DE19623504C1 - Optisches Mikrophon - Google Patents
Optisches MikrophonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein optisches Mikrophon mit einer Lichtquelle, einer
faseroptischen Zuleitung und einem mit zwei Reflektoren ausgestatteten
Fabry-Perot-Interferometer, das als ersten Reflektor eine Endfläche der faser
optischen Zuleitung hat und davon beabstandet der zweite, von Schalluft
druckschwankungen auslenkbare Reflektor angeordnet ist.
In vielen Anwendungsbereichen ist es erforderlich Mikrophone weit entfernt von
zugeordneten Audioverstärkern anzuordnen. Dann müssen die unverstärkten
elektrischen Mikrophonsignale lange Strecken überbrücken. Leitungsverluste
und -kapazitäten sowie elektromagnetische Einstreuungen in die Leitung
begrenzen die Länge der Verbindungskabel zur Verstärkerelektronik. Wenn
Distanzen im Kilometerbereich, beispielsweise zur Verkehrsüberwachung, zu
überbrücken sind, wird daher häufig das elektrische Signal zunächst digitalisiert
und nach elektrooptischer Wandlung als optisches Signal über ein Glas
faserkabel zu einem entfernten Empfänger übertragen, um so eine optimale
Übertragungsqualität zu gewährleisten. Nachteilig ist, daß die elektrooptische
Wandlung eine aufwendige elektrische Signalaufbereitung am bzw. nahe am
Mikrophonort bedingt. Damit ist am Mikrophonort neben der optischen
Meßsignalleitung eine elektrische Stromversorgung erforderlich. Die dort be
findliche Elektronik ist störanfällig und muß gewartet werden.
Schallinduzierte Luftdruckschwankungen können jedoch auch direkt in eine
Phasenmodulation einer Lichtwelle und dann durch Überlagerung in ein
intensitätsmoduliertes optisches Signal umgewandelt werden. Ein derartiges
optisches Mikrophon kann daher die Meßsignale ohne elektrooptische
Wandlung über eine Glasfaserleitung übertragen. Das optische Signal kann
nach optoelektronischer Wandlung am Meßauswerteort mit konventioneller
Elektronik verstärkt und weiterverarbeitet werden. Ein optisches Mikrophon ist
daher immun gegen elektromagnetische Störungen. Ferner sind die bei
elektrischen Installationen, insbesondere bei großen Übertragungslängen,
auftretenden Probleme mit Erdschleifen eliminiert.
Ein derartiges optisches Mikrophon ist von H. Nano, M. Matsumoto, K. Fujimura,
K. Hattori mit dem Titel "Fiber-Optic Microphone using a Fabry-Perot
Interferometer" in Proc. 9th Int. Conf. on Optical Fiber Sensors (OFS-9), Florenz
1993, Seiten 155-158 beschrieben worden. Das darin beschriebene optische
Mikrophon enthält als sensitives Element ein miniaturisiertes Fabry-Perot-Inter
ferometer. Als Lichtquelle wird eine hochkohärente Laserdiode verwendet. Das
aus einer Monomodeglasfaser austretende Lichtbündel wird von einer in einigen
10 µm bis 100 µm Entfernung angeordneten verspiegelten Membranfolie
reflektiert und in die Faser zurückgekoppelt. Schallinduzierte Luftdruck
schwankungen ändern gleichphasig den Glasfaser-Membran-Abstand. Die ent
sprechend phasenmodulierte (ΔΦ (L), L = Fabry-Perot Länge) reflektierte
Lichtwelle überlagert sich mit der an der Glasfaser-Luft-Grenzfläche teilweise
reflektierten Lichtwelle zu einem Interferenzsignal (Intensität I = 2R (1-cosΔΦ)
bei Spiegelreflektivität R«1), das als mit der akustischen Frequenz intensitäts
modulierte Lichtwelle über die Zuleitungsglasfaser zu einem Photodetektor zur
optoelektrischen Wandlung geleitet wird, um anschließend auf konventionelle
Weise weiterverarbeitet werden zu können. Das optische Mikrophon erfordert
aufgrund der ungestörten Überlagerung von hin- und rücklaufenden Lichtwellen
zur Verbindung zwischen Meßort und Auswerteort nur eine einzelne Monomode-
Glasfaserleitung, die gleichzeitig als "Versorgungs-" und Signalleitung genutzt
wird.
