DE19641696C1 - Hydraulische Bremsanlage - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage mit einem
Bremsflüssigkeitsbehälter, wobei mittels einer Förderpumpe Bremsflüssigkeit aus dem
Bremsflüssigkeitsbehälter im Sinne einer Betätigung wenigstens einer Radbremse in die
Bremsanlage förderbar ist, wobei der Bremsflüssigkeitsbehälter unabhängig von der
Förderpumpe mit einem Vordruck beaufschlagbar ist.
Es ist bereits eine solche Bremsanlage bekannt geworden (DE 44 36 913 A1). Bei dieser
Bremsanlage wird mittels einer Vordruckpumpe ein Vordruck auf die Bremsflüssigkeit
gegeben, die sich in dem Bremsflüssigkeitsbehälter der Bremsanlage befindet. Diese
Vordruckpumpe kann dabei zugleich eine Zentralverriegelungsanlage eines Fahrzeuges mit
Druckluft versorgen. An der Druckseite der Vordruckpumpe befindet sich dabei eine
Lufttrocknungseinrichtung, die der Luft, die in den Bremsflüssigkeitsbehälter geleitet werden
soll, die Feuchtigkeit entzieht. Diese getrocknete Luft wird dann einem Druckspeicher
zugeführt. Zwischen diesem Druckspeicher und dem Bremsflüssigkeitsbehälter ist ein
steuerbares Ventil angeordnet, das den Druckspeicher mit dem Bremsflüssigkeitsbehälter
verbindet oder aber den Bremsflüssigkeitsbehälter gegen den Druckspeicher sperrt. Weiterhin
ist über eine Steuereinrichtung noch der Solldruck in dem Bremsflüssigkeitsbehälter
steuerbar, indem verschiedene Ventile angesteuert werden können. Der Solldruck kann sich
dabei in Anhängigkeit von äußeren Bedingungen wie dem Fahrzustand oder auch dem
Fahrzeugzustand (wie z. B. dem Bremsenverschleiß) ändern.
Durch den Vordruck soll bei dem bekannten Stand der Technik das Spiel in der Bremsanlage
eines Fahrzeuges reduziert werden. Normalerweise muß beim Betätigen der Bremse zunächst
der Druckverlust in den Bauteilen der Bremsanlage überwunden werden, bevor es zu einer
Bremswirkung kommen kann. Derartige Druckverluste entstehen aufgrund von Verlusten in
den Bauteilen der Bremsanlage wie beispielsweise dem Hauptbremszylinder, den
Bremsleitungen, den Radbremszylindern oder den Ventilen der Bremsanlage. Der Vordruck
soll so eingestellt werden, daß derartige Druckverluste bereits gerade überwunden sind, ohne
daß eine Bremswirkung auftritt. Wird dann die Bremse betätigt, so wird praktisch ohne
zeitliche Verzögerung eine Bremswirkung erzielt.
Weiterhin soll der Vordruck nutzbar sein, indem eine Vorladepumpe auf der Saugseite einer
Förderpumpe eingespart werden kann. Derartige Förderpumpen sind z. B. aus der
DE 42 32 311 C1 bekannt im Zusammenhang mit einem aktiven Eingriff in die Bremsen
eines Fahrzeuges in Abhängigkeit von vorliegenden Fahrbedingungen sowie Fahrzuständen.
Beispielsweise bei einer Antriebsschlupfregelung wird bei einem Durchdrehen von
Antriebsrädern lediglich auf einer Fahrzeugseite ein Bremseneingriff auf dieser Fahrzeugseite
vorgenommen, um den Antriebsschlupf zu begrenzen. Weiterhin ist es unter dem Stichwort
der Fahrdynamikregelung bekannt, einzelne Räder eines Fahrzeuges bei einem kritischen
Fahrzustand wie dem Beginn einer Schleuderbewegung gezielt zu bremsen, um das Fahrzeug
zu stabilisieren. Bei diesen Systemen erfolgt ein aktiver Bremseneingriff unabhängig von der
Bremsenbetätigung durch den Fahrzeugführer. Unter dem Stichwort des Bremsassistenten ist
weiterhin z. B. aus der DE 43 29 140 C1 ein System bekannt geworden, bei dem ein
unterstützender Eingriff im Sinne eines Bremsdruckaufbaues erfolgt, wenn beispielsweise die
Betätigungsgeschwindigkeit des Bremspedals durch den Fahrzeugführer einen bestimmten
Schwellwert überschreitet. Der aktive Bremseneingriff erfolgt hier also in Abhängigkeit der
Bremsenbetätigung durch den Fahrzeugführer.
