DE19637737A1 - Verfahren zur Abscheidung einer Eisenoxid-haltigen Beschichtung auf ein Leichtmetallsubstrat - Google Patents
Verfahren zur Abscheidung einer Eisenoxid-haltigen Beschichtung auf ein LeichtmetallsubstratInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden einer
FexO-haltigen Schicht auf einem Leichtmetallsubstrat, durch
thermisches Lichtbogenspritzen von Draht Verwendung findet,
das die zerstäubten Tröpfchen mittels eines Zerstäubergases
antreibt.
Die Erfindung befaßt sich somit allgemein mit der Technolo
gie der Herstellung von verschleißfesten Beschichtungen auf
Aluminium oder anderen Leichtmetallsubstraten, und spe
zieller mit der Herstellung von Beschichtungen auf Eisen
basis, die eine selbstschmierende Phase in Form von FexO
umfassen.
Zur Gewichtsreduzierung und Verbesserung der Kraft
stoffeffizienz werden in der gesamten Automobilindustrie
zunehmend leichtgewichtige Aluminiummotorblöcke verwendet
Obwohl Aluminiummotorblöcke das Gewicht reduzieren, ist es
für eine hohe Lebensdauer erforderlich, Oberflächen der Zy
linderbohrungen vorzusehen, die verschleißfester sind, zu
schaffen. Leichtgewichtige Aluminiummotorblöcke umfassen
zwecks Schaffung einer verschleiß- und abriebfesten Zylin
derbohrungsoberfläche entweder eingepreßte oder eingegos
sene Gußeisenlaufbuchsen. Der Einsatz von Gußeisenlaufbuch
sen für Aluminiummotorblöcke ist bereits seit einiger Zeit
bekannt (vgl. US-Patent 1,347,476). Die Funktionalität der
artiger Laufbuchsen basiert auf der Kompatibilität zwischen
einer Stahlkolbenringpackung, die geschmiert in Kontakt
läuft, mit der Gußeisenzylinderbohrungswand. Die tribologi
schen Eigenschaften von Grauguß bedingen, daß dieser ein
hervorragendes Material für Anwendung in Zylinderbohrungen
ist, da er die notwendige Verschleiß- und Abriebsfestigkeit
aufweist, die zur Sicherstellung einer langen Lebensdauer
und Betriebssicherheit erforderlich ist.
Metallurgisch gesehen, kann die Verschleißfestigkeit und
die Abriebfestigkeit von Grauguß auf die Anwesenheit von
Graphit zurückgeführt werden, einer selbstschmierenden
Phase, die gleichmäßig in einer verschleißfesten Matrix aus
alpha-Eisen(Fe)- und Eisencarbid(Fe₃C-Zementit)-Phasen ver
teilt ist.
Obwohl die Aluminiummotorblöcke z.Zt. Gußeisenlaufbuchsen
haben, besteht aufgrund der Kosten und der Komplexität, die
mit der Technologie des Einpressens oder Eingießens von
Laufbuchsen verbunden sind, ein Bedürfnis an anderen Ober
flächentechnologien für Zylinderbohrungen.
Eine alternative Oberflächentechnologie umfaßt die Nickel
plattierung von Zylinderbohrungswänden, um die Eisensub
strate korrosionswiderstandsfähig zu machen, wobei nur eine
begrenzte Reduzierung der Reibung aufgrund der Weichheit
und der inadäquaten Ausbildung von Nickeloxid (vgl. US-Pa
tent 991,404) geboten wurde. Chrom- und Chromoxidbeschich
tungen sind selektiv in den 80er Jahren zur Erhöhung der
Verschleißfestigkeit von Motoroberflächen verwendet worden,
derartige Schichten sind allerdings schwer aufzutragen,
instabil, sehr kostenaufwendig und können aufgrund ihrer
Unfähigkeit, einen Ölfilm zu halten, keine signifikante
Reibungsreduktion bewirken, sind sehr hart und sind oft in
kompatibel mit Stahlkolbenringmaterialien. Aluminium-
Bronze-Beschichtungen sind auf Aluminiummotorbohrungen in
der Hoffnung aufgebracht worden, daß hierdurch eine Kompati
bilität mit Stahlkolbenringen erzielt wurde.
