DE19633744C2 - Ringgraph in einem elektrischen Antriebssystem - Google Patents
Ringgraph in einem elektrischen AntriebssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Antriebssystem zur Verstellung von mehre
ren bewegbaren Funktionsteilen von Geräten und Maschinen, insbesondere von
Zylindern oder Walzen von Druckmaschinen, in ihrer Lage, Geschwindigkeit oder
Beschleunigung, mit mehreren Elektromotoren, die mit einem jeweils zugeordne
ten Funktionsteil verbunden sind, mit mehreren Leistungselektronikteilen, die aus
gangsseitig mit je einem Elektromotor zu dessen Ansteuerung verbunden sind, mit
mehreren Signalverarbeitungseinheiten, die zur Aufnahme von Leit-, Steuer-, Soll-
und/oder Lage-, Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungssignalen von etwai
gen Leitrechnern und/oder Lagegebern an den Funktionsteilen oder Läufern der
Elektromotoren ausgebildet und mit den jeweiligen Leistungselektronikteilen zu
deren steuerungs- oder regelungstechnischen Kontrolle verbunden sind, wobei
die Signalverarbeitungseinheiten als Knoten eines Graphen in einer Ringstruktur
angeordnet und jeweils über eigene Sende- und Empfangsorgane reihum zur
Kommunikation miteinander gekoppelt sind.
Antriebssysteme etwa dieser Art, bei denen eine Mehrzahl von digitalen Signal
prozessoren in einer Ringstruktur unter Verwendung von Lichtwellenleitern und
seriellen Kommunikationsschnittstellen miteinander verknüpft sind, sind in der
Automatisierungstechnik bekannt (vgl. "SERCOS interface - digitale Schnittstelle
zur Kommunikation zwischen Steuerungen und Antrieben in numerisch gesteuer
ten Maschinen" der Fördergemeinschaft SERCOS interface e.V., Pelzstraße 5, D-
5305 Alfter/Bonn). Allerdings ist die Verletzbarkeit der Kommunikationsstruktur
eines solchen, als Ringgraphen angeordneten Multi-Prozessorsystems nicht zu
vernachlässigen. Fällt ein Prozessorknoten und/oder ein Kommunikationspfad
zwischen zwei Knoten aus, ist der Kommunikationsring unterbrochen und eine
Synchronisation der über den Ringgraphen zu steuernden und anzutreibenden
Funktionsteile kaum noch möglich. Deshalb ist die entsprechende Maschine her
unterzufahren bzw. anzuhalten.
Redundante Datenringe in Doppelringtopologie sind bekannt (Pa
tentschrift DE 42 42 438 C2). Die Fehlerbehandlung erfolgt
zentral in einer Hauptstation.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei elektrischen Antriebssystemen mit
in Ringstruktur kommunizierenden, mehreren Signalverarbeitungseinheiten den
Verletzbarkeitsgrad des entsprechenden Ringgraphen zu erniedrigen und damit
die Gesamtverfügbarkeit des Antriebssystems zu erhöhen. Gleichzeitig soll eine
einfache und übersichtliche Struktur der Signalverarbeitungsanordnung und -
software bei möglichst geringem Bedarf an Baukomponenten gegeben sein.
