DE19648903C2 - Verfahren zum definierten Abrichten von Schleifkörpern - Google Patents
Verfahren zum definierten Abrichten von SchleifkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum definierten
Abrichten von Schleifkörpern und findet insbesondere beim
Abrichten rotationssymmetrischer Schleifkörper mit Ein
korndiamanten Anwendung.
Es ist bereits bekannt, daß die Wirkrauhtiefe des
Schleifkörpers eine Größe darstellt, mit welcher die
Rauhtiefe des Werkstücks beim Schleifen entscheidend
beeinflußt werden kann. Insbesondere bei hohen Anfor
derungen an die Oberflächenqualität des Werkstückes ist
es üblich, daß die Wirkrauhtiefe des Schleifkörpers
vorgegeben wird, um ein entsprechendes Schleifergebnis zu
erzielen. Dabei wird von folgenden drei Einflußfaktoren
auf die Wirkrauhtiefe ausgegangen:
- 1. die radiale Zustellung fad des Abrichtwerkzeuges
- 2. der axiale Vorschub frd während des Abricht vorganges
- 3. die Wirkbreite bd/1 bzw. bd/2, vgl. die nachfolgenden Skizzen.
Der Überdeckungsgrad Ud wird nach der Formel
und die Wirkrauhtiefe Rts nach der Formel
berechnet.
Derzeitig werden zwei verschiedene Methoden zur
Ermittlung der Wirkbreite angewendet. Die erste
Wirkbreite bd/1 berücksichtigt dabei nicht den Vorschub
fad, sondern stellt die Breite einer "Rille" des
Abrichtdiamanten in das "Vollmaterial" des Schleifkörpers
dar.
Bei der zweiten Methode (siehe z. B. Varlik, M.: Höhere
Fertigungssicherheit durch die Überwachung des Abricht
prozesses. In: Industrieanzeiger Nr. 56/57 v. 18. 7. 1986,
108. Jg., S. 49/52) stellt die zweite Wirkbreite bd/2 die
Breite der "Abrichtrillen" unter Berücksichtigung des
Vorschubes fad und des vorhandenen "Vollmaterials" des
Schleifkörpers in Richtung des Abrichtvorschubes fad dar.
Für den Bereich Ud < 1 erfolgt die Berechnung von Rts
ausschließlich mit der o. g. Formel. Ausgehend von den
beiden Wirkbreiten bd/1 und bd/2 ergeben sich auch
unterschiedliche Wirkrauhtiefen Rts, die beide nicht mit
den gemessenen tatsächlichen Wirkrauhtiefen überein
stimmen.
Für den Bereich Ud < 1 gibt es derzeitig zwei Betrach
tungsweisen. Zum einen wird Rts ebenfalls nach der o. g.
Formel berechnet, zum anderen wird davon ausgegangen, daß
die Wirkrauhtiefe Rts der Zustellung frd entspricht.
Beide Betrachtungsweisen wurden in dem Zeitschriften
artikel König, W.; Messer, J.: Einstellbedingungen beim
Abrichten von Schleifscheiben, Schweizer Maschinenmarkt,
Goldach (1981) Nr. 49, Seite 26-29 dargelegt.
Ausgehend von diesen beiden Betrachtungsweisen ergeben
sich auch unterschiedliche Wirkrauhtiefen Rts, wobei die
berechneten Wirkrauhtiefen (gemäß der ersten Betrach
tungsweise) nicht mit den tatsächlichen Wirkrauhtiefen
übereinstimmen. Dies gilt sowohl unter Verwendung von
bd/1 als auch von bd/2, die auch rechenmäßig
unterschiedliche Wirkrauhtiefen ergeben. Der Bereich Ud < 1
wurde jedoch von den Autoren nicht systematisch
untersucht. Es erfolgten keine gezielten Stufungen des
Überdeckungsgrades, und es wurde auch keine Definition
konkreter Kenngrößen zur Charakterisierung des
entstehenden Wirkprofils vorgenommen.
Als weitere Fehlergröße ist zusätzlich zu beachten, daß
bei der theoretischen Ermittlung der Wirkrauhtiefe Rts
von einer idealisierten Halbkugelform ausgegangen wird,
die nicht die tatsächliche Oberflächenkontur von Natur
diamanten im Ausgangszustannd oder im verschleiß
behafteten Zustand berücksichtigt.
Als weitere Fehlergröße ist zu beachten, daß auch bei
einer Messung der Zustellungsabhängigen Wirkbreite bd/1
die zur Zeit angewendete Meßmethode (Plättchenmethode)
mit großen Ungenauigkeiten und Fehlern behaftet ist, die
sich auf die nachfolgende Näherungsberechnung von Rts
übertragen.
Dadurch stimmt in der Praxis die berechnete Wirkrauhtiefe
nicht mit der tatsächlich erzielten Wirkrauhtiefe
überein, wodurch sich unkontrollierte Bedingungen beim
Schleifprozeß ergeben und die gewünschte Rauhigkeit des
Werkstückes oftmals nicht erzielt wird.
Gem. DE 38 25 465 A1, DE 43 31 253 A1 und Bachmann, W.,
Kubli, R., Schregenberger, P.: Rechnergesteuertes
Profilieren von Schleifkörpern mit Einkorndiamanten oder
rotierenden Diamanträdern. In: Zeitschrift für
wirtschaftliche Fertigung, Sept. 1987, Sonderteil
"Präzisions-Fertigungstechnik aus der Schweiz", S. 87-91,
soll mit einem bahngesteuerten Abrichten des Schleif
körpers dessen Wirkprofil beeinflußt werden. Dazu kann
während des Abrichtens der Zustellwinkel gezielt verän
dert werden. Die beiden anderen Winkel bleiben dabei
konstant. Auch hierbei wird von einem halbkugelförmigen
Abrichtdiamanten ausgegangen. Weiterhin wird das tatsäch
liche Wirkprofil des Schleifkörpers nicht berücksichtig.
