DE19647224A1 - Reibdämpfer - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reibdämpfer in Form einer Innenbacken-Bremse zur
Dämpfung einer oszillierenden Drehbewegung, mit zwei backenförmigen, jeweils um
einen Schwenkzapfen verschwenkbaren Reibbelag-Trägern, die von einer ihnen gegen
über relativ drehbaren Trommel umschlossen und von einem mechanischen, federela
stischen Spreizelement radial nach außen gegen die zylindrische Trommel-Innenwan
dung gedrückt werden.
Bei derartigen aus der Praxis bekanntgewordenen Reibdämpfern sind die beiden Reib
belag-Träger in Simplexanordnung angelenkt, d. h., daß die beiden Schwenkzapfen
nebeneinander angeordnet sind und die beiden freien Enden der Reibbelag-Träger gegen
einanderweisen. Unabhängig von der je weiligen Drehrichtung der Trommel wirkt somit
immer einer der beiden Reibbelag-Träger auflaufend und der andere ablaufend. Auf
grund dieser beidseitigen Wirkung ergibt sich eine symmetrische Dämpfungshysterese.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wirkungsweise eines radial wirkenden
Reibdämpfers an spezielle Gegebenheiten bei der Dämpfung einer oszillierenden Dreh
bewegung anzupassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beide Reibbelag-Träger
gegenüber der Trommeldrehung in der einen Umdrehungsrichtung auflaufend und in der
entgegengesetzten Umdrehungsrichtung ablaufend angeordnet sind.
Erfindungsgemäß erhält man somit durch Einsatz ausschließlich rein mechanischer Ele
mente eine richtungsabhängige Reibwirkung und somit eine asymmetrische Dämpfungs
hysterese. Die bei auflaufender Anordnung der Reibbelag-Träger auftretende progres
sive Kennlinie addiert sich ebenso wie die bei ablaufender Anordnung auftretende de
gressive Kennlinie. Es findet also eine Addition dieser Wirkungen statt. Der erfindungs
gemäß gestaltete, rein radial wirkende Reibdämpfer weist also in der einen Umdrehungs
richtung seiner Trommel nur eine verhältnismäßig geringe, in der umgekehrten Drehrich
tung jedoch eine erheblich verstärkte Dämpfung auf.
Zur Erzielung einer umfangssymmetrischen Belastung der Trommel ist es zweckmäßig,
wenn die beiden Schwenkzapfen um 180 Umfangsgrad gegeneinander versetzt ange
ordnet sind.
Für eine konstruktiv besonders einfache und damit preiswerte Gestaltung ist es vorteil
haft, wenn das Spreizelement durch eine einteilige Feder gebildet ist, die sich mit ihren
beiden Enden jeweils an dem freien Ende der beiden Reibbelag-Träger abstützt. Dabei
ist es für eine gleichmäßige, symmetrische Dämpfungsbeaufschlagung zweckmäßig,
wenn die Feder eine spiegelbildlich zur Verbindungslinie der beiden Schwenkzapfen
gebogene Blattfeder ist.
Grundsätzlich ist es aber auch möglich, als Spreizelement zwei einzeln aufgehängte
Druckfedern vorzusehen, die jeweils einen Reibbelag- Träger beaufschlagen.
Erfindungsgemäß läßt sich der Reibdämpfer insbesondere verwenden in einer Riemen
spannvorrichtung für das Einstellen und kontinuierliche Aufrechterhalten der Riemen
spannung des Treibriemens eines Riementriebes, wobei die Schwenkzapfen der Reib
belag-Träger auf einem drehfest mit einer ortsfest angeordneten Achse verbundenen
Bremsschild befestigt sind, während die Trommel drehfest mit einem schwenkbar auf
der genannten Achse gelagerten Spannhebel verbunden ist, der an seinem freien Ende
mit einer den Treibriemen beaufschlagenden Spannrolle oder dergleichen bestückt und
mittels einer sich direkt oder indirekt an der Achse abstützenden Spanneinrichtung in
Spannrichtung vorgespannt ist, wobei die beiden Reibbelag-Träger gegenüber der
Trommeldrehung in Spannrichtung ablaufend gelagert sind.
