DE19627536A1 - Wellenleitende Struktur mit gezielt einstellbarem Polarisationsverhalten in einem Polymer und Verfahren zur Herstellung einer solchen wellenleitenden Struktur - Google Patents
Wellenleitende Struktur mit gezielt einstellbarem Polarisationsverhalten in einem Polymer und Verfahren zur Herstellung einer solchen wellenleitenden StrukturInfo
- Publication number
- DE19627536A1 DE19627536A1 DE1996127536 DE19627536A DE19627536A1 DE 19627536 A1 DE19627536 A1 DE 19627536A1 DE 1996127536 DE1996127536 DE 1996127536 DE 19627536 A DE19627536 A DE 19627536A DE 19627536 A1 DE19627536 A1 DE 19627536A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polymeric material
- irradiated
- ionizing radiation
- wave
- waveguiding
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/10—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type
- G02B6/105—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type having optical polarisation effects
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/10—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type
- G02B6/12—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type of the integrated circuit kind
- G02B6/122—Basic optical elements, e.g. light-guiding paths
- G02B6/1221—Basic optical elements, e.g. light-guiding paths made from organic materials
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/10—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type
- G02B6/12—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type of the integrated circuit kind
- G02B6/13—Integrated optical circuits characterised by the manufacturing method
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/10—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type
- G02B6/12—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type of the integrated circuit kind
- G02B2006/12035—Materials
- G02B2006/12069—Organic material
- G02B2006/12071—PMMA
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/10—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type
- G02B6/12—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type of the integrated circuit kind
- G02B2006/12083—Constructional arrangements
- G02B2006/12116—Polariser; Birefringent
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/10—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type
- G02B6/12—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings of the optical waveguide type of the integrated circuit kind
- G02B2006/12166—Manufacturing methods
- G02B2006/12169—Annealing
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Optics & Photonics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Microelectronics & Electronic Packaging (AREA)
- Optical Integrated Circuits (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer wellenleitenden Struktur in einem Polymer sowie eine
nach diesem Verfahren herstellbare wellenleitende Struktur
mit gezielt einstellbarem Polarisationsverhalten.
Die optische Nachrichtentechnik gewinnt zunehmend an
Bedeutung. So ist es nicht verwunderlich, daß ständig neue
Verfahren und Materialien zu Herstellung optischer
Komponenten entwickelt werden. Bisher war es üblich,
anorganische Materialien wie Lithiumniobat (LiNbO₃) und
Quarzglas (SiO₂) oder Halbleitermaterialien wie
Indiumphosphid (InP), Silizium (Si) und Galliumarsenid
(GaAs) zu benutzen. Die bekannten Verfahren umfassen jedoch
komplexe Herstellungsschritte, was den Herstellungsprozeß
letztendlich sehr teuer macht. Aufgrund der großen
Unterschiede in dem Brechungsindex zwischen optischen
Komponenten aus anorganischem Material und einer Glasfaser
treten bei der Einkopplung von Licht in den
Lichtwellenleiter - auch Faser-Chip-Kopplung genannt - hohe
Verluste im Bereich von 1,5 bis 2 dB auf.
In jüngster Zeit werden Anstrengungen unternommen, optische
Komponenten auf Polymerbasis herzustellen, die u. a. deutlich
geringere Faser-Chip-Kopplungsverluste besitzen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren verfügbar zu machen, mit dem eine wellenleitende
Struktur, die gegenüber optischen Komponenten aus
anorganischem Material geringere Verluste bei der Faser-
Chip-Kopplung zeigt, kostengünstiger hergestellt werden
kann.
Dieses technische Problem löst die Erfindung mit den
Merkmalen des Verfahrensanspruchs 1 und den Merkmalen des
Anspruchs 12.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen umschrieben.
