DE19636582C1 - Sensor zur ortsaufgelösten simultanen Messung von Ionenkonzentrationen und der Struktur von Oberflächen - Google Patents
Sensor zur ortsaufgelösten simultanen Messung von Ionenkonzentrationen und der Struktur von OberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sensor zur ortsaufgelösten simultanen Messung von
Ionenkonzentrationen und der Struktur von Oberflächen im Sub-mm-Bereich.
Methoden und Einrichtungen zur ortsaufgelösten Untersuchung der Struktur von
Oberflächen im Sub-mm-Bereich von Proben sind hinlänglich bekannt. Bildge
bende Verfahren liegen beispielsweise als Rasterelektronenmikroskopie, Raster
tunnelmikroskopie oder Rasterkraftmikroskopie vor.
Bei der Rasterkraftmikroskopie nutzt man die Wechselwirkung zwischen einer
Spitze, die sich am freien Ende eines einseitig eingespannten, flexiblen Hebelar
mes befindet, und einer Probenoberfläche zur ortsaufgelösten, optischen Erfas
sung der Oberflächencharakteristik. Die Spitze bzw. der Hebelarm wird mittels
eines Piezostellelementes parallel zu seiner Längsachse über die Probe gerastert.
Die Wechselwirkung zwischen der Spitze und der Probe führt zu einer Auslen
kung des Hebelarmes, die durch gängige optische Methoden, wie Reflexion und
Interferenz, beispielsweise mit Hilfe eines Laserinterferometers, detektiert werden
kann.
So ist beispielsweise aus DE 44 37 081 A1 ein solcher Sensor zur ortsaufgelösten
Messung der Struktur von Oberflächen im Sub-mm-Bereich bekannt, der aus ei
nem einseitig eingespannten, an seinem beweglichen Ende mit einer Meßspitze
versehenen Hebelarm besteht, dessen Auslenkung beim Abtasten der Oberfläche
einer Probe detektierbar ist.
Aus US-A 5 363 697 ist ein ähnlicher Sensor ersichtlich, bei dem zusätzlich auf
die Meßspitze eine für bestimmte Moleküle selektiv-sensitive Schicht aufgebracht
ist, um die Auslenkungskräfte zu verstärken.
In diesem Zusammenhang wäre es wünschenswert neben der topographischen In
formation gleichzeitig eine zuverlässige Aussage über die mögliche Verteilung
chemischer Komponenten und Spezies mit hoher Ortsauflösung zu ermöglichen,
z. B. an Grenzflächen physikalisch-chemischer Systeme oder auch an biologischen
Zellpräparaten in flüssigen Systemen.
Es ist bisher jedoch weder eine Methode noch ein geeigneter Sensor zur dynami
schen Messung von Ionenkonzentrationen mit einem über die Probe bewegten
Meßsystem bekannt. Erst recht nicht bekannt ist eine Möglichkeit zur simultanen
Messung sowohl der Ionenkonzentration als auch der Oberflächenstruktur im Sub-
mm-Bereich bei hoher Ortsauflösung.
Der Nachweis von Ionenkonzentrationen erfolgt üblicherweise mittels direktpo
tentiometrischer Meßverfahren. Die hierfür eingesetzten ionenselektiven Elektro
den werden neben der pH-Wertbestimmung für eine Vielzahl unterschiedlicher
Kationen und Anionen eingesetzt. Das Prinzip eines zur Ionendetektion geeigneten
Sensors zeigt beispielsweise die DE 43 08 081 A1.
Die ionenselektiven Elektroden müssen in ihren räumlichen Ausdehnungen den zu
untersuchenden Probenvolumina angepaßt werden. Bei einer Miniaturisierung der
Elektroden im Sub-mm-Bereich führt dies einerseits zu sehr hohen Membranwi
derständen der dann verwendeten Glaselektroden (< 10¹¹ Ohm), was aufwendige
meßtechnische Maßnahmen erfordert. Andererseits besitzen diese Mikroelektro
den unzureichende mechanische Stabilität, da sie in der Regel aus einem dünnen
Glasrohr mit einer oder mehreren sensoraktiven Komponenten bestehen, das auf
einen Durchmesser von bis zu weniger als 1 µm ausgezogen wurde. Dies bedeu
tet, daß die Elektroden bei direkten Kontakt mit dem zu untersuchenden Medium,
z. B. für intrazelluläre Messungen in Gewebeschnitten lediglich einmal positioniert
und während der Messung nicht verändert werden können. Die Positionierung
wird mittels Mikroskop und Mikromanipulator durchgeführt.