Dennoch hat die bekannte Konstruktion einige Nachteile. Die cos-Charakteristik
des Interferenzsignals (nur bei kleinen Reflektivitäten R; bei größeren R geht die
cos-Charakteristik über in die Airy-Funktion) kann über die thermische
Ausdehnung des Fabry-Perot-Resonators zu temperaturbedingtem "signal
fading" führen: die Kleinsignalempfindlichkeit (Steigung der cosΔΦ-
Charakteristik) geht im Maximum oder Minimum der cos-Funktion gegen 0. Zur
Stabilisierung der Kleinsignalempfindlichkeit sind aufwendige Demodulations-
und Stabilisierungsverfahren erforderlich, die als Homodyn- und Hetero
dyntechniken bekannt sind. Bei der zitierten Veröffentlichung wird der
Arbeitspunkt über eine aktive Verstimmung der Wellenlänge einer DFB-
Laserdiode stabilisiert. Die Verwendung von Laserdioden als für Interferometrie
üblicherweise eingesetzte hochkohärente Lichtquellen erfordert aufwendige
Temperatur- und Stromstabilisierungen, sowie eine effektive Isolation gegen in
die Diode vom Sensor rückreflektiertes Licht mit entsprechend hohen Kosten für
das Gesamtsystem. Ein weiteres Problem bei der zitierten Anordnung entsteht
bei Anwendungen im Außenbereich durch die erforderliche extrem dünne (3 µm)
und empfindliche Membranfolie zur schallinduzierten Phasenmodulation.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein optisches Mikrophon zu realisieren, das
einfach im Aufbau und zugleich weitgehend temperaturstabil ist.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen optischen Mikrophon
dadurch, daß der zweite Reflektor die Endfläche eines Glasfaserabschnitts ist,
wobei der Glasfaserabschnitt von einer damit gekoppelten, separaten Membran
luftdruckinduziert auslenkbar ist.
Durch die gleichartige Ausbildung der beiden beabstandet angeordneten
Reflektoren im Interferometer jeweils als Endfläche einer Glasfaser, wird eine
relativ niedrige Spiegelreflektiviät in den beiden Glas-Luft-Grenzflächen
bereitgestellt. Die Einstellung des Arbeitspunktes des Mikrophons wird damit
erheblich erleichtert. Außerdem können niedrig kohärente und relativ preiswerte
Lichtquellen für das optische Mikrophon verwendet werden. Bei derartigen
Lichtquellen ist eine optische Isolation gegen in die Diode vom Sensor
rückreflektiertes Licht nicht erforderlich. Auch eine Temperaturstabilisierung des
Arbeitspunktes des Sensors mittels Wellenlängenverstimmung entfällt.
Dadurch, daß der Abstand (Resonatorspalt) zwischen den beiden Reflektoren
0-20 µm beträgt, wobei die durch die Auslenkung verursachte Längenänderung
des Abstandes weniger als 100 nm beträgt, wird die Temperatur
unempfindlichkeit der Vorrichtung weiter verbessert. Aufgrund des äußerst
geringen Abstandes der Reflektorflächen, d. h. einer sehr geringen Fabry- Perot-
Resonatorlänge wird Phasenrauschen reduziert, und es können sehr geringe
Abstandsänderungen der Reflektoroberflächen von nur wenigen nm erfaßt
werden. Dieser Bereich liegt jedoch bei entsprechender Justierung im linearen
Übertragungsbereich der cos-Übertragungscharakteristik des Interferometers,
was zu einem unverzerrten Signalbild führt.
Wenn die Endflächen der Reflektoren poliert und gerundet sind oder als ebene
Fläche gebrochen werden und eine Reflektivität an der Glas-Luft-Grenzfläche
von etwa 4% haben, ist die Einstellung des Arbeitspunktes des Interferometers
unempfindlich gegen Störungen. Die Intensitätsmodulation des
Interferenzsignals kann dabei in erster Näherung durch eine Cosinus-Funktion
approximiert werden.
Dadurch, daß im Interferometer das dem Reflektor zugewandte Ende der Faser
in einer Ferrule und der Faserabschnitt in einer Reflektorferrule aufgenommen
sind, wobei die Ferrulen von einem hohlzylindrischen Verbindungselement
koaxial umschlossen und geführt sind, können die Reflektorendflächen der
Zuleitungsfaser und des Faserabschnitts hochpräzise zueinander ausgerichtet
werden. Die Ferrulen bestehen vorzugsweise aus einem Keramikkörper mit
einer die Faser aufnehmenden Präzisionsbohrung. Die zylindrisch ausge
bildeten Keramikkerne bzw. Ferrulen werden von dem hohlzylindrischen
Verbindungselement in kollinearer Ausrichtung gehalten. Die Reflektorferrule ist
dabei jedoch für kleine Auslenkungen beweglich gehalten.
