DE19631900A1 - Verfahren zur Anpassung eines Spulenresonators eines Magnetresonanzgerätes - Google Patents

Verfahren zur Anpassung eines Spulenresonators eines Magnetresonanzgerätes

Info

Publication number
DE19631900A1
DE19631900A1 DE1996131900 DE19631900A DE19631900A1 DE 19631900 A1 DE19631900 A1 DE 19631900A1 DE 1996131900 DE1996131900 DE 1996131900 DE 19631900 A DE19631900 A DE 19631900A DE 19631900 A1 DE19631900 A1 DE 19631900A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
magnetic resonance
frequency
coil resonator
reflection factor
coil
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE1996131900
Other languages
English (en)
Inventor
Klaus Dipl Ing Mueglich
Karsten Dr Wicklow
Robert Dipl Ing Wirth
Andreas Bauer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DE1996131900 priority Critical patent/DE19631900A1/de
Publication of DE19631900A1 publication Critical patent/DE19631900A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R33/00Arrangements or instruments for measuring magnetic variables
    • G01R33/20Arrangements or instruments for measuring magnetic variables involving magnetic resonance
    • G01R33/28Details of apparatus provided for in groups G01R33/44 - G01R33/64
    • G01R33/32Excitation or detection systems, e.g. using radio frequency signals
    • G01R33/36Electrical details, e.g. matching or coupling of the coil to the receiver
    • G01R33/3628Tuning/matching of the transmit/receive coil

