DE8528003U1 - Knochenplatte - Google Patents
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Description
Die Neuerung betrifft eine Knochenplatte, insbesondere eine Kleinknochenplatte, mit Schraublochumrandungen,
welche der Aufnahme von Knochenschrauben dienen, und zwischen diesen befindlichen verjüngten Stegen.
Knochenplatten werden häufig für die Osteosynthese verwendet. Kleinknochenplatten werden u. a. bei Schädelverletzungen
und in der Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie gegebenenfalls mit veränderten Dimensionen auch
in anderen Bereichen, z. B. in der Handchirurgie, eingesetzt.
Die bisher verwendeten Knöchenpläfcten bestehen in der
Regel aus Implantatstahl, einer speziellen Edelstahllegierung. Bei nicht selten auftretenden Entzündungen
des umgebenden Gewebeberoiches müssen sie nachteiligerweise nachträglich wieder entfernt werden. Außerdem
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lassen sich diese Knochenplätten wegen der federnden Eigenschaften des Stahls nicht ohne weiteres manuell
verformen, was aber während des operativen Eingriffs zur besseren Anpassung und Anbringung der Platte an
die Flächen und Konturen des Knochens erforderlich
ist-
Mit der Neuerung soll eine Knochenplatte dieser Art geschaffen werden, welche aufgrund des Materials und
der Gestaltung besser und dauerhafter implantiert werden kann, so daß die bei herkömmlichen Platten
häufig notwendige postoperative Entfernung vermieden
wird.
Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß die Knochenplatte aus verdichtetem Rein-Titan besteht,
und daß der Querschnitt der Stege kleiner ist als das Zweifache des Querschnittes der Schraublochumrandung i
Die Verwendung von Rein-Titan, dessen Reinheitsgrad bei 99,6 % liegt, als Material für verformbare Knochenplalten,
bringt verschiedene Vorteile mit sich.
Beim Verbiegen metallischer Werkstoffe, also auch beim
Verbiegen der aus Edelstahl bestehenden, hochglanzpolierten Knochenplatten, entstehen Haarrisse, welche
zu einer wesentlichen Verschlechterung der Korrosionsbeständigkeit führen und häufig die Ursache für Infektionen
bzw. Fremdkörperreaktionen sind.
Solche Haarrisse entstehen grundsätzlich auch bei Verformung von aus Rein-Titan bestehenden Implantaten. Da
jedoch die bei Rein-Titan auftretenden Haarrisse unverzüglich durch eine gewebeverträgliche Oxydschicht
verschlossen werden, wird hierdurch die ohnehin her- ^rr3asnd2 Gsi*7°bev£rtrcirTlichkeit von Rein—Titan nicht
verschlechtert.
Ein weiterer Vorteil von Rein-Titan ist dessen bessere Verformbarkeit, so daß aus diesem Material bestehende
Knochenplatten beim Anpassen an die Flächen und Konturen eines Knochens durch Biegen besser verformt werden können.
Die neuerungsgemäße Platte kann folglich am Knochen wesentlich besser anliegen, wobei die in die Schraublochumrandungen
eingesetzten Schrauben, die vorzugsweise ebenfalls aus Bein-Titan bestehen, sicherer und
unter minimalerer Zugspannung im Knochen sitzen. Die manuelle Verformbarkeit der neuerungsgemäßen Knochenplatte
wird auch dadurch verbessert, daß die aus Titan-Material bestehende Knochenplatte nur äußerst geringfügig
nach dem Biegen zurückfedert.
Schließlich ermöglicht erst in befriedigender Weise die Verwendung der aus Titan-Material bestehenden Knochenplatten eine brauchbare Darstellung im Computer- bzw.
Kern- Spin- Tomogramm, da das matte Titan-Material die für die Darstellung erforderliche Strahlung weit weniger
reflektiert als herkömmlicher Implantatstahl.
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Für die Verformbarkeit der Knochenplatten ist neben der Materialwahl deren geometrische Form wichtig.
Bei Verbiegen herkömmlich geformter Knochenplatten, welche aus Stegen mit in Abständen angeordneten Schraublöchern
bestehen, besteht stets die Gefahr, daß die Knochenplatte ΐπι Bereich dsr Sohrsublöcher und nicht
im Bereich der zwischen diesen befindlichen Stegen verbogen wird. Diese Gefahr besteht auch bei weiter
bekanntgewordenen Knochenplatten mit verjüngten Stegen, da der Biegewiderstand im Bereich der schwächer
dimensionierten Schraublochumrandungen geringer ist. Beim manuellen Verbiegen solcher Knochenplatten tritt
häufig eine unerwünschte Verformung im Bereich der Schraublochumrandung ein, wodurch der Sitz des Schräübkopfes
innerhalb des Schraubloches verschlechtert oder das Einsetzen der Schraube in das Schraubloch ganz unmöglich
gemacht wird.
Nach dem zweiten neuerungsgemäßen Merkmal wird dies
j wirksam durch die Dimensionierung der Knochenplatte
j dadurch verhindert, daß der Querschnitt der Stege
kleiner ist als das Zweifache des Querschnitts der
j Schraublochumrandung, also effektiv kleiner als die
Summe des Schraublochumrandungsquerschnitts. Damit ist der Biegewiderstand im Bereich der Stege kleiner
als im Bereich der Schraublochumrandung, so daß beim Verbiegen der Knochenplatte die beabsichtigte Biegung
ausschließlich im Bereich der schwächeren Stege eintritt.
