DE19648534A1 - Verfahren zur rotorflußorientierten Regelung eines Asynchronantriebs - Google Patents
Verfahren zur rotorflußorientierten Regelung eines AsynchronantriebsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur rotorflußorientierten
Regelung eines Asynchronantriebes nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Es ist ein Verfahren zur rotorflußorientierten Regelung eines
Asynchronantriebes bekannt. Diese bekannte Regelung von Asyn
chronantrieben verwendet Werte in einem d-q-Koordinatensystem,
welches mit dem Rotorfluß des Asynchronantriebes "mitdreht",
wobei die d-Achse in Flußrichtung und die q-Achse quer dazu
liegt. Dieses d-q-Koordinatensystem stellt also ein rotorfluß
orientiertes Koordinatensystem dar. Der Vorteil eines der
artigen Koordinatensystems besteht in der Möglichkeit einer
rechentechnischen Umsetzung, die genau arbeitet und keine
besonderen Hardwareanforderung stellt.
Bei dieser rotorflußorientierten Regelung werden die Istwerte
des Ständerstromes isu und isv gemessen, digitalisiert, daraus
isw berechnet und mittels einer ersten Koordinatentransforma
tion in erste Ständerstromwerte isα und isβ umgerechnet. Diese
Werte werden anschließend mit einer d-q-Koordinatentransforma
tion in rotorflußorientierte Ständerstromkomponenten isd und isq
transformiert. Die Ständerstromkomponenten isd und isq werden
als Regelgröße in einer inneren Stromregelung mit getrennten
PI-Reglern und angeschlossenem Entkopplungsnetzwerk oder mit
einem Strommehrgrößenregler eingesetzt. Die Größen der Aus
gänge der PI-Regler oder des Entkopplungsnetzwerkes usd und usq
werden mit einer q-d-Koordinatentransformation in zweite Stän
derstromwerte usα und usβ transformiert, mit denen mittels einer
Raumzeigermodulation die Schaltzeiten der phasenbezogenen
Betriebsspannung tu, tv und tw als Stellgröße errechnet werden.
Dabei werden die Führungsgrößen der inneren Regelung als
Stellgröße isd* einer Flußregelung und als Stellgröße isq* einer
Drehzahlregelung ermittelt, indem für die Flußregelung aus den
rotorflußorientierten Ständerstromkomponenten isd und isq und
der Winkelgeschwindigkeit ω der Asynchronmaschine der Rotor
fluß ψrd' als Regelgröße und der Feldwinkel δs berechnet wird.
Der Feldwinkel δs wird zu den d-q-Koordinatentransformationen
rückgeführt.
In der Drehzahlregelung ist die Winkelgeschwindigkeit ω der
Asynchronmaschine und in der Flußregelung der Rotorfluß ψ'rd -
Regelgröße.
Bei dieser Drehzahlregelung von Asynchronantrieben ist bekann
termaßen eine Erfassung der Drehzahl mittels eines Sensors
erforderlich, der auch als Drehgeber bezeichnet werden kann.
Derartige Drehgeber oder Drehzahlsensoren, wie beispielsweise
Tachogeneratoren, Resolver, inkrementale Geber der prinzipiell
teuer und empfindlich gegen von außen einwirkende Einflüsse,
wie Hitze, magnetische Störungen, mechanische Stöße usw. Der
Einbau dieser Drehgeber erweist sich als kostspielig.
Eine Möglichkeit der Vermeidung eines Drehgebers bestünde
darin, ein ständerflußorientiertes Koordinatensystem zu ver
wenden. Eine dementsprechende Regelung benötigte die Klemm
spannung des Antriebes und den Ständerstrom als Eingangsgrö
ßen, also Größen, die vorhanden und auf einfachem Wege meßbar
sind. Der Einsatz eines Drehgebers ist nicht erforderlich.