Eine solche Anordnung ist daher nicht für dynamische ortsaufgelöste Messungen
zur Ermittlung der Ionenkonzentration geeignet. Erst recht nicht ist mit diesem
Sensor eine simultane optische Erfassung des zu untersuchenden Probensystems in
Form eines Meßsignals möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sensor anzugeben, der die Mes
sung der Oberflächenstruktur einer Probe im Sub-mm-Bereich und korrelierend
dazu gleichzeitig die ortsaufgelöste Messung der Ionenkonzentration an der Ober
fläche der Probe erlaubt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch einen Sensor, bestehend aus ei
nem einseitig eingespannten, an seinem beweglichen Ende mit einer Meßspitze
versehenen Hebelarm, dessen Auslenkung beim Abtasten der Oberfläche einer auf
einer leitfähigen, eine Meßelektrode bildenden Unterlage angeordneten Probe de
tektierbar ist, der auf einer Seite mit einer leitfähigen, eine zweite Meßelektrode
bildenden Schicht versehen ist und bei dem mindestens auf die Meßspitze auf das
aus einem Halbleiter bestehenden Material der Meßspitze und des Hebelarms di
rekt oder auf eine zusätzlich aufgebrachte halbleitende Schicht mindestens eine
ionenselektive Schicht aufgebracht ist.
Das Basissystem des Sensors besteht z. B. aus einem im Handel verfügbaren Sili
zium-Hebelarm, der in der Rasterkraftmikroskopie Anwendung findet. Es ist ein
einseitig eingespannter, flexibler Hebelarm, an dessen freien Ende eine feine
Spitze herausgeätzt wurde (s. z. B. O. Wolter et al J. Vac. Sci. Technol. B9
1991). Das Grundmaterial ist Silizium mit einer (100)-Orientierung und unter
schiedlichen Dotierungen.
Auf das Grundmaterial wird auf die Oberseite oder auf die Unterseite des Hebel
armes zunächst eine leitfähige Schicht aufgebracht.
Im einfachsten Fall wird die Oberseite, also die der Meßspitze gegenüberliegende
Seite des Hebelarmes, leitfähig beschichtet. Das Grundmaterial wird dann auf der
Unterseite mit mindestens einer ionenselektiven Schicht, im einfachsten Fall durch
Trockenoxidation des Siliziums, versehen.
Mit dem auf diese Weise hergestellten Sensor kann durch den Einbau in eine ge
eignete Meßanordnung, bestehend aus einer Zweielektrodenanordnung (Arbeits- und
Gegenelektrode) oder einer Dreielektrodenanordnung (Arbeits-, Gegen- und
Ableiteelektrode), lokal die pH-Konzentration oder deren Änderung gemessen
werden. Zur Messung wird die Sensorspitze in Kontakt mit einem flüssigem Me
dium gebracht, das sich auf einem Probenpräparat befindet, welches auf einer lei
tenden Unterlage, appliziert wurde. Der Spitzenapex stellt eine kapazitive Schicht-
Struktur auf Halbleiterbasis mit einem Verrundungsradius zwischen 30-400 nm
dar. Kapazitive Meßverfahren zwischen dem Sensor führen über eine geeignete
Elektronik (Kapazitäts-Spannungs-Meßprinzip) zur Aufnahme von Meßwerten.
Die Befestigung des Sensors an einem Piezoelement ermöglicht das Abrastern der
Präparatoberfläche bei gleichzeitiger Meßwertaufnahme.
