DE19649174A1 - Verbesserter Motorbremszyklus - Google Patents
Verbesserter MotorbremszyklusInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L13/00—Modifications of valve-gear to facilitate reversing, braking, starting, changing compression ratio, or other specific operations
- F01L13/06—Modifications of valve-gear to facilitate reversing, braking, starting, changing compression ratio, or other specific operations for braking
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02D—CONTROLLING COMBUSTION ENGINES
- F02D13/00—Controlling the engine output power by varying inlet or exhaust valve operating characteristics, e.g. timing
- F02D13/02—Controlling the engine output power by varying inlet or exhaust valve operating characteristics, e.g. timing during engine operation
- F02D13/04—Controlling the engine output power by varying inlet or exhaust valve operating characteristics, e.g. timing during engine operation using engine as brake
Description
Die Erfindung betrifft allgemein eine
Motorbremsverzögerungseinrichtung des Dekompressionstyps
und insbesondere einen verbesserten Motorbremszyklus für
eine derartige Motorbremsverzögerungseinrichtung.
Die vorliegende Anmeldung steht im Zusammenhang mit den
folgenden anhängigen U.S.-Patentanmeldungen, deren
gesamter Inhalt durch Bezugnahme mit zum Gegenstand der
vorliegenden Anmeldung gemacht wird:
U.S.-Patentanmeldung Nr. 08/275, 118 "SOLENOIDVENTIL FÜR
KOMPRESSIONS-MOTORBREMSE (SOLENOID VALVE FOR COMPRESSION-
TYPE ENGINE RETARDER)", eingereicht am 14. Juli 1994 durch
Steven W. Reedy,
und
"ZWECKBESTIMMTER KIPP- BZW. SCHWINGHEBEL UND NOCKENANORDNUNG FÜR EIN KOMPRESSIONSBREMSSYSTEM (DEDICATED ROCKER LEVER AND CAM ASSEMBLY FOR A COMPRESSION BRAKING SYSTEM)", eingereicht am gleichen Tage wie die vorstehend genannte Anmeldung durch Reedy et al.
"ZWECKBESTIMMTER KIPP- BZW. SCHWINGHEBEL UND NOCKENANORDNUNG FÜR EIN KOMPRESSIONSBREMSSYSTEM (DEDICATED ROCKER LEVER AND CAM ASSEMBLY FOR A COMPRESSION BRAKING SYSTEM)", eingereicht am gleichen Tage wie die vorstehend genannte Anmeldung durch Reedy et al.
Motorbremsverzögerungseinrichtungen des Dekompressionstyps
sind allgemein bekannt. Derartige Vorrichtungen können als
Motorbremse oder Motorverzögerungseinrichtung bezeichnet
werden, wobei unabhängig von der Bezeichnung die
theoretische Wirkungsweise im wesentlichen gleich ist. Im
folgenden wird die Bezeichnung Motorbremse verwendet. Im
allgemeinen sind derartige Motorbremsen so ausgelegt, daß
die Auslaßventile oder ein spezielles Bremsventil eines
Zylinders einer Brennkraftmaschine nahe dem Ende des
Verdichtungstakts bzw. -hubs geöffnet wird. Als Ergebnis
hiervon wird die Arbeit, die beim Verdichten der
Einlaßluft verrichtet wurde, während des Expansionshubs
bzw. -takts nicht wiedergewonnen, sondern vielmehr durch
das Auslaßsystem (und das Kühlsystem) des Motors als
Verlustleistung abgeführt.