Der Vorteil des Einsatzes eines ständerflußorientierten Koor
dinatensystems besteht darin, daß relativ einfache Gleichungen
abzuarbeiten sind. Nachteilig ist es allerdings, daß dabei die
offene Integration ein Wegdriften der Werte hervorruft, was
zur Instabilität der Regelung führt. Der Nachteil der Instabi
lität könnte nur mit sehr schnellen Rechnungen kompensiert
werden, was jedoch den Nachteil des Erfordernisses sehr großer
Rechenleistungen mit sich bringt. Gerade diese Nachteile wer
den bei flußorientierten Regelungen vermieden, weshalb das
grundsätzliche Bestreben darin liegt, flußorientierte Rege
lungen einzusetzen.
Zur Vermeidung der nachteilbehafteten Drehzahlmessung sind
Konzepte bekannt, die beispielsweise auf dem Einsatz eines
Kalman-Filters beruhen, die allerdings ebenfalls wegen des
erheblichen Rechenbedarfs praktisch nicht einsetzbar sind. Die
Ermittlung der Drehzahl auf der Basis des Direct Torque Con
trol bringen erhebliche Probleme der elektromagnetischen Ver
träglichkeit wegen der aufgrund des Einsatzes von Zweipunkt
reglern schwankenden Pulsfrequenz mit sich.
Außerdem lassen sich die vorhandenen Verfahren entweder nicht
oder sehr schlecht in das vorhandene Konzept der meisten kom
merziellen Antriebssysteme integrieren, wo einerseits die
restliche Rechenleistung nur noch relativ gering ist und ande
rerseits der Asychronantrieb in dq- bzw. in Feldkoordinaten
geregelt ist.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, welches unter Beibehaltung der Arbeit in einem
rotorflußorientierten Koordinatensystem ohne eine Erhöhung
des rechentechnischen Aufwandes den Einsatz von Drehgebern
vermeidet.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
mechanische Winkelgeschwindigkeit ω geberlos aus einem Stän
derstromvektor i s der rotorflußorientierten Ständerstrom
komponenten isd und isq und aus einem Ständerspannungsvektor u s
der rotorflußorientierten Ständerspannungskomponenten usd und
usq als berechnete Winkelgeschwindigkeit
ermittelt und adap
tiv nachgeführt wird. Die berechnete Winkelgeschwindigkeit
wird sowohl für das Flußmodell und die Winkelberechnung zur
Berechnung des Rotorflusses ψ'rd und des Feldwinkels ϑ als auch
als Regelgröße für die Drehzahlregelung eingesetzt.
Das Regelsystem ermöglicht durch Beibehaltung der Stromrege
lung in dq- (bzw. Feld-) Koordinaten eine schnelle und genaue
Einprägung des Drehmoments. Das Regelsystem hat eine von der
zusätzlichen Berechnung der Drehzahl bzw. der mechanischen
Winkelgeschwindigkeit verursachte, geringfügige Erhöhung des
Rechenaufwandes. Das Regelsystem ist am Einsatz von Microcon
trollern und digitalen Signalprozessoren, was eine Regel-Ab
tastzeit von unter 400 µs erlaubt, orientiert. Das Regelsystem
mit diesen Merkmalen läßt sich in die meisten
Asychronantriebssysteme einfach integrieren.
Mit diesen Eigenschaften wird das Verfahren die im System
bereits vorhandenen Vorzüge der feldorientierten Regelung, wie
die Dynamik, die Genauigkeit und die Robustheit weiter gewähr
leisten können.
Die Erfindung kann eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung
durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 2 und 3 er
fahren.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen
zeigt
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen
Regelung,
Fig. 2 eine schematische Detaildarstellung der Drehzahlbe
rechnung zusammen mit dem Flußmodell und der Winkelbe
rechnung und
Fig. 3 einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt ein Regelsystem für den Asychronantrieb 1, der
zur Ständerstromeinprägung zwei getrennte Strom
komponentenregler 2 und einem anschließenden Entkopplungs
netzwerk 3 oder einen Strom-Mehrgrößenregler 4 im Einsatz hat.
