DE19633362A1 - Schichtaufbau mit einem magnetisch anisotropen Schichtteil - Google Patents
Schichtaufbau mit einem magnetisch anisotropen SchichtteilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schichtaufbau mit einem
auf einem Substrat befindlichen magnetisch anisotropen
Schichtteil, der wenigstens einen Rand besitzt, mindestens
einen Dünnfilm aus magnetischem Material aufweist und magne
tostriktiv ist. Ein entsprechender Schichtaufbau geht aus der
WO94/17426 hervor.
In Schichten aus ferromagnetischen Übergangsmetallen wie Ni,
Fe oder Co und deren Legierungen kann eine Abhängigkeit des
elektrischen Widerstandes von der Größe und Richtung eines
auf das Material einwirkenden Magnetfeldes gegeben sein. Den
bei solchen Schichten auftretenden Effekt nennt man anisotro
pen Magnetowiderstand "AMR" oder anisotropen magnetoresisti
ven Effekt. Er beruht physikalisch auf den unterschiedlichen
Streuquerschnitten von Elektronen mit unterschiedlichem Spin
und der Spinpolarität des D-Bandes. Die Elektronen werden
deshalb als Majoritäts- bzw. Minoritätselektronen bezeichnet.
Für entsprechende magnetoresistive Sensoren wird im allgemei
nen eine dünne Schicht aus einem solchen magnetoresistiven
Material mit einer Magnetisierung in der Schichtebene vorge
sehen. Die Widerstandsänderung bei Drehung der Magnetisierung
bezüglich der Stromrichtung kann dann einige Prozent des nor
malen isotropen (= ohmschen) Widerstandes betragen.
Ferner sind seit einiger Zeit magnetoresistive Schichtensy
steme bekannt, welche mehrere, zu einem Stapel angeordnete
ferromagnetische Schichten enthalten, die jeweils durch
nicht-magnetische Zwischenschichten voneinander getrennt sind
und deren Magnetisierungen vorzugsweise in der jeweiligen
Schichtebene liegen. Die Dicken der einzelnen Schichten sind
dabei deutlich geringer als die mittlere freie Weglänge der
Leitungselektronen gewählt. In derartigen Mehrschichtensyste
men kann nun zusätzlich zu dem erwähnten anisotropen magneto
resistiven Effekt AMR ein sogenannter giant-magnetoresistiver
Effekt oder Giant-Magnetowiderstand (GMR) auftreten (vgl.
z. B. EP 0 483 373 A). Ein solcher GMR-Effekt beruht auf der
unterschiedlich starken Streuung von Majoritäts- und Minori
täts-Leitungselektronen an den Grenzflächen zwischen den fer
romagnetischen Schichten und den dazu benachbarten Zwischen
schichten sowie auf Streueffekten innerhalb dieser Schichten.
Der GMR-Effekt ist dabei ein isotroper Effekt bezüglich des
Stromes. Er kann erheblich größer sein als der anisotrope Ef
fekt AMR und Werte bis zu mindestens 70% des normalen
isotropen Widerstandes annehmen.
Bei einem ersten Typ von entsprechenden, einen GMR-Effekt
zeigenden Mehrschichtensystemen sind benachbarte magnetische
Schichten ohne ein äußeres Magnetfeld aufgrund einer gegen
seitigen Kopplung magnetisch antiparallel ausgerichtet. Die
Ausrichtung kann dann durch ein äußeres Magnetfeld in eine
parallele Ausrichtung überführt werden. Demgegenüber weist
ein zweiter Typ von GMR-Mehrschichtensystemen wenigstens eine
Biasschicht- bzw. einen Biasschichtteil auf, der magnetisch
härter ist als mindestens eine (magnetisch weichere) Meß
schicht. Diese beiden Schichten sind durch eine nicht
magnetische Zwischenschicht gegenseitig magnetisch entkop
pelt. Ohne ein äußeres Magnetfeld stehen dann die Magnetisie
rungen der beiden magnetischen Schichten irgendwie zueinan
der, beispielsweise antiparallel. Unter dem Einfluß eines äu
ßeren Magnetfeldes wird dann die Magnetisierung der magne
tisch weicheren Meßschicht entsprechend der Feldrichtung aus
gerichtet, während die Ausrichtung der magnetisch härteren
Biasschicht oder des entsprechenden Biasschichtteils unverän
dert bleibt. Dabei bestimmt der Winkel zwischen den Magneti
sierungsrichtungen der beiden magnetischen Schichten den Wi
derstand des Mehrschichtensystems: Bei einer parallelen Aus
richtung ist der Widerstand klein und bei einer antiparalle
len Ausrichtung groß. Bei entsprechenden Magnetfeldsensoren
wird diese Tatsache ausgenutzt.