Derartige Riemenspannvorrichtungen werden insbesondere bei Kraftfahrzeugmotoren
zugeordneten Riementrieben verwendet. Hier läuft der Treibriemen um eine auf der
Motorwelle des Fahrzeugmotors sitzende Hauptriemenscheibe sowie über auf den
Antriebswellen der Hilfsaggregate sitzende Hilfsriemenscheiben. Wichtig ist hier die
Aufrechterhaltung der zuvor werksseitig eingestellten Riemenspannung. Mit Hilfe der
Spanneinrichtung läßt sich der Verschleiß unmittelbar ausgleichen. Eine entsprechende
Ausführungsform läßt sich der DE 43 00 178 C1 entnehmen. Hier ist zwischen Spann
hebel und Achse ein Reibkonusdämpfer geschaltet, der aus einem drehfest mit dem
Spannhebel verbundenen Reibkonus und aus einem auf der Achse sitzenden Druckkonus
besteht, der von einem Federelement ständig in Axialrichtung in bzw. gegen den Reib
konus gedrückt wird. Dieser Reibkonusdämpfer bewirkt eine weitgehend konstante
Dämpfung und zwar in Spannrichtung des Spannhebels in gleicher Weise wie in entge
gengesetzter Schwenkrichtung.
Die Verwendung eines erfindungsgemäßen Reibdämpfers führt demgegenüber zu dem
Vorteil, daß die Spannrolle bei einem Kraftabfall im Treibriemen sehr schnell, da nur
gering gedämpft, in den Riemenumlauf eintauchen kann, während das Ausschwingen
des Spannhebels bzw. seiner Spannrolle stärker gedämpft und damit langsamer erfolgt.
Unter Vermeidung hydraulischer Spannelemente lassen sich somit Ungleichförmigkeiten
und Drehschwingungen, die z. B. von der Kurbelwelle eines nicht immer rundlaufenden
Verbrennungsmotors auf den Treibriemen übertragen werden, angepaßt gedämpft
ausgleichen.
In der Zeichnung sind zwei als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung die stirnseitige Ansicht eines
Reibdämpfers und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Riemenspannvorrichtung mit einem
eingebauten, gegenüber Fig. 1 etwas abgewandelten Reibdämpfer.
Fig. 1 zeigt einen in Form einer Innenbacken-Bremse ausgebildeten Reibdämpfer zur
Dämpfung einer oszillierenden Drehbewegung. Vorgesehen sind zwei backenförmige,
jeweils um einen Schwenkzapfen 1 verschwenkbare Reibbelag-Träger 2, die von einer
ihnen gegenüber relativ drehbaren Trommel 3 umschlossen sind. Die beiden
Schwenkzapfen 1 sind um 180 Umfangsgrad gegeneinander versetzt auf einem
ortsfesten Bremsschild 4 angeordnet.
Schematisch dargestellt ist in Fig. 1 ein mechanisches, federelastisches Spreizelement,
das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine einteilige Blattfeder 5 gebildet
ist, die sich mit ihren beiden Enden 5a jeweils an dem freien Ende der beiden
Reibbelag-Träger 2 abstützt. Dabei läßt Fig. 1 erkennen, daß die Feder 5 eine spiegelbildlich zur
Verbindungslinie 6 der beiden Schwenkzapfen 1 gebogene Blattfeder ist.
Die Feder 5 verschwenkt die beiden Reibbelag-Träger 2 radial nach außen und drückt sie
permanent gegen die zylindrische Trommel-Innenwandung. Dabei sind die beiden Reib
belag-Träger 2 so angelenkt, daß sie beide gegenüber der oszillierend drehangetriebenen
Trommel 3 je nach deren momentaner Drehrichtung auflaufend oder aber ablaufend
liegen.
Der radial wirkende Reibdämpfer gemäß Fig. 1 weist eine richtungsabhängige, asym
metrische Dämpfungshysterese auf. Dreht die Trommel 3 in Richtung des Pfeiles A,
wirken beide Reibbelag-Träger 2 ablaufend; die Dämpfung ist verhältnismäßig gering mit
degressiver Kennlinie. Rotiert die Trommel 3 hingegen in Richtung des Pfeiles B, wirken
beide Reibbelag-Träger 2 auflaufend; man erhält eine sehr viel stärkere Dämpfung mit
progressiver Kennlinie.
Fig. 2 zeigt als Anwendungsfall für den erfindungsgemäßen Reibdämpfer eine Riemen
spannvorrichtung für das Einstellen und kontinuierliche Aufrechterhalten der Riemen
spannung des Treibriemens 7 eines nicht näher dargestellten Riementriebes. Dieser
besteht im wesentlichen aus einer nahe dem Treibriemen 7 ortsfest anbringbaren Achse
8, auf der ein Spannhebel 9 schwenkbar gelagert ist, der an seinem freien Ende mit
einer den Treibriemen 7 beaufschlagenden Spannrolle 10 bestückt ist. Der Spannhebel
9 ist in Spannrichtung durch eine Schraubenfeder 11 vorgespannt, die sich mit ihrem
einen Ende IIa an einer drehfest mit der Achse 8 verbundenen Fußplatte 12 abstützt und
mit ihrem anderen Ende IIb am Spannhebel 9 anliegt.
