DE19636733A1 - Implantierbare Platte der oberkiefer-gesichtsbezüglichen Chirurgie - Google Patents
Implantierbare Platte der oberkiefer-gesichtsbezüglichen ChirurgieInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine implantierbare
Platte der oberkiefer-gesichtsbezüglichen Chirurgie.
In der oberkiefer-gesichtsbezüglichen bzw. Maxillofaci
al-Chirurgie verwendet man Osteosynthese-Platten oder Blätt
chen, die für eine provisorische oder permanente Implanta
tion bestimmt sind und im allgemeinen die Form von geraden
oder abgewinkelten Blättchen, mit oder ohne Verzweigung,
haben und mit Löchern in Form von Ösen versehen sind, die
zur Aufnahme von Schraubenköpfen eingerichtet sind und des
halb kreisförmige Durchtritte aufweisen. Diese Platten wei
sen Ösen auf, die im allgemeinen durch langgestreckte Ab
schnitte, sogenannte "Brücken", getrennt sind.
Diese Blättchen müssen widerstandsfähig, verformbar,
damit sie nach dem Belieben des Chirurgen verformt werden
können, und für den Patienten gut verträglich sein. Im all
gemeinen werden die Blättchen daher aus hochreinem Titan
hergestellt. Was die Schrauben anbelangt, so bestehen sie
aus Gründen der Bruchfestigkeit aus einer Titanlegierung.
Bei Oberkiefer- oder Gesichtsfrakturen praktiziert der
Chirurg einen zunächst geeigneten Weg und legt eine angepaß
te Oberfläche der Knochenrinde beiderseits der Bruchlinie
durch Raspelung frei. Nach Vornahme einer gewissenhaften
Reposition des Bruches legt er die Platte gegen den Bruch an
und schreitet zu einer Bohrung von Vorlöchern für die
Schrauben, wobei er sich der Löcher der Platte als Führungen
bedient. Dann nimmt er die Einschraubung der Titanschrauben
vor, die die Platte abschließend festlegen. Die in Stellung
verbliebene Platte wird dann nach und nach mehr oder weniger
in den Knochen integriert.
Die bekannten Platten weisen jedoch eine Reihe von
Nachteilen auf. So sind sie bei den Vorgängen des Bohrens
und Schraubens nur schwierig zu immobilisieren. Sie bauen
sich mehr oder weniger gut in den Knochen und die darunter
liegenden Strukturen ein und können die Bildung von Infek
tionsherden begünstigen.
Das Prinzip der Verwendung einer rauhen Oberfläche von
Osteosynthese-Materialien oder -Platten ist bereits bekannt,
beispielsweise durch FR-A-2 342 171. Die große Unterschied
lichkeit der chirurgischen Situationen, die man in der
Osteosynthese unterschiedlicher Knochen des menschlichen
Körpers antrifft, erlaubt es nicht, daraus eine allgemeine
Lehre zu ziehen. So beschreibt EP-A-0 532 421 einen besonde
ren Fall von Osteosynthesematerial mit rauher Oberfläche,
wobei eine Oberflächenverkleidung empfohlen wird. DE-A-37 43 638
beschreibt oberkiefer-gesichtsbezogene chirurgische
Platten erheblicher Größe mit runden Erhöhungen.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu ver
meiden und eine Osteosyntheseplatte zu schaffen, die leicht
anbringbar ist, sich gut an die betreffenden Gewebe anpaßt
und die folglich den Operationsvorgang vereinfacht und die
Osteosynthese erleichtert.
Gegenstand der Erfindung ist eine oberkiefer-gesichts
bezogene Osteosyntheseplatte, welche die Form eines im we
sentlichen planen Bandes hat und an verschiedenen Stellen
Löcher bzw. Ösen aufweist, die für eine Aufnahme von Köpfen
von Fixationsschrauben eingerichtet sind, wobei zwei aufein
anderfolgende Ösen durch einen langgestreckten Abschnitt,
eine sogenannte "Brücke", getrennt sind, der eine erste
rauhe Seite, die für eine Anlage gegen die Knochenrinde
bestimmt ist, und eine zweite Seite aufweist, die zur ersten
Seite entgegengesetzt ist und Sitzeinrichtungen aufweist,
welche die Schraubenköpfe aufnehmen, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Seiten unterschiedliche Oberflächenzustände
aufweisen, nämlich für die erste Seite einen rauhen Oberflä
chenzustand mit einem Rauhigkeitskoeffizienten Ra von wenig
stens gleich 5 und vorzugsweise zwischen 5 und 7, und für
die andere Seite einen glatten Oberflächenzustand, und daß
die Platte aus einem unlegierten Grad 1 Titan (gemäß der
Norm ASTM F67) besteht.
Unter glattem Oberflächenzustand versteht man einen
Oberflächenzustand, der demjenigen existierender Platten
entspricht, beispielsweise einem sogenannten ringpolierten
(poli-tampon) Zustand.
