DE19644718C2 - Verfahren zur Herstellung von pigmentierten oder füllstoffhaltigen Formkörpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von pigmentierten oder füllstoffhaltigen FormkörpernInfo
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- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/0013—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor using fillers dispersed in the moulding material, e.g. metal particles
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- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von pigmentierten oder füllstoff
haltigen Formkörpern bei dem Mischungen aus Polymeren und Pigmenten und/oder
Füllstoffen direkt in einer Spritzgussmaschine zu Formkörpern verarbeitet werden,
wobei Pulver oder Granulate der Stoffe vor dem Spritzgießen kalt vermischt werden
und diese Mischung in der Spritzgussmaschine aufgeschmolzen und verarbeitet wird
nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 bis 3.
Die deutsche Offenlegungsschrift DE 44 43 153 A1 beschreibt die Herstellung von
Formkörpern in einer Spritzgussmaschine unter Kaltvermischung und Kompaktierung
der Einsatzstoffe, jedoch erreichen die danach hergestellten Formkörper nicht immer
eine befriedigende Farbhomogenität selbst wenn, wie in der DE 44 43 153 A1 beschrie
ben, statische Mischelemente im Eingangsbereich der Spritzgussmaschine eingesetzt
werden.
Die Erfindung hat die Aufgabe, auf einfache Weise pigmentierte und/oder füllstoff
haltige Formkörper aus Polymeren herzustellen. Eine schnelle Bereitstellung von
Formkörpern aus Polymeren ist z. B. für die Überwachung von Polymer-Produktions
prozessen von besonderem Interesse, da nur bei einer schnellen Bereitstellung korri
gierend in den Produktionsprozess eingegriffen werden kann. Besondere Bedeutung
kommt dabei der Farbechtheit der Probeformkörper zu.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüche 1 bis 3 genannten Merkmale
gelöst.
Es wurde nun gefunden, dass sich durch kaltes Mischen der pulverförmigen oder gra
nulatförmigen Polymere und Pigmente und/oder Füllstoffe und anschließende Verar
beitung in der Spritzgussmaschine, wobei die Temperatur der Einzugszone der Spritz
gussmaschine besonders niedrig gehalten wird und der Schnecke der Spritzgussma
schine statische Mischelemente nachgeschaltet sind, Formkörper herstellen lassen, die
die Nachteile der Formteile nach dem oben beschriebenen Verfahren nicht aufweisen.
Das kalte Mischen der Komponenten kann erfolgen, indem die Komponenten der
Mischung als Pulver mit einer Teilchengröße von 0,05 bis 1 mm, bevorzugt von 0,15
bis 0,7 mm, in üblichen mechanischen Mischern oder in Behältern auf Walzenstühlen
gemischt werden.
Die Polymerkomponente kann gegebenenfalls auch als Granulat mit einem Teilchen
durchmesser von 1 bis 10 mm eingesetzt werden. Die Polymerpulver oder -granulate
können auch einen Teil der Pigmente oder Füllstoffe schon enthalten. Es können auch
Recyclate oder Produktionsabfälle von Polymeren, die gegebenenfalls schon Pigmente
und/oder Füllstoffe enthalten, im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
Die Mischung der Komponenten kann auch vor der Spritzguss-Verarbeitung kompak
tiert werden.
Die Komponenten können auch vor, während oder nach dem mechanischen Mischen
im kalten Zustand mit einem zusätzlichen Verarbeitungshilfsmittel versetzt werden,
wobei die Menge an Verarbeitungshilfsmittel zwischen 0,05 und 5 Gew.-% bezogen
auf die Gesamtmenge der Mischung beträgt. Als Verarbeitungshilfsmittel werden
flüssige organische Substanzen mit einer Viskosität von 5-3000000 cSt, vorzugsweise
von 10-50000 cSt, eingesetzt. Beispiele für Verarbeitungshilfsmittel sind Mineralöle,
Paraffinöle, Fettsäureester des Glycerins oder des Trimethylolpropans oder des Penta
erythrits oder des Ethylenglycols oder des
Propylenglycols, Polydimethylsiloxane, Polyethylenglycole, Polypropylenglycole oder
gemischte Polyether des Ethylenglycols oder Propylenglycols, Polyisobutylene, Poly
butadienöle, Fettsäuren mit einem Molekulargewicht von über 185 g/mol, Dimerfett
säuren oder hydrierte Dimerfettsäuren.
Amorphe Thermoplaste die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden kön
nen, sind beispielsweise ABS, Polystyrol, insbesondere hochschlagzähes Polystyrol
(HIPS), SAN-Harze, Polyphenylenoxid, Polycarbonat und PMMA. Vorzugsweise
werden ABS und Polycarbonat eingesetzt.
Als Teilkristalline Thermoplaste kommen insbesondere Polyamide, PBT, PET, Poly
ethylen und Polypropylen in Frage.