Bei einem typischen Motorbremszyklus nach dem Stand der
Technik werden die Auslaßventile oder ein zweckbestimmtes
Bremsventil für den Zylinder in der Nähe des Endes des
Verdichtungstakts bzw. -hubs (bei der Annäherung an den
oberen Totpunkt) geöffnet und zumindest über den
Expansionstakt und den Auslaßtakt offengehalten. Beim
Öffnen des Ventils nahe dem Ende des Verdichtungstakts
wird die verdichtete Luft in dem Zylinder aus dem Zylinder
abgelassen, so daß die auf den Zylinder bzw. Kolben
ausgeübte Druckkraft während des Expansionstakts reduziert
wird. Ein derartiger Motorbremszyklus weist jedoch eine
Reihe von Problemen auf. Beispielsweise wird dadurch, daß
mit dem Öffnen des Bremsventils bis zum Ende des
Kompressionstakts gewartet wird, ein beträchtlicher Druck
innerhalb des Zylinders aufgebaut, der durch den
Schaltkreis bzw. die Betätigungseinrichtung, die das
Ventil öffnet, überwunden werden muß, wodurch eine
beträchtliche mechanische Beanspruchung des Motors erzeugt
wird. Da das bekannte Bremsventil während des
Expansionstakts geöffnet bleibt, wird zudem während des
Expansionstakts eine Luftströmung von dem Auslaßkrümmer in
den Zylinder erzeugt, die eine den Kolben nach unten
drückende Kraft erzeugt, wodurch eine negative Bremsarbeit
erzeugt wird. Dies stellt offensichtlich das Gegenteil der
beabsichtigten Wirkung des Motorbremszyklus dar.
Ausgehend von dem Stand der Technik besteht somit ein
Bedarf an einem verbesserten Motorbremszyklus, der die
mechanische Belastung des Motors, die durch das Öffnen der
Auslaß- oder Bremsventile verursacht wird, reduziert und
der die negative Bremsarbeit, die während des
Expansionstakts erzeugt wird, reduziert oder eliminiert.
Die vorliegende Erfindung dient der Deckung dieses Bedarfs
und der Lösung der vorstehend genannten Probleme.
Die Erfindung betrifft insbesondere einen verbesserten
Motorbremszyklus, bei dem das Auslaßventil bzw. die
Auslaßventile oder ein zweckbestimmtes Bremsventil während
des Verdichtungstakts wesentlich früher geöffnet werden,
als dies bei bekannten Bremszyklen der Fall ist. Dadurch,
daß das Bremsventil früher geöffnet wird, kann sich nicht
ein derart hoher Druck in dem Zylinder aufbauen, wie dies
beim Stand der Technik der Fall ist, wodurch eine
geringere Kraft erforderlich ist, um das Bremsventil
aufzudrücken. Zusätzlich wird eine erhöhte Bremsleistung
dadurch erzeugt, daß die Luftladung, die sich während des
Verdichtungstakts in dem Zylinder befindet, erhöht wird.
Dies wird dadurch erreicht, daß der Turboladerdruck durch
Eliminieren der Neben- bzw. Verlustströmung in die
Auslaßventile und aus diesen heraus erhöht wird. Die
erhöhte Luftmasse wird zudem dadurch erzeugt, daß ein
Bremseinlaßvorgang eingefügt wird, der das bzw. die
Ventile öffnet, wobei der Beginn etwa in der Mitte des
Einlaßtakts bzw. -hubs und das Ende in der ersten Hälfte
des Verdichtungstakts bzw. -hubs liegt. Das Ergebnis
hiervon ist eine erhöhte Bremsarbeit und eine niedrigere
mechanische Belastung des Motors.