Ein entsprechender Sensor geht aus der eingangs genannten
WO-Schrift hervor. Er dient zur Erfassung einer Winkelposition
eines Objektes, dem eine Komponente eines äußeren Magnetfel
des zugeordnet ist. Die Magnetfeldkomponente ist dabei gegen
über einer magnetischen Vorzugsachse eines Biasschichtteils
des Sensors drehbar und führt zu einer entsprechenden Drehung
der Magnetisierung in einer magnetisch weicheren Meßschicht.
Bei der Herstellung entsprechender Schichtensysteme wird
vielfach die Steifigkeit der Magnetisierung der magnetisch
härteren (Bias)-Schichten durch Drehreibung erzielt. Damit
diese Reibung groß ist, werden für das Material Kristallite
mit hinreichend großen Durchmessern gefordert. Demgegenüber
müssen die Meßschichten, die magnetisch möglichst weich sein
sollen, eine polykristalline Struktur mit Kristalliten auf
weisen, die sehr kleine Durchmesser haben. Die Kristallite
wachsen jedoch in entsprechenden Schichtensystemen durch das
ganze Schichtpaket, so daß dann die Kristallitdurchmesser in
den magnetisch härteren und magnetisch weicheren Schichten
etwa gleich groß sind.
Bei Schichtensystemen mit magnetisch weicheren und härteren
Schichten, die einen künstlichen Antiferromagneten bildende
Schichtteile aufweisen (vgl. WO94/15223), sind diese gegen
sätzlichen Anforderungen weniger gravierend, weil der den
künstlichen Antiferromagneten bildende Schichtteil von sich
aus schon eine hohe Drehreibung aufweist. Der maximal er
reichbare Gewinn ist hier aber geringer, weil magnetostati
sche Felder, die von einer inhomogenen Verteilung der Magne
tisierung in den Schichten herrühren und die zu einer Behin
derung (sogenanntes "Blocking") der Magnetisierung führen, in
dem Schichtteil durch die entgegengesetzte Ausrichtung der
Magnetisierung in benachbarten Schichten einander teilweise
aufheben. Aus diesem Grunde sollte für solche, einen künstli
chen Antiferromagneten bildende Schichtteile ein anderer phy
sikalischer Mechanismus zur Stabilisierung der Magnetisierung
angewandt werden.
Die Ausbildung einer magnetischen Anisotropie ist eine hier
für geeignete Möglichkeit. Diese sollte dann einen uniaxialen
Charakter tragen, z. B. eine kubische (011)-Textur mit Vor
zugsachsen parallel zur (100)-Richtung, wobei die leichte
Achse in der Schichtebene liegt. Auch hier sollen die Meß
schichten weichmagnetisch sein und somit eine polykristalline
oder amorphe Struktur besitzen. Bei Mehrschichtensystemen mit
mehreren Wiederholungen der Basisperiode sind jedoch monokri
stalline hart-magnetische Schichten kaum herstellbar. Deswe
gen kommt bei solchen multiperiodischen Schichtensystemen nur
eine induzierte Anisotropie in Frage. Diese wird bisher be
vorzugt durch ein Magnetfeld bei der Schichtabscheidung auf
geprägt, kann aber bezüglich mehrerer, auf engem Raum ange
ordneter Schichtensysteme kaum variiert werden. Deswegen läßt
sich dieses Verfahren praktisch nur dann anwenden, wenn alle
Schichtensysteme auf einem Substrat eine magnetische Ausrich
tung der hartmagnetischen Schichtteile in der gleichen Rich
tung aufweisen sollen. Dies ist jedoch nicht der Fall z. B.