Die simultane Ausnutzung der Eigenschaften des Basissystems des Sensors aus
der Rasterkraftmikroskopie führt zu einer Abbildung der Oberflächentopographie
und zur Messung der Reibungskräfte. Die Sensoranordnung ermöglicht ortsaufge
löst die Messung von Ionenkonzentrationen, -aktivitäten und deren Änderung in
biologischen Präparaten, wie z. B. in biologischen Zellen, extrazellulären Räumen
von Gewebeschnitten, an elektrochemischen Systemen, beispielsweise Korrosions
löchern, sowie allgemein an den Phasengrenzen zwischen festen und flüssigen
Systemen, z. B. für die Oberflächencharakterisierung von Halbleiter-Elektrolyt-
Grenzflächen, bei einer gleichzeitig vorhandenen optischen Information über die
Topographie des untersuchten Probensystems.
Die erfindungsgemäße Sensoranordnung läßt sich für unterschiedliche Einsatzge
biete nutzen:
- - Charakterisierung geringster Probenvolumina (< µl-Bereich), z. B. von Wässern (Trink-, Abwässer),
- - Medizintechnik und Pharmazie (z. B. pathologische Konzentrationen)
- - Biologie (z. B. extra- und intrazelluläre Messungen von Zellen und Proteinen)
- - Elektrochemie (z. B. Studien zu Korrosionsvorgängen an Festkörper/Flüssigkeits- Grenzen)
- - Aufklärung technischer Prozesse (z. B. Waschen und Färben von Textilfasern)
- - Festkörper/Flüssigkeit-Interface (Grenz- und Oberflächenanalytik).
Der erfindungsgemäße Sensor ist mittels Silizium-Planartechnologie in hohen
Stückzahlen kostengünstig herstellbar. Er ist mit den bisher in Anlagen der Ra
sterkraftmikroskopie eingesetzten Sensoren voll kompatibel.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 den Querschnitt eines für die Erfindung benutzten Hebelarmes,
Fig. 2 ein Beispiel für einen erfindungsgemäß beschichteten Hebelarm,
Fig. 3 die Meßspitze gem. Fig. 2 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 4 eine geeignete Meßanordnung unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Sensors,
Fig. 5 ein zweites Beispiel für einen erfindungsgemäß beschichteten
Hebelarm.
Fig. 1 zeigt einen in der Rasterkraftmikroskopie benutzten Hebelarm 1, der für
den erfindungsgemäßen Aufbau des Sensors zugrundegelegt wird. Auf dem freien
Ende des Hebelarmes 1 ist eine Meßspitze herausgeätzt.
In Fig. 2 ist ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Schichtfolge dargestellt.
Auf dem Hebelarm 1 wird mittels Molekularstrahlepitaxie bei einer Substrattem
peratur von 400°C bis 700°C oder Molekularstrahlallotaxie mit einer Nachtem
perung bei 500°C bis 1200°C eine Kobaltsilicid (CoSi₂)-Schicht 3 mit einer
Dicke von 2 nm-900 nm epitaktisch aufgewachsen (s. z. B. New method for epita
xial heterostrukture layer growth, S. Mantl and H.L. Bay, Appl. Phys. Letters 61
(3) 1992, 267-269). Zuvor wurde der Sensor durch aufeinanderfolgende Dips in
Flußsäure (HF), Schwefelsäure (H₂SO₄), Ammoniumlösung, Salzsäure, (HCl)
und Natronlauge (HNO₃) naßchemisch gereinigt.
Darauffolgend wird in-situ eine einkristalline Silizium-Schicht 4 mit einer Dicke
von 10-2000 nm, insbesondere im Bereich von 100 nm, aufgewachsen. Die Sili
zium-Schicht 4 besitzt eine p- oder n-Dotierung zwischen 5 × 10¹⁴ p/cm³-5 × 10¹⁶
p/cm³, insbesondere von 1 × 10¹⁵ p/cm³.
Danach wird der Sensor wiederum durch aufeinanderfolgende Dips in Flußsäure
(HF), Schwefelsäure (H₂SO₄), Ammoniumlösung, Salzsäure (HCl) und Natron
lauge (HNO₃) naßchemisch gereinigt.
