugsweise einem Molekulargewicht kleiner
500 g/mol, besonders bevorzugt bis 200 g/mol, insbesondere
kleiner 100 g/mol bei der Prepolymersynthese beispielsweise kurz
kettige Diole als Kettenverlängerungsmittel, kurzkettige Triole
als Vernetzungsmittel, gegebenenfalls Monoole zur Steuerung des
Molekulargewichtes sowie die bereits beschriebenen Polyetherole
mit einem üblichen Molekulargewicht von 100 bis 8000 g/mol und
einer Funktionalität von ≧ 2, bevorzugt 2,5 bis 4 und/oder die
bereits beschriebenen Polyesteralkohole eingesetzt werden. Bevor
zugt wird zur Synthese des Prepolymers durch Umsetzung mit Poly
isocyanaten eine Polyalkoholkomponente eingesetzt, die 5 bis 80
Gew.-% der Polyalkohole mit Polyether- und Polyester-Strukturele
menten, 5 bis 35 Gew.-% Polyetheralkohole mit einer OH-Funktio
nalität von 2,5 bis 4, 0,05 bis 5 Gew.-% eines Katalysators, 0,0
bis 15 Gew.-% eines Monools mit einem Molekulargewicht im Bereich
von 32 bis 300 g/mol, 0,1 bis 5 Gew.-% eines Schaumstabilisators
sowie gegebenenfalls, vorteilhafterweise wenn man Polyester-Poly
ether-Polyalkoholen auf der Basis von Polyethylenterephthalaten
als Polyesterkomponente einsetzt, 0 bis 40 Gew.-% eines inerten
Verdünnungsmittels, beispielsweise Trichlorpropylphosphat, ent
hält, wobei die Summe der Gewichtsanteile 100 Gew.-% ergibt.
Für die Synthese der Prepolymere werden die Polyalkohole mit
Polyisocyanaten umgesetzt, wobei die Menge der Isocyanatgruppen
(NCO-Gruppen) der Polyisocyanate in einem Überschuß zu den Hydro
xylgruppen (OH-Gruppen) der Polyalkohole eingesetzt wird, so daß
das Prepolymer endständige Isocyanatgruppen aufweist. Im allge
meinen weisen die Prepolymere einen Gehalt an freien NCO-Gruppen
von 6 bis 18%, bevorzugt 8 bis 16%, auf.
Als organische Diisocyanate kommen beispielsweise aliphatische,
cycloaliphatische und insbesondere aromatische Diisocyanate in
Betracht. Im einzelnen seien beispielhaft genannt: aliphatische
Diisocyanate, wie Hexamethylen-diisocyanat-1,6, 2-Methyl-penta
methylen-diisocyanat-1,5, 2-Ethyl-butylen-diisocyanat-1,4 oder
Mischungen aus mindestens 2 der genannten C6-Alkylen-diisocyanate,
Pentamethylen-diisocyanat-1,5 und Butylen-diisocyanat-1,4, cyclo
aliphatische Diisocyanate, wie 1-Isocyanato-3,3,5-tri
methyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan (Isophoron-diisocyanat),
1,4-Cyclohexan-diisocyanat, 1-Methyl-2,4- und -2,6-cyclohexan
diisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische, 4,4'-,
2,4'- und 2,2'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat sowie die entspre
chenden Isomerengemische und vorzugsweise aromatische Diiso
cyanate, wie 1,5-Naphtylen-diisocyanat (1,5-NDI), 2,4- und
2,6-Toluylen-diisocyanat (TDI) sowie deren Gemische, 2,4'-,
2,2'-, und vorzugsweise 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat (MDI) so
wie Mischungen aus mindestens zwei dieser Isomere, Polyphenyl
polymethylen-polyisocyanate (Polymer-MDI, PMDI) mit zwei oder
mehr aromatischen Systemen, Mischungen aus 2,4'-, 2,2'- und
4,4'-Diphenylmethan-diisocyanaten und Polyphenyl-polymethylen
polyisocyanaten (Roh-MDI), Mischungen aus Roh-MDI und Toluylen-
Diisocyanaten, Polyphenyl-Polyisocyanate, urethanmodifizierte
flüssige 4,4'- und/oder 2,4-Diphenylmethan-diisocyanate und
4,4'-Diisocyanato-diphenylethan- (1,2). Verwendung findet beson
ders bevorzugt eine Mischung enthaltend 2,4'-, 2,2'- und 4,4'-Di
phenylmethan-diisocyanate und Polyphenyl-polymethylen-polyiso
cyanate mit einem Gehalt von mindestens 60 Gew.-% an Diphenyl
methan-diisocyanaten. Beispielsweise kann ein Rohprodukt der
MDI-Synthese diese Spezifikation aufweisen.