Die Stromregelung ist in dq-(bzw. Feld-)Koordinaten ausge
führt. Die Komponenten usd, usq der Ständerspannung werden mit
Hilfe des Entkopplungsnetzwerkes 3 aus den Reglerausgangs
größen oder aus dem Strommehrgrößenregler 4 ermittelt, die
nach der Koordinatentransformation (dq → αβ) mittels der Raum
zeigermodulation über einen Wechselrichter 5 dem Asychronan
trieb 1 zugeführt werden. Aus den Stromistwerten isu, isv und
isw werden durch Messung (z. B. mittels Analog/Digital-Wand
lers) mit anschließender erster Koordinatentransformation (3
→ 2) und anschließender Koordinatentransformation (αβ → dq)
die Stromwerte isd und isq gewonnen. Der von der überlagerten
Flußregelung und vom Entkopplungsnetzwerk 3 benötigte Magneti
sierungsstrom- oder Rotorfluß-Istwert Ψ'rd wird mit Hilfe eines
iω-Flußmodells berechnet. Die berechnete Drehzahl wird der
überlagerten Drehzahlregelung zur Verfügung gestellt und dient
gemeinsam mit dem berechneten Magnetisierungsstrom 'rd(k) der
Winkelberechnung, deren Ergebnis als Transformationswinkel δ
für beide Richtungen (dq → αβ, αβ → dq) eingesetzt wird.
Das in Fig. 1 gezeigte, erfindungsgemäße Regelsystem verzich
tet auf den Einsatz des Sensors und verwendet statt dessen ein
Verfahren zur Berechnung der Drehzahl bzw. der mechanischen
Winkelgeschwindigkeit ω aus Strom und Spannung. Dies ist in
Fig. 1 schraffiert hervorgehoben. Dieses Verfahren wird anhand
von Fig. 2 weiter erläutert konkretisiert.
Das Verfahren ist sowohl hard- als auch softwaremäßig durch
führbar. In Fig. 2 und 3 ist an sich bekannte Flußmodell und
die Feldwinkelberechnung mit Hilfe des schraffierten Bereichs
verdeutlicht.
Geht man von der Abarbeitung der Stromregelschleife aus, wie
sie beispielhaft als Programmablauf in Fig. 3 dargestellt ist,
dann ist die Stelle - innerhalb des 2. Schritts - deutlich
erkennbar, wo die Abarbeitung des Verfahrens zu erfolgen hat.
Fig. 3 zeigt den Programmablaufplan des erfindungsgemäßen
Verfahrens, dessen Abarbeitungsreihenfolge in der praktischen
Implementierung jedoch auch modifizierbar ist.
Ausgangspunkt für das Regelsystem ist das folgende bekannte
diskrete Zustandsmodell des Asynchronantriebes 1:
x(k+1) = Φ x(k) + H u s(k) (1)
mit dem Zustandsvektor x(k):
und dem Eingangs- bzw. dem Ständerspannungsvektor u s(k):
u s T = [usd' usq]
In dem Modell (1) des Asynchronantriebes 1 sind:
usd, usq die feldsychronen Komponenten der Ständer
spannung,
isd, isq die feldsychronen Komponenten des Ständer stroms,
Ψ'rd, Ψ'rq die feldsychronen Komponenten des Rotor flusses bzw. des Magnetisierungsstroms (bei genauer Feldorientierung gilt Ψ'rq=0,)
Lm die Koppelinduktivität
Φ die Transitionsmatrix und
H die Eingangsmatrix.
isd, isq die feldsychronen Komponenten des Ständer stroms,
Ψ'rd, Ψ'rq die feldsychronen Komponenten des Rotor flusses bzw. des Magnetisierungsstroms (bei genauer Feldorientierung gilt Ψ'rq=0,)
Lm die Koppelinduktivität
Φ die Transitionsmatrix und
H die Eingangsmatrix.
Das Modell (1) läßt sich bei genauer Feldorientierung, d. h.
Ψ'rq=0, ausführlicher wie folgt angeben:
Die Elemente der Matrizen Φ, H haben folgende Formeln:
Mit:
T Abtastzeit der Stromregelschleife
Tr, Ts Rotor-, Statorzeitkonstante
ωs, fs Winkelgeschwindigkeit, Frequenz des Stän derkreises
ω, f mechanische Winkelgeschwindigkeit, mecha nische Frequenz des Rotors
ωr Winkelgeschwindigkeit des Läuferkreises
Ls Ständerinduktivität
σ Gesamtstreufaktor.
