DE19647396C2 - Messerkopfhalterung - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Messerkopfhalterung für mit einer Lochplatte oder Düsenmündung zusammenwirkende Messer eines Unterwassergranulators, mit einem mit einer angetriebenen Welle verbundenen, in Richtung der Lochplatte oder Düsenmündung federnd beaufschlagten Halteteil für die Messer, wobei das Halteteil - während des Betriebs des Granulators - gegenüber der Welle axial verschiebbar, nicht jedoch drehbar ist. Erfindungsgemäß zeichnet sich die Messerkopfhalterung dadurch aus, dass in einer axialen Bohrung in der angetriebenen Welle ein Kolben verschiebbar aufgenommen ist, der mit durch eine Steuereinrichtung veränderbarem Druck beaufschlagbar ist, so dass das Halteteil durch den Kolben mit veränderbarem Druck gegen die Lochplatte andrückbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Messerkopfhalterung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei einer Aus der US-PS 5 059 103 A bekannten Messerkopfhalterung dieser Art wird
der Messerkopf durch eine Druckfeder gegen die Lochplatte angedrückt, um einen
Abrieb der Schneidmesser auszugleichen und einen ständigen Kontakt der
Schneidmesser mit der Lochplatte sicherzustellen. Bei der bekannten Messerkopf
halterung ist die Andruckkraft der Druckfeder so gewählt, daß diese den Anforderun
gen des Granulierbetriebes gerecht wird. Die Andruckkraft ist daher grundsätzlich
auf die während des Betriebes benötigte höchste Andruckkraft eingestellt, während
es Betriebsphasen gibt, während der mit einer geringeren Andruckkraft gearbeitet
werden könnte. Mit der Vergrößerung der auf das Halteteil für die Messer wirkenden
Andruckkraft wächst aber auch der Verschleiß der Messer und der Lochplatte.
Aus DE 44 08 235 C1 ist eine Messerkopfhalterung für mit einer Lochplatte zu
sammenwirkende Messer eines Unterwassergranulators bekannt, bei der das die
Messer halternde Halteteil durch hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten gegen die
Lochplatte angedrückt wird. Um die Andrückkraft der Schneidmesser im Betrieb
konstant zu halten, wird bei der bekannten Messerkopfhalterung der Druck inner
halb der mit Wasser gefüllten Granulierhaube vor und hinter dem Messerkopf ge
messen und aus den gemessenen Druckwerten ein Korrekturwert gebildet, mit dem
ein gespeicherter, während eines Produktionszyklus geltender, aus unveränderli
chen Faktoren gebildeter Basiswert korrigiert und entsprechend dem daraus resul
tierenden Wert die Anstelleinrichtung für die Messerwelle betätigt wird.
Aus der DE 26 38 126 A1 ist ein Granulator bekannt, bei dem das Halteteil für die
Messer an einem Gehäuse angeflanscht ist, das um die Antriebswelle herum ge
baut ist und von dieser angetrieben wird. Um die Messer in axialer Richtung an
stellen bzw. nachstellen zu können, besteht das Gehäuse aus einem fest auf die
Antriebswelle montierten Gehäuseteil und mehreren gegenüber diesem axial ver
schieblichen Gehäuseteilen, wobei die Verschieblichkeit der Gehäuseteile zu ein
ander durch eine zwischengeschaltete Membran gewährleistet wird. Die Gehäuse
teile begrenzen einen Druckraum, in den Öl oder Luft eingeleitet werden kann, um
das Gehäuse in axialer Richtung teleskopartig zu verlängern, wobei über den Druck
des Öls bzw. der Luft im Druckraum die Anpresskraft der Messer gegen die Düsen
platte eingestellt werden kann. Diese Messerkopfhalterung ist jedoch kompliziert
und hinsichtlich seiner Baugröße verbesserungsfähig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine einfache und kleinbauende Messerkopf
halterung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, mit der sich trotz Beherr
schung sämtlicher Betriebszustände der Verschleiß der Messer und der Lochplatte
verringern läßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine neue Messerkopfhalterung gemäß Pa
tentanspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Es wird also das die Messer tragende Halteteil mit einstellbarem Druck gegen die
Lochplatte angedrückt, so daß immer mit einem dem jeweiligen Betriebszustand
entsprechendem optimalem Andruck gearbeitet werden kann. Dies bedeutet, daß
während des Normalbetriebes mit einem entsprechend niedrigem Andruck granu
liert werden kann, wobei jedoch auf während des Betriebes auftretende Verände
rungen mit kurzzeitig höherem Messerdruck reagiert werden kann.
Ein derartiger höherer Andruck des Halteteils während des Betriebes kann bei
spielsweise dann erforderlich werden, wenn sich durch Verschmieren eine Poly
merschicht auf der Schneidfläche bildet. Eine derartige Schicht verschlechtert die
Schneidleistung und die Qualität der geschnittenen Granulate, so daß zur Beseitigung
dieser Polymerschicht die Abschaltung der Anlage erforderlich werden kann,
was zu erheblichen Betriebsstörungen- und Unterbrechungen führt. Mit der erfin
dungsgemäßen Messerkopfhalterung läßt sich eine sich auf der Schneidfläche aus
bildende Polymerschicht durch kurzzeitige Erhöhung des Anpreßdruckes der Messer
entfernen, so daß die Schneidfläche wieder gereinigt wird. Anschließend kann mit
einem schonenden verringerten Andruck der Schneidmesser weitergearbeitet wer
den.
Beispielsweise ist es erforderlich, die Granulierung eines sehr niedrig viskosen Mate
rials mit einem hohen Anpreßdruck der Messer auf die Schneidfläche zu beginnen.
Nach der Stabilisierung des Extrusions- und Granulierbetriebes kann aber der An
druck der Messer gegen die Schneidfläche verringert und mit einem geringeren An
preßdruck granuliert werden, durch den dann der Verschleiß der Messer und der
Lochplatte gering gehalten werden kann.
Mit der erfindungsgemäßen Messerkopfhalterung kann der jeweils benötigte Andruck
des Halteteils und damit der Messer gegen die Schneidfläche den jeweiligen betrieb
lichen Erfordernissen angepaßt werden, so daß sich der Verschleiß sowohl der Mes
ser als auch der Schneidfläche bzw. Lochplatte auf ein unvermeidbares Maß be
schränken läßt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Halteteil durch
pneumatischen Druck in Richtung auf die Lochplatte beaufschlagbar ist. Der pneu
matische Druck läßt sich in einfacher Weise steuern, so daß sich durch die Steuer
einrichtung der jeweils benötigte Andruck einfach und schnell einstellen läßt.
Nach einer erfinderischen Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Antriebswelle mit
einer axialen Bohrung versehen ist, deren dem Halteteil zugewandtes Ende zu einer
Zylinderbohrung erweitert und deren anderes Ende durch eine Drehdurchführung an
eine Druckluftquelle angeschlossen ist, und daß in der Zylinderbohrung ein Kolben
geführt ist, deren Kolbenstange mit dem Halteteil verbunden ist oder auf dieses mit
telbar einwirkt.
Die Antriebswelle kann die Welle eines Elektromotors sein.
Zweckmäßigerweise besteht das Halteteil aus einem auf der Welle oder einem mit
diesem verbundenen Teil axial verschieblich aber undrehbar gehaltenem rohrförmi
gen Kopfstück mit einer über mindestens zwei Ringstufen abgesetzten Durchgangs
bohrung oder einer durch mindestens eine Ringstufe abgesetzten Sacklochbohrung,
wobei zwischen einer äußeren Ringstufe der Bohrung oder dem Grund der Sack
lochbohrung und der Kolbenstange eine Druckfeder eingespannt ist. Die von dieser
Druckfeder erzeugte Andruckkraft läßt sich durch entsprechende Verstellung der
Kolbenstange variieren und den für die jeweiligen Betriebszustände benötigten An
druck anpassen.
Um den Messerkopf schnell und ohne längere Betriebsunterbrechungen austau
schen zu können, ist nach einer erfinderischen Weiterbildung vorgesehen, daß das
Kopfstück auf der Welle oder dem mit dieser verbundenen Teil durch einen Bajonett
verschluß gehalten ist, der aus zwei zueinander parallelen Nuten besteht, von denen
eine frei ausläuft und die an Ihren inneren Enden durch eine radiale Nut miteinander
verbunden sind, wobei das Kopfstück in seiner Bohrung mit einem radial nach innen
vorspringenden Nocken versehen ist, der in die Nuten greift bzw. in diesen ver
schiebbar ist. Das Kopfstück läßt sich über die Länge der nicht frei auslaufenden
Nut, die der Arretierung dient, in Richtung auf die Welle zurückdrücken. Zweckmäßi
gerweise ist die Druckkraft der Druckfeder so gewählt, daß sie in etwa der Kraft des
höchsten Andrucks entspricht oder diese sogar übersteigt. Um das Kopfstück abzu
nehmen, ist es lediglich erforderlich, dieses gegen die Kraft der Feder zurückzu
drücken und in einer Richtung, die der Drehrichtung des Antriebs entgegengesetzt
ist, zu drehen, so daß der Nocken aus der frei auslaufenden Nut des Bajonettver
schlusses herausgezogen werden kann.
Zweckmäßigerweise sind symmetrisch zu einer Durchmesserebene zwei Bajonett
verschlüsse vorgesehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung nä
her erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der Messerkopfhalterung im Längsschnitt mit zu
gehörigem Antrieb,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das den Messerkopf aufnehmende Kopf
stück und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Zwischenstücks mit den die Bajo
nettverschlüsse bildenden Nuten.
Die erfindungsgemäße Messerkopfhalterung wird nachstehend anhand der Messer
kopfhalterung eines Unterwassergranulators beschrieben. Dieser Unterwassergra
nulator ist grundsätzlich in der gleichen Weise aufgebaut wie der aus der US-PS 5 059 103
bekannte. Von diesem unterscheidet sich die Messerkopfhalterung durch
die erfindungsgemäßen Merkmale, die nachstehend näher erläutert werden.
Die Motorwelle 1 des aus einem Elektromotor bestehenden Antriebsmotors 2 ist mit
einer zentralen Bohrung 3 versehen. Diese zentrale Bohrung 3 ist an ihrem ab
triebsseitigen Ende über einen durch eine Ringstufe gebildeten Absatz zu einer Zy
linderbohrung 4 erweitert. In dieser Zylinderbohrung 4 ist ein Pneumatikkolben 5
geführt, der mit einer Kolbenstange 6 verbunden ist.
Auf das abtriebsseitige Ende der Welle 1 ist ein rohrförmiges Zwischenstück 7 auf
gesetzt, das mit seinem hinteren zu einer Muffe 8 erweiterten Endbereich die Welle 1
übergreift und mit dieser verbunden ist. Das Zwischenstück 7 ist mit einem gegen
über dem Muffenteil 8 in seinem Durchmesser verjüngten vorderen zylindrischen Teil
9 versehen, das mit einer im Durchmesser verringerten und mit der Bohrung 3 und
der Zylinderbohrung 4 fluchtenden Durchgangsbohrung versehen ist. In dieser Boh
rung ist ein mit der Kolbenstange 6 fest verbundenes Gleitstück 10 verbunden.
Der rohrförmige Fortsatz 9 des Zwischenstücks 7 ist symmetrisch zu einer Mittelebe
ne 11 mit Bajonettführungen bildenden Nuten versehen. Diese Nuten bestehen je
weils aus einer frei auslaufenden axialen Nut 12 und einer zu dieser parallelen Nut
13, die durch eine radiale Nut 14 miteinander verbunden sind. Die Nut 13 ist entge
gen der Antriebsdrehrichtung 15 der Welle versetzt zu der Nut 12 angeordnet. Die
Nuten 12, 13 sind axparallel in den Mantel des rohrförmigen Fortsatzes 9 eingear
beitet.
Auf dem rohrförmigen Fortsatz 9 ist das Kopfstück 16 gehaltert. Dieses besteht aus
einem rotationssymmetrischen Teil mit einer über eine Ringstufe 17 abgesetzten
Sacklochbohrung. Mit dem äußeren Bohrungsabschnitt mit größerem Durchmesser
übergreift das Kopfstück 16 den rohrförmigen Fortsatz 9. Zwischen dem Gleitstück
10 und dem Grund des Sackloches ist eine Druckfeder 18 eingespannt.
Das Kopfstück 16 ist im Endbereich seiner Bohrung mit größerem Durchmesser mit
einander gegenüberliegenden Zapfen 20 versehen, die in die Bohrung radial nach
innen ragen und durch verschweißen in radialen Bohrungen gehalten sind.
An seinem vorderen Ende ist das Kopfstück 16 mit einem Gewinde 21 versehen, auf
das der nicht dargestellte Messerhalter aufgeschraubt ist.
Zum Aufsetzen des Kopfstücks 16 auf den rohrförmigen Fortsatz 9 werden die Zap
fen 20 in die einander gegenüberliegenden Nuten 12 der Bajonettverschlüsse ein
geführt und unter Zusammendrücken der Druckfeder 18 bis auf den Grund dieser
Nuten vorgeschoben, so daß sie in den Nuten 13 durch radiales Verschieben über
die radialen Nuten 14 verriegelt werden können.
Das andere Ende 25 der Motorweile 1 ist mit einer ortsfesten Drehdurchführung 26
versehen, an die die Druckluftleitung angeschlossen ist.
Der fest mit dem Motorgehäuse verbundene Flansch 27 dient in der grundsätzlich
aus der US-PS 5 059 103 bekannten Weise der Befestigung der Wasserkammer mit
Zu- und Abführungsleitungen und der Lochplatte, über die die Messer des Messer
halters streichen.
Claims (8)
1. Messerkopfhalterung für mit einer Lochplatte oder Düsenmündung zusam
menwirkende Messer eines Unterwassergranulators, mit einem mit einer an
getriebenen Welle verbundenen, in Richtung der Lochplatte oder Düsenmün
dung federnd beaufschlagten Halteteil für die Messer, wobei das Halteteil - während
des Betriebs des Granulators - gegenüber der Welle axial verschiebbar, nicht
jedoch verdrehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer axialen Bohrung (3, 4) in der angetriebenen Welle (1) ein Kolben
(5) verschiebbar aufgenommen ist, der mit durch eine Steuereinrichtung ver
änderbarem Druck beaufschlagbar ist, so daß das Halteteil (16) durch den
Kolben mit veränderbarem Druck gegen die Lochplatte andrückbar ist.
2. Messerkopfhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (5) über die Druckfeder (18) auf das Halteteil (16) einwirkt.
3. Messerkopfhalterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Halteteil (16) durch pneumatischen Druck in Richtung auf die Lochplatte
beaufschlagbar ist.
4. Messerkopfhalterung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Bohrung (3) der angetriebenen Welle (1) an ihrem dem Halte
teil (16) zugewandten Ende zu einer Zylinderbohrung (4) erweitert und an ih
rem anderen Ende (25) durch eine Drehdurchführung (26) an eine Druckluft
quelle angeschlossen ist.
5. Messerkopfhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die angetriebene Welle (1) die Welle eines Elektromotors (2) ist.
6. Messerkopfhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Halteteil (16) aus einem auf der Welle (1) oder einem mit
dieser verbundenen Zwischenstück (7) axial verschieblich, aber undrehbar
gehaltenen rohrförmigen Kopfstück (16) mit einer über mindestens zwei Ring
stufen abgesetzten Durchgangsbohrung oder einer durch mindestens eine
Ringstufe abgesetzten Sacklochbohrung (17) besteht und daß zwischen einer
äußeren Ringstufe der Bohrung oder dem Grund der Sacklochbohrung (17)
und der Kolbenstange (6) eine Druckfeder (18) eingespannt ist.
7. Messerkopfhalterung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kopfstück (16) auf der Welle oder dem mit dieser verbundenen Zwischenstück
(7) durch einen Bajonettverschluß gehalten ist, der aus zwei zueinander pa
rallelen Nuten (12, 13) besteht, von denen eine frei ausläuft und die an ihren
inneren Enden durch eine radiale Nut (14) miteinander verbunden sind, und
daß das Kopfstück (16) in seiner Bohrung (17) mit mindestens einem radial
nach innen vorspringendem Zapfen (20) versehen ist, der in die Nuten greift
bzw. in diesen verschiebbar ist.
8. Messerkopfhalterung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
symmetrisch zu einer Durchmesserebene (11) zwei Bajonettverschlüsse vor
gesehen sind.
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