DE19644427A1 - Gerät für die Diagnostik akraler arterieller Durchblutungsstörungen - Google Patents
Gerät für die Diagnostik akraler arterieller DurchblutungsstörungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät für die Diagnostik akraler arterieller
Durchblutungsstörungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das Gerät kombiniert für die Diagnostik akraler arterieller Durchblutungsstörungen
eine physiologische Provokation der Akren mit der Erfassung von leicht gewinnba
ren durchblutungsrelevanten Meßsignalen. Bei der Provokation handelt es sich
wahlweise um eine definierte Erwärmung oder eine definierte Abkühlung der
Akren.
Gautherie et al. "Fully Computerized Method of Chronothermobiological
Examinations of the Hands integrating multichannal acquisition, numarical
processing and transtelephonic transfer of temperature data"; Technology and
Health Care-Conference Issue an the Second European Conference on
Engineering and Medicine, Stuttgart, 25.-28. April 1993 benutzten hierzu ein
Wasserbad. Es werden beide Hände in ein kaltes Wasserbad getaucht und die
Temperaturverläufe an den Fingerspitzen gemessen. Weniger aufwendig ist die
Messung an nur einem Finger bei Applikation von Eis oder Eiswasser, wie z. B.
von Takano et al.: "Influence of Food Intake on Cold-Induced Vasodilutation of
Finger"; Japan, J. Physiol. 39(1989): 755-765 und Meffert et al.: "Protrude
rewarming for clinical practice"; Technology and Healthcare - Conference Issue
on the Second European Conference on Engineering and Medicine, Stuttgart, 25-
28 April 1993 berichtet wird.
Nachteilig am Gebrauch von Wasserbädern oder Eis sind die unbequeme
Handhabbarkeit, Probleme bei der praktischen Standardisierung der Methode und
in Folge eine schlechte Reproduzierbarkeit der Messungen.
Besser standardisierbar ist zweifellos eine definierte elektronische Erzeugung von
Kälte oder Wärme, wie sie Krinke et al.: "Einsatz von Peltierelementen für
thermische Provokationen am Finger"; Biomedizin. Techn. 38 (1993)
Ergänzungsband: 431-432 verwendeten. Hier wurde das Wasserbad durch einen
Fingerling ersetzt, der mittels eines Peltierelements eine definierte Abkühlung oder
Erwärmung erlaubt. Zur Meßwertgewinnung sind bereits Temperatursensoren
sowie optische und elektrische Volumenpulssensoren integriert. Nachteilig ist bei
diesem Verfahren, daß die Warmseite des zur Abkühlung benutzten
Peltierelements mittels eines mit Kühlwasser betriebenen Wärmeaustauschers
gekühlt wird.
Aus der Druckschrift G 92 14 918.9 U1 ist ein Gerät zur Temperierung,
Erwärmung und Kühlung von Gegenständen sowie belebten und unbelebten
Körpern bekannt, bei dem ebenfalls ein Peltierelement zur Erzeugung von Wärme
oder Kälte verwendet wird, das aber ohne Kühlwasser auskommt. Das
Peltierelement wird mittels eines an sich bekannten Kühlkörpers (Luftkühlung)
gekühlt. Für die Meßwertgewinnung sind ein visueller Zugang von außen und
Justiermöglichkeiten vorgesehen. Dabei ist an den Einsatz eines Mikroskops, z. B.
zur Betrachtung des Kapillarbettes des Nagelpfalzes, gedacht.
Nachteilig an diesem Gerät ist, daß es zu erheblichen, unerwünschten
Temperaturgradienten auf der Oberfläche und innerhalb des Fingers kommt. Die
Folge ist eine Einschränkung der thermischen Provokation infolge der Entwicklung
von Schmerzen bereits bei etwa 8°C (Klyscz et al.: "Entwicklung eines
computerunterstützten thermoelektrisch betriebenen Fingerhalters zur Evaluation
der akralen Mikrozirkulation"; Biomedizin. Techn. 40 (1995) Ergänzungsband 1:
353-354) oder wegen drohender gesundheitlicher Gefährdung des Patienten
durch lokale Verbrennungen oder Erfrierungen. Zugleich wird die wirkungsvolle
Standardisierung von Abkühlung bzw. Erwärmung der Akren eingeschränkt. Die
vorgesehene visuelle Beobachtung des biologischen Objekts erfordert aufwendige
Justiereinrichtungen, behindert die Maßnahmen zur notwendigen Wärmeisolation
und Wärmeleitung und führt zu teurer Sensorik (Vitalmikroskopie).
