DE19645863A1 - Verwendung eines Holzschutzmittels - Google Patents
Verwendung eines HolzschutzmittelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verwendung eines Holzschutzmittels
für Hölzer oder Holzprodukte, die in Kontakt mit Erde oder Wasser einge
setzt werden.
Aus DE 30 04 319 C2 ist ein wasserverdünnbares Holzschutzmit
tel bekannt, das neben einem Insektizid eine Fungizidmischung in Form
einer metallorganischen Verbindung und einer Triazolverbindung sowie ein
wasserverdünnbares Alkydharz einer mittleren Öllänge, einen nichtionoge
nen Emulgator, ein Polyol oder ein Äther oder Ester hiervon und einen
Puffer oder pH-Wertregler gegebenenfalls zusammen mit Wasser enthält.
Das Alkydharz dient hierbei zum Reduzieren der Auswaschbarkeit von Wirk
stoffen, wobei allerdings festgestellt wurde, daß die Auswaschbarkeit
von Azolverbindungen hierdurch praktisch nicht beeinträchtigt wird.
Als Fungizide verwendete Azolverbindungen wurden bisher nur
bis zur Gefährdungsklasse 3 gemäß EN 335 (zum Schutz von Holz- oder
Holzprodukten nicht unter Dach, aber nicht im Erdkontakt, d. h. entweder
ständig der Witterung ausgesetzt oder vor der Witterung geschützt, aber
Gegenstand häufiger Befeuchtung) eingesetzt, jedoch nicht für die Ge
fährdungsklasse 4 (Holz oder Holzprodukt in Kontakt mit Erde oder Süß
wasser und damit ständig einer Befeuchtung ausgesetzt). Hierbei wurde
davon ausgegangen, daß die Triazolverbindung und das Bindemittel Alkyd
harz, zumal letzteres die Auswaschbarkeit des ersteren praktisch nicht
beeinträchtigt, unabhängig voneinander abgebaut werden, so daß die Tria
zolverbindung wegen mangelnder Beständigkeit im Boden auf Dauer keinen
genügenden Schutz in der Gefährdungsklasse 4 bieten kann.
Vielmehr werden für die Gefährdungsklasse 4 als Fungizide wei
terhin metall- und insbesondere Sn- oder Cu-haltige Verbindungen, wie in
DE 30 04 319 teilweise aufgeführt, eingesetzt, die jedoch zu einer Ge
fährdung der Grundwasserqualität führen können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit zu schaffen,
Holz oder Holzprodukte ohne schwermetallhaltige Verbindungen bei einem
Einsatz entsprechend der Gefährdungsklasse 4 zu schützen.
Überraschender Weise wurde gefunden, daß sich beim Einsatz ei
nes schwermetallsalzfreien Holzschutzmittels, enthaltend eine Triazol
verbindung als Fungizid, ein wasserverdünnbares Alkydharz als Bindemit
tel, einen nichtionogenen Emulgator und Wasser als Verdünnungsmittel bei
der Druck- und/oder Vakuumimprägnierung von Hölzern oder Holzprodukten,
die in Kontakt mit Erde oder Süßwasser eingesetzt werden, offenbar eine
Wechselwirkung zwischen Triazolverbindung und Bindemittel ergibt, die
dazu führt, daß die Triazolverbindung eine ausgezeichnete Langzeitwir
kung zum Schutz des Holzes oder Holzproduktes zeigt, obwohl man eigent
lich davon ausgehen mußte, daß beide Bestandteile unabhängig voneinander
abgebaut werden. Dem in der Gefährdungsklasse 4 vor allem auftretenden
Angriff von Moderfäulepilzen als auch Basidiomyceten konnten entspre
chend imprägnierte Holzstäbe weitaus länger widerstehen als Kontroll
holzstäbe, wie experimentell festgestellt wurde.
Dementsprechend ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung
eines Holzschutzmittels, enthaltend eine Triazolverbindung als Fungizid,
ein wasserverdünnbares Alkydharz als Bindemittel, einen nichtionogenen
Emulgator und Wasser als Verdünnungsmittel, in schwermetallfreier Form
bei der Druck- und/oder Vakuumimprägnierung von Hölzern oder Holzproduk
ten, die in Kontakt mit Erde oder Süßwasser eingesetzt werden.
Bei den Triazolverbindungen handelt es sich insbesondere um
1-Trityl-1,2,4-triazol-Verbindungen der allgemeinen Formel
wobei R für ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom, eine Trifluormethyl-, Ni
tro- oder Cyanogruppe oder eine Alkylgruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffato
men und n für die Zahlen 1 und 2 steht. Diese Verbindung ist allein oder
in Mischung mit einer oder mehreren anderen Triazolverbindungen sowie in
Form ihrer Salze einer organischen oder anorganischen (schwermetallfrei
en) Säure verwendbar. Als Triazolverbindungen, die einzeln oder in Mi
schung verwendet werden können, kommen vorzugsweise Propiconazol, Tebu
conazol oder Cyproconazol in Frage, aber auch andere Triazole wie Azaco
nazol können eingesetzt werden.
Zweckmäßigerweise wird die Triazolverbindung in einer Menge
von 0,01 bis 1 kg/m3, insbesondere 0,1 bis 0,5 kg/m3, imprägnierbare
Holzware eingesetzt.
Das wasserverdünnbare Alkydharz, beispielsweise ein mittelöli
ges Alkydharz auf Basis von Sojaöl oder ein langöliges Alkydharz auf der
Basis von linolsäurereichen Ölen, d. h. etwa solche Alkydharze, wie sie
etwa unter der Warenbezeichnung "Uradil", "Hydrorob" oder "Resydrol" er
hältlich sind, kann im Verhältnis von etwa 5 : 1 bis etwa 50 : 1, vorzugs
weise etwa 5 : 1 bis etwa 10 : 1, zur Triazolverbindung eingesetzt werden.