Zur Lösung wird bei einem Antriebssystem der eingangs genannten Art erfin
dungsgemäß vorgeschlagen, daß jede Signalverarbeitungseinheit redundant mit
wenigstens zwei Sende- und mit zwei Empfangsorganen zur Realisierung eines
redundanten Informationsumlaufs in der Ringstruktur sowie mit den Sende- und
Empfangsorganen zwischengeschalteten Umschalt- und Kommunikationssteu
ermitteln versehen ist, und die Umschaltmittel derart angeordnet und von den
Kommunikationssteuermitteln derart ansteuerbar sind, daß der Eingang der
Kommunikationssteuermittel an dem internen Ausgang entweder des einen oder
des anderen Empfängerorgans anliegt. Bei Ausfall eines Knotens oder eines
Kommunikationspfades kann so die verbleibende Kommunikationsstruktur trotz
aufgeschnittenen Pfades weitgehend funktionsfähig gehalten werden, indem mit
tels der Kommunikationssteuermittel vom gestörten Empfängerorgan auf das red
undante, mit einem intakten Knoten verbundene Empfängerorgan umgeschaltet
wird. Kommunikationssteuermittel können dann einen ordnungsgemäßen Infor
mationsstrom aus dem redundanten Empfängerorgan umgeleitet aufnehmen, ver
arbeiten und zur Weitergabe an einen Kommunikationspfad zum nächsten intak
ten Knoten aufbereiten.
Mit der Erfindung wird die Möglichkeit einer einfachen Hardware- und/oder Ver
bindungsstruktur eröffnet, indem die internen Eingänge der beiden Sendeorgane
einer Signalverarbeitungseinheit mit dem Ausgang der empfangene Informationen
verarbeitenden Kommunikationsmittel parallel verbunden sind. Damit ist gewähr
leistet, daß selbst bei Ausfall eines der beiden Sendeorgane bzw. Unterbrechung
des an diesem angeschlossenen Kommunikationspfades gleichwohl der Informa
tionsstrom auf dem verbleibenden, redundanten Kommunikationspfad zum näch
sten Knoten weitergesendet werden kann. Denn mit der Umschaltung auf einen
Reserveempfänger, wodurch ein fehlerhafter Kommunikationspfad ausblendbar
ist, und mit den parallel aktivierten bzw. gespeisten Sendern läßt sich immer eine
Kommunikationsschleife im Fehlerfall schließen. Eine ringartige Kommunikati
onsstruktur mit Anfang und Ende in einem Masterknoten kann (reduziert) erhalten
bleiben.
Nach einer Ausbildung der Erfindung ist in jeder Signalverarbeitungseinheit oder in
den zugehörigen Kommunikationssteuermitteln ein Flag, das heißt ein Kenn- oder
Markierzeichen angelegt, je nach dessen Zustand die Kommunikationssteuermit
tel zum Ansteuern der Umschaltmittel initiiert werden. In weiterer Konkretisierung
dieses Gedankens ist dieses Flag durch Erkennungsmittel setzbar, die auf Erken
nung von Fehlern, insbesondere in der Kommunikation oder in den kommunizie
renden Rechnerknoten ausgerichtet sind. Kommunikationssteuermittel bzw.
-schnittstellen mit Erkennung und Behandlung von Kommunikationsfehlern sind an
sich bekannt (vgl. eingangs genannte Fundstelle "SERCOS - interface", Seite 14).
Die dabei vorgesehenen Fehlerbehandlungsmechanismen können vorliegend
vorteilhaft zur Ausnutzung und zum gezielten Einsatz der erfindungsgemäß vor
gesehenen Redundanz an Empfänger- und Senderorganen vorgesehen sein.
Nach einer besonderen Ausbildung der Erfindung sind die redundanten Sende-
und Empfangsorgane jeder Signalverarbeitungseinheit bzw. jedes Knotens der
Ringstruktur zueinander gegensinnig ausgerichtet, um redundante Informations
flüsse mit im Ring einander entgegengesetzten Umlaufsinn zu realisieren. Dabei
läßt sich jeder Signalverarbeitungsknoten über zwei zueinander redundante Sen
de- und Empfangsorgane und zugehörigen Sende- und Empfangspfaden mit der
jeweils nächstbenachbarten Signalverarbeitungseinheit koppeln. Im Ringgraph
entstehen also zwei Kommunikationsringe, welche die Signalverarbeitungsknoten
zueinander gegenläufig durchsetzen. Fällt ein Knoten aus oder ist er in seiner
Kommunikationsfähigkeit gestört, läßt sich dies mit der genannten Störungser
kennungseinrichtung detektieren, woraufhin die Kommunikationssteuermittel zum
Umschalten auf den zweiten Empfängerkanal betätigt werden, der von einem an
deren, nicht gestörten Signalverarbeitungsknoten aus gespeist ist. Damit ist eine
Um- und Rückleitung von entsprechenden Informationen (Quittungs- und Fehler
meldungen usw.) zum Master-Signalverarbeitungsknoten des Multi-
Signalverarbeitungsringes trotz Ausfall eines Kommunikationspfades oder Kno
tens ermöglicht.