bei 360°-Winkeldetektoren, wofür mindestens zwei Sensoren mit
unterschiedlicher Magnetisierungsausrichtung der harten
Schichten gefordert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, den
Schichtaufbau mit den eingangs genannten Merkmalen dahinge
hend auszubilden, daß zumindest in einer randnahen Zone die
geforderte Anisotropie auf einfache Weise zu erzeugen ist,
ohne daß die räumliche Anordnung des Schichtaufbaus bezüglich
weiterer Schichtaufbauten auch auf engem Raum und mit unter
schiedlicher Ausrichtung eine Rolle spielt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem
wenigstens einen Rand des Schichtteils oder beabstandet davon
in das Substrat eine Vertiefung eingearbeitet ist, so daß der
Schichtteil wenigstens in seiner randnahen Zone unter zusätz
liche mechanische Spannungen zumindest annähernd senkrecht zu
dem Rand gesetzt ist.
Bei den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird von der Überlegung
ausgegangen, daß sich durch ein Einarbeiten einer Vertiefung
in das bereits mit dem Schichtteil beschichtete Substrat me
chanische Spannungen (Relaxationen) in dem Substrat erzeugen
lassen, die sich gegebenenfalls mit in dem Substrat bereits
vorhandenen Spannungen überlagern. Der Schichtteil kann dabei
vor der entsprechenden Strukturierung des Substrates bereits
mit dem mindestens einen Rand versehen worden sein. Derartige
(zusätzliche) mechanische Substratspannungen setzen den auf
der Oberfläche des Substrates befindlichen Schichtteil unter
entsprechende (Zug- oder Druck-)Spannungen. Da neben dem
Substrat auch der Schichtteil vor dem Einarbeiten der
Substratvertiefung verspannt gewesen sein kann, werden nach
folgend die von dem Substrat in ihm hervorgerufenen mechani
schen Spannungen als zusätzliche Spannungen angesehen. Diese
Spannungen haben dann zur Folge, daß zumindest in einem rand
nahen Bereich des Schichtteils wegen seiner endlichen Magne
tostriktion längs des Randes eine magnetoelastische Anisotro
pie eingeprägt wird. Da sich das Substrat auf engem Raum so
strukturieren läßt, daß in verschiedene Richtungen laufende
Vertiefungen entstehen, können vorteilhaft in den randnahen
Zonen der entsprechenden Schichtteile in entsprechenden Rich
tungen verlaufende Anisotropien erzeugt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Schichtaufbaus gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend auf
die Zeichnung Bezug genommen. Dabei zeigen jeweils schema
tisch
- - deren Fig. 1 bis 3 die Ausbildung eines erfindungsgemä ßen Schichtaufbaus,
- - deren Fig. 4 einen weiteren Schichtaufbau mit einem Sub strat und zwei senkrecht zueinanderstehenden magnetischen Schichtteilen
- - sowie deren Fig. 5 bis 9 einen anderen Schichtaufbau mit verschiedenen Strukturierungsmöglichkeiten seines Substra tes.
In den Figuren sind sich entsprechende Teile mit denselben
Bezugszeichen versehen.
