DE19650073A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Strahlungsdosis ionisierender Strahlung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Strahlungsdosis ionisierender StrahlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Messung der
Strahlungsdosis ionisierender Strahlung, insbesondere zur Messung besonders
geringer Strahlenbelastung und zum Nachweis der Strahlungsdosis in kurzen
Zeitabschnitten. Sie ist anwendbar für Teilchen- und Photonenstrahlung, wie
z. B. energiereiche Ionen, Neutralteilchen, Neutronen, Elektronen, Gamma- und
Röntgenquanten.
Für die genannten Strahlungsarten sind seit langem Detektoren in Form von
Zählrohren und Ionisationskammern, Fotoplatten, Szintillationszählern,
Photolumineszenzdosimetern sowie verschiedenen Typen von Halbleiter- und
Festkörperspur-Detektoren bekannt (Siehe z. B. W. Petzold und H. Krieger;
"Strahlungsphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz", Bd. 1 Grundlagen, B.G.
Teubner Verlag, Stuttgart, 1988). Die Messung bereitet trotzdem immer noch
Probleme der nachfolgenden Art:
- - Die durch die Strahlung in einem Sensor primär hervorgerufenen Wirkungen (Erzeugung von Defekten, Elektron-Loch-Paaren, Ionisation) und die damit verbundenen Eigenschaftsänderungen sind in der Regel sehr klein. Deshalb ist zu ihrem Nachweis eine geeignete Verstärkung und/oder eine hinreichende Integration der Effekte erforderlich.
- - Die meisten Meßverfahren sind nicht für in-situ oder gar in-vivo Messungen geeignet, was aber z. B. für die Prozeßkontrolle bei der Ionenimplantation oder bei der Bestrahlung von Tumorgewebe von besonderer Bedeutung ist.
- - Die Notwendigkeit der Kombination der Sensoren mit modernen Bausteinen der Informationsübertragung und -verarbeitung macht veränderte Bauformen bzw. Wirkprinzipien erforderlich.
In den letzten Jahren wurde eine ganze Reihe neuer bzw. abgewandelter
Lösungen entwickelt, wobei besonders Anwendungen in der Medizin
(Radiologie) und Personendosimetrie sowie die Bestimmung von Ionen-
Implantationsdosen im Mittelpunkt standen.
So beschrieben Büker und Häsing (DE 39 29 294 A1) ein Verfahren zur
Messung der Dosis bzw. Dosisleistung von Kernstrahlung in lebendem
Gewebe mit einem speziell präparierten Lichtwellenleiter als Strahlungssensor.
Die Dämpfung des Lichtes im Wellenleiter, hervorgerufen durch die von der
Kernstrahlung erzeugten Strukturfehler, ist dabei ein Maß für die Dosis.
Möglich ist auch die Messung der durch die Kernstrahlung im aktiven
(szintillierenden) Wellenleiter erzeugten Lumineszenzstrahlung, die ein Maß für
die Dosisleistung darstellt. In beiden Fällen sind zum Nachweis der sehr kleinen
Effekte relativ große Baulängen der Sensoren (10 bis 50 mm) erforderlich.
In der EP 0560627 A2 wird beschrieben, am Ende einer optischen Faser einen
Diamantstrahlungssensor mit einer Stickstoffkonzentration unterhalb 150 ppm
zu befestigen. Dieser Sensor wird bezüglich seiner durch UV-Anregung
hervorgerufenen Lichtemission im sichtbaren Spektralbereich überwacht. Die
Intensität der Lichtemission erweist sich dabei in bestimmten Dosisbereichen
als direkt proportional zur Gamma-Strahlungsdosis. Dieser Sensor ist speziell
für in-vivo-Anwendungen konzipiert.
Aus der EP 0257770 A1 ist ein kalorimetrischer Dosismonitor für
Implantationsanlagen bekannt. Die Dosis wird hierbei über die Wärmemenge
gemessen, die ein Ionenstrahl in ein Kalorimeter mit bekannter
Empfängerfläche deponiert. Gegenüber der Standard-Ionendosismessung über
die mitgeführte Ladungsmenge bietet das den Vorteil, unempfindlich
gegenüber freien Elektronen sowie Änderungen des Ladungszustandes der
Ionen auf dem Weg zum Target zu sein. Nachteilig ist, daß der Ionenstrahl
mindestens Energie in der Größenordnung 10 W/cm2 deponieren muß, was
lediglich bei stromstarken Implantern erreicht wird, und daß das Kalorimeter
eine große Fläche von 1 bis 10 cm2 beansprucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Möglichkeit zur
Messung der Strahlungsdosis ionisierender Strahlung zu finden, die
empfindlich und universell einsetzbar ist. Insbesondere sollen Anwendungen
für in-situ-Messungen von Ionenimplantationsdosen und in-vivo-Messungen
der Gammastrahlung im menschlichen Körper genauso wie Messungen von
Neutronen- oder anderen Strahlungsdosen möglich sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Verfahren zur Messung der
Strahlungsdosis ionisierender Strahlung mittels optischen Nachweises von
strahlungsbedingten Strukturänderungen in einem Sensormaterial gelöst
durch Bereitstellung des Sensormaterials in Form einer auf einem Substrat
aufgebrachten, im wesentlichen planparallelen Sensorschicht, die mindestens
für eine bestimmte Laserwellenlänge ausreichend transparent ist, aber auch
Anteile dieser Laserwellenlänge absorbiert und einen gegenüber dem Substrat
verschiedenen Brechungsindex aufweist, so daß die Sensorschicht für die
besagte Laserwellenlänge einen Fabry-Perot-Resonator darstellt, durch
Einbringen der Sensorschicht in die zu messende ionisierende Strahlung,
wobei diese Strahlung Änderungen des komplexen Brechungsindexes der
Sensorschicht induziert, durch Bestrahlen der Sensorschicht mit fokussiertem,
intensitätsmoduliertem Laserlicht der besagten Laserwellenlänge zur
periodischen Anregung der Sensorschicht mit der Folge einer periodischen
Änderung der effektiven optischen Resonatorlänge des Fabry-Perot-
Resonators, durch Erfassen der durch die ionisierende Strahlung induzierten
Brechungsindexänderungen der Sensorschicht mittels photothermischer
Responsemessung aus der besagten modulierten Anregung der Sensorschicht,
wobei die Brechungsindexänderung der Sensorschicht eine Änderung der
photothermischen Response verursacht, und durch Auswerten der
photothermischen Responseänderungen und Umsetzungen in kalibrierte
Dosiswerte der eingefallenen ionisierenden Strahlung.