Derzeitig ist es daher auch nicht erklärbar, wieso bei
vermeintlich korrekt eingestellten Werten nicht das
gewünschte Ergebnis erzielt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum
definierten Abrichten von Schleifkörpern zu entwickeln,
welches das geforderte Wirkprofil des Schleifkörpers
reproduzierbar gewährleistet und somit zur Erzielung
einer konkreten Werkstückrauhigkeit dient.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den Merkmalen des
ersten Patentanspruches gelöst. Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den
Unteransprüchen angegeben. Unter
Anwendung eines bekannten Abrichtwerkzeuges zur Erzielung
eines geforderten Wirkprofils des Schleifkörpers vor oder
während des Abrichtens des Schleifkörpers erfolgt dabei eine Änderung
der Kenngrößen des Wirkprofils in Form von Wirkrauhtife,
Wirkbreite und Stegbreite. Die Beeinflussung
dieser Kenngrößen wird durch Änderung einer oder mehrerer
der Stellgrößen beim Abrichten in Form von Zustellung,
Vorschub, Drehwinkel, Anstellwinkel und Zustellwinkel in
Abhängigkeit von den Profilkurven der Oberflächenkontur
des Abrichtwerkzeuges erzielt. Durch Änderung eines oder
mehrerer dieser Werte kann das Wirkprofil des
Schleifkörpers gezielt beeinflußt werden.
Dabei wird erstmalig davon ausgegangen, daß das Wirk
profil durch die drei Kenngrößen
Wirkrauhtiefe,
Wirkbreite und
Stegbreite
gekennzeichnet ist. Weiterhin wird erstmalig die Ober flächenkontur des Abrichtdiamanten als mathematisches 3D- Modell erfaßt. Die in Abhängigkeit von der Oberflächen kontur der Diamantspitze und den drei Stellwinkeln gebildete wirksame Profilkurve des Abrichtdiamanten, hat während des Abrichtprozesses durch die konkreten Stellwerte von Zustellung und Vorschub einen unmittel baren Einfluß auf das Wirkprofil. Durch die Änderung der o. g. Stellwinkel und Stellrichtungen wird das jeweils ge wünschte Wirkprofil während des Abrichtens erzielt. In Abhängigkeit von dem gewünschten Wirkprofil werden die dafür erforderlichen Wertekonstellationen der Einfluß größen ermittelt und realisiert. Während des Abrichtens wird es nun erstmalig möglich, das Wirkprofil des Schleifkörpers durch die berechnete Korrektur eines oder mehrerer Einflußgrößen in definierten Grenzen gezielt zu verändern bzw. konstant zu halten. Die Grenzen sind hinsichtlich der Grenzkurven durch die vorhandene Ober flächenkontur der Diamantspitze und durch die realisier baren drei Stellwinkel, sowie hinsichtlich der Wirkrauh tiefe, der Stegbreite zwischen den durch den Abrichtdia manten erzeugten "Rillen" und der neuen dritten Wirk breite, durch die Grenzkurven und die realisierbaren Stellrichtungen Zustellung und Vorschub vorgegeben. Zur Berechnung werden unter Verwendung eines mathematischen Modells der Oberflächenkontur der Diamantspitze die jeweiligen Wertekonstellationen der Stellgrößen Zu stellung und Vorschub, Drehwinkel, Anstellwinkel und Zustellwinkel sowie die Grenzkurve in einem ersten mathematischen Optimierungsmodell erfaßt und die jeweiligen berechneten Wertekonstellationen der Kenn größen Rts, bd/3 und s des Wirkprofils in Iso-Bereiche eingeteilt. Somit sind in Abhängigkeit von der Zustellung, dem Vorschub, den jeweiligen Stellwinkeln in Form von Drehwinkel, Anstellwinkel und Zustellwinkel sowie der Oberflächenkontur der Diamantspitze und den Grenzkurven die jeweils wirkende Profilkurve und somit die jeweiligen berechneten Kenngrößen Wirkrauhtiefe, Wirkbreite und Stegbreite exakt bestimmbar und ein stellbar. Das 3D-Modell der Diamantspitze (Oberflächen kontur) wird vorzugsweise mit Hilfe einer CCD-Kamera oder einem 3D-Meßverfahren (z. B. Scanning-Weißlicht-Inter ferenz-Mikroskop) gebildet. Da die bisherige Methode zur Errechnung der Wirkrauhtiefe mit Fehlern behaftet ist, wurde eine neue Methode zur Ermittlung der Wirkrauhtiefe entwickelt. Zusätzlich wurden als weitere Kenngrößen des Wirkprofiles die Wirkbreite und die Stegbreite berücksichtigt und gebildet bzw. errechnet.