Der zweite Reflektor ist dann also die Endfläche eines in eine keramische
Präzisionsfaserführung (Ferrule) geklebten Glasfaserabschnitts. Die Faserfüh
rung wird mit geringem Andruck gegen die Führung des ersten Reflektors ge
drückt.
Die Einstellung des Arbeitspunktes des Mikrophons wird durch eine geringfügige
Anfangsverkippung der aufeinanderstoßenden Ferrule mit den Glasfasern be
wirkt. Wenn die Ferrule mit den Endflächen der Reflektoren unter einem
geringen Winkel aufeinandergedrückt werden, ist die Einstellung des Arbeits
punktes des Interferometers unempfindlich gegen Störungen, insbesondere
sehr temperaturstabil.
Das polierte Reflektorfaserende des zweiten Reflektors und/oder das polierte
Zuleitungsfaserende, also der erste Reflektor, können unter einem Winkel zur
Faserachse geschliffen sein, der vorzugsweise zwischen 80° und 90° bei einem
senkrechten Reflektor liegt. Durch Rotation des Reflektors um die Faserachse
läßt sich dadurch der Anfangsabstand (der Arbeitspunkt) sehr präzise einstellen.
Da für das erfindungsgemäße optische Mikrophon nur eine niedrigkohärente
Lichtquelle erforderlich ist, kann eine kostengünstige Superlumineszenzdiode
oder gar eine normale Leuchtdiode als Lichtquelle verwendet werden. Die Licht
quelle sendet dabei Licht mit einer Kohärenzlänge Lc < 50 µm aus.
Eine mechanische Ankopplung überträgt die schallinduzierte lineare
mechanische Bewegung der Membran auf den durch die Reflektorferrule
gehaltenen Faserabschnitt. Wenn die Membran mit ihrer Bewegungsachse
senkrecht zur Achse des Fabry-Perot-Interferometers angeordnet ist und die
mechanische Ankopplung als Winkelstück ausgebildet ist, wobei das
Verbindungselement eine elastische Verkippung der Reflektorferrule erlaubt,
wirkt das Verbindungselement als Federelement zur elastischen Auslenkung der
Reflektorferrule um kleinste Winkelbeträge, wobei zur Erzielung einer hohen
Temperaturstabilität des Arbeitspunktes die Reflektorferrule unter geringem
Andruck gegen die Ferrule mit der Zuleitungsfaser gedrückt wird. Die daraus
resultierende Resonatorspaltveränderung erzeugt eine entsprechend der
Auslenkung phasenmodulierte Lichtwelle.
Alternativ kann dadurch, daß die Membran mit ihrer Bewegungsachse kollinear
zur Achse des Fabry-Perot-Interferometers angeordnet ist und die mechanische
Ankopplung stabförmig in Verlängerung der Reflektorferrule ausgebildet ist,
wobei im Resonatorspalt zwischen den beiden Ferrulen ein elastischer
Abstandshalter, vorzugsweise in Form von drei Klebepunkten 13 auf den
Ferruleoberflächen angeordnet ist, eine kollineare Resonatorspaltveränderung
erzeugt werden, die ebenfalls zu einer phasenmodulierten Lichtwelle führt. Der
am Resonatorspalt vorzusehende elastische Abstandshalter hat vorzugsweise
eine Dicke von 10 bis 20 µm, die einen entsprechenden Ruheabstand der
beiden Reflektoren im Interferometer zueinander definiert. Bei schallinduzierter
Auslenkung wird der Abstandshalter elastisch deformiert, d. h. zusam
mengedrückt oder gestreckt. Auch in diesem Fall wird vorzugsweise zur
Erzielung einer hohen Temperaturstabilität des Arbeitspunktes die Reflektor
ferrule mit geringer Kraft gegen die Ferrule mit der Zuleitungsfaser gedrückt.
Die Signale dieses auf Glasfaserbasis in Form eines Fabry-Perot Mikrointerfero
meters realisierten optischen Mikrophons sind völlig unempfindlich gegen
elektromagnetische Störungen und über Glasfaserstrecken im Kilometerbereich
ohne Zwischenverstärkung auszulesen. Der rein optisch arbeitende akustische
Sensor wurde für Anwendungen im Verkehrsbereich entwickelt und dem
entsprechend robust für Außenanwendungen konzipiert. Das Mikrointerfero
meterprinzip eignet sich gut zur weiteren Miniaturisierung des Sensors bis in den
mm-Bereich. Dementsprechend ist das optische Mikrophon auch in vielen ande
ren Bereichen einsetzbar, in denen konventionelle, z. B. Kondensatormikro
phone, zum Einsatz kommen. Besonders interessant sind natürlich solche An
wendungen, in denen der Einsatz von elektrischen Mikrophonen aufgrund von
starken elektromagnetischen Störungen und/oder langen Übertragungsstrecken
problematisch ist.
Das Sensorsystem besteht neben dem eigentlichen Sensorelement aus einer
Superlumineszenzdiode (SLD) als Lichtquelle, deren Licht über einen faser
optischen Richtkoppler in die verkabelte (Monomode-)Zuleitungsfaser zum Sen
sorelement eingespeist wird. Das vom Sensor in die Zuleitungsfaser zurückge
koppelte Licht wird im Koppler zu einer Photodiode am zweiten Eingangsarm
des Kopplers verzweigt, um dort für die weitere elektronische Verarbeitung in
ein elektrisches Signal umgewandelt zu werden.
Das eigentliche Sensorelement ist ein faseroptisches Extrinsisches Fabry-Perot
Mikrointerferometer (EFPI). Translationsbewegungen einer durch die akustische
Quelle angeregten Membran werden über eine geeignete Mechanik in dazu pro
portionale Längenänderungen des Fabry-Perot Resonators umgewandelt. Die
ser besteht aus zwei durch einen Luftspalt (bis zu einigen 10 Mikrometer) ge
trennten ebenen Endflächen von Monomode-Glasfasern mit ca. 4% Reflektivi
tät, die in Präzisionsführungen eingeklebt sind. Mit hinreichend kohärentem
Licht geeigneter Wellenlänge und niedrigen Spiegelreflektivitäten erhält man bei
Abstandsänderungen zwischen Faserende und Spiegel eine cos²-förmig von der
Phase bzw. dem Spiegelabstand abhängige Ausgangsintensität als Interferenz
signal mit im Idealfall nahezu 100% Interferenzkontrast bei ca. 16% Maximal
reflektivität des FP. Der Spiegelabstand ist so eingestellt, daß sich die üblicher
weise im Verhältnis zur Interferenzamplitude kleine Meßsignalamplitude im line
aren Bereich der cos2*-Charakteristik bewegt (Quadraturbedingung). Der Gehäuse
durchmesser von 4,5 cm der für den Außeneinsatz vorgesehenen Prototypen ist
im wesentlichen durch die verwendete Membran gegeben; der mechanische
Aufbau des eigentlichen Mikrointerferometers zur Umwandlung der Membran
bewegung in Phasenmodulation der Lichtwelle und Erzeugung eines zum einfal
lenden Schallsignal proportionalen Interferenzsignals besitzt Abmessungen von
1 cm × 5 mm.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen optischen Mikrophons sind:
- - Intrinsische EMV-Sicherheit (keine elektrischen Komponenten am Ort des Sensors)
- - Keine Masseschleifen in Sensornetzen durch passive optische Sensorik ohne elektrische Komponenten
- - hohe Empfindlichkeit durch Fabry-Perot Mikrointerferometer als Sensorele mente
- - große Distanz zwischen Sende-/Empfangseinheit und Sensorelement mög lich (km-Bereich)
- - Störungsfreie Überlagung von hin- und rücklaufendem Licht in einer einzelnen Zuleitungsfaser
- - Verwendung einer einzelnen Lichtquelle für mehrere Sensoren durch Einsatz von faseroptischem 1XN Richtkoppler
- - durch Mikrointerferometerprinzip weitere Miniaturisierung möglich für andere Anwendungsbereiche.
Nachfolgend wird die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen detailliert beschrieben.
Darin zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht einer Sensoreinheit eines
erfindungsgemäßen optischen Mikrophons nach einer ersten
Ausführungsform,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht einer Sensoreinheit eines
erfindungsgemäßen optischen Mikrophons nach einer zweiten
Ausführungsform,
Fig. 3 ein Diagramm zur Darstellung des Interferenzsignals in Abhängigkeit
der Fabry-Perot-Resonatorlänge und
Fig. 4 einen schematischen Aufbau des erfindungsgemäßen optischen
Mikrophons mit einer Lichtquelle und einer Empfangseinheit.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Sensoreinheit 17 eines
erfindungsgemäßen optischen Mikrophons in einer ersten Ausführungsform.
Das zentrale Sensorelement des optischen Mikrophons ist ein extrinsisches
Fabry-Perot-Mikrointerferometer (EFPI). Das Interferometer ist aus den
Komponenten von faseroptischen Monomode-Steckern vom FC-Typ (face
contact) aufgebaut. Bei sogenannten FC-Steckern stoßen die polierten,
vorzugsweise gerundeten Endflächen der beiden zu verbindenden Faserenden
so aufeinander, daß eine Glas-Luft-Grenzfläche und damit die Reflexion an
dieser Stelle weitgehend unterdrückt wird.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist an einer faseroptischen
Zuleitung 1, die als Monomode-Glasfaserkabel ausgebildet ist, ein FC-Stecker 2
an einem Ende der Faser 1 angeordnet. Der FC-Stecker 2 ist in einen FC-
Adapter 3 eingeschraubt, wie er üblicherweise zur Verbindung zweier
Monomode-Kabel benutzt wird. Das Monomode-Glasfaserkabel 1 endet in dem
FC-Stecker 2 mit einer polierten oder eben gebrochenen Endfläche 4. Dieses
Ende der Faser 1 ist in einer Präzisionsbohrung eines die Glasfaser 1
aufnehmenden Keramikkerns 5, nachfolgend auch Ferrule genannt, eingeklebt.
Die polierte Endfläche 4 der Glasfaser 1 bildet einen ersten Reflektor des
Interferometers. Der zur Ausbildung eines Fabry-Perot-Resonators benötigte
zweite Reflektor ist als der Endfläche 4 der faseroptischen Zuleitung 1
gegenüberliegende Endfläche 6 eines der Faser 1 gleichartigen
Glasfaserabschnittes 8 ausgebildet. Der Glasfaserabschnitt 8 ist ebenfalls in
einer Präzisionsbohrung eines weiteren Keramikkerns oder Reflektorferrule 7
eingeklebt.
Die beiden kollinear angeordneten Ferrulen 5, 7 sind in einem hohlzylindrischen
Verbindungs- oder Federelement 9 aufgenommen und geführt. Dabei ist die
Ferruleführung auf der Seite des FC-Adapters 3 mit der Reflektorferrule 7
geeignet aufgeweitet, so daß die Reflektorferrule 7 beweglich ist und im ersten
Ausführungsbeispiel geringfügig verkippt werden kann. Ferrule 7 wird zur Stabi
lisierung der Resonatorlänge mit geringer Kraft gegen Ferrule 5 gedrückt.
Die FC-Stecker/Adapter Kombination bildet das Fabry-Perot-Interferometer. Der
FC-Adapter 3 ist in den Boden eines kleinen Gehäuses 12 eingeschraubt, an
dessen Seite eine Halterung mit einer Membran 11 befestigt ist, die die
Luftdruckschwankungen des akustischen Signals S in eine lineare mechanische
Bewegung umwandelt. Die Membran 11 ist beispielsweise in Art eines
Miniaturlautsprechers ausgebildet, wobei das bewegliche Membranzentrum mit
einer mechanischen Ankopplung 10 mit der beweglich gehalterten Reflektor
ferrule 7 und damit mit dem zweiten Reflektor verbunden ist.
Die Bewegungsachse der Membran 11 ist im ersten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 senkrecht zur Achse des Fabry-Perot-Interferometers angeordnet. Die
mechanische Ankopplung erfolgt über ein Winkelstück 10, das einerseits an der
Membran 11 und andererseits an der Reflektorferrule 7 befestigt ist, womit die
schallinduzierte Membrantranslation in eine Kippbewegung der Ferrule
umgesetzt wird. Zwischen den beiden als Reflektoren gegenüberliegenden
Faserendflächen 4, 6 entsteht ein Luftspalt, dessen Länge ΔL (= Länge des
Fabry-Perot-Resonators) entsprechend der Luftdruckschwankung verändert
wird.
In der in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsform der Sensoreinheit 17
eines optischen Mikrophons sind funktionsmäßig gleiche Bauteile mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform ist hier
die Membran 11 im Gehäuse 12 des Sensors dem FC-Adapter 3 gegenüberlie
gend eingebaut. Die aufgrund eines auf die Membran 11 einfallenden
akustischen Signals S entstehende lineare mechanische Bewegung wird über
eine mechanische Ankopplung 10, die stabförmig ausgebildet ist, auf die
Reflektorferrule 7 übertragen. Die Bewegungsachse der Membran 11 ist somit
kollinear zur Achse des Fabry-Perot-Interferometers angeordnet, so daß sich die
Reflektorferrule 7 entsprechend der Membranauslenkung kollinear zur ersten
Ferrule 5 bewegt. Dabei wird die Reflektorferrule 7 mit dem die beiden Ferrulen
umschließenden, hohlzylindrischen Verbindungselement 9 beweglich geführt.
Die beiden gegenüberstehenden Endflächen der Ferrulen 5 und 7 sind durch
elastische Abstandshalter 13 voneinander getrennt gehalten und zur Tempera
turstabilisierung mit geringer Kraft gegeneinandergedrückt.
In Fig. 3 ist das Interferenzsignal eines Fabry-Perot-Interferometers mit niedrig
reflektierenden Spiegeln (R = 4%) bei einer Lichtquelle mit Mittenwellenlänge
λ = 820 nm und spektraler Halbwertsbreite δλ = 20 nm für einen Spiegelabstand
L = 0 bis 5 µm dargestellt. Auf der Abszisse ist die auf die Eingangslichtleistung
normierte Ausgangsleistung iR = iR/i₀ dargestellt. Die relative Maximalamplitude
des Interferenzsignals beträgt bei einer Spiegelreflektivität von 4% (Glas-Luft-
Grenzfläche): iR max = 4R = 16%. Diese maximale Modulation des Ausgangs
signals ergibt sich bei einer Phasenänderung ΔΦ = 4πL/λ = π, entsprechend
einer Abstandsänderung der Reflektoroberflächen von ΔL = λ/4 = 0,205 µm,
sofern L = 0 µm. In Abb. 3 ist das Interferenzsignal für typische Werte
(L = 0-5 µm, R = 4%, λ = 820 nm, δλ = 20 nm) gezeigt. Der Interferenzkontrast
nimmt aufgrund der endlichen Kohärenzlänge Lc = λ²/δλ stetig ab.
In Fig. 4 ist der gesamte Aufbau eines erfindungsgemäßen optischen
Mikrophons schematisch dargestellt. Das optische Mikrophon weist eine
Lichtquelle 14 auf. Die Lichtquelle 14 ist bevorzugt eine niedrig kohärente
Superlumineszenzdiode (SLD) oder eine normale Leuchtdiode (LED) mit
angekoppeltem Faser-"pigtail". Die Lichtwelle der Leuchtdiode 14 wird auf einen
faseroptischen Strahlteiler 15 gelenkt, von dem die faseroptische Zuleitung 1 zur
bereits beschriebenen Sensoreinheit 17 führt. Das von der Sensoreinheit 17
rückreflektierte und durch Interferenz im Fabry-Perot-Resonator modulierte Licht
gelangt über den faseroptischen Strahlteiler 15 zu einer Empfangseinheit 16,
die einen optoelektrischen Umwandler, beispielsweise eine Photodiode PD,
einen Verstärker und Vorrichtungen zur weiteren Signalverarbeitung hat.
Beispielsweise kann das vom Verstärker abgegebene analoge elektrische
Signal auf einen Analog-zu-Digital-Wandler ADC gelegt werden und an
schließend mit einem FFT-Spektrumanalysator ausgewertet werden. Im Bereich
der Verkehrsüberwachung können damit beispielsweise Fahrzeugklassi
fizierungen anhand charakteristischer Spektren vorgenommen werden.
Nachfolgend wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen optischen
Mikrophons erläutert.
Das niedrigkohärente Licht, das von der vorzugsweise als Superlumi
neszenzleuchtdiode ausgebildeten Lichtquelle 14 ausgesendet wird, wird über
den Strahlteiler 15 und die Monomode-Glasfaser 1 zur Sensoreinheit 17 geführt.
In der Sensoreinheit 17 wird die einfallende Lichtwelle zunächst an der
Endfläche 4 des Monomode-Glasfaserkabels 1 reflektiert. Der größte Teil der
Lichtleistung wird über den Resonatorluftspalt zum zweiten Reflektor 6
übertragen. Dort wird die einfallende Lichtwelle reflektiert, wobei aufgrund der
schallinduzierten Auslenkung der Reflektorferrule 7 und des darin gehalterten
Glasfaserabschnitts 8 eine Abstandsänderung des Resonatorspaltes bewirkt
und damit die am zweiten Reflektor reflektierte Lichtwelle periodisch phasen
moduliert wird.