Zu dieser Zeit wurden auf Aluminiumzylinderbohrungswänden
Eisen- oder Molybdänpuder in sehr dünnen Filmen verwendet,
um die Verschleißfestigkeit zu erhöhen. Derartige Systeme
steuern nicht die Oxidform, um einen ausreichend niedrigen
Reibungskoeffizienten zu erhalten, der eine signifikante
Zunahme der Motoreffizienz und Kraftstoffwirtschaftlichkeit
ermöglichen. Wie beispielsweise im US-Patent 3,900,200 ge
zeigt, werden thermisch (plasma-)gespritzte Fe₃O₄-Partikel
auf Gußeisensubstraten abgelagert, um eine Steigerung des
Verschleißwiderstands zu erhalten (Abnutzungs- und Abrieb
festigkeit). Leider eliminiert eine derartige Schicht die
günstige Wirkung der selbstschmierenden Phase. In ähnlicher
Weise wird im US-Patent 3,935,797 eine Eisenpuderschicht
mit 0,3% Kohlenstoff, die durch ein Inertgasspray geför
dert wurde, auf ein Aluminiumsubstrat plasmage-spritzt, was
zu einer Eisen- und Eisenoxidschicht führt, die aufgrund
des Überschusses an O₂, der durch den Spritzvorgang des
Treibmittels angesaugt wurde, von Natur aus Fe₃O₄ umfaßt.
Zur Verringerung der Abnutzung war über der Eisen- und
Oxidschicht eine Manganphosphatschicht erforderlich.
Es ist ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren zum thermi
schen Spritzen von Leicht-Metallsubstraten mit niedrig le
giertem Stahldraht mit geringem C-Gehalt als Ausgangsmate
rial derart zu schaffen, daß der Draht schmilzt, zerstäubt
und gespritzt wird, so daß Sauerstoff mit dem Spray zur ki
netischen Produktion von Eisenoxid mitgerissen wird. Die
entstehende Schicht soll aus einem Verbund aus alpha-Eisen
und FexO bestehen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Hauptanspruchs gelöst. Die Unteransprüche beschreiben be
vorzugte Ausführungsformen.
Die Ziele werden also durch folgende Schritte erreicht:
- a) Vorbereiten mindestens einer Leichtmetallsubstratober fläche, daß eine freigelegte im wesentlichen nicht oxi dierte Substratoberfläche vorliegt;
- b) thermisches Spritzen geschmolzener Tropfen eines Stahl draht als Ausgangsmaterial auf die vorbereitete Oberfläche mit Hilfe von Treibgasen zur Ablagerung einer Komposit- Schicht wobei die Gaszusammensetzung zur Regelung des Sau erstoff-Ausgesetzt-Sein-Grads der Tropfen gesteuert wird, so daß das sich während des Spritzens bildende Eisenoxid überwiegend FexO ist, wobei x zwischen 0,5 und 1,5 liegt.
Eine vorteilhafte Ausführungsform gestaltet sich wie folgt:
- (i) eine Binderschicht wird vor der Ablagerung der Kompo sit-Schicht thermisch auf dem vorbereiteten Substrat abge lagert; und
- (ii) die Komposit-Schicht wird auf eine einheitliche Dicke von 0,1016 bis 0,1524 mm (0,004 bis 0,006 Inches) fertig bearbeitet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand ausgewählter Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert, wobei die Erfindung nicht
auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt sein soll.
Dabei zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch eine thermische
Lichtbogenspritzvorrichtung (repräsentativ für
Eindraht- oder Zweidrahtlichtbogenspritzen) die
gesteuerte primär und sekundär zerstäubte Gase ver
wendet, die Partikel auf Eisenbasis antreiben und
oxidieren, um erfindungsgemäß eine Fe/FexO-Kompo
sit-Schicht auf einer Aluminiumzylinderbohrungswand
zu bilden;
Fig. 2 und 3 Ansichten (bzw. 100facher und 400fache Ver
größerung) der Mikrostruktur der gemäß Fig. 1 auf
getragenen Schicht, wobei die Komposit-Schicht
5 Vol.-% FexO-Phase enthält;
Fig. 4 und 5 Ansichten (bzw. 100fache und 400fache Vergrö
ßerung) der Mikrostruktur einer Komposit-Schicht,
die gemäß Fig. 1 aufgetragen wurde, die 30 Vol.-%
FexO-Phase enthält;
Fig. 6 eine graphische Darstellung des Zylinderbohrungsver
schleißes als Funktion des Gußeisen- oder Stahlge
halts der erfindungsgemäß aufgetragenen Beschich
tung;
Fig. 7 eine graphische Darstellung der dynamischen Kontakt
reibung als Funktion des Gußeisen- oder Stahlge
halts der Beschichtung der Zylinderbohrung; und
Fig. 8 eine graphische Darstellung des Abriebwiderstan
des als Funktion des Gußeisen- oder Stahlgehalts der
Beschichtung der Zylinderbohrung.