Ein Teil dieser Silizium-Schicht 4 wird mittels thermischer Trockenoxidation zwi
schen 300 und 1200°C (insb. 900°C) in einem Diffusionsofen zu einer 2 nm-100 nm
dicken, elektrisch nicht leitenden Siliziumdioxid (SiO₂)-Schicht 5 umge
wandelt.
Der Sensor ist in dieser Form einsatzfähig.
Zusätzlich kann für eine verbesserte Ausführung auf die obere Siliziumdioxid
(SiO₂)-Schicht desweiteren eine Aluminiumoxid (Al₂O₃)-Schicht 6 mit einer Dicke
von 5 nm bis 1000 nm, insbesondere im Bereich von 5 nm, mittels La
serablation abgeschieden werden. Die Abseheidung findet unter einem eingestell
ten Sauerstoffpartialdruck von 1 × 10-6 mBar bis 1 × 10-1 mBar, vorzugsweise bei
einem Druck von 1 × 10-4 mBar bis 1 × 10-2 mBar, bei einer Aufwachsrate von
0,01 nm/s bis 10 nm/s, insbesondere 1 nm/s, statt. Die Temperatur an der
Substratoberfläche beträgt während der Ablation bis zu 1500°C, insbesondere im
Bereich von 600°C bis zu 900°C, vorzugsweise 800°C.
Die elektrisch leitfähige Kobaldsilicid-Schicht 3 wird mit einer leitfähigen Ver
bindung 7 kontaktiert und bildet eine Meßelektrode.
Fig. 3 zeigt die Meßspitze 2 des Hebelarmes 1 mit der beschriebenen Schichtfolge
in einer vergrößerten Darstellung.
In Fig. 4 ist schematisch eine Meßanordnung für die gleichzeitige Messung der
Ionenkonzentration und der Oberflächenstruktur unter Verwendung eines erfin
dungsgemäßen Sensors gezeigt.
Auf einer leitfähigen Unterlage 8, die z. B. aus Aluminium, Gold oder Kupfer be
stehen kann, wird ein Probenpräparat 9 plaziert. Die Meßspitze 2 des Hebelarmes
1 steht über einen Flüssigkeitstropfen 13 in Kontakt mit dem Probenpräparat 9.
Der Hebelarm 1 ist an seinem verdickten Ende eingespannt und kann, z. B. mittels
eines Piezoelements, über das Probenpräparat 9 gerastert werden. Seine mechani
sche Bewegung wird mittels eines geeigneten optischen Auslesegerätes 10 erfaßt.
Die leitfähige Kobaltsilicid-Schicht 3 des Hebelarmes 1 und die leitfähige Unter
lage 8 stellen die beiden Meßelektroden für eine kapazitive Meßanordnung 12 dar,
die mit einem Personalcomputer 11 für die Darstellung der gemessenen Daten
verbunden ist.
Die kapazitive Meßanordnung 12 ist im hier gezeigten Ausführungsbeispiel zu
sätzlich mit einer Ableiteelektrode 17 verbunden, die in den Flüssigkeitstropfen 13
eintaucht.
Mit der kapazitiven Meßanordnung 12 kann beim Rastern des Hebelarmes 1 über
das Probenpräparat 9 neben der Oberflächenstruktur nunmehr gleichzeitig die Io
nenkonzentration an der jeweiligen Stelle ermittelt werden.
Die weiteren Ausführungsbeispiele betreffen alternative oder zusätzliche Be
schichtungen der Meßspitze 2 bzw. des Hebelarmes 1 gegenüber dem Ausfüh
rungsbeispiel 1.