Als Katalysatoren, welche insbesondere die Reaktion zwischen den
NCO-Gruppen der Diisocyanate und den Hydroxylgruppen der Poly
alkohole beschleunigen, können die nach dem Stand der Technik be
kannten und üblichen stark basischen Amide wie beispielsweise
2,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydropyrimidin, Tris-(dialkylamino
alkyl)-s-hexahydrotriazine, wie z. B. Tris-(N,N-dimethylamino
propyl)-s-hexahydrotriazin und bevorzugt die üblichen tertiären
Amine, wie z. B. Triethylamin, Tributylamin, Dimethylbenzylamin,
N-Ethyl-, N-Methyl-, n-Cyclohexylmorpholin, Dimethylcyclohexyl
amin, Dimorpholinodiethylether, 2-(Dimethylaminoethoxy)-ethanol,
1,4-Diaza-bicyclo-(2,2,2)-octan, 1-Aza-bicyclo-(3,3,0)-octan,
N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin, N,N,N',N'-Tetramethylbutan
diamin, N,N,N',N'-Tetramethylhexandiamin-1,6, Pentamethyldi
ethylentriamin, Tetramethyldiaminoethylether, Bis-(dimethylamino
propyl)-harnstoff, N,N'-Dimethylpiperazin, 1,2-Dimethylimidazol,
Di-(4-N,N-dimethylaminocyclohexyl)-methan und ähnliche sowie
organische Metallverbindungen wie Titansäureester, Eisenverbin
dungen wie z. B. Eisen-(III)-acetylacetonat, Zinnverbindungen,
z. B. Zinn-(II)-Salze von organischen Carbonsäuren, beispielsweise
Zinn-(II)-diacetat, das Zinn-(II)-Salz der 2-Ethylhexansäure
(Zinn-(II)-octoat), Zinn-(II)-dilaurat oder die Dialkyl
zinn-(IV)-Salze von organischen Carbonsäuren, wie z. B. Dibutyl
zinn-(IV)-diacetat, Dibutylzinn-(IV)-dilaurat, Dibutyl
zinn-(IV)-maleat oder Dioktylzinn-(IV)-diacetat oder ähnliche so
wie Dibutylzinn-(IV)-dimercaptid oder Gemische mit mindestens
zwei der genannten Katalysatoren sowie synergistisch wirkende
Kombinationen aus stark basischen Aminen und organischen Metall
verbindungen eingesetzt werden. Die Katalysatoren können in
üblichen Mengen, beispielsweise 0,002 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
die Polyalkohole, verwendet werden.
Die Prepolymere finden bevorzugt Verwendung in der Herstellung
von Einkomponentenmischungen, die zusätzlich zu den Prepolymeren
beispielsweise Treibmittel und gegebenenfalls Katalysatoren,
Hilfs- und/oder Zusatzstoffe enthalten können.
Als Treibmittel können allgemein bekannte Treibmittel, wie z. B.
Stoffe, die einen Siedepunkt unter Normaldruck im Bereich von
-40°C bis 120°C besitzen, Gase und/oder flüssige Treibmittel ein
gesetzt werden, beispielsweise Kohlendioxid, Alkane und oder
Cycloalkane wie beispielsweise Isobutan, Propan, n- oder iso-Bu
tan, Pentan und Cyclopentan, Ether wie beispielsweise Diethyl
ether, Methylisobutylether und Dimethylether, Stickstoff, Sauer
stoff, Helium, Argon, Lachgas, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise Dichlorfluormethan, Monofluortrichlor-methan, Tri
fluortrichlorethan und/oder teilhalogenierte Kohlenwasserstoffe
wie beispielsweise Trifluormethan, 1,1-Dichlor-1-fluorethan,
Monochlortetrafluorethan, Monochlortrifluorethan, Monochlordi
fluorethan, Difluorethan, Dichlordifluorethan, Pentafluorethan,
Tetrafluorethan, Tetrafluorethan, Dichlormonofluorethan oder
Mischungen, die mindestens zwei der beispielhaft genannten Treib
mittel enthalten.
Das Treibmittel wird üblicherweise in einer Menge von 0,5 bis
30 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 25 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des
Prepolymers zugegeben.
Als Hilfs- und Zusatzstoffe können beispielsweise allgemein be
kannte oberflächenaktive Substanzen, Schaumstabilisatoren, z. B.
Siloxan-oxyalkylen-copolymere, Zellregler, Füllstoffe, Flamm
schutzmittel, Keimbildungsmittel, Oxidationsverzögerer, Stabili
satoren, Farbstoffe und Pigmente, Inhibitoren, Stabilisatoren
gegen Hydrolyse, Licht, Hitze oder Verfärbung, Farbstoffe, an
organische und/oder organische Füllstoffe, Verstärkungsmittel
und/oder Weichmacher verwendet werden.
Nähere Angaben über die oben genannten Hilfsmittel- und Zusatz
stoffe sind der Fachliteratur, beispielsweise der Monographie von
J.H. Saunders und K.C. Frisch "High Polymers", Band XVI, Polyure
thane, Teil 1 und 2, Verlag Interscience Publishers 1962 bzw.
1964, dem "Kunststoff-Handbuch", Band 7, Polyurethane, 3. Auf
lage, 1993, herausgegeben von G. Oertel, Carl-Hanser-Verlag,
München oder der DE-OS 29 01 774 zu entnehmen.
Die Herstellung von Einkomponentenmischungen sowie deren Schäumen
aus Druckbehältern, z. B. Aerosoldosen, die je nach Anwendungsform
mit unterschiedlichen Ventilen versehenen sind und die NCO-termi
nierten Prepolymere sowie Treibmittel, Katalysatoren und gegebe
nenfalls weitere Zusätze enthalten, ist bekannt. Z.B. kann ein
Gemisch, das als Polyalkoholkomponente die Polyalkohole sowie ge
gebenenfalls die Katalysatoren und Hilfs- und Zusatzstoffe ent
hält mit der Polyisocyanatkomponente, das die Polyisocyanate und
gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzstoffe enthält, einzeln oder als
Mischung über eine geeignete Dosieranlage in einem gewünschten
Verhältnis mit einem Überschuß an NCO-Gruppen über die OH-Gruppen
in die Druckbehälter, beispielsweise Aerosoldosen gefüllt werden.
Die so mit dem Reaktionsgemisch gefüllten Behälter durchlaufen
eine Verschlußeinrichtung, wobei die Behälter mit Ventilen zum
Austragen der Einkomponentenmischung versehen werden, und werden
anschließend mit Treibmitteln aufgefüllt. In einer Taumel- oder
Schüttelanlage werden die Komponenten, d. h. das sich aus den
Polyalkoholen und den Polyisocyanaten bildende Prepolymer, das
Treibmittel sowie gegebenenfalls die Katalysatoren und Hilfs- und
Zusatzstoffe intensiv miteinander vermischt. Alternativ können
die Polyhydroxy- und Polyisocyanatkomponenten gegebenenfalls mit
Katalysatoren und Hilfs- und Zusatzstoffen z. B. in einem ge
schlossenen Reaktor mit Rühr- und Temperiereinrichtungen unter
intensivem Vermischen zur Reaktion gebracht werden, anschließend
das Prepolymer in einen Druckbehälter, beispielsweise eine Aero
soldose gefüllt und entsprechend den obigen Ausführung zu der
fertigen Einkomponentenmischung verarbeitet werden.
