DE19643868A1 - Wägezellenanordnung - Google Patents
WägezellenanordnungInfo
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01G—WEIGHING
- G01G3/00—Weighing apparatus characterised by the use of elastically-deformable members, e.g. spring balances
- G01G3/12—Weighing apparatus characterised by the use of elastically-deformable members, e.g. spring balances wherein the weighing element is in the form of a solid body stressed by pressure or tension during weighing
- G01G3/14—Weighing apparatus characterised by the use of elastically-deformable members, e.g. spring balances wherein the weighing element is in the form of a solid body stressed by pressure or tension during weighing measuring variations of electrical resistance
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Description
Wägezellen sind in der Technik seit langem bekannt und werden für viele An
wendungen wie die Erfassung von Gewichten und Drücken genutzt. Im Siemens
Lexikon der Analysen-, Meß- und Regelungstechnik wird eine Wägezelle mit
Dehnungsmeßstreifen (DMS) als das Primärelement einer elektromechanischen
Wägeeinrichtung beschrieben. Weiterhin erfolgt die Definition, die die Wägezelle
als einen mechanisch-elektrischen Meßgrößenumformer, der die von der zu wä
genden Masse ausgeübte Gewichtskraft in ein elektrisches Signal umformt, be
schreibt.
Die Arbeitsweise wird wie folgt erklärt: Eine durch Gewichtslast erzeugte Nor
malkraft verformt eine als Vollzylinder, Hohlzylinder oder Biegebalken ausge
führte Meßfeder, mit der Dehnungsmeßstreifen kraftschlüssig verbunden sind,
und ruft dadurch Widerstandsänderungen der Meßstreifen hervor. Die Meßstrei
fen sind zu einer Wheatstone-Brücke zusammengeschaltet, die mit Strom oder
Spannung gespeist wird. Bei Belastung der Wägezelle kommt es zu einer Ver
stimmung der Brücke und damit zu einer lastproportionalen Meßspannung.
Die o.a. Meßfedern, z. B. als Vollzylinder, Hohlzylinder oder Biegebalken ausge
führt, sind meistens aus Metall geformt. Häufig kommt Aluminium zur Anwen
dung. Die am häufigsten verwendeten Konstruktionsformen sind z. B. der Dop
pelbiegebalken und der Biegering in den verschiedensten Ausführtingen.
Alle diese Ausführungen bauen konstruktionsbedingt hoch auf. Ebenso ist es
sehr aufwendig die gesondert hergestellten Dehnungsmeßstreifen aufzubringen.
Eine z.Z. bekannte und als preiswertes Serienprodukt herstellbare Wägezelle im
der Doppelbiegebalken-Ausführung ist ca. 8 mm hoch. Weiterhin ist von Nach
teil, daß in einigen Fällen mehrere, einzelne Wägezellen zur Anwendung kom
men. Diese Anordnung erfordert erhöhten Aufwand für die Mechanik und Mon
tage der Geräte. Bei der Anwendung als Schriftenprüfer, wie in EP 0 560 356 B1
beschrieben, wird dieses besonders deutlich. So muß z. B. eine Tragplatte für die
Wägezellen vorgesehen werden, auf die Wägezellen wird dann wiederum eine
Platte aufgebracht, auf der die Schriftprobe getätigt wird. Die beim Schreiben auf
der o.a. Platte auftretenden, seitlichen Schubkräfte müssen beachtet und in der
Konstruktion berücksichtigt werden.
Um extrem flache Systeme zur Gewichts- oder Druckaufnahme zu realisieren
sind preiswerte Wägezellen in geringerer Bauhöhe einzusetzen. Diese flachen
Systeme sind z. B. nötig, wenn ein Schriftenprüfer, wie in EP 0 560 356 B1 be
schrieben, so klein und flach realisiert werden soll, daß er in oder neben einer
PC-Tastatur angeordnet werden kann. Viele andere Anwendungen sind denkbar,
z. B. flache Personen- oder Materialwaagen, etc. Wird die beschriebene Platte auf
eine für die zu messende Kraft ausgelegt Biegefeder aufgebracht, können auch
höchste Kräfte gemessen werden.
Denkbar ist die Anbringung von vier Dehnungsmeßstreifen auf einer flachen und
genügend großen Metallplatte beliebiger Höhe und geometrischer Form.
Hierbei ist jedoch zu beachten, daß bei Langzeitanwendungen die Rückkehr der
Metallplatte in ihre ursprünglichen Form nicht garantiert werden kann. Ein, wie
auch immer geartetes, Fließen des Materials kann nicht vermieden werden.
Weiterhin denkbar ist die Anbringung von vier Dehnungsmeßstreifen auf einer
flachen und genügend großen Glasplatte beliebiger Höhe und geometrischer
Form. Diese Anordnung hätte den Vorteil, daß durch die gleichbleibende Rück
kehr der Glasplatte in ihre ursprünglichen Form weitgehend sichergestellt ist, daß
eine Reproduzierbarkeit der Meßwerte erwartet werden kann. Nachteilig wirkt
sich jedoch die dem Glas innewohnenden Spannungen, bzw. Spannungsverläufe.
Diese Spannungen, bzw. Spannungsverläufe können nicht im Voraus bestimmt,
sondern müssen individuell für jede Glasplatte ermittelt und Dehnungsmeßstrei
fen entsprechend ausgewählt werden. Ebenfalls individuell müssen die Plätze
ausgewählt werden an denen die Dehnungsmeßstreifen montiert werden sollen.
Eine Massenanwendung und Austauschbarkeit der einzelnen Meßsysteme kommt
daher nicht in Frage.
Weiterhin wird in der Patentanmeldung 196 38 860.0 eine Anordnung von Deh
nungsmeßstreifen auf schichtweise aufgebauten Verbundmaterialien vorgeschla
gen.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß mehrere verschiedene Materialien zuerst
zusammengefügt werden müssen. Danach werden in bekannten Verfahren der
oder die Dehnungsmeßstreifen auf eines der Materialien aufgeklebt. Ferner kön
nen durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der zusammenge
fügten Materialen die Fügestellen so belastet werden, daß die Verklebung sich
löst. Weiterhin sind bei den vorgenannten Verfahren die Dehnungsmeßstreifen
aufgeklebt; es ist daher unumganglich, daß eine Kabelverbindung zwischen DMS
und nachgeschalteter Elektronik vorhanden ist. Um einen Abriß der Kabel zu
verhindern, ist erheblicher Aufwand zur Zugentlastung derselben nötig.
Nicht außer acht lassen kann man den u. U. personen- und umweltbelastenden
Einsatz von teuren Klebern für Dehnungsmeßstreifen. Diese Kleber müssen so
ausgelegt werden, daß sie kraftschlüssig verschiedene Materialien verbinden. Die
Klebestellen müssen vielen Umweltbelastungen, wie Feuchtigkeit, Temperatur
wechsel, abrasiven und aggressiven Mitteln, etc. aushalten.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zu entwickeln das die
vorgenannten Nachteile nicht besitzt und Verbesserungen bei der Herstellung und
der Anwendung von Wägezellen ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß auf eine genügend große
und genügend hohe Platte aus mineralischem Isoliermaterial wie Keramik, mit
Glas bedampfter Keramik und andere Oxyde in beliebiger geometrischen Form
eine genügend hohe Beschichtung aus einem geeigneten Widerstandsmaterial
aufgebracht wird. Dies kann z. B. durch sputern oder galvanisch erfolgen. Aus
dieser Schicht wird in einem weiterem Arbeitsgang mit einem geeigneten und
bekannten Verfahren, z. B. durch Einsatz eines Laserverfahrens oder chemisches
Ätzen, dem Dehnungsmeßstreifen ähnliche, ggfs. ineinanderverschachtelte, Wi
derstandsbahnen beliebiger geometrischer Form erzeugt.
Gleich einem Dehnungsmeßstreifen ändert sich der Widerstand der Widerstands
bahnen mit ihrer Streckung oder Stauchung, die durch eine Verbiegung der Trä
gerkeramik in beliebiger Richtung erfolgt.
Die Anzahl der erzeugten Widerstandsbannen richtet sich nach der Größe der
Keramikplatte und nach dem jeweiligem Anwendungsgebiet und Genauigkeits
anforderungen. Um hohe Genauigkeiten zu erreichen, werden auf beiden Seiten
der Platte Widerstandsbahnen aufgebracht.
Bei einem beispielhaften Einsatz in einem Schriftenprüfer wären 4 bis 8 Wider
standsbahnen nützlich.
Die benötigten elektrischen Anschlüsse der einzelnen Widerstandsbahnen werden
mit gleichem Verfahren, z. B. mittels Laser, leiterbahnähnlich bis an den Rand
der Keramikplatte geführt. Dort können dann Anschlußdrähte z. B. mit ge
schraubten oder gepreßten Stützpunkten mit den von den Widerstandsbahnen
kommende Leiterbahnen verbunden werden. Eine mechanische Belastung der
mäanderförmigen und zur Gewichts- oder Druckmessung genutzten Wider
standsbahnen durch Anschlußdrähte ist somit ausgeschlossen.
Weiterhin ist vorgesehen an Stellen ohne Durchbiegungen, z. B. an den Seiten
rändern, Teile oder die gesamte Auswerteelektronik zu plazieren. Hierbei wird
die gleiche Technik für das Aufbringen von Leiterbahnen genutzt, die oben für
die betriebsgemäßen Widerstandsbahnen beschrieben ist.
In bekannten und geeigneten elektronischen Schaltungen werden die Widerstand
sänderungen erfaßt und wunschgemäß ausgewertet.
Um eine eventuelle Temperaturdrift der zur Messung eingesetzten Widerstand
bahnen zu kompensieren wird im gleichen Verfahren direkt zwischen oder nahe
bei den der Gewichtsmessung dienenden Widerstandbahnen aus dem gleichen
oder einem zu Temperaturmessung besonders geeignetem Material, wie z. B.
Nickel oder Platin, gesonderte Strukturen erzeugt, die der Temperaturmessung
dienen und entsprechend ausgewertet und verarbeitet werden.
Um einwirkende Kräfte wunschgemäß auf bestimmte Punkte der Keramikplatte
zu kanalisieren, sind Einschnitte beliebiger geometrischen Form in der Kera
mikplatte vorgesehen.
Um die Keramikplatte bei Überlast vor Bruch zu sichern, sind mechanische An
schläge an den gefährdeten Stellen anzubringen.
Zur Messung der einwirkenden Kräfte oder Gewichte wird die Keramikplatte
z. B. an den vier Ecken, lose aufliegend oder fest eingespannt, gelagert. Es wird
die von den Seiten in Richtung zur Mitte der Platte auftretenden, dem einwirken
den Gewicht entsprechende Durchbiegung gemessen. Ebenso ist es möglich die
Keramikplatte nur an einer Seite zu einzuspannen, dann wird die einseitig auftre
tende, dem Gewicht entsprechenden Durchbiegung, gemessen.
1
Auflage
2
Widerstandsbahn
3
Keramikplatte
4
Einschnitt in Keramikplatte
5
Elektrischer Anschluß
Claims (8)
1. Wägezellenanordnung, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Platte (3)
aus keramischen Werkstoffen genügender Höhe und Größe beidseitig großflächig
ein geeignetes Widerstandsmaterial z. B. durch sputern oder galvanisch, aufge
bracht ist und in diesem Widerstandsmaterial min. eine z. B. durch Läsern oder
chemisches Ätzen dem Dehnungsmeßstreifen ähnliche, gfs. mäanderförmige
Widerstandsbahn (2) beliebiger Größe und geometrischer Form erzeugt wird. Die
bei Belastung durch Biegen oder Stauchung in den Widerstandsbahn entstehen
den Widerstandsänderung wird in einer geeigneten elektronischen Schaltung ge
messen und ausgewertet.
2. Wägezellenanordnung nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur wunschgemäßen Einleitung der Kräfte Einschnitte (4) in das keramische
Material eingebracht werden.
3. Wägezellenanordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die betriebsfertige Platte mindestens auf drei Punkten gelagert (1)
oder einseitig eingespannt ist.
4. Wägezellenanordnung, nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Messung hoher Kräfte eine Kombination mit einer Biegefeder
zur Anwendung kommt.
5. Wägezellenanordnung, nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß alle zum Anschluß (5) an externe Geräte benötigten elektrischen
Leiter z. B. durch Läsern oder chemisches Ätzen erzeugt und bis an den Rand der
Keramikplatte geführt sind.
6. Wägezellenanordnung, nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß alle benötigten elektrischen Leiterbahnen der Auswerteelektronik
z. B. durch Läsern oder chemisches Ätzen erzeugt und auf der Keramikplatte inte
griert ist.
7. Wägezellenanordnung, nach den Ansprüchen 1 bis 6 dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bauteile der Auswerteelektronik auf der Keramikplatte inte
griert sind.
8. Wägezeilenanordnung, nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß weitere, ähnlich aufgebaute und herstellbare Sensoren, z. B. für
Temperatur, gfs. mit gesonderten Strukturen und Materialien hergestellt und auf
der Keramikplatte integriert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996143868 DE19643868A1 (de) | 1996-10-30 | 1996-10-30 | Wägezellenanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996143868 DE19643868A1 (de) | 1996-10-30 | 1996-10-30 | Wägezellenanordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19643868A1 true DE19643868A1 (de) | 1998-05-07 |
Family
ID=7809649
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996143868 Withdrawn DE19643868A1 (de) | 1996-10-30 | 1996-10-30 | Wägezellenanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19643868A1 (de) |
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WO2022096440A1 (de) | 2020-11-09 | 2022-05-12 | Saint-Gobain Glass France | Verfahren zum herstellen einer glasscheibe mit einem dehnungsmessstreifen und entsprechende glasscheibe |
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DE3817905C2 (de) * | 1987-05-27 | 1992-11-26 | Ngk Insulators, Ltd., Nagoya, Aichi, Jp |
-
1996
- 1996-10-30 DE DE1996143868 patent/DE19643868A1/de not_active Withdrawn
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DE102008064163B4 (de) | 2008-12-19 | 2023-06-01 | Bizerba SE & Co. KG | Wägezelle |
WO2022096440A1 (de) | 2020-11-09 | 2022-05-12 | Saint-Gobain Glass France | Verfahren zum herstellen einer glasscheibe mit einem dehnungsmessstreifen und entsprechende glasscheibe |
DE202021004197U1 (de) | 2020-11-09 | 2023-01-24 | Saint-Gobain Glass France | Glasscheibe mit einem Dehnungsmessstreifen |
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