In einer Ausführungsform der Erfindung weist ein
Motorbremszyklus zum Betätigen einer Motorbremse die
folgenden Schritte auf:
- (a) Beginnen des Öffnens eines Bremsventils in einem Motorzylinder während einer zweiten Hälfte eines Verdichtungshubs eines Kolbens in dem Motorzylinder; (b) Öffnen des Bremsventils auf eine maximale Verschiebung bzw. einen maximalen Hub, bevor der Kolben den oberen Totpunkt erreicht hat; und (c) Schließen des Bremsventils während einer ersten Hälfte eines Expansionshubs des Kolbens.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist ein
Motorbremszyklus zum Betätigen einer Motorbremse die
folgenden Schritte auf: (a) Öffnen eines Bremsventils in
einem Motorzylinder, bevor ein Kolben in dem Motorzylinder
den oberen Totpunkt erreicht hat; und (b) Schließen des
Bremsventils nach dem oberen Totpunkt im wesentlichen an
dem Punkt, an dem eine Auslaßgasrückströmung zurück durch
das Bremsventil auftreten würde, wenn das Bremsventil
nicht geschlossen wäre.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung umfaßt ein
Motorbremszyklus zur Betätigung einer Motorbremse die
Schritte: (a) Halten eines Bremsventils in einem
Motorzylinder während eines gesamten Auslaßhubs eines
Kolbens in dem Motorzylinder in einer geschlossenen
Stellung; (b) Öffnen des Bremsventils während eines
Einlaßhubs des Kolbens und (c) Schließen des Bremsventils
während einer ersten Hälfte eines Verdichtungshubs des
Kolbens.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist ein
Motorbremszyklus zur Betätigung einer Motorbremse die
folgenden Schritte auf: (a) Beginnen des Öffnens eines
Bremsventils in einem Motorzylinder während einer zweiten
Hälfte eines Verdichtungshubs eines Kolbens in dem
Motorzylinder; (b) Öffnen des Bremsventils auf eine
maximale Verschiebung bzw. einen maximalen Hub, bevor sich
der Kolben im oberen Totpunkt befindet; (c) Schließen des
Bremsventils während einer ersten Hälfte eines
Expansionshubs des Kolbens; (d) Halten des Bremsventils in
einer geschlossenen Stellung während eines verbleibenden
Teils des Expansionstakts; (e) Halten des Bremsventils
während eines vollständigen Auslaßhubs des Kolbens in der
geschlossenen Stellung, (f) Öffnen des Bremsventils
während eines Einlaßhubs des Kolbens und (g) Schließen des
Bremsventils während einer ersten Hälfte des
Verdichtungshubs des Kolbens.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert unter Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen, in denen
Fig. 1 ein Graph der relativen Ventilverschiebung über dem
Kurbelwinkel des Motors ist,
Fig. 2 ein Graph des relativen Auslaßmassendurchlasses
über dem Kurbelwinkel des Motors ist,
Fig. 3 ein Graph des relativen Zylinderdruckes über dem
Kurbelwinkel des Motors ist und
Fig. 4 ein Graph der relativen Zylinderbremsarbeit über
dem Kurbelwinkel des Motors ist.
Der erfindungsgemäße verbesserte Motorbremszyklus wird
dadurch erhalten, daß ein oder mehrere Auslaßventile oder
ein oder mehrere zweckbestimmte Bremsventile, die im
folgenden beide als "ein Bremsventil" bezeichnet werden,
in einer speziellen, vorgeschriebenen Art und Weise
verschoben werden. Fig. 1 ist ein Graph, der die relativen
Ventilverschiebungen über dem Kurbelwinkel für einen
typischen Viertakt-Dieselmotor darstellt (jeder Takt
entspricht einer Kurbelwellendrehung von 180°). Die Kurve
2 zeigt die normale Verschiebung eines Auslaßventils und
die Kurve 3 zeigt die normale Verschiebung eines
Einlaßventils, während die Kurve 1 die typische
Verschiebung eines Auslaßventils für eine Motorbremse nach
dem Stand der Technik bei negativer Anbindung bzw. im
Schubbetrieb zeigt. Im Gegensatz zu der dem Stand der
Technik entsprechenden Kurve 1 zeigt die Kurve 4 die für
den verbesserten Bremszyklus gemäß der Erfindung
notwendige Verschiebung des Bremsventils. Es ist für den
Fachmann ersichtlich, daß für den erfindungsgemäßen
verbesserten Motorbremszyklus die normalen Einlaß- und
Auslaßfunktionen bzw. -zeiten nicht modifiziert werden.