Zweckmäßig wird der Fabry-Perot-Resonator so abgestimmt, daß er auf einer
Flanke seiner Reflexions- oder Transmissionskennlinie arbeitet. Die optimale
Einstellung eines solchen Arbeitspunktes erfolgt durch Einstellung der
optischen Schichtdicke der Sensorschicht. Dazu eignen sich prinzipiell alle
Verfahren, die die optische Schichtdicke einer Schicht beeinflussen.
Beispielhaft seien zwei einfache Verfahren für die Einstellung der optischen
Schichtdicke der Sensorschicht genannt.
Im Falle der Herstellung der Sensorschicht durch Implantation einer
bestimmten Ionenart in das Substrat erfolgt die Einstellung durch die Wahl der
Ionenenergie, Ionendosis und Implantationstemperatur sowie gegebenenfalls
durch thermische Nachbehandlung. Bei Anwendung von
Beschichtungstechniken, wie Sputtern oder Bedampfen zur Herstellung der
Sensorschicht wird der Arbeitspunkt außer über vorgegebene
Materialparameter in erster Linie über die geometrische Schichtdicke
eingestellt. Als Sensorschicht wird vorteilhaft eine dielektrische Schicht
verwendet. Geeignet sind aber auch Halbleiter- oder bestimmte
Metallschichten.
Zur Erfassung der photothermischen Response sind verschiedene Varianten
geeignet.
So läßt sich die Beeinflussung der Sensorschicht zweckmäßig messen, indem
ein einfach intensitätsmodulierter Laserstrahl die Resonatorlänge des (durch
die Sensorschicht verkörperten) Fabry-Perot-Resonator moduliert und die
Veränderungen dieser Modulation mittels eines unmodulierten Laserstrahls
ausgelesen werden.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit der Responsemessung ergibt sich
durch Einstrahlung eines doppelt intensitätsmodulierten Laserstrahls, dessen
zwei Modulationsfrequenzen eng benachbart sind (z. B. 10 kHz-Differenz), und
Auswertung einer resultierenden Mischfrequenz aus dem Laserlicht nach
Wechselwirkung mit der Sensorschicht.
Eine weitere Variante sieht vor, die photothermische Response mittels zweier
einfach modulierter Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge
aufzunehmen, wobei die Wahl der einen Wellenlänge eine maximale
Energiedeponierung in der Sensorschicht verursacht und die andere
Wellenlänge dem Auslesen der Response im Bereich des Maximums der
Strahlungsempfindlichkeit der Sensorschicht angepaßt wird.
Die durch die ionisierende Strahlung induzierten Strukturänderungen in der
Sensorschicht werden durch Aufnehmen der photothermischen Response
vorzugsweise in Reflexion erfaßt. Gleichwertige Möglichkeiten sind durch
Messung der photothermischen Response in Transmission oder durch
Erfassung der photothermisch modulierten Streuung gegeben.
Die photothermische Response wird vorteilhaft permanent während der
Einwirkung ionisierender Strahlung erfaßt. Es ist jedoch für bestimmte Fälle
auch sinnvoll, die Response vor und nach einer festgelegten Zeitdauer der
Einwirkung ionisierender Strahlung zu messen.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß die
strahlungsinduzierten Strukturänderungen der Sensorschicht durch zusätzliche
Energiedeponierung ausgeheilt werden können. Das ist z. B. zum einen durch
intensive Laserbestrahlung möglich. Andererseits können die Veränderungen
in der Sensorschicht auch durch Tempern ausgeheilt werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung zur
Messung der Strahlungsdosis ionisierender Strahlung, in der in einem Sensor
Materialeigenschaften durch die einfallende Strahlung einer Veränderung
unterworfen sind und diese Änderungen der Eigenschaften optisch ausgelesen
werden, dadurch gelöst, daß der Sensor eine auf einem Substrat
aufgebrachte, im wesentlichen planparallele Sensorschicht, die mindestens für
eine definierte Laserwellenlänge ausreichend transparent, aber auch teilweise
absorbierend ist und einen gegenüber dem Substrat verschiedenen
Brechungsindex aufweist, enthält, daß eine Anregungseinrichtung zur
periodischen Anregung der Sensorschicht mit fokussiertem,
intensitätsmoduliertem Laserlicht der besagten Laserwellenlänge vorhanden
ist, wobei die Sensorschicht für das modulierte Laserlicht einen Fabry-Perot-
Resonator darstellt, dessen effektive Resonatorlänge sich infolge einer
photothermischen Energiedeponierung periodisch ändert, daß optische
Sensormittel zur Aufnahme-der photothermischen Response der Sensorschicht
infolge der besagten modulierten Anregung der Sensorschicht sowie eine
Auswerteeinheit zur Umsetzung von photothermischen Responseänderungen
in kalibrierte Dosiswerte der ionisierenden Strahlung vorgesehen sind.
Die Sensorschicht ist vorteilhaft eine Schicht aus einer transparenten Matrix mit
absorbierenden Zentren. Vorzugsweise ist sie eine dielektrische Schicht.
Zweckmäßig kann aber auch eine Halbleiterschicht als Fabry-Perot-Resonator
eingesetzt sein. Dabei wird die Sensorschicht so angelegt, daß der
resultierende Fabry-Perot-Resonator auf die Flanke seiner Reflexions- bzw.
Transmissionskennlinie einstellbar ist. Die optimale Einstellung eines solchen
Arbeitspunktes erfolgt durch Einstellung der optischen Schichtdicke der
Sensorschicht. Dazu eignen sich prinzipiell alle Verfahren, die die optische
Schichtdicke einer Schicht beeinflussen. Beispielhaft seien zwei
Herstellungsverfahren für die Sensorschicht die einfachsten Möglichkeiten zur
Einstellung der optischen Schichtdicke genannt.