Der erfindungsgemäße Schichtaufbau zeichnet sich durch ein
Substrat aus, in dessen Oberfläche zumindest eine beispiels
weise grabenartige Vertiefung eingearbeitet ist. An die Ver
tiefung grenzt der mit einem magnetischen Schichtteil verse
hene Bereich der Oberfläche an. Dieser Schichtteil kann dabei
entweder durch einen einzigen Dünnfilm aus einem magneti
schen, insbesondere magnetoresistiven Material gebildet sein,
in den eine uniaxiale Vorzugsrichtung der Magnetisierung (=
Anisotropie) einzuprägen ist. Daneben kann es sich bei dem
Schichtteil auch um ein Mehrschichtensystem handeln, das vor
zugsweise einen erhöhten magnetoresistiven Effekt zeigt. Ein
solches Mehrschichtensystem, dessen magnetoresistiver Effekt
bei Raumtemperatur mindestens 2% beträgt, wird im allgemei
nen als ein GMR-Schichtensystem bezeichnet. Entsprechende
Mehrschichtensysteme sind an sich bekannt (vgl. z. B. die EP 0
483 373 A oder die DE-A-Schriften 42 32 244, 42 43 357 oder
42 43 358). Der Schichtteil oder der Dünnfilm sind magneto
striktiv, d. h. ihr Magnetostriktionskoeffizient λs ist un
gleich null. Vorzugsweise soll |λs| 10-6 sein.
Der dem erfindungsgemäßen Schichtaufbau zugrundeliegende phy
sikalische Mechanismus ist in den Fig. 1 bis 3 angedeutet.
Dabei zeigt Fig. 1 eine Aufsicht auf einen magnetischen
Dünnfilm 2, z. B. aus einer NiFe-Legierung, oder auf ein
Schichtensystem mit GMR-Effekt. Der nachfolgend als Ausfüh
rungsbeispiel angenommene Dünnfilm 2 soll dabei eine isotrope
Verspannung in der Schichtebene aufweisen. Diese Verspannung
ist für den Fall von Zugspannungen durch zwei senkrechte Dop
pelpfeile 3a und 3b veranschaulicht. Eine derartige Zugspan
nung läßt sich in einfacher Weise dadurch einstellen, daß man
z. B. den Dünnfilm bei erhöhter Substrattemperatur abscheidet
und/oder das Substratmaterial und das Dünnfilmmaterial unter
schiedliche Ausdehnungskoeffizienten aufweisen. Bei gesput
terten Schichten läßt sich der Spannungszustand auch über den
Druck des Sputtergases (z. B. Ar) einstellen: Bei einem ver
hältnismäßig niedrigen Druck werden nämlich die Gasatome un
gebremst in die Schicht hineingeschossen, so daß sich dann
das Gitter des Dünnfilmmaterials ausdehnt (= Dehnungszu
stand). Bei hohem Gasdruck sind jedoch die eintreffenden Ato
me lediglich thermalisiert, so daß dann im allgemeinen Zug
spannungen vorliegen.
Gemäß der Seitenansicht der Fig. 2 und der Aufsicht der
Fig. 3 werden dann bis zu einer Linie L (= Längsrichtung) der
Schichtteil 2 und der darunterliegende Teil des Substrates 4
so weit abgetragen, daß in dem Substrat eine Vertiefung 5 der
Tiefe t an einer Stufe S entsteht. Die Tiefe t kann bei
spielsweise in der Größenordnung der Dicke des auf dem
Substrat abgeschiedenen Schichtteils bzw. Dünnfilms 2 liegen.
Der somit in Längsrichtung L verlaufende Rand des verbleiben
den Restes 2′ des Schichtteils 2 ist mit r bezeichnet. Senk
recht zu der Stufe S tritt eine Relaxierung der Spannungen
auf, so daß dann in erster Näherung nur noch eine Verspannung
entlang des Randes r existiert. Diese anisotrope Verspannung
ist durch einen Doppelpfeil 3c veranschaulicht. Weiter weg
vom Rand liegt außerhalb einer randnahen Zone Z wiederum der
isotrope Verspannungszustand (gemäß Fig. 1) vor, der durch
gleiche Pfeillängen der Doppelpfeile veranschaulicht ist. Mit
der Größe der Tiefe t läßt sich die Breite der anisotrop ver
spannten randnahen Zone beeinflussen bzw. einstellen. So füh
ren im allgemeinen größere Tiefen zu breiteren Zonen.
In entsprechenden magnetischen Schichten mit einem endlichen
Magnetostriktionskoeffizienten λs von vorteilhaft |10-6|
führt die so entstandene Anisotropie der Verspannungen zu ei
ner lokalen magnetoelastischen Anisotropie der Größe: Kel =
-3/2 λs·Δσ. Hierbei sind λs und Δσ der Magnetostriktionskoef
fizient bzw. die Differenz der Spannungen parallel und senk
recht zum Rand. Bei positiven Vorzeichen von λs entsteht bei
den in Fig. 3 zugrunde gelegten Verspannungsverhältnissen
eine leichte Achse parallel zum Rand.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 wurde
davon ausgegangen, daß der Rand r längs einer Geraden ver
läuft. Erfindungsgemäße Verspannungen können jedoch entspre
chend an Rändern erzeugt werden, die eine zumindest teilweise
gekrümmte Linie beschreiben.
Generell können für einen erfindungsgemäßen Schichtaufbau
folgende Fälle einer magnetoelastischen Anisotropie nach der
Substratstrukturierung unterschieden werden:
- a) Bei λs < 0 und einem Dehnungszustand des Substrates gegen
über dem auf im aufgebrachten magnetischen Schichtteil vor
der Strukturierung:
Anisotropie parallel zur Längsrichtung L, - b) bei λs < 0 und einem Stauchungszustand des Substrates ge
genüber dem auf im aufgebrachten magnetischen Schichtteil
vor der Strukturierung:
Anisotropie senkrecht zur Längsrichtung L, - c) bei λs < 0 und einem Dehnungszustand des Substrates gegen
über dem auf im aufgebrachten magnetischen Schichtteil vor
der Strukturierung:
Anisotropie senkrecht zur Längsrichtung L und - d) bei λs < 0 und einem Stauchungszustand des Substrates ge
genüber dem auf im aufgebrachten magnetischen Schichtteil
vor der Strukturierung:
Anisotropie parallel zur Längsrichtung.
Selbstverständlich ist es auch möglich, zwei parallele gra
benartige Vertiefungen in ein beschichtetes Substrat einzuar
beiten, so daß dann erhöhte, stegartige Substratteile mit
darauf befindlichen Schichtteilen verbleiben. Fig. 4 zeigt
in Aufsicht zwei entsprechende, senkrecht zueinander ausge
richtete Schichtaufbauten 10 und 11. Die streifenförmigen,
magnetischen Schichtteile (bzw. einzelnen Dünnfilmstreifen)
sind mit 12 bzw. 13, die jeweils darunterliegenden stegarti
gen Substratteile 14a bzw. 14b gekennzeichnet. Wie aus der
Figur hervorgeht, ergeben sich an den beiden Rändern r1 und
r2 jedes Aufbaus Relaxierungen senkrecht zur Längsachse L1
bzw. L2 und damit in Längsrichtung verlaufende Anisotropien
3c. Dabei ist angenommen, daß λsΔσ < 0 ist. In der jeweiligen
Streifenmitte entsteht je nach Streifenbreite eine schwächer
ausgeprägte Anisotropie - die Stärke der Anisotropien in den
einzelnen Richtungen soll in der Figur durch die Länge des
jeweiligen Doppelpfeiles veranschaulicht sein -. Die Richtung
der Anisotropie orientiert sich dabei an der Streifengeome
trie, wobei senkrechte Elemente auch senkrechte Anisotropien
ergeben. Auf diese Weise ist z. B. eine gewünschte orthogonale
Ausrichtung (vgl. die Lage der beiden Aufbauten 12 und 13
nach Fig. 4) der Biasschichten für 360°-Sensoren zu reali
sieren.