Wirkrauhtiefe,
Wirkbreite und
Stegbreite
gekennzeichnet ist. Weiterhin wird erstmalig die Ober flächenkontur des Abrichtdiamanten als mathematisches 3D- Modell erfaßt. Die in Abhängigkeit von der Oberflächen kontur der Diamantspitze und den drei Stellwinkeln gebildete wirksame Profilkurve des Abrichtdiamanten, hat während des Abrichtprozesses durch die konkreten Stellwerte von Zustellung und Vorschub einen unmittel baren Einfluß auf das Wirkprofil. Durch die Änderung der o. g. Stellwinkel und Stellrichtungen wird das jeweils ge wünschte Wirkprofil während des Abrichtens erzielt. In Abhängigkeit von dem gewünschten Wirkprofil werden die dafür erforderlichen Wertekonstellationen der Einfluß größen ermittelt und realisiert. Während des Abrichtens wird es nun erstmalig möglich, das Wirkprofil des Schleifkörpers durch die berechnete Korrektur eines oder mehrerer Einflußgrößen in definierten Grenzen gezielt zu verändern bzw. konstant zu halten. Die Grenzen sind hinsichtlich der Grenzkurven durch die vorhandene Ober flächenkontur der Diamantspitze und durch die realisier baren drei Stellwinkel, sowie hinsichtlich der Wirkrauh tiefe, der Stegbreite zwischen den durch den Abrichtdia manten erzeugten "Rillen" und der neuen dritten Wirk breite, durch die Grenzkurven und die realisierbaren Stellrichtungen Zustellung und Vorschub vorgegeben. Zur Berechnung werden unter Verwendung eines mathematischen Modells der Oberflächenkontur der Diamantspitze die jeweiligen Wertekonstellationen der Stellgrößen Zu stellung und Vorschub, Drehwinkel, Anstellwinkel und Zustellwinkel sowie die Grenzkurve in einem ersten mathematischen Optimierungsmodell erfaßt und die jeweiligen berechneten Wertekonstellationen der Kenn größen Rts, bd/3 und s des Wirkprofils in Iso-Bereiche eingeteilt. Somit sind in Abhängigkeit von der Zustellung, dem Vorschub, den jeweiligen Stellwinkeln in Form von Drehwinkel, Anstellwinkel und Zustellwinkel sowie der Oberflächenkontur der Diamantspitze und den Grenzkurven die jeweils wirkende Profilkurve und somit die jeweiligen berechneten Kenngrößen Wirkrauhtiefe, Wirkbreite und Stegbreite exakt bestimmbar und ein stellbar. Das 3D-Modell der Diamantspitze (Oberflächen kontur) wird vorzugsweise mit Hilfe einer CCD-Kamera oder einem 3D-Meßverfahren (z. B. Scanning-Weißlicht-Inter ferenz-Mikroskop) gebildet. Da die bisherige Methode zur Errechnung der Wirkrauhtiefe mit Fehlern behaftet ist, wurde eine neue Methode zur Ermittlung der Wirkrauhtiefe entwickelt. Zusätzlich wurden als weitere Kenngrößen des Wirkprofiles die Wirkbreite und die Stegbreite berücksichtigt und gebildet bzw. errechnet.
Bei einem Überdeckungsgrad Ud = 1 werden fad/frd-Wertepaare
in Form einer Grenzkurve gebildet. Die Grenzkurve hat
eine entscheidende Bedeutung für den Verlauf der
Wirkrauhtiefe, der Wirkbreite und der Stegbreite und ist
hinsichtlich ihrer Form von der Oberflächenkontur der
Diamantspitze und vom Drehwinkel, Anstellwinkel und
Zustellwinkel abhängig.
In Abhängigkeit von der jeweiligen Oberflächenkontur der
wirksamen Diamantspitze des Abrichtdiamanten bewirkt jede
Änderung eines, zweier oder aller drei Stellwinkel eine
Veränderung der Form und des Verlaufes der Grenzkurve,
wodurch sich jede konkrete Stellwinkel-Konstellation
durch eine konkrete Grenzkurve darstellen läßt. Alle
praxisrelevanten Winkelkonstellationen für eine konkrete
Oberflächenkontur sowie für alle Oberflächenkonturen, die
sich aus dem fortschreitenden Diamantverschleiß ergeben,
lassen sich durch eine Schar von definierten Grenzkurven
darstellen. Dadurch besteht die Möglichkeit, daß sich die
Grenzkurven teilweise überdecken bzw. schneiden. Jede
Grenzkurve ist durch eine oder mehrere Geradengleichungen
definiert und bildet die Grundlage für die mathematische
Berechnung der Kenngrößen des Abrichtprozesses.
Jede Grenzkurve ist somit die Funktion einer konkreten
Oberflächenkontur und einer konkreten Stellwinkel
konstellation, sie läßt sich durch eine oder mehrere
Geradengleichungen definieren und beinhaltet auf jedem
Kurvenpunkt eine konkrete Wertepaarung von Zustellung und
Vorschub.
Die Überprüfung des errechneten und die Messung des beim
Abrichten tatsächlich erzielten Wirkprofils ergab eine
Übereinstimmung der Kenngrößen in Form von Wirkrauhtiefe,
Wirkbreite und Stegbreite.
In der praktischen Umsetzung wird durch das
mathematische Optimierungsmodell, das die Oberflächen
kontur der Diamantspitze (3D-Modell) und die Darstellung
des Wirkprofiles in Iso-Bereichen enthält, der Maschinen
steuerung die Konstellation der zugeordneten Stellgrößen
in Form der drei Stellwinkel, des Vorschubes und der
Zustellung vorgegeben, um das geforderte Wirkprofil zu
erzielen.
Infolge möglicher Mehrfachlösungen für die Kenngrößen des
Wirkprofils ist die CNC-Programmierung so zu konzipieren,
daß die Steuerung für jede der fünf Stellgrößen nur einen
Stellwert zu realisieren hat. Dazu dient eine Opti
mierungskonzeption, in der für die jeweiligen Parameter
eine rechenmäßige Begrenzung, Fixierung bzw. Gütefunktion
definiert wird.
Die jeweiligen Stellgrößen und Stellwertebereiche sowie
Eingrenzungen und realisierbare Gütefunktionen sind in
der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:
In der Spalte 2 sind die technologisch relevanten
Stellwertbereiche entsprechend der in Spalte 1 genannten
Stellgrößen aufgeführt. Diese Bereiche stehen je nach
Maschinenkonfiguration jedoch nicht immer zur Verfügung.
So sind die Stellwinkel sowie Zustellung frd und Vorschub
fad gegebenenfalls nur in Teilbereichen einstellbar oder
sogar nur fixiert vorhanden.
In den Spalten 3 und 4 sind dazu die Möglichkeiten zur
Begrenzung bzw. Fixierung angeführt. Noch vorhandene
Mehrfachlösungen für die Kenngrößen des Wirkprofils sind
durch "Gütefunktionen" zu optimieren (Spalte 5). Dazu
erfolgt für alle Abrichtparameter (außer für den
Drehwinkel α) die Zuordnung der möglichen Stellwerte zu
einer Gütefunktion 0 bis 1, wobei 0 den ungünstigsten und
1 den günstigsten technologischen Parameter darstellt.