Description

Bei der Kernspintomographie mit einem Magnetresonanzgerät werden die Signale, die zur Bildrekonstruktion herangezogen werden, durch das unterschiedliche zeitliche Verhalten (Relaxationszeit) der in einem äußeren statischen Magnetfeld ausgerichteten und durch ein Hochfrequenzsignal angeregten Atomkerne ermittelt. Für die bildgebende Kernspintomographie werden dazu vorrangig Wasserstoff-Protonen untersucht. Was­ serstoff ist das häufigste Element im menschlichen Körper und in Bezug auf die Magnetresonanz das empfindlichste. Die Kern­ spintomographie beschränkt sich aber nicht nur auf die kon­ ventionelle Schnittbildtechnik, sondern sie bietet auch die Möglichkeit der Kernresonanz-Spektroskopie, d. h. die Konzen­ trationsbestimmung chemischer Verbindungen. Durch die Unter­ suchung verschiedener Atomkerne, wie ³¹P, ²¹F, ¹³C, erhält man einen nicht-invasiven Einblick in den menschlichen Stoffwech­ sel. Die Spektroskopie ist in der Regel mit zusätzlichem in­ strumentellen Aufwand verbunden, da das Meßsystem hierfür mit anderen Frequenzen als bei der Bildgebung betrieben werden muß. Zudem ist der Nachweis der Atomkerne ³¹P, ²¹F, ¹³C auf­ grund der geringen Signale schwieriger. Zum Empfang dieser Signale werden daher Oberflächenspulen eingesetzt.
Eine zentrale Stellung im Meßsystem eines Magnetresonanzgerä­ tes nehmen daher die Spulensysteme ein, die einerseits die zu untersuchenden Atomkerne anregen und andererseits die Kernre­ sonanzsignale empfangen. Als Sende- und Empfangsspulen können sie als HF-Antenne direkt am zu untersuchenden Körperteil po­ sitioniert werden. Die resistive und kapazitive Belastung ei­ nes solchen Spulensystemes ist abhängig vom Untersuchungsob­ jekt. Vor der eigentlichen Untersuchung ist deshalb eine Im­ pedanzanpassung des durch das Untersuchungsobjekt belasteten Spulenresonators an einen HF-Generator nötig, um die Energie so verlustlos wie möglich zu übertragen. Diese Anpassung er­ folgt durch ein Anpaßnetzwerk mit einer seriellen und einer parallelen Kapazität (Cs, Cp).
Ein Ersatzschaltbild eines solchen Systems ist in der Fig. 1 dargestellt. Hierbei ist der HF-Generator mit dem Bezugszei­ chen 1 gekennzeichnet. Im Ausführungsbeispiel hat dieser HF- Generator 1 einen Innenwiderstand 2 von z. B. 50 Ohm. Über ei­ ne Leitung 3 mit einer Impedanz Z von 50 Ohm und ein Anpaß­ netzwerk 4 mit einem seriellen Kondensator (Cs) 5 und einem parallelen Kondensator (Cp) 7 wird die Energie in den Spulen­ resonator 7 eingekoppelt. Bei den Anpaßkapazitäten (serieller Kondensator 5 und paralleler Kondensator 6) handelt es sich beispielsweise um Drehkondensatoren, deren Kapazität zur An­ passung veränderbar ist. Als Maß für die Anpassung wird der komplexe Reflexionsfaktor r, d. h. das Verhältnis von reflek­ tierter und vorlaufender Welle des Sende-/Empfangssystem be­ stimmt. Bisher wurde für den Anpaßprozeß nur der Betrag des Reflexionsfaktors r ausgewertet, durch den der Anwender nur wenig Information über die Drehrichtung, d. h. die Vergröße­ rung oder Verkleinerung der Anpaßkapazitäten erhält. Der Re­ flexionsfaktor (0 < |r| < 1) wurde bisher als analoger Span­ nungswert mit dem Spannungsbereich von 0 bis 10 V ausgelesen. Ziel der Anpassung ist es, durch die Justage der Anpaßkapazi­ täten diese Spannung auf einen möglichst kleinen Wert ein zu­ stellen (z. B. U < 1 V), was mit einem Reflexionsfaktor |r| < 10% gleichbedeutend ist. Das manuelle Anpaßverfahren läuft hierzu wie folgt ab:
Zuerst erfolgt eine Verstellung des seriellen Kondensators 5 hinsichtlich einer Verringerung des Reflexionsfaktors r auf ein vorläufiges Minimum. Anschließend wird die Kapazität des parallelen Kondensators 6 hinsichtlich der Reduzierung des Reflexionsfaktors r bis zu einem weiteren Minimum verändert. Dieser Prozeß wird itterativ solange wiederholt, bis der ge­ wünschte Minimalwert des Reflexionsfaktors r erreicht wird. Dieses Vorgehen ist dann besonders schwierig, wenn sich der Reflexionsfaktor r bei der Abstimmung der Kondensatoren 5, 6 nur geringfügig ändert. Ein derartiger Anpaßprozeß dauert mehrere Minuten, was insbesondere für ein lebendes Untersu­ chungsobjekt unangenehm ist, da sich dieses während dieser Zeit und auch während der eigentlichen Untersuchung möglichst nicht bewegen darf.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Magnetresonanzgerät und insbesondere ein Verfahren zur Anpassung einer HF-Antenne an eine HF-Generator derart auszuführen, daß eine schnelle und unkomplizierte Anpassung möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach dem Patentanspruch 1 und ein Gerät nach dem Gegenstand des Pa­ tentanspruches 6 gelöst.
Vorteil der Erfindung ist, daß der mit einem Frequenzband er­ mittelte Reflexionsfaktor r des Spulenresonators bzw. der HF- Antenne als Ortskurve in einem Smith-Diagramm angezeigt wird und daß eine Verstellung der Anpaßelemente durch eine Verän­ derung der Ortskurve angezeigt wird. Es ist somit eine sehr schnelle manuelle Anpassung des Spulenresonators bzw. der HF- Antenne an den HF-Generator möglich.
Es ist vorteilhaft, wenn die interessierende Magnetresonanz­ frequenz als Mittenfrequenz des Frequenzbandes ausgewählt wird, wenn mehrere Ortskurven für mehrere Magnetresonanzfre­ quenzen gleichzeitig ermittelt und dargestellt werden und wenn der Reflexionsfaktor r der interessierenden Magnetreso­ nanzfrequenz besonders gekennzeichnet wird. Es ist somit eine Anpassung des Spulenresonators und damit der HF-Antenne an den HF-Generator für mehrere Frequenzen auf einfache Weise möglich.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispie­ les anhand der Zeichnungen in Verbindung mit den Unteransprü­ chen.
Es zeigt
Fig. 1 ein Ersatzschaltbild eines Spulenresonators mit Anpaßnetzwerk und HF-Generator eines Ma­ gnetresonanzgerätes,
Fig. 2 Ortskurven einer Spektroskopiespule bei un­ terschiedlicher Last,
Fig. 3 Ortskurven der Spektroskopiespule bei verän­ derter Kapazität des parallelen Kondensators und bei konstanter Kapazität des seriellen Kondensators,
Fig. 4 Ortskurven der Spektroskopiespule bei verän­ derter Kapazität des seriellen Kondensators bei konstanter Kapazität des parallelen Kon­ densators,
Fig. 5 ein Magnetresonanzgerät in prinzipieller Darstellung,
Fig. 6 einen Meßaufnehmer,
Fig. 7 Befehlsdiagramm für den Anpaßprozeß
Fig. 8 ein Anpaßmenü bei aktiver Messung der Ortskurve für die Protonenfrequenz,
Fig. 9 ein Anpaßmenü bei aktiver Messung der Ortskurve für Phosphorfrequenz,
Fig. 10 eine Anpaßpulssequenz (vorlaufende Welle) und
Fig. 11 eine Anpaßpulssequenz (rücklaufende Welle).
Damit die maximale Wirkleistung von dem Spulenresonator 7 aufgenommen bzw. ausgesendet werden kann, ist eine Leistungs­ anpassung zwischen dem HF-Generator 1 und dem Spulenresonator 7 notwendig. Um diese Leistungsanpassung optimal zu gestal­ ten, ist ein Anpaßnetzwerk 4 vorgesehen, so daß der durch ein Untersuchungsobjekt (Patient) belastete Spulenresonator 7 für eine vorgegebene Magnetresonanzfrequenz auf den reellen Wi­ derstandswert des HF-Generators 1 abgestimmt werden kann. Zur Dimensionierung derartiger Anpaßnetzwerke 4 wird in der HF- Technik die Darstellung der Impedanz Z in der Reflexionsfak­ torebene (Smith-Diagramm) verwendet. Es handelt sich hierbei um eine konforme Abbildung der rechten Impedanz-Halbebene, für die folgende Abbildungsvorschrift gilt:
Die Geraden konstanter Real- bzw. Imaginärteile der komplexen Impedanz Z werden dabei auf Kreisbögen bzw. Kreise abgebil­ det. Im Smith-Diagramm wird also der Wert der normierten Im­ pedanz Z dargestellt. Der Betrag und die Phase des Refle­ xionsfaktors r können bezüglich des Diagramm-Mittelpunktes abgelesen werden. Nimmt der Reflexionsfaktor r den Wert Null an, so wird die gewünschte Impedanz-Anpassung des Spulenreso­ nators 7 erhalten. Der Impedanzwert liegt dann im Mittelpunkt (Anpaßpunkt) des Smith-Diagramms. Da die Impedanz Z in der Bezugsebene nicht direkt meßbar ist, wird über die Auswertung der komplexen Spannungswerte der hin- und rücklaufenden Wel­ le, die durch die Wellengröße a, b repräsentiert werden, der Reflexionsfaktor r bestimmt. Die Leitung 3 mit dem Leitungs­ wellenwiderstand von 50 Ohm bewirkt lediglich eine Phasenver­ schiebung der Impedanz Z bzw. des Reflexionsfaktors r. Der Betrag des Reflexionsfaktors |r|, der als Maß der Anpassung betrachtet werden kann, bleibt unverändert. Um das Verhalten der Anpaßschaltung genau beurteilen zu können, wird die Orts­ kurve, d. h. der Verlauf des Impedanzwertes Z bzw. des Refle­ xionsfaktors r als Funktion der Frequenz im Smith-Diagramm als Abbildung dargestellt. Diese Ortskurven sind in der Regel kreis- bzw. schleifenförmig ausgebildet.
In der Fig. 2 sind beispielsweise Ortskurven eines Spulenreso­ nators 7 bei unterschiedlicher Last dargestellt. Die Fre­ quenzbreite beträgt hierbei beispielsweise 15 MHz bei einer Mittenfrequenz von 25,75 MHz. Die größere Anpaßschleife 8 er­ gibt sich beispielsweise bei einem gering und die kleinere Anpaßschleife 9 beispielsweise bei einem stärker belasteten Spulenresonator 7. Die Kapazitätswerte der Kondensatoren 5 und 6 sind in dieser Darstellung unverändert.
In der Fig. 3 ist die Veränderung bzw. die Verschiebung der Ortskurve bei Variation der Kapazität des parallelen Konden­ sators 6 bei konstanter Kapazität des seriellen Kondensators 5 gezeigt. Es ist erkennbar, daß eine Veränderung der Kapazi­ tät des parallelen Kondensators 6 zu einer Verschiebung der Impedanzwerte entlang der Ortskurve führt. Bei unterschiedli­ chen Kapazitätswerten des parallelen Kondensators 6 wird der gleiche Impedanzwert bei unterschiedlichen Frequenzen er­ reicht. Eine Änderung der Kapazität des parallelen Kondensa­ tors 6 führt somit zu einer Frequenzverschiebung der Impe­ danzkurve im Smith-Diagramm. Eine Vergrößerung der Kapazität bewirkt eine Verschiebung entgegen und eine Verkleinerung der Kapazität einer Verschiebung im Uhrzeigersinn.
In der Fig. 4 ist eine Verschiebung der Ortskurve bei Variati­ on der Kapazität des seriellen Kondensators 5 bei konstanter Kapazität des parallelen Kondensators 6 gezeigt. Die Ortskur­ ve ist hierbei im Frequenzbereich fres ± Δf mit fres = 25,7 MHz und Δf = 500 kHz (Span = 1 MHz) dargestellt, wobei fres die Resonanzfrequenz des Spulenresonators 7 darstellt. Dieser Im­ pedanzwert ist in der Fig. 4, durch den mit den Bezugszeichen 10 gekennzeichneten Kreis dargestellt. Eine Änderung der Ka­ pazität des seriellen Kondensators 5 führt zu einer Verlage­ rung hinsichtlich einer Aufweitung bzw. einer Verengung des schleifenförmigen Kurvenverlaufs der Ortskurve. Durch Verän­ dern der Kapazität des seriellen Kondensators 5 kann der Spu­ lenresonator 7 somit hinsichtlich der Impedanz Z und durch Verändern der Kapazität des parallelen Kondensators 6 auf die gewünschte Resonanzfrequenz abgestimmt werden.
Die Abstimmung des beispielsweise durch einen Wechsel eines Patienten verstimmten Spulenresonator 7 kann mit Hilfe der graphischen Darstellung der Impedanz-Ortskurve im Smith- Diagramm durch die nachfolgenden Verfahrensschritte vorgenom­ men werden:
1. Impedanzanpassung
Die Kapazität des seriellen Kondensators 7 kann nahezu unab­ hängig von der momentanen Einstellung so eingestellt werden, daß die Ortskurve durch den Mittelpunkt des Smith-Diagramms verläuft. Es wird somit eine Anpassung bei einer Frequenz, die in der Regel nicht der gewünschten Resonanzfrequenz des Spulenresonators 7 entspricht, erreicht.
2. Frequenzanpassung
Durch anschließende Veränderung der Kapazität des parallelen Kondensators 7 wird die Anpassung für die gewünschte Reso­ nanzfrequenz erreicht. Bei korrekter Veränderung der Kapazi­ tät, d. h. bei einem Drehkondensator in Abhängigkeit von der korrekten Drehrichtung im oder gegen den Uhrzeigersinn, wird die Markierung der Resonanzfrequenz in den Anpaßpunkt 11 ge­ dreht und somit das System abgestimmt.
Nur für sehr kleine Einstellungen des Reflexionsfaktors (|r| < 3%) ist eine eventuelle Nachjustierung notwendig.
Durch die Auswertung des Reflexionsfaktors r nach Betrag und Phase im Smith-Diagramm ist es möglich, den Spulenresonators 7 in nur zwei Schritten anzupassen. Durch die graphische Dar­ stellung auf einer Anzeigevorrichtung ist nicht zuletzt eine Feinabstimmung nahe des Anpaßpunktes 11 möglich. Die Reduzie­ rung des Reflexionsfaktores r unter 3% kann ohne Mühe er­ reicht werden. Die benötigte Zeit für den Anpaßprozeß mit Hilfe des Smith-Diagrammes liegt bei ca. 10-20 sek.
In der Fig. 5 ist ein Übersichtsplan einer Rechnerstruktur und des HF-Systemes eines Magnetresonanzgerätes gezeigt. Hierbei stellt ein Hauptsteuerrechner 12 zunächst die Verbindung von Anlagenrechner 13 und den anderen peripheren Hardwarekompo­ nenten über ein Ein-/Ausgabe-Interface 14 her. Diese Hardwa­ rekomponenten sind im wesentlichen:
  • - Eine HF-Kleinsignalsteuerung 15 zur Generierung der HF- Pulssequenzen zur Anregung der Atomkerne,
  • - eine Gradientensteuerung 16 zur Generierung der Gradienten­ sequenzen,
  • - eine Magnetresonanz-Signaldatenerfassung 17 zur Aufnahme und Weiterleitung der Magnetresonanz-Signaldaten an einen Bildrechner 18 bzw. an den Hauptsteuerrechner 12,
  • - ein HF-Stellgrößenrechner 19, der den Hauptsteuerrechner 12 mit der Hardware (Plasmadisplay, Motoren- und Varactor- Steuerung für die automatisch abstimmbaren Spulen, Pneumo­ schalter zur Einstellung des HF-Pfades, Patientenliege, Meßaufnehmer, Sende-/Empfangsweiche), in der Meßkabine 20 verbindet. Diese Hardware wird vor der eigentlichen Magnet­ resonanz-Messung eingestellt, wobei die Datenübertragung zum HF-Stellgrößenrechner 19 und den weiteren Hardwarekom­ ponenten über Lichtwellenleiter erfolgt, um Störungen, die durch die HF-Signale und durch das Magnetfeld erzeugt wer­ den, zu vermeiden und
  • - ein Systemüberwachungsrechner 21, der die Magnetelektronik der auf das Untersuchungsobjekt eingestrahlten HF-Leistung des Gradienten-/Shimsystems und der Klimaanlage überwacht.
Nach dem Systemstart der Magnetresonanzanlage ist der Haupt­ steuerrechner 12 verantwortlich für das Laden und Starten der Systemsoftware dieser einzelnen Komponenten. Anschließend übernimmt er die folgenden Funktionen:
  • - Überwachung der peripheren Hardware-Komponenten,
  • - Steuerung der Bedienoberfläche in der Meßkabine 20 (Plasma­ display 22), wozu unter anderem auch neben der Patienten­ liegesteuerung auch die Benutzoberfläche für das manuelle Anpaßverfahren zählen,
  • - Anpaßalgorithmen für die automatisch abstimmbaren Spulen,
  • - aktive Shimmung,
  • - Ermittlung der exakten Resonanzfrequenz und der exakten Amplitude des die Atomkerne anregenden HF-Signals,
  • - Laden der Sequenzdaten für die HF-Kleinsignalsteuerung 15, Gradientensteuerung 16 und Magnetresonanz -Signaldatener­ fassung 17 und
  • - Starten des Magnetresonanz-Prozesses.
Da dieser Prozeß sehr zeitkritisch ist, erfolgt die Koordi­ nierung auch durch direkte Datenübertragung zwischen diesen drei Hardwarekomponenten.
Das für den Magnetresonanzprozeß benötigte Anregungssignal bzw. das für den Abstimmprozeß benötigte Anpaßsignal werden als eine Folge komplexer Zahlen vom Anlagenrechner 13 bereit­ gesellt und über den Hauptsteuerrechner 12 in die HF-Klein­ signalsteuerung 15 geladen. Der HF-Kleinsignalsteuerung 15 ist eine Einrichtung zur Erzeugung eines HF-Signales nachge­ schaltet. Das HF-Signal wird durch einen Leistungsverstärker 24 verstärkt und über eine Sende-/Empfangsweiche 25 dem Spu­ lenresonator 7 zugeführt. Für den Abstimmprozeß ist eine Ver­ stärkung des HF-Signales jedoch nicht notwendig, so daß auf eine Verstärkung verzichtet und das HF-Signal deshalb am Lei­ stungsverstärker 24 vorbeigeleitet werden kann. Das von dem Spulenresonator 7 ausgehende Signal wird über die Sende-/ Empfangsweiche 25 einem Meßwertaufnehmer 26 zugeführt, wo es von einem Vorverstärker verstärkt und von einem Demodulator in einen Real- und einen Imaginärteil aufgeteilt wird. Diese Signale werden über Tiefpaßfilter geführt, die alle Frequenz jenseits der halben Abtastfrequenz abschneiden, bevor sie von einem Analog-Digital-Umsetzer in eine rechnerverwertbare Fol­ ge von komplexen Zahlen an die Magnetresonanz-Signaldaten­ erfassung 17 weitergeleitet werden. Die aktiv schaltbare Sen­ de-/Empfangsweiche 25 sorgt dafür, daß während des anregenden HF-Signales der empfindliche Vorverstärkereingang vor der ho­ hen Pulsleistung geschützt wird und im Empfangsmodus dafür, daß das Magnetresonanzsignal möglichst ungedämpft zum Vorver­ stärker gelangt.
Um den Reflexionsfaktor r des angeschlossenen Spulenresona­ tors 7 nach Betrag und Phase ermitteln zu können, muß der komplexe Spannungswert der vorlaufenden Welle (also des un­ verstärkten Anpaßsignales selbst) sowie der komplexe Span­ nungswert der rücklaufenden Welle (reflektiertes Signal des Spulenresonators 7) bestimmt werden können. Hierzu wird im Meßwertaufnehmer 26, wie der Fig. 6 entnehmbar ist, über einen HF-Multiplexer 28 zwischen zwei Richtkopplern 29, 30 mit un­ terschiedlicher Kopplungsrichtung umgeschaltet. Der erste Richtkoppler 29 koppelt das HF-Anpaßsignal in Richtung eines Vorverstärkers 31 des Empfangspfades ein. Bei dieser Einstel­ lung des Meßwertaufnehmers 26 werden die komplexen Spannungs­ werte der vorlaufenden Welle erhalten. Der zweite Richtkopp­ ler 30 koppelt das HF-Anpaßsignal in Richtung der Sende-/ Empfangsweiche 25 ein. Ist die Sende-/Empfangsweiche 25 aktiv auf Empfang eingestellt, so gelangt das Anpaßsignal zu dem Spulenresonator 7, der dieses Anpaßsignal entsprechend des Anpassungsgrades mehr oder weniger stark reflektiert. Die rücklaufende Welle gelangt über die Sende-/Empfangsweiche 25 zum Vorverstärker 31 und kann somit ausgewertet werden. Das somit erhaltene Ausgangssignal der vor- und rücklaufenden Welle wird an den Hauptsteuerrechner 12 übertragen, der den Reflexionsfaktor r, wie eingangs bereits erläutert, berech­ net.
Zur Darstellung des Reflexionsfaktors r über einen bestimmten Frequenzbereich sind folgende Schritte notwendig:
  • 1. Einstellen des Meßwertaufnehmers 26 auf die vorlaufende Welle,
  • 2. Senden des Anpaßsignales und Bestimmung der komplexen Spannungswerte der vorlaufenden Welle,
  • 3. Einstellen des Meßwertaufnehmers 26 auf die rücklaufende Welle,
  • 4. Senden des Anpaßsignales und bestimmen der komplexen Spannungswerte der rücklaufenden Welle,
  • 5. Berechnen der Reflexionsfaktoren r und
  • 6. Senden der Daten an das Plasmadisplay 22.
Das Plasmadisplay 22, das in der Meßkabine 20 im Bereich der Magnetöffnung oberhalb der Patientenliege angeordnet ist, bietet dem Bediener eine menügesteuerte Benutzeroberfläche mit folgenden Funktionen:
  • - Steuerung der Patientenliege,
  • - Darstellung physiologischer Meßdaten des Patienten (EKG, Puls-/Atemfrequenz),
  • - Starten der vor der Magnetresonanzmessung notwendigen Ju­ stageprozesse (Frequenz- und Amplitudenbestimmung, Shim­ mung, automatisches Anpassen der Sende-/Empfangsspulen, wo­ bei hierbei auftretende Fehler als Meldungen auf dem Dis­ play erscheinen,
  • - Benutzeroberfläche für das manuelle Anpassen des Spulenre­ sonators 7 und
  • - Kalibriermenü für die Kalibrierung beispielsweise der Spek­ troskopiespulen.
Nach dem Aufrufen des Anpaßprozesses in einem entsprechenden Menü auf dem Plasmadisplay 22 läuft die in der Fig. 7 gezeigte Befehlsfolge zur Anpassung des Spulenresonators 7 ab. Die Ortskurve wird hierbei auf dem Plasmadisplay 22, beispiels­ weise einmal pro Sekunde, aktualisiert. Ist für die erste Re­ sonanzfrequenz, sofern es sich bei dem Spulenresonators 7 um einen doppeltresonanten Spulenresonator 7 handelt, die Anpas­ sung erzielt worden, so kann auf die zweite Resonanzfrequenz umgeschaltet werden. Der Hauptsteuerrechnung 12, dem dies mitgeteilt wird, startet dann den Anpaßprozeß für die zweite Resonanzfrequenz. Sobald der Spulenresonator 7 auch für die zweite Resonanzfrequenz angepaßt worden ist, kann der Benut­ zer über die Exit-Taste in das Hauptmenü zurückkehren und die gewünschten Messungen vornehmen.
In der Fig. 8 ist ein Anpaßmenü bei aktiver Messung der Orts­ kurve für die Protonenfrequenz (erste Resonanzfrequenz) und in der Fig. 9 für die Phosphorfrequenz (zweite Resonanzfre­ quenz) dargestellt.
Während des Anpaßprozesses können beispielsweise, wie sich aus den Fig. 10 und 11 ergibt, neben der Resonanzfrequenz fr noch fünf Frequenzen oberhalb und unterhalb von fr ausgewer­ tet werden. In der Fig. 10 ist beispielsweise die Anpaßpulsse­ quenz der vorlaufenden Welle dargestellt und in der Fig. 11 die Anpaßpulssequenz der rücklaufenden Welle. Die Frequenz­ schrittweite Δf ist so zu wählen, daß sich durch lineare In­ terpolation der einzelnen Reflexionsfaktorwerte r im Smith- Diagramm ein gleichmäßiger Kurvenverlauf ergibt. Die Größe bzw. der Durchmesser der kreisförmigen Ortskurve wird durch die Güte des Spulenresonators 7 bestimmt. Je größer die Güte, umso schneller wird die Resonanzschleife mit der Frequenz durchlaufen, d. h. umso kleiner ist die Frequenzschrittweite zu wählen. Für die Phosphorfrequenz, beispielsweise einer Spektroskopiespule wurde ein Δfp = 50 KHz und für das Proto­ nensystem, das die kleinere Güte besitzt, ein ΔfH = 100 KHz gewählt.
Im Rahmen der Erfindung kann auf dem Display nicht nur die Ortsfrequenz für eine Resonanzfrequenz, sondern auch für zwei oder mehrere Resonanzfrequenzen im Smith-Diagramm dargestellt werden.

Claims (7)

1. Verfahren zur Anpassung eines Spulenresonators (7) eines Magnetresonanzgerätes über ein Anpaßnetzwerk (4) mit Anpaß­ elementen (5, 6) an einen HF-Generator (1),
wobei das Magnetresonanzgerät eine Einrichtung (17) zum Ermitteln des Reflexionsfaktors (r) des Spulenresonators (7) und
eine Anzeigevorrichtung (22) für ein Smith-Diagramm aufweist und
wobei die Verfahrensschritte:
  • a) Ermitteln des Reflexionsfaktors (r) des Spulenresonators (7) über ein Frequenzband,
  • b) Anzeigen der aus den Reflexionsfaktoren (r) ermittelten Ortskurve in dem Smith-Diagramm und
  • c) Anzeigen der durch das Verändern der Anpaßelemente (5, 6) beeinflußten Ortskurve
ausgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Frequenzband die interessierende Frequenz als Mittenfrequenz hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Reflexionsfaktor (r) der interessierenden Frequenz besonders gekennzeichnet ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Ortskurven für mehrere Frequenzen ermittelt und angezeigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Ortskurven für mehrere Frequenzen gleichzeitig ermittelt werden.
6. Magnetresonanzgerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
DE1996131900 1996-08-07 1996-08-07 Verfahren zur Anpassung eines Spulenresonators eines Magnetresonanzgerätes Withdrawn DE19631900A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996131900 DE19631900A1 (de) 1996-08-07 1996-08-07 Verfahren zur Anpassung eines Spulenresonators eines Magnetresonanzgerätes

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996131900 DE19631900A1 (de) 1996-08-07 1996-08-07 Verfahren zur Anpassung eines Spulenresonators eines Magnetresonanzgerätes

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19631900A1 true DE19631900A1 (de) 1998-02-12

Family

ID=7802049

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1996131900 Withdrawn DE19631900A1 (de) 1996-08-07 1996-08-07 Verfahren zur Anpassung eines Spulenresonators eines Magnetresonanzgerätes

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19631900A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2781928A1 (de) * 2013-03-19 2014-09-24 Krohne AG Signalanalysator, insbesondere für kernmagnetische Durchflussmessgeräte

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4441754A1 (de) * 1993-12-21 1995-06-22 Siemens Ag Vorrichtung zur automatischen Impedanzanpassung einer HF-Sende- oder Empfangseinrichtung in einer Anlage zur Kernspintomographie und Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung
US5450011A (en) * 1992-05-07 1995-09-12 U.S. Philips Corporation Magnetic resonance apparatus having a wideband matching network

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5450011A (en) * 1992-05-07 1995-09-12 U.S. Philips Corporation Magnetic resonance apparatus having a wideband matching network
DE4441754A1 (de) * 1993-12-21 1995-06-22 Siemens Ag Vorrichtung zur automatischen Impedanzanpassung einer HF-Sende- oder Empfangseinrichtung in einer Anlage zur Kernspintomographie und Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Patents Abstracts of Japan, P-1765, 1994, Vol. 18, No. 356, JP 6-94819 A *

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2781928A1 (de) * 2013-03-19 2014-09-24 Krohne AG Signalanalysator, insbesondere für kernmagnetische Durchflussmessgeräte
CN104062614A (zh) * 2013-03-19 2014-09-24 克洛纳有限公司 尤其是用于核磁流量测量装置的信号分析仪
US9500728B2 (en) 2013-03-19 2016-11-22 Krohne Ag Signal analyzer for nuclear magnetic flowmeters
CN104062614B (zh) * 2013-03-19 2017-03-01 克洛纳有限公司 尤其是用于核磁流量测量装置的信号分析仪

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0186238B1 (de) Verfahren zur Erzeugung eines Bewegungssignals und Kernspintomograph für ein solches Verfahren
DE4436801B4 (de) MRI-Vorrichtung und Verfahren zur dynamischen Empfängerverstärkung
DE19750637B4 (de) Verfahren zur Messung und Kompensation von durch Wirbelströme induzierten sich örtlich und zeitlich ändernden Magnetfeldern
DE102008036496B4 (de) Verfahren zur Kalibrierung eines Magnetresonanzempfangskanals, Kalibrierungsdatenermittlungseinrichtung und Magnetresonanzanlage
DE19629890B4 (de) Magnetresonanz- Abbildungs- und Nachführsystem
DE102011083959B4 (de) Verfahren zur Ansteuerung eines Magnetresonanzsystems
DE102007023251B4 (de) Verfahren zur Steuerung eines Magnetresonanzsystems
EP0114405A2 (de) NMR-Diagnosevorrichtung
DE10041808A1 (de) Feldfrequenz-Sperrsystem für ein Magnetresonanzsystem
DE19631915A1 (de) Verschachtelte Magnetresonanz-Spektroskopie und -Abbildung mit dynamischer Veränderung von Erfassungsparametern
RU2606195C2 (ru) Система активных маркеров позиции для использования в устройстве мрт
KR910004654B1 (ko) 자기 공명 주사기용 rf주파수 자동 조정 방법
JPH04268801A (ja) 核スピン共鳴撮像装置のアンテナの整合方法
DE2921252A1 (de) Kernmagnetische resonanz-vorrichtung zur untersuchung einer scheibe eines koerpers
DE10226488A1 (de) MR-Anordnung mit unterschiedlich optimierten Hochfrequenzspulenarrays
DE2932001A1 (de) Geraet und verfahren zur untersuchung eines koerpers mittels gyromagnetischer resonanz
EP2942008A1 (de) Magnetresonanzvorrichtung mit einer bewegungserfassungseinheit sowie ein verfahren zu einer erfassung einer bewegung eines patienten während einer magnetresonanzuntersuchung
DE102016204620B4 (de) MR-Körperspule
DE3629356A1 (de) Abstimmschaltung fuer ein kernmagnetresonanz-sende- und empfangssystem
DE3605162A1 (de) Magnetresonanz-abbildungsgeraet
JP3524097B2 (ja) Mriスキャナのための周波数校正法
DE10338075A1 (de) Verfahren zur ortsaufgelösten Messung der B1-Feldverteilung bei MR-Messungen
DE3336694C2 (de) Kernspin- oder NMR-Darstellungseinrichtung
DE102017200446A1 (de) Korrektur eines MR-Sendesignals
EP0407878B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Kalibrieren einer Hochfrequenz-Feldstärke in einem Messraum eines Kernspintomographen

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8130 Withdrawal