DE19643175A1 - Schachtsanierungsverfahren - Google Patents
SchachtsanierungsverfahrenInfo
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- DE19643175A1 DE19643175A1 DE1996143175 DE19643175A DE19643175A1 DE 19643175 A1 DE19643175 A1 DE 19643175A1 DE 1996143175 DE1996143175 DE 1996143175 DE 19643175 A DE19643175 A DE 19643175A DE 19643175 A1 DE19643175 A1 DE 19643175A1
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03F—SEWERS; CESSPOOLS
- E03F3/00—Sewer pipe-line systems
- E03F3/06—Methods of, or installations for, laying sewer pipes
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03F—SEWERS; CESSPOOLS
- E03F5/00—Sewerage structures
- E03F5/02—Manhole shafts or other inspection chambers; Snow-filling openings; accessories
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung von Schächten in Rohrleitungen
der Wasserver- und -entsorgung, sowie in Transportleitungen für Chemikalien, Treibstoffe
und Wärme oder Kälte.
Ablauf- und Prüfschächte in Leitungsnetzen werden bevorzugt aus Klinkerziegeln, As
bestzement oder Beton erstellt. Seit einigen Jahren kommen noch Bauweisen aus Kunststoff,
besonders glasfaserverstärktem, hinzu. Durch aggressive Bestandteile der abzuleitenden Medi
en oder dabei entstehender Gase sowie durch Abrasion der besonders in Mischwasserkanälen
mitgeführten Sandkörner werden sie jedoch angegriffen und im Laufe der Zeit zerstört.
Die Sanierung von Ziegelschächten erschöpft sich meist in der Erneuerung einzelner
Steine und schadhafter Verfügungen.
Bei Schächten aus Asbestzement oder Beton sind es vor allem aggressive Abwässer
und ihre begleitenden Gase, die den Zementanteil des Baustoffs zerstören. Als Abhilfe wird
bisher nur die vollständige Erneuerung angesehen. Diese ist nicht nur arbeitsintensiv, sondern
stellt noch dazu durch die erforderlichen großen Baugruben vor allem auf Verkehrswegen eine
erhebliche Behinderung dar.
Die Erfindung hat daher zum Ziel, ein Verfahren zur Sanierung anstelle einer vollstän
digen Erneuerung von oberflächlich beschädigten, undichten oder in ihrer statischen Funktion
ge- oder zerstörten Schächten anzugeben. Es gibt zahlreiche Vorschläge für die baugruben
freie Sanierung von Versorgungsleitungen (sog. Reliningverfahren), die aber für Schächte we
gen deren kurzer Baulänge, ihres großen Querschnitts und des komplizierten Anschlusses der
Sohle nicht in Frage kommen.
Aus der Sanierung von Schornsteinen sind neben anderen auch Verfahren bekannt, die
Rohre aus Edelstahl oder Kunststoff in die zu sanierenden Rauchgasführungen einhängen. Die
se Maßnahmen bieten sich aber wegen der Andersartigkeit der Beanspruchung von Schorn
steinen nicht für Kanalschächte an.
Das Verfahren gemäß Patentanspruch kann vor allem bei Schächten aus Beton oder
Mauerwerk verwendet werden. Dabei können sowohl der Arbeitsaufwand und der Umfang
der eingesetzten Mittel, als auch die Größe der Baugrube und die mit ihr verbundene Ver
kehrsbehinderung möglichst gering gehalten werden.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht prinzipiell vor, den zu sanierenden Schacht bis zu
der Höhe abzutragen, ab der ein konstanter Querschnitt beginnt. Dieser und der Schachtboden
werden anschließend mit einem Schachteinsatz ausgekleidet.
Im Einzelnen wird dazu eine eventuell vorhandene Oberflächenbefestigung, z. B. der
Straßenbelag (1), einschließlich der Schachtabdeckung (4) beseitigt. In die entstandenen Ab
tragsfläche wird eine kreisförmige Stahlschalung (2) mit einer Höhe von etwa dem 1,5-fachen
der vorgesehenen Aushubtiefe um den Schacht herum eingesetzt und gemäß dem Aushubfort
schritt in den Untergrund gedrückt. Dabei werden auch eventuelle Ausgleichsringe ebenso ent
fernt wie der Schachthals, auch als Konus bezeichnet.
Schachtwände und -boden werden gereinigt und von Steigeisen (12) und lockeren Par
tikeln befreit. Undichte Stellen in der Schachtwand werden bei starkem Wasserzutritt durch
Einpressen von Injektionsgelen abgedichtet.
Ist nur die Innenfläche des Schachtes durch Korrosion beschädigt, aber die statische
Funktion noch gegeben, werden in die Innenseite der Schachtwand mehrere Nuten (8) einge
fräst, die der Verlegung von Verpreßleitungen (9) dienen.
Nach einem eventuellen Abbruch des Gerinnes (7) und seiner Erneuerung wird ein
dünnwandiger Schachtinliner (10) mit angefügtem Gerinneprofil in den Schacht abgelassen
und an dem bestehenden Betonschacht (6) durch einstellbare Halterungen (19) höhenrichtig
fixiert. Bevor nun der Hohlraum (11) über die Verpreßleitungen (9) ausgefüllt werden kann,
müssen die Rohranschlüsse der zu- und ablaufenden Leitungen hergestellt und abgedichtet
werden.
Der Schachtinliner (10) wird bevorzugt aus transparentem glasfaserverstärktem
Kunststoff hergestellt, um den Verpressvorgang vom Schachtinneren aus steuern und kontrol
lieren zu können. Als Verpreßstoff werden Zementmörtel mit tixothropen Zusätzen, sogenann
te Dämmer, verwendet. Gegen den entstehenden Auftrieb wird der Schachtinliner (10) mit
Wasser gefüllt. Nahe der Wandung des Schachtinliners (10) im Einbaubereich des Verpreß
mörtels werden Innenrüttler in der Wasserfüllung positioniert, um durch die Übertragung der
Rüttelenergie die Verteilung und Verdichtung des Mörtels zu fördern.
Nach dem Aushärten des Verpreßmörtels im ehemaligen Hohlraum (11) werden die
neuen Steigeisen (12) montiert. Auf den sanierten Schacht (6) wird ein neuer Schachthals (5)
gesetzt. Dieser wird bei aggressiven Gasen oder Dämpfen werkseitig mit einer Haftoberfläche
für eine Harzbeschichtung ausgerüstet, in die das noch nicht verharzte überstehende Glasfa
servlies (13) des Schachtinliners (10) eingearbeitet wird. Damit entsteht eine dichte Verbin
dung zwischen Inliner (10) und neuem Schachthals (5). Auf diesen wird, falls erforderlich, ein
neuer Ausgleichring (14) eingebaut
Anschließend wird der Raum um den neuen Schachthals (5) unter abschnittsweisem Ziehen der Stahlschalung (2) mit körnigem Boden und der Frostschutzschicht (3) verfüllt, die neue Schachtabdeckung (4) versetzt und die vorherige Oberfläche wiederhergestellt, bzw., nachdem sich die neue Bodenverfüllung gesetzt hat, eine endgültige Befestigung (1) aufgebracht.
Anschließend wird der Raum um den neuen Schachthals (5) unter abschnittsweisem Ziehen der Stahlschalung (2) mit körnigem Boden und der Frostschutzschicht (3) verfüllt, die neue Schachtabdeckung (4) versetzt und die vorherige Oberfläche wiederhergestellt, bzw., nachdem sich die neue Bodenverfüllung gesetzt hat, eine endgültige Befestigung (1) aufgebracht.
Schächte, deren statisches Tragverhalten durch weitgehende Beschädigung der Beton
wandungen und der Bewehrung bereits gestört ist, werden vor Beginn der Sanierungsarbeiten
durch Einpressen von Zementmilch in den Hinterfüllboden (15) gesichert. Die Verfestigung
des Bodens führt dazu, daß kein weiterer Erddruck auf den verbleibenden Schacht (6) wirkt,
und kann auch schon Tage oder Wochen vorher von der Oberfläche (1) aus durch längere In
jektionslanzen (18) erfolgen. Weitere Möglichkeiten bestehen darin, aus dem Schachtinneren
die Schachtwandungen zu durchbohren, um von dort durch kurze Injektionslanzen den Hinter
füllboden (15) zu verfestigen, oder in der Verfestigung nach dem HDI oder
Soilcrete-Verfahren.
Die Wände und die Sohle des verbleibenden Schachts (6) werden bis zur Bewehrung
abgefräst. Anschließend wird die Fräsfläche gereinigt und lockere Partikel entfernt.
In den nun erweiterten Schacht (6) und nach Ausbruch des alten Gerinnes (7) wird ein tragen
der Schacht (16) aus Faserzement oder glasfaserverstärktem Kunststoff eingebaut und die
Rohranschlüsse hergestellt. Verbliebene Hohlräume (11) werden anschließend mit Zement
mörtel verfüllt.
Auf den Schacht (6) wird eine Abdeckplatte (17) mit angeformten Konus aufgesetzt
und darauf die neue Schachtabdeckung (4) verlegt. Die kreisförmige Stahlschalung (2) wird
abschnittsweise mit der fortschreitenden Aufführung mit körnigem Boden und der Frostschutz
schicht (3) entfernt.
Beide Verfahren benötigen eine nur sehr kleine Baugrube. Neben der geringeren Ver
kehrsbehinderung als bei herkömmlichen Verfahren bieten sie dadurch weitere Vorteile: zum
einen müssen nur geringe Aushubmassen bewegt werden - diese vorteilhaft mittels eines Saug
baggers - zum anderen fallen nur geringe Mengen an Abbruchmaterial an, da nur eine kleine
Fläche einer meist vorhandenen Oberflächenbefestigung entfernt werden muß. Und selbst diese
kann bei entsprechend gutem Erhaltungszustand wegen ihrer flächenmäßig geringen Abmes
sungen durch Anschrauben von Ösen oder mittels Vakuumhebern komplett entfernt und nach
erfolgter Schachtsanierung wiederverwendet werden.
Darüber hinaus bleibt bei beiden Verfahren der zu sanierende Schacht im Wesentlichen
erhalten, nur wenige Teile wie Konus und eventuell erforderliche Ausgleichringe fallen als Ab
fall an.
Fig. 1 zeigt den bis zum konstanten Querschnitt abgebrochenen, aber noch tragfähigen
Schacht (6) mit bereits eingesetztem Inliner (10), der mittels Halterung (19) in der vorgesehe
nen Lage fixiert ist. Über Verpreßleitungen (9), die in Nuten (8) verlaufen, die in die Schacht
innenwände eingefräst sind, wird der Hohlraum (11) gefüllt.
In Fig. 2 sind der neue Konus (5), ein Ausgleichsring (14) und die Abdeckplatte (4) versetzt,
die Stahlschalung (2) entfernt (ursprüngliche Lage angedeutet), Frostschutzschicht (3) und der
Straßenbelag (1) ergänzt.
Fig. 3 zeigt einen in seiner Substanz stark angegriffenen Schacht. Nach Abbruch des alten bis
zur Höhe des konstant bleibenden Querschnitts und Setzen der ringförmigen Stahlschalung
wird zunächst der Umgebungsboden über Injektionslanzen (18) zu tragfähigem Hinterfüllbo
den (15) verfestigt. Nach Ausbrechen des Gerinnes und Abfräsen der beschädigten Schachtin
nenwand (6) wird der tragende Schacht mit angeformtem Gerinne (16) eingesetzt (Fig. 4).
Der Hohlraum (11) zwischen tragendem Schacht (16) und verbleibendem Schacht (6) wird mit
Zementmörtel verfüllt. Den oberen Abschluß bildet eine Abdeckplatte mit Kurzkonus (17),
eventuell ein Ausgleichsring (14) und die Schachtabdeckung (4). Die Baugrube wird wie be
reits beschrieben verschlossen.
1
Straßenbelag
2
kreisförmige Stahlschalung
3
Frostschutzschicht
4
Schachtabdeckung
5
Schachthals
6
verbleibender Betonschacht
7
Gerinne
8
Nut für Verpreßleitung
9
Verpreßleitung
10
Schachtinliner
11
Hohlraum zwischen Inliner und Beton
12
Steigeisen
13
Glasfaservlies
14
Ausgleichring
15
Hinterfüllboden
16
tragender Schacht
17
Abdeckplatte mit Kurzkonus
18
Injektionslanze
19
Haltering
20
Abdeckplatte mit Dichtungen und
Durchgangsöffnungen für Inj.-lanzen
Claims (6)
1. Verfahren zur Sanierung von Schächten in Rohrleitungen der Wasserver- und -entsor
gung, sowie in Transportleitungen für Chemikalien, Treibstoffen und Wärme oder Kälte, da
durch gekennzeichnet, daß in den vorhandenen Schacht (6) ein Schachteinsatz eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Wände des bestehen
den Schachtes (6) Nuten (8) eingefräst und in diesen Verpreßleitungen (9) verlegten werden,
über die Hohlräume (11) zwischen bestehendem Schacht (6) und Schachtinliner (10) verpreßt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den Schacht (6)
umgebende Hinterfüllboden (15) vor Beginn oder während der Bauarbeiten durch Einpressen
oder Einsprühen von aushärtenden Materialien, bevorzugt Zementmilch oder abdichtenden
Gelen, verfestigt wird.
4. Schachteinsatz zur Verwendung in Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schachteinsatz ein Gerinneprofil angeformt ist.
5. Schachteinsatz zur Verwendung in Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß er als Schachtinliner (10) aus transparentem glasfaserver
stärktem Kunststoff besteht.
6. Schachteinsatz zur Verwendung in Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß er einschließlich der zugehörigen Abdeckplatte (17) selbst
tragend ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996143175 DE19643175A1 (de) | 1996-10-18 | 1996-10-18 | Schachtsanierungsverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996143175 DE19643175A1 (de) | 1996-10-18 | 1996-10-18 | Schachtsanierungsverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19643175A1 true DE19643175A1 (de) | 1998-04-23 |
Family
ID=7809197
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996143175 Withdrawn DE19643175A1 (de) | 1996-10-18 | 1996-10-18 | Schachtsanierungsverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19643175A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19910439A1 (de) * | 1999-03-10 | 2000-09-28 | Uponor Deutschland Gmbh | Verfahren zur raschen und kostengünstigen Abwasserschachtsanierung unter Beibehaltung des alten Leitungskörpers |
DE10315560B3 (de) * | 2003-04-05 | 2004-09-09 | Hobas Engineering Gmbh | Verfahren zur Sanierung eines Abwasserschachtes und Verwendung eines zugehörigen Rohres |
DE10306142B3 (de) * | 2003-02-14 | 2004-12-16 | Hobas Engineering Gmbh | Verfahren zur Sanierung eines Abwasserschachtes |
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CN104179239A (zh) * | 2014-08-26 | 2014-12-03 | 德阳荣丰玻璃钢科技开发有限公司 | 一种整体式玻璃钢检查井 |
CN109944133A (zh) * | 2019-03-06 | 2019-06-28 | 中国建筑西北设计研究院有限公司 | 一种山地光伏项目道路排水装置的预制装配式构件 |
-
1996
- 1996-10-18 DE DE1996143175 patent/DE19643175A1/de not_active Withdrawn
Cited By (8)
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |