DE19651491A1 - Lufteinlauf für Triebwerke - Google Patents
Lufteinlauf für TriebwerkeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Lufteinlauf für Trieb
werke, insbesondere Staustrahl- und Staustrahlraketentriebwerke
von Flugkörpern, welche primär von Trägerflugzeugen mitgeführt
und von diesen gestartet werden (bzw. welche vom Boden gestar
tet werden), mit einer im wesentlichen rechtwinkeligen Einlauf
kontur, mit einem Grenzschicht-Luftableitkanal, mit einer die
Einlaufkontur abdeckenden innenliegenden Verschlußklappe und
mit einem Betätigungsmechanismus zum Öffnen des Einlaufein
trittsquerschnittes und des Grenzschicht-Luftableitkanales.
Triebwerke, deren Einläufe mit Verschlußklappen versehen sind,
sind vielfältig bekannt. So beschreibt z. B. die DE-PS 42 35 631
der Anmelderin einen querschnittsgeregelten Rechteckluftein
lauf, bei dem sich im unteren Teil des Einlaufes zwischen plan
parallelen Seitenwänden eine schwenkbare Verstellrampe befin
det, die eine große Variation des Eintrittsquerschnittes und
damit des Luftdurchsatzes ermöglicht. Ein zwischen der Ver
stellrampe und einer oberen festen Stoßwellenrampe befindli
cher Diffusorteil ermöglicht bei geringer interner Quer
schnittskontraktion ein Schlucken der Eintrittskopfwelle und
ein nachfolgendes Aufbauen einer internen Überschallkompressi
on. Durch eine Hilfsklappe, die sich unterhalb der Verstellram
pe bis zu einem zwischen den Seitenwänden angeordneten Verbin
dungssteg erstreckt, ist der untere Strömungsabschluß gewähr
leistet. Mit diesem Lufteinlauf wird es ermöglicht, für den ge
samten Machzahlbereich eine widerstandsarme Durchsatzregelung
bei geringstmöglichem Außenwiderstand zu erzielen.
Die externe und interne Geometrie des Lufteinlaufs nicht nur
für Triebwerke von Flugzeugen, sondern auch für Triebwerke von
Flugkörpern ist durch die Betriebsbedingungen festgelegt. Ins
besondere bei luftgestarteten Flugkörpern ist es im Allgemeinen
zwingend erforderlich, durch verschiebbare Teile des Luftein
laufs oder durch Verschlußklappen den Lufteinlauf vor dem
Starten des Triebwerkes zu verschließen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Lufteinlauf
mit einer Verschlußklappe und mit einem die Verschlußklappe
öffnendem Betätigungsmechanismus zu schaffen, mit dem Diffusor
brummen während des Überschalltrag- und Boost-Fluges sowie ein
Eindringen von Fremdkörpern verhindert wird und die empfindli
chen Einlaufvorderkanten weitestgehend vor Erosion im Tragflug
sowie gegen Verbeulen aufgrund von unsachgemäßer Behandlung am
Boden (Transport, Be- und Entladen etc.) geschützt werden und
der zugleich eine widerstandsarme Umströmung beim Tragflug und
Boostflug ermöglicht.
Ausgehend von einem Lufteinlauf der eingangs näher genannten
Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit den im kennzeichnen
den Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen; vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die erfindungsgemäß ausgestaltete Verschlußklappe samt ihrem
Betätigungsmechanismus bietet nicht nur ein voll ständiges Ab
decken des Eintrittsquerschnittes und der Einlaufvorderkanten
und damit einen weitestgehenden Schutz gegen Erosion, insbeson
dere während des Tragfluges, sondern zugleich auch ein Abdecken
des im Lufteinlauf üblicherweise vorgesehenen Grenzschicht-Luft
ableitkanals, solange das Triebwerk nicht gezündet ist.
Während der Handhabung des Lufteinlaufes samt dem zugehörigen
Triebwerk auf den Boden versteift die Verschlußklappe den
Lufteinlauf dahingehend, daß ein hoher mechanischer Schutz ge
gen Beulen und Verformung erzielt wird. Ferner ist unter Be
rücksichtigung der Einlaufgeometrie der Luftwiderstand in opti
maler Weise reduziert, da die Verschlußklappe an die Begren
zungsgeometrie des Einlaufkanals anschließt und somit die an
geströmte Kontur optimal flach gehalten werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher er
läutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel darge
stellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt in Längsrichtung durch
einen erfindungsgemäßen Lufteinlauf in der ge
schlossenen Stellung der Verschlußklappe;
Fig. 2 einen Parallelschnitt durch den Lufteinlauf von Fig.
1;
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt in Längsrichtung durch
den erfindungsgemäßen Lufteinlauf in geöffneter
Stellung der Verschlußklappe;
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt in Längsrichtung durch
den Lufteinlauf mit teilweise geöffneter Verschlußklappe,
und
Fig. 5 einen waagrechten Schnitt in Längsrichtung durch
den erfindungsgemäßen Lufteinlauf.
In den Figuren, in denen gleiche Teile mit gleichen Bezugszei
chen versehen sind, ist der Lufteinlauf für ein Triebwerk eines
Flugkörpers schematisch dargestellt, der z. B. dazu dient, von
Trägerflugzeugen mitgeführt und während des Fluges gestartet zu
werden. Der Lufteinlauf soll sowohl während seiner Handhabung
auf den Boden, als auch während des Fluges bis zum Startvorgang
verschlossen sein, um einmal das Eindringen von Fremdkörpern
wie Hagel, Steine, Vögel oder Wasser zu verhindern und zum an
deren den Lufteinlauf, der beim dargestellten Ausführungsbei
spiel einen rechtwinkeligen Querschnitt aufweist, derart auszu
steifen, daß er nicht aus der Grundform gebracht und/oder ört
lich eingebeult werden kann. Zugleich sollen die angeschärften
umlaufenden Kanten der Einlaufkontur des Lufteinlaufes in
Flugrichtung gegen jegliche Erosion während des Tragfluges da
durch geschützt werden, daß sie keine exponierte Lage aufwei
sen.
In den Figuren ist mit 1 die die Einlaufkontur vollständig verschließende,
an sie angepaßte und in ihrer Verschlußstellung
die angeschärften Vorderkanten abdeckende Verschlußklappe be
zeichnet, die einstückig ausgebildet ist und mit einem Betäti
gungsmechanismus verbunden ist.
Neben der Verschlußklappe 1 ist ein an der Innenseite und in
Längsrichtung des Lufteinlaufes angeordnet er Schieber 2 vorge
sehen, welcher den Grenzschicht-Luftableitkanal 3 abdeckt.
Wie Fig. 2 erkennen läßt, wird die Verschlußklappe 1 durch
Anliegen an der Einlaufkontur 4 sowie durch Anliegen an einer
Führungsrampe 5 gehalten, wobei letztere mit einer Verriege
lungsanordnung 6 versehen ist, beispielsweise einen mit einem
pyrotechnisch betätigbaren Zylinder versehenen Riegel. Außerdem
wird die Verschlußklappe 1 in ihrem, in Strömungsrichtung
gesehen vorderen Bereich, durch ein Blattfedersystem 7 an die
Einlaufkontur 4 des Einlaufkanals gedrückt. Das Blattfedersy
stem 7 ist mit einem Schieber 2 verbunden.
In der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung der Verschlußklappe
1, in der also der Lufteinlauf verschlossen ist,
wird der Flugkörper mit dem zugehörigen Triebwerk an einem Trä
gerflugzeug für den Einsatz mitgeführt. Auch während der Be
schleunigungsphase durch das in den Flugkörper integrierte
Starttriebwerk bleibt dabei der Einlaufkanal verschlossen. Die
Verschlußklappe verhindert dabei das Diffusorbrummen in der
Beschleunigungsphase und das Eindringen von Fremdkörpern in den
Lufteinlauf. Dabei ist die Verschlußklappe derart angeordnet,
daß die angeschärften umlaufenden Kanten der Einlaufkontur in
Flugrichtung keine exponierte Lage haben, d. h. daß die Erosion
während des Tragfluges ausschließlich auf die Verschlußklappe
wirkt.
Die Einlaufgeometrie in der Betriebsstellung gemäß Fig. 3, in
der die Verschlußklappe in ihrer geöffneten Stellung darge
stellt ist, ist unabänderlich vorgegeben, wobei ein Teilbereich
der innenliegenden Kontur zu einer Verschlußklappe umfunktio
niert werden kann. Beim gewählten Ausführungsbeispiel ist es
gelungen, den Anstellwinkel der Verschlußklappe in optimaler
Weise flach zu gestalten, so daß dadurch der aerodynamische
Widerstand äußerst niedrig ist.
Nach Ende der Beschleunigungsphase, beispielsweise bei einer
Geschwindigkeit von ≧ Ma 2, wird nun das Triebwerk in Betrieb
genommen, wobei die Verschlußklappe 1 für den Lufteinlauf in
nerhalb einiger ms ihre in Fig. 3 gezeigte geöffnete Betriebs
stellung einnehmen muß.