Vorzugsweise ist der rauhe Oberflächenzustand durch
Korundierung mit Aluminiumoxid, d. h. durch ein Verfahren des
Aufschleuderns von kleinen Aluminiumoxidkugeln, gewonnen,
wobei das Aluminiumoxid den Vorteil hat, vollständig biokom
patibel zu sein.
Es ist einsichtig, daß man auch andere Mittel zur Ge
winnung eines rauhen Oberflächenzustandes nutzen kann, die
in einfachen Rauhigkeiten, die auf eine Verformung der Me
talloberfläche zurückgehen, oder umgekehrt in der Gewinnung
eines rauhen Überzugs durch Korundierung bestehen können.
Klinische Untersuchungen haben gezeigt, daß die erfin
dungsgemäßen Platten große Vorteile aufweisen.
Bei der Anbringung erlangt man ohne weiteres eine gute
Verankerung auf der Knochenoberfläche, die vom Chirurgen
freigelegt worden ist, und man vermeidet die Gefahr eines
Rutschens bei den heiklen Bohrvorgängen.
Man stellt fest, daß die Verankerung zwischen dem Kno
chen und der ersten rauhen Seite der Platte die Knochener
neuerung und die Mikrovaskularisation begünstigt, was auch
die Tendenz hat, ein Infektionsrisiko zu vermindern.
Andererseits verzögert oder verhindert die zweite, von
der mit der Knochenoberfläche in Berührung stehenden Seite
entfernte Seite eine ungelegene Knochenintegration und ver
mindert damit die Gefahren von Fibrosen in darüber liegenden
Ebenen.
Auf lange Sicht ist anzunehmen, daß auch die Knochen
konsolidierung verbessert wird, da die feste Anhaftung zwi
schen der ersten Seite und dem darunter liegenden Knochen
Mikrobewegungen der Knochenteile beiderseits der Bruchlinie
verhindert oder vermindert.
Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrie
ben, auf welchen
Fig. 1 eine Ansicht einer Platte einer ersten Ausfüh
rungsform der Erfindung von oben zeigt,
Fig. 2 einen Querschnitt dieser Platte auf Höhe der
Achse eines der Löcher zeigt,
Fig. 3 eine Ansicht einer Platte gemäß einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung von oben zeigt,
Fig. 4 eine Platte gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
Unter Bezugnahme zunächst auf die Fig. 1 und 2 sieht
man eine Platte gemäß der Erfindung, die aus unlegiertem
Grad 1 Titan hergestellt ist. Die Abmessungen der Platte in
Millimeter erscheinen in der Figur.
Die Platte ist in Form eines geraden gestanzten Bandes
ausgeführt, welches vier Löcher oder Ösen 1 aufweist, die in
kreisförmigen Verbreiterungen der Platte ausgebildet sind.
Zwei der Ösen befinden sich an den beiden Enden der Platte
und zwei weitere Ösen in einer Zwischenlage, wobei sie durch
eine Brücke 2 großer Länge getrennt sind. Auf diese Weise
entstehen zwei Gruppen von Ösen 1, wobei zwei Ösen einer
Gruppe jeweils durch eine Brücke 3 geringer Länge getrennt
sind, die beiden Gruppen durch eine Brücke 7 großer Länge
getrennt sind, die dazu bestimmt ist, die Bruchlinie des
Knochens zu überspannen. Vorzugsweise sind die Mittenabstän
de zwischen den beiden Ösen einer Ösengruppe normiert, damit
diese mit geeigneten Werkzeugen zusammenwirken können. In
Fig. 2 ist zu sehen, daß jede Öse 1 an einer ersten Seite 4
der Platte einen zylindrischen Durchtritt 1a aufweist, wäh
rend sich an der zweiten Seite 5 der Platte der Durchtritt
1a in einem sich erweiternden Durchtritt 1b in Form einer
sphärischen Schale fortsetzt, die einen Sitz zur Aufnahme
des ebenfalls sphärischen Unterteils eines Kopfes einer
Schraube aus Titan bildet, was in an sich bekannter Weise
eine ausgezeichnete Aufnahme des Schraubenkopfes gewährlei
stet und dabei einen Winkelabstand zwischen der Achse der
Schraube und der Achse der Öse zuläßt.
Die erfindungsgemäße Platte weist auch zwei zu erster
und zweiter Seite 4, 5 senkrechte laterale Seiten bzw. Flan
ken 6 auf.
Wie man sieht, können die erfindungsgemäß ausgebildeten
Platten mit Vorteil Brücken 3, 7 unterschiedlicher Länge
aufweisen. Für diese gleiche Platte gemäß der Erfindung ist
es dabei wünschenswert, daß die verschiedenen Brücken eine
identische oder benachbarte Steifigkeit zeigen, so daß die
Platte eine einheitliche Steifigkeit besitzt. Dies wird
erreicht, indem man die Breite der Brücken 7 großer Länge an
diejenigen der Brücken 3 geringer Länge anpaßt. Anders aus
gedrückt, haben die Brücken 7 großer Länge eine größere
Breite als die Brücken 3 geringer Länge, was ersteren die
gewünschte Steifigkeit nahe bei oder identisch mit derjeni
gen der Brücken geringer Länge verleiht.