Thermisch gespritzte Schichten ermöglichen durch Aufbrin
gungen einer dünnen verschleißfesten Schicht, die direkt
auf die Zylinderbohrungswand des Aluminiumblocks aufgetra
gen wird, die Kosten und das Gewicht des Alumini
ummotorblocks zu reduzieren. Jüngste Entwicklungen in
Spritzapplikatoren für thermisch gespritzte Schichten haben
es ermöglicht, thermisch gespritzte Schichten auf der Zy
linderbohrungsoberfläche eines Aluminiummotorblocks zu er
zeugen, wobei Techniken wie Zweidraht-Lichtbogenspritzen,
Plasmastrahlspritzen mit Lichtbogen, Brenngasflammspritzen
und thermische Sauerstoff-Brenngas-Spritzbeschichtungspro
zesse verwendet werden.
Erfindungsgemäß werden solche Techniken zum Auftragen einer
einzigartigen Komposit-Schicht verwendet, die aus Fe/FexO
und ggf. Legierungsbestandteilen besteht, die selbstschmie
rende Eigenschaften und hohen Verschleiß- und Abriebwider
stand in Hochtemperaturumgebungen - wie in einer Verbren
nungskammer oder einer Kolben/Zylinderanordnung eines Ver
brennungsmotors - besitzt. Wie in Fig. 1 gezeigt, wird ein
niedrig legierter Stahldraht mit geringem Kohlenstoffgehalt
als Ausgangsmaterial 10 in das Plasma oder die Flamme 11
der thermischen Pistole 17 derart gebracht, daß die Spitze
22 des Ausgangsmaterials 10 schmilzt und durch Hochge
schwindigkeitsgasdüsen 13A und 13B in Tropfen 12 zerstäubt
wird. Die Gasdüsen richten einen Spritznebel 14 auf eine
Leichtmetallzylinderbohrungswand 15 im Motorblock und tra
gen dabei eine Schicht 16 auf. Die Schicht besteht aus ei
ner im allgemeinen homogenen Mischung aus alpha-Eisen und
Wuestit (FexO), wobei die FexO-Phase durch Oxidation des
geschmolzenen Ausgangsmaterials während des Abscheidungs
prozesses gebildet wird. FexO (x ist 0,5 bis 1,5) ist eine
harte verschleißfeste Oxidphase, die von Natur aus selbst
schmierende Eigenschaften hat, so daß die Komposit-Schicht
sich sehr ähnlich wie Gußeisen verhält, das Graphit als
Selbstschmierungsmittel enthält. Die Pistole 17 kann eine
innere Düse 18, die die Wärmequelle, wie eine Flamme oder
Plasmawolke 11, fokussiert, besitzen. Die Plasmawolke 11
wird beim Passieren zwischen Anode 20 und Kathode 21 durch
das Abziehen von Elektronen aus dem Primärgas 13A gene
riert, was dazu führt, daß hocherhitzte Ionen oder eine
Plasma-Wolke 11 ausgestoßen werden. Die Wärmequelle
schmilzt die Drahtspitze 22, die daraus stammenden Tropfen
12 werden durch das Primärgas 13A mit hoher Geschwindigkeit
transportiert. Ein unter Druck stehendes Sekundärgas 13B
kann zur weiteren Steuerung der Spritznebelform 14 verwen
det werden. Ein solches Sekundärgas wird durch die Kanäle
24, die zwischen der Kathode 20 und dem Gehäuse 23 gebildet
sind, eingeführt. Das Sekundärgas 13B ist zur Achse 25 der
Plasmawolke radial nach innen gerichtet. Das Schmelzen des
Drahtes 22 wird durch das Anschließen des Drahts als Anode
und Aufbau eines Lichtbogens zur Kathode 21 bewirkt. Die
entstehende Schicht 16 ist aus Schichten 28 oder Partikel
aufgebaut, die jeweils einen Eisenlegierungskern 26 und
eine dünne Hülle 27 aus FexO aufweisen.