Der Kerngedanke der Erfindung liegt darin, ein
sogenanntes One-Step-Herstellungsverfahren bereitzustellen,
mit dem eine wellenleitende Struktur vorbestimmter
Polarisationseigenschaft unmittelbar und gezielt in einem
Polymer gebildet werden kann. Dazu wird ein polymeres
Material lediglich mit einer ionisierenden Strahlung
vorbestimmter Dosis lokal bestrahlt, wobei sich im Bereich
der Oberfläche des bestrahlten polymeren Materials eine
wellenleitende Struktur mit vorbestimmter
Polarisationseigenschaft bildet. Die
Polarisationseigenschaft der erzeugten wellenleitenden
Struktur hängt unmittelbar von der gewählten Strahlendosis
ab. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist darin zu
sehen, daß die wellenleitende Struktur sehr einfach
strukturiert werden kann.
Unter dem Begriff ionisierende Strahlung versteht man
beispielsweise a) leichte, mittelschnelle Ionen, b) Röntgen-
und Elektronenstrahlen sowie c) UV-Strahlen. Vorzugsweise
wird UV-Licht als ionisierende Strahlung verwendet.
Als polymeres Material kann beispielsweise Poly-Methyl-Meth-
Acrylat (PMMA) verwendet werden. In diesem Fall ist es
erforderlich, daß das polymere Material mit UV-Licht im
Wellenlängenbereich von 250-280 nm bestrahlt wird.
In Abhängigkeit von der Strahlendosis ist es möglich,
wellenleitende Strukturen mit unterschiedlichen
Polymerisationseigenschaften - das sind wellenleitende
Strukturen mit polarisationsunabhängigen bis hin zu
polarisierenden Eigenschaften - herzustellen.
Wird das PMMA-Material mit einer Strahlendosis von etwa ab
10 J/cm² bestrahlt, bildet sich im Bereich der Oberfläche
des bestrahlten Materials eine isotrope wellenleitende
Struktur aus. Eine isotrope wellenleitende Struktur erhält
man auch, wenn das PMMA-Material mit einer ionisierenden
Strahlendosis von etwa ab 3 J/cm² bestrahlt und anschließend
getempert wird.
Wird das polymere Material mit einer ionisierenden
Strahlendosis zwischen 3 und 10 J/cm² bestrahlt, bildet sich
im Bereich der Oberfläche eine anisotrope wellenleitende
Struktur aus. Der anisotrope Wellenleiter besitzt eine
Doppelbrechung, d. h. die beiden unterschiedlichen
Polarisationsrichtungen TM und TE eines in die
wellenleitende Struktur eingekoppelten Lichtstrahls weisen
unterschiedliche Brechungsindizes auf. Die TM-
Polarisationsrichtung steht senkrecht zur Oberfläche des zu
bestrahlenden polymeren Materials, wohingegen die TE-
Polarisationsrichtung in einer Ebene parallel zur Oberfläche
des polymeren Materials liegt. Mit einer derartigen
anisotropen wellenleitenden Struktur ist es möglich, die TM-
Polarisationsrichtung eines in die wellenleitende Struktur
des polymeren Materials eingekoppelten Lichts
herauszufiltern. Lediglich die parallel zur Oberfläche des
polymeren Materials liegende Polarisationsrichtung TE des
eingekoppelten Lichtes kann sich in der anisotropen
wellenleitenden Struktur ausbreiten.
Ein derartiger anisotroper, doppelbrechender
Wellenleiter kann beispielsweise in der optischen
Informationsverarbeitung zur Moden-Trennung oder als
polarisierendes Element eingesetzt werden. Insbesondere ist
der anisotrope Wellenleiter als Polarisator einsetzbar, der
nur die parallel zur Oberfläche des polymeren Materials
liegende Polarisationsrichtung des eingekoppelten Lichts
durchläßt.
Der Grad der Doppelbrechung und damit die
Funktionsfähigkeit des anisotropen Wellenleiters als
Polarisator kann dadurch verbessert werden, daß die Breite
der in dem polymeren Material hergestellten wellenleitenden
Struktur verringert wird.