Um einen derartigen aktiven Bremseneingriff möglichst wirksam vorzunehmen, ist es
bekannt, der Förderpumpe an der Saugseite einen bestimmten Vordruck vorzugeben, der
durch eine sogenannte Vorladepumpe erzeugt werden kann oder auch (wie in der
DE 44 36 913 A1 beschrieben) durch einen steuerbaren Vordruck in dem Bremsflüssigkeits
behälter.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine hydraulische Bremsanlage vorzuschlagen,
die die Bedingungen für einen aktiven Bremseneingriff verbessert.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen den Radbremszylindern und dem
Bremsflüssigkeitsbehälter in jedem Bremskreis wenigstens ein Ventil angeordnet ist, das in
Strömungsrichtung zu den Radbremszylindern einen bestimmten Öffnungsdruck aufweist
wobei der Öffnungsdruck größer ist als der Vordruck und wobei das Ventil bei den von der
Förderpumpe mit Bremsdruck beaufschlagbaren Radbremszylindern zwischen der
Förderpumpe und den Radbremszylindern angeordnet ist.
Vorteilhaft zeigt sich dabei gegenüber dem bekannten Stand der Technik, daß ein
wirksamerer Eingriff bei einer aktiven Bremsung wenigstens eines Rades des Fahrzeuges
möglich ist.
Beim bekannten Stand der Technik konnte aufgrund der Auslegung des Systems der
Vordruck in dem Bremsflüssigkeitsbehälter nur dann auf einen vergleichsweise großen Wert
wie den Vordruck auf der Saugseite der Förderpumpe erhöht werden, wenn die Förderpumpe
auch tatsächlich in Betrieb ging. Im übrigen mußte beim bekannten Stand der Technik der
Vordruck so weit begrenzt werden, daß gerade die Druckverluste in der Bremsanlage
ausgeglichen wurden, ohne daß es zu einer Bremswirkung kommen konnte. Der auf der
Saugseite der Förderpumpe bei deren Betrieb benötigte Vordruck (ca. 200 Pa) überstieg
diesen Wert (ca. 10 bis 30 Pa) aber deutlich, so daß dieser Vordruck nur dann erzeugt werden
konnte, wenn ein aktiver Bremseneingriff bereits eingeleitet wurde. Es kam dann also
wiederum zu einer zeitlichen Verzögerung beim Bremseneingriff bis der entsprechende
Vordruck aufgebaut war.
Bei der vorliegenden Erfindung kann hingegen der Vordruck für die Saugseite der
Förderpumpe auch dann bereit gestellt werden, wenn die Förderpumpe noch nicht in Betrieb
ist. Es kann dabei auch dann nicht zu einem ungewollten Anliegen der Bremsen des
Fahrzeuges kommen, weil durch das weiterhin geschlossene erfindungsgemäße Ventil der
Vordruck nicht zu den Radbremszylindern gelangen kann.
Je nach Auslegung der Bremsanlage für ein Antriebsschlupfregelsystem, eine
Fahrdynamikregelung oder einen Bremsassistenten sind alle Räder des Fahrzeuges oder nur
einzelne Räder des Fahrzeuges von der Förderpumpe mit Bremsdruck beaufschlagbar. Durch
die Anordnung des erfindungsgemäßen Ventiles bei den Rädern, die mit Bremsdruck
beaufschlagbar sind, zwischen der Druckseite der Förderpumpe und den Radbremszylindern
wird bei einem aktiven Bremseneingriff der Öffnungsdruck des Ventiles bei einem
Inbetriebsetzen der Förderpumpe überschritten.