Durch Aktivierung der Verriegelungsanordnung 6 wird der durch
Zugfedern 8 vorgespannte Schieber 2 freigegeben und beauf
schlagt, unterstützt von den auf die Verschlußklappe 1 wirken
den Luftkräften, die Verschlußklappe in Richtung ihrer mit 9
bezeichneten Offenstellung, wobei die in Strömungsrichtung ge
sehen hintere Kante der Verschlußklappe 1 an der Führungsrampe
5 entlang gleitet. Der in Nuten geführte Schieber 2 ist über
das Blattfedersystem 7 mit der Klappe an der Stelle 10 verbun
den. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel unterstützen noch
Zugfedern 11 die Verschiebung der Verschlußklappe, wobei um
den zeitlichen Verlauf beeinflussen zu können, ein Dämpfungs
kolbensystem 12 vorgesehen ist.
Um dem konstruktiven Aufbau des Lufteinlaufs zu entsprechen,
ist vorteilhafterweise die Führungsrampe 5 derart dimensio
niert, daß die vordere Kontur 13 der Verschlußklappe 1 be
reits ihre Offenstellung einnimmt und dabei in eine erste Ra
steinrichtung einrastet, wenn der Luftkanal 14 nur teilweise
geöffnet ist. Der hintere Rand der Verschlußklappe 1 gleitet
entlang der Führungsrampe 5 bis zu einer Gegenbegrenzung 15 und
wird in einer Nut 16 in Längsrichtung fixiert und in einer
zweiten Rasteinrichtung festgehalten.
Die Verschlußklappe 1 verfügt zusätzlich an ihren seitlichen
Flanken über ein Dichtungslippensystem 17. Die Fixierung der
Verschlußklappe 1, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, erfolgt
zum einen durch das Blattfedersystem 7 in Verbindung mit dem
Schieber 2 und zum anderen durch die Zugfedern 11 und einen an
den Seitenflanken der Verschlußklappe angeordneten, nicht dar
gestellten Rastmechanismus.
Claims (10)
1. Lufteinlauf für luftatmende Triebwerke für Überschallflug
geschwindigkeit, insbesondere Staustrahl- und Staustrahlra
ketentriebwerke von Flugkörpern, mit einer im wesentlichen
rechtwinkligen Einlaufkontur, mit einem Grenzschicht-Luft
ableitkanal, mit einer die Einlaufkontur abdeckenden
innen liegenden Verschlußklappe und mit einem Betätigungs
mechanismus zum Öffnen der Verschlußklappe, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verschlußklappe einstückig ausge
bildet ist und derart an die Einlaufkontur angepaßt ist,
daß sie in ihrer Verschlußstellung den Lufteinlauf voll
ständig derart abdeckt, daß alle umlaufenden angeschärften
Vorderkanten abgedeckt sind und dadurch gegen Erosion,
Fremdkörpereindringen und Verformung geschützt sind.
2. Lufteinlauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Betätigungsmechanismus zum Öffnen der Verschlußklappe
eine Führungsrampe aufweist, an der die in Strömungsrich
tung gesehen hintere Kante der Verschlußklappe in ihre Of
fenstellung gleiten kann sowie eine Verriegelungsanordnung
aufweist, die die Verschlußklappe in ihrer geschlossenen
Stellung hält.
3. Lufteinlauf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verriegelungsanordnung einen mit einem pyrotechnisch
betätigbaren Zylinder verbundenen Riegel aufweist.
4. Lufteinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus min
destens eine die Verschlußklappe in Richtung ihrer Offen
stellung mit einer Vorspannung beaufschlagenden Zugfeder
aufweist.
5. Lufteinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus ein
den zeitlichen Ablauf des Öffnens der Verschlußklappe
steuerndes Dämpfungssystem aufweist.
6. Lufteinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die in Strömungsrichtung gesehen
vordere Kante der Verschlußklappe mit einem Blattfedersy
stem verbunden ist, daß die Verschlußklappe in Richtung
des Anliegens an die Einlaufkontur beaufschlagt.
7. Lufteinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Blattfedersystem mit einem
an der Oberseite und an der Innenseite des Lufteinlaufs an
geordneten, in Längsrichtung verschiebbar gelagerten Schie
ber verbunden ist, der in Verschlußstellung der Verschlußklappe
den Grenzschicht - Luftableitkanal verschließt
und der in Offenstellung der Verschlußklappe den Grenz
schicht-Luftableitkanal frei gibt.
8. Lufteinlauf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schieber mit einer Zugfeder verbunden ist, die ihn in
Richtung seiner, den Grenzschicht-Luftableitkanal freige
benden Stellung mit einer Vorspannung beaufschlagt.
9. Lufteinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Nähe der vorderen Kante der Verschlußklappe
eine erste Rasteinrichtung an der Innenseite
des Lufteinlaufs vorgesehen ist, in die die Verschlußklappe
während des Öffnens des Lufteinlaufes bereits einrastet, be
vor ihre hintere Kante ihre Endstellung erreicht hat.
10. Lufteinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden seitlichen, sich ge
genüberliegenden Seitenflanken der Verschlußklappe mit
Dichtlippen versehen sind.
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