DE19622848C2 - System und Verfahren zur Detektion von Fehlzündungen in einem Motor - Google Patents
System und Verfahren zur Detektion von Fehlzündungen in einem MotorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung ist
auf ein System und ein Verfahren zur Detektion von Fehlzündungen in Zylindern
von Verbrennungsmotoren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 15 sowie
auf ein Verfahren gemäß Anspruch 18 zur Steuerung der Kraftstoffzufuhr zu Zylindern eines Verbren
nungsmotors gerichtet.
Um der Nachfrage nach gesteigerter Effizienz der Verbrennungsmotoren und verbes
serter Emissionskontrolle nachzukommen, haben Motorenhersteller Techniken ent
wickelt, um permanent die Betriebskennwerte der Motoren zu überwachen um festzu
stellen, wenn der Lauf eines Motors ungewöhnlich ist oder außerhalb vorbestimmter
Toleranzen liegt. Dies ist insbesondere bei fortschrittlichen Motoren wichtig, die aus
gelegt sind, um die übliche Kraftstoffausnutzung und Emissionskontrolle zu erreichen
oder zu übertreffen. Sogar noch wichtiger ist, daß ein Verbrennungsmotor beschädigt
werden kann, was teuere Reparaturen oder vorzeitige Wartungen erfordert, wenn der
Verbrennungsmotor in einem nicht optimalen oder fehlerhaften Zustand betrieben
wird.
Ein solcher Kennwert des Motorbetriebes ist das Auftreten von Fehlzündungen eines Zylinders des
Motors. Eine Fehlzündung in einem Zylinder des Motors kann aufgrund einer fehlen
den Zündung des Kraftstoff/Luft-Gemisches in einem Zylinder des Motors (fehlende
Verbrennung) oder aufgrund der unvollständigen Zündung des Kraftstoff/Luft-
Gemisches, verursacht durch ein zu mageres Gemisch, (unvollständige Verbrennung)
auftreten. Jede Fehlzündung beeinflußt die Motorleistung und kann in erhöhten Emis
sionen und reduzierter Kraftstoffausnutzung resultieren.
Wenn ein Motorfehlzündungszustand nicht detektiert und korrigiert wird, kann eine
Beschädigung eines Fahrzeugs auftreten. Beispielsweise werden in vielen durch
Verbrennungsmotoren angetriebenen Fahrzeugen Katalysatoren eingesetzt, um den
durch die Fahrzeugabgase verursachten Schadstoffausstoß zu reduzieren. Aufgrund
des Aufbaus und der Funktion der Katalysatoren ist in diesen gewöhnlich eine große
Wärmemenge vorhanden. Wenn daher eine fehlende oder unvollständige Verbrennung
auftritt, wird Kraftstoff durch den Auspuff in den Katalysator geleitet, wo der Kraft
stoff aufgrund der im Katalysator vorhandenen Wärme verbrennt. Die durch diese di
rekte Verbrennung im Katalysator erzeugte zusätzliche Wärme zerstört den Katalysa
tor sehr schnell.
Verschiedene Lösungswege wurden beim Stand der Technik eingeschlagen, um Mo
torfehlzündungen zu detektieren. Eine bekannte Technik zur Detektion einer Fehlzün
dung im Zylinder eines Motors besteht darin, einen Druckmeßwandler innerhalb des
Auspuffs des Verbrennungsmotors anzuordnen. Der Druckmeßwandler wandelt den
Auspuffgasdruck generell in ein elektrisches Signal um, das verarbeitet werden kann,
um eine Fehlzündung in einem Zylinder des Motors zu detektieren.
Die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildende US 5,287,283 A offen
bart ein System und Verfahren zur Detektion von Fehlzündungen bei einem Verbren
nungsmotor in einem stabilisierten Betriebszustand. Gemäß einer Ausführungsvariante
ist jedem Zylinder des Motors ein separater Drucksensor zur Erfassung des Abgas
drucks zugeordnet. Aus den einzelnen Druckwerten wird ein über alle Zylinder ge
mittelter Auspuffdruck berechnet, von dem ein von Betriebskennwerten, wie der Ro
tationsgeschwindigkeit, des Motors abhängiger Druckschwellwert zur Bestimmung
eines minimalen Druckwertes subtrahiert wird. Durch Einzelvergleich der Werte der
Drucksensoren mit dem minimalen Druckwert ist bestimmbar, welcher Zylinder fehl
gezündet hat. Alternativ kann nur ein Drucksensor einer Gruppe von Zylindern oder
allen Zylindern zugeordnet sein, wobei dann eine Mittelwertbildung und die Bestim
mung, welcher der Zylinder fehlgezündet hat, nicht mehr möglich sind.
Die US 5,193,513 A offenbart ein in einem Verbrennungsmotor verwendbares System
zur Detektion von Fehlzündungen, bei dem ein Auspuffdrucksensor, ein Positionssen
sor zur Abtastung der Drehlage des Motors und ein Analog/Digital-Wandler zur Di
gitalisierung eines vom Drucksensor erhaltenen Analogsignals verwendet werden. Die
digitalisierten Druckdaten werden unter Verwendung eines Datenklassifikators (d. h.
eines Musterkennungssystems) verglichen, der ausgebildet ist, um Datenkennungssi
gnale einzelner fehlzündender Zylinder zu erkennen. Um den Klassifikator zu trainie
ren, wird der Motor in einem Teststand betrieben und Motordaten werden während
absichtlich verursachten Fehlzündungen und unter normalen Bedingungen aufge
nommen. Diese Daten werden dann dem Datenklassifikator in einer Lernphase zuge
führt. Systeme zur Detektion von Motorfehlzündungen, wie in dem genannten Patent
offenbarte, schlagen jedoch darin fehl, eine Vielzahl von Motorbetriebskennwerten
mit gemessenen Zylinderspitzendrücken des Motors zu vergleichen, um teilweise oder
vollständige Fehlzündungen des Motors zu detektieren.
Die US 3,965,667 A offenbart beispielsweise eine Vorrichtung zur Detektion von
Fehlzündungen, bei der der Saugdruck eines Motors detektiert und zur Berechnung ei
nes Schwellwertes verwendet wird, wobei eine Fehlzündung in einem Zylinder festge
stellt wird, wenn der Auspuffgasdruck diesen Schwellwert übersteigt.