Bei einem flachen Substrat ohne Vertiefungen ist die Breite
der randnahen Zonen Z (gemäß Fig. 4), in denen eine Ani
sotropie 3c in Längsrichtung L1 oder L2 herrscht, proportio
nal abhängig von der Dicke des Schichtteils 12 bzw. 13. Die
Dicken von Mehrschichtensystemen mit GMR-Effekt liegen übli
cherweise im Bereich von 100 bis 500 Å, so daß dann die Brei
te der jeweiligen streifenartigen Schichtteile 12 und 13 ent
sprechend gering sein muß, um auch in ihren mittleren Berei
chen eine hinreichend hohe Anisotropie zu gewährleisten.
Ein Aufbau, bei dem auch größere Breiten mit einheitlicher
Anisotropie zu erreichen sind, geht aus den Fig. 5 bis 9
hervor. Dabei ist ein Substrat 16 zugrunde gelegt, das aus
mehreren Teilen zusammengesetzt ist und dessen Strukturierung
nur in einem oberflächennahen Bereich erfolgt. Dieser Bereich
kann insbesondere aus einem von dem Material des übrigen
Substrats abweichenden Material bestehen. Dementsprechend
wird gemäß Fig. 5 auf ein Substrat 4 (z. B. aus Si) eine Zu
satzschicht 17 aufgebracht, die isotrop unter mechanischer
Spannung steht. Als Material für diese Zusatzschicht kommt
beispielsweise SiO₂ oder Si₃N₄ in Frage. Das Material der Zu
satzschicht 17 mit einer Dicke von z. B. 0,5 µm wird bei er
höhter Temperatur von beispielsweise 1000°C auf das
Si-Substrat in bekannter Weise abgeschieden. Bei Abkühlung auf
Raumtemperatur ergibt sich dann die gewünschte Verspannung
der Zusatzschicht aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungskoef
fizienten α von Zusatzschicht 17 und darunterliegendem
Substratteil 4; (für eine SiO₂-Zusatzschicht: α = 0,5·10-6;
für einen Si-Substratteil: α = 4·10-6). Auf dieser Zusatz
schicht wird anschließend die mindestens eine Schicht des
Schichtteils 2 abgeschieden. Nach Entfernung eines Teils der
Zusatzschicht 17 durch Einarbeitung einer entsprechenden Ver
tiefung (z. B. bis zu einer Tiefe t von 0,4 µm einer 0,5 µm
dicken Zusatzschicht) wird sich gemäß Fig. 6 der dem ver
bleibenden Schichtteil 2′ zugewandte obere Rand der Zusatz
schicht relaxieren. Der verhältnismäßig dünne Schichtteil 2′
wird dabei der Formänderung der oberen Grenzfläche der Zu
satzschicht einfach folgen, so daß sich dieser Schichtteil in
einer anisotropen Weise gemäß der Aufsicht nach Fig. 7 ver
spannt. Mit der Größe der Tiefe t ist die Breite der ani
sotrop verspannten, randnahen Zone einzustellen.
Die Fig. 8 und 9 geben die entsprechenden Verhältnisse für
einen Streifen 2′ eines magnetischen Dünnfilmes oder magneti
schen Schichtensystems zwischen zwei Substratvertiefungen 5
wieder. Dabei ist die Relaxation eines stegartigen Teils 17′
der Zwischenschicht 17 in der Ebene des Grundes der Vertie
fungen 5 geringer als an der Grenzfläche zu dem Streifen 2′,
so daß dort der Streifen 2′ vorteilhaft besonders stark ver
spannt ist. Der Streifen 2′ reicht hier nicht beidseitig bis
an den Rand der jeweiligen Vertiefung heran. Vielmehr sind
die Ränder r1 und r2 des Streifens 2′ gegenüber den entspre
chenden Rändern R1 und R2 des stegartigen Substratteils 17′
um einen geringen Abstand a beabstandet. Dieser Abstand liegt
bei den üblichen Dicken von GMR-Mehrschichtensystemen im all
gemeinen in der Größenordnung von einigen µm oder darunter.
Eine derartige Beabstandung eines Schichtteils bzw. Streifens
hat den Vorteil, daß sich eine homogenere Anisotropievertei
lung über die Breite b der randnahen Zone bzw. des Streifens
2′ gesehen ergibt. Dies ist insbesondere bei Verwendung von
GMR-Mehrschichtensystemen für deren mindestens eine weichma
gnetische Meßschicht von Bedeutung.
Die Ellipsen 18 gemäß Fig. 9 zeigen die sich ergebenden Ver
spannungsverhältnisse in den einzelnen Bereichen des stegar
tigen Teils 17′ der Zusatzschicht an der Grenzfläche zu dem
Streifen 2′. Dabei soll mit den Längen der nicht gezeigten
Ellipsenachsen die Größe der jeweiligen Verspannung und damit
indirekt auch ein entsprechendes Maß für die magnetoelasti
sche Anisotropie in dem durch strichpunktierte Linien ange
deuteten Streifen 2′ veranschaulicht sein.
Claims (12)
1. Schichtaufbau mit einem auf einem Substrat befindlichen
magnetisch anisotropen Schichtteil, der
- - wenigstens einen Rand besitzt,
- - mindestens einen Dünnfilm aus magnetischem Material auf weist
und
- - magnetostriktiv ist,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem
wenigstens einen Rand (r, r1, r2) des Schichtteils (2) oder
beabstandet davon in das Substrat (4, 16) eine Vertiefung (5)
eingearbeitet ist, so daß der Schichtteil (2′, 12, 13) wenig
stens in seiner randnahen Zone (Z) unter zusätzliche mechani
sche Spannungen zumindest annähernd senkrecht zu dem Rand (r,
r1, r2) gesetzt ist.
2. Aufbau nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Substrat (4) zumindest in einem
oberflächennahen Bereich aus einem Material besteht, dessen
Ausdehnungskoeffizient von dem des magnetischen Schichtteils
(2, 2′) abweicht.
3. Aufbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der oberflächennahe Bereich
des Substrates (16) eine Zusatzschicht (17) aus einem Mate
rial ist, dessen Ausdehnungskoeffizient von dem des darunter
liegenden Substratteils (4) abweicht.
4. Aufbau nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Substrat
(4) mindestens einen erhöhten, stegartigen Substratteil (14a,
14b) zwischen Vertiefungen aufweist, der den magnetischen
Schichtteil (12, 13) trägt.
5. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Substrat mehrere
stegartige Substratteile (14a, 14b) aufweist, deren Längs
richtungen (L1, L2) nicht-parallel zueinander ausgerichtet
sind.
6. Aufbau nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet
durch eine Breite des mindestens einen stegartigen
Substratteils (14a, 14b) derart, daß in der Streifenmitte
eine magnetische Anisotropie in derselben Richtung ausgeprägt
ist wie in den randnahen Zonen (Z).
7. Schichtaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der magneti
sche Schichtteil (2, 2′) einen Magnetostriktionskoeffizienten
(λs) mit einem Betrag von mindestens |10-6| aufweist.
8. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schichtteil (2) durch
eine einzelne Schicht aus einem magnetischen, insbesondere
magnetoresistiven Material gebildet ist.
9. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schichtteil (2) aus
einem Schichtensystem gebildet ist, welches einen erhöhten
magnetoresistiven Effekt zeigt.
10. Aufbau nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schichtsystem wenigstens eine
Meßschicht aus einem weichmagnetischen Material enthält, das
einen Magnetostriktionskoeffizienten (λs) mit einem Betrag
von höchstens |10-6| aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19633362A DE19633362A1 (de) | 1996-08-19 | 1996-08-19 | Schichtaufbau mit einem magnetisch anisotropen Schichtteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19633362A DE19633362A1 (de) | 1996-08-19 | 1996-08-19 | Schichtaufbau mit einem magnetisch anisotropen Schichtteil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19633362A1 true DE19633362A1 (de) | 1998-02-26 |
Family
ID=7803004
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19633362A Withdrawn DE19633362A1 (de) | 1996-08-19 | 1996-08-19 | Schichtaufbau mit einem magnetisch anisotropen Schichtteil |
Country Status (1)
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