Tr, Ts Rotor-, Statorzeitkonstante
ωs, fs Winkelgeschwindigkeit, Frequenz des Stän derkreises
ω, f mechanische Winkelgeschwindigkeit, mecha nische Frequenz des Rotors
ωr Winkelgeschwindigkeit des Läuferkreises
Ls Ständerinduktivität
σ Gesamtstreufaktor.
Die Gleichung (2d) läßt sich unter Einsatz der angegebenen
Matrixelemente in eine Formel zur Berechnung des Schlupfs
umformen:
Die Gleichungen (2a, b, c, d), (3) und (4) werden bei der
praktischen Umsetzung mit digitaler Technik bzw. mit Mikro
prozessoren in normierter Form eingesetzt. Die Normierungs
größen sind die wechselrichterspezifischen maximalen Werte,
die hier nur symbolisch angegeben sind. Es heißen
INorm Normierungsstrom (üblicherweise der maxi
male Wechselrichter-Strom)
UNorm Normierungsspannung (üblicherweise die bei der Messung der Zwischenkreisspannung Uzk hardwaremäßig - z. B. vom Analog/Digital- Wandler - festgelegte maximale Spannung)
fNorm Normierungsfrequenz (maximale WR-Frequenz).
UNorm Normierungsspannung (üblicherweise die bei der Messung der Zwischenkreisspannung Uzk hardwaremäßig - z. B. vom Analog/Digital- Wandler - festgelegte maximale Spannung)
fNorm Normierungsfrequenz (maximale WR-Frequenz).
In den später beschriebenen Rechenformeln werden also nur noch
normierte einheitlose Größen eingesetzt:
Mit Uzk Zwischenkreisspannung des WR.
Während die Matrixelemente Φ11, Φ13, Φ31 und Φ33 schon einheits
los und von daher beim Normierungsprozeß unverändert bleiben,
werden bei Normierung der Frequenzen und beim Einsatz der
normiert gemessenen Zwischenkreisspannung Uzk:
die restlichen Elemente wie folgt geändert:
Bei der praktischen Implementierung des Regelsystems werden
folgende Elemente Φ11, Φ13, Φ31 und Φ33, T1, T2 und h*11 off-line -
d. h. einmalig bei der Initialisierung - berechnet. Die Elemen
te Φ12, Φ14 und hN 11 müssen on-line neu berechnet und dem aktuel
len Wert von Uzk neu angepaßt werden.
Um das erfindungsgemäße Regelsystem mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erläutern zu können, müssen hier zwei Parametertypen
definiert werden. So ist unter einer Größe bzw. einem Para
meter mit
ˆ die geschätzte oder berechnete Größe oder Parameter
und
∼ der zu der geschätzten Größe bzw. zu dem geschätzten Parameter zugehörige Schätzfehler
∼ der zu der geschätzten Größe bzw. zu dem geschätzten Parameter zugehörige Schätzfehler
zu verstehen. Das erfindungsgemäße Verfahren, womit gleich
zeitig die Drehzahl bzw. die mechanische Winkelgeschwindigkeit
ω und der Rotorfluß bzw. der Magnetisierungsstrom Ψ'rd nur aus
Spannung und Strom berechnet werden, wird in folgenden Rechen
schritten wiedergegeben. Der betrachtete Regeltakt ist der
aktuelle Takt (k). Ausgangspunkt der Rechenschritte sind neben
den gemessenen Istwerten isd(k), isq(k) und Uzk(k) die im vor
hergehenden Takt (k-1) vorausberechneten Werte, die nun aktu
ell sind:
sd(k), sq, 'rd(k).
In den ab hier angegebenen Formeln handelt es sich immer um
normierte Größen, so daß der rechts hochgestellte Index "N"
übersichtlicherweise entfallen kann.
- 1. Schritt: Berechnung der Prädiktionsfehler (Fehler der Vor
ausberechnung im vorhergehenden Takt).
- 2. Schritt: Berechnung des ω-Schätzalgorithmus in zwei Teil
schritten
- a) Berechnung des neuen Drehzahlschätzfehlers
(k) = -sq(k)'rd(k) (9) - b) Berechnung der neuen Drehzahl bzw. der neuen mecha
nischen Winkelgeschwindigkeit:
(k) = Kp[(k) - (k-1)] + K1(k) + (k-1) (10)
Kp, KI Verstärkungsfaktoren der Proportional-, Integralanteile, die von dem überlagerten Drehzahlregler (umgerechnet für die Ab tastzeit T der untergelagerten Stromregelschleife) übernommen worden sind
- a) Berechnung des neuen Drehzahlschätzfehlers
- 3. Schritt: Berechnung des neuen Schlupfs
- 4. Schritt: Berechnung des neuen Winkels in zwei Teilschritten
- a) Berechnung der Winkelgeschwindigkeit des Ständer
kreises
s(k) = (k) + ωr(k) (12) - b) Berechnung des neuen Winkels:
(k + 1) = (k) + s(k)T (13)
- a) Berechnung der Winkelgeschwindigkeit des Ständer
kreises
- 5. Schritt: Berechnung der Matrixelemente Φ12, Φ14 und hN 11 nach Formel (7)
- 6. Schritt: Prädiktion (Vorausberechnung) der Stromkomponenten
- 7. Schritt: Prädiktion (Vorausberechnung) des Rotorflusses
rd(k + 1) = Φ31 sd(k) + Φ33 rd(k) (15) - 8. Schritt: Zurück und auf den nächsten Takt (k+1) warten.
Das Ergebnis vom 2. Schritt kann nun der Drehzahlregelung als
Drehzahl- bzw. Winkelgeschwindigkeits-Istwert zur Verfügung
gestellt werden. Der Winkel aus dem 4. Schritt dient den Koor
dinatentransformationen (dq → αβ, αβ → dq) und der Rotorfluß
aus dem 7. Schritt als Istwert für die Flußregelung.
1
Asynchronantrieb
2
Stromkomponentenregler
3
Entkopplungsnetzwerk
4
Strom-Mehrgrößenregler
5
Wechselrichter
Claims (4)
1. Verfahren zur rotorflußorientierten Regelung eines Asyn
chronantriebes, bei dem die Signale in einem mit dem Ro
torfluß Ψ'rd rotierendem d-q-Koordinatensystem, d. h. ro
torflußorientiert, verarbeitet werden und die Istwerte
der phasenorientierten Ständerstromkomponenten isu, isv und
isw hierbei in rotorflußorientierte Ständerstromkomponenten
isd und isq transformiert werden, die als Regelgröße in
einer inneren Stromregelung eingesetzt werden, die aus
rotorflußorientierten Ständerspannungskomponenten usd und
usq als Ausgangsgrößen des Reglers der inneren Stromrege
lung die phasenbezogenen Einschaltzeiten der Betriebs
spannung als Stellgröße errechnet, wobei die Führungs
größen der inneren Regelung als Reglerausgang einer Fluß
regelung und als Reglerausgang einer Drehzahlregelung, in
der die mechanische Winkelgeschwindigkeit ω des Asynchron
antriebes als Regelgröße eingesetzt ist, ermittelt werden,
wobei für die Flußregelung der Rotorfluß Ψ'rd als Regel
größe und für die d-q-Koodinatentransformation der Feld
winkel ϑ mittels eines Feldmodells und einer Winkelbe
rechnung aus den rotorflußorientierten Ständerstromkompo
nenten isd und isq und der mechanischen Winkelgeschwindig
keit ω ermittelt werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mechanische Winkelgeschwindigkeit
ω geberlos aus einem Ständerstromvektor i s der rotorfluß
orientierten Ständerstromkomponenten isd und isq und aus
einem Ständerspannungsvektor u s der rotorflußorientierten
Ständerspannungskomponenten usd und usq als berechnete Win
kelgeschwindigkeit ermittelt und adaptiv nachgeführt
wird und die berechnete Winkelgeschwindigkeit sowohl für
das Flußmodell und die Winkelberechnung zur Berechnung des
Rotorflusses Ψ'rd und des Feldwinkels ϑ als auch als Regel
größe für die Drehzahlregelung eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Winkelgeschwindigkeit als be
rechnete Winkelgeschwindigkeit und der Rotorfluß Ψ'rd als
berechneter Rotorfluß 'rd innerhalb der inneren Stromrege
lung ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die berechnete Winkelge