Verwendung findet die lagerstabile Einkomponentenmischung vor
allem zur Herstellung von Füll- und Montageschaum im Bauwesen und
im Handwerk. Z.B. kann der mit der Einkomponentenmischung herge
stellte Schaum als Fullmaterial für bautechnisch bedingte
Hohlräume oder Mauerdurchbrüche, z. B. bei Rohrinstallationen oder
als Material zur Wärmedämmung eingesetzt werden.
Die Erfindung soll in nachfolgenden Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden.
In einem Rührreaktor, ausgestattet mit Mantelheizung, Stickstoff
anschluß, Vakuumanschluß sowie Temperatur- und Druckmeßein
richtung wurden 14510 g eines Polyethylenglykols, Molekular
gewicht ca. 450 g/mol, mit 3840 g Adipinsäure versetzt und bei
einer Temperatur von 160°C polykondensiert. Nach Entfernung von
80% der theoretisch entstehenden Reaktionswassermenge wurde das
Reaktionsgemisch mit 10 ppm n-Butyltitanat versetzt und die Reak
tionstemperatur auf 200°C erhöht. Durch Anlegen von Vakuum wurde
die Reaktion bis zu einer Säurezahl < 1 mg KOH/g geführt. Das
hellbraune Polyol mit Polyetheresterstrukturbausteinen wies
folgende Kennwerte auf:
Hydroxylzahl = 40 mg KOH/g
Säurezahl = 0,84 mg KOH/g
Wassergehalt = 0,021%
Dichte (25°C) = 1,0415 g/cm3.
Hydroxylzahl = 40 mg KOH/g
Säurezahl = 0,84 mg KOH/g
Wassergehalt = 0,021%
Dichte (25°C) = 1,0415 g/cm3.
In einem Rührreaktor, ausgestattet mit Mantelheizung, Stickstoff
anschluß, Vakuumanschluß sowie Temperatur- und Druckmeßeinrich
tung wurden 30,4 kg Diethylenglykol, 16,1 kg Polyethylenglykol
Molekulargewicht 400 g/mol und 37,5 g Adipinsäure bei 150°C mit
37,5 kg Polyethylenterephthalat-Recyclat versetzt. Nach Tempera
turerhöhung auf 180°C wurde innerhalb von 4 Stunden das Recyclat
vollständig gelöst. Nach Einstellung der Reaktionstemperatur von
200°C wurde unter Normaldruck das entstehende Reaktionswasser bis
zu einer Säurezahl < 10 mg KOH/g entfernt. Nun erfolgte die
Zudosierung von 10 ppm n-Butyltitanat als Katalysator und das
stufenweise Anlegen von Vakuum zur Entfernung des restlichen
Reaktionswassers. Nach Erreichen einer Säurezahl < 1,5 mg KOH/g
wurde das entstandene Polyetheresterpolyol auf 120°C abgekühlt und
über ein Sieb der Maschenweite 100 µm in mit Stickstoff gespülte
Behälter gefüllt.
Das Reaktionsprodukt besaß die folgenden Kennwerte:
Hydroxylzahl = 76,3 mg KOH/g
Säurezahl = 1,4 mg KOH/g
Wassergehalt = 0,014%.
Hydroxylzahl = 76,3 mg KOH/g
Säurezahl = 1,4 mg KOH/g
Wassergehalt = 0,014%.