Es können auch Mischungen der genannten Thermoplaste eingesetzt werden.
Die Thermoplaste können gegebenenfalls mit Kautschuken schlagzähmodifiziert sein.
Solchen Mischungen können Kompatibilisatoren, wie z. B. Pfropfcopolymere zugesetzt
werden.
Den Mischungen können auch UV-Stabilisatoren, Flammschutzmittel, Entformungs
mittel und andere übliche Kunststoffadditive zugesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die danach herge
stellten Formkörper eine sehr gute Homogenität aufweisen und dass mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren Formkörper, z. B. für Qualitätsprüfzwecke, in sehr kurzer
Zeit bereitgestellt werden können.
Das Verfahren eignet sich zur Herstellung von Spritzgusskunststoffartikeln und von
Prüfkörpern zur Produktionsüberwachung und Partieprüfung.
Es werden folgende Thermoplaste eingesetzt:
SAN-Harz: Copolymerisat aus 72 Gew.-% Styrol und 28 Gew.-% Acryl-nitril mit einer Grenzviskosität von 0,55 dl/g (gemessen in DMF, bei 20°C).
Pfropf: Pfropfcopolymerisat von 50 Gew.-% Styrol/Acrylnitril im Gewichtsverhältnis
Styrol: Acrylnitril von 72 : 28 auf 50 Gew.-% eines teilchenförmigen Polybutadienkau tschuks (bimodale Verteilung des Teilchendurchmessers mit Maxima bei 100 nm und 400 nm).
SAN-Harz: Copolymerisat aus 72 Gew.-% Styrol und 28 Gew.-% Acryl-nitril mit einer Grenzviskosität von 0,55 dl/g (gemessen in DMF, bei 20°C).
Pfropf: Pfropfcopolymerisat von 50 Gew.-% Styrol/Acrylnitril im Gewichtsverhältnis
Styrol: Acrylnitril von 72 : 28 auf 50 Gew.-% eines teilchenförmigen Polybutadienkau tschuks (bimodale Verteilung des Teilchendurchmessers mit Maxima bei 100 nm und 400 nm).
Die Pigmente werden in Form einer Farbvormischung, bestehend aus
0,002 Gewichtsteilen Macrolex Gelb G (Fa. Bayer AG)
0,0425 Gewichtsteilen Bayferrox 120 M (Fa. Bayer AG)
0,0942 Gewichtsteilen Bayferrox 318 M (Fa. Bayer AG)
0,06130 Gewichtsteilen Lichtblau 4 G (Fa. Bayer AG)
10,00 Gewichtsteilen Titan R-FK 3 (Fa. Bayer AG)
0,10 Gewichtsteilen Buy 4067 (Fa. Bayer AG)
und 0,75 Gewichtsteilen Pentaerythrit tetrastearat
eingesetzt.
0,002 Gewichtsteilen Macrolex Gelb G (Fa. Bayer AG)
0,0425 Gewichtsteilen Bayferrox 120 M (Fa. Bayer AG)
0,0942 Gewichtsteilen Bayferrox 318 M (Fa. Bayer AG)
0,06130 Gewichtsteilen Lichtblau 4 G (Fa. Bayer AG)
10,00 Gewichtsteilen Titan R-FK 3 (Fa. Bayer AG)
0,10 Gewichtsteilen Buy 4067 (Fa. Bayer AG)
und 0,75 Gewichtsteilen Pentaerythrit tetrastearat
eingesetzt.
Die Spritzgussverarbeitung erfolgt auf einer Spritzgussmaschine vom Typ Arburg 221-
55-250 der als statisches Mischelement der Mischer SMK-R (Fa. Sulzer AG) nach
geschaltet ist.
Die Spritzgussmaschine ist mit einer 25 D Plastifizierschnecke (Länge 775 mm) mit
6 mm Schersteg ausgerüstet.
Zur Beurteilung der Farbhomogenität wurden Platten der Abmessung
60 × 40 × 2 mm (Farbmusterplättchen) spritzgegossen.
Man mischt 86,86 g Pfropf (Pulver), 255,85 g SAN-Harz (gemahlen) und 58,28 g Farb
vormischung bei einer Raumtemperatur (25°C) und führt die Spritzgussverarbeitung
mit folgendem Temperaturprofil durch:
Die erhaltenen Farbmusterplättchen weisen noch Stippen durch nicht aufgeschlossene
Pigmentpartikel auf.
Man mischt 86,86 g Pfropf (Pulver), 255,85 g SAN-Harz (gemahlen) und 58,28 g Farb
vormischung und führt die Spritzgussverarbeitung mit folgendem Temperaturprofil
durch:
Die Farbmusterplättchen sind vollkommen homogen.
