DE19631659C1 - Fräsmaschine mit rotierendem Fräswerkzeug für gesteinsartige Materialien - Google Patents
Fräsmaschine mit rotierendem Fräswerkzeug für gesteinsartige MaterialienInfo
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- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28D—WORKING STONE OR STONE-LIKE MATERIALS
- B28D1/00—Working stone or stone-like materials, e.g. brick, concrete or glass, not provided for elsewhere; Machines, devices, tools therefor
- B28D1/18—Working stone or stone-like materials, e.g. brick, concrete or glass, not provided for elsewhere; Machines, devices, tools therefor by milling, e.g. channelling by means of milling tools
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Description
Die Erfindung betrifft eine rotierende Fräsmaschine zur Gesteinsbearbeitung,
insbesondere für Beton, Asphalt, Mauerwerk.
Derartige Maschinen dienen unter anderem dazu, Wände, Böden oder Fahrbahnen
abzufräsen oder Nuten einzufräsen.
Ein akzeptabler Fräsfortschritt insbesondere in härterem Material wie Beton wird
dabei nur unter Einsatz großer Maschinengewichte, hoher Antriebs- und Vorschub-
Leistung sowie mit starkem Rütteln der Maschinen und hohem Verschleiß der
Fräsmeißel erkauft.
Es wurde daher seit längerem versucht, eine Schlagwirkung in die Meißel zu bringen
ähnlich wie es beim Bohren mit dem Schlagbohrer oder dem Bohrhammer
verwirklicht wurde.
Bisher bekannte Lösungen arbeiten nicht mit einem wirklichen Schlag, sondern eher
mit einer schlagähnlichen Bewegung, in dem sie dem rotierenden Fräswerkzeug eine
höherfrequente exzentrische Bewegung überlagern. Dies ist zum Beispiel aus den
Patentschriften DE 33 01 671 C2, CH 672 659 A5 und DE 30 22 317 C2 bekannt.
Die hiermit erzielten, maximalen Geschwindigkeiten in Richtung des zu
bearbeitenden Materials liegen im Bereich von 1 m/s, kommen nur in einer
bestimmten Position während des Exzenterumlaufs vor und werden vom
mechanischen Ablauf her sofort wieder zurückgenommen, ergeben also keinen
wirklichen, zum Beispiel einem Bohrhammer vergleichbaren Schlag.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt dagegen bereits bei 6 bar Luftdruck eine
Geschwindigkeit von etwa 7 m/s, die ungebremst bis zum Aufschlag erzielt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorteile des direkten Schlages auch
bei Fräsmaschinen mit rotierendem Fräswerkzeug mit auf dem Umfang verteilten
Fräsmeißeln verwirklichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einige oder alle
Meißelspitzen eine Schlagwirkung induziert wird mit einem pneumatisch oder
hydraulisch angetriebenen Schlagsystem.
Gegenüber bisher bekannten Lösungen hat dies den Vorteil, daß über die Hydraulik
oder die Pneumatik die Schlagbewegung von der Drehachse und somit von der
gesamten Maschine entkoppelt wird und nur die einzelnen Schlagelemente im
rotierenden Fräswerkzeug hochfrequent beschleunigt werden müssen.
Die pneumatische Lösung wird als vorteilhafter angesehen. Sie erlaubt ein relativ
freies Fliegen und damit Schlagen in Schlagrichtung. Diese Antriebsart wird auch bei
den bekannten und erprobten Bohrhämmern genutzt, nur wird hier ein schlagender
Kolben zurückgesaugt bzw. vom Meißel zurückgeworfen und nicht auch von Druckluft
zurückbewegt wie in Anspruch 2 beschrieben.
Erfindungsgemäß steht das gesamte Innere des Fräsers unter erheblich höherem
Druck als der umgebende Luftdruck. Dadurch können keine Staubpartikel ins Innere
des Fräsers gelangen.
Gemäß Anspruch 3 wird der Kolben von Druckluft nur dann in seine
Ausgangsposition zurückgeworfen, wenn er vor Erreichen seiner äußeren Endlage
abgestoppt wird. Dieses Abstoppen wird nur durch Aufschlag auf das abzutragende
Material bewirkt. Das heißt, der Kolben arbeitet nur in dem Umfangsbereich, in dem
Material abgefräst, bzw. abgeschlagen werden soll. Gemäß Anspruch 12 stellen
dabei feststehende, nichtschlagende Meißel sicher, daß der Fräsvorschub nicht
höher wird als die schlagenden Meißel abtragen können und daß die schlagenden
Meißel in einer optimalen Kolbenposition aufschlagen, optimal in Bezug auf die Lage
der äußeren Antriebsluftöffnung(en). Außerdem werden die schlagenden Kolben
nicht mehr oder zumindest erheblich weniger mit Querkräften durch Räumarbeit
belastet.