Das Ziel der Optimierung besteht darin, für alle Stell
größen (außer Drehwinkel α) die höchsten (optimalen)
Gütewerte zu erzielen. Durch diese Optimierung läßt sich
z. B. erreichen, daß vorzugsweise "ziehend" in einem
vorgegeben optimalen Winkelbereich für γ abgerichtet
wird. Wird im Programmablauf der CNC-Steuerung eine
bestimmte Konstellation von Kenngrößen des Wirkprofils
gefordert, so erhält man entweder dazu die optimierten
Abrichtparameter oder ein Signal, daß dieses Wirkprofil
mit den zur Verfügung stehenden Stellgrößenbereichen und
der vorhandenen Oberflächenkontur des Abrichtdiamanten
nicht realisierbar ist. In diesem Fall muß ein anderer
Abrichtdiamant gewählt, oder die Schleiftechnologie
modifiziert werden.
Die Steuerung des Abrichtvorganges erfolgt vorzugsweise
in Form einer Fünfachsensteuerung so, daß während des
gesamten Abrichtvorganges das gewünschte Wirkprofil
erzielt wird. Dazu können während des Abrichtvorganges
eine oder mehrere Stellgrößen geändert werden.
Es ist jedoch bei Fehlen einer derartige Steuerung auch
möglich, mit dem neuen mathematischen Optimierungsmodell
in einem Rechner die o. g. Ausgangswerte und Kon
stellationen einzugeben, wonach dann die noch benötigten
Stellwerte zur Erzielung des gewünschten Wirkprofils
angezeigt werden. Die Stellgrößen werden in diesem Fall
manuell eingestellt.
Die Erfindung wird nachfolgend an einigen Ausführungs
beispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a: Wirkprofil eines Schleifkörpers oberhalb der Grenzkurve G, Definition
der ersten Wirkbreite bd/1, der zweiten Wirk
breite bd/2 und der dritten Wirkbreite bd/3.
Ausgangsmodell für die Berechnung von Rts auf
der Grundlage von bd/1 bzw. bd/2
Fig. 1b: Wirkprofil auf der Grenzkurve G
Fig. 1c: Wirkprofil unterhalb der Grenzkurve G
Fig. 2a: Systematische Darstellung der Funktion
Rts, bd/3, s = f(G, frd, fad)
Fig. 2b: Systematische Darstellung der Kenngrößen
des Wirkprofiles mit s = 0
Fig. 2c: Systematische Darstellung der Kenngrößen des
Wirkprofiles mit s < 0
Fig. 3: Darstellung der Funktion Rts = f(G, frd, fad)
Fig. 4: Diagramm gem. Fig. 3 mit der zusätzlichen
Kenngröße Stegbreite s (absolut)
Fig. 5: Diagramm gem. Fig. 3 mit der zusätzlichen
Kenngröße Stegbreite s (prozentual)
Fig. 6: Maßstabsgerechte Darstellung von verschiedenen
Wirkprofilen, die mit einer einzigen konkreten
Diamantspitze unter einer einzigen α, β, γ-
Konstellation mit verschiedenen frd- und fad-
Werten gemäß Fig. 4 (Punkte P1 bis P6) erzielt
wurden
Fig. 7: Entwicklung des mathematischen Modells der
Oberflächenkontur des Abrichtdiamanten als
Grundlage für die Ermittlung der Profilkurve PK
Fig. 8: Darstellung von Drehwinkel α, Anstellwinkel β
und Zustellwinkel γ
Fig. 9: Schematische Darstellung der Veränderung von
bd/1 durch Änderung des Zustellwinkels γ
In Fig. 1a werden folgende Kenngrößen des Wirkprofiles
oberhalb der Grenzkurve G an einem Ausschnitt einer
"Abrichtrille" des Schleifkörpers 1 bei einer Stegbreite
s = 0 dargestellt:
erste Wirkbreite bd/1,
zweite Wirkbreite bd/2,
dritte Wirkbreite bd/3,
Zustellung frd,
Vorschub fad,
Wirkrauhtiefe Rts.
erste Wirkbreite bd/1,
zweite Wirkbreite bd/2,
dritte Wirkbreite bd/3,
Zustellung frd,
Vorschub fad,
Wirkrauhtiefe Rts.
Die erste Wirkbreite bd/1 wird seit mehreren Jahren als
eine Kenngröße des Wirkprofils verwendet und wird
erstmalig für die Berechnung (Entstehung) der Grenzkurve
G genutzt. Die zweite Wirkbreite bd/2 stellt ebenfalls
eine in Fachkreisen bekannte Größe dar, die jedoch bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Anwendung mehr
findet. Die dritte Wirkbreit bd/3 stellt neben der
Stegbreite s (s. Fig. 1c) eine neue Größe für das
mathematische Optimierungsmodell dar. In Fig. 1b und 1c
werden die Kenngrößen Wirkrauhtiefe Rts des Schleif
körpers 1, erste Wirkbreite bd/1, dritte Wirkbreite bd/3,
Zustellung frd und Vorschub fad des Abrichtdiamanten 2
nach dem Abrichten an einem Ausschnitt (eine
"Abrichtrille") des Schleifkörpers 1 auf der Grenzkurve G
und unterhalb der Grenzkurve G dargestellt. Unterhalb der
Grenzkurve entsteht zwischen den "Abrichtrillen" die
Stegbreite s. Die Wirkauhtiefe Rts, die Wirkbreite bd/3
und die Stegbreite s (Fig. 1c) charakterisieren das
Wirkprofil WP des Schleifkörpers 1. Aus Fig. 1b und 1c
wird deutlich, daß auf und oberhalb der Grenzkurve
bd/1 = bd/3
ist.
