DE102006008257B4 - Magnetoresistives Mehrschichtensystem vom Spin Valve-Typ mit einer magnetisch weicheren Elektrode aus mehreren Schichten und dessen Verwendung - Google Patents

Magnetoresistives Mehrschichtensystem vom Spin Valve-Typ mit einer magnetisch weicheren Elektrode aus mehreren Schichten und dessen Verwendung Download PDF

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    • H01F10/3272Exchange coupling of magnetic film pairs via a very thin non-magnetic spacer, e.g. by exchange with conduction electrons of the spacer the exchange coupling being asymmetric, e.g. by use of additional pinning, by using antiferromagnetic or ferromagnetic coupling interface, i.e. so-called spin-valve [SV] structure, e.g. NiFe/Cu/NiFe/FeMn by use of anti-parallel coupled [APC] ferromagnetic layers, e.g. artificial ferrimagnets [AFI], artificial [AAF] or synthetic [SAF] anti-ferromagnets
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Abstract

Magnetoresistives Mehrschichtensystem (2) vom Spin Valve-Typ mit XMR-Effekt, umfassend
– ein erstes Schichtenteilsystem als magnetisch weichere Messelektrode (4),
– ein zweites Schichtenteilsystem als magnetisch vergleichsweise härtere Referenzelektrode (3),
– mindestens eine die Messelektrode (4) von der Referenzelektrode (3) zumindest weitgehend entkoppelnde Entkopplungsschicht (5) aus nicht-magnetischem Material,
wobei die Messelektrode (4) wenigstens zwei Schichten (4a, 4b) aus ferromagnetischem Material aufweist, die über mindestens eine dazwischen befindliche Kopplungsschicht (4c) aus nicht-magnetischem Material antiferromagnetisch gekoppelt sind und deren Magnetisierungsrichtungen (M1, M2) in einem äußeren Magnetfeld (H) im Gegensatz zu der Referenzelektrode veränderbar sind,
und wobei die Magnetisierungen (M1, M2) in den zwei ferromagnetischen Schichten (4a, 4b) der Messelektrode (4) bei fehlendem äußeren Magnetfeld (H) zueinander zumindest annähernd antiparallel, in der jeweiligen Schichtebene liegend ausgerichtet sind,
wobei unter Berücksichtigung der Materialwahl und der Wahl der Dicken (t1) und (t2) für die ferromagnetischen Schichten (4a, 4b) der Messelektrode...

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein magnetoresistives Mehrschichtensystem vom Spin Valve-Typ mit XMR-Effekt, umfassend
    • – ein erstes Schichtenteilsystem als magnetisch weichere Messelektrode,
    • – ein zweites Schichtenteilsystem als magnetisch vergleichsweise härtere Referenzelektrode,
    • – mindestens eine die Messelektrode von der Referenzelektrode zumindest weitgehend entkoppelnde Entkopplungsschicht aus nicht-magnetischem Material,
    wobei die Messelektrode wenigstens zwei Schichten aus ferromagnetischem Material aufweist, die über mindestens eine dazwischen befindliche Kopplungsschicht aus nicht-magnetischem Material antiferromagnetisch gekoppelt sind und deren Magnetisierungsrichtungen in einem äußeren Magnetfeld im Gegensatz zu der Referenzelektrode veränderbar sind, und wobei die Magnetisierungen in den zwei ferromagnetischen Schichten der Messelektrode bei fehlendem äußeren Magnetfeld zueinander zumindest annähernd antiparallel, in der jeweiligen Schichtebene liegend ausgerichtet sind. Ein entsprechendes Mehrschichtensystem ist der US 6 153 320 A , zu entnehmen.
  • Magnetoresistive Dünnschichtensysteme, die gegenüber einschichtigen Elementen mit einem sogenannten „klassischen AMR-Effekt” einen wesentlich erhöhten magnetoresistiven Effekt (sogenannten „XMR-Effekt”) zeigen, sind allgemein bekannt (vgl. z. B. den Band „XMR-Technologien”, Technologieanalyse: Magnetismus; Band 2, VDI-Technologiezentrum „Physikalische Technologien”, Düsseldorf (DE), 1997, Seiten 11 bis 46). Bei entsprechenden Mehrschichtensystemen ist der Magnetisierungswiderstand eine Funktion eines angelegten externen Magnetfeldes. Entsprechende Mehrschichtensysteme kommen deshalb insbesondere als Messwandler, Magnetokoppler, Feld-, Strom- oder Positionssensoren oder zum Aufbau von Elementen und Schaltungen der magnetischen Logik oder Speichertechnik in Frage.
  • Entsprechende Mehrschichtensysteme umfassen in ihrer einfachsten Ausführungsform zwei ferromagnetische Schichten bzw. Elektroden, die durch eine dünne Zwischenschicht aus nicht-magnetischem Metall oder einem Isolator beabstandet sind. Ein Strom, der in paralleler oder senkrechter Richtung zur Flachseite des Mehrschichtensystems fließt, hängt von der relativen Orientierung der Magnetisierungen der beiden ferromagnetischen Elektroden ab, die durch ein angelegtes externes Magnetfeld zu beeinflussen ist. Dabei nimmt der Widerstand des Mehrschichtensystems Extremwerte für eine parallele und antiparallele Ausrichtung der Magnetisierungen in den Elektroden an. Um wohldefinierte Ausrichtungen der Magnetisierungen in dem parallelen bzw. antiparallelen Magnetisierungszustand bei unterschiedlichen Magnetfeldern zu gewährleisten, werden für die Elektroden unterschiedliche magnetische Härten bzw. Koerzitivfeldstärken vorgesehen. Dabei kann die Elektrode mit der verhältnismäßig hohen Koerzitivfeldstärke als eine Referenzelektrode angesehen werden, während die Elektrode mit der vergleichsweise geringeren Koerzitivfeldstärke als magnetisch weichere Messelektrode zu bezeichnen ist. Mehrschichtensysteme mit solchen Elektroden aus ferromagnetischen Schichten mit unterschiedlicher magnetischer Härte werden auch als Systeme vom sogenannten „Spin Valve”-Typ bezeichnet.
  • Als Referenzelektrode kann bevorzugt ein sogenannter künstlicher Antiferromagnet (Abkürzung: „AAF” = Artificial AntiFerromagnet) vorgesehen sein. Der Aufbau entsprechender AAF-Schichtenteilsysteme ist prinzipiell bekannt (vgl. WO 94/15 223 A1 ). Ein solches Teilsystem besteht in der Regel aus wenigstens zwei ferromagnetischen Schichten, die über eine Kopplungsschicht aus nicht-magnetischem Material antiferromagnetisch gekoppelt sind. Um die magnetische Steifigkeit eines solchen AAF-Teilsystems, also seine Resistenz gegenüber externen äußeren Magnetfeldern, zu verbessern, ist es bekannt, an diese eine antiferromagnetische Zusatzschicht z. B. aus IrMn oder PtMn anzufügen. Eine solche Zusatzschicht wird auch als natürlicher Antiferromagnet bezeichnet. Über diese antiferromagnetische Zusatzschicht wird die somit direkt benachbarte ferromagnetische Schicht des AAF auf Grund einer vorhandenen Austauschkopplung in ihrer Magnetisierung zusätzlich gepinnt, so dass das AAF-Teilsystem insgesamt magnetisch härter wird (sogenanntes „Exchange Pinning” oder „Exchange Biasing”). Unter der Austauschvormagnetisierung (Exchange Bias) sei nachfolgend allgemein die Magnetisierung dieses natürlichen Antiferromagneten verstanden, mittels derer ein magnetisches Hintergrund- oder Zusatzfeld bzw. eine magnetische Vorspannung des die magnetisch härtere Referenzelektrode bildenden Schichtenteilsystems oder einer entsprechenden Einzelschicht bewirkt wird. Die Richtung der Austauschvormagnetisierung wird dabei nach der Abscheidung der einzelnen Lagen des Schichtenteilsystems durch eine Temperaturbehandlung in einem hinreichend starken äußeren Magnetfeld eingestellt, so dass eine Sättigung der Magnetisierung des AAF-Schichtenteilsystems gewährleistet. Die Achse der sogenannten leichten Magnetisierung des AAF-Schichtenteilsystems liegt dabei in der Richtung der Austauschvormagnetisierung, während die harte Achse des Schichtenteilsystems senkrecht zur Richtung der Austauschvormagnetisierung verläuft.
  • Insbesondere für Sensoranwendungen entsprechender Mehrschichtensysteme wird eine linearer Charakteristik des magnetfeldabhängigen Widerstands gefordert, d. h., die Magnetisierung Mx der magnetisch weicheren Messelektrode soll längs eines angelegten äußeren Magnetfeldes linear variieren mit der Feldstärke H, während die Magnetisierung der magnetisch härteren Referenzelektrode starr fixiert bleiben soll. Um ein derartiges lineares Mx(H)-Verhalten zu erreichen, hat man versucht, der magnetisch weicheren Messelektrode eine Anisotropie einzuprägen, indem man ein geeignetes Magnetfeld bei der Abscheidung der Schichten beispielsweise durch Sputtern angelegt hat (vgl. DE 102 38 826 A1 ). Danach wird die Richtung der Austauschvormagnetisierung für die Referenzelektrode längs der harten Achse der magnetisch weicheren Elektrode eingeprägt. Damit soll eine lineare R(H)-Antwort für den Fall erreicht werden, dass das Magnetfeld H längs der harten Achse der weichmagnetischen Messelektrode gerichtet ist. Es zeigt sich jedoch, dass bei einer solchen Einprägung einer Anisotropie in die weichmagnetische Messelektrode während des Abscheidungsvorganges zwei wesentliche Probleme auftreten, nämlich dass eine große Abhängigkeit von spezifischen Charakteristika und Parametern des Abscheidesystems gegeben ist und dass nur schwer eine hinreichende Homogenität der Anisotropie über die Schichtenfläche wegen Ungleichmäßigkeiten des magnetischen Feldes während der Abscheidungsvorgänge zu erreichen ist.
  • Aus der eingangs genannten US 6 153 320 A ist ein magnetoresistives Mehrschichtensystem vom Spin Valve-Typ zu entnehmen, das die eingangs genannten Merkmale aufweist. Dabei ist dessen Messelektrode als magnetisch weicheres Schichtenteilsystem lamelliert ausgebildet, indem es zwei antiparallel über eine nicht-magnetische Koppelschicht gekoppelte ferromagnetische Schichten umfasst. Jede dieser ferromagnetischen Schichten besitzt dabei ein magnetisches Moment. Um eine drehbare Ausrichtung der magnetischen Momente in einem äußeren Magnetfeld zu gewährleisten, wird es für erforderlich angesehen, dass das aus den beiden Momenten der ferromagnetischen Schichten gebildete gesamte Nettomoment einen vorbestimmten Wert hat, um so parallel oder antiparallel zu dem Nettomoment eines magnetisch härteren Teilschichtensystems ausrichtbar zu sein. Es zeigt sich jedoch, dass die Linearität der Arbeitskurve eines solchen Mehrschichtensystems für viele Anwendungsfälle noch nicht ausreicht. In der Veröffentlichung: Wiese N. et al. in Applied Physic Letters (2004), Vol. 85, Nr. 11, Seiten 2020 bis 2022 mit der Bezeichnung „Antiferromagnetically coupled CoFeB/Ru/CoFeB trilayers” sind die wesentlichen physikalischen Zusammenhänge solcher Schichtsensoren bekannt. Weiterhin sind aus der US 6 221 172 B1 ein Herstellungsverfahren für ein Spin-Valve-magnetoresistives Dünnschichtelement und aus der ”ein Sensor bekannt, bei denen ein derartiger Schichtaufbau vorliegt.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, das Mehrschichtensystem mit den eingangs genannten Merkmalen zu schaffen, bei dem eine demgegenüber verbesserte lineare Charakteristik zu erreichen ist, ohne dass die vorerwähnten Probleme von wesentlicher Bedeutung sind.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Weiterbildungen der Erfindung und eine spezifische Verwendung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Gemäß der Erfindung sollen die Magnetisierungen in den beiden ferromagnetischen Schichten der Messelektrode unter Berücksichtigung der Materialwahl und der Wahl der einzelnen Schichtdicken bei fehlendem äußeren Magnetfeld zueinander zumindest so annähernd antiparallel, in der jeweiligen Schichtebene liegend ausgerichtet sein, dass sich ein Nettomoment der Magnetisierung der Messelektrode von zumindest annähernd Null ergibt. Ein Wert von exakt Null des Nettomomentes wird dabei angestrebt, ist jedoch aus experimentellen Gründen kaum erreichbar, so dass auch Abweichungen von wenigen Prozent des Wertes des Momentes einer der beiden ferromagnetischen Schichten von dem Nullwert mit eingeschlossen sein sollen. Als Nebenbedingung wird dabei das magnetische Sättigungsfeld der Messelektrode mit höchstens 20 kA/m gewählt und wird die Anisotropie der ferromagnetischen Schichten der Messelektrode auf höchstens 0,5 kA/m eingestellt.
  • Bei der Erfindung ist entweder die Magnetisierung jeweils der gesamten ferromagnetischen Schicht oder gegebenenfalls auch die zugrunde gelegt, die von zueinander korrespondierenden Domänenbereichen aus den beiden Schichten erzeugt wird. D. h., ein Nettomoment von zumindest annähernd Null wird auch dadurch erhalten, dass jeweils korrespondierende Domänenbereiche in den beiden parallel liegenden ferromagnetischen Schichten jeweils paarweise betrachtet ein Nettomoment Null ergeben und so alle Domänenbereiche zu einem Gesamtnettomoment von Null der Messelektrode führen.
  • Bei der Erfindung ist es im Hinblick auf das angestrebte Nettomoment von zumindest annähernd Null besonders günstig, dass bei Sättigung in dem externen Magnetfeld zumindest annähernd die Beziehungen gelten: Hs ≅ –4Jaf/(Ms1t1 + Ms2t2) und Ms1t1 ≅ Ms2t2,wobei Hs die Sättigungsfeldstärke,
    Jaf die antiferromagnetische Kopplungsstärke,
    Ms1, Ms2 die Sättigungsmagnetisierungen der jeweiligen ferromagnetischen Schicht der Messelektrode sowie
    t1, t2 die jeweilige Dicke dieser Schichten sind,
    wobei die Sättigungsmagnetisierungen MS1, MS2 und die Dicken (t1, t2) der ferromagnetischen Schichten 4a, 4b der Messelektrode so gewählt sind, dass folgende Beziehung gilt: (Ms1t1 – Ms2t2)/(Ms1t1 + Ms2t2) ≤ 0,05.
  • Die mit der erfindungsgemäßen Ausbildung der Messschichtelektrode verbundenen Vorteile sind insbesondere in Folgendem zu sehen:
    • (a) Die Empfindlichkeit des Mehrschichtensystems bezogen auf die Sättigungsmagnetisierung kann in weitem Umfang eingestellt werden, indem man einzelne Parameter des Schichtenteilsystems der Messelektrode wie die antiferromagnetische Kopplung Jaf, die Dicke der einzelnen ferromagnetischen Schichten und der nicht-magnetischen Kopplungsschicht, sowie die Sättigungsmagnetisierung des ferromagnetischen Materials geeignet wählt.
    • (b) Polykristalline und/oder amorphe Materialien können für die einzelnen ferromagnetischen Schichten gewählt werden, ohne dass eine intrinsische magnetische Anisotropie oder Formanisotropie erforderlich wäre mit einheitlicher Ausrichtung der Magnetisierungsrichtungen in den einzelnen Körnern des Materials. Insbesondere bedarf es keiner Magnetfeldbehandlung zur Einprägung irgendwelcher Anisotropien.
    • (c) Es ist eine nur geringe magnetostatische Wechselwirkung der magnetisch weicheren Messelektrode mit der magnetischhärteren Referenzelektrode des Schichtensystems gegeben, da sich der magnetische Fluss innerhalb des Schichtenteilsystems der Messelektrode zumindest weitgehend schließt. Auf diese Weise können magnetostatische Kopplungseffekte in weitem Umfang reduziert werden, im GegenGegensatz zu dem Fall, wo nur eine einzige ferromagnetische Schicht als magnetisch weichere Messelektrode verwendet wird.
    • (d) Außerdem bestehen keine Abhängigkeiten von speziellen Charakteristika eines Abscheidesystems für die einzelnen Schichten. Vielmehr ist das lineare Verhalten der Magnetisierung des Schichtenteilsystems als Funktion des angelegten Feldes eine intrinsische Eigenschaft des Teilsystems.
    • (e) Außerdem kann auf eine beim Stand der Technik häufig erforderliche zusätzliche Kühlbehandlung unter einem magnetischen Feld zur Einstellung der Richtung der leichten Achse der Messelektrode in senkrechter Richtung verzichtet werden.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Mehrschichtensystems gehen aus den von Anspruch 1 abhängigen Unteransprüchen hervor. Dabei kann die Ausführungsform des Mehrschichtensystems nach Anspruch 1 mit den Merkmalen eines der Unteransprüche oder vorzugsweise auch denen aus mehreren Unteransprüchen kombiniert werden. Insbesondere kann das Mehrschichtensystem nach der Erfindung zusätzlich noch folgende Merkmale aufweisen bzw. folgendermaßen ausgestaltet sein:
    • – So werden bevorzugt die Sättigungsmagnetisierungen Ms1, Ms2 und die Dicken t1, t2 der ferromagnetischen Schichten der Messelektrode so gewählt sind, dass folgende Beziehung gilt: (Ms1·t1 – Ms2·t2)/(Ms1·t1 + Ms2·t2) ≤ 0,05.Mit dem höchstens 5% betragenden Unterschied ist auf alle Fälle zu gewährleisten, dass das Nettomoment, um die geforderte Linearität zu erreichen, hinreichend klein ist.
    • – Außerdem können die Magnetisierungen der ferromagnetischen Schichten der Messelektrode bei Sättigung in einem externen Magnetfeld zumindest annähernd (unter Einschluss von Abweichungen um maximal ±10 winkelgrad, vorzugsweise von unter ±5 Winkelgrad) in dieselbe Richtung weisen. Alternativ dazu ist selbstverständlich auch eine an sich bekannte antiferromagnetische Kopplung über Streufelder einplanbar.
    • – Bevorzugt wird die Referenzelektrode als eine Schichtenfolge eines künstlichen Antiferromagneten ausgebildet. Damit ist eine geringe Wechselwirkung bzw. gute Entkopplung gegenüber der Messelektrode zu gewährleisten.
    • – Stattdessen kann die Referenzelektrode selbstverständlich auch von einer ferromagnetischen Einzelschicht gebildet sein.
    • – Dabei ist es im Hinblick auf eine gute Entkopplung gegenüber der Messelektrode vorteilhaft, wenn die Referenzelektrode eine antiferromagnetische Zusatzschicht als einen natürlichen Antiferromagneten aufweist. Auch die magnetische Härte der Referenzelektrode lässt sich so beeinflussen.
    • – Insbesondere im Hinblick auf empfindliche Sensoranwendungen sollte das magnetische Sättigungsfeld der Messelektrode höchstens 100 kA/m, vorzugsweise höchstens 20 kA/m betragen. Bei solchen Anwendungen sind nämlich häufig nur verhältnismäßig geringe Feldstärken zu erreichen.
    • – Für die ferromagnetischen Schichten der Messelektrode kommt als Material insbesondere eine Co-Fe-Legierung, bevorzugt eine mindestens 3-komponentige Co-Fe-X-Legierung (mit X mindestens einem der Elemente Ni, B, Si, Mn, Nb, Zr, Mo) in Frage. Entsprechende Legierungen können, gegebenenfalls nach eventueller Zulegierung weiterer Legierungspartner, polykristallin oder insbesondere im Fall von B-Zulegierungspartnern auch amorph sein. Gerade amorphe Materialien zeichnen sich durch eine geringe intrinsische Anisotropie aus.
    • – Bevorzugt sollte deshalb bei dem Mehrschichtensystem die Anisotropie der ferromagnetischen Schichten seiner Messelektrode auf höchstens 0,8 kA/m, vorzugsweise auf höchstens 0,5 kA/m, eingestellt sein.
    • – Das erfindungsgemäße Mehrschichtensystem lässt sich bevorzugt als Teil eines magnetoresistiven Sensorelementes einer Datenspeichereinrichtung wie z. B. eines Lesekopfes oder eines Positionssensors einer Kurbel- oder Nockenwelle eines Motors der Automobiltechnik, eines magnetoresistiven Logikelementes oder eines magnetoresistiven Kopplerelementes verwenden.
  • Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung noch weiter erläutert, in der eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mehrschichtensystems veranschaulicht ist. Dabei zeigen jeweils in leicht schematisierter Form
  • deren 1 den prinzipiellen Aufbau eines Mehrschichtensystems nach der Erfindung als Schnittansicht,
  • deren 2 in einem Diagramm die Magnetisierungsverhältnisse dieses Mehrschichtensystems in Abhängigkeit von einem äußeren Magnetfeld,
  • deren 3 in einem Diagramm eine konkrete Magnetisierungskurve eines solchen Mehrschichtensystems
    sowie
  • deren 4 in Teilfiguren (a) bis (d) verschiedene schematische Magnetisierungskurven bzw. eine Widerstandskurve eines erfindungsgemäßen Mehrschichtensystems bzw. von Teilen desselben.
  • Dabei sind in den Figuren sich entsprechende Teile jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
  • Bei dem in 1 angedeuteten Aufbau eines magnetoresistiven Mehrschichtensystems nach der Erfindung wird von an sich bekannten Ausführungsformen solcher Systeme mit XMR-Effekt vom sogenannten „Spin Valve”-Typ ausgegangen (vgl. z. B. die genannte DE 102 38 826 A1 ). Das allgemein mit 2 bezeichnete Mehrschichtensystem weist eine magnetisch härtere Referenzelektrode 3 sowie eine demgegenüber vergleichsweise magnetisch weichere Messelektrode 4 auf, die über eine dünne Entkopplungsschicht 5 magnetisch zumindest weitgehend entkoppelt sind. Je nach Typ des Mehrschichtensystems besteht dabei die Entkopplungsschicht 5 aus einem nicht-magnetischen Metall wie z. B. für ein GMR-Element aus Ru oder aus einem isolierenden Material wie z. B. Al2O3 für ein TMR-Element. Die magnetisch härtere Referenzelektrode 3 ist dabei in bekannter Weise aus einem als AAF ausgebildeten Schichtenteilsystem aufgebaut, das zwei ferromagnetische Schichten 3a und 3b aufweist, die über eine Kopplungsschicht 3c antiferromagnetisch gekoppelt sind. Auf der der Entkopplungsschicht 5 abgewandten Seite der Referenzelektrode 3 weist diese außerdem eine antiferromagnetische Zusatzschicht bzw. natürlichen Antiferromagneten 3d z. B. aus PtMn auf. Weitere Schichten wie z. B. zur Abdeckung oder Kontaktierung sowie eine das Mehrschichtensystem 2 tragende Substratschicht bzw. ein Substrat sind in der Figur aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen. Solche Teile sind allgemein bekannt.
  • Die magnetisch weichere Messelektrode 4, die auch als Detektionselektrode oder Informationselektrode je nach Anwendungsfall des Schichtensystems zu bezeichnen ist, soll erfindungsgemäß aus einem Schichtenteilsystem bestehen, das ebenfalls zwei ferromagnetische Schichten 4a und 4b mit dazwischen liegender Kopplungsschicht 4c aufweist. Dieses Schichtenteilsystem kann auch als ein „ausbalancierter künstlicher Antiferromagnet” bzw. „ausbalancierter AAF” bezeichnet werden.
  • Selbstverständlich kann hier jede der ferromagnetischen Schichte 4a und 4b auch aus mehreren Einzelschichten zusammengesetzt werden, die dann im Allgemeinen aus verschiedenen Materialien bestehen.
  • Zur Betrachtung des linearen R(H)-Verhaltens eines solchen ausbalancierten AAF als weichmagnetische Messelektrode 4 sei nachfolgend auch auf das Diagramm der 2 Bezug genommen. Das Diagramm zeigt schematisiert die Kurve der Magnetisierung M (in willkürlichen Einheiten) in Abhängigkeit von der Feldstärke H (in willkürlichen Einheiten) eines angelegten äußeren Magnetfeldes. Mit M1 und M2 sind allgemein die magnetischen Momente bzw. die Magnetisierungen der Schichte 4a bzw. 4b bezeichnet, wobei die jeweilige Ausrichtung der Momente für verschiedene Feldstärken durch gerichtete Pfeile an markanten Punkten A bis E veranschaulicht ist. Die gestrichelt eingezeichneten Pfeile betreffen dabei die Magnetisierungsrichtungen in der Schicht 4a, die bei der gewählten Aufsicht jeweils durch die Schicht 4b verdeckt ist. Dabei ist auch der für die Darstellung der 1 angenommene Fall ersichtlich (Punkt C), dass die Magnetisierungen M1 und M2 der zwei ferromagnetischen Schichten 4a und 4b der Messelektrode 4 bei fehlendem äußeren Magnetfeld H zumindest annähernd antiparallel zueinander ausgerichtet sind. Dabei liegen die Magnetisierungsrichtungen jeweils in der Ebene der jeweiligen Schicht. In der 1 sind für den gezeigten Querschnitt diese Richtungen senkrecht aus der bzw. in die Zeichnungsebene durch die hierfür üblichen Zeichen ⊗ und ⊙ veranschaulicht. Dieser Zustand stellt sich remanent nach einer magnetischen Sättigung des Schichtenteilsystems 4 in einem externen Magnetfeld und anschließender Magnetfeldreduktion auf Null ein.
  • Außerdem sind in dem Diagramm der 2 die Sättigungsmagnetisierungen dieser Schichten 4a und 4b oberhalb einer zu ihrer Sättigung ausreichend starken Magnetfeldstärke H mit Ms1 bzw. Ms2 bezeichnet (Punkt A). Allgemein sei der Sättigungsmagnetisierung die Größe Ms zugeordnet mit Ms = M1 + M2.
  • Wie erwähnt, soll sich erfindungsgemäß ein Nettomoment der Magnetisierung der mit dem weichmagnetischen Schichtenteilsystem gebildeten Messelektrode 4 von zumindest annähernd Null ergeben Ein angestrebter Wert von exakt Null des Netto moments bei fehlendem äußeren Magnetfeld lässt sich kaum konkret einstellen, so dass erfindungsgemäß auch geringfügige Abweichungen der Magnetisierungen in den Begriff „zumindest annähernd Null” mit einbegriffen sein sollen und in der Praxis auch ausreichen, um zu einem annähernd linearen Verlauf der Magnetisierungskurve zu gelangen. Hierfür ist ausreichend, wenn die folgende Beziehung eingehalten ist: (Ms1·t1 – Ms2·t2)/(Ms1·t1 + Ms2·t2) ≤ 0,05.
  • Betrachtet werden die ferromagnetischen Schichten 4a und 4b, die eine Dicke ist t1 bzw. t2 besitzen. Die beiden Schichten sind antiferromagnetisch über die Zwischenschicht 4c z. B. mit der Dicke t3 gekoppelt, wobei die Kopplungsstärke mit Jaf bezeichnet ist. Im Falle eines ausbalancierten AAF gilt dann: Ms1·t1 ≅ Ms2·t2 (Gl. 1)
  • Wie dem Kurvenverlauf des Diagramms zu entnehmen ist, hat eine Reduktion des Feldes H vom Bereich/Wert der positiven Sättigungsfeldstärke Hs zur Folge, dass die magnetischen Momente der ferromagnetischen Schichten 4a und 4b sich kontinuierlich drehen, wodurch eine lineare Abhängigkeit der Magnetisierung Mx des gesamten AAF als eine Funktion des magnetischen Feldes zu beobachten ist. Dabei ist zu betonen, dass dieses Mx(H)-Verhalten praktisch isotropisch ist; d. h., es besteht praktisch keine Abhängigkeit von der Richtung des angelegten magnetischen Feldes noch bedarf es irgendeiner Anisotropie in den magnetischen Lagen bzw. Schichten, die den ausbalancierten AAF bilden. Generell sollte die Anisotropie der ferromagnetischen Schichten 4a, 4b der Messelektrode 4 höchstens 0,8 kA/m, vorzugsweise auf höchstens 0,5 kA/m, betragen. Mit einem solchen geringen Wert ist auf alle Fälle das geforderte praktisch isotrope Verhalten zu gewährleisten. Für das Sättigungsfeld eines solchen AAF ergibt sich die folgende Beziehung: Hs ≅ –4Jaf/(Ms1·t1 + Ms2·t2) (Gl. 2)
  • Im Fall, dass Ms1 = Ms2 = Ms und t1 = t2 = t gewählt werden, lässt sich Gl. 2 folgendermaßen schreiben: Hs = –2Jaf/Ms·t (Gl. 3)
  • Es ergibt sich dann der in 2 gezeigte Kurvenverlauf, aus dem ersichtlich ist, dass die Komponente der Magnetisierung längs des angelegten Feldes praktisch linear mit dem Feld zwischen den Sättigungsfeldstärkewerten Hs und –Hs für jede der ferromagnetischen Schichten 4a bzw. 4b des ausbalancierten AAF variiert.
  • Damit ein derartiger ausbalancierter AAF als weichmagnetische Elektrode in einem XMR-Mehrschichtensystem verwendet werden kann, sollte das Sättigungsmagnetfeld Hs verhältnismäßig klein sein und vorzugsweise in der Größenordnung von höchstens 100 kA/m, vorzugsweise von höchstens 20 kA/m liegen. Um einer entsprechenden Forderung zu genügen, sollte die antiferromagnetische Kopplungsstärke Jaf und/oder die Dicke t1 bzw. t2 der ferromagnetischen Elektrodenschichten 4a und 4b verhältnismäßig klein gehalten werden, wie aus Gl. 3 abzuleiten ist. Als Maßnahmen, eine kleine antiferromagnetische Kopplungsstärke Jaf zu erreichen, können vorgesehen werden:
    • (a) Geeignete Wahl der Materialien für die ferromagnetischen Elektrodenschichten 4a und 4b und/oder die nicht-magnetische Kopplungsschicht 4c der weichmagnetischen Elektrode 4.
    • (b) Geeignete Wahl der Dicke t3 der nicht-magnetischen Zwischenschicht 4c.
    • (c) Ausbildung von Defekten in der nicht-magnetischen Zwischenschicht 4c nach an sich bekannten Verfahren.
  • Die vorstehenden Maßnahmen (a) bis (c) können dabei einzeln oder in Kombination ausgeführt werden. Bei der insbesondere von der Dicke der Kopplungsschicht 4c und dem für sie gewählten Material abhängigen Kopplung zwischen den beiden ferromagnetischen Schichten 4a und 4b kann es sich auch um eine bekannte Streufeldkopplung handeln.
  • Für die ferromagnetischen Schichten 4a und 4b der Messelektrode 4 kommen vorteilhaft 2- oder höherkomponentige Co-Fe-Legierungen in Frage. So kann bevorzugt eine Co-Fe-X-Legierung vorgesehen werden, wobei für die X-Komponente min destens eines der Elemente aus der Gruppe Ni, B, Si, Mn, Nb, Zr, Mo gewählt wird. Insbesondere können als weitere Komponente X sogenannte Glasbildner (Si, B) zulegiert sein. In Anlehnung an ein bekanntes Mehrschichtenteilsystem (vgl. „Appl. Phys. Lett.”, Vol. 85, No..11, Sept. 2004, Seiten 2020 bis 2022) wurde als ein konkretes Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 für ein ausbalanciertes AAF-Schichtenteilsystem 4 als weichmagnetischer Elektrode mit geringer antiferromagnetischer Kopplung der folgende Aufbau gewählt.
    Co60Fe20B20/Ru (1,1 nm)/Co60Fe20B20.
  • Für eine Dicke t1 = t2 von 6,0 nm der ferromagnetischen Schichten 4a und 4b aus der amorphen Co60Fe20B20-Legierung wird ein Sättigungsmagnetfeld Hs erhalten, das ungefähr bei 10 kA/m liegt. Dies ist aus der zugehörigen Magnetisierungskurve des Diagramms der 3 ersichtlich. In dem Diagramm der 3 ist die in Ordinatenrichtung aufgetragene Magnetisierung M in willkürlichen Einheiten angegeben, während die Stärke eines angelegten äußeren Magnetfeldes in Abszissenrichtung in kA/m gemessen ist. Die konkrete Struktur des hier zugrunde gelegten Schichtenteilsystems war dabei mit den in den Klammern angegebenen Dicken:
    SiO2/Ta (5,0 nm)/Al2O3 (0,2 nm)/Co60Fe20B20 (6,0 nm)/Ru (1,1 nm)/Co60Fe20B20 (6,0 nm)/Ta (10,0 nm).
  • Weitere Beispiele eines konkreten Schichtenteilsystems für eine weichmagnetische Messelektrode 4 sind:
    CoFe (3,0 nm)/CoFeB (1,0 nm)/Ru (1,1 nm)/CoFeB (1,0 nm)/CoFe (3,0 nm),
    CoFe (3,0 nm)/Ru (1,1 nm)/CoFeB (4,0 nm), CoFeB (4,0 nm)/Ru (1,1 nm)/CoFe (3,0 nm)
    oder
    CoFe (4,0 nm)/Ru (1,1 nm)/CoFe (4,0 nm).
  • Dabei dient eine zur Ru-Zwischenschicht 4c benachbarte dünne CoFeB-Schicht insbesondere zu einer Reduktion der Kopplungsstärke Jaf. Die CoFe-Schichten sind polykristallin, während die CoFeB-Schichten in Abhängigkeit von dem B-Anteil in der Legierung amorph oder polykristallin sind.
  • Ein Beispiel für eine antiferromagnetische Kopplung über Streufluss ist bei dem Schichtenteilsystem
    CoFe (3,0 nm)/Ta (2,0 nm)/CoFe (3,0 nm)
    gegeben.
  • Generell ist bei den erfindungsgemäßen Schichtenteilsystemen zu berücksichtigen, dass der Wert von Hs die Empfindlichkeit des Systems bestimmt, welche dem Gradienten der R(H)-Kurve entspricht. D. h., kleinere Hs-Werte führen zu größerer Empfindlichkeit, was gleichbedeutend mit einer größeren Änderung des Widerstandes pro Einheit (A/m) des angelegten äußeren Magnetfeldes H ist.
  • Der ausbalancierte AAF der weichmagnetischen Messelektrode 4 kann kombiniert werden mit einem AAF mit Austauschvormagnetisierung als Referenzelektrode 3, wie in 1 angedeutet ist. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, für die Referenzelektrode eine einzelne Schicht aus ferromagnetischem Material hinreichender magnetischer Härte vorzusehen, die bevorzugt mit einer antiferromagnetischen Zusatzschicht 3d versehen ist.
  • Entsprechende Verhältnisse sind an Hand der einzelnen Kurven der schematischen 4 ersichtlich. Dabei zeigt 4a die bereits zu 2 erläuterte Magnetisierungskurve eines ausbalancierten AAF als weichmagnetischer Messelektrode. Wird stattdessen eine austauschvormagnetisierte ferromagnetische Einzelschicht vorgesehen, so ergibt sich der in 4b angedeutete Kurvenverlauf. HEX ist dabei das Austauschfeld. Kombiniert man diese austauschvormagnetisierte Einzelschicht als hartmagnetische Referenzelektrode mit einem erfindungsgemäß ausgeführten ausbalancierten AAF als weichmagnetischer Messelektrode, so wird für ein solches XMR-Mehrschichtensystem, beispielsweise ein GMR- oder TMR-Mehrschichtensystem, die aus 4c entnehmbare Magnetisierungsschleife erhalten. Die dazugehörige Magnetowiderstandskurve ist in 4d wiedergegeben. Aus dieser Kurve ist der lineare Verlauf der R(H)-Kurve zwischen den Sättigungsfeldstärken Hs und –Hs ersichtlich.
  • Bei den vorstehen angesprochenen Ausführungsbeispielen wurde davon ausgegangen, dass das erfindungsgemäße Mehrschichtensystem bei Einrichtungen zum Einsatz kommt, die ein externes Magnetfeld mit beliebig vorgebbarer Richtung in Bezug auf die Referenzelektrode voraussetzen. Das Mehrschichtensystem nach der Erfindung ist zwar besonders für derartige Einrichtungen geeignet, jedoch nicht auf einen entsprechenden Einsatz beschränkt. Selbstverständlich ist es auch für Anwendungen mit vorgegebener, insbesondere senkrechter Richtung eines externen Magnetfeldes bezüglich der Referenzelektrode einsetzbar.

Claims (9)

  1. Magnetoresistives Mehrschichtensystem (2) vom Spin Valve-Typ mit XMR-Effekt, umfassend – ein erstes Schichtenteilsystem als magnetisch weichere Messelektrode (4), – ein zweites Schichtenteilsystem als magnetisch vergleichsweise härtere Referenzelektrode (3), – mindestens eine die Messelektrode (4) von der Referenzelektrode (3) zumindest weitgehend entkoppelnde Entkopplungsschicht (5) aus nicht-magnetischem Material, wobei die Messelektrode (4) wenigstens zwei Schichten (4a, 4b) aus ferromagnetischem Material aufweist, die über mindestens eine dazwischen befindliche Kopplungsschicht (4c) aus nicht-magnetischem Material antiferromagnetisch gekoppelt sind und deren Magnetisierungsrichtungen (M1, M2) in einem äußeren Magnetfeld (H) im Gegensatz zu der Referenzelektrode veränderbar sind, und wobei die Magnetisierungen (M1, M2) in den zwei ferromagnetischen Schichten (4a, 4b) der Messelektrode (4) bei fehlendem äußeren Magnetfeld (H) zueinander zumindest annähernd antiparallel, in der jeweiligen Schichtebene liegend ausgerichtet sind, wobei unter Berücksichtigung der Materialwahl und der Wahl der Dicken (t1) und (t2) für die ferromagnetischen Schichten (4a, 4b) der Messelektrode (4) ein solches Nettomoment der Magnetisierung des Messelektrode (4) eingestellt ist, so dass bei Sättigung in einem externen Magnetfeld (Hs) annähernd die Beziehungen gelten: Hs = –4Jaf/(Ms1t1 + Ms2t2) und Ms1t1 ≅ Ms2t2,mit Jaf als der antiferromagnetischen Kopplungsstärke, Ms1 und Ms2 als den Sättigungsmagnetisierungen der jeweiligen ferromagnetischen Schicht (4a bzw. 4b) der Messelektrode (4), wobei das magnetische Sättigungsfeld (HS) der Messelektrode höchstens 20 kA/m beträgt und eine Anisotropie in den ferromagnetischen Schichten (4a, 4b) der Messelektrode (4) auf höchstens 0,5 kA/m eingestellt ist und die Sättigungsmagneti sierungen (Ms1, Ms2) und die Dicken (t1, t2) der ferromagnetischen Schichten (4a, 4b) der Messelektrode (4) so gewählt sind, dass folgende Beziehung gilt: (Ms1t1 – Ms2t2)/(Ms1t1 + Ms2t2) ≤ 0,05.
  2. Mehrschichtensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetisierungen (M1, M2) der ferromagnetischen Schichten (4a, 4b) der Messelektrode (4) bei Sättigung in einem externen Magnetfeld (Hs) in dieselbe Richtung weisen.
  3. Mehrschichtensystem nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die ferromagnetischen Schichten (4a, 4b) der Messelektrode (4) eine Co-Fe-Legierung vorgesehen ist.
  4. Mehrschichtensystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die ferromagnetischen Schichten (4a, 4b) der Messelektrode (4) eine Co-Fe-X-Legierung vorgesehen ist, wobei für die X-Komponente mindestens eines der Elemente aus der Gruppe Ni, B, Si, Mn, Nb, Zr, Mo gewählt ist.
  5. Mehrschichtensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messelektrode (4) durch mehrere aufeinander liegende Einzelschichten gebildet ist.
  6. Mehrschichtensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelschichten aus verschiedenem Material bestehen.
  7. Mehrschichtensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine die Referenzelektrode (3) bildende ferromagnetische Einzelschicht.
  8. Mehrschichtensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzelektrode (3) eine antiferromagnetische Zusatzschicht (3d) aufweist.
  9. Verwendung eines Mehrschichtensystems nach einem der vorangehenden Ansprüche als Teil eines magnetoresistiven Sensorelementes.
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