DE1964308B2 - Vorrichtung zum Begasen und Umwälzen von Flüssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum Begasen und Umwälzen von FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verrichtung zum Begasen und Umwälzen von Flüssigkeiten in Becken, vorzugsweise
für Belüftungsbecken in Kläranlagen, mit einem axialen Pumpenlaufrad, das ein oberhalb davon und in
der Nähe der Flüssigkeitsoberfläche angeordnetes, frei drehbares Rad mit senkrechter Drehachse beaufschlagt.
Oberflächenbelüfter erreichen den hohen Gaseintrag durch ununterbrochene und rasch aufeinanderfolgende
Neubildung der gasaustauschenden Grenzflächen an der Flüssigkeitsoberfläche. Die Bewegung der Flüssigkeit
sorgt gleichzeitig für die Durchmischung und verhindert in verschiedenen Anwendungsfällen, z. B. bei
Belebtschlamm in Kläranlagen, die Ablagerung von Feststoffen.
Es gibt reine Umwälzvorrichtungen auf dem Prinzip von Propeller-Rührwerken und solche mit radial oder
halbradial durchströmten Pumpenlaufrädern, sogenannte Kreisel, entweder mit teilbeaufschlagten Schaufeln
oder mit voll durchströmten Kanälen oder mit Schlagleisten. Außerdem sind mit horizontaler Achse
Begasungsbürsten sowie rotierende Scheiben bekannt, die teilweise in die Flüssigkeit eintauchen. Zu erwähnen
sind auch Begasungseinrichtungen, bei welchen eine zusätzliche Gaseintragung durch unter Druck eingeführtes
Gas innerhalb der Begasungsvorrichtung vorgenommen wird.
Diese Einrichtungen haben den Nachteil, daß die Umwälzung der Flüssigkeit und die beabsichtigte
Gaseintragung durch eine einzige Vorrichtung hervorgerufen wird und in einem Bereich niedrigen hydraulichen
Wirkungsgrades arbeitet Bei der Gaseintragung in Flüssigkeiten wurde hierbei Sorgfalt auf die Ausbildung
der reinen Gaseintragungsorgane gelegt, während 5 offensichtlich die Größe der für die reine Strömung
benötigten Pumpleistung nicht gleichermaßen berücksichtigt wurde. Die großen Volumenströme und die
geringen Förderhöhen verlangen ein axiales Pumpenlaufrad, ggf. mit sorgfältig ausgewählten Leitvorrichtungen
sowie Ein-und Auslaufkörpern.
Es sind bereits Vorrichtungen zum Begasen von Flüssigkeiten in der Art von Kreiseln bekannt
(USrRatentschrift 2054 395, deutsche Offenlegungsschrift
16 32 423), bei welchen ein mechanisch angetrieebenes,
axiales Pumpenlaufrad mit einem ebenfalls mechanisch angetriebenen, koaxialen radialen Pumpenlaufrad
zusammenwirkt Während das axiale Pumpenlaufrad in einem günstigen Wirkungsgradbereich
arbeitet gilt dies nicht für das radiale Pumpenlaufrad.
Meist ist auch die zulässige Schergeschwindigkeit der in der Flüssigkeit enthaltenen Flocken begrenzt, so daß
die Pumpenlaufräder unterhalb einer gewissen Drehzahl arbeiten müssen. Für das radiale Pumpenlaufrad ist
die zulässige Drehzahl z. B. 40 bis 100 l/Min., weshalb bei dem üblichen elektromotorischen Antrieb große Getriebe
mit mehreren Getriebestufen erforderlich sind.
Bei diesen Vorrichtungen ist der gemeinsame mechanisch-hydraulische Wirkungsgrad der beiden
Pumpenlaufräder ungünstig, der Gaseintrag dagegen
JO günstig.
Ein weiterer Mischer zum Mischen von Gasen und Flüssigkeiten ist bekannt, der mit Hilfe zweier
gekoppelten, in entgegengesetzter Richtung fördernden Schraubenschauflern die Flüssigkeit zum Begasen über
die Oberfläche verspritzt und mit Hilfe des zweiten Schraubenschauflers unmittelbar von der Oberfläche
absaugt und in den unteren Bereich des Flüssigkeitsvolumens abführt (deutsche Patentschrift 9 34 043). Bei
diesem Mischer fällt der über die Oberfläche gepumpte Flüssigkeitsstrom glockenartig aus dem zentrischen
Führungskörper auf die Flüssigkeitsoberfläche zurück. Während hier der mechanisch-hydraulische Wirkungsgrad
günstig ist, wird der Wirkungsgrad des Gaseintrags von dem der umlaufenden Kreisel übertroffen, bei
denen die Flüssigkeitsglocke in einzelne Strahlen zerlegt ist und/oder bei denen diese Strahlen selbst eine
rotierende Bewegung um die vertikale Achse ausführen. Es sind auch bereits Begasungsvorrichtungen bekannt,
bei denen ein axiales Pumpenlaufrad eine Sprühdüse beaufschlagt oder einen außen beschaufelten,
frei drehbaren Umlenkkörper, durch welche die Flüssigkeit in dem Gasraum versprüht wird (US-Patentschrift
20 72 944). Diese Versprühungseinrichtung ist jedoch so ausgebildet, daß der leistungsbezogene
Wirkungsgrad des Gaseintrags nicht optimal sein kann, obwohl der mechanisch-hydraulische Wirkungsgrad
günstig ist und auch bereits kleine Getriebe verwendet werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
einen verbesserten Gaseintrag zu schaffen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Rad in der Nähe
der Flüssigkeitsoberfläche ein Turbinenlaufrad mit annähernd radialen Kanälen ist.
Für den vorgesehenen Anwendungsfall wird die Flüssigkeit durch eine Pumpe, die in einem günstigen
Bereich ihres Wirkungsgrades arbeitet, umgewälzt und in der Nähe der Flüssigkeitsoberfläche durch ein
Turbinenlaufrad mit senkrechter Achse und annähernd radialen Kanälen über die Flüssigkeitsoberfläche
verteilt
Der technische Fortschritt besteht darin, daß einerseits durch die Trennung der Vorrichtung in
hauptsächlich zwei Elemente für die Umwälzung und Begasung und durch ihre mechanisch-hydraulische
Optimierung auch eine Optimierung der Gesamtvorrichtung möglich wird, daß andererseits gleichzeitig die
Vorrichtung wesentlich vereinfacht und verbilligt wird und daß außerdem bezüglich der auftretenden Schergeschwindigkeiten
eindeutige Verhältnisse verwirklicht werden können.
Durch die Optimierung der Gesamtvorrichtung werden die Betriebskosten, durch die Vereinfachung
und Verbilligung die Anlagenkosten gesenkt
Die bekannten Kreisel und das Turbinenlaufrad nach der Erfindung arbeiten in Abhängigkeit von ihrer Größe
und Leistung bei durchschnittlichen Drehzahlen von 40 bis 100 Umdrehungen/Minute. Das Getriebe zwischen
Motor und Kreisel ist meist zwei- oder mehrstufig und beansprucht etwa 40 bis 70% der gesamten Anlagenkosten.
Nach dem Erfindungsgedanken wird nun das Pumpenlaufrad mit der Motordrehzahl direkt oder aber
über ein nur einstufiges Getriebe angetrieben, so daß 2r>
entweder das Getriebe zwischen Motor und Pumpenlaufrad völlig oder wenigstens die teure zweite und
dritte Getriebestufe entfallen können.
Die niedrige Drehzahl des Turbinenlaufrades wird nicht motorisch und mechanisch, sondern allein jo
hydraulisch festgelegt. Durch Wahl des geeignete!! Anstellwinkels zwischen den annähernd senkrechten
Kanalwänden und dem Radius in der Nähe des Umfangs kann jede beliebige Drehzahl erreicht werden, z. B. auch
die bei Kreiseln üblichen Drehzahlen. Jr>
In einer speziellen Form der Turbine können die annähernd senkrechten Kanalwände an ihren äußeren
Enden beweglich ausgebildet sein, so daß sich der Anstellwinkel gegebenenfalls mit Hilfe von Einstellelementen
auch noch nachträglich an die Betriebsbedingungen anpassen läßt.
Vielfach wird in der Praxis verlangt, die Höhe der Begasungsvorrichtung während des Betriebs zu verstellen.
Hierfür wird oft die ganze Begasgungsvorrichtung mittels eines Hubwerks oder auch ein axial-verschiebbares
Sondergetriebe angehoben und abgesenkt. Nach einer vorteilhaften Ausführungsform bleibt das Pumpenlaufrad
stets in der gleichen Höhenlage und nur das Turbinenlaufrad, welches in manchen Ausführungsformen
gleichzeitig das Pumpengehäuse einschließlich der Einlauf- und Auslauföffnungen bildet, ist nach Bedarf
höhenverstellbar. Dadurch wird auch das Hubwerk gegenüber der herkömmlichen Ausführung wesentlich
leichter und billiger.
In einer weiteren Ausführung ist vor dem Turbinenlaufrad
ein besonderer Umlenkkörper angeordnet, welcher die von der Pumpe axial zuströmende
Flüssigkeit so umlenkt, daß sie die Turbine annähernd radial beaufschlagt. Der Umlenkkörper kann entweder
feststehen oder in anderen Ausführungen mit dem w>
Pumpenlaufrad oder dem Turbinenlaufrad umlaufen. Insbesondere aber kann er das Gehäuse für das
Pumpenlaufrad bilden. Auch ein Hubwerk kann in den verschiedenen Bauformen entweder auf den Umlenkkörper
oder auf das Turbinenlaufrad oder auf beide Teile wirken.
An dem Umlenkkörper kann außerdem vorteilhaft eine feststehende, leitvorrichtungsartige Beschaufelung
zur Verbesserung des Wirkungsgrades angeordnet sein und zwar unter Umständen so nahe am Pumpenlaufrad,
daß es zwischen den Schaufeln der Leitvorrichtung und des Pumpenlaufrades zu einem Schneidevorgang
kommt
Die kritische Größe der Schergeschwindigkeit bei Kreiseln ist bei einzelnen Anwendungsfällen, zum
Beispiel bei Belebtschlamm in Kläranlagen, die Strömungsgeschwindigkeit, unter deren Einfluß die Belebtschlamm-Flocken
zerstört werden. Die Grenzgeschwindigkeiten dürfen nicht überschritten werden. Bei der
Begasungsvorrichtung können nun vorteilhafterweise die Umdrehungsgeschwindigkeiten vom Pumpenlaufrad
und Turbinenlaufrad gleich groß und unterhalb der kritischen Grenzgeschwindigkeit liegend eingestellt
werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen senkrechte Schnitte durch
zwei der möglichen Ausbildungsformen.
In Fig. 1 ist ein axiales Pumpenlaufrad (1) über eine
Antriebswelle (2) mit dem Antriebsmotor (3) verbunden, welcher sich auf der Brücke (4) abstützt, die das Becken
(5) und die Flüssigkeit (23) überspannt. Im Turbinenlaufrad unterteilen die annähernd senkrechten Wände (6)
den ringförmigen Raum zwischen dem Oberteil (7) und dem Unterteil (8) in annähernd radiale Kanäle, deren
Anstellwinkel gegen den Radius durch Einstellelemente
(9) gewählt werden kann. Das Unterteil (8) des Turbinenlaufrades bildet gleichzeitig das Ansaugrohr
(10) für das Pumpenlaufrad (1). Die Länge des Ansaugrohres ist bei Verwendung eines Turbinenhubwerkes
mindestens auf die Relativbewegung (11) zwischen Pumpe und Turbine durch den Hub abgestimmt.
Das Oberteil (7) des Turbinenlaufrades stützt sich beispielsweise über Lagerelemente (12) gegen die
Antriebswelle (2) ab. Die Turbine ist mittels eines Verbindungsrohres (13) und einer Drehverbindung (14)
drehbar an der Brücke (4) beziehungsweise am Hubwerk befestigt. Das Hubwerk besteht beispielsweise
aus einem inneren (15) und äußeren (16) Stützring, die sich gegenseitig durch rollende oder gleitende Stützelemente
(17) bewegen können. Der innere Stützring (15) wird durch Spindelmuttern (18) und Spindeln (19) an der
Brücke gehalten. Durch den gemeinsamen Antrieb über einen Hubmotor (20), Kettenräder (21) und Kette (22)
oder ähnliche Elemente wird der innere Stützring (15) und damit die Turbine angehoben oder abgesenkt.
In F i g. 2 ist zwischen dem axialen Pumpenlaufrad (24) und dem radialen Turbinenlaufrad (25) ein
Umlenkkörper mit einem Oberteil (26) und einem Unterteil (27), die mittels Stegen (28) miteinander
verbunden sind, angeordnet Der Umlenkkörper bildet hier das Gehäuse für das Pumpenlaufrad (24) und dient
gleichzeitig für eine gegebenenfalls vorgesehene Leitvorrichtung (29). Das Turbinenlaufrad (25) ist wiederum
mit einem Verbindungsrohr (30) und einer Drehverbindung (31) an der Brücke (32) befestigt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Begasen und Umwälzen von Flüssigkeiten in Becken, vorzugsweise für Belüftungsbecken
in Kläranlagen, mit einem axialen Pumpenlaufrad, das ein oberhalb davon und in der
Nähe der Flüssigkeitsoberfiäche angeordnetes, frei drehbares Rad mit senkrechter Drehachse beaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rad in der: Nähe der Flüssigkeitsoberfläche ein
Turbinenlaufrad mit annähernd radialen Kanälen ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Turbinenlaufrad der Anstellwinkel zwischen den annähernd senkrechten Kanalwänden
(6) und dem Radius in der Nähe des Umfanges durch Einstellelemente (9) fixierbar ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Turbinenlaufrad das Gehäuse
für das axiale Pumpenlaufrad (1) bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen axialem Pumpenlaufrad
(24) und radialem Turbinenlaufrad (25) ein feststehender oder umlaufender, im wesentlichen
unbeschaufelter Umlenkkörper mit axialer Zuströmung und radialer Abströmung angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkkörper das Gehäuse für
das Pumpcnlaufrad (24) bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Leitvorrichtung (29) am
Umlenkkörper angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6: dadurch
gekennzeichnet, daß das Turbinenlaufrad und/oder der Umlenkkörper höhenverstellbar ist.
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