Bei einer Bremsbetätigung durch den Fahrzeugführer wird der Öffnungsdruck ebenfalls
überschritten.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist jedem Rad wenigstens ein Ventil zugeordnet, das
zwischen einem Einlaßventil zu dem Radbremszylinder und dem Radbremszylinder
angeordnet ist.
Dabei erweist es sich als vorteilhaft, daß Druckverluste in den Bauteilen der Bremsanlage
weitgehend durch den Vordruck ausgeglichen werden können, so daß bei einem
Bremsvorgang ein schnelleres Ansprechen der Bremse erzielt wird.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Ventil ein Rückschlagventil, das in
Strömungsrichtung zu dem Bremsflüssigkeitsbehälter schließt, wobei zumindest diesem
Rückschlagventil ein weiteres Rückschlagventil parallel geschaltet ist, das in
Strömungsrichtung zu dem Radbremszylinder schließt.
Vorteilhaft zeigt sich dabei, daß ein preisgünstiges Bauteil Verwendung finden kann. Mittels
des weiteren Rückschlagventiles ist gewährleistet, daß bei einem Ausfall der elektrischen
Anlage ein Abbau des Bremsdruckes bei Beendigung eines Bremsvorganges möglich ist.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das weitere Rückschlagventil der
Serienschaltung von dem Einlaßventil zu dem Radbremszylinder und dem Rückschlagventil
parallel geschaltet.
Vorteilhaft zeigt sich dabei, daß der Bauteileaufwand minimiert werden kann, da dem
Einlaßventil ohnehin ein Rückschlagventil parallelgeschaltet ist.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Radbremszylinder und dem
Rückschlagventil in dem Hydraulikkreis ein Abzweig zu einem Auslaßventil angeordnet,
wobei mittels einer Rückförderpumpe über das Auslaßventil Bremsflüssigkeit aus dem
Radbremszylinder in den Bremsflüssigkeitsbehälter förderbar ist.
Vorteilhaft zeigt sich dabei, daß der Vordruck ständig, d. h. auch während eines
Bremsvorganges bereitgestellt werden kann. Wenn Bremsdruck abgebaut werden soll
während oder bei Beendigung eines Bremsvorganges, kann Bremsflüssigkeit aus dem
Radbremszylinder über das Auslaßventil in der entsprechend angesteuerten Stellung mittels
der Rückförderpumpe gegen den Vordruck in den Bremsflüssigkeitsbehälter gefördert werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Pumpe vorhanden, die sowohl die
Funktion als Rückförderpumpe als auch die Funktion als Förderpumpe wahrnimmt, wobei
diese Pumpe in der Funktion als Förderpumpe über ansteuerbare Ventile an der Saugseite mit
dem Bremsflüssigkeitsbehälter verbunden wird und an der Druckseite mit dem
Radbremszylinder und wobei diese Pumpe in der Funktion als Rückförderpumpe an der
Saugseite über das Auslaßventil mit dem Radbremszylinder und an der Druckseite mit dem
Bremsflüssigkeitsbehälter verbunden wird.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich dabei, daß der Bauteileaufwand bei einem
vergleichsweise teuren Bauteil minimiert wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Vordruck in dem
Bremsflüssigkeitsbehälter mittels einer Vordruckpumpe erzeugt. Diese Vordruckpumpe kann
dabei die Luft bzw. das Gas in dem Bremsflüssigkeitsbehälter unter Druck setzen. Dadurch
ist der Vordruck unabhängig von der Temperatur und der sich ändernden Viskosität der
Bremsflüssigkeit mit der Temperatur einstellbar.
Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Vordruckpumpe in dem Fahrzeug gleichzeitig die
pneumatische Anlage eines Schließsystems des Fahrzeuges versorgen.
Vorteilhaft wird dabei wiederum der Bauteileaufwand und damit die Kosten minimiert.
Bei einer weiteren Ausgestaltung wird der Vordruck nur im Bedarfsfalle erzeugt.