Je weniger manuelle Nacharbeit der Knochenplatte bei deren Anpassung erforderlich ist, desto schneller
ikann der Chirurg arbeiten uild desto bessere Operationsergebnisse sind zu erwarten.
Zur weiteren Verbesserung der neuerungsgemäß ausgebildeten Knochenplatten werden weitere Gestaltungsformen vorgeschlagen. Insbesondere als Kleinknochenplätten
sind neben geraden und gebogenen auch T- und
·; L-förmige Platten, die einen gewissen Anwendungsbe
reich überstreichen, möglich. In der Regel stehen
ξ bei diesen Sonderplatten die Stege unter einem Win
kel von 90 °. Es sind auch L-förmige Kleinplatten be-
1V Jcannt, bei welchen die Stege unter einem Winkel von
j, 110° zueinander stehen.
Mit diesen Knochenplatten ist häufig die Verbindung von Knochenfragmenten ohne wesentliche Verformung der
Platte selbst nicht oder nur schwer realisierbar. Um Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten dieser Operationstechnik zu verbessern, werden nach einem weiteren Vorschlag
der Neuerung ' Knochenplatten vorgeschlagen, bei
welchen die Mitten von drei Schraublochumrandungen bei wenigstens einem Tripel von Schraublöchern der Knochenplatte
unter einem von 0° und 90° verschiedenen Winkel angeordnet sind.
Diese allgemeine Bemessungsregel führt zu vielen Variationen von Knochenplatten, bei welchen die Stege mit
den Schraublöchern schräg zueinander verlaufen. Der
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Chirurg kann aus einer größeren Auswahl die jeweils geeignete Knochenplatte frei wählen und sie der Operationsaufgabe
eventuell durch geringfügiges Verbiegen der Stege anpassen, so daß Biegbarkeit zusammen
mit der schiefwinkligen Anordnung besonders viele Variationsmöglichkeiten
zuläßt.
Fig. 1 eine Aufsicht auf eine erste Auuführungsforra
der Knochenplatte/
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie IH-III in Fig. 1 und
Fig. 4 eine Aufsicht auf eine zweite Ausführungsform der Knochenplatte.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Knochenplatte 10 ist allgemein y-förmig ausgebildet und weist fünf
Schraublochumrandungen 12 bzw. 12* auf. Die Mitten 14 von drei Schraublochumrandungen 12 liegen auf einer
Geraden 16, während die Mitten 14' von zwei weiteren Schraublochumrandungen 12' jeweils unter einem Winkel 18 von etwa 45 ° zur Ger- 16 liegen.
Je zwei Schraublochumrandungen 12/ 12" sind einstückig
durch einen dazwischen liegenden schmaleren Steg 20 miteinander verbunden. Die gesamte Knochenplatte 10
besteht aus verdichtetem Rein-Titan.
Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, ist der in Fig. 2 dargestellte Querschnitt 22 der Stege 20 kleiner als
das Zweifache des Querschnitts 24 der Schraublochumrandungen 12, 12'. Bei dieser Haßangabe ist zu berücksichtigen,
daB der Querschnitt 24 einer Schraublochumrandung 12 im Schnitt der Fig. 3 zweimal gezeichnet
ist. Hit dem Zweifachen des Querschnitts der Schraub lochuiar andungen ist daher die Summe der beiden
schraffierten Flächen in Fig. 3 gemeint. Diese Sunme der beiden Querschnitte muß größer sein als der Querschnitt
22 der Stege 20, damit eine Biegung im Steg und nicht in der Schraublochumrandung 12, 12* eintritt.
Die Schraublochumrandung 12 umgibt das eigentliche Schraubloch 26, das an der Oberseite eine Abfasung
zur Auflage eines nicht gezeigten Schraubenkopfes aufweist.
Bei der in Fig. 4 gezeigten zweiten Ausführungsform der neuerungsgemäöen Knochenplatte 10' sind wiederum
die Hitten 14" von drei Schraublochumrandungen 12" auf einer Geraden 16* angeordnet, wenn auch in unterschiedlichen
Abständen. Eine der Hitten 14" ist mit den Hitten 14"' zweier weiterer Schraublochumrand ,ngen
12"' auf einer Geraden 16" angeordnet, die mit der Geraden 16' einen Winkel 30 von etwa 10 ° einschließt.
Je zwei benachbarte Schraublochumrandungen 12", 12"'
sind auch bei dieser Ausführungsform durch Stege 20'
miteinander verbunden.
Bei beiden Ausführungsbeispielen schließen die Mitten von je drei Schraublochumrandungen, die nicht auf einer
Geraden liegen, jeweils von O1 ö und 90 a verschiedene
Winkel etn. ',··, . '·
Claims (2)
1. Knochenplatte, insbesondere Kleinknochenplatte, mit Schraublochumrandungen zur Aufnahme der Knochenschrauben und zwischen den Schraublochumrandungen befindlichen, verjüngten Stegen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Knochenplatte (10, 10') aus verdichtetem Rein-Titan besteht und daß der Querschnitt der Stege (20,
20|λ kleiner ist als das Zweifache des Querschnittes
(24) der dchr-ublochumrandungen (12, 121, 12", 12"f).
2. Knochenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitten (14, 141, 14") von drei Schraublochumrandungen (12, 12', 12", 12'") bei wenigstens einem
Tripel von Schraublöchern der Knochenplatte (10, 10') unter einem von 0 ° und 90 ° verschiedenen Winkel
(18, 30) angeordnet sind.
Postgiroamt: KarlsruKe 749.7.9.>^',gatTKKoMq^Utsdha Bank AG Villingen (BLZ 69470039) 146332
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