Eine geeignet eingestellte Sensorschicht wird beispielsweise durch
Implantation von Si⁺-Ionen mit einer Energie zwischen 50 und 150 keV und
einer Dosis von 2 bis 5 × 1017/cm2 auf Glassubstrat erzeugt. Das Ergebnis ist
eine SiOx-Schicht von 0,1 bis 0,5 µm Dicke, die einen deutlich höheren
Brechungsindex als das Glassubstrat und im sichtbaren bzw. nahen infraroten
Spektralbereich stark absorbierende Zentren aufweist.
Alternativ ist die Möglichkeit der Implantation von Au, Ag oder Cu in SiO2
bzw. Al2O3, wobei ebenfalls Dosiswerte in der Größenordnung 1016 bis
1017 cm⁻2 erforderlich sind (Buchal, Ch. et al.: Ion Implantation of Optical
Materials, in: Annu. Rev. Mat. Sci. 24 (1994) 125-157).
Für den Nachweis von Gamma- und Elektronenstrahlung eignen sich
besonders Sensorschichten aus Ionenkristallen (z. B. KCl, NaCl oder CaF2), in
denen bei der Bestrahlung Farbzentren mit charakteristischen
Absorptionsbanden im sichtbaren und nahen IR-Spektralbereich entstehen.
Die Konzentration der Farbzentren und damit der Absorptionskoeffizient bei
der entsprechenden Wellenlänge steigen in einem bestimmten Dosisbereich
nahezu linear mit der Dosis an und streben danach einem Sättigungswert zu.
Da die photothermische Response proportional zur absorbierten Laserleistung
wächst, ergibt sich in weiten Grenzen ein strahlungsdosisproportionales
Signal.
Bei Anwendung von Beschichtungstechniken, wie Sputtern oder Bedampfen
zur Herstellung der Sensorschicht wird der Arbeitspunkt außer über
vorgegebene Materialparameter in erster Linie über die geometrische
Schichtdicke eingestellt.
Die photothermische Response der Sensorschicht kann auf verschiedene Weise
gemessen werden.
Zweckmäßig weist die Anregungseinrichtung einen intensitätsmodulierten
Anregungslaser der besagten Laserwellenlänge auf und die optischen
Sensormittel enthalten ein unmoduliertes Laserlicht, das erst durch die
photothermische Response der Sensorschicht eine Modulation erfährt, sowie
Detektionsmittel zur Analyse dieser Responsemodulation.
Von besonderem Vorteil ist es, die Analyse der photothermischen Response so
zu organisieren, daß die Anregungseinrichtung Mittel zur Erzeugung eines
doppelt intensitätsmodulierten Anregungslaserstrahls enthält, wobei die
beiden Modulationsfrequenzen eng beieinanderliegen (z. B. 10 kHz-Differenz),
und die optischen Sensormittel Detektionsmittel enthalten, die wenigstens
einen Anteil des doppeltmodulierten Anregungslaserstrahls nach seiner
Wechselwirkung mit der Sensorschicht aufnehmen und auf einer aus den
Anregungsfrequenzen durch Mischung in der Sensorschicht resultierenden
Mischfrequenz (z. B. der Differenzfrequenz) die photothermische Response der
Sensorschicht ausfiltern.
Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung enthält in der
Anregungseinrichtung zwei separate intensitätsmodulierte Laser
unterschiedlicher Wellenlänge, die auf dasselbe Gebiet der Sensorschicht
fokussiert sind, wobei die eine Wellenlänge auf eine maximale
Energiedeponierung in der Sensorschicht ausgerichtet ist und die andere
Wellenlänge dem Auslesen der photothermischen Response in einen Bereich
der maximalen Strahlungsempfindlichkeit der Sensorschicht gegenüber der
ionisierenden Strahlung angepaßt ist.
Zur Auswertung der photothermischen Response der Sensorschicht können
die Sensormittel bezüglich der Einstrahlungsrichtung des Laserlichts in
Reflexion, Transmission oder Rückstreugeometrie angeordnet sein. Dabei ist es
in aller Regel zweckmäßig, bei permanenter Messung der ionisierenden
Strahlung durch das Substrat hindurch eine Rückseitendetektion der Änderung
der photothermischen Response in der Sensorschicht durchzuführen. Für eine
intervallmäßige Kontrolle der Änderungen in der Sensorschicht wird als
Richtung für das eingestrahlte Laserlicht aus der Anregungseinrichtung
vorteilhaft direkt die Sensorschichtseite gewählt und der Einfachheit halber
vorzugsweise in Reflexion von den Sensormitteln aufgenommen.
Beide Einrichtungen, die Anregungseinrichtung und die Sensormittel, werden
vorzugsweise über dieselbe Fokussieroptik optisch an die Sensorschicht
gekoppelt. Andernfalls (im Transmissionsfall) wäre ein solches fokussierendes
System zweifach erforderlich.
Eine andere mögliche Ankopplung von Anregungseinrichtung und
Sensormitteln ist der Einsatz mindestens eines Lichtwellenleiters, z. B. einer in
die Endfläche der Lichtleitfaser implantierten oder auf die Faserendfläche
geeignet aufgebrachte Sensorschicht. Dabei kann entweder das Faserende als
Sensor ausgebildet werden, d. h. durch Aufbringen einer separaten
Sensorschicht oder durch Implantation bzw. anderweitige Dotierung bzw.
strukturelle Änderung des Fasermaterials selbst, möglich ist auch die
Präparation eines Teilstückes der Faser als Fabry-Perot-Resonator.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht zusammengefaßt darin, daß die
strahlungsinduzierten Strukturänderungen in Sensormaterialien, die stets mit
kleinen Änderungen des komplexen Brechungsindexes des Materials
verbunden sind, durch die Verknüpfung von optischer Resonanz (Fabry-Perot-
Resonator) und modulierter photothermischer Detektion außerordentlich
empfindlich detektiert werden.
Dabei besteht die Möglichkeit, die Empfindlichkeit des Sensors in weiten
Grenzen über die Parameter des Resonators, die Art, Größe und
Konzentration von absorbierenden Zentren, die Wellenlänge, Leistungsdichte
oder Modulationsfrequenz des Laserlichts sowie über die Temperatur zu
variieren und auf konkrete Meßprobleme einzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren, realisierbar in unterschiedlichen
erfindungsgemäßen Vorrichtungen, gestattet eine äußerst empfindliche
Messung der Strahlungsdosis ionisierender Strahlung. Es ist für
unterschiedlichste Strahlungsmessungen, insbesondere für in-situ-Messungen
von Ionenimplantationsdosen, in-vivo-Messungen von Gammastrahlung sowie
zur Messung von Neutronen- und anderen Strahlungsdosen einsetzbar.