Zur Realisierung des erfindungsgemäßen Ergebnisses müssen
zwei Bedingungen erfüllt sein; erstens muß das Ausgangsma
terial 10 niedrig legierten Stahl mit niedrigem Kohlen
stoffgehalt umfassen und zweitens muß der Gasfluß (hier
primär und sekundär) so gesteuert werden, daß die Oxidati
onsreaktion zwischen Sauerstoff und den Tropfen 12 ermög
licht und ein gesteuertes Volumen FexO erzeugt wird. In
Hinblick auf die zweite Bedingung, die Oxidation, kann die
Gaskomponente für die Oxidation zwischen 100% Luft (oder
Sauerstoff) und 100% Inertgas (z. B. Argon oder Stickstoff)
schwanken, wobei auch jedes dazwischenliegende Mischungs
verhältnis in Betracht kommt. Die Gasflußrate sollte im Be
reich zwischen 0, 014158 und 0,056634 m³/s (zwischen 30 und
120 Standardkubikfuß pro Minute (SCFM) liegen, um die Ein
hüllung aller Tropfen zu gewährleisten und das Ausgesetzt-
Sein der Stahltropfen gegenüber dem Gas zu steuern. Wenn
das Treibgas (Gas 13A und 13B) 100% Stickstoff oder Argon
aufweist und die gesteuerte Flußrate auf einen Wert zwi
schen 0,018878 und 0,0377558 m³/s (zwischen 40 und 80 SMCF)
eingestellt ist, wird Luft in begrenztem Maße durch Umge
bungsturbulenzen (Atmosphäre, in der die Pistole benutzt
wird) in den Spritznebel gezogen oder mitgerissen. Die Luft
oxidiert die Außenoberfläche der Tropfen 12, wodurch 5
Vol.-% FexO in der Schicht erhalten werden. Wenn die Treib
gase aus 100% Luft (oder Sauerstoff) bestehen und die
Flußraten wieder auf einen Wert zwischen 0,018878 und
0,0377558 m³/s (zwischen 40 und 80 SCFM) eingestellt sind,
werden die flüssigen Tropfen auf ihrer Oberfläche oxidiert,
wodurch in der Schicht ein FexO-Gehalt von etwa 30 Vol.-%
erhalten wird. Wenn eine Mischung aus Luft und Inertgasen
verwendet wird, schwankt der FexO-Gehalt in der Schicht
zwischen 5 und 30 Vol.-%. Wegen der begrenzten, den Flüs
sigkeitstropfen zur Reaktion mit dem umgebenden Sauerstoff
zur Verfügung stehenden Zeit treten im wesentlichen keine
anderen Eisenoxidformen in der Schicht auf, als FexO
(Wuestit). Unter dieser Bedingung (beschränkter Sauerstoff)
ist FexO durch die Reaktion bevorzugt; Fe₂O₃ sowie Fe₃O₄
bilden sich entweder nicht oder in vernachlässigbaren Men
gen.
Die Stahlausgangsmaterialien, die zur Fertigung derartiger
Schichten verwendet werden, umfassen vorzugsweise die fol
genden Legierungsbestandteile: 0,04 bis 0,20 Gew.-% Kohlen
stoff, 0,025 bis 0,040 Gew.-% Silicium, 0,040 bis 2,0 Gew.-%
Mangan, 0,02 bis 2,0 Gew.-% Chrom, 0,02 bis 2,0 Gew.-% Molyb
dän, 0,02 bis 4,0 Gew.-% Nickel, 0,02 bis 0,50 Gew.-% Kupfer
und als Rest Eisen in im wesentlichen unoxidierter Form.
Stahlausgangsmaterialien mit niedrigem Kohlenstoffge-halt
umfassen optimalerweise durchschnittlich 0,10 Gew.-% Koh
lenstoff, 0,45 Gew.-% Mangan, 0,03 Gew.-% Silicium unter
0,50 Gew.-% Kupfer, mit Eisen als Rest. Stahllegierungsaus
gangsmaterialien mit niedrigem Kohlenstoffgehalt können
durchschnittlich 0,04 Gew.-% Kohlenstoff, 0,04 Gew.-% Sili
cium, 2,0 Gew.-% Mangan, 1,5 Gew.-% Chrom, 1,5 Gew.-% Molyb
dän, 4,0 Gew.-% Nickel und 0,50 Gew.-% Kupfer umfassen, wobei
Eisen den Rest bildet.
