DE19628515A1 - Verfahren zur Erkennung und Bewertung von Stabunterbrechungen oder Lunkereinschlüssen in den Stäben von Käfigläufern von Elektromotoren - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erkennung und Bewertung von Stabunterbre­ chungen und Lunkereinschlüssen in den Stäben von Käfigläufern, die in Elektromotoren einge­ baut sind. Mit dem Verfahren ist es möglich, Stabunterbrechungen und Lunkereinschlüsse in den Läufern von Elektromotoren zu detektieren, ohne daß der Motor an eine Belastungseinheit mechanisch gekoppelt werden muß.

Bisher wurde ein Elektromotor in der Fertigungsendprüfung zur Überprüfung von Stabunter­ brechungen und Lunkereinschlüssen an eine Belastungseinheit mechanisch angekoppelt und mit Nennspannung und Netzfrequenz gespeist. Außerdem wurde durch die Belastungseinheit eine geringe Drehzahl (z. B. 20 Umdrehungen pro Minute) vorgegeben. Durch eine kontinuierliche Drehmomentmessung konnte aus der Drehmomentwelligkeit über eine ganze Umdrehung (Anlaufmoment über eine Umdrehung) auf etwaige Stabunterbrechungen und Lunkereinschlüs­ se rückgeschlossen werden.

Mit dem neuen Verfahren ist es möglich, auf die mechanische Kopplung, die Drehmomentmes­ sung und auf die Bremseinheit zu verzichten. Dies bedeutet für die Fertigungsendprüfung so­ wohl in der Taktzeit, als auch in den Anschaffungskosten einer Prüfvorrichtung eine Ersparnis.

Die erfindungsgemäße Meßanordnung zur Erkennung von Stabunterbrechungen und Lun­ kereinschlüssen ist dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfling mit normaler Speisung durch eine geeigneten Wechselspannung geeigneter Frequenz auf eine geeignete Drehzahl gebracht wird. Durch Abschalten der Wechselspannung und Anlegen einer Gleichspannung oder durch Ein­ speisung eines Gleichstroms wir der Rotor stark abgebremst. Der Prüfling läuft dabei leer ohne äußere Belastung. Die konstante Gleichspannung oder der konstante Gleichstrom wird an die Klemmen von einer oder an bis zu N-1 Statorwicklungen angelegt bzw. in diese eingespeist (N = Anzahl der Statorwicklungen). Im Falle von Stabunterbrechungen, Lunkereinschlüssen oder anderen Fehlerursachen, die Unsymmetrien im Läufer erzeugen, wird in der oder den Stator­ wicklungen eine Spannung induziert. Durch geeignete Auswertung des zeitlichen Verlaufs die­ ser Spannung oder ihres Spektrums oder anderer aus ihr abgeleiteter Funktionen kann der Zu­ stand des Läufers diagnostiziert werden. Statt der Auswertung der induzierten Spannung kann auch die Abweichung vom konstanten speisenden Gleichstrom ausgewertet werden.

Claims (4)

1. Verfahren zur Erkennung und Bewertung von Stabunterbrechungen und Lunkereinschlüssen in den Stäben von Käfigläufern von Elektromotoren, bei dem aus physikalischen Meßgrö­ ßen ein Ersatzkriterium erfaßt und hinsichtlich vorgegebener Kenngrößen ausgewertet wird, dadurch gekennzeichnet, daß an den, bei geeigneter Drehzahl laufenden Motor, eine konstante Gleichspannung angelegt oder ein konstanter Gleichstrom eingespeist wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in einer oder mehreren Statorwicklungen induzierte Spannung oder der dadurch hervorgerufene Strom erfaßt und einer Auswerteeinheit zugeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfling im Leerlauf ohne Belastungseinheit betrieben wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der beim Bremsvorgang indu­ zierte Spannungsverlauf oder der Verlauf des dadurch hervorgerufenen Stromes für die Er­ kennung und Bewertung von Stabunterbrechungen, Lunkereinschlüssen in den Stäben von Käfigläufern für Elektromotoren oder anderen Fehlerursachen, die Unsymmetrien im Läufer erzeugen, herangezogen wird.