Die Erfindung soll nachstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele näher
erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 den Prinzipaufbau eines erfindungsgemäßen Strahlungssensors
mit implantierter Sensorschicht,
Fig. 2 einen Teil des Strahlungssensors mit aufgedampfter
Sensorschicht,
Fig. 3 einen Strahlungssensor mit heterodynem photothermischen
Ausleseverfahren bei einer aufgedampften Sensorschicht in
Reflexion,
Fig. 4 einen Strahlungssensor mit homodynem photothermischen
Ausleseverfahren bei aufgedampfter Sensorschicht in Reflexion,
Fig. 5 einen Strahlungssensor mit Transmissionsauslesung der
Sensorschicht bei heterodyner Anregung mit zusätzlich
verschieden gewählten Laserwellenlängen,
Fig. 6 eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des
strahlungsempfindlichen Sensorteils mit einer auf der auf der
Endfläche einer Lichtleitfaser befindlichen Sensorschicht,
Fig. 7 den Verlauf des Thermowellenmeßwertes |K| in Abhängigkeit
von der Strahlungsdosis von Silizium- bzw. Sauerstoffionen bei
Verwendung einer durch Ionenimplantation hergestellten
SiOx-Sensorschicht,
Fig. 8 den Verlauf des Thermowellenmeßwertes |K| in Abhängigkeit
von der Strahlungsdosis von Stickstoffionen bei Verwendung
einer gesputterten Titan-Sensorschicht auf einem Glassubstrat,
und
Fig. 9 ein Beispiel für die Abhängigkeit der photothermischen
Response einer Sensorschicht von der Dosis der
Ionenimplantation bei ihrer Herstellung (Si⁺-Ionen mit 50 keV-
Ionenenergie auf Quarzglas-Substrat) zur Auswahl des
Arbeitspunktes auf der Responsekennlinie.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Messung der Dosis ionisierender
Strahlung, das aus dem in Fig. 1 dargestellten Prinzipaufbau einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung einfach erkennbar ist, besteht aus den
Schritten:
- - Bereitstellen eines Sensormaterials in Form einer auf einem Substrat 2 aufgebrachten, im wesentlichen planparallelen, mindestens für eine bestimmte Laserwellenlänge ausreichend transparenten, aber auch teilweise absorbierenden Sensorschicht 21, die gegenüber dem Substrat 2 einen deutlich verschiedenen Brechungsindex aufweist und für die besagte Wellenlänge einen Fabry-Perot-Resonator darstellt,
- - Einbringen der Sensorschicht 21 in die zu messende ionisierende Strahlung 1, wobei diese Strahlung 1 Änderungen des Brechungsindexes der Sensorschicht 21 verursacht,
- - Bestrahlen der Sensorschicht 21 mit fokussierten intensitätsmoduliertem Laserlicht 41 der besagten Laserwellenlänge zur periodischen Anregung der Sensorschicht 21 mit der Folge einer periodischen Änderung der effektiven optischen Resonatorlänge des Fabry-Perot-Resonators,
- - Erfassen der durch die ionisierende Strahlung 1 induzierten Brechungsindexänderungen der Sensorschicht 21 mittels photothermischer Responsemessungen aus der besagten modulierten Anregung der Sensorschicht 21, wobei die Brechungsindexänderung eine Änderung der photothermischen Response 51 verursacht, und
- - Auswerten der photothermischen Responseänderungen und Umsetzung in kalibrierte Dosiswerte der eingefallenen ionisierenden Strahlung 1.
Fig. 1 zeigt dazu eine Sensorschicht 21, die durch Ionenimplantation an der
Oberfläche des Substrats 2 erzeugt wurde und die der ionisierenden Strahlung
1 ausgesetzt ist. Die Strahlung 1 verursacht die oben erwähnten Änderungen
des Brechungsindexes der Sensorschicht 21. Die in Fig. 1 angedeutete
implantierte Sensorschicht 21 wird beispielsweise folgendermaßen erzeugt.
An der Oberfläche einer Glasscheibe als Substrat 2 wird durch Implantation
von Siliziumionen (Si⁺-Ionen) mit einer Energie zwischen 50 und 1 50 keV und
einer Dosis von 2 bis 5 × 1017/cm2 eine SiOx-Schicht mit einer Dicke von 0,1 bis
0,5 µm erzeugt. Diese Sensorschicht 21 besitzt im sichtbaren sowie im nahen
Infrarot-Spektralbereich einen deutlich größeren Brechungsindex als das
Glassubstrat, so daß zwischen Sensorschicht 21 und Substrat 2 eine optische
Grenzfläche besteht. Der Raum zwischen dieser Grenzfläche und der
Oberfläche des Substrats 2 bildet einen Fabry-Perot-Resonator.
Die bei der Ionenimplantation entstandenen Si-Precipitate sowie eintretende
Strahlungsschäden bewirken außerdem eine relativ starke Absorption von
Licht des oben genannten Spektralbereiches in dieser Sensorschicht 21.
Aus einer Anregungseinheit 4 zur periodischen Anregung der Sensorschicht
21 wird intensitätsmoduliertes Laserlicht 41 über ein Objektiv 3 in die
Sensorschicht 21 fokussiert. Dadurch werden in einem Anregungsgebiet 22
thermische Wellen generiert, die infolge der Temperaturabhängigkeit des
komplexen Brechungsindexes der Sensorschicht 21 die Resonanzeigenschaften
des Fabry-Perot-Resonators modulieren. Die von der Sensorschicht 21 durch
die periodische Anregung erzeugte photothermische Response 51, die in
diesem Fall als reflektierte Response 51 erfaßt werden soll, wird über das
Objektiv 3 und mittels eines Strahlteilers 52 auf optische Sensormittel 5
ausgekoppelt.
