DE19626763C2 - Verfahren zur Eingabe von Parametern in Meßprogramme für CNC-gesteuerte Einstell- und Meßgeräte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eingabe von Parametern in Meß­ programme für computergesteuerte Einstell- und Meßgeräte mit Bildverar­ beitung zum Messen und Einstellen von Werkzeugen oder Werkstücken, bei dem in vorbestimmte Datenfelder einer Eingabemaske auf dem Bildschirm des an das Meß- und Einstellgerät angeschlossenen PC die für einen Meßab­ lauf notwendigen Daten des jeweiligen Werkzeug- oder Werkstücktyps ein­ gegeben werden.

Mit der Entwicklung der Bildverarbeitung und CNC-Steuerung für Einstell- und Meßgeräte konnten immer mehr Meß- und Einstellaufgaben, besonders für komplizierte und hochgenaue Werkzeuge, bewältigt werden.

Spezialwerkzeuge, die seither spezielle Einstell- und Meßvorrichtungen not­ wendig machten, wie z. B. Einschneiden-Reibahlen und PD-Fräswerkzeuge (PKD = polykristalline Diamanten), können inzwischen vollautomatisch, µ- genau und berührungslos auf Einstell- und Meßgeräten mit Bildverarbeitung eingestellt und gemessen werden.

Je nach Werkzeugtyp stehen spezielle, vollautomatische Geräteabläufe zur Verfügung. Die für diese Meßprogramme notwendigen Parameter - werden vom Bediener in vorbereitete Masken eingegeben. Je nach Werkzeugtyp oder Meßprogramm enthalten diese Eingabemasken Datenfelder mit ent­ sprechenden Bezeichnungen (z. B. Fig. 1). Die Daten werden vom Bediener gemäß den Vorgaben des Werkzeugherstellers oder entsprechend eigenen Erfahrungswerten ausgefüllt. Die Eingabe korrekter Werte in das jeweils richtige Feld stellt sich mitunter schwierig dar, wenn den Anwendern Spe­ zialkenntnisse zu den Werkzeugen fehlen oder die Bezeichnung der Daten­ felder nicht eindeutig intepretiert werden kann.

Zuar Unterstützung der Anwender werden teilweise sinngemäße Zeichnungen der jeweiligen Werkzeuggeometrie zur Verfügung gestellt. Diese sind Teil der Bedienungsanleitung und enthalten noch zusätzliche Hilfstexte. Solche Beschreibungen der Meßprogramme müssen wiederum erst vom Bedienper­ sonal gelesen und verstanden werden.

Ein gattungsgemäßes Verfahren zur Eingabe von Parametern für Meßprogramme ist aus der EP 443552 A2 bekannt. Hierbei ist jedoch die Verwendung eines Computers nicht vorgesehen. Das Eingabeverfahren wird ferner von einer numerischen Steuerung abgewickelt, was als relativ aufwendig angesehen wird.

Aus der EP 708 392 A1 ist ein Betriebsführungssystem für Meßmaschinen bekannt, nach dem der zu vermessende Gegen­ stand als wiedergabegetreues Abbild auf einem Bildschirm dargestellt wird.

Aus der Druckschrift "Engineering and Automation" ist eine Software bekannt, die es gestattet, auf einem Personal Com­ puter ein Bedien- und Beobachtungssystem mit Graphikdar­ stellungen zu kombinieren. Es ist hier insbesondere die bildliche Darstellung eines Anlageteils mit zugeordnetem Datenfeld für Eingaben gezeigt. Ferner ist gemäß dieser Druckschrift vorgesehen, Bilder einer Videokamera in die Bildschirmanzeige einzublenden.

Das Ziel der Erfindung ist, die Eingabe von Parametern für vollautomatische Meßprogramme, mit denen auf Einstell- und Meßgeräten mit CNC-Steue­ rung, Bildverarbeitung und PC-Elektronik NC-Bearbeitungswerkzeuge ein­ gestellt und gemessen werden, erheblich zu vereinfachen. Die Eingaben sollen dadurch eindeutig, ohne Vorkenntnisse und ohne Bedienungsanleitung möglich sein, so daß sich die Handhabung selbst erklärt.

Dies Ziel wird erfindungsgemäß durch das in den Ansprüchen angegebene Verfahren erreicht.

Die Erfindung, die sich mit "FORED" = Fotorealer Eingabedialog um­ schreiben läßt, ermöglicht auf äußerst einfache Art die Eingabe von Meß­ programm-Parametern. In den dafür am PC des Einstell- und Meßgerätes verwendeten Eingabemasken wird ein Foto oder ein wiedergabegetreues Abbild des betreffenden Werkzeugtyps dargestellt. Die notwendigen Daten­ felder befinden sich an den betreffenden Stellen des Bildes des Werkzeuges. Auf diese Weise ist es möglich, den Bediener am Bildschirm des PC deut­ lich zu unterweisen, welche Parameter für das entsprechende Meßprogramm oder die jeweilige Einstell- und Meßaufgabe notwendig sind und um wel­ chen Parameter der Werkzeuggeometrie es sich handelt. Die Erfindung ge­ währleistet eine mit einem Blick erfaßbare Übersicht über den Ort und die Art der einzufügenden Vorgabedaten. Daraus ergibt sich als besonders vor­ teilhaft, daß Schulungsaufwand, Bedienungsanleitungen sowie Hilfstexte oder deren Übersetzung weitestgehend entfallen können. Darüber hinaus werden Zeitverluste und Bedienfehler beim Eingeben der Parameter und beim Messen und Einstellen von Werkzeugen vermieden. Vergleichbare Vorteile ergeben sich auch beim Messen und Einstellen von mit hoher Ge­ nauigkeit zu fertigenden Werkstücken beispielweise der Uhren- oder Meß­ geräteindustrie, da auch auf diesem Gebiet gleiche Werkstücktypen von un­ terschiedlichen Abmessungen anfallen.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines zeichnerisch erläuterten Ausfüh­ rungsbeispiels näher erläutert. Fig. 2 zeigt ein Eingabemenü für die Parame­ ter des Meßprogramms für den Werkzeugtyp "kegelige Einschneiden- Reibahle/Rachenlehre".

Die in Fig. 2 dargestellte kegelige Einschneiden-Reibahle entspricht einem Foto oder einem anderen wiedergabegetreuen Abbild, das beispielsweise über einen Scanner dem PC für diese Eingabemaske eingespeichert worden ist. Dieses Werkzeugbild gilt für sämtliche Größen des gleichen Werkzeug­ typs.

Im angegebenen Fall muß die Reibahle µ-genau, auf ein bestimmtes Kegel­ verhältnis (w1) und einen vorgegebenen Überstand der Schneide zur Stütz­ leiste eingestellt und gemessen werden. Die Parameter des dazu verwende­ ten Meßprogramms können pro Werkzeug unterschiedlich sein, jedoch bleibt das Prinzip der Einstellung und der Ablauf des Meßprogramms immer gleich.

Durch die Verwendung eines Fotos des betreffenden Werkzeugtyps hat der Bediener ein realistisches Bild des Werkzeuges oder -abschnittes vor Au­ gen, der eingestellt und gemessen werden soll. Die notwendigen Eingabefel­ der bezeichnen gleichzeitig den betreffenden Parameter am Werkzeug und befinden sich an oder in der Nähe der Stelle des Bildes, auf die sich der Pa­ rameter bezieht. Diese Datenfelder werden vom Bediener ausgefüllt. Danach kann sofort mit dem Einstellen oder Vermessen begonnen werden. Die ein­ gegebenen Daten können gespeichert und jederzeit geändert werden. Auf­ grund des sich selbst erklärenden Prinzips der Eingabemaske werden Bedi­ enfehler vermieden und Zeiten bei der Datenerfassung sowie beim Einstell- und Meßvorgang eingespart.

Claims (5)

1. Verfahren zur Eingabe von Parametern in Meßprogramme com­ putergesteuerter Einstell- und Meßgeräte mit Bildverarbei­ tung zum Messen und Einstellen von Werkzeugen oder Werk­ stücken, bei dem in vorbestimmte Datenfelder einer Eingabe­ maske auf dem Bildschirm des an das Meß- und Einstellgerät angeschlossenen PC die für einen Meßablauf notwendigen Da­ ten des jeweiligen Werkzeug- oder Werkstücktyps eingegeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß der für das Werkzeug oder Werkstück betreffende Werk­ zeug- bzw. Werkstücktyp anhand eines Fotos oder eines wie­ dergabegetreuen Abbildes in die Eingabemaske eingeblendet wird, und daß die Datenfelder an oder in der Nähe der Stel­ len des Bildes angezeigt werden, auf die sich die Parameter beziehen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem auf der Eingabemaske dargestellten Foto oder Abbild, insbesondere den Datenfeldern, Vermaßungslinien, Meß- bzw. Einstellpunkte und/oder Bezeichnungen zugeordnet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die in die Datenfelder eingegebenen Daten, die je­ derzeit geändert werden können, gespeichert werden.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenfelder durch Maß- und/oder Be­ zugslinien gekennzeichnet sind.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das dargestellte Foto oder Abbild für sämtliche Größen des gleichen Werkzeug- oder Werkstücktyps gilt.