In Fig. 2a wird das Ausgangsmodell für die korrekte
Berechnung der Wirkrauhtiefe Rts, der Wirkbreite bd/3 und
der Stegbreite s dargestellt. Dabei wird davon ausge
gangen, daß die Zustellung frd und der Vorschub fad auf
die Wirkrauhtiefe Rts prinzipiell einen entscheidenden
Einfluß haben, wobei die Lage dieser beiden Stellgrößen
zur jeweils vorliegenden Grenzkurve entscheidend ist.
Ausgehend von der die Grenzkurve bildenden,
zustellungsabhängigen ersten Wirkbreite bd/1, die
wertmäßig dem Vorschub fad entspricht, errechnet sich in
bekannter Weise für die Grenzkurve G der Überdeckungsgrad
wiefolgt:
Für den Bereich oberhalb der Grenzkurve G ist ist
entgegen der bisherigen Betrachtungsweisen immer Ud = 1.
In der weiteren Betrachtung wird davon ausgegangen, daß
oberhalb der Grenzkurve G bei konstanten Parametern,
allein die Zustellung frd des Abrichtwerkzeuges 3 keine
Änderung der Wirkrauhtiefe Rts bewirkt, d. h., die
Wirkrauhtiefe Rts bleibt bei immer weiterer Zustellung
frd konstant.
Unterhalb der Grenzkurve G ist Rts = frd, und es wird die
Konstantheit der Wirkrauhtiefe Rts bei unterschiedlichem
Vorschub fad deutlich, wenn immer eine gleiche Zustellung
frd des Abrichtwerkzeuges 3 erfolgt. Dabei sind der
Drehwinkel α, der Anstellwinkel β und der Zustellwinkel γ
des Abrichtwerkzeuges 3 sowie die Grenzkurve G konstant.
Auf der Grenzkurve G und oberhalb ist die Stegbreite s
(der Abstand zwischen den durch den Abrichtdiamanten
hervorgerufenen "Rillen" mit der Wirkbreite bd/3) Null.
Mit beginnendem Verschleiß des Schleifkörpers 1 werden
die Spitzen des Wirkprofiles WP abgetragen, und es bilden
sich Stege mit der Stegbreite s, die mit zunehmendem
Verschleiß größer werden. Unterhalb der Grenzkurve G
nimmt mit steigendem Vorschub fad und mit fallender
Zustellung frd auch die Stegbreite s zu.
Die Darstellung der charakteristischen Kenngrößen des
Wirkprofiles WP auf und oberhalb der Grenzkurve G mit der
Stegbreite s = 0 wird in Fig. 2b und die Darstellung des
Wirkprofiles WP mit einer Stegbreite S < 0 unterhalb der
Grenzkurve G wird in Fig. 2c gezeigt.
In Fig. 2b wird dabei der Einfluß des Verschleißes V
deutlich gemacht.
Aus Fig. 2c wird deutlich, daß die Stegbreite s eine
Funktion von Vorschub fad und Wirkbreite bd/3 ist und
sich aus
s = fad - bd/3
errechnet.
Aus der systematischen Darstellung nach Fig. 2a wird gem.
Fig. 3 ein Diagramm entwickelt, bei welchem die
Grenzkurve
G = bd/1 = f(frd)
aus Meßwerten bd/1 bei entsprechender Zustellung frd
dargestellt wird und aus welchem die Wirkrauhtiefe Rts
entsprechend des gewählten Vorschubes fad und der
Zustellung frd ablesbar ist.
Die Grenzkurve G entspricht den Meßwerten bd/1 = f(frd) bei
konstenten Stellwinkeln α, β, γ und konstanter
Oberflächenkontur der Diamantspitze.
Die Grenzkurve G wurde gestrichelt dargestellt, es gilt
die Beziehung Ud = 1. Der praxisrelevante Arbeitsbereich
für die Zustellung frd und den Vorschub fad ist umrandet
und unterlegt dargestellt und liegt für die Zustellung
frd im Bereich zwischen 5 µm und 50 µm und für den Vorschub
fad im Bereich zwischen 20 µm/U und 600 µm/U.
Der Bereich oberhalb der Grenzkurve G ist durch Rts-
Geraden mit senkrechtem Verlauf gekennzeichnet, wobei
gemäß Fig. 3 mit zunehmendem Vorschub fad auch die
Wirkrauhtiefe Rts größer wird. Für konstante fad-Werte
bewirkt eine Erhöhung von frd keine Vergrößerung von Rts
sondern es wird nur Schleifkörperwerkstoff abgetragen und
ein Verschleiß des Abrichtdiamanten bewirkt. Aus dieser
Erkenntnis heraus ist ein wirtschaflicher Abrichtprozeß
dicht oberhalb von der Grenzkurve G zweckmäßig.
Der Bereich unterhalb der Grenzkurve G ist durch den
waagerechten Verlauf der Rts-Geraden charakterisiert. Die
Relation Rts = frd verdeutlicht, daß Rts (bei den v. g.
konstanten Werten) gleich der Zustellung frd ist. Die
waagerechten Rts-Geraden verbinden sich auf der
Grenzkurve G mit den senkrechten Rts-Geraden des Bereichs
oberhalb der Grenzkurve G. Das entlang der waagerechten
Geraden erzeugte gewindeartige Profil auf der Oberfläche
des Schleifkörpers 1 bleibt mit zunehmendem fad in der
ursprünglichen Form der eigentlichen "Rillen" erhalten
(bd/3 ist konstant), wobei sich jedoch der Abstand der
"Rillen" und somit die Stegbreite S immer mehr
vergrößert. Obwohl Rts und bd/3 nicht größer werden, ist
eine Auswirkung auf das Wirkverhalten und damit auf die
erzielte Oberflächenqualität des Werkstückes zu
verzeichnen.