Beim Umschalten vom gestörten Empfänger-Kommunikationspfad auf den redun
danten Empfänger-Kommunikationspfad sind jedoch zwischen beiden vorhande
ne Laufzeitunterschiede zu beachten. Zur Lösung dieser Problematik ist nach ei
ner besonders vorteilhaften, alternativen Ausbildung der Erfindung ein Konzept
der "automatischen Überbrückung" vorgesehen: In jedem Signalverarbeitungskno
ten sind die redundanten Sende- und Empfangsorgane bezüglich des Kommuni
kationsringes zueinander gleichsinnig ausgerichtet, so daß die redundanten In
formationsflüsse im Ring mit gleichen Umlaufsinn strömen können. Zudem ist je
der Signalverarbeitungsknoten über ein Sende- oder Empfangsorgan mit dem je
weils nächstliegend angeordneten Signalverarbeitungsknoten und über das red
undante Sende- oder Empfangsorgan mit dem jeweils übernächsten Signalverar
beitungsknoten gekoppelt. Damit kann im Fehlerfall ein Signalverarbeitungskno
ten, der mit einem anderen, gestörten und unmittelbar benachbarten Signalverar
beitungsknoten zum Informationsempfang gekoppelt ist, das entsprechende
Empfangsorgan abschalten bzw. auf ein redundantes Empfangsorgan umschal
ten, welches von einem weiteren Signalverarbeitungsknoten aus gespeist wird,
der in der Ringstruktur dem gestörten vorausgeht. Unterschiede in den Laufzeiten
zwischen dem ersten und dem zweiten Empfangskanal sind dabei so vernachläs
sigbar, daß eine zeitgesteuerte Umschaltung nicht notwendig ist.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und vorteilhafte Wirkungen auf der Basis der Er
findung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen sowie aus der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
und den Zeichnungen. Diese zeigen jeweils schematisch in
Fig. 1 die Kommunikationsflüsse eines Multi-Signalprozessorsystems mit
zwei gegenläufigen Kommunikationsringen,
Fig. 2a die Anordnung zur Umschaltung zwischen zwei Empfängerkanälen
in einem Prozessorknoten aus der Anordnung nach Fig. 1 im Zu
stand "Teilnehmer aktiv",
Fig. 2b die genannte Anordnung im Zustand "Teilnehmer als Repeater",
Fig. 3 die prinzipielle Integration des Multi-Prozessorsystems nach Fig. 1 in
einem Multi-Mastersystem,
Fig. 4 die Kommunikationsflüsse eines Multi-Signalprozessorsystems mit
einem unidirektionalen Kommunikationsring und Überbrückungs-
Kommunikationspfaden,
Fig. 5 die Anordnung zur Umschaltung zwischen zwei redundanten Emp
fängerkanälen in einem Prozessorknoten aus dem Multi-
Prozessorsystem nach Fig. 4,
Fig. 6 dessen prinzipielle Integration in ein Multi-Mastersystem.
Im Beispiel gemäß Fig. 1 umfaßt der gezeichnete Ringgraph fünf digitale Signal
prozessorknoten Ma, Sl, von denen einer, Master Ma genannt, die Leitstation bil
det. Dieser steuert die Kommunikation innerhalb des Ringes. Die anderen Pro
zessorknoten Sl, Slaves genannt, unterliegen in einer hierarchischen Struktur der
Kontrolle des Masters. Wegen weiterer Einzelheiten der an sich bekannten Ma
ster-Slave-Ringkommunikation wird auf die oben genannte Fundstelle, die Norm
IEC 1491 und den Fachaufsatz "Einchip-Controller für das SERCOS interface"
von E. Kiel und O. Schierenberg in Elektronik 1992, S. 50 ff. insbesondere verwie
sen.
Erfindungsgemäß ist jeder Knoten Ma, Sl für die Ringkommunikation redundant
mit zwei Empfänger E1, E2 und zwei Sendern S1, S2 ausgestattet. Ferner weist
jeder Prozessorknoten Ma, Sl einen Kommunikationscontroller CC auf, der den
redundanten Empfängern E1, E2 und S1, S2 zwischengeschaltet ist und der Analy
se, Verarbeitung, Anreicherung und Weitergabe der zyklisch im Ring ausge
tauschten Informationstelegramme dient. Mit den jeweils ersten Sendern und
Empfängern S1, E1 der in jedem Prozessorknoten redundanten Sender- und
Empfängerpaare wird in an sich üblicher Weise ein erster Kommunikationsring
realisiert, der aus den fünf, zwischen den Prozessorknoten verlaufenden Kom
munikationspfaden oder -kanten K1 gebildet ist. Die Sender S1 und Empfänger E1
sind im Ring so ausgerichtet, daß der Informationsfluß gemäß Fig. 1 entgegen
dem Uhrzeigersinn verläuft. Diesen jeweiligen ersten Sender- und Empfängerpaa
ren S1, E1 entgegengesetzt sind die jeweiligen zweiten Sender- und Empfänger
paare S2, E2, mit denen zwischen den Prozessorknoten Ma, Sl eine zweite Grup
pe von Kommunikationspfaden K2 mit Informationsfluß im Uhrzeigersinn geschaf
fen wird. Der resultierende Kommunikationsring (gestrichelt gezeichnet) besitzt
also eine Informationsflußrichtung, die dem ersten (durchgehend gezeichneten)
Kommunikationsring entgegengesetzt ist.
Gemäß Fig. 2a befindet sich der detaillierter dargestellte Knoten gerade im Zu
stand "Teilnehmer aktiv", das heißt, er fügt dem vom vorausgehenden Knoten er
haltenen Bitstrom eigene Informationsbits hinzu (vgl. Elektronik aaO, insbesonde
re Bild 2). Im fehlerfreien Normalfall sind die aus den jeweiligen redundanten
Sender S1, S2 gelangenden Informationsflüsse übereinstimmend, dadurch eine
Umschalteinrichtung U stets nur einer der redundanten Empfängerströme E1, E2
weiterverarbeitet wird. Erkennt ein Prozessorknoten Ma, Sl mittels seines Kom
munikationscontrollers CC oder sonstiger Kommunikationssteuermittel (z. B. der
marktübliche Einchip-Controller SERCON410A) eine Störung oder einen Ausfall
im unmittelbar benachbarten Prozessorknoten aufgrund beispielsweise zweier
aufeinanderfolgender fehlerhafter Übertragungen mit diesem, wird die Um
schaltanordnung gemäß Fig. 2a betätigt: Von dem Empfänger E1, der von dem
gestörten Prozessorknoten zu speisen ist, wird mit Hilfe des zeitgesteuerten Um
schalters U auf den Reserveempfänger E2 umgeschalten, so daß der Kommuni
kationscontroller CC nun mit dem Sender des in der Ringstruktur entgegengesetzt
benachbarten Prozessorknotens in Verbindung steht. Dieser ist ebenfalls mit einer
Umschaltanordnung nach Fig. 2a versehen. An den Ausgang des Kommunikati
onscontrollers CC sind die beiden redundanten Sender S1, S2 mit ihren internen
Eingängen parallel angelegt, so daß sie ständig mit übereinstimmenden Informati
onsflüssen allerdings in entgegengesetzten Richtungen aktiv gehalten werden.