Zweckmäßiger Weise liegt das polymere Material als
Plattenmaterial oder als dünner Film vor, der auf einem
geeigneten (d. h. mit angepaßtem Brechungsindex) Träger
aufgebracht wird.
Eine auf vorbestimmte Flächen begrenzte Bestrahlung der
Oberfläche des polymeren Materials kann dadurch erreicht
werden, daß das polymere Material vor der Bestrahlung mit
einer Photomaske abgedeckt wird. Darüber hinaus ist es
denkbar, eine wellenleitende Struktur in die Oberfläche des
polymeren Materials mit einer ionisierenden Strahlung
vorbestimmter Strahlendosis gezielt einzuschreiben. Eine
weitere Möglichkeit erlaubt es, mit Hilfe einer optischen
Abbildungseinrichtung die zu erzeugende Struktur auf die
Oberfläche des polymeren Materials zu projizieren.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a-1e) in schematischer Weise die einzelnen Schritte
zur Herstellung einer wellenleitenden
Struktur in einem Polymer,
Fig. 2 ein Diagramm, in dem jeweils der Verlauf der
Einfügedämpfung der beiden Polarisationsrichtungen
TM und TE eines, in einen polarisationsunabhängigen
Wellenleiter nach Fig. 1e) eingekoppelten
Lichtstrahls über der Wellenlänge aufgetragen ist,
Fig. 3 ein Diagramm, in dem jeweils der Verlauf der
Einfügedämpfung der beiden Polarisationsrichtungen
TM und TE eines, in einen erfindungsgemäß
hergestellten polarisierenden Wellenleiter nach
Fig. 1d) eingekoppelten Lichtstrahls über der
Wellenlänge aufgetragen ist, und
Fig. 4 ein Diagramm, in dem der Verlauf der
Grenzwellenlänge der Polarisationsrichtungen TM und
TE in Abhängigkeit von der Bestrahlungsdosis, mit
der das polymere Material bestrahlt worden ist,
aufgetragen ist.
Die vorliegende Erfindung wird beispielhaft an dem
Polymermaterial Poly-Methyl-Meth-Acrylat (PMMA) erläutert.
Als ionisierende Strahlung wird vorzugsweise UV-Licht mit
einer Wellenlänge unterhalb 280 nm und oberhalb der
Ablationswellenlänge von 248 nm benutzt. In Fig. 1a) ist im
Querschnitt das Polymermaterial PMMA 10 in Form einer Platte
mit rechteckigem Querschnitt dargestellt. Auf der Oberfläche
des PMMA-Materials 10 ist beispielsweise eine Fotomaske 20
aufgebracht, die in der Mitte eine entlang der Längsachse
des polymeren Plattenmaterials 10 verlaufende Öffnung 30
aufweist. Mit Hilfe dieser Fotomaske 20 ist es möglich,
beispielsweise einen Streifenwellenleiter herzustellen. Die
Breite der länglichen Öffnung 30 beträgt beispielsweise 10
µm und die Länge 22 mm. Das mit der Fotomaske 20 abgedeckte
PMMA-Material 10 wird nunmehr einer UV-Strahlung mit einer
Dosis von beispielsweise 3 bis 10 J/cm² ausgesetzt. Aufgrund
des anfänglichen, wellenlängenabhängigen
Absorptionskoeffizienten a des PMMA-Materials 10 dringt die
UV-Strahlung bis zu einer Eindringtiefe d in das polymere
Material 10 unterhalb der länglichen Öffnung 30 ein. Dies
ist durch den in Fig. 1b dargestellten Bereich 50
wiedergegeben. Infolge der UV-Bestrahlung brechen die
Polymerketten des PMMA-Materials 10 auf, und es bilden sich
verkürzte Polymerketten in dem bestrahlten Bereich 50 des
PMMA-Materials 10. Die verkürzten Polymerketten ordnen sich
neu an und rufen somit eine lokale Erhöhung der Dichte in
dem bestrahlten Bereich 50 des polymeren Material 10 hervor.