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Anordnung zu schaffen, die eine
besser standardisierbare akrale thermische Provokation zuläßt, indem eine
gleichmäßigere Verteilung des thermischen Leistungsdurchsatzes bzw. des
Temperaturfeldes an der Oberfläche der Akren geschaffen wird. Das wiederum
führt zu günstigerer Temperaturverteilung auch innerhalb der Akren. Zu starke
lokal begrenzte Abkühlungen oder Erwärmungen an den Akren, die
erfahrungsgemäß trotz physiologisch unbedenklich erscheinender, räumlich
integral beurteilter thermischer Belastung auch bei gesunden Probanden zur
Auslösung von Schmerzen oder sogar lokalen Verbrennungen bzw. Erfrierungen
führen können, sollen dadurch auch für die angestrebte sprunghafte Abkühl- oder
Erwärmungsmöglichkeit verhindert werden.
Die Nachteile der Meßwertgewinnung unter Sicht von außen sollen ferner
vermieden werden durch die konstruktive Integration einer einfacheren und
weniger aufwendigen Meßwertgewinnung, die zur Beurteilung von akralen
arteriellen Durchblutungsstörungen geeignet ist und die die notwendigen
Maßnahmen der Wärmeleitung und Wärmeisolation nicht behindert.
Neben Messungen zur thermischen Regulationsfähigkeit sollen auch solche zum
Verhältnis der lokalgesteuerten zur zentralnervös gesteuerten thermischen
Regulation möglich sein.
Die erforderliche Kühlung soll so einfach wie möglich sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und 15
gelöst. Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
Es hat sich in sehr umfangreichen Versuchen gezeigt, daß durch gleichzeitige
dorsale und volare Abkühlung bzw. Erwärmung eine stärkere thermische
Beeinflussung der Akren bei gleichmäßigerer Temperaturverteilung über der
Oberfläche der Akren erzielbar ist.
Es ist ferner wesentlich, daß die Wärmekapazität der gesamten aktorischen und
sensorischen Anordnung und die Anordnung der Sensorik relativ zu den Akren so
zu bemessen sind, daß sich Gegenregulationen des gesunden Probanden in den
Zeitverläufen der Meßsignale widerspiegeln. Bei zu großer Wärmekapazität oder
physiologisch ungünstiger Sensorposition ergeben sich nur schwach ausgeprägte
gegenregulationsbedingte Signalmuster, im Extremfall fehlen sie dann ganz. So ist
es z. B. vorteilhaft, wenn der Fotopuls an der Fingerkuppe gemessen wird.
Als diagnostikrelevante Meßsignale eignen sich sowohl die
Hauttemperaturverläufe der Akren, als auch Temperaturverläufe in den
Halbschalen, als auch der Fotopuls, als auch der Laserdopplerflow, die einzeln
und in Kombination gemessen werden können.
Wesentlich an der Erfindung ist weiterhin, daß die thermische Provokation
verlustarm und ohne thermische Kurzschlüsse zwischen den Wärmequellen und
Wärmesenken, insbesondere zwischen Warm- und Kaltseiten der Peltierelemente,
erfolgt.