Die Berechnungen im dargestellten Diagramm des
Ausführungsbeispiels gem. Fig. 3 erfolgten an einem
praxisnahen verschleißbehafteten Abrichtwerkzeug. Unter
den Winkeln α = 90°, β = 0°, γ = 0° werden die Rts-Werte für
frd = 1 - 100 µm und für fad = 10 - 1000 µm/U dargestellt.
Durch die Angabe dieses praxisrelevanten Bereiches
(unterlegt dargestellt) wird ersichtlich, welche
Wirkrauhtiefen Rts mit dem vorhandenen Abrichtwerkzeug
unter der konkreten α, β, γ-Konstellation erreichbar sind
und welche konkreten frd und fad zu realisieren sind, um
beliebige geforderte Wirkrauhtiefen Rts zu erzielen. Wird
nur einer der Winkel α, β, γ verändert, wird die
Grenzkurve verschoben, und dies wirkt sich auf die
Wirkrauhtiefe Rts aus.
Bisher wurde der Einfluß des Drehwinkels α, auf die
Eingriffsverhältnisse und damit auf die Wirkrauhtiefe Rts
nicht berücksichtigt.
Während für neue Diamantspitzen mit angeschliffener
Halbkugel der Drehwinkel α nicht von Bedeutung ist,
ergibt sich für ebenfalls neue Abrichtdiamanten jedoch
mit naturbelassener unregelmäßiger Diamantspitze (und
insbesondere für verschleißbehaftete Spitzen) ein
ausgeprägter Einfluß. Systematische Drehwinkelver
änderungen z. B. von 0° auf 90° ergaben für den relevanten
frd-Bereich von 5-50 µm bei γ = 0° eine fad-Veränderung um
20 bis 50 µm/U (11-40%) und bei γ = 15° eine fad-
Veränderung um 191 bis 174 µm/U ( -107 bis +20%). Damit
lassen sich auch die Rts-Veränderungen berechnen. Sie
betragen 2,5 bis 10 µm (20 bis 48%) bzw. 4,5 bis 18 µm
(20 bis 99%).
Untersuchungen der Änderung des Anstellwinkels β im
üblichen Winkelbereich von 0° bis 20° ergaben eine
Änderung der Wirkrauhtiefe Rts von bis zu 20%.
Eine weitere systematische Veränderung des Zustellwinkels
γ beim sogenannten "ziehenden" Abrichten (Fig. 8) ergab,
daß sich für die Diamantspitze die Grenzkurve G zu
höheren fad-Werten verschob und zusätzlich steiler wurde.
Das bedeutet, daß z. B. mit der um 20° geneigten
Diamantspitze der Vorschub fad ca. 5 mal so hoch sein muß
(Faktor 5), um die gleiche Wirkrauhtiefe Rts zu
erreichen. Die für das sog. "drückende" Abrichten (-γ)
ebenfalls durchgeführten Untersuchungen ergaben gleicher
maßen wesentliche Veränderungen der Wirkrauhtiefe.
Der Einfluß der Stegbreite s wird in den Diagrammen gem.
Fig. 4 und 5 gezeigt. Dabei wird in Fig. 4 der absolute
Wert der Stegbreite s und in Fig. 5 der prozentuale Wert
der Stegbreite s im Verhältnis zu bd/3 dargestellt.
Aus diesen Abbildungen wird deutlich, daß die drei
Kenngrößen des Wirkprofils WP von der Form und Lage der
Grenzkurve G abhängig sind und sich entsprechend ihrer
Position zur Grenzkurve G wiefolgt unterscheiden:
Die Berechnung der Geradengleichungen der Grenzkurve G
erfolgt zwischen zwei Punkten x1, y1 und x2, y2. Dabei
gelten folgende Beziehungen:
Liegen diese berechneten Geradenfunktionen vor, kann für
jeden auf diesen Geradengleichungen liegenden Punkt bei
vorgegebenem x-Wert der dazugehörige y-Wert berechnet
werden und umgekehrt.
Für den konkreten Fall der Grenzkurve G sind einzusetzen:
für y = frd
für x = fad.
für y = frd
für x = fad.
Da das Wirkprofil WP von den drei Kenngrößen Rts, bd/3
und s bestimmt wird, wirken sich diese auch auf die
Oberflächenqualität, insbesondere auf die Rauhtiefe des
Werkstückes aus. Zur Erzielung einer konstanten
Werkstückrauhigkeit gibt es die Möglichkeiten, den
Schleifprozeß mit einem konstanten Wirkprofil WP oder mit
einem definiert variierten Wirkprofil WP des
Schleifkörpers zu beeinflussen.
Ein konstantes Wirkprofil (Rts, bd/3, s sind konstant)
ist nur erreichbar, wenn die Grenzkurve G durch den
gleichen Punkt hindurchgeht, der durch frd und fad
definiert ist. Damit liegt dieser Punkt auf der gleichen
oder annähernd gleichen Geradengleichung. In
technologisch relevanten Bereichen wird dies dadurch
erreicht, daß die Profilkurven unterschiedlich ver
schleißbehafteter Diamantspitzen durch geeignete α, β, γ-
Konstellation so variiert werden, daß die entsprechenden
Grenzkurven durch den vorgegebenen Punkt (frd/fad)
führen.
Die Beeinflussung des Schleifprozesses mit einem defi
niert variierten Wirkprofil WP erfolgt durch syste
matische Änderung einer oder aller Kenngrößen Rts, bd/3
und s. Durch die Erfassung der Rauhigkeitswerte des
Werkstückes bei entsprechend geänderten Kenngrößen des
Wirkprofiles WP wird ersichtlich, inwieweit durch deren
geeignete Konstellationsmodifikation eine vorgegebene
Werkstückrauhigkeit erzielt werden kann.
Die maßstabsgerechte Darstellung einiger Wirkprofile, die
mit einer einzigen konkreten Diamantspitze entsprechend
der in Fig. 4 angegebenen Punkte P1 bis P6 erzielbar
sind, werden in Fig. 6 in den Darstellungen a bis f im
Maßstab 400 : 1 gezeigt.
Dabei ist die Winkelkonstellation von α, β, γ konstant.
In den einzelnen Punkten treten folgende Wertepaarungen
auf:
Die Zustellung frd beträgt dabei in Fig. 6
a und b | 50 µm, |
c und d | 20 µm, |
e und f | 5 µm. |
Aus dieser Darstellung wird deutlich, daß die Kenngrößen
Rts, bd/3, s des Wirkprofiles WP bei Anwendung der
gleichen Diamantspitze und gleichen Winkelkonstellationen
lediglich durch die Änderung des Vorschubes fad und/oder
die Änderung der Zustellung frd geändert werden können.
Neben der Berücksichtigung der Winkel α, β, γ soll
erfindungsgemäß für das Abrichten auch erstmalig der
Einfluß der Oberflächenkontur des Abrichtdiamanten 2
berücksichtigt werden, da dieses entscheidend für die
tatsächliche Wirkbreite bd/3 beim Abrichten ist. Dazu
wird ein mathematisches 3D-Modell der Oberflächenkontur
des Abrichtdiamanten 2 entwickelt (s. Fig. 7) und daraus
die Profilkurve PK bei den gewählten Winkeleinstellungen
α, β, γ berechnet, die letztlich bei einer definierten
Zustellung frd die Wirkbreite bd/1 bestimmt und bei einem
zusätzlich definiertem Vorschub fad die Wirkbreite bd/3
bestimmt. Wie bereits ausgeführt, haben der Drehwinkel α,
der Anstellwinkel β und der Zustellwinkel γ (s. Fig. 8)
einen wesentlichen Einfluß auf die Kenngrößen des
Wirkprofiles WP und werden bei der Erstellung des
mathematischen Optimierungsmodells einschließlich ihrer
Iso-Bereiche mit berücksichtigt.
In Fig. 9 wird die Änderung der Wirkbreite bd/1 bei
Änderung des Zustellwinkels γ bei konstantem Rts
schematisch dargestellt. Daraus ist deutlich zu erkennen,
daß bereits bei einer geringen Änderung des
Zustellwinkels γ eine relativ große Änderung der
Wirkbreite bd/1 des Abrichtdiamanten 2 erzielt werden
kann.
Das neu entwickelte mathematische Optimierungsmodell wird
erfindungsgemäß zur Steuerung des Abrichtens genutzt,
wobei neben der Zustellung frd und dem Vorschub fad
erstmalig unter Anwendung einer Fünfachsensteuerung auch
alle Stellwinkel α, β und γ vor oder während des Abricht
vorganges veränderbar sind.
Es ist jedoch auch möglich, für diese Stellwinkel nur
bestimmte Stellwertbereiche festzulegen (z. B. für β und
γ) oder sogar nur bestimmte Stellwerte zu fixieren und
danach die anderen Werte zur Realisierung des geforderten
Wirkprofils WP zu berechnen. Diese Verfahrensweise ist
auch für die Zustellung und den Vorschub anwendbar.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es möglich,
durch gezielte Veränderung eines, mehrerer oder aller im
Abrichtprozeß wirkenden Stellgrößen, das Wirkprofil WP
definiert zu beeinflussen. Dies ist insbesondere bei
exakt definierten und eng tolerierten Oberflächen
rauhigkeiten des Werkstückes von entscheidendem Vorteil.
Damit ist es erstmalig möglich, durch den definiert
optimierten Abrichtprozeß dasjenige Wirkprofil WP des
Schleifkörpers 1 zu erzielen, das für die Realisierung
der geforderten Werkstückrauhigkeit erforderlich ist.
Claims (8)
1. Verfahren zum definierten Abrichten von Schleifkörpern
unter Anwendung eines bekannten Abrichtwerkzeuges zur
Erzielung eines geforderten Wirkprofils (WP) des
Schleifkörpers (1), wobei
vor oder während des Abrichtens
eine oder mehrere der Kenngrößen des Wirkprofils (WP) in Form von Wirkrauhtiefe (Rts), Wirkbreite (bd/3) und Stegbreite (s)
in Abhängigkeit von der Änderung einer oder mehrerer der Stellgrößen beim Abrichten in Form von radialer Zustellung (frd), axialem Vorschub (fad), Drehwinkel (α) Anstellwinkel (β) und Zustellwinkel (γ)
sowie in Abhängigkeit vom Profil des Abrichtwerkzeuges berechnet werden
und
vor oder während des Abrichtens mit dem Abrichtwerkzeug (3) eine Änderung einer oder mehrerer der Kenngrößen des Wirkprofils (WP) in Form von Wirkrauhtiefe (Rts), Wirkbreite (bd/3) und Stegbreite (s)
durch die Änderung einer oder mehrerer der Stellgrößen des Abrichtens in Form von Zustellung (frd), Vorschub (fad), Drehwinkel (α), Anstellwinkel (β) und Zustellwinkel (γ)
und in Abhängigkeit vom Profil des Abrichtwerkzeuges erfolgt, wobei das Profil aus einer Vielzahl von Profilkurven (PK) gebildet wird.