Anstelle der Aluminiumoxid (Al₂O₃)-Schicht wird auf die obere Siliziumdioxid
(SiO₂)-Schicht desweiteren eine Siliziumnitrid (Si₃N₄)-Schicht mit einer Dicke
von 5 nm bis 100 nm, insbesondere im Bereich von 20 nm, mittels chemischer
Abscheidung aus der Gasphase (z. B. chemical vapor deposition-Verfahren) auf
gebracht. Das Verhältnis SiH₄/NH₃ beträgt zwischen 1/4 bis 4/1, insbesondere
2/1, die Substrattemperatur 200-500°C, insbesondere 300°C, und der Arbeits
druck während der Abscheidung 1-3 Torr, insbesondere 1,5 Torr. Anschließend
erfolgt zur Entfernung von Wasserstoff (H₂) aus der Siliziumnitrid (Si₃N₄)-Schicht
eine Temperung unter Stickstoff-Atmosphäre (5-60 min) bei 700-1000°C.
Zusätzlich zu Ausführungsbeispiel 1 wird auf die obere Aluminiumoxid (Al₂O₃)-Schicht
desweiteren eine biosensitive Schicht, z. B. eine Enzymmembran, oder
eine chemosensitive Schicht, z. B. aus Silberhalogenid oder Lanthanfluorid
(LaF₃), aufgebracht.
Zusätzlich zum Ausführungsbeispiel 2 wird auf die obere Siliziumnitrat (Si₃N₄)-Schicht
desweiteren eine biosensitive Schicht, z. B. eine Enzymmembran, oder
eine chemosensitive Schicht, z. B. aus Silberhalogenid oder Lanthanfluorid
(LaF₃), aufgebracht.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf die Darstellung in Fig. 5 und stellt eine
technologische Variante dar.
Auf dem Hebelarm 1 wird ein Teil der Silizium-Schicht mittels thermischer Trocken
oxidation zwischen 300°C und 1200°C (insb. 900°C) in einem Diffusionsofen
zu einer 2 nm-100 nm dicken, elektrisch nicht leitenden Siliziumdioxid (SiO₂)-Schicht
14 umgewandelt.
Zur Rückseitenkontaktierung wird zunächst durch Ionenimplantation mit einer
Bor+11-Dosis zwischen 1 × 10¹⁵ und 1 × 10¹⁸ atm/cm², insbesondere mit 5 × 10¹⁵
atm/cm², bei einer Energie zwischen 15 keV und 150 keV, insbesondere 30 keV,
das Silizium in einer Schicht 15 hochdotiert. Zur Ausheilung von Kristalldefekten
und zur elektrischen Aktivierung wird die Probe in einem Rapid-Thermal-Anea
ling-Ofen bei einer Temperatur zwischen 800°C und 1200°C, insbesondere bei
900°C, für 1-10 min (2 min) in Stickstoff-Atmosphäre getempert.
Darauffolgend wird mittels PVD-Verfahren eine 100 nm bis 600 nm dicke Metal
lisierung 16, z. B. aus Aluminium, Gold, Kupfer oder andere leitende Materialien,
abgeschieden. Durch einen Temperprozeß in einem Rapid-Thermal-Anealing-Ofen
bei 300 bis 500°C, insbesondere bei 400°C, für 10 min in Stickstoff-Atmosphäre
wird eine Legierung zwischen der Silizium- und der leitenden Schicht, beispiels
weise der Aluminium-Schicht, erzeugt.
Diese Variante macht sich den Umstand zunutze, daß das Grundmaterial des He
belarmes 1 ohnehin aus Silizium besteht.
Auf die nicht leitende Siliziumoxid-Schicht können dann analog den Ausführungs
beispielen 1-4 eine oder mehrere ionenselektive Schichten zusätzlich aufgebracht wer
den.
Claims (26)
1. Sensor zur ortsaufgelösten simultanen Messung von Ionenkonzentrationen
und der Struktur von Oberflächen im Sub-mm-Bereich,
bestehend aus einem einseitig eingespannten, an seinem beweglichen Ende mit einer Meßspitze (2) versehenen Hebelarm (1),
dessen Auslenkung beim Abtasten der Oberfläche einer auf einer leitfähigen, eine Meßelektrode bildenden Unterlage (8) angeordneten Probe (9) detektierbar ist, der auf einer Seite mit einer leitfähigen, eine zweite Meßelektrode bildenden Schicht (3) versehen ist
und bei dem mindestens auf die Meßspitze (2) auf das aus einem Halbleiter beste henden Material der Meßspitze (2) und des Hebelarms (1) direkt oder auf eine zu sätzlich aufgebrachte halbleitende Schicht (4) mindestens eine ionenselektive Schicht (5, 6) aufgebracht ist.
bestehend aus einem einseitig eingespannten, an seinem beweglichen Ende mit einer Meßspitze (2) versehenen Hebelarm (1),
dessen Auslenkung beim Abtasten der Oberfläche einer auf einer leitfähigen, eine Meßelektrode bildenden Unterlage (8) angeordneten Probe (9) detektierbar ist, der auf einer Seite mit einer leitfähigen, eine zweite Meßelektrode bildenden Schicht (3) versehen ist
und bei dem mindestens auf die Meßspitze (2) auf das aus einem Halbleiter beste henden Material der Meßspitze (2) und des Hebelarms (1) direkt oder auf eine zu sätzlich aufgebrachte halbleitende Schicht (4) mindestens eine ionenselektive Schicht (5, 6) aufgebracht ist.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundmaterial
des Hebelarmes (1) aus Silizium (Si) besteht.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähige
Schicht (3) aus Kobaltsilicid (CoSi₂) besteht.
4. Sensor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Ko
baltsilicid-Schicht 2-900 nm beträgt.
5. Sensor nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kobaltsi
licid-Schicht mittels Epitaxie aufgebracht ist.
6. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähige
Schicht (3) metallisch ist.
7. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähige
Schicht (3) eine hochdotierte Silizium-Schicht (Si) ist.
8. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähige
Schicht (3) epitaktisch gewachsenes Germanium (Ge) ist.
9. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die halbleitende Schicht (4) aus Silizium (Si) besteht.
10. Sensor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Sili
zium-Schicht 10-2000 nm beträgt.
11. Sensor nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Silizium-Schicht eine p- oder n- Dotierung zwischen 5 × 10¹⁴ p/cm³ und
5 × 10¹⁶ p/cm³ aufweist.
12. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die ionenselektive Schicht (5, 6, 14) aus Siliziumdioxid (SiO₂) besteht.
13. Sensor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Sili
ziumdioxid-Schicht 2-100 nm beträgt.
14. Sensor nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Siliziumdioxid-Schicht durch thermische Trockenoxidation hergestellt ist.
15. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die ionenselektive Schicht (5, 6, 14) aus Siliziumoxid (SiO) besteht.
16. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die ionenselektive Schicht (5, 6, 14) aus Magnesiumoxid (MgO) besteht.
17. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß eine zusätzliche ionenselektive Schicht (5, 6, 14) aus Aluminiumoxid
(Al₂O₃) besteht.
18. Sensor nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der
Aluminiumoxid-Schicht 5-1000 nm beträgt.
19. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß eine zusätzliche ionenselektive Schicht (5, 6, 14) aus Siliziumnitrid
(Si₃N₄) besteht.
20. Sensor nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Sili
ziumnitrid-Schicht 5-100 nm beträgt.
21. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß eine zusätzliche ionenselektive Schicht (5, 6, 14) aus einem Silberhalo
genid (AgJ, AgCl, AgBr, . . . ) besteht.
22. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zusätzliche ionenselektive Schicht (5, 6, 14) aus Lanthanfluorid (LaF₃) be
steht.
23. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zusätzliche ionenselektive Schicht (5, 6, 14) aus einer biosensitiven Schicht
besteht.
24. Sensor nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die biosensitive
Schicht eine Enzymmembran ist.
25. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zusätzliche ionenselektive Schicht (5, 6, 14) aus Tantalpentoxid (Ta₂O₅) be
steht.
26. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zusätzliche ionenselektive Schicht (5, 6, 14)) aus Zirkoniumoxid (ZrO₂) be
steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19636582A DE19636582C1 (de) | 1996-09-09 | 1996-09-09 | Sensor zur ortsaufgelösten simultanen Messung von Ionenkonzentrationen und der Struktur von Oberflächen |
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