Die über die Sensormittel 5 mittels Lock-in-Technik aufgenommene
photothermische Response 51 wird in der nachfolgenden Auswerteeinheit 6
auf Veränderungen analysiert, und diese Veränderungen, die zur
Brechungsindexänderung der Sensorschicht 21 äquivalent sind, werden in
kalibrierte Dosiswerte der ionisierenden Strahlung 1 umgesetzt.
Eine andere Art der Erzeugung der Sensorschicht 21 ist in Fig. 2 symbolisch
dargestellt. Hier soll die Sensorschicht 21 durch Aufdampfen, Sputtern oder
ähnliche Techniken oberflächlich aufgetragen sein, wobei die optischen
Eigenschaften zu den obengenannten gleichwertig sind. Die optischen
Eigenschaften werden im wesentlichen durch alle bekannten Prozeßparameter
bei der Erzeugung von Schichten beeinflußt. Die einfachste Art der
Beeinflussung ist im Falle des Sputterns oder Aufdampfens über die Wahl des
Materials sowie über die geometrische Schichtdicke der Sensorschicht 21
gegeben.
Bei der Ionenimplantation zur Schichterzeugung lassen sich die Einstellungen
der Eigenschaften einfach über die Ionenenergie und die Dosis vornehmen.
Dazu zeigt Fig. 9 ein Beispiel zur Wahl eines geeigneten Arbeitspunktes AP
entlang der Kennlinie des photothermischen Meßsignals |K| in Abhängigkeit
von der Dosis der Si⁺-Implantation in Quarzglas bei einer Ionenenergie von
50 keV. Deutlich sichtbar ist der steile Anstieg des Meßsignals |K| im
Dosisbereich oberhalb 3 × 1017/cm2. Damit entfaltet die Sensorschicht 21 in
diesem Bereich ihre größte Empfindlichkeit gegenüber strukturellen
Änderungen. Die Sensorschicht 21 wird also für die Messung der Dosis von
ionisierender Strahlung 1 (energiereiche Teilchen oder Photonen) so präpariert,
daß der Arbeitspunkt AP der Sensorschicht 21 am Beginn des steilen Anstiegs
der Kennlinie liegt. Das entspricht im angegebenen Beispiel einer
Si⁺-Implantation mit einer Dosis 3,8 × 1017/cm2.
Jedes energiereiche Teilchen oder Photon der ionisierenden Strahlung 1, das
nun auf die Sensorschicht 21 trifft und dort Energie deponiert (siehe Fig. 1)
erzeugt zusätzliche strukturelle Defekte. Bei der Implantation von Ionen oder
neutralen Teilchen als ionisierende Strahlung 1 kann das bis zu Änderungen
der stöchiometrischen Zusammensetzung des Materials der Sensorschicht 21
führen. Durch diesen Effekt werden die optischen Schichtparameter verändert
und der Fabry-Perot-Resonator verstimmt. Bei der Lage des Arbeitspunktes AP
gemäß Fig. 9 bewirkt das einen Anstieg des photothermischen Meßsignals |K|,
das aus der aufgenommenen photothermischen Response 51 gewonnen wird.
Durch geeignete Wahl des Arbeitspunktes AP wird ein monotoner Charakter
der Reflexions-/Transmissions-Kennlinie der Sensorschicht 21 in dem
gewünschten Bereich der Ionendosis erreicht, so daß durch Kalibrierung eine
eindeutige Zuordnung der Meßgröße |K| zur eingefallenen Strahlungsdosis
gegeben ist. Fig. 7 zeigt das für den Fall einer SiO2-Sensorschicht 21. Mit
steigender Dosis der ionisierenden Strahlung, d. h. der 100 keV - Siliziumionen
bzw. der 60 keV - Sauerstoffionen, wächst das Meßsignal im Dosisbereich
4 bis 12 × 1016 cm⁻2 stetig an.
Durch eine Kalibrierung ist dem photothermischen Meßsignal |K| direkt die
Ionendosis zuordenbar. Bei Vergleichsmessungen wird in diesem Fall eine
Meßgenauigkeit von ± 2% erreicht.
Wird die SiO2-Schicht durch eine 250 nm dicke Ti-Schicht auf einem
Glassubstrat ersetzt, so ergibt sich bei Implantation von 60 keV - Stick
stoffionen die in Fig. 8 dargestellte Dosisabhängigkeit des Thermowellen-
Meßsignals. Die Verstimmung des Fabry-Perot-Resonators ist in diesem Falle so
stark, daß monotonem Anstieg der Meßwerte im Dosisbereich bis 5,5 ×
1016 cm⁻2 ein steiler Abfall folgt. Die Empfindlichkeit der Sensorschicht ist in
diesem Dosisbereich (6,0 bis 7,5 × 1016 cm⁻2) maximal. Die Meßgenauigkeit der
Dosis liegt hier unter 1% zuzüglich des Fehlers der Kalibrierung.
Der Arbeitsbereich des photothermischen Strahlungssensors läßt sich den
unterschiedlichen Meßproblemen (Strahlungsart, Dosisbereich) durch Wahl
des Sensormaterials und der Schichtdicke sowie der Laserwellenlänge und
Modulationsfrequenz des Meßsystems optimal anpassen.
Bei der in Fig. 2 auf die Oberfläche des Substrats 2 aufgebrachten
Sensorschicht 21 erfolgen photothermische Anregung durch das Laserlicht 41
und Aufnahme der photothermischen Response 51 in Reflexion von der
Substratrückseite durch das Substrat 2 hindurch in gleicher Weise wie in Fig. 1.
In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäßer Sensor mit der gleichen Auslesevariante (in
Reflexion ausgelesene implantierte Sensorschicht 21) wie in Fig. 1 dargestellt
mit der Besonderheit, daß zur Anregung ein photothermisches
Heterodynverfahren nach Wagner et al. (DE 40 35 266 C2) verwendet wird.
Die Anregungseinrichtung 4 besteht zu diesem Zweck aus zwei einfach
intensitätsmodulierten Lasern 43, die mit unterschiedlichen, eng benachbarten
Modulationsfrequenzen f1 und f2 (Differenz z. B. 10 kHz) durch eine
Steuereinheit 44 angesteuert werden. Das modulierte Laserlicht 41 beider
Laser 43 wird mittels eines Strahlteilers 42 zu einem doppeltmodulierten Strahl
zusammengefügt, der dann in gleicher Weise wie in Fig. 1 auf die
Sensorschicht 21 einwirkt und als reflektierte photothermische Response 51
wiederum über den Strahlteiler 52 auf die Sensormittel 5 ausgekoppelt wird.