In einer ersten Reaktionsstufe wurden in einem Laborkolben ausge
stattet mit Rührer, Füllkörperkolonne, Destillationseinrichtung,
Thermometer, Stickstoff- und Vakuumanschluß 620 g Triethylen
glykol und 150 g Phthalsäureanhydrid bei 150°C verflüssigt und mit
266 g Polyethylenterephthalat-Recyclat versetzt. Nachdem sich das
Recyclat bei 180°C vollständig gelöst hatte, wurde die Reaktions
temperatur auf 220°C erhöht und unter Normaldruck das entstehende
Reaktionswasser abdestilliert. Bei einer Säurezahl von
ca. 8,5 mg KOH/g wurden 5 ppm n-Butyltitanat als Katalysator hin
zugefügt und der Druck stufenweise bis auf 5 mbar vermindert.
Nach Erreichen einer Säurezahl < 1 mg KOH/g wurde ein Produkt mit
folgenden Kennwerten erhalten:
Hydroxylzahl = 307 mg KOH/g
Säurezahl = 1,9 mg KOH/g
Wassergehalt = 0,041%.
Hydroxylzahl = 307 mg KOH/g
Säurezahl = 1,9 mg KOH/g
Wassergehalt = 0,041%.
In einer zweiten Reaktionsstufe wurden 180 g dieses Reaktionspro
duktes in einem Laborautoklaven überführt, mit 0,1% Katalysator
(KOH) versetzt und bei einer Temperatur von 110°C und einem Maxi
maldruck von 8 bar mit 1000 g Ethylenoxid alkoxyliert. Nach Neu
tralisation des Katalysators, Entfernung des Neutralisations
wassers und Filtration der entstandenen Salze besaß der Poly
esterether folgende Kennwerte:
Hydroxylzahl = 58,4 mg KOH/g
Säurezahl = 0,04 mg KOH/g
Wassergehalt = 0,01%.
Hydroxylzahl = 58,4 mg KOH/g
Säurezahl = 0,04 mg KOH/g
Wassergehalt = 0,01%.
In einem Mischbehälter wurden nacheinander 1320 g des Polyols 1
nach Ausführungsbeispiel 1, 120 g eines Polyethers auf Basis
Saccharose/Pentaerythrit/Propylenoxid mit einer OH-Zahl von
410 mg KOH/g, 196 g eines Polyethers auf Basis Glyzerin/Propylen
oxid/Ethylenoxid mit einer OH-Zahl von 35 mg KOH/g, 100 g eines
Polyethylenglykols Molekulargewicht 600 g/mol, 50 g eines
Siloxan-oxyalkylen-copolymeren als Schaumstabilisator, 16 g Dimor
pholinodiethylether sowie 198 g 4-Methyl-4-hydroxy-pentan-2-on
eingewogen und durch nachfolgende gründliche Durchmischung zu
einer Polyolkomponente homogenisiert.
In einem Mischbehälter wurden nacheinander 738 g des Polyols 2
nach Ausführungsbeispiel 1, 160 g eines Polyethers auf Basis
Saccharose/Pentaerythrit/Propylenoxid mit einer OH-/Zahl von
410 mg KOH/g, 196 g des Polyols 3 nach Ausführungsbeispiel 1,
60 g eines Polyethylenglykols Molekulargewicht 600, 50 g eines
Siloxan-oxyalkylen-copolymeren als Schaumstabilisator, 16 g
Dimorpholinodiethylether, 120 g 4-Methyl-4-hydroxy-pentan-2-on
sowie 660 g Trichlorpropylphosphat eingewogen und durch nach
folgende gründliche Durchmischung zu einer Polyolkomponente homo
genisiert.
Es wurde wie bei der Herstellung der Polyolkomponente 1 beschrie
ben verfahren, jedoch anstelle des Polyols 1 nach Ausführungsbei
spiel 1 ein Polyetherol auf Basis Glycerin/Ethylenoxid/Propylen
oxid mit einer OH-Zahl von 40 mg KOH/g verwendet.
Es wurde wie bei der Herstellung der Polyolkomponente 2 be
schrieben verfahren, jedoch anstelle des Polyols 2 nach Aus
führungsbeispiel 1 ein Polyetherol auf Basis Glycerin/Ethylen
oxid/Propylenoxid mit einer OH-Zahl von 75 mg KOH/g und anstelle
des Polyols 3 ein lineares Polyethylen/Polypropylenglykol mit der
OH-Zahl 300 mg KOH/g verwendet.
268 g der Polyolkomponente 1 nach Ausführungsbeispiel 2 wurden in
eine 1-Liter-Aerosoldose eingefüllt. Nach Zugabe von 348 g eines
Rohprodukts des 4,4 -Diphenylmethandiisocyanats mit einem 2-Kern
anteil von 62% wurde die Aerosoldose mit einem Pistolenventil
verschlossen. Sofort nach dem Verschließen wurden durch das Ven
til mittels einer Gasdosiervorrichtung nacheinander 49 g
Dimethylether, 73 g Tetrafluorethanol und 40 g eines aus 80%
Butan und 20% Propan bestehenden Gasgemisches in die Aerosoldose
gefüllt. Nach Dosierung jedes Einzelgases bzw. des Gasgemisches
wurde der Inhalt der Aerosoldose durch intensives Schütteln homo
genisiert. Nach 24 Stunden Wärmelagerung bei 50°C war die Prepoly
merreaktion soweit abgeschlossen, daß die Aerosoldose zur Her
stellung des erfindungsgemäß verbesserten Schaumes geeignet war.
279 g der Polyolkomponente 2 nach Ausführungsbeispiel 2 wurden in
eine 1-Liter-Aerosoldose eingefüllt. Nach Zugabe von 362 g eines
Rohprodukts des 4,4-Diphenylmethandiisocyanats mit einem 2-Kern
anteil von 62% wurde die Aerosoldose mit einem Pistolenventil
verschlossen. Sofort nach dem Verschließen wurden durch das
Ventil mittels einer Gasdosiervorrichtung nacheinander 52 g Di
methylether, 84 g Tetrafluorethan und 38 g eines aus 80% Butan
und 20% Propan bestehenden Gasgemisches in die Aerosoldose ge
füllt. Nach Dosierung jedes Einzelgases bzw. Gasgemisches wurde
der Inhalt der Aerosoldose durch intensives Schütteln homo
genisiert. Nach 24 Stunden Wärmelagerung bei 50°C war die Prepoly
merreaktion soweit abgeschlossen, daß die Aerosoldose zur Her
stellung des erfindungsgemäß verbesserten Schaumes geeignet ist.
Es wurde wie bei der Herstellung des Aerosolschaumes 1 be
schrieben verfahren, jedoch anstelle der Polyolkomponente 1 nach
Ausführungsbeispiel 2 die Vergleichspolyolkomponente 1 nach Aus
führungsbeispiel 2 verwendet.
Es wurde wie bei der Herstellung des Aerosolschaumes 2 be
schrieben verfahren, jedoch anstelle der Polyolkomponente 2 die
Vergleichspolyolkomponente 2 nach Ausführungsbeispiel 2
verwendet.
Die nach angegebener Rezeptur, Ausführungsbeispiel 3, Aerosol
schaum 1, gefertigte Aerosoldose wurde im Vergleich mit dem Ver
gleichsaerosolschaum 1 verschäumt. Dabei werden die optischen und
verarbeitungstechnischen Eigenschaften vergleichend beurteilt.
Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.
Tabelle 1
Die nach angegebener Rezeptur, Ausführungsbeispiel 3, Aerosol
schaum 2, gefertigte Aerosoldose wurde im Vergleich mit dem Ver
gleichsschaum 2 verschäumt. Dabei werden die optischen und
verarbeitungstechnischen Eigenschaften vergleichend beurteilt.
Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle dargestellt:
Tabelle 2
Die Beurteilung der in der Tabelle angegebenen Kriterien erfolgte
anhand der im Folgenden dargestellten Schaumeigenschaften.
Die Schaumstruktur beschreibt die äußerliche Gestalt eines
Schaumblockes, der durch strangweisen Austrag des Inhaltes einer
Aerosoldose und Zwischenfeuchten der ausgetragenen übereinander
liegenden Schaumstränge mit einer Schaumpistole oder einem
Winkelrohrstück aus einer Aerosoldose gebildet wird.