vor oder während des Abrichtens
eine oder mehrere der Kenngrößen des Wirkprofils (WP) in Form von Wirkrauhtiefe (Rts), Wirkbreite (bd/3) und Stegbreite (s)
in Abhängigkeit von der Änderung einer oder mehrerer der Stellgrößen beim Abrichten in Form von radialer Zustellung (frd), axialem Vorschub (fad), Drehwinkel (α) Anstellwinkel (β) und Zustellwinkel (γ)
sowie in Abhängigkeit vom Profil des Abrichtwerkzeuges berechnet werden
und
vor oder während des Abrichtens mit dem Abrichtwerkzeug (3) eine Änderung einer oder mehrerer der Kenngrößen des Wirkprofils (WP) in Form von Wirkrauhtiefe (Rts), Wirkbreite (bd/3) und Stegbreite (s)
durch die Änderung einer oder mehrerer der Stellgrößen des Abrichtens in Form von Zustellung (frd), Vorschub (fad), Drehwinkel (α), Anstellwinkel (β) und Zustellwinkel (γ)
und in Abhängigkeit vom Profil des Abrichtwerkzeuges erfolgt, wobei das Profil aus einer Vielzahl von Profilkurven (PK) gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stegbreite (s) bei konstanter Wirkbreite (bd/3) durch
die Änderung des Vorschubes (fad) eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mathematisches Optimierungsmodell
der Stellgrößen in Form der Einstellwinkel (α, β, γ)
sowie Zustellung (frd) und Vorschub (fad) gebildet wird,
mit welchem eine Wichtung der Stellgrößen hinsichtlich
der jeweils günstigsten abrichttechnologischen Parameter
erfolgt, daß in Abhängigkeit von einem vorgegebenen
Wirkprofil (WP), die dieses Wirkprofil (WP) charakteri
sierenden Kenngrößen in Form von Wirkrauhtiefe (Rts),
Wirkbreite (bd/3) und Stegbreite (s) errechnet werden und
daß die zur Erzielung dieser Kenngrößen (Rts, bd/3 und s)
einzustellenden Stellgrößen (α, β, γ, frd, fad) aus dem
mathematischen Optimierungsmodell ermittelt werden
derart, daß die jeweils für die Abrichttechnologie und
das Wirkprofil optimalen Stellgrößen ausgewählt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche von 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der zustellungs
abhängigen Wirkbreite (bd/3) des Abrichtwerkzeuges (3),
welches einen Abrichtdiamanten (2) umfaßt, das Profil des
Abrichtdiamanten (2) erfaßt und als mathematisches 3D-
Modell gebildet wird, und daß in Abhängigkeit von der für
das zu erzielende Wirkprofil optimalen Profilkurve (PK),
die diese Profilkurve (PK) erzielenden Einstellwinkel (α,
β, γ) berechnet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Profil des Abrichtdiamanten (2)
mit einer 3D-Kamera erfaßt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Profilkurven (PK) des Abrichtdia
manten (2) in Abhängigkeit von einer definierten
Winkelkonstellation der Stellwinkel (α, β, γ) mit einer
CCD-Kamera bestimmt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von dem Profil des
Abrichtdiamanten (2) und einer definierten
Winkelkonstellation der Einstellwinkel (α, β, γ) eine
Grenzkurve (G) gebildet wird, bei welcher der
Überdeckungsgrad Ud = bd/1 : fad = 1 ist, wobei jeder
Wert der Grenzkurve (G) eine bestimmte Wertepaarung
hinsichtlich Zustellung (frd) und Vorschub (fad)
beinhaltet und daß in Abhängigkeit von der Grenzkurve (G)
oberhalb der Grenzkurve (G)
- 1. die Wirkrauhtiefe (Rts) aus den Geradengleichungen der Grenzkurve (G) berechnet wird,
- 2. die Wirkbreite (bd/1) gleich dem Vorschub (fad) ist, die Stegbreite (s) Null ist und unterhalb der Grenzkurve G
- 3. die Wirkrauhtiefe (Rts) gleich der Zustellung (frd) ist,
- 4. die Wirkbreite (bd/3) aus den Geradengleichungen der Grenzkurve (G) errechnet wird,
- 5. die Stegbreite s = fad - bd/3 ist.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 3
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
mathematische Optimierungsmodell und das 3D-Modell des
Abrichtwerkzeuges (2) als Eingangsgrößen in die
Maschinensteuerung eingegeben werden, welche weiterhin
als Eingangsgrößen
- 1. die Schleifkörperspezifikation,
- 2. den Werkstückwerkstoff und die Werkstückgeometrie
- 3. die für den Schleifprozeß charakteristischen technolo gischen Parameter in Form von Werkstückdrehzahl, Schleifkörperdrehzahl, axialer und radialer Zustellung des Schleifkörpers, spezifischer Zerspanungsleistung und Kühlmittelart
- 4. die technischen Daten der Schleifmaschine beinhaltet und daß in Abhängigkeit von diesen Eingangsgrößen die das Wirkprofil (WP) des Schleifkörpers (1) bestimmenden Kenngrößen in Form der Wirkrauhtiefe (Rts), der Wirkbreite (bd/3) und der Stegbreite (s), errechnet werden und vorgegeben wird, welche Stellwinkel (α, β, γ), welcher Vorschub (fad) und welche Zustellung (frd) einzustellen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996148903 DE19648903C2 (de) | 1996-11-26 | 1996-11-26 | Verfahren zum definierten Abrichten von Schleifkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996148903 DE19648903C2 (de) | 1996-11-26 | 1996-11-26 | Verfahren zum definierten Abrichten von Schleifkörpern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19648903A1 DE19648903A1 (de) | 1998-06-04 |
DE19648903C2 true DE19648903C2 (de) | 1999-01-14 |
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ID=7812784
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996148903 Expired - Fee Related DE19648903C2 (de) | 1996-11-26 | 1996-11-26 | Verfahren zum definierten Abrichten von Schleifkörpern |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19648903C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3825465A1 (de) * | 1987-08-04 | 1989-02-16 | Hauni Werke Koerber & Co Kg | Verfahren und vorrichtung zum bahngesteuerten abrichten eines schleifscheibenprofils |
DE4331253A1 (de) * | 1993-09-15 | 1995-03-16 | Blohm Maschinenbau Gmbh | Verfahren zum Erzeugen eines Profils an einem Werkstück |
-
1996
- 1996-11-26 DE DE1996148903 patent/DE19648903C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19648903A1 (de) | 1998-06-04 |
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