Die Anwendung von thermischem Spritzen zur Beschichtung von
Zylinderbohrungen eines Leichtmetallmotorblocks (wie Alumi
nium, Magnesium oder Titan) umfaßt die Verwendung einer
Oberflächenaufrauh-Vorbereitungstechnik, wie Sandstrahlen,
Hochdruckwasserstrahlbehandlung, Elektrodenentladungsbear
beitung, konventionelle Rauhheitsbehandlung an einzelnen
Punkten oder Mehrpunkthohnen, um die erwünschten Endresul
tate zu erzeugen. Derartige Vorbereitungstechniken legen
frisches, nicht oxidiertes Metall für die Aufnahme der
thermisch gespritzten Schicht mit verbesserten Adhäsi
onscharakteristiken frei. Um die Adhäsionscharakteristiken
der aufzubringenden Komposit-Fe/FexO-Schicht weiter zu ver
bessern, kann eine Binderschicht thermisch aufgespritzt
oder auf andere Art und Weise auf der vorbereiteten Sub
stratoberfläche abgelagert werden, wobei die Binderschicht
aus Weichmetall besteht, das Leichtmetall des Substrats um
faßt. Hierbei wird unter Weichmetall Nickel oder Bronze und
unter Leichtmetall vorzugsweise Aluminium verstanden, je
doch können die Leichtmetalle auch Magnesium oder Titan
umfassen. Wenn beispielsweise ein Aluminiumsubstrat vor
liegt, kann die Binderschicht aus einer Legierung mit 95
Gew.-% Nickel und 5 Gew.-% Aluminium oder 90 Gew.-% Bronze und
10 Gew.-% Aluminium bestehen. Derartige Binderschichten kön
nen zur Bildung einer dünnen Schicht in einer Dicke von
0,0254 bis 0,2032 mm (0,001 bis 0,008 Inches) aufgetragen
werden.
Die erfindungsgemäß thermisch aufgespritzte Schicht wird
vorzugsweise in einer Schichtdicke im Bereich von 0,4064
bis 1,27 mm (0,016 bis 0,5 Inches) aufgebracht. Die Verar
beitung nach dem Beschichten umfaßt die Bearbeitung und das
Hohnen der abgeschiedenen Schicht bis zu einer Dicke im Be
reich von 0,1016 bis 0,1524 mm (0,004 bis 0,006 Inches) und
ersetzt effektiv den Bedarf an eingepreßten oder eingegos
senen Gußeisenlaufbuchsen. Innerhalb dieses Dickenberei
ches von 0,4064 bis 1,27 mm (entspricht 0,016 bis 0,05 In
ches) und des FexO-Gehalts (5 bis 30 Gew.-%) können die
Schichten als Zylinderbohrungsbeschichtungen dienen (vgl.
die Mikrostruktur in Fig. 2 bis 5). Man vergleiche die
Menge an FexO (30) mit der Menge an alpha-Eisen (31), wobei
das Substrat Aluminium (32) ist. Mehr als 30 Gew.-% FexO-
Gehalt in der Schicht machen das maschinelle Bearbeiten/
Herstellen der Schicht schwierig; wenn der FexO-Gehalt un
ter 5 Vol.-% ist, weist die Schicht keine entsprechenden
Verschleiß- und Abriebwiderstand auf.
Das Beschichtungsverhalten wurde unter Verwendung eines Zy
linderbohrungs/Kolbenringverschleißlabortests unter Bedin
gungen bewertet, die schwierige Betriebsbedingungen der
Zylinderbohrung/Kolbenring simulierten. Wie in Fig. 6 ge
zeigt, brachten die Schichten, die aus Stahl- und Stahlle
gierungen als Ausgangsmaterialien mit geringem Kohlenstoff
gehalt hergestellt und mit Luft oder Stickstoff als Zer
stäuber-Gas gespritzt wurden, innerhalb der Schicht ver
schiedene Niveaus an FexO-Oxidgehalt hervor, die im Bereich
zwischen 5 und 30 Vol.-% lagen. Stahl mit niedrigem Kohlen
stoffgehalt und Stahllegierungen mit niedrigem Kohlenstoff
gehalt als Ausgangsmaterialien, die mit Luft als Primär-
Zerstäubergas abgeschieden werden, produzierten Schichten
mit 30 Vol.-% FexO-Oxid. Stahl mit geringem Kohlenstoffge
halt und Stahllegierungen mit geringem Kohlenstoffgehalt
als Ausgangsmaterialien, die mit Stickstoff als Primärzer
stäuber-Gas gespritzt wurden, lieferten eine Beschichtung
mit 5 Vol.-% FexO-Oxid. Der Zylinderbohrungsschichtver
schleiß, der mit den Beschichtungsausgangsmaterialien, die
zwischen 5 und 30 Vol.-% FexO-Oxid enthalten, verbunden ist,
ist geringer als der für Grauguß gemessene, wie Fig. 6
zeigt.