Derartige Alkydharze sind im allgemeinen zu neutralisieren. Dies ge
schieht üblicherweise mit einem Alkanolamin wie Monoethanol- oder Tri
ethanolamin.
Als organische Lösungsmittel werden hierbei im allgemeinen Po
lyole, etwa Butylglykol, bzw. deren Äther oder Ester eingesetzt. Als
Emulgatoren, die einzeln oder in Mischung eingesetzt werden können, wer
den vorzugsweise nichtionogene Emulgatoren wie Phenolethoxylat verwen
det.
Dem Holzschutzmittel können ein oder mehrere Insektizide, bei
spielsweise Pyrethroide wie Permethrin, zugesetzt sein.
Folgende Formulierungen auf der Basis von Propiconazol als
Fungizid wurden hergestellt:
Das Alkydharz lag dabei in einer 75%igen Butylglykollösung vor. Die
Formulierungen A1, A2, A3 unterscheiden sich somit lediglich in den Ge
halten an Propiconazol. Die so hergestellten Formulierungen wurden an
schließend jeweils im Verhältnis 1 : 9 mit Wasser verdünnt und so zur Kes
selimprägnierung von Kiefern-Splint-Stäben verwendet. Die so imprägnier
ten Stäbe wurden an zwei unterschiedlichen Standorten A und B im Frei
land in Anlehnung an EN 252 eingesetzt. Dabei zeigten sich folgende Er
gebnisse:
Folgende Formulierungen auf der Basis von Tebuconazol als Fun
gizid wurden hergestellt:
Bei dem Emulgator handelt es sich um Phenolethoxylat. Die Formulierun
gen B1 bis B4 unterscheiden sich somit lediglich in den Gehalten an Te
buconazol. Die so hergestellten Formulierungen B1 bis B4 wurden an
schließend jeweils im Verhältnis 1 : 2,5 mit Wasser verdünnt und die so
verdünnten Formulierungen B1, B2 und B3 zur Kesselimprägnierung von Kie
fern-Splint-Stäben verwendet, während die Formulierung B4 zur Tauchim
prägnierung derartiger Stäbe verwendet wurde. Die so imprägnierten Stäbe
wurden an den beiden unterschiedlichen Standorten A und B von Beispiel 1
im Freiland eingesetzt. Dabei zeigten sich folgende Ergebnisse:
Weitere Kontrollstäbe, die mit entsprechenden Formulierungen einerseits
ohne den Zusatz der Triazolverbindung und andererseits ohne den Zusatz
des Bindemittels in Form des Alkydharzes behandelt und im Erdreich ange
ordnet wurden, waren wie die unbehandelten Kontrollstäbe nach drei Jah
ren im wesentlichen zerstört.
Claims (6)
1. Verwendung eines Holzschutzmittels, enthaltend wenigstens
eine Triazolverbindung als Fungizid, ein wasserverdünnbares Alkydharz
als Bindemittel, wenigstens einen nichtionogenen Emulgator und Wasser
als Verdünnungsmittel, in schwermetallfreier Form bei der Druck- und/oder
Vakuumimprägnierung von Hölzern oder Holzprodukten, die in Kontakt
mit Erde oder Wasser eingesetzt werden.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Triazolverbindung in einer Menge von 0,01 bis 1 kg/m3, insbesondere 0,1
bis 0,5 kg/m3 imprägnierbare Holzware eingesetzt wird.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das wasserverdünnbare Alkydharz im Verhältnis von 5 : 1 bis 50 : 1, vor
zugsweise 5 : 1 bis 10 : 1, zur Triazolverbindung eingesetzt wird.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Triazolverbindung Propiconazol verwendet wird.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Triazolverbindung Tebuconazol verwendet wird.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Triazolverbindung Cyproconazol verwendet wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145863 DE19645863A1 (de) | 1996-11-07 | 1996-11-07 | Verwendung eines Holzschutzmittels |
EP97119098A EP0841134A1 (de) | 1996-11-07 | 1997-11-01 | Verwendung eines Holzschutzmittels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145863 DE19645863A1 (de) | 1996-11-07 | 1996-11-07 | Verwendung eines Holzschutzmittels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19645863A1 true DE19645863A1 (de) | 1998-05-14 |
Family
ID=7810887
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996145863 Ceased DE19645863A1 (de) | 1996-11-07 | 1996-11-07 | Verwendung eines Holzschutzmittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19645863A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010040902A1 (en) * | 2008-10-09 | 2010-04-15 | Tikkurila Oy | Wood impregnation |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3004319A1 (de) * | 1980-02-06 | 1981-08-13 | Desowag-Bayer Holzschutz GmbH, 4000 Düsseldorf | Holzschutzmittelkonzentrat und daraus hergestelltes mittel zum konservieren von holz und holzwerkstoffen |
-
1996
- 1996-11-07 DE DE1996145863 patent/DE19645863A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3004319A1 (de) * | 1980-02-06 | 1981-08-13 | Desowag-Bayer Holzschutz GmbH, 4000 Düsseldorf | Holzschutzmittelkonzentrat und daraus hergestelltes mittel zum konservieren von holz und holzwerkstoffen |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2010040902A1 (en) * | 2008-10-09 | 2010-04-15 | Tikkurila Oy | Wood impregnation |
EA018752B1 (ru) * | 2008-10-09 | 2013-10-30 | Тиккурила Ой | Способ пропитывания древесины |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DESOWAG GMBH & CO. KG, 40476 DUESSELDORF, DE |
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