Der Spannhebel 9 ist drehfest mit der einen Teil des Reibdämpfers bildenden Trommel 3
verbunden, die drehbar auf der Achse 8 gelagert ist und die beiden nur schematisch
angedeuteten Reibbelag-Träger 2 umschließt. Die beiden den Reibbelag-Trägern 2 zuge
ordneten Schwenkzapfen 1 sind an dem durch einen Abschnitt größeren Durchmessers
der Achse 8 gebildeten Bremsschild 4 befestigt.
In Fig. 2 nicht eingezeichnet ist das die beiden Reibbelag-Träger 2 beaufschlagende
Spreizelement. Die axial durch die Trommel 3 geführte Achse 8 läßt eine S-Form der
Feder gemäß Fig. 1 nicht zu. Bei Verwendung einer einteiligen Blattfeder weist diese
eher die Form eines W auf, da sie um die Achse 8 herumgeführt werden muß.
Die beiden Reibbelag-Träger 2 sind gegenüber der Trommeldrehung in Spannrichtung A
ablaufend gelagert. Bei einem Kraftabfall im Treibriemen 7 kann daher ein Nachfedern
des Spannhebels 9, also ein tieferes Eintauchen seiner Spannrolle 10 in den Riemen
umlauf sehr schnell erfolgen, da in dieser Drehrichtung nur eine geringe Dämpfung
aufgebracht wird. Eine zunehmende Riemenspannung führt hingegen zu einer lang
samen, da über den Reibdämpfer stärker gedämpften Rückfederung der Spannrolle 10.
Das nur gering gedämpfte Einschwingen und das stärker gedämpfte Ausschwiegen
führen auch zu einer besseren Akustik und zu einer längeren Lebensdauer des Treib
riemens 7.
Claims (6)
1. Reibdämpfer in Form einer Innenbacken-Bremse zur Dämpfung einer oszillierenden
Drehbewegung, mit zwei backenförmigen, jeweils um einen Schwenkzapfen (1)
verschwenkbaren Reibbelag-Trägern (2), die von einer ihnen gegenüber relativ
drehbaren Trommel (3) umschlossen und von einem mechanischen, federelastischen
Spreizelement (5, 5a) radial nach außen gegen die zylindrische Trommel-Innen
wandung gedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, daß beide Reibbelag-Träger (2)
gegenüber der Trommeldrehung in der einen Umdrehungsrichtung auflaufend und in
der entgegengesetzten Umdrehungsrichtung ablaufend angeordnet sind.
2. Reibdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schwenk
zapfen (1) um 180 Umfangsgrad gegeneinander versetzt angeordnet sind.
3. Reibdämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreiz
element durch eine einteilige Feder (5) gebildet ist, die sich mit ihren beiden Enden
(5a) jeweils an dem freien Ende der beiden Reibbelag-Träger (2) abstützt.
4. Reibdämpfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (5) eine
spiegelbildlich zur Verbindungslinie (6) der beiden Schwenkzapfen (1) gebogene
Blattfeder ist.
5. Reibdämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreiz
element zwei einzeln aufgehängte Druckfedern umfaßt, die jeweils einen
Reibbelag-Träger (2) beaufschlagen.
6. Reibdämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch seine
Verwendung in einer Riemenspannvorrichtung für das Einstellen und kontinuierliche
Aufrechterhalten der Riemenspannung des Treibriemens (7) eines Riementriebes,
wobei die Schwenkzapfen (1) der Reibbelag-Träger (2) auf einem drehfest mit einer
ortsfest angeordneten Achse (8) verbundenen Bremsschild (4) befestigt sind,
während die Trommel (3) drehfest mit einem schwenkbar auf der genannten Achse
(8) gelagerten Spannhebel (9) verbunden ist, der an seinem freien Ende mit einer den
Treibriemen (7) beaufschlagenden Spannrolle (9) oder dergleichen bestückt und
mittels einer sich direkt oder indirekt an der Achse (8) abstützenden Spanneinrichtung
(11, IIa, IIb) in Spannrichtung (A) vorgespannt ist, wobei die beiden Reibbelag-Träger
(2) gegenüber der Trommeldrehung in Spannrichtung (A) ablaufend gelagert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19647224A DE19647224A1 (de) | 1995-11-25 | 1996-11-15 | Reibdämpfer |
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DE19647224A DE19647224A1 (de) | 1995-11-25 | 1996-11-15 | Reibdämpfer |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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1996
- 1996-11-15 DE DE19647224A patent/DE19647224A1/de not_active Ceased
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