Die Beschichtungen wurden im dynamischen Kontaktreibungs
labortest mit Grauguß verglichen und bewertet, wobei die
Labortestergebnisse zeigten, daß die Lichtbogenspritzbe
schichtung von FexO mit denen von Graugußlaufbuchsen ver
gleichbar ist, wie Fig. 7 zeigt.
Labortests werden auch unter Verwendung von 4,6 Liter-Vier
ventil-Kompressions(top)-Kolbenringen aus der Produktion
durchgeführt, die im selbstschmierenden Kontakt mit den Zy
linderbohrungsbeschichtungen laufen. Derartige Testergeb
nisse haben angezeigt, daß die Tribologie des Beschich
tungs-/Kolbenringmaterialsystems kompatibel ist und im Hin
blick auf Warmabnutzungstests keine Innenzylinderinnena
briebsprobleme entstehen läßt. Draht-Lichtbogen-gespritzte
Fe/FexO Komposit-Schichten übertreffen Grauguß, wie in Fig.
8 gezeigt. Der Test wurde durchgeführt, indem Stahlkolben
ringe auf der Zylinderbohrungsschicht vorbelastet und die
Last bis zum Auftreten von Abrieb (Metall-Metallkontakt)
erhöht wurde. Bei der Fe/FexO Komposit-Schicht übertraf die
Last den bei Grauguß gemessenen Abriebwiderstand. In allen
Fällen entsprachen oder übertrafen die Draht-Lichtbogenge
spritzten Fe/FexO Komposit-Schichten hinsichtlich des Boh
rungsverschleißes, der dynamischen Kontaktreibung und der
Warmabriebbeständigkeit sogar Eisengrauguß.
Letztlich wurde die Funktionalität der Schichten in Motor-
Dynamometer-Tests bewertet, die konzipiert wurden, um die
Beschichtungshaltbarkeit auf der ursprünglichen Bohrungs
schicht des Aluminiummotorblocks abzuschätzen. Identische
Tests wurden mit einem 4,6 Liter-Vierventilmotor aus der
Produktion mit eingepreßten Gußeisenlaufbuchsen zum Ver
gleich durchgeführt. Die Motorleistung wurde vor und nach
einem beschleunigten Motor-Dynamometer-Test ausgewertet,
der einen 50 Stunden Kolben- und Dichtungstest, einen 100
Stunden thermischen Schocktest, einen 20 Stunden tiefen
thermischen Schocktest sowie den Kolbenwarmabriebstest um
faßte. Der mittlere wirksame Motordruck als Funktion der
Kolbengeschwindigkeitsdaten vom Zweidraht-Lichtbogenge
spritzte 4,6 Liter-Vierventilmotor mit einer 0,1524 mm
(0,006 Inches) dicken Fe/FexO Komposit-Zylinderbohrungs
schicht war vergleichbar oder besser als die Leistung des
Basis-4,6 Liter-Vierventilmotors mit in der Produktion ein
gepreßten Gußeisenlaufbuchsen. Da der mittlere Effektiv
druck als Funktion der Kolbengeschwindigkeit einen effekti
ven Vergleich der Motorreibung im Betrieb darstellt, wurde
verifiziert, daß die Leistung des Lichtbogenspritzbe
schichteten Aluminiummotorblocks vergleichbar mit der des
Gußeisenlaufbuchsenaluminiummotors ist. Ähnliche Resultate
wurden für die Ausgangsleistung des thermisch spritzbe
schichteten Motors erhalten. Die Leistung als Funktion der
Motorgeschwindigkeit des Zweidraht-Lichtbogengespritzten
Motors war vergleichbar mit oder besser als die des Gußei
senlaufbuchsenmotors. Die Beschichtungshaltbarkeit wurde
auf Basis des Zylinderbohrungsverschleißes des Vergleichs
nach dem Test festgestellt. Der gemessene Bohrungsver
schleiß des durch thermischen Spritzen beschichteten Alu
miniummotorblocks maß nach dem Dynamometertest durch
schnittlich 2,0 µm Verschleiß an der Oberseite der Boh
rungswand am Kolbenringanschlag; verglichen mit 2,9 µm an
der Basis des Gußeisenbuchsenmotors. Basierend auf diesem
Verhalten, der Kosteneinsparung und Gewichtsreduzierung,
die mit dem erfindungsgemäßen Draht-Lichtbogengespritzten
Aluminiumblockmotor verbunden sind, ist dies vorteilhaft.