Der erfindungsgemäße verbesserte Motorbremszyklus wird am
besten dadurch verständlich, daß drei separate Abschnitte
der Funktion des Zyklus beschrieben werden: Die
Dekompression, die Rückstellung und der Bremseinlaß.
Der Dekompressionsabschnitt des erfindungsgemäßen
verbesserten Bremszyklus ähnelt einem typischen
Bremszyklus gemäß dem Stand der Technik dadurch, daß
Bremsleistung durch Verdichten von Luft während des
Verdichtungstakts erzeugt wird und daß dann vor dem
Expansionstakt Luft in den Abgas- bzw. Auslaßkrümmer
abgelassen wird. Die zeitliche Steuerung des Bremsventils
ist bei der Erfindung jedoch verglichen mit den
Bremszyklen gemäß dem Stand der Technik signifikant
verändert. Die in der Kurve 1 dargestellte Verschiebung
des Bremsventils gemäß dem Stand der Technik beginnt mit
dem Öffnen des Bremsventils bei 12 unmittelbar vor dem
oberen Totpunkt und das Bremsventil ist bis zu dem Punkt
14, der deutlich innerhalb des Expansionstakts liegt,
nicht vollständig geöffnet. Das Bremsventil verbleibt dann
während des Rests des Expansionstakts im wesentlichen weit
geöffnet.
Im Gegensatz dazu bewirkt der erfindungsgemäße verbesserte
Bremszyklus, wie in Kurve 4 in Fig. 1 dargestellt, ein
Öffnen des Bremsventils viel früher in dem
Verdichtungstakt, wie bei Punkt 11 dargestellt. Das
Bremsventil erreicht seine maximale Verschiebung bzw.
Öffnung bei dem Punkt 13, deutlich vor dem oberen
Totpunkt. Dies steht im Gegensatz zu dem Bremsventil gemäß
dem Stand der Technik, das seine volle Verschiebung bzw.
Öffnung bei Punkt 14, das heißt deutlich nach dem oberen
Totpunkt, erreicht. Vorzugsweise sollte das Öffnen des
Bremsventils während der zweiten Hälfte des
Verdichtungstakts beginnen und die volle Öffnung (maximale
Verschiebung) sollte 15-10 Grad vor dem oberen Totpunkt
erreicht sein. Das Schließen des Bremsventils sollte
während des Expansionstakts erfolgen und das Bremsventil
sollte 15-20 Grad nach dem oberen Totpunkt vollständig
geschlossen sein. Es versteht sich für den Fachmann, daß
die exakte zeitliche Steuerung der Dekompression von der
speziellen Auslegung des Motors abhängig ist.
Fig. 2 zeigt den Massendurchlaß des Auslaßgases in den und
aus dem Zylinder als eine Funktion des Kurbelwinkels. Wie
aus Fig. 2 deutlich ersichtlich, ermöglicht es das frühe
Öffnen des Bremsventils in dem erfindungsgemäßen
Motorbremszyklus (Kurve 6), daß Luft aus dem Zylinder (im
Bereich des Punkts 15) viel früher entweichen kann als bei
der zeitlichen Steuerung des Bremsventils gemäß dem Stand
der Technik, die in Kurve 5 dargestellt ist. Fig. 3 zeigt
den Druck innerhalb des Zylinders als Funktion des
Kurbelwinkels. Die Kurve 8 zeigt, daß der erfindungsgemäße
Motorbremszyklus einen Spitzenzylinderdruck 16 aufweist,
der viel niedriger ist als der Spitzenzylinderdruck, der
bei der zeitlichen Steuerung des Bremsventils nach dem
Stand der Technik erzeugt wird, die in Kurve 7 dargestellt
ist. Dieser niedrigere Zylinderdruck ermöglicht es, daß
geringere Kräfte auf das Bremsventil ausgeübt werden, um
dieses zu öffnen, wodurch die mechanische Belastung des
Motors reduziert wird. Dadurch, daß Luft früher aus dem
Zylinder entweichen kann (Fig. 2, Punkt 15), wird
ebenfalls der Zylinderdruck am oberen Totpunkt und am
Beginn des Expansionstakts (Fig. 3, Punkt 17) reduziert.