Vorzugsweise liegt das Verhältnis der Längen der Brücken
7 und 3 zwischen 1 und 2, während das Verhältnis der
Breiten dieser Brücken zwischen 0,8 und 1,5 liegt.
Bei dem Plattenbeispiel der Fig. 1 sind Brücken großer
Länge verwirklicht, bei denen der Mittenabstand der an den
Enden liegenden Ösen 13 mm beträgt, während der Mittenab
stand der an den Enden der Brücken geringer Abmessung lie
genden Ösen 7 mm beträgt, wobei das Verhältnis zwischen den
beiden Abständen 1,8 beträgt. Für eine solche Platte sind
die Breite der Brücken großer Länge und diejenige der Brücken
geringer Länge 2,5 bzw. 2 mm, womit das Verhältnis 1,25
beträgt.
Gemäß der Erfindung ist die Seite 4, vorzugsweise auf
der gesamten Oberfläche, durch Aluminiumoxidkorundierung
rauh gemacht. Im dargestellten Beispiel beträgt der Rauhig
keitskoeffizient Ra 6,3.
Vorzugsweise sind die lateralen Seiten bzw. Flanken 6
in gleicher Weise rauh gemacht.
Die freie Seite 5 ihrerseits ist glatt gelassen und
poliert.
Die Anbringung der erfindungsgemäßen Platte erfolgt
beispielsweise folgendermaßen.
Im Falle einer Fraktur des Oberkiefers verwendet der
Chirurg einen zunächst backeninnenseitigen Weg und schneidet
die Schleimhaut quer zur Bruchlinie auf. Er löst die Kno
chenhaut durch eine sorgfältige Raspelung, um die Oberfläche
der Knochenrinde freizulegen. Nach Reposition des Bruches
legt er eine erfindungsgemäße Platte an und verformt sie
dank ihrer Verformbarkeit, falls nötig, um sie der örtlichen
Krümmung anzupassen. Er bringt dann die Platte quer zur
Bruchlinie in Stellung, wobei die Gefahr eines Verrutschens
in diesem Augenblick durch die Berührung der rauhen Seite 4
mit der Knochenrinde wesentlich vermindert ist. Dadurch
lassen sich die Vorlöcher bequem bohren, indem man den Boh
rer durch die betreffende Öse führt. Er fährt dann mit einem
Einschrauben der Schrauben und dann mit der Verblendung der
Wunde fort.
Claims (7)
1. Oberkiefer-gesichtsbezügliche Osteosyntheseplatte,
welche die Form eines im wesentlichen planen Bandes hat, das
an verschiedenen Stellen Löcher oder Ösen (1) aufweist, die
zur Aufnahme von Fixierungsschraubenköpfen eingerichtet
sind, wobei zwei aufeinanderfolgende Ösen durch einen lang
gestreckten Abschnitt, eine sogenannte Brücke (3, 7), ge
trennt sind, und welche ferner eine erste rauhe Seite (4)
die für eine Anlage an die Knochenrinde bestimmt ist, und
eine zweite Seite (5), die zur ersten entgegengesetzt liegt
und eine Sitzeinrichtung zur Aufnahme der Schraubenköpfe
hat, aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seiten
(4) unterschiedliche Oberflächenzustände aufweisen, nämlich
für die erste Seite (4) einen rauhen Oberflächenzustand mit
einem Rauhigkeitskoeffizienten Ra von wenigstens gleich 5
und vorzugsweise zwischen 5 und 7, und für die zweite Seite
(5) einen glatten Zustand, und daß die Platte aus einem
unlegierten Grad 1 Titan (gemäß der Norm ASTM F67) besteht.
2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rauhigkeitskoeffizient Ra von der Größenordnung von 6
ist.
3. Platte nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der rauhe Oberflächenzustand durch Alu
miniumoxidkorundierung gewonnen ist.
4. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die lateralen Seiten (6) ebenfalls rauh
sind.
5. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die langgestreckten Abschnitte oder
Brücken, die die Ösen trennen, unterschiedliche Längen und
Breiten derart aufweisen, daß die Platte über ihre Länge
hinweg eine gleichförmige Steifigkeit aufweist.
6. Platte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis zwischen den Längen der Brücken zwischen 1
und 2 liegt und insbesondere von der Größenordnung 1,8 ist.
7. Platte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis zwischen den Breiten der Brücken zwischen 0,8
und 1,5 liegt und insbesondere von der Größenordnung 1,25
ist.
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Also Published As
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DE29615779U1 (de) | 1997-01-16 |
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8181 | Inventor (new situation) |
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