Zusätzlich werden ein Schlagen der Kolben außerhalb des Materialeingriffs sowie
Druckluftverluste verhindert durch eine Druckluftzufuhr nur in einem begrenzten
Bereich auf dem Umfang gemäß den Ansprüchen 7 und 8.
Führt ein Kolben seinen letzte Schlagbewegung bei einem Umlauf aus und fliegt
dabei über die äußere Antriebsluftzuleitung hinaus, so staut sich die Luft im
verbleibenden, nun abgeschlossenen Raum und federt den Kolben ab.
Anspruch 16 beschreibt eine leicht axiale Versetzung der ansonsten in radialer Ebene
verlaufenden Längsbewegungsachse eines Meißels. Dies bewirkt bei Meißeln mit
Ringförmiger Schneide eine Rotation um die Längsachse und damit gleichmäßigeren
Verschleiß.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen bevorzugte
Ausführungsbeispiele mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen
dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 einen radialen Schnitt durch einen Fräser, wobei alle Meißel in dieser
Ebene liegen. Dies ist bei schmalen Schnittbreiten für Fugen auch
sinnvoll.
Fig. 2 wie Fig. 1, ohne feststehende Meißel, sowie Zylinder und Kolben als
Einsatzelement.
Fig. 3 wie Fig. 1, mit unterschiedlichen Meißeltypen und mit dem
abzutragenden Material.
Fig. 4 wie Fig. 2, mit acht schlagenden Meißeln.
Fig. 5 einen Schnitt durch eine Meißel-Kolben-Einheit, bei der Meißel und
Kolben getrennt sind.
Fig. 1 zeigt schematisch die Funktion einer möglichen, konstruktiven Lösung.
In der Achse 10 des Fräsers steht im Inneren 9 Druckluft an, die im Bereich 8 an das
Ringelement 5 gelangt. Das Ringelement besitzt Zuluftbohrungen 6 und Abluftnuten
7.
Die Zuluftbohrungen führen den Zylindern 11 auf der einen Seite Druckluft zu,
während auf der anderen Seite gleichzeitig die Abluftnut 7 ein Abströmen der Luft aus
dem Zylinder erlaubt. Auf diese Weise werden die Kolben 1 hin- und her
geschleudert und bewirken so den Meißelschlag. Der Kolben ist entweder eine
Einheit zusammen mit dem Meißel 2, Fig. 1 bis 4, oder er schlägt getrennt auf diesen
Fig. 5.
Fig. 1 und 3 zeigen weiterhin einen Kreis 14 für die äußerste Position der Meißel und
einen Kreis 13 für den Abstand zum Fräsgut 15, Fig. 3.
Die äußere Antriebsluftverbindung 3 zum Zylinder 11 liegt vor dem Ende des
Zylinders. Dadurch verschließt der Kolben 1 die Antriebsluftverbindung 3, wenn er zu
weit nach außen gelangt. Die Lage der Antriebsluftverbindung 3 sowie die gesamte
Konstruktion wird so gewählt, daß der Kolben 1 im Fräsbereich Kreis 13 noch
schlägt. Daher wird nur dann Schlag erzeugt, wenn der Meißel 2
in den Fräser gedrückt wird.
Zusätzlich kann über den Druckluftbereich 8 der Achse 10 der Umfangsbereich
begrenzt werden, in dem Schlag möglich ist.
Die Abluft wird über Nuten 7 im Ringelement 5 axial weggeführt. Auch dieser axial
versetzte und nicht gezeigte Ablaßbereich kann über dem Umfangsbereich
geschlossen werden, in dem kein Schlagen gewünscht wird.
In Fig. 1 bis 4 ist die Lage des Druckluftbereiches 8 jeweils für ein Gleichlauffräsen
gezeichnet. Die Meißel drehen dabei im Uhrzeigersinn, der Fräsvorschub bewegt sich
nach links. Will man auch ein Rückwärtsfräsen ermöglichen, so kann die Achse 10
schwenkbar gestaltet werden, wobei der Druckluftbereich 8 etwa um 90 Grad im
Uhrzeigersinn verdreht wird. Es ergibt sich dann ein Gegenlauffräsen.
Die Schlagfrequenz ist abhängig von der Relativdrehzahl zwischen Ringelement 5
und dem äußeren Fräsbereich mit den Kolben 1, Zylindern 11, Meißeln 2 etc.
Hierbei können das Ringelement und der äußere Fräsbereich unabhängig
voneinander oder mit bestimmter Übersetzung gekoppelt mit unterschiedlichen oder
gleichen Drehzahlen und Drehrichtungen angetrieben werden.
Die Relativdrehzahl ist so zu wählen,daß der gewählte Luftdruck die Kolben 1 bzw.
Kolben-Meißel-Kombinationen noch schnell genug beschleunigen kann.
Die Ausdehnung oder Breite der Zuluftbohrungen 6 und der Abluftnuten 7 in
Umfangsrichtung kann zur Schlagfrequenz passend optimiert werden bzw. bei
gegebener Nut- und Loch-Breite kann die Frequenz angepaßt werden.
Daher sollte die Drehzahl des Ringelementes 5 unabhängig von der Fräserdrehzahl
einstellbar sein.
Fig. 3 zeigt verschiedene Typen von feststehenden und schlagenden Meißeln 2.
Als feststehende Meißel 12 können auch auswechselbare, zum Beispiel Rotationsmeißel 16
eingesetzt werden.
Claims (18)
1. Fräsmaschine mit rotierendem Fräswerkzeug mit auf dem Umfang verteilten
Fräsmeißeln,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einige oder alle Meißelspitzen eine Schlagwirkung induziert wird mit einem
pneumatisch oder hydraulisch angetriebenen Schlagsystem.
2. Fräsmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Druckluft auf in Zylindern (11) laufende Kolben (1) wirkt, deren Enden
abwechselnd mit der Druckluftzuleitungsseite und der Luftableitungsseite verbunden
werden.
3. Fräsmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsluftverbindung (3) an der äußeren Zylinderseite etwas zur
Zylindermitte hin versetzt erfolgt, so daß ein bis zum äußeren Zylinderende
gelangender Schlagkolben (1) die Antriebsluftverbindung (3) zusperrt.
4. Fräsmaschine nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckluft durch eine Bohrung (9) in der Mittelachse (10) des rotierenden
Fräsers von Innen zugeführt wird.
5. Fräsmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckluft an einem Ringelement (5) des Fräsers von Innen (8) ansteht,
welches Aussparungen jeweils für die Zuleitung (6) und die Ableitung (7) der
Druckluft besitzt, die so angeordnet sind, daß jeweils ein Ende eines Zylinders (11)
mit der Zuluftleitung und gleichzeitig das andere Ende mit der Abluftleitung verbunden
wird.
6. Fräsmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (5) drehbar gelagert ist und relativ zum Außenbereich des
Fräsers mit unterschiedlichen Drehrichtungen und Geschwindigkeiten angetrieben werden kann.
7. Fräsmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausdehnung in Umfangsrichtung der Aussparungen des Ringelementes
(5) für die Steuerung der Antriebsluft abhängig von Fräserdrehzahl und
Ringelementdrehzahl und Drehrichtung in Bezug auf ein gutes Schlagverhalten der
Kolben (1) optimiert ist.
8. Fräsmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Ringelement (5) nur in einem begrenzten Bereich (8) über dem Umfang
Druckluft zugeführt wird und dieser Bereich verschoben und damit der Fräsrichtung
angepaßt werden kann.
9. Fräsmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Abluftverbindung über einem Teil des Umfanges geschlossen bleibt.
10. Fräsmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsluftverbindung (3) des äußeren Endes eines Zylinders (11) mit der
Antriebsluftverbindung (4) des inneren Endes eines in Umfangsrichtung benachbarten
Zylinders (11) verbunden ist.
11. Fräsmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben (1) nicht auf separate Meißel (2) schlagen, sondern die Meißel (2) fest
mit dem Kolben (1) verbunden sind und mit ihm eine Einheit bilden.
12. Fräsmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß einige Meißel (12, 16) ohne Schlag, feststehend ausgeführt sind.
13. Fräsmaschine nach Anspruch 12 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitzen der feststehenden Meißel (12, 16) in einem Radius umlaufen,
bei dessen Erreichen durch die schlagenden Meißelspitzen die zugehörigen
Kolben (1) die äußeren Antriebsluftzuleitungen (3) ihrer Zylinder (11) noch nicht
verschließen, der Schlagantrieb also noch aktiviert bleibt.
14. Fräsmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich Schlagmeißel (2) und feststehende Meißel (12, 16) in Umfangsrichtung
gegenseitig abwechseln.
15. Fräsmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinder (11) als separates Teil gefertigt, in den Fräskörper gesteckt und in
ihm befestigt werden.
16. Fräsmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlagrichtungsachse nicht genau in einer radialen Ebene verläuft, sondern
leicht in axialer Richtung aus dieser Ebene versetzt ist.
17. Fräsmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlagrichtungsachse in einem Schnitt senkrecht zur Drehachse betrachtet
entweder radial oder nach außen hin in Drehrichtung geneigt verläuft.
18. Fräsmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit Schlag beaufschlagten Meißel (2) verdrehsicher in Schlagrichtung geführt
werden.
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