Dadurch erhöht sich in dem bestrahlten Bereich 50 des
polymeren Materials 10 der Absorptionskoeffizient α und
somit der Brechungsindex (siehe Fig. 1b). Zu Beginn der
Bestrahlung folgt daher der Verlauf der
Brechungsindexerhöhung bezüglich der Eindringtiefe d (d. h.
senkrecht zur Oberfläche des PMMA-Materials 10) einem
exponentiellen Abfall analog dem Intensitätsverlust durch
die Absorption in dem Material; der Intensitätsabfall ist
durch das Gesetz von Lambert-Beer [I=I₀*exp(-αd)]
beschrieben. Mit zunehmender Bestrahlungsdauer werden zwar
im wesentlichen, wie bereits oben beschrieben, die
Polymerketten verkürzt und neu geordnet, jedoch kommt es
zusätzlich zur Ausbildung neuer chemischer Gruppen im PMMA-
Material 10 (z. B. entsteht C=C), die ihrerseits eine weitere
Erhöhung des Brechungsindex bewirken, was in dem bestrahlten
Bereich 50 des PMMA-Materials 10 zu höheren optischen
Absorptionskoeffizienten α führt. Der Absorptionskoeffizient
erhöht sich bis auf einen Sättigungswert. Diese Zunahme des
Absorptionskoeffizienten ist schematisch in Fig. 1c gezeigt.
Durch diesen Effekt erfolgt eine Erhöhung des Brechungsindex
in dem bestrahlten Bereich 50 mit zunehmender
Bestrahlungszeit immer näher an der Oberfläche des PMMA-
Materials 10. Als Ergebnis bildet sich in der Nähe der
Oberfläche des bestrahlten PMMA-Materials 10 eine anisotrope
Zone 40 erhöhten Brechungsindex aus, die sich relativ scharf
vom restlichen PMMA-Material 10 abgrenzt. Damit ist es
möglich, diese Zone 40 als optischen Wellenleiter zu
verwenden (s. Fig. 1d). Die wellenleitende Zone 40 besitzt
eine Dicke von bis zu 4,5 µm, eine Breite von 10 µm und eine
Länge von 22 mm sowie einen Brechungsindex (gemessen für eine
Wellenlänge von 633 nm) von maximal 1,5010 gegenüber einem
Brechungsindex von 1,4885 des polymeren Ausgangsmaterials
10.
Messungen des Brechungsindex der wellenleitenden Zone
40 haben ergeben, daß die wellenleitende Zone 40 für die
beiden unterschiedlichen Polarisationsrichtungen TE und TM
eines eingekoppelten Lichts unterschiedliche
Brechungsindizes besitzt, d. h., die Zone 40 in dem PMMA-
Material 10 ist doppelbrechend. Die doppelbrechende Wirkung
der wellenleitenden Zone 40 ergibt sich wohl aus dem Fließen
des durch die UV-Bestrahlung erweichten Polymermaterials im
Randbereich des bestrahlten Bereichs 50 (s. Fig. 1d),
wodurch sich bestimmte Spannungsverhältnisse in der Zone 40
aufbauen, die für die Doppelbrechung verantwortlich sind. In
Abhängigkeit von der gewählten Bestrahlungsdosis und der
Dimension (insbesondere der Breite) der Zone 40 besitzt die
in Fig. 1d gezeigte, doppelbrechende wellenleitende Zone 40
für die Grundmode eines eingekoppelten Lichts bestimmter
Wellenlänge eine bestimmte Grenzwellenlänge. Das heißt, daß
bei dieser Grenzwellenlänge die senkrecht zur Oberfläche des
polymeren Materials 10 liegende Polarisationsrichtung des
eingekoppelten Lichtes aufgrund gegebener
Brechungsindexverhältnisse und Dimensionierungen der Zone 40
nicht mehr geführt werden kann. Allerdings bleibt die
wellenleitende Zone 40 für die parallel zur Oberfläche des
polymeren Materials liegende Polarisationsrichtung des
eingekoppelten Lichtes transparent. Damit wirkt die in Fig.
1d dargestellte wellenleitende Zone 40 als Durchlaß-
Polarisator für parallel zur Oberfläche liegende
Polarisationsrichtungen. Im vorliegenden Fall konnte gezeigt
werden, daß für eine Wellenlänge von 1.550 nm der TM-Anteil
des geführten Grundmodes gegenüber dem TE-Anteil auf bis zu
30 dB unterdrückt wird. Die polarisierende Eigenschaft der
Zone 40 in dem polymeren Material 10 läßt sich auch für
andere Wellenlängen, vorteilhafterweise in dem für die
optische Telekommunikation wichtigen Wellenlängenbereich von
1300 bis 1600 nm erreichen. Es hat sich gezeigt, daß bei
einer Strahlendosis von etwa ab 3 J/cm² bis etwa 10 J/cm²
anisotrope Wellenleiter in dem PMMA-Material 10 hergestellt
werden können. Wird allerdings das bestrahlte Material
nachträglich noch getempert, bildet sich ein gewöhnlicher,
polarisationsunabhängiger Wellenleiter aus, wie dies in
Fig. 1e dargestellt ist.
In Fig. 2 ist das Einfügedämpfungs-Verhalten einer
erfindungsgemäß in dem PMMA-Material 10 hergestellten
wellenleitenden Struktur oder Zone 40 für die beiden
Polarisationsrichtung TM bzw. TE eines, in die
wellenleitende Struktur 40 eingekoppelten Lichts über der
Wellenlänge λ aufgetragen. Unter Einfügedämpfung versteht
man allgemein die Dämpfung, die sich nach Einfügen einer
optischen Komponente in ein bestehendes System mit bekanntem
Dämpfungsverhalten ergibt. Das PMMA-Material 10 wurde vier
Stunden einer UV-Strahlungsintensität von 0,73 mW/cm², das
entspricht einer Bestrahlungsdosis von etwa 10, 5 J/cm²,
ausgesetzt. Wie in Fig. 2 dargestellt ist, erfahren die TM-
und TE-Anteile des in die wellenleitende Zone 40
eingekoppelten Lichts im dargestellten Wellenlängenbereich
von 900 bis 1.600 mn die gleiche Dämpfung. Bei der
wellenleitenden Zone 40 handelt es sich daher um einen
polarisationsunabhängigen, isotropen Wellenleiter.
In Fig. 3 sind die Verläufe der Einfügedämpfung einer
in dem PMMA-Material 10 erfindungsgemäß hergestellten
wellenleitenden Struktur oder Zone 40 für den TM- und TE-
Anteil eines, in die wellenleitende Zone 40 eingekoppelten
Lichtes über der Wellenlänge λ aufgetragen.
Die wellenleitende Zone 40 wurde dadurch erhalten,
daß das PMMA-Material 10 vier Stunden mit einer Intensität
von 0,39 mW/cm², das entspricht einer Bestrahlungsdosis von
etwa 5,6 J/cm², bestrahlt worden ist. Die beiden Kurvenläufe
zeigen, daß der TM-Anteil, der durch die gepunktete Kurve
dargestellt ist, im Bereich von 1.500 bis 1.600 nm sehr
stark gegenüber dem TE-Anteil, dargestellt durch die
durchgezogene Kurvenlinie, unterdrückt wird. Bei dem
Wellenleiter 40 handelt es sich demnach um einen
Polarisator, der den TE-Anteil des eingekoppelten Lichtes
durchläßt.
In Fig. 4 sind die Kurvenverläufe der
Grenzwellenlängen für den TE- und den TM-Anteil in
Abhängigkeit der Dosis, mit der das PMMA-Material 10
bestrahlt worden ist, gezeigt. Man erkennt, daß für kleine
Bestrahlungsdosen im Bereich von etwa 0,3 bis etwa 10 J/cm²
der TE-Anteil eine wesentlich höhere Grenzwellenlänge als
der TM-Anteil des eingekoppelten Lichtes besitzt. Ein mit
einer solchen Dosis bestrahltes PMMA-Material 10 bildet
daher im Bereich der bestrahlten Oberfläche eine
polarisierende wellenleitende Zone 40. Die polarisierende
Zone 40 kann daher als TE-Durchlaß-Polarisator eingesetzt
werden. Je länger jedoch das polymere Material 10 einer UV-
Bestrahlung ausgesetzt wird, desto näher wandern die
Grenzwellenlängen für den TM- und TE-Anteil zusammen; die
wellenleitende Zone 40 wird daher mit einer
Bestrahlungsdosis von etwa ab 10 J/cm²
polarisationsunabhängig. Der Abstand der Grenzwellenlängen
des TM- und TE-Anteils des eingekoppelten Lichtes ist daher
ein Maß für die Doppelbrechung und somit ein Maß für die
Polarisationseigenschaft des bestrahlten polymeren Materials
10.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung einer wellenleitenden Struktur
in einem Polymer mit folgendem Verfahrensschritt:
ein polymeres Material (10) wird mit einer ionisierenden Strahlung vorbestimmter Dosis lokal bestrahlt, wobei sich im Bereich (40) der Oberfläche des bestrahlten polymeren Materials eine wellenleitende Struktur mit vorbestimmter Polarisationseigenschaft bildet.
ein polymeres Material (10) wird mit einer ionisierenden Strahlung vorbestimmter Dosis lokal bestrahlt, wobei sich im Bereich (40) der Oberfläche des bestrahlten polymeren Materials eine wellenleitende Struktur mit vorbestimmter Polarisationseigenschaft bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als ionisierende Strahlung UV-Licht verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das polymere Material ein Acrylat
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als polymeres Material Poly-Methyl-Meth-Acrylat (PMMA)
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das polymere Material mit UV-Licht im
Wellenlängenbereich von 250 bis 280 nm bestrahlt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das polymere Material mit einer Strahlendosis von etwa
ab 10 J/cm² bestrahlt wird, wobei sich im Bereich der
Oberfläche des bestrahlten polymeren Materials eine
isotrope wellenleitende Struktur bildet.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das polymere Material mit einer ionisierenden
Strahlendosis von etwa ab 3 J/cm² bestrahlt und
anschließend getempert wird, wobei sich im Bereich der
Oberfläche des bestrahlten polymeren Materials eine
isotrope wellenleitende Struktur bildet.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das polymere Material mit einer ionisierenden
Strahlendosis zwischen 3 und 10 J/cm² bestrahlt wird,
wobei sich im Bereich der Oberfläche des bestrahlten
polymeren Materials eine anisotrope wellenleitende
Struktur bildet.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Maß der Anisotropie der in dem
polymeren Material hergestellten wellenleitenden
Struktur durch Verändern deren Breite beeinflußt werden
kann.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das polymere Material ein
Plattenmaterial ist oder als dünner Film auf einen
geeigneten Träger aufgebracht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Bestrahlung das polymere
Material maskiert wird.
12. Wellenleitende Struktur mit gezielt einstellbarem
Polarisationsverhalten in einem polymeren Material,
herstellbar nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 11.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127536 DE19627536A1 (de) | 1996-07-09 | 1996-07-09 | Wellenleitende Struktur mit gezielt einstellbarem Polarisationsverhalten in einem Polymer und Verfahren zur Herstellung einer solchen wellenleitenden Struktur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127536 DE19627536A1 (de) | 1996-07-09 | 1996-07-09 | Wellenleitende Struktur mit gezielt einstellbarem Polarisationsverhalten in einem Polymer und Verfahren zur Herstellung einer solchen wellenleitenden Struktur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19627536A1 true DE19627536A1 (de) | 1998-01-15 |
Family
ID=7799280
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996127536 Ceased DE19627536A1 (de) | 1996-07-09 | 1996-07-09 | Wellenleitende Struktur mit gezielt einstellbarem Polarisationsverhalten in einem Polymer und Verfahren zur Herstellung einer solchen wellenleitenden Struktur |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19627536A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19822684A1 (de) * | 1998-05-20 | 1999-12-09 | Deutsche Telekom Ag | Verfahren zur Erzeugung von Gradientenindex-Brechzahlprofilen in polymeren optischen Fasern |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4411860A1 (de) * | 1994-04-06 | 1995-10-19 | Fraunhofer Ges Forschung | Dreidimensionale Wellenleiterstrukturen und Verfahren zu ihrer Herstellung |
-
1996
- 1996-07-09 DE DE1996127536 patent/DE19627536A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4411860A1 (de) * | 1994-04-06 | 1995-10-19 | Fraunhofer Ges Forschung | Dreidimensionale Wellenleiterstrukturen und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
SCHÖSSER,A.,et.al.: Optical components in polymers. In: SPIE,Vol.2540,1995, S.110-117 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19822684A1 (de) * | 1998-05-20 | 1999-12-09 | Deutsche Telekom Ag | Verfahren zur Erzeugung von Gradientenindex-Brechzahlprofilen in polymeren optischen Fasern |
US6527985B1 (en) | 1998-05-20 | 2003-03-04 | Deutsche Telekom Ag | Method for producing gradient index refraction index profiles in polymer optical fibers |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69425831T2 (de) | Organische optische komponenten und herstellung davon | |
DE69013165T2 (de) | Verfahren zur herstellung von optisch aktiven wellenleitern. | |
DE69223885T2 (de) | Optischer Schalter | |
DE69026850T2 (de) | Gitterkoppler | |
EP0433859B1 (de) | Optisches Bauelement und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE69609646T2 (de) | Integriert optischer Wellenleiter mit seitlichen Lücken zunehmender Tiefe zur Modenanpassung an einer Faser | |
DE69408009T2 (de) | Polarisationsteiler | |
DE69102450T2 (de) | Integriert optischer Polarisationsteiler. | |
DE3007180A1 (de) | Optische kopplungsanordnung | |
DE2112575A1 (de) | Verfahren zum Erzeugen eines Musters unterschiedlichen Brechungsindexes in einem lichtdurchlaessigen Koerper | |
DE3851409T2 (de) | Optischer Wellenlängenkonverter. | |
DE69015295T2 (de) | Optischer Koppler/Schalter und Verfahren zu seiner Herstellung. | |
DE68913782T2 (de) | Polarisationsunabhängiger optischer Wellenleiterschalter. | |
DE69209982T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Vollpolymer-basierten Stegwellenleitern | |
DE69110992T2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer monomoden optischen Faser aus elektrooptischem Polymer, sowie eine solche optische Faser. | |
DE69032140T2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Beugungsgitters für optische Elemente | |
DE69933651T2 (de) | Herstellung von diffraktionsgittern für optisches signal vorrichtungen und diese enthaltende optische signal vorrichtungen | |
DE3443863C2 (de) | ||
DE69026471T2 (de) | Verbindungsmethode zwischen einem Wellenleiter und einer optischen Faser | |
DE19627536A1 (de) | Wellenleitende Struktur mit gezielt einstellbarem Polarisationsverhalten in einem Polymer und Verfahren zur Herstellung einer solchen wellenleitenden Struktur | |
DE2412294C2 (de) | Anschlüsse für optische Leiter in optischen Dünnschicht-Schaltungen | |
DE3881807T2 (de) | Integrierter monomode-wellenleiter-isolator und verwendungsmöglichkeit bei halbleiterlasern. | |
DE4208278A1 (de) | Integriertes optisches bauelement | |
DE4305492C2 (de) | Integriert-optischer Polarisator und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE102010055284A1 (de) | Effiziente Frequenzkonversion |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |