DE19844976C2 - Optische Anordnung mit einem Interferometer zur Bestimmung einer Wellenlängenänderung und Verwendung der Anordnung - Google Patents
Optische Anordnung mit einem Interferometer zur Bestimmung einer Wellenlängenänderung und Verwendung der AnordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine optische Anordnung mit einer
optoelektronischen Auswerteeinheit zur Bestimmung einer
Wellenlängenänderung. Insbesondere soll die Wellenlängen
änderung dabei hochaufgelöst bestimmt werden. Die Erfindung
betrifft außerdem die Verwendung der Anordnung. Die Wellen
längenänderung kann sich als Reaktion auf eine zu messende,
physikalische Größe, wie beispielsweise eine Temperatur, eine
Vibration, eine Beschleunigung, ein elektrisches oder ein
magnetisches Feld einstellen; sie kann aber auch als uner
wünschte Schwankung eines von einer Lichtquelle emittierten
Lichtsignals vorliegen.
Eine optische Faser wird besonders dann zur Messung einer
physikalischen Größe eingesetzt, wenn die Einsatzbedingung
eine Messung mit einem anderen Sensor erschwert, also z. B.
bei einer hohen Temperatur, in korrosiver Umgebung oder unter
dem Einfluß einer starken elektromagnetischen Störung.
Insbesondere ein in die optische Faser eingebrachtes Faser-
Bragg-Gitter eignet sich aufgrund seines einfachen Aufbaus
besonders gut als Meßaufnehmer und wird deshalb seit einiger
Zeit zur faseroptischen Sensorik eingesetzt. Hierbei steht
die Temperatur- und Dehnungsmessung im Vordergrund. Andere
Meßgrößen sind jedoch ebenfalls möglich. Die Meßgröße bewirkt
dabei eine Dehnung der optischen Faser am Ort des Faser-
Bragg-Gitters, so daß sich dessen Bragg-Wellenlänge ver
ändert. Entsprechend muß auch eine durch diese Dehnung her
vorgerufene Wellenlängenänderung eines an dem Faser-Bragg-
Gitter reflektierten Lichtsignals durch eine geeignete opto
elektronische Auswertung detektiert werden, um auf die Meß
größe zurückzuschließen.
Für die absolute Messung einer stationären Meßgröße wird zur
Bestimmung der Bragg-Wellenlänge bevorzugt ein absolut mes
sender, optischer Spektralanalysator in verschiedenen Aus
prägungen, beispielsweise mit einem Kantenfilter, einem
Gitterspektrometer oder auch mit Fabry-Perot-Etalons, ver
wendet.
Für die Detektion von schnellen Schwankungen einer Meßgröße
eignet sich dagegen ein Verfahren zur Messung der Änderung
der Bragg-Wellenlänge.
In dem Aufsatz "High-resolution fiber-grating based strain
sensor with interferometric wavelength-shift detection" von
A. D. Kersey et al., Electronics Letters, Vol. 28, No. 3, S. 236-238
(1992) wird die Messung von Dehnungsschwingungen be
schrieben. Die Änderung der Bragg-Wellenlängen wird hier
mittels eines Zweistrahl-Interferometers mit unsymmetrischen
Armlängen bestimmt. Aus den unterschiedlichen Armlängen
resultiert eine Phasenänderung bei Änderung der Meßgröße, die
zur Messung der Dehnungsänderung zeitaufgelöst detektiert
wird. Die übliche Auflösungsgrenze liegt hier bei
1-10 nε/Hz1/2 für die Schwingungsamplitude der dimensions
losen, mechanischen Dehnung ε bezogen auf die Quadratwurzel
aus einem Hertz und für einen Frequenzbereich oberhalb von
10 Hz.
Der Effekt der Phasenänderung im Zweistrahl-Interferometer
bei Änderung der Meßgröße wird auch in einem aus dem Aufsatz
"In-fibre Bragg grating sensors" von Y.-J. Rao, Measurement
Science and Technology, Vol. 8, S. 355-375 (1997) bekannten
Auswerteverfahren mittels eines Interferometers ausgenutzt.
Aus dem Aufsatz "Fiber laser sensor with ultrahigh strain
resolution using interferometric interrogation" von K. P. Koo
und A. D. Kersey, Electronics Letters Vol. 31, No. 14, S. 1180-1182
(1995) ist eine weitere Methode zur hochaufgelösten
Messung einer auf Dehnungsschwingungen beruhenden Wellenlängenänderung
bekannt. Diese Methode bedient sich anstelle
eines einfachen Faser-Bragg-Gitters eines Faser-Bragg-Gitter-
Lasers als sensitive Einrichtung. Zwei Faser-Bragg-Gitter
wirken dabei als Laserspiegel, die die Kavität des Lasers an
beiden Enden begrenzen. Eine Dehnung der Faser verändert die
Länge der Kavität und führt damit zu einer Änderung der
Laserwellenlänge. Die Wellenlängenänderung wird mit einer
Interferometeranordnung gemessen. Mit diesem Aufbau konnten
Dehnungsschwingungen mit einer Auflösung < 1 pε/Hz1/2 bei
einer Frequenz von 7 kHz gemessen werden. Ein Nachteil dieses
Verfahrens ist allerdings, daß ein spezielles Sensorelement
(hier: erbiumdotierte Faser mit zwei Faser-Bragg-Gittern) und
ein Pumplaser benötigt werden.
In dem Aufsatz "Sub-nanostrain strain measurement using a pi
phase shifted grating" von M. LeBlanc et al., Proceedings of
the OFS '97, Williamsburg, USA, S. 28-30 (1997) wird beschrie
ben, daß als Sensorelement auch ein spezielles Faser-Bragg-
Gitter, nämlich ein π-phasenverschobenes Faser-Bragg-Gitter,
eingesetzt und dieses Faser-Bragg-Gitter mit einem wellen
längenabstimmbaren Laser bestrahlt werden kann, um die Meß
empfindlichkeit zu erhöhen. Detektiert wird dann eine reflek
tierte Lichtintensität in Abhängigkeit von der Wellenlänge.
Die Bragg-Wellenlänge kann durch Messung der Intensität bei
Veränderung der Wellenlänge des Lasers bestimmt werden. Zur
genaueren Detektion wird hier eine Dithering-Technik ein
gesetzt. Mit diesem Verfahren kann eine Meßauflösung von
unter 1 nε/Hz1/2 erreicht werden. Auch bei diesem Sensor
element handelt es sich allerdings um ein spezielles Faser-
Bragg-Gitter. Außerdem wird eine abstimmbare Laserlichtquelle
benötigt, die im Vergleich zu der bei der interferometrischen
Auswertung benutzten, breitbandigen Lichtquelle wesentlich
teuerer ist.
Aus dem Aufsatz "A review of recent developments in fiber
optic sensor technology" von A. D. Kersey, Optical Fiber
Technology, Vol. 2, S. 291-317, (1996) kann man außerdem
entnehmen, daß zum Nachweis einer dehnungsinduzierten Ände
rung der Bragg-Wellenlänge eines Faser-Bragg-Gitters bei
einer interferometrischen Auswertung ein Modulations- und
Demodulationsverfahren verwendet werden kann.
Ein weitere Anwendung einer hochaufgelösten Detektion einer
Wellenlängenänderung kommt auf einem anderen Gebiet der Sen
sorik vor. So benötigt man insbesondere für die über eine
sehr große Meßlänge verteilte, faseroptische Sensorik und auch
für die interferometrische Meßtechnik im allgemeinen eine
frequenzstabile, d. h. wellenlängenstabile Lichtquelle. Um die
Wellenlänge der Lichtquelle aktiv regeln zu können, müssen
zunächst Abweichungen in der emittierten Wellenlänge hochauf
gelöst gemessen werden.
In dem Aufsatz "Development of a distributed sensing
technique using Brillouin scattering" von T. Horiguchi et al.,
Journal of Lightwave Technology, Vol. LT-13, No. 7, pp. 1296-
1302, (1995) wird eine Anordnung zur verteilten, faseropti
schen Messung von Dehnungsschwingungen mittels des Brillouin-
Effekts beschrieben. Die Messung erfolgt dabei über eine
Meßlänge von mehreren Kilometern. Um die Brillouin-Frequenz
und damit den Dehnungszustand der optischen Faser bestimmen
zu können, wird eine extrem frequenzstabile Lichtquelle in
Form eines aktiv stabilisierten Halbleiter- oder Festkörper-
Lasers eingesetzt. Im Rückkopplungszweig zur Wellenlängen
stabilisierung ist zur Detektion einer schnellen Wellenlän
genänderung ein Zweistrahl-Interferometer angeordnet. Eine
kleine Wellenlängenänderung kann dabei nur über eine große
Differenz der Armlängen beider Interferometerarme detektiert
werden. Bei einem faseroptischen Interferometer-Aufbau führt
eine große Armlängendifferenz jedoch zu einer hohen Empfind
lichkeit gegenüber einem Störeinfluß, wie einer Schwankung
der Umgebungstemperatur oder einer akustischen Schwingung.
Weiterhin ist aus der US 5,742,714 eine optische Anordnung
bekannt, die einen Laser und eine optoelektronsiche Einheit
mit einem Interferometer umfaßt. Das Interferometer weist
zwei Interferometerarme auf, die jeweils ein gechirptes
Bragg-Gitter enthalten. Die optische Anordnung umfaßt
weiterhin einen Detektor und einen Lasertreiber. Der Detektor
gibt ein Signal an den Lasertreiber ab, so daß die emittierte
Wellenlänge des Lasers geregelt wird.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Wellen
längenänderung mit hoher Auflösung auf preiswerte und zuver
lässige Art und Weise zu detektieren. Bei einer Anwendung auf
dem Gebiet der Bragg-Sensorik soll dabei insbesondere keine
aufwendige Lichtquelle und außerdem als Sensorelement ein
einfaches Faser-Bragg-Gitter verwendet werden.
Zur Lösung der Aufgabe wird eine Anordnung der eingangs be
zeichneten Art entsprechend den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1 angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen, optischen Anordnung handelt es sich
um eine Anordnung, welche mindestens umfaßt:
- a) eine Lichtquelle,
- b) eine optoelektronische Auswerteeinheit zur Bestimmung
einer Wellenlängenänderung eines in die optoelektronische
Auswerteeinheit eintretenden Lichtsignals, wobei
- 1. die optoelektronische Auswerteeinheit ein Interferometer mit zwei Interferometerarmen beinhaltet, und
- 2. in mindestens einem der beiden Interferometerarme minde stens ein Element mit wellenlängenabhängigem Reflexions ort angeordnet ist, und
- c) eine zwischen der Lichtquelle und der optoelektrischen Auswerteeinheit angeordnete, optische Wegstrecke, die eine optische Faser mit mindestens einem Faser-Bragg-Gitter mit gegebener Bragg-Wellenlänge beinhaltet.
Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß sich eine
Wellenlängenänderung mit sehr hoher Auflösung detektieren
läßt, wenn zur optoelektronischen Auswertung ein Interferometer
mit einem wellenlängenabhängigen Reflexionsort zumin
dest in einem Interferometerarm eingesetzt wird. Diese Maß
nahme führt dazu, daß ein in das Interferometer eintretendes
Lichtsignal in dem betreffenden Interferometerarm eine von
seiner Wellenlänge abhängige, optische Weglänge zurücklegt.
Damit weisen die reflektierten Anteile zweier Teillicht
signale, von denen sich jeweils eines in einem der beiden
Interferometerarme ausbreitet, eine von der Wellenlänge des
eintretenden Lichtsignals abhängige Phasenverschiebung auf.
Diese wellenlängenabhängige Phasenverschiebung kann dann auf
einfache Weise und zudem hochgenau detektiert werden. Dazu
läßt man die reflektierten Anteile der beiden Teillicht
signale zu einem austretenden Lichtsignal interferieren,
welches anschließend weiter bearbeitet wird.
Im Gegensatz zu der bekannten Auswertung mit einem Michelson-
oder einem Mach-Zehnder-Interferometer mit von vornherein
unterschiedlichen, jedoch konstanten Armlängen in beiden
Interferometerarmen ändert sich bei der Erfindung die optisch
wirksame Armlänge mindestens eines Interferometerarms in
Abhängigkeit von der eingestrahlten Wellenlänge. Dies führt
bei vorgegebener Wellenlängenänderung zu einer größeren
Phasenverschiebung als bei den bekannten Auswertungen. Damit
läßt sich aber bei ansonsten gleicher Empfindlichkeit der
optoelektronischen Auswerteeinheit eine kleinere Wellen
längenänderung messen.
Die Herkunft der Wellenlängenänderung spielt dabei eine
untergeordnete Rolle. Sie kann beispielsweise von einer
Dehnungsänderung eines in eine optische Faser eingebrachten
Faser-Bragg-Gitters herrühren. In diesem Fall können optische
Standardmittel, insbesondere als Sensorelement ein einfaches
Faser-Bragg-Gitter und auch eine normale breitbandige Licht
quelle, eingesetzt werden, ohne daß dadurch die hohe Auf
lösung beeinträchtigt wird. Die zu detektierende Wellen
längenänderung kann aber auch von der Lichtquelle selbst
hervorgerufen werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Anordnung gemäß der Er
findung ergeben sich aus den abhängigen Unteransprüchen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Element mit
wellenlängenabhängigem Reflexionsort als gechirptes Bragg-
Gitter ausgebildet. Es gibt eine Ausführungsform, bei der nur
ein solches gechirptes Bragg-Gitter in einem Interferometer
arm vorgesehen ist. Dieses ist dann beispielsweise einem
Sensorelement, d. h. einem in der optischen Faser angeordneten
Faser-Bragg-Gitter zugeordnet. Eine andere, bevorzugte Aus
führungsform enthält jedoch pro Sensorelement jeweils ein
gechirptes Bragg-Gitter in beiden Interferometerarmen. Im
letzteren Fall bilden die beiden in unterschiedlichen Inter
ferometerarmen angeordneten gechirpten Bragg-Gitter, die
einem Sensorelement zugeordnet sind, ein Gitterpaar. Vorteil
haft können die gechirpten Bragg-Gitter eines Gitterpaars
dabei insbesondere zueinander gleich- oder gegenläufig ge
chirpt sein. Dadurch läßt sich die Empfindlichkeit weiter
steigern. Diese Möglichkeit zur Erhöhung der Empfindlichkeit
kann allgemein eingesetzt werden, d. h. auch bei der Detektion
einer Wellenlängenänderung, die von der Lichtquelle selbst
stammt.
Ein gechirptes Bragg-Gitter läßt sich sehr einfach, insbeson
dere in faseroptischer oder integriert-optischer Form, reali
sieren. In einer faseroptischen Ausführung dehnt sich so ein
gechirptes Bragg-Gitter beispielsweise über einen Faserbe
reich von wenigen Millimetern aus und hat im Gegensatz zu
einem einfachen, d. h. ungechirpten Bragg-Gitter je nach ein
gestrahlter Wellenlänge einen anderen Reflexionsfaktor und
auch einen anderen Reflexionsort.
Das gechirpte Bragg-Gitter wird so angeordnet, daß sich bei
einer Veränderung der Wellenlänge des eintretenden Licht
signals die Abstände zwischen einem als Koppler ausgebildeten
Strahlverzweigungspunkt und den aktuellen Reflexionspunkten
in beiden Interferometerramen verändern. Damit verändert sich
auch eine Differenz der optisch wirksamen Armlängen in beiden
Interferometerarmen. Dies führt dann zu der bereits genannten,
wellenlängenabhängigen Phasenverschiebung zwischen den re
flektierten Anteilen der beiden Teillichtsignale.
Zur besseren Auswertung der Phasenverschiebung ist in einer
vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen, in mindestens einen
Interferometerarm zusätzlich mindestens einen optischen
Phasenmodulator einzufügen. Als Phasenmodulator kann hierfür
beispielsweise ein piezoelektrisch angeregter, faseroptischer
oder auch ein insbesondere integriert-optischer, elektro
optischer Modulator verwendet werden.
In einer optoelektrischen Wandlereinheit wird dann das zu
sätzlich phasenmodulierte, austretende Lichtsignal in ein
elektrisches Signal gewandelt, das einer nachgeschalteten
Phasendemodulationseinheit zugeführt wird. Diese ermittelt
aus dem zeitlichen Verlauf der Phase ein Meßsignal für die
zeitliche Wellenlängenänderung. Bei der sensorischen Anwen
dung entspricht diese Wellenlängenänderung dann der Dehnungs
änderung an der Meßstelle, d. h. am Ort des Sensorelements.
Speziell bei der sensorischen Anwendung läßt sich das Meß
prinzip auch auf eine andere vorteilhafte Ausgestaltung zur
Bestimmung von Dehnungsänderungen an mehreren, räumlich von
einander beabstandeten Meßstellen erweitern. Hierzu sind
mehrere Faser-Bragg-Gitter als Sensorelemente sequentiell in
der optischen Faser angeordnet. Die Faser-Bragg-Gitter unter
scheiden sich in ihrer Bragg-Wellenlänge voneinander, so daß
sich die Dehnungsänderung eines einzelnen Faser-Bragg-Gitters
auch nur als Wellenlängenänderung eines spektralen Anteils
des von der Gesamtheit aller Faser-Bragg-Gitter reflektierten
Lichtsignals auswirkt.
Zur Trennung der von den einzelenen Faser-Bragg-Gittern her
rührenden Wellenlängenänderungen ist pro Sensorelement ent
weder ein gechirptes Bragg-Gitter in einem der beiden Inter
ferometerarme oder ein Gitterpaar mit jeweils einem gechirp
ten Bragg-Gitter in beiden Interferometerarmen vorhanden. Die
jeweils unterschiedlichen, Faser-Bragg-Gittern zugeordneten,
gechirpten Bragg-Gitter unterscheiden sich in ihrer jeweili
gen mittleren Bragg-Wellenlänge genau wie die Faser-Bragg-
Gitter der Sensorelemente in ihrer Bragg-Wellenlänge. Somit
sind die einzelnen spektralen Anteile des in die optoelektro
nische Auswerteeinheit eintretenden Lichtsignals in eindeutiger
Weise einem gechirpten Bragg-Gitter oder einem Gitterpaar
zugeordnet. Eine selektive Auswertung ist somit möglich.
Vorteilhaft ist zur Verbesserung der Auswertung jedem ge
chirpten Bragg-Gitter oder jedem Gitterpaar ein gesonderter
Phasenmodulator bzw. ein gesondertes Modulatorpaar aus zwei
Phasenmodulatoren zugeordnet. Zur gegenseitigen Unterschei
dung werden die Phasenmodulatoren oder die Modulatorpaare mit
jeweils unterschiedlicher Modulationsfrequenz betrieben. Aus
dem aus dem Interferometer austretenden, mehrfach modulierten
Lichtsignal werden nach optoelektrischer Wandlung Meßsignale
für die Dehnungsänderung an den verschiedenen Meßstellen
ermittelt. Dazu wird das elektrische Signal in mehreren
Phasendemodulationseinheiten entsprechend der jeweiligen
Modulationsfrequenzen gefiltert und dann hinsichtlich seiner
Phasenänderung ausgewertet.
In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist anstelle
eines gesonderten Phasenmodulators an dem gechirpten Bragg-
Gitter selbst eine mechanisch verbundene Dehnungseinrichtung
vorgesehen, die dann die zusätzliche Phasenmodulation er
zeugt. Diese Dehnungseinrichtung kann als insbesondere piezo
elektrisch betriebener Faserstrecker ausgebildet sein. Vor
teilhaft läßt sich dieser Faserstrecker dann auch zusätzlich
dazu einsetzen, die mittlere Bragg-Wellenlänge des gechirpten
Bragg-Gitters auf die Bragg-Wellenlänge des ihm zugeordneten
Sensorelements (= Faser-Bragg-Gitter) abzustimmen. Hierzu wird
über den Faserstrecker eine entsprechende stationäre Dehnung
oder Stauchung des gechirpten Bragg-Gitters eingestellt.
Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, in der das Interferometer
zumindest teilweise faseroptisch oder integriert-optisch
aufgebaut ist. Für den integriert-optischen Aufbau werden als
Phasenmodulatoren statt der bei dem faseroptischen Aufbau
verwendeten Faserstrecker elektrooptische Phasenmodulatoren
verwendet. Ein gechirptes Bragg-Gitter ist sowohl faser
optisch als auch integriert-optisch realisierbar.
In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung dient die von
der optoelektronischen Auswerteeinheit erzeugte Meßgröße als
Eingangsgröße einer Stabilisierungseinheit. Anhand dieser
Eingangsgröße regelt die Stabilisierungseinheit die von der
Lichtquelle emittierte Wellenlänge oder das von der Licht
quelle emittierte Wellenlängenspektrum hochgenau nach. Damit
erhält man eine wellenlängenstabile Lichtquelle.
Bevorzugt wird die Anordnung zur hochaufgelösten Detektion
mindestens einer Dehnungsänderung in einer optischen Faser
verwendet, wobei die Dehnungsänderung der optischen Faser und
als Folge davon die Wellenlängenänderung im Lichtsignal durch
unterschiedliche Meßgrößen hervorgerufen werden können. Eine
Temperatur, eine Vibration, eine Beschleunigung, ein elektri
sches oder ein magnetisches Feld sind mögliche Beispiele für
eine solche Meßgröße.
Die Anordnung kann aber außerdem auch zur Wellenlängenstabi
lisierung der Lichtquelle verwendet werden. Hierfür wird
ebenfalls eine hochgenaue Bestimmung der Wellenlängenänderung
benötigt.
Die Verwendung der Anordnung ist nicht auf die beiden vor
stehend genannten Fälle beschränkt. Sie läßt sich vielmehr
überall dort mit Vorteil einsetzen, wo eine hochgenaue Detek
tion einer Wellenlängenänderung eines Lichtsignals benötigt
wird.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden nunmehr anhand der
Zeichnung näher erläutert. Zur Verdeutlichung ist die Zeich
nung nicht maßstäblich ausgeführt, und gewisse Merkmale sind
schematisiert dargestellt. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung mit optischer Bestimmung einer auf
einer Dehnungsänderung beruhenden Wellenlängen
änderung,
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines zur Auswertung
eingesetzten Interferometers,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines zur Auswer
tung eingesetzten Interferometers,
Fig. 4 eine erste Anordnung mit optischer Bestimmung
zweier Dehnungsänderungen,
Fig. 5 eine zweite Anordnung mit optischer Bestimmung
zweier Dehnungsänderungen und
Fig. 6 eine Anordnung mit Wellenlängenstabilisierung der
Lichtquelle.
Einander entsprechende Teile sind in den Fig. 1 bis 6 mit
denselben Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist ein Aufbau einer Anordnung mit optischer Be
stimmung einer Wellenlängenänderung, die hier auf einer
Dehnungsänderung beruht, dargestellt. Die gezeigte Anordnung
umfaßt eine breitbandige Lichtquelle 10 und einen Faser
koppler 2, der zum Einkoppeln eines von der breitbandigen
Lichtquelle 10 emittierten Lichtsignals in eine optische
Faser 3 mit einem Faser-Bragg-Gitter 4 und zum Auskoppeln des
an dem Faser-Bragg-Gitter 4 reflektierten Lichtssignals
dient. Das reflektierte Lichtssignal wird als eintretendes
Lichtsignal LE in eine optoelektronische Auswerteeinheit 40
eingespeist. Diese umfaßt ein faseroptisches Interferometer
30 in Ausgestaltung eines Michelson-Interferometers. Das
Interferometer 30 beinhaltet einen Koppler 33, einen ersten
Interferometerarm 31, in dem ein gechirptes Bragg-Gitter 6
angeordnet ist, einen zweiten am Ende verspiegelten Inter
ferometerarm 32 und ein Modulatorpaar 34 mit jeweils einem
Phasenmodulator 341 und 342 in einem der beiden Interfero
meterarme 31 bzw. 32. An das Interferometer 30 schließt sich
eine optoelektrische Wandlereinheit 20 an, die ein aus dem
dem Interferometer austretendes Lichtsignal LA in ein elek
trisches Signal S umwandelt. Eine Phasendemodulationseinheit
345 erzeugt aus diesem elektrischen Signal S ein Meßsignal M
für die Dehnungsänderung am Ort des Faser-Bragg-Gitters 4.
Die Anregung einer Phasenmodulation durch die Phasenmodulatoren
341 und 342 und ein Synchronisationstakt für die Pha
sendemodulationseinheit 345 wird durch einen Modulations
generator 340 erzeugt.
Die breitbandige Lichtquelle 10, die vorzugsweise eine Super
lumineszenzdiode ist und im dargestellten Beispiel einen
Emissionsbereich von 820 bis 855 nm aufweist, gibt ihr Licht
in eine Monomode-Lichtleitfaser ab. Dieses Licht wird über
den Faserkoppler 2 in die optische Faser 3 eingekoppelt, die
als eigentliche Meßstelle über einen dehnungssensitiven Teil
abschnitt von wenigen Millimetern Länge verfügt. Das optische
Faser-Bragg-Gitter 4 stellt diesen dehnungssensitiven Teil
abschnitt dar. Das Faser-Bragg-Gitter 4 wird zweckmäßig mit
konventioneller Spleißtechnik in die optische Faser 3 ein
gefügt. Reflexe an dem der Lichtquelle 10 abgewandten Ende
der optischen Faser 3 werden entweder durch Schrägbruch oder
durch eine unter einem Winkel von 8' polierte Endfläche mini
miert. Das Faser-Bragg-Gitter 4 hat eine charakteristische
Bragg-Wellenlänge λ4, die innerhalb der Bandbreite der Licht
quelle 10 liegt, beispielsweise 835 nm. Das von dem Faser-
Bragg-Gitter 4 reflektierte Lichtsignal wird durch den Faser
koppler 2 wieder aus der Faser 3 ausgekoppelt und gelangt als
eintretendes Lichtsignal LE in das Interferometer 30. Das
eintretende Lichtsignal LE wird von dem Koppler 33 in ein
erstes und zweites Teillichtsignal LT1 und LT2 zerlegt, die
dann jeweils in einen der beiden Interferometerarme 31 und 32
eingekoppelt werden. Durch die verspiegelte Endfläche am Ende
des zweiten Interferometerarms 32 wird das zweite Teillicht
signal LT2 unabhängig von der Wellenlänge immer am gleichen
Ort reflektiert. Das im ersten Interferometerarm 31 angeord
nete, gechirpte Bragg-Gitter 6 bewirkt dagegen, daß sich der
effektive Reflexionsort des ersten Teillichtsignals LT1 in
Abhängigkeit von der eingestrahlten Wellenlänge ändert.
In Fig. 2 ist dieser Sachverhalt vereinfacht anhand von zwei
unterschiedlichen Wellenlängen λ1 < λ2 dargestellt. Durch den
unterschiedlichen Reflexionsort verändert sich die Armlängendifferenz
der beiden Interferometerarme 31 und 32, und es
kommt zu einer wellenlängenabhängigen Phasendifferenz
zwischen den reflektierten Anteilen der beiden Teillicht
signale LT1 und LT2.
Eine durch eine Dehnungsänderung induzierte Veränderung δλ4
der Bragg-Wellenlänge λ4 führt zu einer Phasenverschiebung Δϕ
von:
Hierbei ist s die Armlängendifferenz der beiden Interfero
meterarme 31 und 32, wobei die Armlängen durch die Lage des
effektiven Reflexionspunkts des gechirpten Bragg-Gitters 6 im
ersten Interferometerarm 31 und die des verspiegelten Endes
im zweiten Interferometerarm 32 gegeben ist. n ist hier der
effektive Brechungsindex einer innerhalb des Interferometers
30 verwendeten Lichtleitfaser. Der erste Term in der Klammer
von Gleichung (1) beschreibt die Änderung der Phase bei einer
konstanten Armlängendifferenz s. Der zweite Term beschreibt
dagegen die Änderung der Phase bei sich in Abhängigkeit der
Bragg-Wellenlänge λ4 ändernder Armlängendifferenz ds. Vorlie
gend wird somit gerade die durch den zweiten Term beschrie
bene Wirkungsweise ausgenutzt. Die maximale Armlängendiffe
renz s ist durch die zur Interferenz notwendige Kohärenz des
als Sensorelement benutzten Faser-Bragg-Gitters 4 begrenzt
und sollte nicht größer sein als eine Kohärenzlänge LK, da
sonst der Kontrast des Interferenzsignals stark abnimmt. Die
Kohärenzlänge LK ist durch:
gegeben. Für eine typische, spektrale Halbwertsbreite des als
Sensorelements benutzten Faser-Bragg-Gitters 4 von
Δλ4 = 100 µm und eine Bragg-Wellenlänge λ4 von 835 nm ergibt
sich eine Kohärenzlänge von LK = 7 mm. Wird die Armlängen
differenz s gleich der Kohärenzlänge LK gesetzt, so ergibt
sich s/λ4 = 8383. Ein typischer Wert für ein gechirptes
Bragg-Gitter 4 ist dagegen ds/dλ4 = 1.107, so daß sich bei
gegebener Bragg-Wellenlänge λ4 mit der in Fig. 1 gezeigten
Anordnung eine etwa tausendfach größere Phasenverschiebung
erreichen läßt als mit einer aus dem Stand der Technik be
kannten Anordnung, die nur die konstante Armlängendifferenz
auswertet.
Um eine hohe intensitätsunabhängige Auflösung der optischen
Phase bis in den µrad-Bereich zu erreichen, wird eine sinus
förmige Modulation an die Phasenmodulatoren 341 und 342,
gesteuert durch den Modulationsgenerator 340, angelegt. Die
dabei verwendete Modulationsfrequenz liegt bei einer zu
messenden Dehnungsänderung mit einer Frequenz von bis zu
3 kHz bei typischerweise 40 kHz.
Vorzugsweise wird in einem faseroptischen Aufbau als Phasen
modulator 341 oder 342 ein piezoelektrischer Faserstrecker
benutzt. Vorteilhaft, aber nicht notwendig, ist es hierbei,
je einen Faserstrecker in beide Interferometerarme 31 und 32
einzufügen und diese Faserstrecker im Gegentakt zu betreiben.
Das modulierte, austretende Lichtsignal LA wird in der opto
elektrischen Wandlereinheit 20 in das elektrische Signal S
umgewandelt. Zur weiteren Auswertung wird dann ein an sich
aus dem Stand der Technik bekanntes Demodulationsverfahren
zum Nachweis einer dehnungsinduzierten Wellenlängenänderung
in einer optischen Faser verwendet. Der Phasendemodulations
einheit 345 wird durch den Modulationsgenerator 340 die
Modulationsfrequenz als Referenz zugeführt. Mit dieser
Phasendemodulationseinheit 345 sind typischerweise Phasen
verschiebungen von Δϕ = 50 µrad/Hz1/2 meßbar, so daß sich nach
Gleichung (1) mit einem effektiven Brechungsindex von 1,46
und den Beispielparametern unter Vernachlässigung der kon
stanten Armlängendifferenz (beide Interferometerarme 31 und
32 sollten etwa die gleiche Länge haben) eine minimal meßbare
Dehnungsamplitude im Bereich von wenigen pε/Hz1/2 ergibt.
Alternativ zu dem vorstehend beschriebenen Aufbau mit einem
gechirpten Bragg-Gitter 6 in nur einem der beiden Interfero
meterarme 31 und 32 kann auch innerhalb des zweiten Inter
ferometerarms 32 ein weiteres, gechirptes Bragg-Gitter 7 an
geordnet sein. Zusammen bilden die beiden gechirpten Bragg-
Gitter 6 und 7 dann ein Gitterpaar 36. Dieses Ausführungs
beispiel des Interferometers 30 ist in Fig. 3 dargestellt.
Bei zueinander gleichläufig gechirpten Bragg-Gittern 6 und 7,
d. h. daß sich der effektive Reflexionsort bei einer Wellen
längenänderung bei beiden gechirpten Bragg-Gittern 6 und 7 in
die gleiche Richtung verschiebt, ermöglicht eine in beiden
gechirpten Bragg-Gittern 6 und 7 unterschiedlich stark aus
gebildete Verschiebung des effektiven Reflexionsorts eine
feinere Abstimmung der Änderung der Armlängendifferenz. Bei
zueinander gegenläufig gechirpten Bragg-Gittern 6 und 7, d. h.
daß sich der effektive Reflexionsort bei einer Wellenlängen
änderung jeweils in entgegengesetzte Richtungen verschiebt,
läßt sich dagegen eine entsprechend größere Änderung der
Armlängendifferenz und damit eine kleinere, minimal meßbare
Wellenlängenänderung erreichen. Der letztgenannte Fall ist in
Fig. 3 gezeigt.
Das Ausführungsbeispiel von Fig. 4 ist für die Erfassung von
Dehnungsänderungen an zwei unterschiedlichen Stellen der
optischen Faser 3 bestimmt. Die in Fig. 4 gezeigte Erfassung
von nur von zwei Dehnungsänderungen stellt jedoch keine
Beschränkung der Allgemeingültigkeit dar. Ohne weiteres läßt
auch eine nach demselben Prinzip aufgebaute Anordnung zur
Erfassung von mehr als zwei lokalen Dehnungsänderungen an
gegeben. Als Sensorelemente werden mehrere, im vorliegenden
Fall zwei Faser-Bragg-Gitter, die mit 4 und 5 bezeichnet
sind, mit jeweils unterschiedlichen Bragg-Wellenlängen λ4 und
λ5 benutzt. Zum Beispiel unterscheiden sich die benachbarten
Faser-Bragg-Gitter 4 und 5 um jeweils 6 nm in ihren Bragg-
Wellenlängen λ4 und λ5.
Entsprechend den vorstehenden Ausführungen gelangt das von
den Faser-Bragg-Gittern 4 und 5 reflektierte Lichtsignal nach
Aufteilung in die beiden Teillichtsignale LT1 und LT2 in die
beiden Interferometerarme 31 und 32. In der gezeigten Anord
nung sind beispielhaft zwei Gitterpaare 36 und 37 mit ge
chirpten Bragg-Gittern 6 und 7 bzw. 8 und 9 so in die beiden
Interferometerarme 31 und 32 eingefügt, daß sich die zu einem
Gitterpaar 36 oder 37 gehörigen, gechirpten Bragg-Gitter 6 und
7 bzw. 8 und 9 in unterschiedlichen Interferometerarmen 31
und 32, jedoch jeweils im selben optischen Abstand vom Koppler
33 befinden.
Mittlere Bragg-Wellenlängen λ6 und λ7 der zu dem einen Git
terpaar 36 gehörigen, gechirpten Bragg-Gitter 6 bzw. 7 ent
sprechen sowohl einander als auch der Bragg-Wellenlänge λ4
des einen Faser-Bragg-Gitters 4. Analog entsprechen mittlere
Bragg-Wellenlängen λ8 und λ9 der zu dem anderen Gitterpaar 37
gehörigen, gechirpten Bragg-Gitter 8 bzw. 9 sowohl einander
als auch der Bragg-Wellenlänge λ5 des anderen Faser-Bragg-
Gitters 5. Die mittleren Bragg-Wellenlängen λ6 und λ7 einer
seits und λ8 und λ9 andererseits sind damit verschieden von
einander. Auch die gesamten Wellenlängenbereiche, in denen
die gechirpten Bragg-Gitter 6 und 7 des einen Gitterpaars 36
einerseits und die gechirpten Bragg-Gitter 8 und 9 des ande
ren Gitterpaars 37 andererseits reflektieren, überschneiden
sich vorteilhafterweise nicht.
In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 sind ein erstes Modu
latorpaar 34 mit Phasenmodulatoren 341 und 342 in jeweils
einem der beiden Interferometerarme 31 bzw. 32 sowie ein
zweites Modulatorpaar 35 mit Phasenmodulatoren 351 und 352
ebenfalls in jeweils einem der beiden Interferometerarme 31
bzw. 32 vorgesehen. In einem anderen, nicht dargestellten
Ausführungsbeispiel können jedoch anstelle der Modulatorpaare
34 und 35 auch nur Phasenmodulatoren 341 und 351 in einem
Interferometerarm 31 vorgesehen sein. Zwei Modulationsgenera
toren 340 und 350 steuern die Modulatorpaare 34 und 35 mit
jeweils unterschiedlicher Modulationsfrequenz, z. B. 100 kHz
bzw. 113 kHz, an. Die Gitterpaare 36 und 37 erzeugen entspre
chend der Änderung der Bragg-Wellenlänge λ4 und λ5 der je
weils zugeordneten Faser-Bragg-Gitter 4 bzw. 5 wellenlängen
abhängige Phasenverschiebungen zwischen den reflektierten
Anteilen der beiden Teillichtsignale LT1 und LT2. Das phasen
modulierte, austretende Lichtsignal LA wird wiederum von der
optoelektrischen Wandlereinheit 20 in das elektrische Signal
S überführt. Aufgrund der unterschiedlichen Modulationsfre
quenzen der beiden Modulatorpaare 34 und 35 kann mit Hilfe
zweier Phasendemodulationseinheiten 345 und 355 ein erstes
Meßsignal M1 für die Dehnungsänderung des einen Faser-Bragg-
Gitters 4 und ein zweites Meßsignal M2 für die Dehnungs
änderung des anderen Faser-Bragg-Gitters 5 ermittelt werden.
In einem weiteren in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel
dehnen oder stauchen nicht explizit dargestellte Faser
strecker die Lichtleitfaser in den beiden Interferometerarmen
31 und 32 jeweils unmittelbar an wenigstens einem der zu
einem Gitterpaar 24 oder 25 gehörigen, gechirpten Gitter 6
oder 7 bzw. 8 oder 9 selbst. Damit resultieren modulierbare
Gitterpaare 24 und 25, die direkt von den Modulationsgenera
toren 340 bzw. 350 mit jeweils unterschiedlicher Modulations
frequenz moduliert werden können. Diese Ausführungsform hat
den Vorteil, daß eine zusätzliche Phasenmodulation nur für
den spektralen Anteil der beiden Teillichtsignale LT1 und LT2
erzeugt wird, der auch am jeweiligen Gitterpaar 24 oder 25
reflektiert wird. Gegenüber der Modulation der optischen
Weglänge in den Interferometerarmen 31 und 32, wie sie in den
Beispielen der Fig. 1 bis 4 jeweils vorgesehen ist, tritt
hier wieder der größere Effekt der Modulation der Entfernung
des Reflexionspunktes vom Koppler 33 ein.
Außerdem können die mittleren Bragg-Wellenlängen λ6, λ7, λ8
oder λ9 der gechirpten Bragg-Gitter 6, 7, 8 bzw. 9 über eine
durch den Faserstrecker einstellbare, stationäre Dehnung oder
Stauchung des jeweiligen gechirpten Bragg-Gitters 6, 7, 8
bzw. 9 exakt auf die aktuelle Bragg-Wellenlänge λ4 oder λ5
des jeweils zugehörigen Faser-Bragg-Gitters 4 bzw. 5 ab
gestimmt werden. Die aktuelle Bragg-Wellenlänge λ4 oder λ5
des Faser-Bragg-Gitters 4 bzw. 5 kann nämlich aufgrund von
Umgebungseinflüssen, z. B. um 0,7 nm pro 1/1000 relative
Dehnung oder um 0,6 nm/100 K, variieren. Diese Variationen
können somit durch die auch während des Meßbetriebs gegebene
Möglichkeit zur Abstimmung der mittleren Bragg-Wellenlängen
λ6, λ7, λ8 oder λ9 der gechirpten Bragg-Gitter 6, 7, 8 bzw. 9
ausgeglichen werden.
Im Unterschied zu den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis
5, bei denen die hochgenaue Detektion der Wellenlängenände
rung in der optoelektronischen Auswerteeinheit 40 stets einem
sensorischen Zweck, d. h. der Erfassung einer Meßgröße, dient,
ist die Bestimmung des in Fig. 6 dargestellten Ausführungs
beispiels eine Wellenlängenstabilisierung der Lichtquelle 10.
Auch hierbei wird eine hochgenaue Bestimmung einer Wellen
längenänderung benötigt. In diesem Zusammenhang ist speziell
die Änderung der von der Lichtquelle 10 emittierten Wellen
länge von Interesse. Ihre Ermittlung erfolgt wieder über die
optoelektronische Auswerteeinheit 40, deren spezielle Aus
gestaltungen und Wirkungsweise vorstehend ausführlich er
läutert wurden. Das resultierende Meßsignal M wird einer
Stabilisierungseinheit 50 zugeführt, die damit die von der
Lichtquelle 10 emittierte Wellenlänge nachregelt, so daß sich
ein sehr stabiles Emissionsspektrum ergibt.
Bei den beiden in Fig. 6 nur ansatzweise dargestellten, vom
Faserkoppler 2 ausgehenden Zweigen handelt es sich beispiels
weise um einen Meßzweig und um einen weiteren Auswertezweig.
Die Lichtquelle 10 ist in dem in Fig. 6 gezeigten Beispiel
ein Laser, der im allgemeinen ein sehr große Kohärenzlänge
aufweist. Aufgrund des in dem Interferometer 30 verwendeten,
gechirpten Bragg-Gitters 6 ist eine wesentlich kleinere
Armlängendifferenz notwendig, als bei einem Interferometer
mit konstanten Armlängen und vergleichbarer Auflösung.
Dadurch ergibt sich aber eine niedrigere Empfindlichkeit
gegenüber Störungen durch Umwelteinflüsse akustischer,
thermischer oder sonstiger Art.
Claims (14)
1. Optische Anordnung, umfassend mindestens:
- a) eine Lichtquelle (10),
- b) eine optoelektronische Auswerteeinheit (40) zur Bestim
mung einer Wellenlängenänderung eines in die optoelektro
nische Auswerteeinheit (40) eintretenden Lichtsignals
(LE), wobei
- 1. die optoelektronische Auswerteeinheit (40) ein Interfero meter (30) mit zwei Interferometerarmen (31, 32) beinhal tet, und
- 2. in mindestens einem der beiden Interferometerarme (31) mindestens ein Element mit wellenlängenabhängigem Re flexionsort angeordnet ist, und
- c) eine zwischen der Lichtquelle (10) und der optoelektri schen Auswerteeinheit (40) angeordnete, optische Weg strecke, die eine optische Faser (3) mit mindestens einem Faser-Bragg-Gitter (4, 5) mit gegebener Bragg-Wellenlänge (λ4, λ5) beinhaltet.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Element mit wellenlängenabhängi
gem Reflexionsort als gechirptes Bragg-Gitter (6, 7, 8, 9) aus
gebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in beiden Interferometerarmen (31, 32)
jeweils mindestens ein gechirptes Bragg-Gitter (6, 7, 8, 9)
angeordnet ist, wobei jedes gechirpte Bragg-Gitter (6, 8)
einem gechirpten Bragg-Gitter (7, 9) im jeweils anderen
Interferometerarm (32) zugeordnet ist und mit diesem ein
Gitterpaar (36, 37) bildet.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einander zugeordneten, gechirpten
Bragg-Gitter (6, 7, 8, 9) eines Gitterpaars (36, 37) relativ
zueinander gleichläufig oder gegenläufig gechirpt sind.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß mehrere
Faser-Bragg-Gitter (4, 5) mit jeweils voneinander verschiede
ner Bragg-Wellenlänge (λ4, λ5) an jeweils voneinander ver
schiedenen Orten in einer optischen Faser (3), die Teil einer
optischen Wegstrecke zwischen der Lichtquelle (10) und der
optoelektronischen Auswerteeinheit (40) ist, vorgesehen sind,
und jedem Faser-Bragg-Gitter (4, 5) ein gechirptes Bragg-
Gitter (6, 8) in einem der beiden Interferometerarme (31) oder
ein Gitterpaar (36, 37) mit jeweils einem gechirpten Bragg-
Gitter (6, 7, 8, 9) in beiden Interferometerarmen (31, 32) zu
geordnet ist.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens
einem der beiden Interferometerarme (31, 32) wenigstens ein
Phasenmodulator (341, 342, 352, 352) zugeordnet ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß in wenigstens
einem der beiden Interferometerarme (31, 32) wenigstens eines
der gechirpten Bragg-Gitter (6, 7, 8, 9) mit einer Dehnungsein
richtung, insbesondere mit einem Faserstrecker, mechanisch
verbunden ist.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Faserstrecker als Phasenmodulator
(341, 342, 352, 352) ausgebildet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das gechirpte Bragg-Gitter
(6, 7, 8, 9) über eine durch den Faserstrecker bewirkte, statio
näre Dehnung oder Stauchung in seiner mittleren Bragg-Wellen
länge (λ6, λ7, λ8, λ9) auf eine vorgegebene Wellenlänge ein
stellbar ist.
10. Anordnung nach den Ansprüchen 5 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das gechirpte Bragg-
Gitter (6, 7, 8, 9) über den Faserstrecker in seiner mittleren
Bragg-Wellenlänge (λ6, λ7, λ8, λ9) auf die Bragg-Wellenlänge
(λ4, λ5) des ihm zugeordneten Faser-Bragg-Gitters (4, 5) ein
stellbar ist.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Interferometer (30) zumindest teilweise faseroptisch oder
integriert-optisch ausgebildet ist.
12. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die opto
elektronische Auswerteeinheit (40) über eine Stabilisierungs
einheit (50) mit der Lichtquelle (10) verbunden ist.
13. Verwendung der Anordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche zur Bestimmung einer Wellenlängenänderung, die in
dem mindestens einen Faser-Bragg-Gitter (4, 5) durch eine
Temperatur, eine Vibration, eine Beschleunigung, ein elek
trisches oder ein magnetisches Feld hervorgerufen wird.
14. Verwendung der Anordnung nach Anspruch 12 zur Wellen
längenstabilisierung der Lichtquelle (10).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998144976 DE19844976C2 (de) | 1998-09-30 | 1998-09-30 | Optische Anordnung mit einem Interferometer zur Bestimmung einer Wellenlängenänderung und Verwendung der Anordnung |
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Country | Link |
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DE19844976A1 (de) | 2000-04-20 |
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