Der Umschalter U läßt sich vom Kommunikationscontroller CC über dessen
Flagsignal F nach Erkennung einer Störung ansteuern.
Gemäß Fig. 2b befindet sich der dargestellte Knoten im anderen Zustand für
"Teilnehmer als Repeater". Der Knoten hat seine Eigen-Informationsbits in den
weiterzuleitenden Bitstrom bereits eingefügt, und nun sind lediglich im Bitstrom die
erhaltenen Informationen unverändert weiterzuleiten. Mit anderen Worten, der
Kommunikationscontroller versetzt den ihm zugeordneten Knoten in eine Funktion
ausschließlich als "Repeater", in der über die redundanten Empfänger E1, E2 er
haltene Informationsbits unverändert weitergegeben bzw. "wiederholt" werden.
Dies ist in Fig. 2b dadurch veranschaulicht, daß die internen Ausgänge der Emp
fängerorgane E1, E2 direkt mit dem jeweiligen Sendeorgan S1, S2 direkt verbunden
sind.
Fig. 3 zeigt die Einbindung des Ringgraph mit redundant gegenläufigen Informati
onsflüssen in ein Multi-Mastersystem, bei dem die Prozessorknoten Ma, Sl je ei
ner Maschinenachse zu deren geregelten Antrieb zugeordnet sein können. Eine
Leitebene bilden speicherprogrammierbare Steuerungen SPS, die über serielle
Kommunikationsschnittstellen SKS mit dem Lokalbus L eines digitalen Master-
Signalprozessors Ma gekoppelt sind. Dieser ist über eine weitere, an den Lokal
bus L angekoppelte, serielle Kommunikationsschnittstelle SKS in die oben erläu
terte Doppel-Ringstruktur K1, K2 als Leitstation integriert. Über weitere serielle
Kommunikationsschnittstellen SKS sind auch die als Slave-Knoten Sl arbeitenden,
anderen digitalen Signalprozessoren in die Doppel-Ringstruktur eingefügt. Die
seriellen Kommunikationsschnittstellen SKS werden zweckmäßig mit separaten
Komponenten, beispielsweise dem oben genannten Einchip-Controller
SERCON410A realisiert, und zwar sowohl für die speicherprogrammierbaren
Steuerungen, die Master-Prozessorknoten als auch die Slave-Prozessorknoten.
Um die genannte, redundante Multi-Prozessor-Ringstruktur K1, K2 mit einer be
nachbarten Multi-Prozessor-Ringstruktur K3 zu synchronisieren, ist eine besonde
re serielle Synchronisationsschnittstelle SSKS in den Ring K1, K2 eingefügt. Dazu
ist diese, ebenso wie die anderen Kommunikationsschnittstellen SKS, mit zwei
Empfängern und Sendern E1, E2, S1, S2 redundant ausgestattet. Andererseits ist
diese Synchronisationsschnittstelle mit dem Lokalbus L3 des Master-
Prozessorknotens Ma der benachbarten Ringstruktur K3 verbunden. Die serielle
Synchronisationskommunikationsschnittstelle SSKS ist mit dem Master-
Prozessorknoten Ma der redundanten Ringstruktur K1, K2 mittelbar über eine
weitere serielle Kommunikationsschnittstelle SKS verbunden, die direkt an dessen
lokalen Bus L angekoppelt ist.
Die Ausführung nach Fig. 4 unterscheidet sich von der nach Fig. 1 dadurch, daß
anstelle des zweiten, redundanten, gegenläufigen Informationsringes Kommuni
kationsüberbrückungspfade Kb (gestrichelt gezeichnet) verwendet sind. Diese
verlaufen jeweils vom zweiten, redundanten Sender S2 eines Prozessorknotens
zum in (gemäß Fig. 4 dem Uhrzeigersinn entgegengesetzter) Informationsflußrich
tung übernächsten Prozessorknoten Ma, Sl. Also ist jeder Prozessorknoten so
wohl empfängerseitig als auch senderseitig mit zwei weiteren, unterschiedlichen
Prozessorknoten Ma, Sl dieser Ringstruktur über Kommunikationspfade K1, Kb
verbunden.
Bei dieser Konfiguration ist im Fehlerfall gemäß Fig. 5 eine verhältnismäßig einfa
che Umschaltung vom Empfänger 1 zum Empfänger 2 mittels einer vereinfachten
Umschalteinrichtung Ub möglich, die keine Zeitsteuerelemente aufweisen muß.
Dabei läßt sich der Empfang vom ausgefallenen nächstliegend sendenden Nach
barknoten ausblenden, und statt dessen der Sendestrom des übernächstliegen
den bzw. weiter zurückliegenden Knotens verwenden.
Das in Fig. 6 gezeigte Multi-Mastersystem entspricht dem in Fig. 3, allerdings mit
dem Fig. 4 entsprechenden Unterschied, daß Überbrückungs-
Kommunikationspfade Kb (gestrichelt gezeichnet) anstelle eines gegenläufigen
Rings verwendet sind. Fällt ein Slave-Prozessorknoten Sl aus, kann dieser Ausfall
durch Umschaltung vom ersten auf den zweiten Empfängerkanal E2 und mittels
eines Kommunikations-Überbrückungspfades Kb überbrückt werden. Im übrigen
gelten die Ausführung zur Fig. 3 für Fig. 6 entsprechend.
Bei den Multi-Mastersystemen nach Fig. 3 und Fig. 6 lassen sich jeweils die Teile
mit den redundanten Ringstrukturen K1, K2 bzw. K1, Kb mit erweiterter Verfüg
bargkeit auch dann weiterbetreiben, wenn einer der Slave-Prozessorknoten Sl
ausgefallen ist.
Claims (13)
1. Elektrisches Antriebssystem zur Verstellung von mehreren bewegbaren
Funktionsteilen von Geräten und Maschinen, insbesondere von Zylindern
oder Walzen von Druckmaschinen, in ihrer Lage, Geschwindigkeit oder Be
schleunigung, mit mehreren Elektromotoren, die mit einem jeweils zugeord
neten Funktionsteil verbunden sind, mit mehreren Leistungselektronikteilen,
die ausgangsseitig mit je einem Elektromotor zu dessen Ansteuerung ver
bunden sind, mit mehreren Signalverarbeitungseinheiten, die zur Aufnahme
von Leit-, Steuer-, Soll- und/oder Lage-, Geschwindigkeits-, und/oder Be
schleunigungssignalen von etwaigen Leitrechnern und/oder Lagegebern
an den Funktionsteilen oder Läufern der Elektromotoren ausgebildet und
mit den jeweiligen Leistungselektronikteilen zu deren steuerungs- oder rege
lungstechnischen Kontrolle verbunden sind, und mit einem Graphen in einer
Ringstruktur, nach welchem die Signalverarbeitungseinheiten als Signalver
arbeitungsknoten (Ma, Sl) jeweils über eigene Sende- und Empfangsorgane
(E1, S1) reihum zur Kommunikation (K1) miteinander gekoppelt sind, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Signalverarbeitungsknoten (Ma, Sl) red
undant mit wenigstens zwei Sende- und mit zwei Empfangsorganen
(E1, E2, S1, S2) zur Realisierung eines redundanten Informationsumlaufs
(K2, Kb) in der Ringstruktur und jeder Signalverarbeitungsknoten (Ma, Sl) mit den Sende- und Empfangsorganen
zwischengeschalteten Umschalt- und Kommunikationssteuermitteln
(U, Ub, CC) versehen ist, wobei die Umschaltmittel (U, Ub) derart angeordnet
und von den Kommunikationssteuermitteln (CC) derart ansteuerbar sind,
daß der Eingang der Kommunikationssteuermittel (CC) an dem internen
Ausgang entweder des einen oder des anderen Empfängerorgans (E1, E2)
anliegt.
2. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die inter
nen Eingänge der beiden Sendeorgane (S1, S2) mit dem Ausgang der
Kommunikationssteuermittel (CC) parallel verbunden sind.
3. Antriebssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Signalverarbeitungsknoten (Ma, Sl) oder den Kommunikationssteuer
mitteln (CC) ein Flag (F) implementiert ist, durch das die Kommunikations
steuermittel (CC) in einen Zustand zum Ansteuern der Umschaltmittel
(U, Ub) versetzbar sind.
4. Antriebssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Signalverarbeitungsknoten (Ma, Sl) oder den Kommunikationssteuermitteln
(CC) für eine etwaige Störung in der Kommunikation mit einem anderen,
insbesondere benachbarten und/oder direkt verbundenen Signalverarbei
tungsknoten (Ma, Sl) Erkennungsmittel angelegt sind, durch die das Flag (F)
setzbar ist.
5. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Umschaltmittel (U) mit einer Zeitsteuerkomponente
versehen oder verbunden ist, wodurch zeitweise die internen Ausgänge
der Empfängerorgane (E1, E2) je mit einem internen Eingang der Sendeor
gane (S1, S2) zur Realisierung einer Repeaterfunktion direkt verbindbar
sind.
6. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die redundanten Sende- und Empfangsorgane
S1, S2, E1, E2) jedes Signalverarbeitungsknoten (Ma, Sl) gleich
sinnig zur Realisierung redundanter Informationsflüsse (K1, Kb) gleichen
Umlaufsinns in der Ringstruktur angeordnet sind.
7. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Signalverarbeitungsknoten (Ma, Sl) sender-
und/oder empfängerseitig mit zwei weiteren, unterschiedlichen
Signalverarbeitungsknoten verbunden (K1, Kb) ist.
8. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Signalverarbeitungsknoten (Ma, Sl) über ein Sende-
oder Empfangsorgan (S1, E1) mit dem jeweils nächst benachbarten Signal
verarbeitungsknoten (Ma, Sl) und über ein redundantes Sende- oder Emp
fangsorgan (S2, E2) mit dem jeweils übernächst benachbarten Signalverar
beitungsknoten (Ma, Sl) gekoppelt ist.
9. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die redundanten Sende- und Empfangsorgane (S1, S2, E1, E2) je
des Signalverarbeitungsknotens (Ma, Sl) gegensinnig zur Reali
sierung redundanter Informationsflüsse (K1, K2) einander entgegengesetz
ten Umlaufsinns in der Ringstruktur angeordnet sind.
10. Antriebssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Si
gnalverarbeitungsknoten (Ma, Sl) über wenigstens zwei zueinander redun
dante Sende- oder Empfangsorgane (S1, S2, E1, E2) mit einem, vorzugswei
se dem jeweils nächst benachbarten Signalverarbeitungsknoten (Ma, Sl) ge
koppelt ist.
11. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens ein Knoten (Ma, Sl) des ringartigen Signal
verarbeitungsgraphen (K1) mit einem Knoten (Ma, Sl) eines anderen Signal
verarbeitungsgraphen (K3) oder mit einer anderen Signalverarbeitungsein
heit gekoppelt ist.
12. Antriebssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kopplung über eine vorzugsweise parallele Busschnittstelle (L3) erfolgt.
13. Antriebssystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ringgraph-Knoten (K1, Ma, Sl) zur Kopplung mit dem anderen Signal
verarbeitungsgraphen (Ma, Sl) beziehungsweise der anderen Signalverar
beitungseinheit mit Mitteln zur Synchronisation (SSKS) dieser beiden ge
koppelten Systeme versehen und ohne Signalverarbeitungsmittel ausge
führt ist.
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