Des weiteren offenbart die US 3,983,754 A eine Vorrichtung zur Detektion von Fehl
zündungen in einem mehrzylindrigen Verbrennungsmotor, wobei druckempfindliche
Einrichtungen in den Zweigen des Auspuffkrümmers oder Auslaßöffnungen vorgese
hen sind und die Ausgangssignale dieser Einrichtungen verglichen werden, um eine
Fehlzündung in einem Zylinder des Motors zu detektieren.
Die US 4,567,755 A offenbart einen Zündungs/Fehlzündungs-Detektor für einen
Verbrennungsmotor, wobei eine Druckdetektoreinheit verwendet wird, um Änderun
gen im Verbrennungsdruck im Motor zu detektieren, und eine Zündungs/Fehlzün
dungs-Detektoreinheit verwendet wird, um das Auftreten einer Motorfehlzündung
festzustellen.
Weiter offenbart die US 3,924,457 A eine Fehlzündungsdetektoreinrichtung für einen
Verbrennungsmotor, wobei ein Auspuffgas aufnehmendes Rohr benachbart zu einer
Auslaßöffnung in einem Auspuffdurchgang vorgesehen ist, um einen an einem Ende
des Auspuffgas aufnehmenden Rohres angeordneten Druckmeßwandler mit Auspuff
gas zu versorgen, um Druckschwankungen festzustellen, die eine mögliche Fehlzün
dung in einem Zylinder anzeigen können.
Die EP 0 632 261 A2 offenbart ein System zur Detektion von Fehlzündungen in Zy
lindern, das einen Sensor verwendet, um einen Zylinder des Motors für alle Motorzy
klen zu überwachen und einen Mittelwert des detektierten Ausgangssignals für jeden
Zylinder bereitzustellen. Des weiteren werden die Motorgeschwindigkeit und der
Kraftstoffverbrauch des Verbrennungsmotors verwendet, um ein effektiveres System
zur Detektion von Motorfehlzündungen zu schaffen. Dieser Stand der Technik ist auf
ein System zur Detektion niedriger Leistung in zumindest einem Zylinder eines Mehr
zylindermotors gerichtet. Des weiteren offenbart ist hier die Verwendung von Druck
sensoren, und zwar eines Sensors für jeden Zylinder, um eine Motorfehlzündungsde
tektion zu ermöglichen.
Nach dem Erfassen einer Vielzahl von Motorbetriebskennwerten in Realzeit ein
schließlich des Motorauspuffdrucks, muß ein passender Algorithmus formuliert wer
den, um die durch die Sensoren erzeugten elektrischen Signale in eine lesbare Form
weiterzuverarbeiten und eine Reihe von Operationen auszuführen, um eine teilweise
oder vollständige Fehlzündung zu detektieren. Bei der Berechnung, ob eine Fehlzün
dung in einem Zylinder des Motors aufgetreten ist, schlägt der Stand der Technik bei
spielsweise ein Verfahren vor, bei dem ein Spitzenwert und ein gemittelter Wert für
einen erfaßten Zustand verwendet werden, um die Fehlfunktion eines Zylinders zu
detektieren.
Beispielsweise offenbart die US 5,144,929 A eine Vorrichtung, die einen Spitzenwert
eines erfaßten Zustands und einen gemittelten Wert des erfaßten Zustands berechnet
und diese Werte verwendet, um einen Spitzenschwellwert unter Verwendung einer
Spitzenschwellwertberechnungseinheit zu erzeugen. Der gemittelte Wert wird unter
Verwendung der Spitzenschwellwertberechnungseinheit verstärkt, und ein Kompen
sationswert wird zu diesem Wert addiert, um den Spitzenschwellwert zu bilden. Dann
wird eine Subtraktionseinheit verwendet, um einen Vergleich zwischen dem Spitzen
wert und dem Spitzenschwellwert vorzunehmen und einen Abweichungswert zu
bestimmen, der zur Festlegung verwendet wird, ob eine Fehlfunktion in einem Motor
zylinder aufgetreten ist. Obwohl dieses Patent ein Verfahren zur Verwendung erfaßter
Betriebsdaten zur Festlegung, ob eine Fehlfunktion in einem Zylinder aufgetreten ist,
zu offenbaren scheint, fehlt ein Algorithmus, der die Motorbetriebskennwerte, wie
Kraftstoffverbrauch, Kühlmitteltemperatur und Motorgeschwindigkeit, in Kombinati
on mit einem erfaßten Motorauspuffdruck verarbeitet, um ein verläßliches System und
Verfahren zur Detektion einer Fehlzündung in einem Zylinder zu bilden.
Die EP 0 288 056 A2 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Steuerung des
Kraftstoff/Luft-Verhältnisses eines Verbrennungsmotors, wobei Fehlzündungen durch
Messen der Temperatur im Verbrennungsraum und eine Fehlzündungsgrenzwertlinie
für das Kraftstoff/Luft-Verhältnis detektierbar sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches, zuverlässiges
System und Verfahren zur Detektion von Fehlzündungen in einzelnen Zylindern eines
Motors sowie ein Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffzufuhr anzugeben, um die
Motorleistung zu steigern, Motoremissionen zu verringern und die Kraftstoffausnut
zung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein System mit den Merkmalen des An
spruchs 1, durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 sowie durch ein
Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffzufuhr gemäß Anspruch 18 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Es ist vorgesehen, daß bei der vorschlagsgemäßen Detektion von Fehlzündungen in
Zylindern Motorbetriebskennwerte in Realzeit erfaßt und in Kombination mit einem
erfaßten Zylinderdruckwert für jeden Verbrennungszyklus (jedes Arbeitsspiel) eines
Verbrennungsmotors verwendet werden, um festzustellen, ob ein Zylinder des Motors
unsachgemäß betrieben wird.
Vorteilhafterweise wird bei diesem System und Verfahren der Aufpuffkrümmerdruck
durch einen einzigen Drucksensor gemessen, um Fehlzündungen in allen Zylindern
des Verbrennungsmotors zu detektieren. Insbesondere ist ein Drucksensor, wie ein
piezoelektrischer Sensor oder Überdrucksensor, im Auspuffkrümmer stromauf eines
Turboladers angeordnet, um den Auspuffkrümmerdruck relativ zum atmosphärischen
Umgebungsdruck zu überwachen. Während eines normalen Verbrennungszyklus ist,
wenn sich das Auslaßventil öffnet, der Zylinderinnendruck wesentlich höher als der
Auspuffkrümmerdruck und verursacht zu jedem Öffnen des Auslaßventils korrespon
dierende Druckimpulse im Auspuffkrümmer. Ein normaler Verbrennungszyklus stellt
eine Periode dar, in der alle Zylinder einmal gezündet oder zu zünden versucht haben.
Nach Erfassen der durch jedes Öffnen der Auslaßventile verursachten Spitzendruck
impulse wird das Drucksensorsignal durch einen Analog/Digital-Wandler digitalisiert
und an einen Prozessor weitergeleitet, um analysiert und in einem Speicher gespei
chert zu werden.
Wenn ein Verbrennungszyklus abgeschlossen ist, wird ein laufend gemittelter Spit
zendruck für alle Zylinder berechnet. Der laufend gemittelte Spitzendruck wird be
stimmt, indem der aktuelle Spitzendruckwert (für einen einzigen Zylinder) mit dem
vorausgehenden Mittelwert der während des Verbrennungszyklus erfaßten Spitzen
druckwerte (für zwei oder mehr Zylinder) gemittelt wird. Wenn ein Zylinder unter ei
ner teilweisen oder vollständigen Fehlzündung leidet, reduziert sich die Stärke des
Druckimpulses für diesen Zylinder. Um eine Motorfehlzündung tatsächlich zu detek
tieren, berechnet der Prozessor einen Druckschwellwert in Abhängigkeit von minde
stens einem der Werte Motorgeschwindigkeit und Kraftstoffverbrauch. Der Druck
schwellwert wird als ein prozentualer oder absoluter Druck berechnet, der vom glei
tend gemittelten Spitzendruck subtrahiert wird, um einen minimalen Druckwert zu
bestimmen. Wenn der Auspuffkrümmerdruck für einen Zylinder den minimalen
Druckwert unterschreitet, wird eine Fehlzündung festgestellt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Prinzipskizze eines Verbrennungsmotors mit einem in einem Aus
puffkrümmer des Verbrennungsmotors gemäß der vorliegenden Erfin
dung angeordneten Drucksensor;
Fig. 2a eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der der Druck
sensor in einem Abgassystem stromab des Auspuffkrümmers angeordnet
ist;
Fig. 2b eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der der
Drucksensor in einem einen Turbolader mit zwei Eingängen umfassen
den Abgassystem stromab des Auspuffkrümmers angeordnet ist;
Fig. 3 das Meßsignal des Drucksensors bei einem normal arbeitenden Verbren
nungsmotor;
Fig. 4 das Meßsignal des Drucksensors, wenn ein Zylinder des Verbrennungs
motors fehlzündet;
Fig. 5 einen Schwellwert und gemittelten Spitzendruckwert, die verwende
werden, um erfindungsgemäß Motorfehlzündungen zu detektieren;
Fig. 6 ein Blockdiagramm eines Systems, das verwendet werden kann, um er
findungsgemäß Fehlzündungen in dem Motor zu detektieren;
Fig. 7 ein Flußdiagramm einer Software, die verwendet wird, um
das Auftreten einer Fehlzündung basierend auf dem berechneten, gleitend
gemittelten Spitzendruck und dem Druckschwellwert erfindungsgemäß
zu detektieren; und
Fig. 8 ein Verfahren, um eine optimale Kraftstoffausnutzung unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Systems und Verfahrens zur Bestimmung von
Fehlzündungen in Zylindern des Motors zu erhalten.
Fig. 1 illustiert eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Im ein
zelnen umfaßt die bevorzugte Ausführungsform einen Drucksensor 126 der in einem
Auspuffkrümmer 118 eines Verbrennungsmotors 100 angeordnet ist. Der Verbren
nungsmotor 100 (mit innerer Verbrennung arbeitend) umfaßt einen Zylinder 112, ei
nen Kolben 114, ein Auslaßventil 116, den Auspuffkrümmer 118, ein Einlaßventil
120, eine Einlaßöffnung 122, einen Turbolader 124 und den Drucksensor 126. In der
bevorzugten Ausführungsform wird der Verbrennungsmotor 100 mit Erdgas betrie
ben. Der Verbrennungsmotor 100 kann jedoch auch mit Diesel- oder Ottokraftstoff
betrieben werden. Zudem kann der Verbrennungsmotor 100 nach der vorliegenden Er
findung so ausgelegt sein, daß er den Erfordernissen der vom "California Regulations
Board" verordneten Vorschrift "CARB OBD II" genügt.
Der Verbrennungsmotor 100 wird gemäß der bevorzugten Ausführungsform der vor
liegenden Erfindung mit Gas betrieben, um eine verbesserte Kraftstoffausnutzung zu
erreichen. Bei Verwendung von Gas wird der fremd- bzw. funkengezündete Motor
(Ottomotor) 100 in einem Zustand konstanter Geschwindigkeit betrieben, während der
Kraftstoff langsam abgemagert wird, bis eine Fehlzündung des Motors 100 auftritt.
Nach dem Auftreten der Fehlzündung wird der Kraftstoff(anteil) dann wieder minimal
auf einen Level in der Nähe des Fehlzündungspunktes erhöht, um ein möglichst mage
res Laufen des Motors 100 zu ermöglichen. Durch dieses Betreiben des Gasmotors
100 in der Nähe des Fehlzündungspunktes wird die Kraftstoffausnutzung stark verbes
sert.
Der Drucksensor 126 ist in dem Auspuffkrümmer 118 angeordnet, um den Auspuff
krümmerdruck relativ zu dem umgebenden atmosphärischen Druck zu überwachen.
Der Drucksensor 126 ist vorzugsweise ein Überdrucksensor, der die Druckdifferenz
zum Atmosphärendruck mißt, wie ein piezoelektrischer Sensor oder ein kapazitiver
keramischer Sensor, der den extremen Temperaturen der Gase im Auspuffkrümmer
118 widerstehen kann. Es ist selbstverständlich, daß hierbei jede Art Sensor mit den
vorgenannten Eigenschaften verwendet werden kann.
Während eines Verbrennungszyklus ist zu dem Zeitpunkt, wenn sich das Auslaßventil
116 öffnet, der Druck im Zylinder 112 wesentlich höher als der Druck im Auspuff
krümmer 118. Ein Verbrennungszyklus bzw. ein Arbeitsspiel stellt die Periode dar,
während der alle Zylinder 112 einmal gezündet oder zu zünden versucht haben. Folg
lich werden (je nach Anzahl der Zylinder 112) Druckimpulse innerhalb des Auspuff
krümmers 118 in jedem Verbrennungszyklus des Motors 100 erzeugt. Wenn die Ab
gase von jedem Zylinder 112 ausgestoßen werden, werden sie stromab zu dem Tur
bolader 124 geleitet. Der Drucksensor 126 ist vorzugsweise stromauf des Turboladers
124 am Ende des Auspuffkrümmers 118, wie in Fig. 1 gezeigt, angeordnet.
Aufgrund dieser Anordnung kann der einzige Drucksensor 126 Druckdaten für jeden
Zylinder 112 des Motors 100 bereitstellen. Die Zylinder 112 werden nacheinander im
Verlauf eines Verbrennungszyklus gezündet, wodurch die Abgase in verschiedenen
Zeitintervallen ausgestoßen werden. Da jeder Zylinder 112 Abgase freisetzt, über
wacht und erfaßt der Drucksensor 126 die in dem Auspuffkrümmer 118 erzeugten
Druckimpulse. Nachfolgend wird die jeweilige Druckimpulsspitze durch einen Pro
zessor 611 in einem Block 604 von Fig. 6 bestimmt. Die erfaßten Druckimpulsspit
zendaten werden durch einen Analog/Digital(A/D)-Wandler 602 digitalisiert und in
den Prozessor 611 durch den Block 604 geleitet, wie in Fig. 6 gezeigt, wo die Daten
zur späteren Verarbeitung in einem Speicher 612 gespeichert werden.
Die Fig. 2a und 2b illustrieren die Lage des Drucksensors 126 innerhalb des Auspuff
krümmers eines Motors in zwei alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsformen.
Fig. 2a zeigt einen Motorblock 210 eines Verbrennungsmotors mit sechs Zylindern.
Öffnungen 214, 216 und 218 erstrecken sich auswärts in einen Auspuffkrümmer 212.
Ähnlich erstrecken sich Auslaßöffnungen 222, 224 und 226 in einen Auspuffkrümmer
220. Während des Verbrennungszyklus werden die Abgase in die Auspuffkrümmer
212 und 220 ausgegeben und schließlich über Abgasleitungen 221, 223 und 234 zu ei
ner Öffnung 230 geleitet. Der Drucksensor 126 ist von der Einmündung 232, an der
die Abgasleitungen 221 und 223 zusammenlaufen, etwas zurückgesetzt angeordnet,
wie in Fig. 2a gezeigt. An dieser Stelle kann der Drucksensor 126 die Druckimpulse
von jedem Zylinder basierend auf der Abfolge der Zündung der Zylinder genau detek
tieren. Da die Abgasdruckimpulse zu verschiedenen Zeiten auftreten, kann der Druck
sensor 126 den Spitzendruck für jeden Zylinder nach seinem Zünden detektieren.
Nachdem der Drucksensor 126 einen von der ersten Zylinderzündung in einem
Verbrennungszyklus verursachten Druckimpuls in den Auspuffkrümmern 212, 220
detektiert hat, werden die erfaßten Daten umgehend digitalisiert und im Prozessor
speicher 612 (der weiter unten im einzelnen unter Bezugnahme auf Fig. 6 beschrieben
wird) zusammen mit der korrespondierenden Zylindernummer, die in diesem Fall "1"
wäre, abgespeichert. Für jede nachfolgende Zylinderzündung bleibt der vorangehend
beschriebene Systemablauf ungeändert. Die gespeicherten Druckdaten werden dann
verwendet, um das Auftreten einer vollständigen oder teilweisen Fehlzündung einzel
ner Zylinder zu bestimmen, indem der laufende Mittelwert der erfaßten Spitzendrücke
für einen vollständigen Verbrennungszyklus, und ein Druckschwellwert, wie später
unter Bezugnahme auf Fig. 6 beschrieben, berechnet werden.
Fig. 2b illustriert eine andere alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung, bei der der Drucksensor 126 in einem Doppeleingangs-Turboauspuffsystem
stromab der Auspuffkrümmer 212, 220 abgeordnet ist. Von dem Motorblock 210 ra
gen eine Reihe von Auslaßöffnungen 214, 216, 218 und 222, 224, 226 ab, die mit den
Auspuffkrümmern 212 bzw. 220, wie in Fig. 2b gezeigt, verbunden sind. Die Aus
puffkrümmer 212 und 220 sind mit Abgasleitungen 231, 233 verbunden, die an einen
Turbolader 250 an Einmündungen 252 und 254 anschließen. Der Drucksensor 126 ist
in einem Durchgang 256 angeordnet, der die Abgasleitungen 231 und 233 miteinander
verbindet. Von den Abgasleitungen 231 und 233 in den Durchgang 256 führende Öff
nungen 251 und 253 sind klein, um zumindest weitestgehend ein Durchlassen der Ab
gase von einer Abgasleitung in die andere zu unterbinden.
Der Drucksensor 126 muß vom Zentrum des Durchgangs 256 zurückgesetzt sein, um
die Möglichkeit zu verringern, daß stehende Wellen erzeugt werden, die die Druck
messung nachteilig beeinflussen könnten. Im Betrieb werden die Auspuffkrümmerga
se stromab zum Turbolader 250 geleitet. Wenn die Gase die Einmündungen 252 und
254 bzw. die Öffnungen 251 und 253 erreichen, wird ein Druckimpuls im Durchgang
256 erzeugt, der vom Drucksensor 126 erfaßt wird. Da der Drucksensor 126 nicht im
Auspuffkrümmer, wie in Fig. 1 gezeigt, angeordnet ist, muß der Drucksensor 126 ent
sprechend kalibriert werden, um die ggf. aufgrund der Ausbreitung durch die Abgas
leitungen 231 und 233 abgeschwächten Druckimpulse (genau) detektieren zu können.
Diese alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorteilhaft, da nur
ein einziger Drucksensor 126 erforderlich ist, um die Druckimpulse in beiden Abgas
leitungen 231 und 233 zu detektieren.