Das Beispiel zeigt, dass es durch einfache Spritzgussverarbeitung möglich ist, beson
ders farbhomogene Formkörper zu erhalten, wenn die Einzugszone bei niedriger Tem
peratur gehalten wird. Die mechanische Belastung bei niedriger Temperatur (unter dem
Schmelzpunkt der Polymeren) führt zu einer stärkeren Mahlwirkung und damit zu einer
besseren Verteilung der Pigmente.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von pigmentierten oder füllstoffhaltigen Formkör
pern, bei dem Mischungen aus Polymeren und Pigmenten und/oder Füllstoffen
direkt in einer Spritzgussmaschine zu Formkörpern verarbeitet werden, wobei
Pulver oder Granulate der einzusetzenden Stoffe vor dem Spritzgießen kalt
vermischt werden und diese Mischung in der Spritzgussmaschine aufgeschmol
zen und verarbeitet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einzugszone der Spritzgussmaschine eine
Temperatur aufweist, die im Falle der Verarbeitung amorpher Thermoplaste
unter der Glastemperatur des amorphen Thermoplasten mit der höchsten Glas
temperatur liegt, in jedem Fall aber kleiner oder gleich 100°C ist und dass der
Schnecke der Spritzgussmaschine statische Mischelemente nachgeschaltet sind.
2. Verfahren zur Herstellung von pigmentierten oder füllstoffhaltigen Formkör
pern, bei dem Mischungen aus Polymeren und Pigmenten und/oder Füllstoffen
direkt in einer Spritzgussmaschine zu Formkörpern verarbeitet werden, wobei
Pulver oder Granulate der einzusetzenden Stoffe vor dem Spritzgießen kalt
vermischt werden und diese Mischung in der Spritzgussmaschine aufgeschmol
zen und verarbeitet wird,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Einzugszone der Spritzgussmaschine
eine Temperatur aufweist, die im Falle der Verarbeitung teilkristalliner Ther
moplaste unter dem Schmelzpunkt des am höchsten schmelzenden Thermo
plasten liegt, in jedem Fall aber kleiner oder gleich 100°C ist und dass der
Schnecke der Spritzgussmaschine statische Mischelemente nachgeschaltet sind.
3. Verfahren zur Herstellung von pigmentierten oder füllstoffhaltigen Formkör
pern, bei dem Mischungen aus Polymeren und Pigmenten und/oder Füllstoffen
direkt in einer Spritzgussmaschine zu Formkörpern verarbeitet werden, wobei
Pulver oder Granulate der einzusetzenden Stoffe vor dem Spritzgießen kalt
vermischt werden und diese Mischung in der Spritzgussmaschine aufgeschmol
zen und verarbeitet wird,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Einzugszone der Spritzgussmaschine
eine Temperatur aufweist, die im Falle der Verarbeitung einer Mischung
amorpher Thermoplaste und teilkristalliner Thermoplaste unter der Glastem
peratur des amorphen Thermoplasten mit der höchsten Glastemperatur und
unter dem Schmelzpunkt des am höchsten schmelzenden teilkristallinen Ther
moplasten liegt, in jedem Fall aber kleiner oder gleich 100°C ist und dass der
Schnecke der Spritzgussmaschine statische Mischelemente nachgeschaltet sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass alle
Komponenten als Pulver mit einem Teilchendurchmesser von 0,05 bis 1 mm
eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Polymerkomponenten als Granulat mit einem Teilchendurchmesser von 1
bis 10 mm eingesetzt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Mischung im kalten Zustand 0,05 bis 5 Gew.-% Verarbeitungshilfsmittel bezo
gen auf die Gesamtmenge der Mischung zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144718 DE19644718C2 (de) | 1996-10-28 | 1996-10-28 | Verfahren zur Herstellung von pigmentierten oder füllstoffhaltigen Formkörpern |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19644718A1 DE19644718A1 (de) | 1998-04-30 |
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ID=7810188
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996144718 Expired - Fee Related DE19644718C2 (de) | 1996-10-28 | 1996-10-28 | Verfahren zur Herstellung von pigmentierten oder füllstoffhaltigen Formkörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19644718C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011014538B8 (de) * | 2011-03-19 | 2012-08-02 | Daimler Ag | Faserverbundkunststoffbauteil mit thermoplastischer Matrix und dessen Herstellungsverfahren |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5130076A (en) * | 1990-08-27 | 1992-07-14 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Direct fabrication |
DE4443153A1 (de) * | 1994-12-05 | 1996-06-13 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern |
-
1996
- 1996-10-28 DE DE1996144718 patent/DE19644718C2/de not_active Expired - Fee Related
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US5130076A (en) * | 1990-08-27 | 1992-07-14 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Direct fabrication |
DE4443153A1 (de) * | 1994-12-05 | 1996-06-13 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern |
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