schwindigkeit und der berechnete Rotorfluß 'rd(k) aus
den rotorflußorientierten Ständerspannungskomponenten usd
und usq und den rotorflußorientierten Ständerstromkomponen
ten isd, isq in einem getakteten Verfahren in einem k-ten
Takt, wobei die gemessenen Istwerte isd(k), isq(k), usd(k)
und usq(k) und die im vorhergehenden Takt (k-1) vorausbe
rechneten Werte sd(k), sq(k) und rd(k) zur Verfügung
stehen, dadurch erfolgt, daß
- - in einem ersten Schritt ein Prädikations
fehler sd(k), sq(k), d. h. ein Fehler der Voraus
berechnung, im vorhergehenden Takt k-1 als
ermittelt wird, - - in einem zweiten Schritt die Winkelgeschwindigkeit
über eine Berechnung des Drehzahlschätzfehlers mit
(k) = -sq(k)rd(k)
und danach mit
(k) = Kp[(k) - (k-1)] + K1(k) + (k-1)
berechnet wird, worin KP und KI die Verstärkungsfaktoren der Proportional- und Integralanteile der Drehzahlregelung darstellen, - - in einem dritten Schritt ein Schlupf ωr(k) ermittelt
wird als
worin Tr die Rotorzeitkonstante darstellt - - in einem vierten Schritt die Winkelgeschwindigkeit des
Ständerkreises
s(k) = (k) + ωr(k)
und danach der Feldwinkel des nächstfolgenden Taktes k+1 mit
(k + 1) = (k) + s(k)T
berechnet wird, worin T die Taktzeit der Stromregelung darstellt, - - in einem fünften Schritt die Berechnung von Matrixele
menten Φ12, Φ14 und hN 11 nach
erfolgt, - - in einem sechsten Schritt die Prädiktion, d. h. die Vor
ausberechnung der Stromkomponenten mit
- - in einem siebenten Schritt die Prädiktion des Rotor
flusses
rd(k + 1) = Φ31 sd(k) + Φ33'rd(k)
erfolgt und - - anschließend der erste bis siebente Schritt im nächsten Takt wiederholt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die nach dem zweiten Schritt ermit
telte Winkelgeschwindigkeit und die nach dem sechsten
Schritt ermittelten vorausberechneten Stromkomponenten
sd(k+ 1) und sq(k+1) in dem Flußmodell und der Winkelbe
rechnung anstelle der Istwerte der rotorflußorientierten
Stromkomponenten isd und isq verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19648534A DE19648534A1 (de) | 1996-11-24 | 1996-11-24 | Verfahren zur rotorflußorientierten Regelung eines Asynchronantriebs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19648534A DE19648534A1 (de) | 1996-11-24 | 1996-11-24 | Verfahren zur rotorflußorientierten Regelung eines Asynchronantriebs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19648534A1 true DE19648534A1 (de) | 1998-05-28 |
Family
ID=7812555
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19648534A Withdrawn DE19648534A1 (de) | 1996-11-24 | 1996-11-24 | Verfahren zur rotorflußorientierten Regelung eines Asynchronantriebs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19648534A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10118504A1 (de) * | 2001-04-12 | 2002-10-17 | Abb Research Ltd | Verfahren und Vorrichtung zur vorausschauenden Korrektur von Regel- oder Stellwertabweichungen bei Strom- oder Spannungsreglern |
FR3025672A1 (fr) * | 2014-09-08 | 2016-03-11 | Renault Sas | Systeme et procede de commande d'une machine electrique asynchrone |
DE102016222546A1 (de) * | 2016-11-16 | 2018-05-17 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Entkoppeln der Phasen eines Elektromotors und Antriebssystem mit einem sechsphasigen Elektromotor |
US10103669B2 (en) | 2016-01-26 | 2018-10-16 | Andras Lelkes | Control method for an electrically excited motor and inverter |
CN110855208A (zh) * | 2019-11-06 | 2020-02-28 | 中冶赛迪电气技术有限公司 | 一种高压变频器无速度传感器矢量控制系统 |
-
1996
- 1996-11-24 DE DE19648534A patent/DE19648534A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BENDER, INES CLAUDIA, 02763 ZITTAU, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |