DE19648052A1 - Verfahren zur 3-dimensionalen Rekonstruktion der Position von Teilobjekten eines Schädels - Google Patents
Verfahren zur 3-dimensionalen Rekonstruktion der Position von Teilobjekten eines SchädelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur 3-dimensionalen Re
konstruktion der Position von Teilobjekten (Unterstrukturen)
eines Schädels unter Zuhilfenahme eines Röntgengerätes, wel
ches eine räumlich verstellbare Dreheinheit mit einem Rönt
genstrahler und einer diametral zum Strahler angeordneten
Aufnahmeeinheit aufweist, die zwei in einem sehr engen Ab
stand angeordnete elektronische Bildsensoren enthält, auf die
die bei einer Aufnahme das Objekt in einem dem Abstand
entsprechenden unterschiedlichen Winkel durchstrahlenden
Röntgenstrahlen auftreffen.
Die 3-dimensionale Rekonstruktion der Position von Teilob
jekten eines Schädels ist zwar prinzipiell mit NMR- und
CT-Anlagen möglich; solche Großanlagen sind jedoch sehr aufwen
dig und für viele Anwendungsfälle, insbesondere für den Ein
satz in der zahnärztlichen Praxis, letztlich wegen eines
nicht ausgewogenen Kosten-/Nutzenverhältnisses nicht geeig
net. Mit den konventionellen Tomographie- oder Orthopantomo
graphiegeräten, wie sie in der zahnärztlichen Praxis einge
setzt werden, lassen sich keine 3D-Rekonstruktionen vom Schä
del oder Teilen des Schädels erzielen.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem es unter Anwendung
der im zahnärztlichen Bereich üblichen Panorama-Röntgengeräte
möglich ist, auch 3-dimensionale Bilder von Teilobjekten ei
nes Schädels machen zu können. Im besonderen zielt die vor
liegende Erfindung auf die Anwendung in der Kieferorthopädie
ab.
Gemäß der Erfindung wird von dem interessierenden Objekt
(Schädel) zunächst eine 2-Bild-Aufnahme erstellt. Bei ent
sprechender Steuerung der Bewegung der Dreheinheit und der
TDI-Zeilen der elektronischen Bildsensoren können sich hier
aus zwei Schichtaufnahmen ergeben. Als 2-Bild-Aufnahme können
aber auch, bei entsprechender Steuerung der TDI-Zeilen der
Sensoren, zwei gescannte Summationsbilder entstehen. Die den
beiden Bildern der 2-Bild-Aufnahme entsprechenden Daten
werden als Datensatz in einen Rechner gegeben bzw. liegen
entsprechend dem Aufnahmeverfahren im Rechner vor. Das vom
einen Bildsensor gewonnene Bild mit interessierenden Teilob
jekten des Schädels wird anschließend auf dem Bildschirm dar
gestellt und die Teilobjekte werden markiert. Die dazu kor
respondierenden Teilobjekte im vom anderen Bildsensor gewon
nenen Bild werden vom Rechner ausgesucht und vorzugsweise au
tomatisch, eventuell aber auch interaktiv, markiert. Aus den
Geometriedaten der Geräteanordnung und der rage der Teilob
jekte in beiden Bildern wird sodann im Rechner die 3D-Lagebe
ziehung nach bekannten Formeln errechnet und mittels eines
3D-Visualisierungsprogrammes auf einem Monitor zur Befundung
aufgezeigt. Typische Objekte können dabei sein: Zähne, Kie
fergelenkskopf, Nasion etc. Medizinisch charakteristische Da
ten können automatisch berechnet und angezeigt werden (Längen
und Winkelwerte, wie sie in der Kieferorthopädie relevant
sind) . Das Markieren eines interessierenden Teilobjektes kann
sich auf ein Markieren eines bestimmten Punktes des
Teilobjektes beziehen; bei komplexen Situationen kann es er
forderlich werden, daß die gesamte Kontur des Teilobjektes
markiert werden muß. Die zum Auffinden der korrespondierenden
Teilobjekte im zweiten Bild erforderlichen Algorithmen werden
durch die jeweiligen Objekte bestimmt. Im wesentlichen sind
diese an die Algorithmen, wie sie aus der Stereofotogramme
trie bekannt sind, angelehnt. Bei bestimmten Objekten kann es
auch vorteilhaft sein, wenn der Benutzer selbst die Objekte
im zweiten Bild markiert. Das Markieren kann beispielsweise
mit Hilfe eines elektronischen Graphik-Eingabetableaus erfol
gen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben, wobei die Fig. 1 und 2 zunächst den an sich
bekannten konventionellen Aufbau einerseits eines zahnärztli
chen Röntgengerätes zur Erstellung von Panorama-Schichtauf
nahmen (Fig. 1) und andererseits zur Erstellung von Schädel
aufnahmen (Fig. 2) zeigen. Anhand der Fig. 3 und 4 wird
der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert.
Die Fig. 1 zeigt in einer Prinzipdarstellung ein zahnärztli
ches Röntgendiagnostikgerät zur Erstellung von Pano
rama-Schichtaufnahmen. Das Gerät enthält eine in der Höhe ver
stellbare Tragsäule 1, an der eine mittels eines Antriebs D2
verstellbare Dreheinheit 2 gehaltert ist. Die Dreheinheit ist
Träger einerseits einer Röntgenstrahlenquelle 3 und anderer
seits einer diametral dazu angeordneten Röntgenzeilenkamera
4. Mit 5 ist eine Halte- und Positioniereinrichtung bezeich
net, mit der in bekannter Weise der Patientenkopf in einer
definierten Position fixiert werden kann. Aufbau sowie Ver
stellmöglichkeiten der Dreheinheit und der Kopfhalte- und
Positioniereinrichtung sind bekannt und beispielsweise in der
europäischen Patentanmeldung 0 632 995 näher beschrieben.
Die Fig. 2 zeigt das gleiche Grundgerät wie beschrieben, er
gänzt jedoch durch eine am Gerät adaptierbare Vorrichtung,
mit der sich Schädelfernaufnahmen (sog. Ceph-Aufnahmen) er
stellen lassen. Die Tragsäule 1 ist mittels eines Antriebes
Dl in Pfeilrichtung höhenverstellbar ausgebildet. Die Dreh
einheit 2 kann mittels eines oder mehrerer Antriebe D2 ge
dreht und geschwenkt werden, um eine Panoramaaufnahme erstel
len zu können. Einzelheiten hierzu sind beispielsweise aus
der EP-0 229 308 entnehmbar. Am höhenverstellbaren Teil 1a
der Tragsäule ist ein Auslegerarm 6 befestigt, der eine wei
tere Kopfhalte- und Positioniereinrichtung 7 trägt. Die Zei
lenkamera 4 ist im Gegensatz zu der in Fig. 1 gezeigten Ver
sion nicht senkrecht sondern waagerecht angeordnet und mit
einer Vorblende 12 verbunden, die dazu dient, den an sich
schon von der im Bereich der Röntgenstrahlenquelle 3 angeord
neten Sekundärblende begrenzten Fächerstrahl nochmals exakt
auf die Schlitzbreite und Schlitzlänge der Zeilenkamera zu
justieren. In der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der vorge
nannten Geräte ist die Zeilenkamera 4 ähnlich wie in der be
reits genannten EP 0 632 995 aufgebaut; im Innern des Gehäu
ses befindet sich aber nicht ein zweidimensionaler CCD-Sen
sor; vielmehr sind dort zwei CCD-Sensoren 9, 10 in einem sehr
engen Abstand a von etwa 5 bis 10 cm voneinander angeordnet
(Fig. 3). Wie durch die Doppellinienverbindung zum Ausdruck
gebracht werden soll, ist die Zeilenkamera 4 mit den beiden
Bildsensoren 9, 10 mit der Röntgenstrahlenquelle 3 und der
Zweischlitzblende starr verbunden. Im Falle eines Panorama-
Gerätes (Fig. 1) läßt sich dieses System in x-/y-Richtung
translatorisch und um die Senkrechte dazu (z) rotatorisch be
wegen. Im Falle einer Fernröntgenanordnung (Fig. 2) läßt
sich das System nur vertikal verschieben.
Die Primärblende 12 ist hier als Zweischlitzblende ausgebil
det, und zwar dergestalt, daß der von der Röntgenstrahlen
quelle 3 ausgehende Strahl in zwei Teilstrahlen unterteilt
wird, die unter dem relativen Winkel α auf die beiden
CCD-Detektoren 9, 10 gerichtet sind. Jedes Teilobjekt 11' (Zahn),
11'' (Kiefergelenk) oder 11''' (Nasion) des zwischen
Strahlenquelle und Zeilenkamera angeordneten Objekts 11
(Schädel) wird demnach unter leicht unterschiedlicher
Blickrichtung von etwa 5 bis 10° aufgenommen, wenn das aus
Strahlenquelle 3, Zweischlitzblende 12 und Zeilenkamera 4
bestehende System in der vorerwähnten Weise gedreht bzw. ge
schwenkt bzw. linear bewegt wird.
Die Geometriedaten der gesamten Anlage, also die relativen
Positionen der Röntgenstrahlenquelle 3 und der Zeilenkamera
4, sind durch vorausgegangene Vermessung bzw. aus den Kon
struktionsdaten festgelegt und bekannt. Diese Daten werden
aus einem Speicher 13 als Istwerte einem Rechner 14 (Fig. 4)
zugeführt oder können im Rechner bereits enthalten sein. In
den Rechner 14 werden auch die Daten der über die beiden
Bildsensoren aufgenommenen Aufnahmen als Datensatz eingege
ben. Auf einem Bildschirm 15 wird das von dem ersten Bildsen
sor gewonnene Bild visualisiert. Die interessierenden Teil
objekte werden anschließend vom Bediener markiert. Dieser
Prozeß wird mit dem vom zweiten Bildsensor gewonnenen Bild
wiederholt, wobei die zum ersten Bild korrespondierenden
Teilobjekte vom Rechner automatisch ausgesucht und markiert
oder auch interaktiv markiert werden können. Aus den Geome
triedaten der gesamten Anlage und der Teilobjektlage in den
beiden Bildern wird im Rechner nun die 3D-Lagebeziehung zwi
schen den Teilobjekten errechnet. Die 3D-Lagebeziehung kann
anschließend als Tabelle oder mittels eines im Rechner vor
handenen 3D-Visualisierungsprogrammes dreidimensional aufge
zeigt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur 3-dimensionalen Rekonstruktion der Position
von Teilobjekten (Unterstrukturen) eines Schädels (11) unter
Zuhilfenahme eines Röntgengerätes welches eine Dreheinheit
(2) mit einem Röntgenstrahler (3) und eine diametral zum
Strahler angeordnete Aufnahmeeinheit (4) aufweist, die zwei
in einem geringem Abstand (a) angeordnete elektronische Bild
sensoren (9, 10) enthält, auf die bei einer Aufnahme zwei den
Schädel (11) mit seinen Teilobjekten (11', 11'', 11''') unter
geringfügig verschiedenem Winkel (α) durchstrahlende Rönt
genstrahlenbündel auftreffen, bei dem die von den beiden
Bildsensoren (9, 10) gewonnenen Bilddaten vom durchstrahlten
Schädel mit seinen Teilobjekten (11', 11'', 11''') als Daten
satz in einen Rechner (14) gegeben werden, bei dem im vom er
sten Bildsensor (9) gewonnenen Bild die in bezug auf eine
Diagnose interessierenden Teilobjekte visualisiert und mar
kiert werden, bei dem anschließend die dazu korrespondieren
den Teilobjekte im vom anderen Bildsensor (10) gewonnenen
Bild ausgesucht und markiert werden, wobei aus den Geome
triedaten der Geräteanordnung und der Lage der Teilobjekte in
den beiden Bildern die 3D-Lagebeziehung zwischen den Teil
objekten errechnet und als Tabelle oder mittels eines 3D-Vi
sualisierungsprogrammes auf einem Monitor (15) dargestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Markieren der Teilobjekte (11',
11'', 11''') im ersten und/oder zweiten Bild durch ein
Eingabemittel erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Erkennen und Markieren der
Teilobjekte (11', 11'', 11''') im ersten und/oder zweiten
Bild vom Rechner (14) durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es bei einem
zahnärztlichen Gerät zur Erstellung von Fernröntgen
(Ceph-)-Aufnahmen angewandt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE19648052A1 (de) |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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