Während und obwohl spezielle erfindungsgemäße Ausführungs
formen dargestellt und beschrieben wurden, ist es dem Fach
mann wohlbekannt und offensichtlich, daß verschiedene Ände
rungen und Abwandlungen vorgenommen werden können, die
ebenfalls unter den Schutzumfang der Erfindung fallen.
Claims (16)
1. Verfahren zum Abscheiden einer FexO-haltigen Schicht auf
einem Leichtmetallsubstrat durch thermisches Lichtbogen
spritzen von Draht, wobei zerstäubte Tropfen durch Zerstäu
bungsgas gefördert werden, mit den Schritten:
- (a) Vorbereiten mindestens einer Oberfläche des Leichtme tallsubstrats, so daß eine freigelegte, im wesentlichen nicht oxidierte Substratoberfläche erhalten wird; und
- (b) thermisches Spritzen der geschmolzenen Tropfen eines Stahldrahtausgangsmaterials auf die vorbereitete Oberfläche mit Hilfe von Treibgasen unter Abscheidung einer Komposit- Schicht, wobei die Gase in ihrem Gehalt gesteuert werden, um zu regeln, wie die Tropfen Sauerstoff ausgesetzt sind, so daß als einziges Eisenoxid FexO während des Spritzens gebildet wird, wobei x zwischen 0,5 und 1,5 liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Schritt (b) eine thermisch aufgebrachte Binder
schicht auf die vorbereitete Oberfläche gespritzt wird, wo
bei die Binderschicht ein Weichmetall aufweist, das das
Leichtmetall des Substrats umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Weichmetall Nickel oder Bronze ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Substratmetall Aluminium ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Binderschicht aus etwa 95 Gew.-% Nickel und 5 Gew.-%
Aluminium besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Binderschicht aus etwa 90 Vol.-% Bronze und 10 Vol.-%
Aluminium besteht.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Binderschicht in einer Dicke
von 0,0254 bis 0,2032 mm (0,001 bis 0,008 Inches) aufgetra
gen wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Substratoberfläche eine
Innenoberfläche einer Zylinderbohrung eines Verbrennungs
motorblocks ist.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Komposit-Schicht auf eine
Dicke von 0,1016 bis 0,1524 mm (0,004 bis 0,006 Inches)
gesetzt ist.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Stahl des Ausgangsmaterial
drahtes einen Kohlenstoffgehalt im Bereich von 0,04 bis 0,2
Gew.-% aufweist.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Stahl des Ausgangsmaterial
drahts niedrig legiert ist und Inhaltsstoffe, wie Magne
sium, Chrom und/oder Molybdän im Bereich von 0,02 bis 2,0
Gew.-% für jeden dieser Inhaltsstoffe aufweist.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sich das Ausgesetztsein von
Schritt (b) auf ein Gas bezieht, das im wesentlichen Luft
umfaßt.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sich das Einem-Gas-Ausgesetztsein
in Schritt (b) auf Stickstoff oder Argon bezieht.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die abgeschiedene Schicht FexO in
einer Menge von 5 bis 30 Vol.-% enthält, wobei der Rest
Eisen ist, das auf einer dem Stahlausgangsmaterial
ähnlichen Zusammensetzung basiert.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flußrate des
Zerstäuber-Gases im Bereich von 0,014158-0,056628 m³/s (30
bis 120 scfm) liegt.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Leichtmetall Aluminium,
Magnesium, Titan oder eine Legierung derselben ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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