DE19629554C2 - Verfahren zur Temperaturregelung für eine Lambdasonde - Google Patents
Verfahren zur Temperaturregelung für eine LambdasondeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Temperaturregelung
für eine Lambdasonde gemäß dem Oberbegriff des Patentanspru
ches 1.
Es ist allgemein bekannt, daß schädliche Komponenten im Abgas
der Brennkraftmaschine wie HC, NOx und CO mittels eines im
Abgassystem angeordneten Dreiwege-Katalysators weitestgehend
in ungiftige Gase konvertiert werden können. Entscheidend für
den Konvertierungsgrad eines solchen Katalysators ist es je
doch, daß die Brennkraftmaschine in einem sehr engen Streube
reich (< 1%) um das stöchiometrische Luft/Kraftstoffverhältnis
mit λ = 1 betrieben wird.
Hierzu dient die sogenannte Lambdaregelung, mit der durch ei
nen geschlossenen Regelkreis das der Brennkraftmaschine zuge
führte Gemisch aus Luft und Kraftstoff ständig innerhalb des
optimalen Streubereiches, dem Katalysatorfenster gehalten
wird. Hierzu wird der Sauerstoffgehalt im Abgas gemessen und
und die zugeführte Kraftstoffmenge entsprechend dem Meßergeb
nis korrigiert. Als Meßfühler wird eine Sauerstoffmeßsonde,
im folgenden als Lambdasonde bezeichnet, verwendet, die exakt
bei stöchiometrischem Gemisch (λ = 1) einen Spannungssprung
aufweist und so ein Signal liefert, das anzeigt, ob das Ge
misch fetter oder magerer als λ = 1 ist.
Da das Ausgangssignal der Lambdasonde je nach Bauart mehr
oder weniger stark von der Temperatur des Sensorelementes be
einflußt wird und dieser Einfluß störende Auswirkungen auf
die Regelgenauigkeit besitzt, sind Maßnahmen bekannt, auf die
Temperatur der Sonde ausgleichend einzuwirken. Dabei muß be
achtet werden, daß die Abgassonde erst oberhalb einer Tempe
raturschwelle betriebsbereit ist, die im allgemeinen oberhalb
der Abgastemperatur im Leerlauf liegt.
Aus der DE 41 06 308 A1 ist es hierzu beispielsweise bekannt,
die Sonde zusätzlich elektrisch zu beheizen und die Sonden
temperatur innerhalb eines engen Bereiches konstant zu hal
ten. Dabei wird zur Erfassung der Temperatur der Abgassonde
der Innenwiderstand der Abgassonde oder der Innenwiderstand
der Heizeinrichtung gemessen und der gemessene Innenwider
stand mittels einer stetigen Regelung auf einen vorbestimmten
Sollwert geregelt. Die Erfassung des effektiven Widerstandes
wird aber durch Übergangswiderstände erschwert.
Die Temperatur einer resistiven Vorkatalysator-Lambdasonde
kann neben der Regelung auf konstanten Innenwiderstand auch
durch eine Regelung über die Amplitude des Ausgangssignals
der Lambdasonde konstant gehalten werden. Dieses Verfahren
hat den Nachteil, daß die Amplitude des Ausgangssignals von
Sonde zu Sonde streut und damit abhängig von der gerade im
Abgastrakt der Brennkraftmaschine eingebauten Sonde mehr oder
weniger gute Konvertierungsraten für den Katalysator erzielt
werden.
Die Ansteuerung der elektrischen Sondenheizung erfolgt in der
Regel getaktet, das bedeutet, daß durch Wahl des Tastverhält
nisses des Ansteuersignals die der Sonde zugeführte Heizlei
stung variiert werden kann (US 5,101,625; vgl. auch An
spruch 4).
Es sind auch Gemischregelungssysteme für Brennkraftmaschinen
bekannt, die Ausgangssignale von mehreren Lambdasonden verar
beiten. Beispielsweise wird in der US 4,007,589 neben dem Si
gnal einer Abgassonde, die vor dem Katalysator angebracht ist
und zur Regelung dient, noch das Signal einer zweiten Sonde,
die hinter dem Katalysator angebracht ist, zur Überwachung
der Katalysatoraktivität ausgenutzt.
In der DE 41 06 541 A1 ist ein Verfahren zur Temperatursteue
rung und Regelung von Abgassonden beschrieben, das bei einem
Gemischregelungssystem mit mehreren, beheizbaren Abgassonden
verwendet wird. Die Temperatur einer, nach dem Katalysator
angeordneten ersten Abgassonde wird in einem geschlossenen
Regelkreis geregelt und die Heizeinrichtung einer vor dem Ka
talysator angebrachten zweiten Abgassonde wird gesteuert. Die
der Heizeinrichtung der zweiten Sonde zugeführte Leistung ist
abhängig von der Stellgröße der Temperaturregelung der ersten
Sonde, so daß sie auf diese Weise von dem Temperaturregel
kreis mitgeführt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzu
geben, mit dem auf einfache Weise die Temperatur einer Abgas
sonde derart beeinflußt werden kann, daß eine optimale Kon
vertierung des Katalysators erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Mit Hilfe einer Nachkatalysator-Lambdasonde wird ermittelt,
ob die über eine Regelung der Amplitude des Ausgangssignal
der Vorkatalysator-Lambdasonde geregelte Temperatur der Vor
katalysator-Lambdasonde zur optimalen Gemischeinstellung be
züglich bester Konvertierungsrate im Katalysator führt. Bei
Abweichungen wird der Sollwert der Amplitude des Lambdason
densignals für die Heizungsregelung der Vorkatalysator-
Lambdasonde so nachgestellt, daß das Konvertierungsoptimum
des Katalysators erreicht wird.
Dadurch ist eine exakte Einstellung des Temperaturarbeits
punktes auf Konvertierungsoptimum gewährleistet. Auch können
dadurch Serienstreuungen der Vorkatalysator-Lambdasonde kom
pensiert werden, da auf die Wirkung der Lambdasonde geregelt
wird. Die Lambdaeinstellung erfolgt über die statischen Ei
genschaften (chemisches Gleichgewichtsverhalten) der Nachka
talysator-Lambasonde und diese Eigenschaften streuen weniger
von Sonde zu Sonde in der Serienproduktion und sind auch im
Fahrbetrieb leichter zu kontrollieren.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen (Ansprüche 2 bis 4) gekennzeichnet.
Das Verfahren wird im folgenden anhand der Zeichnungsfiguren
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschalbild eines Regelkreises für eine
Brennkraftmaschine mit Katalysator und zwei Lamb
dasonden und
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm zur Temperaturregelung einer vor
katalysator-Lambdasonde.
In Fig. 1 ist ein Regelkreis für die Kraftstoffzumessung für
eine Brennkraftmaschine BKM dargestellt, wobei nur die für
das Verständnis der Erfindung notwendigen Teile dargestellt
sind. In einem mit der Einlaßseite der Brennkraftmaschine
verbundenen Ansaugrohr 2 ist in Strömungsrichtung der Ver
brennungsluft gesehen, hintereinander ein Lasterfassungssen
sor 4, eine Drosselklappe 5 mit einem nicht dargestellten
Sensor für die Drosselklappenposition, sowie eine Einspritz
einrichtung 6 vorgesehen. In einem mit der Auslaßseite der
Brennkraftmaschine BKM verbundenen Abgasrohr 3 sind zwei
Lambdasonden LS1, LS2 angeordnet, wobei die eine Lambdasonde
LS1 vor und die andere Lambdasonde LS2 nach einem Dreiwege-
Katalysator 7 angebracht ist.
Da die Lambdasonden LS1, LS2 nur oberhalb einer minimalen Be
triebstemperatur funktionsbereit sind und damit die Regelung
des Luft/Kraftstoffgemisches erst dann möglich wird, wenn die
Lambdasonden ihre Betriebstemperaturen erreicht haben, wird
die Aufheizung der Sonden durch das Aufbringen jeweils einer
elektrischen Heizeinrichtung LSH1, LSH2 beschleunigt. Außer
dem sorgen diese Sondenheizungen dafür, daß in Betriebsberei
chen der Brennkraftmaschine, (z B. Leerlauf), bei denen die
Heizleistung des Abgases nicht ausreicht, die Sondentempera
turen auf einen vorgegebenen Wert konstant zu halten. Hierzu
ist eine Heizungsregelung notwendig, weil nur ein definiertes
Temperaturniveau der Sonden ein den Sauerstoffgehalt im Abgas
repräsentierendes Signal mit hoher Genauigkeit liefert. Wenn
die Temperaturen der Sonden stark variieren, dann sind die
Sondensignale nicht nur von der Luftzahl λ, sondern uner
wünschter Weise auch von der Temperatur abhängig.
Ein elektronisches Steuergerät STG empfängt die Ausgangssi
gnale der erwähnten Sensoren für die Last Q, der Drosselklap
penposition α, Signale der beiden Lambdasonden LS1, LS2 über
die Abgaszusammensetzung und weitere Signale, welche die Ge
mischbildung der Brennkraftmaschine beeinflußen, beispiels
weise die Temperatur TKW des Kühlmittels und Informationen
über die Drehzahl N.
Aufgabe des Steuergerätes STG ist es, aus diesen Signalen in
bekannter Weise die der angesaugten Luft zuzumessende Kraft
stoffmenge zu berechnen und entsprechend dieser Menge die
Einspritzventile der Einspritzeinrichtung 6 anzusteuern. Au
ßerdem werden über Signale des Steuergerätes die Heizeinrich
tungen LSH1, LSH2 angesteuert, so daß die Temperaturen der
Lambdasonden LS1, LS2 auf je einen möglichst konstanten Wert
gehalten werden.
Anhand des Ablaufdiagramms nach Fig. 2 wird das Verfahren
zur Temperaturregelung näher erläutert. In diesem Beispiel
werden Lambdasonden verwendet, die als Ausgangssignal eine
Spannung abgeben. Im Verfahrensschritt S1 wird die Spannung
ULS2 der nach dem Katalysator angeordneten Lambdasonde LS2
gemessen. Anschließend wird aus einem Speicher 8 des elektro
nischen Steuergerätes STG ein Schwellenwert ULS2SCH ausgele
sen (Verfahrensschritt S2) und anschließend im Verfahrens
schritt S3 die Spannung ULS2 mit diesem Schwellenwert vergli
chen. Überschreitet die Ausgangsspannung ULS2 den Schwellen
wert ULS2SCH, (zu fettes Gemisch), so wird im Verfahrens
schritt S5 der Sollwert ULS1SOLL für die Amplitude des Aus
gangssignals ULS1 der Lambdasonde LS1 um einen vorgegebenen
Wert inkrementiert. Ergibt die Abfrage im Verfahrensschritt
S3, daß der Schwellenwert ULS2SCH nicht überschritten wird,
so wird im Verfahrensschritt S4 überprüft, ob die Ausgangs
spannung ULS2 kleiner oder gleich dem Schwellenwert ULS2SCH
ist. Wird der Schwellenwert ULS2SCH nicht erreicht (Gemisch
zu mager), wird im Verfahrensschritt S6 der Sollwert für die
Amplitude um einen vorgegebenen Wert dekrementiert. Die In
krementwerte, durch die der Sollwert ULS1SOLL für die Ampli
tude des Ausgangssignals erhöht bzw. erniedrigt wird, sind
applizierbare Werte, die beispielsweise in einem Kennfeld ei
nes Speichers des Steuergerätes abgelegt sind. Die Änderung
der Amplitude ULS1 erfolgt durch Änderung des Tastverhältnis
ses des Ansteuersignals für die Heizeinrichtung LSH1 der
Lambdasonde LS1 vor dem Katalysator.
Sowohl nach Verfahrensschritt S5, als auch nach Verfahrens
schritt S6 wird durch Abfragebedingungen überprüft, ob die
Lambdaregelung freigegeben ist (Verfahrensschritt S7). Ist
dies der Fall, beginnt das Verfahren erneut beim Verfahrens
schritt S1. Andernfalls ist das Verfahren zu Ende.
Ist die Spannung ULS2 gleich dem Schwellenwert ULS2SCH
(Verfahrensschritt S4), der Temperaturarbeitspunkt also be
reits auf das Konvertierungsoptimum eingestellt, so bleibt
ULS1 unverändert und es schließt sich unmittelbar der bereits
erwähnte Verfahrensschritt S7 an.
Claims (4)
1. Verfahren zur Temperaturregelung einer stromaufwärts eines
Katalysators (7) in einem Abgasrohr (3) einer Brennkraftma
schine (BKM) angeordneten, mittels einer elektrischen Hei
zeinrichtung (LSH1) beheizbaren ersten Lambdasonde (LS1),
wobei das Ausgangssignal einer stromabwärts des Katalysators
(7) angeordneten zweiten Lambdasonde (LS2) zur Temperaturre
gelung der ersten Lambdasonde (LS1) ausgewertet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. als Führungsgröße der Temperaturregelung die Amplitude des Ausgangssignals (ULS1) der ersten Lambdasonde (LS1) herange zogen wird,
- 2. das Ausgangssignal (ULS2) der zweiten Lambdasonde (LS2) ge messen und mit einem vorgegebenen Schwellenwert (ULS2SCH) verglichen wird und
- 3. bei Abweichungen des Ausgangssignales (ULS2) von diesem Schwellenwert (ULS2SCH) ein Sollwert (ULS1SOLL) für die Amplitude des Ausgangssignals (ULS1) der ersten Lambdasonde (LS1) derart verändert wird, daß das Konvertierungsoptimum des Katalysators (7) erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Überschreiten des Schwellenwertes (ULS2SCH) der Sollwert
(ULS1SOLL) für die Amplitude des Ausgangssignals (ULS1) um
einen vorgegebenen Inkrementwert erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Unterschreiten des Schwellenwertes (ULS2SCH) der Sollwert
(ULS1SOLL) für die Amplitude des Ausgangssignals (ULS1) um
einen vorgegebenen Dekrementwert erniedrigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Änderung der Amplidude (ULS1) durch Verändern eines Tastver
hältnisses des Ansteuersignals für die elektrische Heizein
richtung (LSH1) bewirkt wird.
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