Die Zellstruktur beschreibt das Schnittbild durch einen ausge
tragenen und ausgehärteten Schaumstrang. Anhand des Schnittbildes
wird die durchtrennte Schaumzelle in ihrer Größe und die Anzahl
der Zellen pro Flächeneinheit beschreibend beurteilt. Die Bewer
tung erfolgte von sehr feinzellig bis sehr grobzellig.
Der Frothwirkung beschreibt die Expansion des aus der Aerosoldose
austretenden Produktstranges zu einem Schaumstrang und die
Volumenstabilität des Schaumes. Ein sehr gutes Frothverhalten
bezieht sich auf eine sehr gute Expansion des Produktstranges und
eine sehr gute Volumenkonstanz des Schaumes.
Die Klebfreizeit ist die Zeit in Minuten zwischen dem Austrag des
Schaumstranges aus der Aerosoldose auf einen angefeuchteten
Untergrund (Zellstoffvlies) und dem Zeitpunkt, ab dem die Ober
fläche des Schaumes durch Berühren mit einem Polyethylenformteil
als klebfrei beurteilt wird.
Entsprechend stellt die Schneidzeit die Zeit in Minuten dar, die
der Schaumstrang mit einem Durchmesser von ca. 3 cm nach dem Aus
trag aus der Aerosoldose benötigt, um mit einem Messer durch
trennt werden zu können, ohne daß Schaummaterial am Messer haften
bleibt.
Die Schaumausbeute ist das Schaumvolumen in Litern, welches sich
aus dem Inhalt einer Aerosoldose erzielen läßt. Zu dessen Bestim
mung wird der Doseninhalt in Lagen von Schaumsträngen mit
Zwischenfeuchten nach jeder Lage in einem würfelförmigen oben
offenen Behälter mit einem Volumen über dem zu erwartenden
Schaumvolumen eingefüllt. Nach dessen unter Volumenvergrößerung
stattfindenden Aushärtung wurde das Volumen des Schaumwürfels
gemessen.
Das Schrumpfverhalten ist die Eigenschaft des Schaumes, während
der Aushärtung und Lagerung zu schrumpfen. Als Qualitätskriterium
gilt ein möglichst geringer Volumenverlust (Schrumpf). Der
Schrumpf unter gleichen klimatischen Bedingungen wurde definiert
als prozentuale Änderung des Abstandes zwischen zwei Spanplatten,
zwischen denen der zu beurteilende Schaum eingebracht und aus
gehärtet wurde.
Als Standfestigkeit wurde die Eigenschaft eines sich expandieren
den Schaumes definiert, nach Einbringung des Schaumes in einen
5 cm Spalt und senkrecht aufsteigende Schäumrichtung nicht aus
dem Spalt "herauszufallen". Als Qualitätsdifferenzierung gilt die
Strecke, in der der Schaum senkrecht aufbauend verschäumt werden
kann. Eine Mindesthöhe von 1 m wurde als "standfest" bezeichnet.
Die erfindungsgemäßen Aerosolschäume zeigen im Vergleich mit den
Schäumen auf Basis der Polyetherpolyalkohole deutlich bessere
Eigenschaften in allen gemessenen Qualitätskriterien.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Einkomponentenmischungen ent
haltend Prepolymere mit endständigen Isocyanatgruppen sowie
Treibmittel und gegebenenfalls Katalysatoren, Hilfs- und/oder
Zusatzstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man die Prepolymere
durch Umsetzung von Polyisocyanaten im Überschuß mit Poly
alkoholen mit Polyether- und Polyester-Strukturelementen so
wie gegebenenfalls Katalysatoren, Hilfs- und Zusatzstoffen
herstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Polyalkohole mit Polyether- und Polyester-Strukturele
menten Polyetherpolyesterpolyalkohole erhältlich durch
- a) Kondensation von einer Dicarbonsäure oder eines Dicarbon
säuregemisches mit (Poly-) etheralkoholen
und/oder durch Umsetzung von - b) einem Polyester mit mindestens zwei freien Hydroxyl gruppen mit Alkylenoxiden
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß für die Polyalkohole mit Polyether- und Polyester-
Strukturelementen das Verhältnis der Summe der Estergruppen
zur Summe der Ester- und der Ethergruppen mindestens 0,1 : 1
beträgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Polyalkohole mit Polyether- und Polyester-Struk
turelementen eine Hydroxylzahl von 20 bis 300 mg KOH/g auf
weisen.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Polyalkohole mit Polyether- und Polyester-Struk
turelementen ein Molekulargewicht von 300 bis 10 000 g/mol be
sitzen.
6. Einkomponentenmischung enthaltend Prepolymere mit endständi
gen Isocyanatgruppen erhältlich nach einem Verfahren gemäß
den Ansprüchen 1 bis 5 sowie Treibmittel und gegebenenfalls
Katalysatoren, Hilfs- und/oder Zusatzstoffe.
7. Verfahren zur Herstellung von Schäumen enthaltend Polyisocya
nat-Polyadditionsprodukte durch Austragung einer Mischung
enthaltend ein Prepolymer mit einem Gehalt an freien
NCO-Gruppen von 6 bis 18 Gew.-%, Treibmittel sowie gegebenenfalls
Katalysatoren und Hilfs- und/oder Zusatzstoffe aus einem
Druckbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Einkompo
nentenmischung gemäß Anspruch 6 einsetzt.
8. Verwendung von Einkomponentenmischungen gemäß Anspruch 6 zur
Herstellung von Füll- und Montageschäumen im Bauwesen und im
Handwerk.
9. Füll- und Montageschäume erhältlich nach einem Verfahren ge
mäß Anspruch 7.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996154150 DE19654150A1 (de) | 1996-12-23 | 1996-12-23 | Verfahren zur Herstellung von Einkomponentenmischungen, diese Einkomponentenmischungen und deren Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996154150 DE19654150A1 (de) | 1996-12-23 | 1996-12-23 | Verfahren zur Herstellung von Einkomponentenmischungen, diese Einkomponentenmischungen und deren Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19654150A1 true DE19654150A1 (de) | 1998-06-25 |
Family
ID=7816106
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996154150 Withdrawn DE19654150A1 (de) | 1996-12-23 | 1996-12-23 | Verfahren zur Herstellung von Einkomponentenmischungen, diese Einkomponentenmischungen und deren Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19654150A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19829103A1 (de) * | 1998-06-30 | 2000-01-05 | Rathor Ag Appenzell | Kälteelastischer Dämmschaum |
DE102008031364A1 (de) * | 2008-07-04 | 2010-01-07 | Stöbich Brandschutz GmbH | Zarge |
DE102018213101A1 (de) * | 2018-08-06 | 2020-02-06 | Gargiulo Gmbh | Gedämmtes Bauteil mit Profilstrang zur Wärmedämmung aus geschäumtem Polyethylenterephthalat sowie Verfahren zur Herstellung eines solchen Bauteils |
-
1996
- 1996-12-23 DE DE1996154150 patent/DE19654150A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19829103A1 (de) * | 1998-06-30 | 2000-01-05 | Rathor Ag Appenzell | Kälteelastischer Dämmschaum |
DE19829103B4 (de) * | 1998-06-30 | 2009-12-10 | Rathor Ag | Prepolymerabmischung zur Erzeugung von Polyurethan-Dämmschäumen sowie deren Verwendung |
DE102008031364A1 (de) * | 2008-07-04 | 2010-01-07 | Stöbich Brandschutz GmbH | Zarge |
DE102018213101A1 (de) * | 2018-08-06 | 2020-02-06 | Gargiulo Gmbh | Gedämmtes Bauteil mit Profilstrang zur Wärmedämmung aus geschäumtem Polyethylenterephthalat sowie Verfahren zur Herstellung eines solchen Bauteils |
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