Fig. 3 zeigt eine Kennlinie eines typischen Krümmerspitzendrucks, der vom Druck
sensor 126 für die Zylinder detektiert wird, wenn eine ordnungsgemäße Zündung er
folgt. Jede in Fig. 3 dargestellte Spitze korrespondiert zu der Öffnung eines Auslaß
ventils des Verbrennungsmotors und der Freisetzung von Abgasen in den Auspuff
krümmer. Wenn die Spitzendrücke für einen bestimmten Verbrennungszyklus erfaßt
und in dem Speicher 612 gespeichert sind, bestimmt der in Fig. 6 gezeigte Prozessor
611 einen laufend gemittelten Spitzenauspuffdruck für alle Zylinder während eines
einzigen Verbrennungszyklus, indem die Spitzendruckwerte addiert werden und die
Summe durch die Anzahl der Zylinder geteilt wird. Wenn die Summe der Spitzen
druckwerte für einen Sechszylindermotor beispielsweise 4,14 MPa (600 pounds per
square inch (PSI)) beträgt, dann beträgt der gemittelte Spitzendruck für diesen
Verbrennungszyklus 0,69 MPa (100 PSI). Diese Daten werden später mit einem
Druckschwellwert verglichen, um das Auftreten einer vollständigen oder teilweisen
Fehlzündung festzustellen. Die Berechnung des Druckschwellwertes wird im einzel
nen unter Bezugnahme auf die Fig. 6 und 7 erläutert.
Immer wenn eine vollständige oder teilweise Fehlzündung auftritt, detektiert der
Drucksensor 126 keinen Druckimpuls oder nur einen schwachen Druckimpuls von ei
nem Zylinder oder mehreren Zylindern. Fig. 4 zeigt beispielsweise eine Kennlinie des
erfaßten Auspuffkrümmerdruckes mit einer teilweisen Fehlzündung des Zylinders "3".
Für jeden Verbrennungszyklus bzw. nach jeder einzelnen Zündung wird der gemittelte
Spitzendruck durch den Prozessor 611 bestimmt, wie in Fig. 6 dargestellt, wodurch
ein laufender Mittelwert des Spitzenauspuffkrümmerdruckes für jeden Zyklus erhalten
wird. Der Mittelwert wird durch Mittelung der vorausgehend berechneten Spitzen
drücke für alle oder mehrere Zylinder mit dem aktuell erfaßten Spitzendruck für eine
einzige Zylinderzündung erfaßt. Wenn eine vollständige oder teilweise Fehlzündung
auftritt, ist der gemittelte Spitzenauspuffkrümmerdruck für den Verbrennungszyklus
niedriger als wenn alle Zylinder ordnungsgemäß zünden. Folglich kann eine mögliche
Fehlzündung dadurch detektiert werden, daß ein aktuell erfaßter Spitzendruckwert (für
einen Zylinder) mit dem laufend gemittelten Spitzendruck (für zwei oder mehr Zylin
der) verglichen wird.
Eine teilweise oder vollständige Fehlzündung wird festgestellt, wenn der Spitzendruck
für einen Zylinder niedriger als ein minimaler Druckwert ist, der durch Subtraktion
des Druckschwellwertes von dem gleitenden Mittelwert der Spitzendrücke berechnet
wird. Fig. 5 zeigt eine Kennlinie des gemittelten Spitzendrucks und des Druck
schwellwerts im Verhältnis zu dem detektierten Spitzendruck für jeden Zylinder.
Punkte an der Spitze jeder Druckwelle repräsentieren den vom Drucksensor 126 er
faßten Spitzendruck. Die Kennlinie zeigt, daß der Spitzendruck für Zylinder "3" unter
dem minimalen Druckwert (Mindestdruck) liegt, der die Differenz zwischen dem ge
mittelten Spitzendruck und dem Schwellwert darstellt. Daher würde in diesem Fall ei
ne Fehlzündung für Zylinder "3" festgestellt. Der Druckschwellwert wird in Abhän
gigkeit bzw. als Funktion von Motorbetriebskennwerten, im Darstellungsbeispiel von
Motorgeschwindigkeit und Kraftstoffverbrauch unter Last, berechnet, wie unter Be
zugnahme auf Fig. 6 und 7 erläutert.
Fig. 6 zeigt ein Blockschaltbild des Systems zur Detektion von Motorfehlzündungen
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das System
umfaßt den Drucksensor 126, den Analog/Digital-Wandler 602, Motorbetriebssenso
ren 607 und den Prozessor 611 zur Detektion des Spitzendrucks in Block 604 für jeden
Zylinder und des gemittelten Spitzendrucks, der über einen vollständigen
Verbrennungszyklus erfaßt wird, in Block 603. Der Prozessor 611 umfaßt den Spei
cher 612 zur Speicherung von Daten. Der Prozessor 611 bestimmt ferner den Druck
schwellwert, basierend auf den von den Motorbetriebssensoren 607 erfaßten Daten
(Motorbetriebskennwerten), und subtrahiert den Druckschwellwert von dem gemittel
ten Spitzendruck, um den minimalen Druckwert zu bestimmen. Der Prozessor 611
vergleicht dann den Spitzendruck eines jeden Zylinders mit dem minimalen Druck
wert, um zu bestimmen, ob eine Fehlzündung aufgetreten ist. Die Motorbetriebssenso
ren 607 umfassen hier einen Motorgeschwindigkeitssensor 608, wie einem Drehzahl
messer, und einen Kühlmitteltemperatursensor 610, die jede dieser Motorbetriebs
funktionen bzw. -daten erfassen. Die erfaßten Daten werden dann an einen Block 605
zur Berechnung des Druckschwellwerts weitergeleitet. Der Prozessor 611 ist ein Mi
kroprozessor, wie ein Motorola 68000 Mikroprozessor, der ohnehin bereits in ein
Fahrzeugsteuersystem eines Fahrzeugs eingebaut oder als eine zusätzliche Verarbei
tungseinheit hinzugefügt sein kann. Der Speicher 612 kann ein Direktzugriffsspeicher
(RAM) oder jede andere Art programmierbarer Speicher sein.
Im Betrieb erfaßt der Drucksensor 126 den Spitzendruck im Auspuffgaskrümmer für
jeden Zylinder während eines Verbrennungszyklus. Um eine ausreichende Genauig
keit der Spitzendruckwerte sicherzustellen, muß die Erfassungszeit und die Zeit, zu
der der Druck innerhalb des Auspuffkrümmers bezüglich jeder Zylinderzündung tat
sächlich einen Spitzenwert annimmt, synchronisiert sein. Um eine angepaßte Erfas
sungszeit festzulegen, wird ein Sensor zur Überwachung der Lage der Motornocken
welle oder Kurbelwelle verwendet. Die Erfassungszeit für den Drucksensor 126 muß
zu jeder Zylinderzündung während eines Verbrennungszyklus korrespondieren. Der
Nockensensor wird verwendet, um zu bestimmen, welcher Zylinder zündet, indem die
Position eines Nockenrades am oberen Totpunkt (topdead-center (TDC) bzw. OT) er
faßt und beispielsweise 60°-Umdrehung davon abgezogen werden, um den Zündzeit
punkt für einen bestimmten Zylinder zu bestimmen.
Wenn der Zündzeitpunkt bestimmt ist, muß die Übertragungs- oder Ausbreitungsver
zögerung der nach der Verbrennung von jedem Zylinder freigesetzten Auspuffgas
druckwellen berechnet werden. Die Übertragungsverzögerung wird gemessen, indem
die Zeitspanne zwischen dem Zünden des Zylinders und dem Moment, an dem die
Spitzenauspuffgasdruckwelle den Drucksensor 126 erreicht, berechnet oder aufge
nommen wird. Diese Zeitspanne variiert in Abhängigkeit vom Motortyp, von der An
ordnung der Zylinder, von der Lage des Drucksensors und von anderen ähnlichen
Faktoren. Folglich ist die Übertragungsverzögerung eine feste Zeitdauer, die durch ei
ne Kennlinie oder eine Tabelle für jeden Motor bereitgestellt wird. Die Übertragungs
verzögerungszeitdauer wird in den Mikroprozessor 611 in einer Vorproduktionsphase
des Motors eingegeben, so daß der Sensor die Spitzendrücke im Auspuffkrümmer zum
passenden Zeitpunkt erfassen kann, um schließlich mögliche Fehlzündungen in Zylin
dern des Motors festzustellen.
Um die gewünschte Genauigkeit und Integrität der Spitzendruckablesewerte sicherzu
stellen, kann der Drucksensor 126 eine Vielzahl von Meßwerten für jede Zylinderzün
dung aufnehmen. Durch Aufnehmen einer Vielzahl von Meßwerten wird das Rau
schen reduziert und die Genauigkeit des erfaßten Spitzendrucksignals verbessert. Bei
dieser Ausführungsform nimmt der Drucksensor 126 mehrere Druckwerte während
einer Zeitspanne auf, in der die Auspuffkrümmerdrücke Spitzenwerte gezeigt haben.
Der Spitzendruck für eine bestimmte Zylinderzündung ist dann der höchste Druck aus
der Vielzahl der erfaßten Meßwerte und wird in Block 604 bestimmt.
In einem alternativen Verfahren zur Bestimmung des Spitzendrucks in Block 604 wird
ein digitales Bild der gesamten Auspuffkrümmerdruckwellenform für jede Zylinder
zündung erzeugt und dann das Spitzendrucksignal basierend auf dem höchsten Druck
ablesewert über der gesamten Druckwellenform bestimmt. Dieses Verfahren gestattet
eine genaue Erfassung des Spitzendrucksignals über die Wellenformperiode und ver
mindert oder erübrigt die Aufnahme einer Vielzahl von Meßwerten und einer Be
stimmung der Übertragungsverzögerungen, wie oben beschrieben.
Die erfaßten Druckdaten werden in dem Analog/Digital-Wandler 602 digitalisiert, der
analoge Datensignale in digitale Datensignale transformiert. Die digitalisierten Daten
signale werden dann den Blöcken 603 und 604 im Prozessor 611 zugeleitet, um einer
seits den gemittelten Spitzendruck und andererseits den aktuellen Spitzendruck jeweils
zu berechnen. Im Block 603 werden die erfaßten Auspuffspitzendruckwerte für einen
vollständigen Verbrennungszyklus gemittelt und im Prozessorspeicher 612 gespei
chert. Der Prozessor 611 stellt einen gleitenden Mittelwert für jede Zylinderzündung
durch kontinuierliches Speichern der gemittelten Spitzenauspuffdrücke im Speicher
612 bereit. Der Prozessor 611 vergleicht den während eines Verbrennungszyklus er
zeugten gemittelten Spitzenauspuffgasdruck mit dem aktuellen Auspuffgasdruck eines
Zylinders, um Druckänderungen zu überwachen.
Der Spitzendruck für jeden Zylinder wird in Block 604 bestimmt. Wenn der Druck
sensor 126 den von einem Zylinder freigesetzten Auspuffgasdruck überwacht, erfaßt
er den höchsten von jedem Zylinder während eines Verbrennungszyklus detektierten
Druck. Dieser Spitzendruckwert wird von Block 604 zusammen mit der korrespondie
renden Zylindernummer gespeichert. Die Zylindernummer für den Verbrennungszy
klus wird durch einen Nockenwinkeldetektor bestimmt, der einen spezifischen Noc
kenwinkel für jede Rotation der Nockenwelle oder Kurbelwelle des Motors detektiert.
Bei einem in der bevorzugten Ausführungsform verwendeten Sechszylindermotor
weist das an der Nockenwelle angebrachte Nockenrad sechs gleichmäßig beabstandete
Zähne mit einem siebten Zahn auf, der zwischen zwei der gleichmäßig beabstandeten
Zähne zur Detektion der OT-Position des Nockenrades angeordnet ist. Jedes der sechs
gleichmäßig beabstandeten Zähne korrespondiert zu einer Zylinderzündung. Der
siebte Zahn ist unmittelbar vor dem oberen Totpunkt des Nockenrades angeordnet.
Der siebte Zahn ist also auf halbem Weg zwischen dem letzten Zahn und dem oberen
Totpunkt positioniert, um das Auftreten eines vollständigen Verbrennungszyklus an
zuzeigen. Wenn der Nockenwinkeldetektor den siebten Zahn während der Rotation
des Nockenrades detektiert, kann er den Prozessor 611 zurücksetzen, um die Nummer
jeder der Erkennung des siebten Zahns nachfolgenden Zylinderzündung festzulegen.
Daher kann der Prozessor 611 identifizieren, welcher Zylinder während eines
Verbrennungszyklus ggf. fehlgezündet hat. Nachfolgend wird der erfaßte Spitzen
druck mit dem minimalen Druckwert im Block 606 verglichen. Wenn der Spitzen
druck für einen Zylinder oberhalb des minimalen Druckwerts liegt, wird nicht auf
Fehlzündung erkannt. Wenn der Spitzendruck für einen Zylinder unterhalb des mini
malen Druckwertes liegt, wird eine Fehlzündung festgestellt. Nach Detektion einer
Fehlzündung kann ein Benutzer über eine konventionelle, an den Prozessorausgang
angeschlossene optische und/oder akustische Anzeigeeinrichtung bestimmen, welcher
Zylinder fehlgezündet hat. Diese Information kann sich beispielsweise für einen
Techniker beim Testen eines Verbrennungsmotors unter Verwendung des erfindungs
gemäßen Systems zur Detektion von Motorfehlzündungen als wichtig erweisen.
Bei der bevorzugten Ausführungsform wird der Druckschwellwert unter Berücksichti
gung des Motorlaufs bestimmt, um einen minimalen Druckwert bereitzustellen, der
durch den Druckwert eines überwachten Zylinders nicht überstiegen werden darf, da
mit das System eine vollständige oder teilweise Fehlzündung feststellt. Der Druck
schwellwert stellt einen prozentualen oder absoluten Druckwert dar, der von dem lau
fend gemittelten Spitzendruck am Ende eines vollständigen Verbrennungszyklus ab
gezogen wird, um den minimalen Druckwert zu bestimmen, der für jeden Verbren
nungszyklus variieren kann. Die Sensoren 607 sind in oder an dem Motor angeordnet,
um Daten zur Berechnung des Druckschwellwerts basierend auf verschiedenen Mo
torparametern (Motorbetriebskennwerten) zu erfassen. Vorhandene Motorsensoren
können hierbei verwendet werden, um diese Motorbetriebsparameter zu detektieren.
Bei der Berechnung des Druckschwellwerts sollten bestimmte Motorbetriebsparame
ter Vorrang vor anderen Parametern haben. Beispielsweise ist der wichtigste Motor
betriebsparameter zur Berechnung des Druckschwellwertes der Kraftstoffverbrauch.
So können durch Überwachen der Kraftstoffmenge, die in jedem Zylinder während ei
nes Verbrennungszyklus verwendet wird, Abweichungen im Kraftstoffverbrauch ge
nau detektiert werden. Variationen im Kraftstoffverbrauch können sich im Druck
schwellwert wiederspiegeln, um anzuzeigen, ob eine Fehlzündung in einem Zylinder
aufgetreten ist. Der zweitwichtigste Motorbetriebsparameter ist die Motorgeschwin
digkeit bzw. Motordrehzahl. Basierend auf der Geschwindigkeit des Motors, insbe
sondere der Rotation der Nockenwelle, kann auch detektiert werden, ob Abweichun
gen in der Motorzündung auftreten. Beispielsweise kann eine Abnahme der Motorge
schwindigkeit darauf hindeuten, daß ein Zylinder fehlgezündet hat. Daher ist diese In
formation bei der Berechnung eines genauen Druckschwellwerts wichtig, um die
Fehlzündung eines Zylinders zu detektieren. Die Kühlmitteltemperatur wird zu der
Festlegung, ob auf Motorfehlzündungen geprüft wird, verwendet. Wenn der Motor
kalt ist, wie durch die Kühlmitteltemperatur bestimmt, prüft der Prozessor 611 nicht
auf Motorfehlzündungen. Nichtsdestotrotz wird ein Signal, wenn die Kühlmitteltem
peratur eine vorbestimmte Temperatur erreicht oder überschritten hat, an den Mikro
prozessor 611 geschickt, so daß dieser dann auf Motorfehlzündungen prüft.
Der Kraftstoffverbrauch bzw. die Kraftstoffverbrauchsrate wird bestimmt und in der
Vorproduktionsphase in einem Speicher gespeichert. Diese Messung wird beim Darstellungsbeispiel
verwendet, um den aktuellen Kraftstoffverbrauch eines gasbetriebe
nen Ottomotors als Prozentsatz des Kraftstoffverbrauchs bei voller (100%) Belastung
zu bestimmen. Der aktuelle Kraftstoffverbrauch wird unter Verwendung eines Kraft
stoffmassenflußsensors und/oder anderer Sensoren bestimmt, die anzeigen, welche
Kraftstoffmenge dem Motor zugeführt wird, und das Luft/Kraftstoff-Verhältnis
bestimmen. Der Kraftstoffmassenflußsensor überwacht das Volumen bzw. den Volu
menstrom des in die Zylinder fließenden Gases oder Kraftstoffs. Ein Abgassauerstoff
sensor kann bei der vorliegenden Erfindung auch verwendet werden, um den aus dem
Motor entweichenden Restsauerstoff zu überwachen, um einen Rückschluß auf die
(tatsächlich) verbrannte Kraftstoffmenge zu ermöglichen. Einlaßluftdruck- und Ein
laßlufttemperatursensoren können verwendet werden, um die den Zylindern zuge
führte Luftmasse bzw. den zugeführten Luftmassenstrom zu bestimmen, um letztend
lich das Luft/Kraftstoff-Verhältnis bestimmen zu können. Die Kraftstoffverbrauchs
daten werden im Prozessorspeicher 612 gespeichert und zur Berechnung des Druck
schwellwerts verwendet. Wenn der Kraftstoffverbrauch des Motors ansteigt, wird der
Kraftstoffschwellwert auch angehoben aufgrund des angehobenen Drucks, der sich im
Auspuff als Folge der zusätzlichen Kraftstoffverbrennung entwickelt.
Ein alternatives Verfahren zur Bestimmung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses sieht
vor, den mittleren Spitzenauspuffkrümmerdruck während eines Verbrennungszyklus
zu überwachen. Der gemittelte Spitzenauspuffkrümmerdruck steigt an, wenn der dem
Motor zugeführte Kraftstoff bzw. das zugeführte Kraftstoff/Luft-Gemisch abgemagert
wird. Daher bildet ein Anstieg im gemittelten Spitzenauspuffkrümmerdruck einen
Hinweis auf das dem Motor zu einem bestimmten Zeitpunkt zugeführte
Luft/Kraftstoff-Gemisch. Weil das Luft/Kraftstoff-Verhältnis auf die während eines
Verbrennungszyklus verbrauchte Kraftstoffmenge hinweist, wird dieses Verhältnis bei
der Bestimmung des Kraftstoffverbrauchs unter Last verwendet.