Die Sensormittel 5 verfügen über eine Lock-in-Technik, die ein
photothermisches Meßsignal vorzugsweise auf der Differenzfrequenz f1 - f2
ausfiltert. Diese Methode der Erfassung eines Thermowellensignals der
Sensorschicht 21 zeichnet sich durch besonders hohe Empfindlichkeit und
einfache Verschiebbarkeit der Modulationsfrequenzen f1 und f2 (bei
konstanter Differenz) aus. Zur Umsetzung der photothermischen Meßsignale
in Dosiswerte der eingefallenen Strahlung 1 arbeitet die Auswerteeinheit 6 in
gleicher Weise, wie unter Fig. 1 angegeben.
Eine für die meisten Anwendungen ebenfalls geeignete, ausreichend
empfindliche Auslesemethode für einen erfindungsgemäßen Sensor ist in Fig.
4 gezeigt. Hier wird mit einem photothermischen Homodynprinzip gearbeitet.
Ohne Einschränkung der Gleichwertigkeit und Austauschbarkeit mit der
implantierten Sensorschicht 21 ist hier (wie in Fig. 2) eine aufgedampfte oder
gesputterte Sensorschicht 21 der ionisierenden Strahlung 1 zugewandt.
Intensitätsmoduliertes Laserlicht 41 aus der Anregungseinrichtung 4
durchquert den Auslese-Strahlteiler 52 und wird mittels des Objektivs 3 auf die
als Fabry-Perot-Resonator wirkende Sensorschicht 21 fokussiert. Das geschieht
wiederum durch das Substrat 2 hindurch ins Anregungsgebiet 22 der
Sensorschicht 21.
In den Sensormitteln 5 ist eine zweite Laserquelle enthalten. Dieser Laser 54
sendet einen unmodulierten Sondenstrahl 56 aus, der gegenüber dem
modulierten Laserlicht 41 eine deutlich verschiedene Wellenlänge aufweist.
Der Sondenstrahl 56 wird über die Strahlteiler 52 und 53 geleitet und durch
das Objektiv 3 ebenfalls in das Anregungsgebiet 22 der Sensorschicht 21
fokussiert. Nach einer Reflexion trägt der Sondenstrahl 56 die
photothermische Response 51, die ihm durch die Sensorschicht 21 infolge
ihrer Anregung durch das modulierte Laserlicht 41 aufgeprägt wurde. Mittels
der Strahlteiler 52 und 53 erfolgt die Auskopplung des Sondenstrahls 56, so
daß die ihm aufmodulierte photothermische Response 51 auf die
Detektionsmittel 55 geleitet wird. Durch eine Lock-in-Technik auf einer der
Modulationsfrequenz der Anregungseinrichtung 4 entsprechenden Frequenz
sind mit der Auswerteeinheit 6 wie im vorigen Beispiel Änderungen der
photothermischen Response 51 erkennbar und werden in Dosiswerte der
eingefallenen ionisierenden Strahlung 1 umgesetzt.
Fig. 5 zeigt eine weitere Abwandlung des heterodynen Ausleseverfahrens
nach Fig. 3. Zusätzlich zur Doppelmodulation mit den Anregungsfrequenzen
f1 und f2 wird mit Lasern 43 gearbeitet, die unterschiedliche Wellenlängen
λ1 und λ2 aufweisen. Die Wellenlänge λ1 ist dabei auf eine maximale
Energiedeponierung in der Sensorschicht 21 abgestimmt, während die
Wellenlänge λ2 das Auslesen der photothermischen Response 51 im Bereich
des Maximums der Strahlungsempfindlichkeit der Sensorschicht 21 sichert.
Die Auslesung der photothermischen Response 51 erfolgt in Fig. 5 in
Transmission. Diese Variante ist vorteilhaft bei der intervallmäßigen
Bestimmung der eingefallenen Dosis ionisierender Strahlung 1 (nicht
dargestellt) anwendbar. Das Substrat 2 mit Sensorschicht 21 wird dazu
zweckmäßig vom Strahlungsort in die Auswertungseinrichtung überführt.
Das aus Anregungslasern 43 bereitgestellte, modulierte Laserlicht 41 besteht
aus zwei Teilstrahlen mit unterschiedlichen, von der Steuereinheit 44
bereitgestellten Modulationsfrequenzen f1 und f2 sowie verschiedenen
Wellenlängen λ1 und λ2, die - wie bei heterodyner Responseanalyse üblich - vor
zugsweise koaxial über einen Strahlteiler 42 zusammengefügt und durch
das Objektiv 3 in die Sensorschicht 21 fokussiert werden. Dabei ist es
unerheblich, ob das Laserlicht 41 durch das Substrat 2 hindurch oder direkt
auf die Sensorschicht 21 trifft. In diesem Fall wird die photothermische
Response 51 in Transmissionsrichtung mittels eines gleichwertigen Objektivs 3
auf die Sensormittel 5 geführt und auf einer Mischfrequenz (z. B. der
Differenzfrequenz) nach dem photothermischen Heterodynprinzip ausgefiltert.
Die Auswerteeinheit 6 arbeitet wie in den übrigen Beispielen.
Ein grundlegend abweichendes Ausführungsbeispiel beinhaltet eine anders
geartete Anordnung der Sensorschicht 21, die zudem auch die Art der
Auslesung der photothermischen Response 51 vereinfacht.
Die Sensorschicht 21 wird - wie in Fig. 6 gezeigt - direkt auf die Endfläche
einer optischen Lichtleitfaser 33 aufgebracht. Die Art und Weise dieser
Beschichtung erfolgt wie in den vorangegangenen Beispielen durch
Implantation oder Bedampfen bzw. Sputtern. In die Endfläche, und zwar auf
Kern 31 und Hülle 32 der Lichtleitfaser 33, werden gemäß der Darstellung in
Fig. 6 z. B. Si⁺-Ionen implantiert. Eine Beschichtung mit dielektrischen oder
auch metallischen Schichten geeigneter Transparenz (für die verwendete
Laserwellenlänge der Anregungseinrichtung 4) ist dem gleichwertig und
unkompliziert herstellbar (nicht gezeichnet). Als "Substrat" für diese
Ausführungsform des Sensors eignen sich alle Lichtleitfasern mit kleinem
Durchmesser (≦ 50 µm). Bevorzugt werden Monomode-Fasern (ca. 10 µm
Durchmesser) eingesetzt. Die Funktion der Strahlteiler 42, 52, 53 aus den
Varianten des 1. Beispieles kann vorteilhaft durch Faserkoppler übernommen
werden. Die Sensorkomponenten Anregungseinrichtung 4, Sensormittel 5 und
Auswerteeinheit 6 bleiben prinzipiell unverändert in Funktion und Art der
Laseranregung und Signalauswertung. Die Führung des modulierten
Laserlichts 41 (und gegebenenfalls des unmodulierten 56) sowie der
transmittierten oder reflektierten photothermischen Response 51 macht im
Vergleich zu den Varianten des ersten Ausführungsbeispieles eine Justierung
der Laserfokussierung mittels des Objektivs 3 überflüssig. Auch die Ein- und
Auskopplung der Laserstrahlen ist wegen entsprechender Faserkoppler
justierfreundlich und macht die Justage der in den Fig. 1, 3, 4 und 5
dargestellten Strahlteilerwürfel 42 bzw. 52 entbehrlich. Die daraus
resultierende mechanische Stabilität und Reduzierung des Rauschpegels
machen diese Ausführungsform des Sensors besonders geeignet für in-vivo
Messungen von hohen Bestrahlungsdosen und für die Überwachung der
Bestrahlungsdosis in gefährdeten Bereichen.
Gegenüber den bekannten Lösungen des Standes der Technik (z. B. Büker und
Häsing) zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung durch extrem kleines
empfindliches Volumen (Sensorschicht 21 im Extremfall in der Größe des
Durchmessers einer Lichtleitfaser 33), die Möglichkeit der Abstimmung auf die
zu messende Strahlungsart und den interessierenden Dosisbereich sowie die
Möglichkeit der Ausheilung der strahlungsinduzierten Defekte der
Sensorschicht 21 aus. Letzteres kann vorteilhaft durch kurzzeitige Erhöhung
der Leistungsdichte des Anregungslasers in der Anregungsrichtung (ohne
Sonderbehandlung der Sensorschicht 21) erfolgen.
Claims (33)
1. Verfahren zur Messung der Strahlungsdosis ionisierender Strahlung mittels
optischen Nachweises von strahlungsbedingten Strukturänderungen in
einem Sensormaterial, gekennzeichnet durch die Schrittfolge
- - Bereitstellung des Sensormaterials in Form einer auf einem Substrat (2) aufgebrachten, im wesentlichen planparallelen Sensorschicht (21), die mindestens für eine bestimmte Laserwellenlänge ausreichend transparent ist, aber auch Anteile dieser Laserwellenlänge absorbiert und einen gegenüber dem Substrat (2) verschiedenen Brechungsindex aufweist, so daß die Sensorschicht (21) für die besagte Laserwellenlänge einen Fabry-Perot-Resonator darstellt,
- - Einbringen der Sensorschicht (21) in die zu messende ionisierende Strahlung (1), wobei diese Strahlung Änderungen des Brechungsindexes der Sensorschicht (21) induziert,
- - Bestrahlen der Sensorschicht (21) mit fokussiertem, intensitätsmoduliertem Laserlicht (41) der besagten Laserwellenlänge zur periodischen Anregung der Sensorschicht (21) mit der Folge einer periodischen Änderung der effektiven optischen Resonatorlänge des Fabry-Perot-Resonators,
- - Erfassen der durch die ionisierende Strahlung (1) induzierten Brechungsindexänderungen der Sensorschicht (21) mittels photothermischer Responsemessung aus der besagten modulierten Anregung der Sensorschicht (21), wobei die Brechungsindexänderung der Sensorschicht (21) eine Änderung der photothermischen Response (51) verursacht, und
- - Auswerten der photothermischen Responseänderungen und Umsetzen in kalibrierte Dosiswerte der eingefallenen ionisierenden Strahlung (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fabry-Perot-Resonator so abgestimmt wird, daß er auf einer Flanke
seiner Reflexions-/Transmissionskennlinie arbeitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorschicht (21) eine transparente Matrix und absorbierende
Zentren enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensorschicht (21) eine dielektrische Schicht verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensorschicht (21) eine Halbleiterschicht verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensorschicht (21) eine geeignete Metallschicht verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die photothermische Response (51) mittels eines einfach modulierten
und eines unmodulierten Laserstrahls aufgenommen wird, wobei die von
der Sensorschicht (21) dem eingangs unmodulierten Laserstrahl
aufgeprägte Modulation analysiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die photothermische Response (51) eines doppelt modulierten
Laserstrahls durch Auswertung einer resultierenden Mischfrequenz aus
dem Laserlicht nach dessen Wechselwirkung mit der Sensorschicht (21)
aufgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die photothermische Response (51) mittels zweier, einfach modulierter
Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge aufgenommen wird, wobei die
Wahl der einen Wellenlänge eine maximale Energiedeponierung in der
Sensorschicht (21) verursacht und die andere Wellenlänge zum Auslesen
der photothermischen Response (51) dem Bereich des Maximums der
Strahlungsempfindlichkeit der Sensorschicht (21) angepaßt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die ionisierende Strahlung (1) induzierten
Strukturänderungen mittels Aufnahme der photothermische Response (51)
in Reflexion erfaßt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die ionisierende Strahlung (1) induzierten
Strukturänderungen mittels Aufnahme der photothermische Response (51)
in Transmission erfaßt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die ionisierende Strahlung (1) induzierten
Strukturänderungen mittels Aufnahme der photothermisch modulierten
Streuung erfaßt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung der photothermischen Response (51) permanent
während der Einwirkung ionisierender Strahlung (1) erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung der photothermischen Response (51) vor und nach einer
bestimmten Dauer der Einwirkung ionisierender Strahlung (1) erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die ionisierte Strahlung (1) induzierten Strukturänderungen
der Sensorschicht (21) durch zusätzliche Energiedeponierung ausgeheilt
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die strahlungsinduzierten Strukturänderungen der Sensorschicht (21)
durch intensive Laserbestrahlung ausgeheilt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die strahlungsinduzierten Strukturänderungen der Sensorschicht (21)
durch Tempern ausgeheilt werden.
18. Vorrichtung zur Messung der Strahlungsdosis ionisierender Strahlung, in
der in einem Sensor Materialeigenschaften durch die einfallende Strahlung
einer Veränderung unterworfen sind und diese Änderungen der
Eigenschaften optisch ausgelesen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Sensor eine auf einem Substrat (2) aufgebrachte, im wesentlichen planparallele Sensorschicht (21), die mindestens für eine definierte Laserwellenlänge ausreichend transparent, aber auch teilweise absorbierend ist und einen gegenüber dem Substrat (2) verschiedenen Brechungsindex aufweist, enthält,
- - eine Anregungseinrichtung (4) zur periodischen Anregung der Sensorschicht (21) mit fokussiertem, intensitätsmoduliertem Laserlicht (41) der besagten Laserwellenlänge vorhanden ist, wobei die Sensorschicht (21) für das modulierte Laserlicht (41) einen Fabry-Perot- Resonator darstellt, dessen effektive Resonatorlänge sich infolge einer photothermischen Energiedeponierung periodisch ändert,
- - optische Sensormittel (5) zur Aufnahme der photothermischen Response (51) der Sensorschicht (21) infolge der besagten modulierten Anregung der Sensorschicht (21) sowie
- - eine Auswerteeinheit (6) zur Umsetzung von photothermischen Responseänderungen in kalibrierte Dosiswerte der ionisierenden Strahlung (1) vorgesehen sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorschicht (21) eine dielektrische Schicht ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorschicht (21) eine Halbleiterschicht ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorschicht (21) eine für die besagte Laserwellenlänge
transparente Matrix mit absorbierenden Zentren aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorschicht (21) eine durch Ionenimplantation auf Glassubstrat
erzeugte SiOx-Schicht von 0,1 bis 0,5 µm Dicke ist, die durch Beschuß mit
Si⁺-Ionen mit Energien zwischen 50 und 150 keV mit einer Dosis von
2 bis 5 × 1017/cm2 entsteht.
23. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch die Sensorschicht (21) gebildete Fabry-Perot-Resonator auf
eine Flanke seiner Kennlinie (24) einstellbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anregungseinrichtung (4) einen intensitätsmodulierten
Anregungslaser der besagten definierten Laserwellenlänge aufweist und
die optischen Sensormittel (5) einen unmodulierten Laserstrahl, der durch
die Anregung der Sensorschicht (21) eine Modulation erfährt und somit
Träger der photothermische Response (51) wird, sowie Detektionsmittel
zur Analyse dieser Responsemodulation enthalten.
25. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anregungseinrichtung (4) Mittel zur Erzeugung eines doppelt
intensitätsmodulierten Anregungslaserstrahls enthält und die optischen
Sensormittel (5) Detektionsmittel enthalten, die mindestens einen Anteil
des anregenden doppeltmodulierten Laserlichts (41) nach seiner
Wechselwirkung mit der Sensorschicht (21) aufnehmen und auf einer aus
den Anregungsmodulationsfrequenzen (f1; f2) durch Mischung in der
Sensorschicht (21) resultierenden Mischfrequenz die photothermische
Response (51) der Sensorschicht (21) ausfiltern.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anregungseinrichtung (4) zwei einfach intensitätsmodulierte Laser
(43) unterschiedlicher Wellenlänge (λ1; λ2) enthält, die auf dasselbe Gebiet
der Sensorschicht (21) fokussiert sind, wobei die eine Wellenlänge (λ1) auf
eine maximale Energiedeponierung in der Sensorschicht (21) abgestimmt
und die andere Wellenlänge (λ2) dem Auslesen der photothermischen
Response (51) in einem Bereich der maximalen Strahlungsempfindlichkeit
der Sensorschicht (21) angepaßt ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die optischen Sensormittel (5) bezüglich der Richtung des modulierten
Laserlichtes aus der Anregungseinrichtung (4) in Reflexion angeordnet
sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die optischen Sensormittel (5) bezüglich der Richtung des modulierten
Laserlichtes aus der Anregungseinrichtung (4) in Transmission angeordnet
sind.
29. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die optischen Sensormittel (5) bezüglich der Richtung des modulierten
Laserlichtes aus der Anregungseinrichtung (4) in einem Raumwinkel der
Rückstreuung des Laserlichts angeordnet sind.
30. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anregungseinrichtung (4) und die Sensormittel (5) zur Aufnahme
der photothermischen Response (51) über mindestens ein fokussierendes
Objektiv (3) optisch mit der Sensorschicht (21) gekoppelt sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anregungseinrichtung (4) und die Sensormittel (5) zur Aufnahme
der photothermischen Response (51) über mindestens einen
Lichtwellenleiter (33) optisch mit der Sensorschicht (21) gekoppelt sind.
32. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtwellenleiter (33) vorzugsweise eine Lichtleitfaser vom
Monomode-Typ ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtwellenleiter das Substrat (2) für die Sensorschicht (21)
darstellt, wobei sich die Sensorschicht (21) an einer der Endflächen des
Lichtwellenleiters (33) befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996150073 DE19650073A1 (de) | 1996-12-03 | 1996-12-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Strahlungsdosis ionisierender Strahlung |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1996150073 DE19650073A1 (de) | 1996-12-03 | 1996-12-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Strahlungsdosis ionisierender Strahlung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19650073A1 true DE19650073A1 (de) | 1998-06-04 |
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ID=7813482
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996150073 Withdrawn DE19650073A1 (de) | 1996-12-03 | 1996-12-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Strahlungsdosis ionisierender Strahlung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19650073A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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CN111487668A (zh) * | 2020-05-28 | 2020-08-04 | 中国工程物理研究院激光聚变研究中心 | 一种超强激光驱动多辐射源的同轴测量系统 |
CN113260878A (zh) * | 2018-12-21 | 2021-08-13 | 皇家学术促进会/麦吉尔大学 | 放射剂量计 |
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1996
- 1996-12-03 DE DE1996150073 patent/DE19650073A1/de not_active Withdrawn
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