DE19537569C2 - Stahlbasiertes Kraft-Sensorsystem - Google Patents
Stahlbasiertes Kraft-SensorsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung zur Messung von insbesondere Kräften oder
Drücken (Anspruch 1). Solche Sensorsysteme bestehen im Stand der Technik aus
einem Aufbau mit mehreren Elementen, wobei als Wandlerelemente (Wandlung
mechanischer Größen oder deren Änderungen in elektrische Signale) sowohl
Dehnmeßstreifen (DMS) als auch piezoresistive Wandler Verwendung finden. Zumeist
werden die die Wandlerelemente tragenden Trag- und Stützelemente als
Kolben/Zylinderanordnung ausgeführt, die rotationssymmetrisch ausgebildet sind (vgl.
US 4,739,666, dort Fig. 4 oder US 4,864,874, dort Fig. 4 und Spalte 4 Zeile 39 bis
Spalte 5 Zeile 7). Der Werkstoff der Meßbasis, auf dem die Wandlerelemente
angebracht sind, ist im Stand der Technik eine Keramik, insbesondere Al2O3; zu
seiner Herstellung wird ein Sinterverfahren verwendet (vgl. H. W. Häfner, A. Pauer in
"Handbuch für Ingenieure", 5. Ausgabe, "Sensoren und Sensorsysteme", S. 143 ff.); in
den anderen genannten Fundstellen des Standes der Technik findet sich kein Hinweis
auf die Werkstoffe der Meßbasis, nur die Kolben/Zylinderanordnung wird als
"metallisch" bezeichnet (vgl. US 4,864,874, dort Spalte 4 Zeile 50 und sinngemäß in
Spalte 4, Zeilen 57 bis 61).
Das Anwendungsgebiet dieser Sensorsysteme ist groß, es können PKW-, LKW- oder
Wägesysteme sowie Füllstands-Applikationen und andere Messungen vorgenommen
werden. Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, die mittelbar oder unmittelbar Druck
oder Kraft messenden Sensoren des Standes der Technik preiswerter herzustellen,
ohne ihre positiven Eigenschaften zu beeinträchtigen. Das wird dann erreicht, wenn die
Meßeinrichtung (Kraft-Kopplungsorgan, Meßbasis, Führungselement) auf Stahl basiert
und die Sensoren auf der Rückseite einer aus Stahl gebildeten Meßbasis angeordnet
sind (Anspruch 1). Dem erfindungsgemäßen Vorschlag folgend werden keine
Keramiken verwendet, es werden auch keine Zusammenstellungen aus Stahl und
Keramik verwendet, sondern hinsichtlich der funktionstragenden Elemente der Kraft- bzw.
Druck-Messeinrichtung nur Stahl.
Überraschend erfüllt die eingesetzte Stahl-Meßbasis (die "Meßmembran" für den im
volumenstabilen Elastomer durch Krafteinleitung gebildeten Druck) auch praktisch
ausreichend die Aufgaben (gute Festigkeit, geringere Hysterese als die Applikation
fordert, Ermüdungsfreiheit) der im Stand der Technik an dieser Stelle des Meßaufbaus
bislang eingesetzten Keramiken. Die Bearbeitungsmöglichkeiten bei Stahl sind zudem
vielfältiger, bei besserer (leichterer) Bearbeitbarkeit.
Eine metallische Meßbasis ist als Kreisplattenfeder zwar schon der DE 38 23 673 A1
entnehmbar, dort aber in einen von der Kolben/Zylinderanordnung gänzlich
abweichenden Meßaufbau mit umlaufender Schweißlinie (Lötlinie/Klebelinie) ohne
elastomere Kopplung.
Durch den erfindungsgemäßen Wegfall der Materialzusammenstellung werden
Teilkomponenten eingespart, die Zusammenfügung der Systemteile wird vereinfacht.
Zur leichteren Erfassung der Meßsignale und deren genaueren Verarbeitung kann die
Verarbeitung der Signale der Sensoren (die gemäß Anspruch 2 piezoresistive
Dickschichtelemente sind), direkt am Meßort erfolgen, also in der oder unmittelbar an
der Kolben-Zylinderanordnung aus Stahl (Anspruch 3, 4).
Werden die Wandler auf der Rückseite der Stahl-Meßbasis angeordnet, so ergeben
sich leichte und kostengünstige Herstellverfahren, die auch hinsichtlich der beim
Herstellen entstehenden Kennlinien-Verschiebungen der Wandler wenig bis gar nicht
beeinträchtigend sind. Zusätzlich ist die Elektronik zur Verarbeitung der Wandlersignale
direkt bei den Wandlern anbringbar und die Störempfindlichkeit und Meßsignal-
Verfälschung kann stark reduziert werden.
Die elastomere Kopplung wirkt wie ein statisch eingeschlossenes Volumen
(Anspruch 5, Anspruch 6, Anspruch 10), und kann sich unter Druck so gut wie nicht
verformen. Sie überträgt den Druck auf die Stahl-Meßbasis, die als profilierte Platte
ausgebildet sein kann (Anspruch 7, Anspruch 8, Anspruch 11).
Mit der Anordnung der Wandlerelemente wird die Art und Amplitude der
Wandlerspannungen bestimmt (Anspruch 9).
Neben einer zylindrischen Einfassung des Kolbens (Kraft-Kopplungselementes) im
Führungselement kann auch eine Mehrzahl an Stahlringen (Anspruch 10) Einsatz
finden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispieles erläutert und ergänzt.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung mit einem Kolben 1b, der in einer umfassenden
Zylinder-Führung 1a geführt ist und mit einem
zwischenliegenden Elastomer 3a, 3b (kurz: 3) mit der
Führung 1a gekoppelt ist.
Die Anordnung in Fig. 1 ist rotationssymmetrisch, bestehend aus
einem Kolben 1b, über den Kraft K eingeleitet wird, die als
Druck gemessen werden soll. Der Kolben 1b ist in einer
Führungshülse oder in einem Führungsstück 1a geführt, alle
Zwischenräume zwischen diesen beiden Elementen sind mit einem
Elastomer 3c, vorzugsweise einem Naturkautschuk, ausgefüllt. In
axialer Richtung vom Kolben 1b beabstandet ist eine profilierte
Trägerplatte 2 angeordnet, die - wie der Kolben und die
Kolbenführung 1a, 1b - aus Stahl besteht. Auf der Rückseite der
Platte 2 - auf der von der Einleitung der Kraft K abgewandten
Seite - sind Wandlerelemente 10 (10a, 10b, 10c, 10d), insbesondere
vier Wandlerelemente in einer Brückenschaltung, fest auf der
Oberfläche angebracht. Die Wandler 10 sind Kraft-Meßwandler, sie
können in einer Dickschichttechnik hergestellt worden sein. Zur
elektrischen Isolation zwischen den Dickschichtelementen
untereinander, deren leitender Verbindungen zueinander und der
Stahl-Trägerplatte 2 ist eine ebenfalls in Dickschicht-
Technologie hergestellte Isolationsschicht vorgesehen, um
elektrische Kurzschlüsse zu vermeiden.
Die Stahlcharakteristik der Trägerplatte 2 entspricht der von
veredelten Stählen, wie Chrom-Nickel-Stahl und ist zu den
Herstellungsverfahren der Dickschicht-Technologie geeignet zu
wählen.
Die Stahl-Trägerplatte 2 hat selektiv zu den piezoelektrischen
Wandlerelementen Einformungen oder eine vorzugsweise ringförmige
Einformung 2a, 2b (Profilierung), die es erlaubt, daß diese
Platte 2 sich bei Einleitung von Kraft K leichter in einem
deutlicheren Maße in den profilierten Bereichen verformt, welche
Verformung von den Sensoren 10 mit verbesserter Amplitude erfaßt
und über ein elektrisches Meßsignal in ihrer Amplitude
gekennzeichnet und weitergeleitet wird.
Das oder die Meßsignal (e), die von den Sensoren 10
(Wandlerelementen) abgegeben werden, werden an eine örtlich nahe
der Sensoren angeordnete Elektronik 11 auf einer eingespannten
Platine 11a weitergeleitet, die diese Signale verarbeitet, z. B.
verstärkt. Das von der Elektronik abgegebene Meßsignal ist
proportional der eingeleiteten Kraft K. Es wird über eine
Leitung 12 abgegeben und ist vorteilhafterweise gegenüber
Störungen unempfindlicher als die ursprünglichen Signale aus den
Wandlerelementen 10.
Claims (11)
1. Meßeinrichtung zur Messung von insbesondere Kraft (K) oder
Druck,
- (a) mit einer elastomeren Kopplung (3; 3a, 3b) zwischen einem aus Stahl bestehenden Kraft-Kopplungsorgan (1b) sowie einer aus Stahl bestehenden Meßbasis (2), wobei die elastomere Kopplung (3; 3a, 3b) im übrigen (3c) durch ein aus Stahl bestehendes Führungselement (1a) eingegrenzt ist;
- (b) mit einer Anordnung von Sensorelementen (10a, 10b, 10c, 10d; 10) auf der von der Krafteinleitung (K) abgewandten Seite der Stahl-Meßbasis (2).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der die Sensoren
(10a, 10b, 10c, 10d) aus piezoresistivem Dickschichtmaterial
bestehen, insbesondere in Dickschicht-Technologie
hergestellt sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der nahe den
Sensoren (10) eine Signalverarbeitungs-Einrichtung (11)
angeordnet ist, die die Signale der Sensoren (10) direkt
verarbeitet.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, bei der
- (a) die Signalverarbeitung (11) auf einer Platine (11a) angeordnet ist, die den Sensoren (10) unmittelbar benachbart ist; oder
- (b) die Signalverarbeitung (11) - durch eine Isolierschicht getrennt - direkt auf der Stahl-Meßbasis (2) aufgebracht ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der
die elastomere Kopplung (3; 3a, 3b, 3c) an allen Kontaktflächen
zum Kraft-Kopplungsorgan (1b), zur Stahl-Meßbasis (2) und zum
Führungselement (1a) festvulkanisiert ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der
das Führungselement (1a) und das Kraft-Kopplungsorgan (1b)
eine Kolben/Zylinder-Anordnung bilden, die statisch über den -
im Volumen inkompressiblen - Elastomer (3) gekoppelt ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die
Meßbasis aus Stahl (2) als Platte ausgebildet ist, um
ausgeübten Druck der Elastomer-Kopplung (3) meßbar
aufzunehmen.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der
der die Stahl-Meßbasis (2) eine - vom Anwendungsfall
bestimmte - Profilierung (2a, 2b) aufweist, um eine oder
mehrere Membranstellen zu bilden, auf die der Elastomer
(3a, 3b) Druck ausübt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der
die Sensorelement-Anordnung (10; 10a, 10b, 10c, 10d) mindestens
ein einziges Wandlerelement, insbesondere aber eine
geradzahlige Mehrzahl von mechanisch-elektrischen
Wandlerelementen enthält.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der
das Führungselement (1a) zylindrisch oder in Gestalt
mehrerer flacher Stahlringe ausgebildet ist, wobei die
Stahlringe zylindrisch ähnlich dem Linienzug einer
Spiralfeder oder zylindrisch übereinander und zueinander
beabstandet angeordnet sind, und diese Stahlring-Anordnung
in das Elastomer (3) einvulkanisiert ist, womit für die
elastomere Kopplung (3) ein statisch eingeschlossenes
Volumen gebildet wird.
11. Einrichtung nach Anspruch 8, bei der die Profilierung
(2a, 2b) ringförmig oder rechteckförmig oder streifenförmig
oder ebenso mit Durchbrechungen ausgebildet ist, um die
Dicke der Membranstelle deutlich geringer als die Stärke der
Stahl-Meßbasis (2) zu gestalten.
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DE19537569A1 DE19537569A1 (de) | 1997-02-06 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19806058A1 (de) * | 1998-02-13 | 1999-09-09 | Fraunhofer Ges Forschung | Meßeinrichtung zum Messen von Kraft oder Druck und Verfahren zur Herstellung einer Meßeinrichtung |
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DE102020206027A1 (de) | 2020-05-13 | 2021-11-18 | Festo Se & Co. Kg | Drucksensoreinrichtung und damit ausgestattete Fluidführungseinrichtung |
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1995
- 1995-10-09 DE DE19537569A patent/DE19537569C2/de not_active Expired - Fee Related
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