Diese Phasenänderung δΦ bewirkt nach Überlagerung mit der am Ende der
Zuleitungsfaser 1 reflektierten Lichtwelle ein Interferenzsignal, das für ein
Fabry-Perot-Interferometer mit Reflexion an gleichen Spiegeln mit niedrigem R
in erster Näherung approximiert wird durch
iR = 2 R (1-µ(λ) cos (4 πL/λ)) (1),
wobei
die Funktion µ(λ) den durch die spektrale Breite der Lichtquelle beeinflußten Interferenzkontrast beschreibt, hier für das Beispiel der Spektralfunktion eines gedämpften harmonischen Resonators:
die Funktion µ(λ) den durch die spektrale Breite der Lichtquelle beeinflußten Interferenzkontrast beschreibt, hier für das Beispiel der Spektralfunktion eines gedämpften harmonischen Resonators:
und
iR die auf die Eingangslichtleistung normierte Ausgangsleistung iR = IR/I₀
ist.
Durch eine mechanische Vorspannung wird der Arbeitspunkt im linearen
Bereich eines Interferenzstreifens stabilisiert, entsprechend einer Flanke der in
Fig. 3 dargestellten Funktion. Bei der ersten Ausführungsform wird der
Ruhewinkel zwischen Steckeradapter-Symmetrieachse und Reflektor-
Ferruleachse mit einem entsprechenden Ruheabstand L₀ des Resonatorspaltes
so eingestellt, daß das Interferenzsignal sich etwa beim Quadraturpunkt [ΔΦ = 4
πL/λ ≈ (2 N+1) π/2; N=0, 1, 2] befindet, der als Arbeitspunkt in der Mitte einer
Interferenzsignalamplitude den empfindlichsten Bereich für Kleinsignale
darstellt. Durch Differenzieren wird aus (1) bei ΔΦ = π/2 als Empfindlichkeit
bezüglich Abstandsänderungen δL erhalten:
Für λ = 0,82 µm und R = 4% ergibt sich diR/dL ≈ 1,2 µm-1. Die schallinduzierten
Phasenänderungen δΦ (und entsprechend Wegänderungen δL) müssen wegen
der cos-Übertragungscharakteristik über den zu übertragenden Schall
druckbereich (Dynamikbereich) klein sein im Vergleich zu ΔΦ = π. Nach dem
Obengesagten folgt als Forderung:
δiR « 4 R.
Wählen wir z. B. δiR = 0.1 (4R), dann ergibt sich aus (3) die entsprechende
Wegänderung zu δL≈20 nm. Der Verkippwinkel des von der Membran
bewegten Reflektors ergibt sich bei einem Ferruleradius a = 2,5 mm zu δΘ = δ
L/a = 8 µrad, entsprechend 5·10-4 Grad. Gleichung (3) gilt nicht mehr bei
größeren R, wenn die Glasfaseroberflächen zusätzlich verspiegelt werden, da
dann anstelle von (1) die vollständige Airy-Funktion zur Charakterisierung des
Fabry-Perot-Interferenzsignals herangezogen werden muß. Die Empfindlichkeit
kann dann mit zunehmender Resonatorgüte beliebig gesteigert werden, wobei
jedoch die Einstellung des Arbeitspunktes zunehmend schwieriger wird.
Die Empfindlichkeit gegenüber schallinduzierten Luftdruckschwankungen, bzw.
der dynamische Bereich erfordern zur theoretischen Abschätzung die Multi
plikation von (2) mit weiteren Faktoren:
Der erste Faktor auf der rechten Seite der Gleichung (4) gibt die Kippwinkel
empfindlichkeit (Ausführungsform 1) der relativen Interferenzsignal (Intensitäts-)
änderung an (3/mrad = 18,75 (4R)/mrad); der zweite Faktor beschreibt die
Kippwinkeländerung mit dem Schalldruck, die von der Auslegung der mecha
nischen Konstruktion zur Umsetzung der Membranbewegung auf die Reflektor-
Ferrule-Verkippung abhängt. dwa/dpa ist die durch den Schalldruck pa bewirkte
lineare Translation wa der Membran.
In Ausführungsform 2 ergibt sich die Druckabhängigkeit der Intensitätsänderung
diR/dpa durch Multiplikation von Gleichung (3) mit dL/dpa. Dieser Faktor ist
wieder durch die elastischen Eigenschaften und die Dämpfung der Mechanik
bestimmt.
Bezugszeichenliste
1 faseroptische Zuleitung (Monomode-Glasfaserkabel)
2 FC-Stecker
3 FC-Adapter
4 erste polierte Endfläche, erster Reflektor
5 erster Keramikkern oder Ferrule
6 zweite polierte Endfläche, zweiter Reflektor
7 zweiter Keramikkern oder Reflektorferrule
8 Glasfaserabschnitt
9 Verbindungs- oder Federelement
10 mechanische Ankopplung, Winkelstück bzw. stabförmiges Element
11 Membran
12 Gehäuse
13 Abstandshalter (elastisch)
14 Lichtquelle
15 faseroptischer Strahlteiler
16 Empfangseinheit
17 Sensoreinheit
2 FC-Stecker
3 FC-Adapter
4 erste polierte Endfläche, erster Reflektor
5 erster Keramikkern oder Ferrule
6 zweite polierte Endfläche, zweiter Reflektor
7 zweiter Keramikkern oder Reflektorferrule
8 Glasfaserabschnitt
9 Verbindungs- oder Federelement
10 mechanische Ankopplung, Winkelstück bzw. stabförmiges Element
11 Membran
12 Gehäuse
13 Abstandshalter (elastisch)
14 Lichtquelle
15 faseroptischer Strahlteiler
16 Empfangseinheit
17 Sensoreinheit
Claims (12)
1. Optisches Mikrophon mit einer Lichtquelle (14), einer faseroptischen
Zuleitung (1) und einem mit zwei Reflektoren ausgestatteten Fabry-Perot-
Interferometer, das als ersten Reflektor (4) eine Endfläche der faseroptischen
Zuleitung (1) hat und davon beabstandet der zweite, von
Schalluftdruckschwankungen auslenkbare Reflektor angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Reflektor (6) die Endfläche eines Glasfaserabschnitts (8) ist,
wobei der Glasfaserabschnitt (8) von einer damit gekoppelten, separaten
Membran (11) luftdruckinduziert auslenkbar ist.
2. Optisches Mikrophon nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reflektorfaserführung mit geringer Vorspannung gegen die Zulei
tungsfaserführung gedrückt wird.
3. Optisches Mikrophon nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (Resonatorspalt) zwischen den beiden Reflektoren (4, 6)
0-20 µm beträgt, wobei die durch die Auslenkung verursachte Längen
änderung des Abstandes weniger als 100 nm beträgt.
4. Optisches Mikrophon nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Endflächen der Reflektoren (4, 6) poliert sind und eine Reflektivität
an der Glas-Luft-Grenzfläche von etwa 4% haben.
5. Optisches Mikrophon nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Interferometer das dem Reflektor (4) zugewandte Ende der Faser (1)
in einer Ferrule (5) und der Faserabschnitt (8) in einer Reflektorferrule (7)
aufgenommen sind, wobei die Ferrulen (5, 7) von einem hohlzylindrischen
Verbindungselement (9) koaxial umschlossen und geführt sind.
6. Optisches Mikrophon nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (14) eine Superlumineszenzdiode (SLD) oder eine
normale Leuchtdiode (LED) ist.
7. Optisches Mikrophon nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Membran (11) und der den Faserabschnitt (8) haltenden
Reflektorferrule (7) eine mechanische Ankopplung (10) vorgesehen ist.
8. Optisches Mikrophon nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (11) mit ihrer Bewegungsachse senkrecht zur Achse des
Fabry-Perot-Interferometers angeordnet ist und die mechanische Ankopplung
als Winkelstück (10) ausgebildet ist, wobei das Verbindungselement (9) eine
elastische Verkippung der Reflektorferrule (7) erlaubt.
9. Optisches Mikrophon nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (11) mit ihrer Bewegungsachse kollinear zur Achse des
Fabry-Perot-Interferometers angeordnet ist und die mechanische Ankopplung
stabförmig in Verlängerung der Reflektorferrule (7) ausgebildet ist, wobei im
Resonatorspalt zwischen den beiden Ferrulen (5, 7) ein elastischer Ab
standshalter (13) angeordnet ist.
10. Optisches Mikrophon nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandshalter (13) eine Stärke von 10-20 µm hat.
11. Optisches Mikrophon nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandshalter (13) durch aufgebrachte Klebepunkte gebildet wird.
12. Optisches Mikrophon nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Faserende des ersten und/oder des zweiten Reflektors (4, 6) unter
einem Winkel zur Faserachse geschliffen sind, vorzugsweise einem Winkel
zwischen 80° und 90° bei senkrechtem Reflektor.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19623504A DE19623504C1 (de) | 1996-06-13 | 1996-06-13 | Optisches Mikrophon |
US08/870,080 US6055080A (en) | 1996-06-13 | 1997-06-05 | Optical microphone |
JP9156614A JP3037639B2 (ja) | 1996-06-13 | 1997-06-13 | 光学的マイクロフォン |
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DE19623504A DE19623504C1 (de) | 1996-06-13 | 1996-06-13 | Optisches Mikrophon |
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