Wie in Fig. 4 gezeigt, die die Zylinderbremsarbeit über
dem Kurbelwinkel darstellt, führt dies dazu, daß der
größte Teil des Druckes vor dem Expansionstakt aus dem
Zylinder abgelassen ist, wodurch die negative Bremsarbeit,
die von diesem Druck auf den Kolben ausgeübt wird, (Fig.
4, Punkt 18) minimiert wird. Im Gegensatz dazu liegt bei
dem Motorbremszyklus gemäß dem Stand der Technik beim
Beginn des Expansionstakts immer noch ein erheblicher
Zylinderdruck an, wodurch ein ziemlich großer Betrag an
negativer Bremsarbeit am Beginn des Expansionstakts (Fig.
4, Punkt 37) verursacht wird. Fig. 4 zeigt daher die
Reduktion der negativen Bremsarbeit, die durch den
erfindungsgemäßen verbesserten Motorbremszyklus erzielt
wird.
Der Rückstellabschnitt des erfindungsgemäßen verbesserten
Motorbremszyklus reduziert oder eliminiert die negative
Bremsarbeit, die während des Expansionstakts eines
typischen Bremszyklus gemäß dem Stand der Technik (das
Gebiet, das den Punkt 19 in Fig. 4 umgibt) auftritt. Die
Fig. 1 und 2 zeigen, daß die Ursache dieser negativen
Bremsarbeit bei dem Motorbremszyklus gemäß dem Stand der
Technik die Rückströmung der Luft durch die offenen
Auslaßventile (Fig. 1, Punkt 20) und in den Zylinder
(Fig. 2, Punkt 21) ist, die somit dazu beiträgt, den
Kolben in dem Zylinder nach unten zu drücken. Dieses
Drücken trägt dazu bei, die Leistungsabgabe des Motors zu
erhöhen, so daß es eine negative Bremsarbeit darstellt.
Im Gegensatz hierzu schließt der erfindungsgemäße
verbesserte Motorbremszyklus das Bremsventil (Fig. 1,
Punkt 22) an dem Punkt, an dem eine Auslaßgasrückströmung
zurück durch das Bremsventil auftreten würde (Fig. 2,
Punkt 23), so daß die von dem Zylinder bzw. Kolben
ausgeübte negative Bremsarbeit (Fig. 4, Punkt 24)
reduziert oder eliminiert wird. Wenn das Bremsventil kurz
nach dem oberen Totpunkt geschlossen wird und ein
ausreichender Teil des Zylinderdrucks während des
Dekompressionsabschnitts abgelassen wurde, erzeugt die
Abwärtsbewegung des Kolbens des Motors in dem Zylinder
während des Expansionstakts einen Unterdruck in dem
Zylinder (Fig. 3, Punkt 25), der zusätzlich positive
Bremsarbeit erzeugt (Fig. 4, Punkt 26). Dies ist bei dem
Bremszyklus gemäß dem Stand der Technik nicht möglich
aufgrund der Tatsache, daß das Auslaßventil während des
gesamten Expansionstakts offengehalten wird, wodurch die
Erzeugung eines Unterdrucks in dem Zylinder ausgeschlossen
ist.
Unter Bezug auf Fig. 4 ist es für den Fachmann
ersichtlich, daß durch Reduzieren des Betrags der
negativen Bremsarbeit am Punkt 18 und durch Erzeugen
positiver Bremsarbeit im Bereich des Punkts 26 die Netto-
Bremsarbeit, die während des gesamten Expanisonstakts
ausgeübt wird, normalerweise positiv ist, verglichen mit
der großen negativen Bremsarbeit, die während des
Expansionstakts nach dem Stand der Technik gemäß Kurve 9
ausgeübt wird. Zudem bewirkt das Eliminieren des
Auslaßgasrückflusses durch das Bremsventil zudem, daß mehr
von dem Zylinder während des Verdichtungstakts abgelassene
Luft durch den Turbolader strömt, wodurch die
Turbinendrehzahl ansteigt und sich ein erhöhter Ladedruck
ergibt. Dies hat vorteilhafte Wirkungen auf die
Bremsarbeit infolge des Anstiegs der Luftmenge, die
während des Bremseinlaßabschnitts in den Zylinder fließt,
wie im folgenden erläutert.
Es wird nochmals Bezug auf Fig. 1 genommen. Nach dem
Schließen des Bremsventils bei Punkt 22 kurz nach dem
oberen Totpunkt verbleibt das Bremsventil über den Rest
des Expansionstakts und den folgenden Auslaßtakt
geschlossen. Der Bremseinlaßabschnitt des verbesserten
Motorbremszyklus ist ein zweites Öffnen des Bremsventils
am Punkt 27, das etwa in der Mitte der normalen
Einlaßventilbetätigung (Fig. 1, Punkt 28) beginnt und
während der ersten Hälfte des Verdichtungstakts (Fig. 1,
Punkt 29) endet. Die optimale zeitliche Steuerung und
Verschiebung bzw. Öffnung des Bremseinlasses hängt von der
speziellen Konfiguration des Motors ab. Das zweite Öffnen
des Bremsventils dient als zusätzlicher Einlaßzyklus. Wenn
das Bremsventil geöffnet ist (Fig. 1, Punkt 27), strömt
Luft von dem Auslaßkrümmer (Fig. 2, Punkt 30) zurück in
den Zylinder. Der Zylinder nimmt somit Luft sowohl von dem
Einlaßkrümmer während der Einlaßventilbetätigung als auch
von dem Auslaßkrümmer während des Bremseinlasses auf. Die
zusätzliche Luftmenge in dem Zylinder während des
Verdichtungstakts führt zu einem Anstieg der Bremsarbeit,
die früher während dieses Motorzyklus ausgeübt wird (Fig.
4, Punkt 31).
Wenn das Bremsventil in dem Einlaßtakt zu früh geöffnet
wird, wie dies bei dem Bremszyklus gemäß dem Stand der
Technik der Fall ist (Fig. 1, Punkt 32), erfolgt die
anfängliche Luftströmung aus dem Zylinder heraus anstatt
in den Zylinder hinein (Fig. 2, Punkt 33), was wiederum
die Luftmenge, die sich während des Verdichtungstakts in
dem Zylinder befindet, reduziert. Dies reduziert den
Betrag der positiven Bremsarbeit, die von dem Motor
während des Verdichtungstakts ausgeübt wird. Bei dem
verbesserten Bremszyklus gemäß der Erfindung beginnt das
Öffnen des Bremsventils zum Zwecke des Bremseinlasses
(Fig. 1, Punkt 28) daher dann, wenn Luft von dem
Auslaßkrümmer in den Zylinder strömt anstatt aus dem
Zylinder heraus (Fig. 2, Punkt 38). Es ist daher wichtig,
daß das Bremsventil irgendwann während der ersten Hälfte
des Verdichtungstakts geschlossen wird (Fig. 1, Punkt 29).
Dies liegt daran, daß, wenn das Bremsventil während des
Verdichtungstakts zu lange offen gehalten wird, wie dies
bei dem Bremszyklus gemäß dem Stand der Technik der Fall
ist (Fig. 1, Punkt 34), Luft beginnt, aus dem Zylinder zu
entweichen (Fig. 2, Punkt 35), wodurch der Betrag an
Bremsarbeit, der während dieses Motorzyklus geleistet wird
(Fig. 4, Punkt 36), verringert wird. Der erfindungsgemäße
Bremseinlaß wird somit durch Schließen des Bremsventils an
dem Punkt beendet, an dem Luft aus dem Zylinder
auszuströmen beginnen würde (Fig. 1, Punkt 29).
Von den drei Abschnitt des hierin beschriebenen
verbesserten Motorbremszyklus hat der Bremseinlaß den
größten Einfluß auf den Anstieg der Bremsarbeit gezeigt,
ohne daß zudem die mechanische Belastung des Motors
steigt. Simulationen unter Verwendung des
erfindungsgemäßen verbesserten Motorbremszyklus an einem
94N14-500E-Motor, der von Cummins Engine of Columbus,
Indiana, hergestellt wurde, zeigten einen Anstieg der
Bremsleistung um 36%, während die Gleitstein- bzw.
Querhauptbelastung des Auslaßventils um 41% reduziert
war, verglichen mit der konventionellen "C Brake"
Kompressionsbremse, die für diesen Motor im Handel
erhältlich ist.
Claims (20)
1. Motorbremszyklus zum Betätigen einer Motorbremse mit
den Schritten:
- (a) Beginnen des Öffnens eines Bremsventils in einem Motorzylinder während einer zweiten Hälfte eines Verdichtungshubs eines Kolbens in dem Motorzylinder;
- (b) Öffnen des Bremsventils auf eine maximale Verschiebung, bevor der Kolben den oberen Totpunkt erreicht hat, und
- (a) Schließen des Bremsventils während einer ersten Hälfte eines Expansionshubs des Kolbens.
2. Motorbremszyklus nach Anspruch 1, wobei das
Bremsventil ein Auslaßventil oder mehrere Auslaßventile
des Motorzylinders ist.
3. Motorbremszyklus nach Anspruch 1, wobei Schritt (b)
weiterhin das Öffnen des Bremsventils auf eine maximale
Verschiebung vor 10° vor dem oberen Totpunkt beinhaltet.
4. Motorbremszyklus nach Anspruch 1, wobei Schritt (c)
weiterhin das Schließen des Bremsventils vor 20° nach dem
oberen Totpunkt beinhaltet.
5. Motorbremszyklus nach Anspruch 1, wobei Schritt (c)
weiterhin das Schließen des Bremsventils nach dem oberen
Totpunkt im wesentlichen an einem Punkt, an dem eine
Auslaßgasrückströmung zurück durch das Bremsventil
auftreten würde, wenn das Bremsventil nicht geschlossen
wäre, beinhaltet.
6. Motorbremszyklus zur Betätigung einer Motorbremse
m den Schritten:
- (a) Öffnen eines Bremsventils in einem Motorzylinder, bevor der Kolben in dem Motorzylinder den oberen Totpunkt erreicht hat, und
- (b) Schließen des Bremsventils nach dem oberen Totpunkt im wesentlichen an einem Punkt, an dem eine Auslaßgasrückströmung zurück durch das Bremsventil auftreten würde, wenn das Bremsventil nicht geschlossen wäre.
7. Motorbremszyklus nach Anspruch 6, wobei das
Bremsventil ein Auslaßventil oder mehrere Auslaßventile in
dem Motorzylinder ist.
8. Motorbremszyklus nach Anspruch 6, wobei Schritt (b)
weiterhin das Schließen des Bremsventils während zumindest
eines Teils eines Expansionshubs des Kolbens beinhaltet.
9. Motorbremszyklus nach Anspruch 6, wobei Schritt (b)
weiterhin ein Schließen des Bremsventils vor 20° nach dem
oberen Totpunkt beinhaltet.
10. Motorbremszyklus nach Anspruch 6, wobei Schritt (a)
weiterhin ein Öffnen des Bremsventils auf eine maximale
Verschiebung vor 10° vor dem oberen Totpunkt beinhaltet.
11. Motorbremszyklus zur Betätigung einer Motorbremse
mit den Schritten:
- (a) Halten eines Bremsventils in einem Motorzylinder in einer geschlossenen Stellung während eines gesamten Auslaßhubs eines Kolbens in dem Motorzylinder;
- (b) Öffnen des Bremsventils während eines Einlaßhubs des Kolbens und
- (c) Schließen des Bremsventils während einer ersten Hälfte eines Verdichtungshubs des Kolbens.
12. Motorbremszyklus nach Anspruch 11, wobei das
Bremsventil ein Auslaßventil oder mehrere Auslaßventile
des Motorzylinders ist.
13. Motorbremszyklus nach Anspruch 11, wobei Schritt (b)
weiterhin das Öffnen des Bremsventils während einer
zweiten Hälfte des Einlaßtakts umfaßt.
14. Motorbremszyklus nach Anspruch 11, wobei Schritt (b)
weiterhin ein Öffnen des Bremsventils während des
Einlaßtakts im wesentlichen an einem Punkt, an dem eine
Auslaßgasrückströmung zurück durch das Bremsventil
auftritt, beinhaltet.
15. Motorbremszyklus nach Anspruch 11, wobei Schritt (c)
weiterhin ein Schließen des Bremsventils während des
Verdichtungstakts im wesentlichen von einem Punkt, an dem
eine Auslaßgasströmung aus dem Zylinder auftreten würde,
wenn das Bremsventil nicht geschlossen wäre, beinhaltet.
6. Motorbremszyklus zur Betätigung einer Motorbremse
mit den Schritten:
- (a) Beginnen des Öffnens eines Bremsventils in einem Motorzylinder während einer zweiten Hälfte eines Verdichtungshubs eines Kolbens in dem Motorzylinder;
- (b) Öffnen des Bremsventils auf eine maximale Verschiebung, bevor der Kolben den oberen Totpunkt erreicht hat;
- (c) Schließen des Bremsventils während einer ersten Hälfte eines Expansionshubs des Kolbens;
- (d) Halten des Bremsventils in einer geschlossenen Stellung während eines Rests des Expansionstakts;
- (e) Halten des Bremsventils in der geschlossenen Stellung während eines vollständigen Auslaßhubs des Kolbens;
- (f) Öffnen des Bremsventils während eines Einlaßhubs des Kolbens und
- (g) Schließen des Bremsventils während einer ersten Hälfte eines Verdichtungshubs des Kolbens.
17. Motorbremszyklus nach Anspruch 16, wobei das
Bremsventil ein Auslaßventil oder mehrere Auslaßventile in
des Motorzylinder ist.
18. Motorbremszyklus nach Anspruch 16, wobei Schritt (c)
weiterhin das Schleifen des Bremsventils nach dem oberen
Totpunkt im wesentlichen an einem Punkt, an dem eine
Auslaßgasrückströmung zurück durch das Bremsventil
auftreten würde, wenn das Bremsventil nicht geschlossen
wäre, beinhaltet.
19. Motorbremszyklus nach Anspruch 16, wobei Schritt (f)
weiterhin ein Öffnen des Bremsventils während des
Einlaßtakts im wesentlichen an einem Punkt, an dem eine
Auslaßgasrückströmung zurück durch das Bremsventil
auftritt, beinhaltet.
20. Motorbremszyklus nach Anspruch 16, wobei Schritt (g)
weiterhin ein Schließen des Bremsventils während des
Verdichtungstakts im wesentlichen an einem Punkt, an dem
eine Auslaßgasströmung aus dem Zylinder heraus auftreten
würde, wenn das Bremsventil nicht geschlossen wäre,
beinhaltet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US08/563,615 US5586531A (en) | 1995-11-28 | 1995-11-28 | Engine retarder cycle |
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---|---|
DE19649174A1 true DE19649174A1 (de) | 1997-06-05 |
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ID=24251236
Family Applications (1)
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DE19649174A Withdrawn DE19649174A1 (de) | 1995-11-28 | 1996-11-27 | Verbesserter Motorbremszyklus |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8141 | Disposal/no request for examination |