Vorteilhaft wird dabei die Bauteilebelastung verringert, so daß die Lebensdauer der Bauteile
erhöht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung näher dargestellt. Die einzige
Figur zeigt dabei eine Bremsanlage, bei der ein Bremsflüssigkeitsbehälter 4 mit Druck
beaufschlagbar ist. Vorteilhaft ist dabei dieser Bremsflüssigkeitsbehälter 4 druckdicht
ausgebildet, so daß ein in dem Bremsflüssigkeitsbehälter 4 aufgebauter Druck auch in dem
Bremsflüssigkeitsbehälter 4 gehalten werden kann.
Mittels einer Vordruckpumpe 1 kann dabei der Druck aufgebaut werden. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel wird von der Vordruckpumpe 1 Luft angesaugt und unter Druck über
das Rückschlagventil 2 und das steuerbare Ventil 3 in seiner Durchlaßstellung in den
Bremsflüssigkeitsbehälter 4 gefördert. Es ist denkbar, ebenfalls eine
Lufttrocknungsvorrichtung und einen Druckspeicher vorzusehen.
Diese Vordruckpumpe kann dabei gleichzeitig der Versorgung einer Schließanlage des
Fahrzeuges dienen oder beispielsweise auch der Versorgung einer pneumatischen Federung.
Das Rückschlagventil 2 ermöglicht ein zwischenzeitliches Abschalten der Vordruckpumpe 1,
wenn ein hinreichender Druck in dem Bremsflüssigkeitsbehälter 4 aufgebaut wurde und
dieser druckdicht ist. Der Druck in dem Bremsflüssigkeitsbehälter 4 wird dann gehalten.
Mittels des steuerbaren Ventiles 3 kann der Druck in dem Bremsflüssigkeitsbehälter abgebaut
werden. Das steuerbare Ventil 3 ist als 3/2-Ventil aufgebaut. In seiner hier gezeigten
stromlosen Stellung ist der Bremsflüssigkeitsbehälter 4 mit Atmosphärendruck verbunden.
Der Vordruck in dem Bremsflüssigkeitsbehälter 4 wird dann abgebaut. Wenn das steuerbare
Ventil 3 in seine andere Stellung bewegt wird, ist die Vordruckpumpe 1 über das
Rückschlagventil 2 mit dem Bremsflüssigkeitsbehälter 4 verbunden, so daß dann Druck in
dem Bremsflüssigkeitsbehälter 4 aufgebaut werden kann.
Weiterhin ist der Figur zu entnehmen, daß die Bremsanlage einen ersten Bremskreis 6 für die
Vorderräder des Fahrzeuges sowie einen zweiten Bremskreis 7 für die Hinterräder des
Fahrzeuges aufweist. Diese beiden Bremskreise der Bremsanlage sind bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel ihrem Aufbau nach identisch, so daß sich die nachfolgende
Beschreibung auf die Beschreibung des ersten Bremskreises 6 beschränkt.
Dieser weist ein als 2/2-Ventil ausgebildetes steuerbares Umschaltventil 8 sowie ein als 2/2-
Ventil ausgebildetes steuerbares Ventil 9 auf. In deren stromloser Stellung befindet sich das
Umschaltventil 8 in Durchlaßrichtung und das Ventil 9 in Sperrichtung.
Weiterhin ist ein als 2/2-Ventil ausgebildetes Einlaßventil 11 vorhanden, das in seiner
stromlosen Stellung in Durchlaßrichtung steht. Zwischen diesem Einlaßventil 11 und dem
Radbremszylinder, der hier nicht näher gezeigt, aber am Fahrzeugrad angeordnet ist, ist ein
Rückschlagventil 5 angeordnet, das in Strömungsrichtung zu dem Bremsflüssigkeitsbehälter
schließt. In Strömungsrichtung zu dem Radbremszylinder weist das Rückschlagventil 5 einen
bestimmten Öffnungsdruck auf. Das bedeutet, daß das Rückschlagventil 5 erst dann öffnet,
wenn dieser Druck überschritten wird. Das Rückschlagventil 5 ist dabei so ausgelegt, daß der
Öffnungsdruck über dem Vordruck im Bremsflüssigkeitsbehälter 4 liegt.
Der Serienschaltung aus Einlaßventil 11 und Rückschlagventil 5 ist dabei ein weiteres
Rückschlagventil 12 parallel geschaltet, das in Strömungsrichtung zu dem Radbremszylinder
schließt.
Zwischen dem Rückschlagventil 5 und dem Radbremszylinder ist in dem Hydraulikkreis ein
Abzweig zu einem als 2/2-Wegeventil ausgebildeten Auslaßventil 13 vorgesehen. Dieses
Auslaßventil 13 befindet sich in seiner stromlosen Stellung in Sperrichtung.
Wenn das Auslaßventil 13 in seine andere Position angesteuert wird, kann der Bremsdruck in
den Radbremszylindern über das Rückschlagventil 14 mittels der dann als Rückförderpumpe
wirkenden Förderpumpe 10 in den Bremsflüssigkeitsbehälter 4 zurückgefördert werden. Das
Einlaßventil 11 wird dann entsprechend in seine Sperrstellung gesteuert, während das
Umschaltventil 8 in der Durchlaßposition steht und das Ventil 9 wiederum in der
Sperrstellung. Über das Rückschlagventil 12 kann der Bremsdruck nur bis auf die Größe des
Vordruckes abgebaut werden. Mittels der Förderpumpe 10 und den Auslaßventilen 13 kann
der Bremsdruck dann aber auch gegen den Vordruck im Bremsflüssigkeitsbehälter 4
vollständig abgebaut werden. Dieser Vorgang ist also immer dann durchzuführen, wenn der
Bremsdruck im Radbremszylinder unter den Vordruck absinken soll. Dies ist auch bei
Beendigung eines normalen Bremsvorganges der Fall, wenn der Bremsflüssigkeitsbehälter 4
unter Druck steht.
In der gezeigten stromlosen Stellung aller Ventile wie z. B. bei einem Ausfall der Elektrik
funktioniert die Bremsanlage wie folgt. Der Bremsflüssigkeitsbehälter 4 ist drucklos, da er
über das steuerbare Ventil 3 mit Atmosphärendruck verbunden ist. Bei einer Betätigung des
Bremspedales erfolgt ein Druckaufbau im Radbremszylinder, indem die Bremsflüssigkeit
durch das in Durchlaßrichtung stehende Umschaltventil 8, das in Durchlaßrichtung stehende
Einlaßventil 11 und das Rückschlagventil 5 fließt. Der Bremsdruck muß dabei den
Öffnungsdruck des Rückschlagventiles 5 überschreiten. Wird das Bremspedal losgelassen,
erfolgt ein Abbau des Bremsdruckes in den Radbremszylindern, indem die Bremsflüssigkeit
über das Rückschlagventil 12 und das Umschaltventil 8 in den Bremsflüssigkeitsbehälter 4
zurückfließt.
Soll an einem Rad ein aktiver Bremseneingriff erfolgen, so wird das Umschaltventil 8 in
Sperrichtung geschaltet und das Ventil 9 in Durchlaßrichtung. Auf der Saugseite der
Förderpumpe 10 steht dann über das Ventil 9 der Vordruck des Bremsflüssigkeitsbehälters 4
an. Über das geöffnete Einlaßventil 11 und das Rückschlagventil 5 wird dann in dem
Radbremszylinder Bremsdruck aufgebaut, solange das Auslaßventil 13 in Sperrichtung
geschaltet ist. Dabei wird der Öffnungsdruck des Rückschlagventiles 5 durch den von der
Förderpumpe 10 aufgebauten Druck überwunden.
Durch die beiden Ventile 8 und 9 kann die Pumpe 10 also sowohl als Förderpumpe zum
Aufbau von Bremsdruck bei einem aktiven Bremseneingriff als auch als Rückförderpumpe
bei einem Abbau des Bremsdruckes verwendet werden.
Der Vordruck in dem Bremsflüssigkeitsbehälter kann dabei wahlweise dauernd zumindest
während des Betriebes des Fahrzeuges anstehen oder aber erst dann aufgebaut werden, wenn
aufgrund von Fahrbedingungen und/oder dem Fahrzeugszustand darauf geschlossen werden
kann, daß eventuell die Notwendigkeit eines aktiven Bremseneingriffes bevorsteht.
Claims (9)
1. Hydraulische Bremsanlage für ein Fahrzeug mit einem Bremsflüssigkeitsbehälter (4),
wobei mittels einer Förderpumpe (10) Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsbehälter
(4) im Sinne einer Betätigung wenigstens eines Radbremszylinders in die Bremsanlage
förderbar ist, wobei der Bremsflüssigkeitsbehälter (4) unabhängig von der Förderpumpe (10)
mit einem Vordruck beaufschlagbar ist, wobei an der Saugseite der Förderpumpe (10)
zumindest bei deren Betrieb der Vordruck anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Radbremszylindern und dem Bremsflüssigkeitsbehälter (4) in jedem
Bremskreis (6, 7) wenigstens ein Ventil (5) angeordnet ist, das in Strömungsrichtung zu den
Radbremszylindern einen bestimmten Öffnungsdruck aufweist, wobei der Öffnungsdruck
größer ist als der Vordruck und wobei das Ventil (5) bei den von der Förderpumpe (10) mit
Bremsdruck beaufschlagbaren Radbremszylindern zwischen der Druckseite der Förderpumpe
(10) und den Radbremszylindern angeordnet ist.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Rad wenigstens ein Ventil (5) zugeordnet ist, das zwischen einem Einlaßventil
(11) zu dem Radbremszylinder und dem Radbremszylinder angeordnet ist.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das druckgesteuerte Ventil (5) ein Rückschlagventil (5) ist, das in Strömungsrichtung zu
dem Bremsflüssigkeitsbehälter (4) schließt, wobei zumindest diesem Rückschlagventil (5) ein
weiteres Rückschlagventil (12) parallel geschaltet ist, das in Strömungsrichtung zu dem
Radbremszylinder schließt.
4. Bremsanlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das weitere Rückschlagventil (12) der Serienschaltung von dem Einlaßventil (11) zu dem
Radbremszylinder und dem Rückschlagventil (5) parallel geschaltet ist.
5. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Radbremszylinder und dem Rückschlagventil (5) in dem Hydraulikkreis
ein Abzweig zu einem Auslaßventil (13) angeordnet ist, wobei mittels einer
Rückförderpumpe (10) über das Auslaßventil (13) Bremsflüssigkeit aus dem
Radbremszylinder in den Bremsflüssigkeitsbehälter (4) förderbar ist.
6. Bremsanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (10) sowohl als Förderpumpe als auch als
Rückförderpumpe verwendet wird, wobei diese Pumpe (10) in der Funktion als Förderpumpe
über ansteuerbare Ventile (8, 9) an der Saugseite mit dem Bremsflüssigkeitsbehälter
verbunden wird und an der Druckseite mit dem Radbremszylinder (11) und wobei diese
Pumpe (10) in der Funktion als Rückförderpumpe an der Saugseite über das Auslaßventil
(13) mit dem Radbremszylinder und an der Druckseite mit dem Bremsflüssigkeitsbehälter (4)
verbunden wird (8).
7. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vordruck in dem Bremsflüssigkeitsbehälter (4) mittels einer Vordruckpumpe (1)
erzeugt wird.
8. Bremsanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vordruckpumpe (1) in dem Fahrzeug gleichzeitig die pneumatische Anlage eines
Schließsystems des Fahrzeuges versorgt.
9. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vordruck nur im Bedarfsfalle erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996141696 DE19641696C1 (de) | 1996-10-10 | 1996-10-10 | Hydraulische Bremsanlage |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996141696 DE19641696C1 (de) | 1996-10-10 | 1996-10-10 | Hydraulische Bremsanlage |
Publications (1)
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE19641696C1 (de) |
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