Die Art und Weise des Kontaktes mit den Akren ist dabei, ausgenommen die
kontaktflächenkonstante volare und dorsale Applikation, nicht vordergründig. Als
vorteilhaft haben sich Halbschalen nach Referenzwerten der Akrenformen
erwiesen, die einen Formschluß zu den Akren annähern und jeweils verlustarm
mit den Peltierelementen verbunden sind, die ihrerseits zusätzliche bauliche
Maßnahmen aufweisen.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß mit einer relativ
einfachen Anordnung eine akrale thermische Provokation sowohl als Erwärmung
als auch als Abkühlung vorgenommen werden kann - wozu nur der Peltierstrom
umzupolen ist -, und eine relativ gleichmäßige Temperaturverteilung oder ein
relativ gleichmäßiger thermischer Leistungsdurchsatz durch die volare und die
dorsale akrale Oberfläche physiologisch sehr wirksame, sprunghafte thermische
Provokationen erlauben und zugleich Verletzungen infolge lokaler Verbrennungen
oder Erfrierungen verhindern, wobei insbesondere einfach zu messende
Temperatur- und Fotopulsverläufe, in Erweiterung aber auch
Laserdopplerflowverläufe in kurzer Meßzeit reproduzierbare Aussagen zu akralen
arteriellen Durchblutungsstörungen liefern.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen werden nachstehend an
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anordnung zur Akrenkühlung in
Explosivdarstellung,
Fig. 2 eine Anordnung, bei der Fotopuls- und Temperatursensor gemäß
Anspruch 1 3 integriert sind,
Fig. 3 das Beispiel einer akralen Temperaturkurve mit Gegenregulation,
Fig. 4 eine Anordnung gemäß Anspruch 9, bei der eine Halbschale mit einer
selbstanpassenden formschlüssigen Schicht zu der entsprechenden Akre
versehen ist.
Entsprechend der Fig. 1 sind zwei in sich formstabile Halbschalen 2 entlang dem
Zentrum 1 horizontal gegenüberstehend angeordnet. Mit den Halbschalen sind
rückseitig Peltierelemente 3 wärmeleitend verbunden, die ihrerseits über
wärmetechnisch angepaßte Abstandsstücke 4 mit den Kühlkörpern 6
wärmeleitend verbunden sind. Die Abstandsstücke befinden sich dabei in den
Aussparungen einer Isoliermatte 5, die einen thermischen Kurzschluß zwischen
den warmen Kühlkörpern und den (akralen) Kaltseiten verhindern. Ein Kühlkörper
ist fest, der andere ist horizontal verschieblich in den Führungen 9 angeordnet.
Beide Kühlkörper mit den daran anschließenden Teilen werden mittels Federn 11
gegeneinander gedrückt. Beim Einführen der Akre in das Zentrum der Anordnung
wird der bewegliche Kühlkörper mit den anschließenden Teilen gegen die
Federkraft horizontal verschoben, wobei volare und dorsale Seite der Akre
horizontal gehalten werden. Durch die Federn liegen die Halbschalen nur mit
leichtem, aber konstantem Druck an der Akre an, so daß weder Durchblutung
noch Volumenpulsmessung beeinträchtigt werden. Um das Zentrum der
Anordnung sind wärmereflektierende und/oder wärmedämmende Formkörper 10
dergestalt angebracht, daß die unbedeckten Teile der Akren sowie ungeschützte
Teile der Halbschalen thermisch isoliert werden.
In einer Aussparung 7 der volaren Halbschale befindet sich ein Reflectance-
Fotopulswandler 8 mit integriertem Temperaturwandler (nicht dargestellt) zur
Messung von Volumenpuls und Fingerkuppentemperatur (lokale
Temperaturmessung), während eines oder beide Peltierelemente im Sensorstatus
eine über die jeweilige Halbschale gemittelte Temperatur zu messen gestatten.
Die gesamte Anordnung wird in der gezeigten oder in doppelter Ausführung
zweckmäßig von einem Gehäuse mit Luftpfeifen umhüllt, wobei die Kühlkörper
mittels eines Ventilators 12 zwangsgekühlt werden, wobei eine gleichzeitige
Kühlung der Akre durch den Ventilator, ggf. mittels Schutzflächen, unbedingt
verhindert werden muß. Das Gehäuse enthält ferner für die Akre bzw. die beiden
Akren jeweils eine Öffnung zum Einführen.
Die doppelte Geräteausführung ist klinisch insofern sinnvoll, als ein zeitgleicher
Links-Rechts-Vergleich der Akren bezüglich ihrer Durchblutungsstörungen
durchgeführt werden kann. Ferner kann die Untersuchung der thermischen
Regulationsfähigkeit ausgedehnt werden: Wird die thermische Provokation nur auf
eine der beiden Akren angewendet, an beiden Akren aber die Antwortreaktion
anhand der Meßsignale Temperatur, Volumenpuls bzw. Flow beobachtet, so
reagiert bei rein lokaler Gegenregulation allein die provozierte Akre, bei zentraler
Gegenregulation jedoch auch die nicht provozierte Akre. Obwohl z. B. nur ein
Finger der linken Hand plötzlich abgekühlt wird, kontrahieren als Antwortreaktion
nicht nur die Arterien am Finger der linken Hand, sondern zugleich auch an den
Fingern der nicht gekühlten rechten Hand. Die Regulation unter Beteiligung des
Zentralnervensystems wirkt sich nämlich auf alle Akren aus. Es wird insofern
auch möglich, aus dem Vergleich der Antwortreaktionen beider Akren auf ein
Verhältnis der lokalen zur zentralen Regulation zu schließen.
Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf die akralseitige sensitive Fläche eines Reflectance-
Fotopulswandlers mit einem integrierten Temperatursensor. Der Fotopulswandler
besitzt auf dieser Fläche zwei Lichtsender 16, z. B. NIR-Lichtemitterdioden, die
Strahlung im Bereich des nahen Infrarot (NIR) aussenden. Diese Strahlung dringt
in das akrale Gewebe ein und wird vom kapillaren Blut teilweise absorbiert,
teilweise transmittiert und teilweise reflektiert. Ein Teil der reflektierten NIR-
Strahlung gelangt an die sensitive Fläche des Fotopulswandlers zurück und auf
die Empfangsfläche zweier NIR-empfindlicher Empfänger 13 (Reflectance-
Strahlung). Diese Fotoempfänger können z. B. Fotodioden sein, die als helligkeits
empfindliche Stromquellen einen Meßstrom liefern, der mit der empfangenen
Reflectancestrahlung und damit mit dem kapillaren Blutvolumen korreliert. Durch
konstruktive Maßnahmen, z. B. eine optische Abschirmung 15, wird ein
Übersprechen zwischen den NIR-Sendern und den Fotoempfängern, also ein
direkter optischer Weg zwischen Sendern und Empfängern unter Umgehen des
akralen Gewebes, verhindert. Neben den Lichtempfängerflächen, im Schutze der
Maßnahmen gegen Übersprechen, ist ein Temperatursensor 14 in der sensitiven
Fläche des Pulswandlers angeordnet. Er empfängt das Hauttemperatursignal als
Nutzsignal und zusätzlich einen kleinen Teil des an sich schon sehr schwachen
NIR-Reflectancesignals als Störsignal, nicht aber das sehr viel größere NIR-
Sendesignal. Ein weiterer Temperatursensor könnte bei Bedarf auch zwischen der
rechten Abschirmung und der rechten Fotodiode angeordnet werden.
Fig. 3 zeigt einen typischen akralen Temperaturverlauf vor, während und nach
provokativer Abkühlung des rechten Mittelfingers bei einem gesunden Probanden
(a) und einem Patienten (b) mit akraler arterieller Durchblutungsstörung.
Zur Zeit t = 120 s beginnt die Abkühlung der Akre durch Einschalten der
Peltierelemente. Zur Zeit t = 540 s bzw. t = 590 s werden die Peltierelemente
ausgeschaltet und die selbständige Wiedererwärmung der Akren beginnt.
Die Gegenregulation drückt sich beim Gesunden in der konvexen Abweichung der
Abkühlungskurve von einem exponentiellen Abfall aus, die beim Patienten fehlt
(t = 360 . . . 430 s).
Wie die Erfahrung zeigt, sind für die Erfassung der Gegenregulationen die
Temperatursensoren zweckmäßig in die volare Halbschale zu integrieren, da hier
die wesentlichen Signalmuster ausgeprägter sind.
Fig. 4 zeigt eine Anordnung gemäß Anspruch 9 im Querschnitt, bei der eine
Halbschale 2 mit einer selbstanpassenden formschlüssigen Schicht 17 zu der
entsprechenden Akre versehen ist. Diese Schicht besteht hier aus einer
dehnbaren Latexblase, die mit sehr gut wärmeleitfähiger Paste oder sehr gut
wärmeleitendem, sehr feinkörnigem Material gefüllt ist. Infolge deren Plastizität
wird ein Formschluß zwischen Akre und Halbschale selbsttätig verwirklicht, wenn
die bewegliche Halbschale mit anhängenden Teilen aufgrund der Federwirkung an
die Akre gedrückt wird. Vor der Applikation ist ggf. die plastische Schicht durch
eine geeignete Form, in die die plastische Schicht durch Federzug gedrückt wird,
oder einfach auch manuell, vorzuformen. Man kann auch eine Latexblase größerer
Elastizität ("steifer") oder eine sehr gut wärmeleitende Flüssigkeit als Füllmaterial,
oder anstelle der gefüllten Latexblase einen elastischen, schmiegsamen
Formkörper aus sehr gut wärmeleitendem Material, wie z. B. speziellem Gummi
oder speziellem Plastikmaterial, verwenden, so daß dann das Richten vor der
Applikation entfällt.
1
Zentrum
2
Halbschale
3
Peltierelement
4
Abstandsstück
5
Isoliermatte
6
Kühlkörper
7
Aussparung
8
Reflectance-Fotopulswandler
9
Führung
10
Formkörper
11
Feder
12
Ventilator
13
NIR-Fotodiode
14
Temperatursensor
15
optische Abschirmung
16
NIR-Lichtemitterdiode
17
formschlüssige Schicht
a Temperatur-Zeit-Verlauf für gesunden Probanden
b Temperatur-Zeit-Verlauf für Patienten
a Temperatur-Zeit-Verlauf für gesunden Probanden
b Temperatur-Zeit-Verlauf für Patienten
Claims (15)
1. Gerät zur Diagnostik arterieller Durchblutungsstörungen an Akren,
vorzugsweise an menschlichen Fingern oder Zehen oder am Schwanz von
Säugetieren, mittels definierter Erwärmung und/oder Abkühlung der Akren
und gleichzeitiger Abnahme durchblutungsrelevanter Meßsignale,
dadurch gekennzeichnet, daß volar und/oder dorsal an den Akren
Einwirkungsflächen zu deren Abkühlung und/oder Erwärmung vorgesehen
sind, wobei die Einwirkungsflächen thermisch verlustarm mit steuerbaren
Wärmesenken oder Wärmequellen verbunden sind, daß Meßflächen von
Sensoren zur Fotopuls- und/oder Temperatur- und/oder
Laserdopplerflowmessung an den Akren in die Einwirkungsflächen integriert
und/oder an den Akren außerhalb der Einwirkungsflächen kontaktiert sind,
und daß sich physiologische Gegenregulationen als Antwortreaktionen auf die
thermische Provokation in den Zeitverläufen der Meßsignale erkennbar
widerspiegeln.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkungsflächen
zwei formstabile oder formschlüssige Halbschalen (2) aus wärmeleitfähigem
Material sind.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an gegenüber
den Einwirkungsflächen unbedeckten Teilen der Akren Flächen (10) zur
Reflexion der Wärmestrahlung und/oder Wärmedämmung vorgesehen sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halbschalen jeweils ein Peltierelement (3) mit daran anschließendem
Abstandsstück (4), verbunden mit einer Isoliermatte (5) und daran
anschließendem Kühlkörper (6), aufweisen, wobei die Kühlkörper in einer
Führung (9) federnd (11) gelagert sind.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kühlkörper fest und
ein Kühlkörper beweglich in einer Führung angeordnet sind.
6. Gerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder alle
Kühlkörper mittels eines Ventilators (12) ihrerseits zwangsgekühlt werden.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halbschalen mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit ausgestattet sind, so daß
die volare und die dorsale Erwärmung oder Abkühlung zu etwa gleichen
Bereichen für die Temperaturverläufe und/oder für den dorsalen und volaren
thermischen Leistungsdurchsatz führen.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbschalen mit
Schichten unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit ausgestattet sind.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide
akralseitigen Schichten selbstanpassend formschlüssig ausgebildet sind.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
dorsal angekoppelte Peltierelement mit einer anderen elektrischen Leistung als
das volar angekoppelte Peltierelement betrieben wird, so daß die volare und die
dorsale Erwärmung oder Abkühlung etwa gleiche volare und dorsale
Temperaturbereiche oder etwa gleiche Bereiche für den dorsalen und volaren
thermischen Leistungsdurchsatz aufweisen.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
dorsal angekoppelte Peltierelement mit einem anderen Kühlkörper als das volar
angekoppelte Peltierelement betrieben wird, so daß bei gleichen Peltierströmen
die volare und die dorsale Erwärmung oder Abkühlung etwa gleiche volare und
dorsale Temperaturbereiche oder etwa gleiche Bereiche für den dorsalen und
volaren thermischen Leistungsdurchsatz aufweisen.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 8, sowie 10 und 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halbschalen entsprechend als Referenzwerten
festgelegten Durchschnittsabmessungen der Akren geformt und fest
vorgegeben oder für verschiedene Referenzwerte auswechselbar sind.
13. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eines
oder beide Peltierelemente zwischen einem Aktorstatus (für die Abkühlung oder
Erwärmung) und einem Sensorstatus (für eine großflächige Temperaturmessung
unter Nutzung des Seebeck-Effekts) umgeschaltet werden.
14. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder
mehrere Temperatursensoren im Fotopuls- (PPG) und/oder
Laserdopplerflowsensor (LDF) integriert sind, so daß eine oder mehrere lokale,
meßtechnisch wichtige Temperaturen zweckmäßig abgenommen werden,
wobei eine Meßwertverfälschung infolge einer direkten Einkopplung der von
PPG- und LDF-Sensoren ausgesandten Infrarotstrahlung durch geeignete
Maßnahmen verhindert wird, wobei solche Maßnahmen optische
Abschirmungen sein können, wie sie z. B. bei PPG-Sensoren vom Reflectance-
Typ zwischen den Sende- und den Empfangsdioden üblich sind, wogegen
beim PPG-Sensor vom Transmissionstyp auf diese Maßnahme verzichtet
werden kann, wenn man den oder die Temperatursensoren neben den
Empfangsdioden anordnet.
15. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine
doppelte Anordnung gleicher Bauart und Funktion nach Ansprüchen 2 bis 14
für einen Links-Rechts-Vergleich der Akren und die Einschätzung des
Verhältnisses von lokal zu zentralnervös gesteuerter Gegenregulation
vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144427 DE19644427A1 (de) | 1996-10-25 | 1996-10-25 | Gerät für die Diagnostik akraler arterieller Durchblutungsstörungen |
DE1998118532 DE19818532A1 (de) | 1996-10-25 | 1998-04-24 | Gerät für die Diagnostik akraler arterieller Durchblutungsstörungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144427 DE19644427A1 (de) | 1996-10-25 | 1996-10-25 | Gerät für die Diagnostik akraler arterieller Durchblutungsstörungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19644427A1 true DE19644427A1 (de) | 1998-05-07 |
Family
ID=7810003
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996144427 Withdrawn DE19644427A1 (de) | 1996-10-25 | 1996-10-25 | Gerät für die Diagnostik akraler arterieller Durchblutungsstörungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19644427A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009035532B4 (de) * | 2009-03-19 | 2016-03-10 | Korea Electro Technology Research Institute | Kältereflextestvorrichtung |
CN116172552A (zh) * | 2023-03-03 | 2023-05-30 | 上海睿触科技有限公司 | 一种无创血糖仪及血糖检测方法 |
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EP0019444A1 (de) * | 1979-05-16 | 1980-11-26 | University Of Bradford | Ausrüstung für die Human- oder Tiermedizin |
EP0347640A1 (de) * | 1988-06-23 | 1989-12-27 | Erich Jaeger GmbH & Co. KG | Stimulationsvorrichtung |
-
1996
- 1996-10-25 DE DE1996144427 patent/DE19644427A1/de not_active Withdrawn
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