Die Motorgeschwindigkeit wird erfaßt, indem ein Sensor zur Überwachung der Rota
tion der Nockenwelle angebracht wird. Die Motorgeschwindigkeit wird bestimmt, in
dem die Geschwindigkeit zwischen jedem Zahn des Nockenrades bestimmt wird,
wenn die Nockenwelle rotiert. Wenn also alle sechs Zähne eine Umdrehung vollendet
haben, hat der Sensor die Motorgeschwindigkeitsdaten für jeden Zylinder für einen
vollständigen Verbrennungszyklus erfaßt. Die erfaßten Daten werden in dem Prozessorspeicher
612 gespeichert und zur Berechnung des Druckschwellwerts verwendet.
Wenn die Motorgeschwindigkeit ansteigt, ist ein höherer Schwellwert erforderlich, um
den erhöhten Auspuffdruck zu kompensieren, der aus der erhöhten Motorgeschwin
digkeit resultiert. Dieses Resultat tritt aufgrund des Anstiegs des gemittelten Spitzen
drucks bezüglich der Geschwindigkeit und Last auf, was wiederum den Druck
schwellwert erhöht, wenn sich die Geschwindigkeit erhöht.
Der Kühlmitteltemperatursensor 610 überwacht die Temperatur des Kühlmittels, wenn
es aus dem Motor zum Kühler fließt. Daher ist der Sensor in der Flüssigkeitsleitung
angebracht, die den Motor mit dem Kühler verbindet. Wie oben angesprochen, be
stimmt dieser Sensor, wann mit dem Prüfen auf Fehlzündungen der Zylinder zu be
ginnen ist. Wenn die Kühlmitteltemperatur einen vorbestimmten Level überschritten
hat, beginnt der Mikroprozessor 611 mit dem Prüfen auf Fehlzündungen in Zylindern
des Motors durch Erfassen der gemittelten Spitzenauspuffkrümmergasdrücke. Wenn
die erfaßten (Kühlmitteltemperatur)Daten eine hohe Kühlmitteltemperatur anzeigen,
wird der Druckschwellwert erhöht, um die Veränderung der Motorkühlmitteltempe
ratur zu kompensieren.
Die Motorgeschwindigkeits- und Kraftstoffverbrauchsdaten werden Block 605 zur Be
rechnung des Druckschwellwertes zugeführt. Die gespeicherten Motorsensordaten
werden zur Berechnung des Druckschwellwertes verwendet, indem die erfaßte Infor
mation in eine dreidimensionale Tabelle oder in ein dreidimensionales Datenregister
unter Speicherung in Block 605 indexiert wird. Das dreidimensionale Datenregister
umfaßt einen vorbestimmten Druckschwellwert, der basierend auf den berechneten
Motorgechwindigkeits- und Kraftstoffverbrauchsdaten variiert.
Ein vorbestimmter Druckschwellwert wird berechnet, während der Motor in einem
Teststand läuft. Durch die Durchführung von Tests bei verschiedenen Drücken und
Kraftstoffverbräuchen kann ein Druckschwellwert für spezifische Motorbetriebspa
ramter bestimmt werden. Dieser Schwellwert wird auf den gewünschten minimalen
Druckwert gestützt, der den niedrigsten Drucklevel repräsentiert, bei dem der Motor
effizient arbeitet, wie durch den Benutzer bestimmt. Wie oben angesprochen, wird bei
einem gasbetriebenen Ottomotor der Kraftstoff abgemagert, bis eine Fehlzündung
auftritt, und dann der Kraftstoff bis zu einem Punkt gerade oberhalb der Fehlzündung
zu dem Luft/Kraftstoff-Gemisch hinzugefügt, um den Motor effizient zu betreiben.
Dies wird bei der vorliegenden Erfindung durch den minimalen Druckwert repräsen
tiert. Der Druckschwellwert kann durch einen prozentualen oder absoluten Druck re
präsentiert sein. Im wesentlichen stellt der Druckschwellwert die Differenz zwischen
dem gemittelten Spitzendruck und dem minimalen Druckwert dar. Wenn sich die
Motorbetriebsparameter ändern, dann kompensiert der Druckschwellwert die Motor
betriebsvariationen und es wird weiterhin ein gewünschter minimaler Druckwert bei
behalten. Der Druckschwellwertprozentsatz sollte zwischen 15 bis 30% in Abhängig
keit von den Motorbetriebsparametern betragen. Wenn die Motorgeschwindigkeit bei
spielsweise 2500 U/min und der Kraftstoffverbrauch 5 ml/sec während eines Verbren
nungszyklus beträgt, kann beim Testen ein Druckschwellwertprozentsatz festgelegt
werden, der die Variation im Druck repräsentiert, die zur Kompensation der erfaßten
Motorenzustände erforderlich ist. Wenn der gemittelte Spitzendruck beispielsweise
0,35 MPa (50 PSI) und der berechnete Druckschwellwert 30% beträgt, wäre der mi
nimale Druckwert 0,24 MPa (35 PSI). Als absoluter Druck würde der Druckschwell
wert bei diesem Beispiel 0,11 MPa (15 PSI) betragen. Wenn die erfaßte Motorge
schwindigkeit ansteigt, kann jedoch ein höherer Druckschwellwert erforderlich sein,
um die Variation im Druck als Folge der Motorgeschwindigkeitserhöhung zu berück
sichtigen. Begrüßenswert ist, daß der Druckschwellwert unter Verwendung von nur
einem Motorbetriebsparameter oder zwei Motorbetriebsparametern berechnet werden
kann. Der Druckschwellwert wird im Block 605 berechnet und Block 606 zur Be
stimmung des minimalen Druckwerts zugeleitet.
Eine Fehlzündung eines Zylinders wird festgestellt, wenn der beim Zünden eines Zy
linders erfaßte Auspuffkrümmerdruck unter dem minimalen Druckwert liegt, der im
Block 606 für jeden Zylinder berechnet und mit dem Spitzenauspuffdruck verglichen
wird. Der minimale Druckwert repräsentiert den niedersten Drucklevel, bei dem der
Motor effizient betrieben werden kann und der auf dem Auspuffdruck und Motorbe
triebsparametern basiert, die während eines Verbrennungszyklus erfaßt wurden. Wenn
der mittlere Spitzenauspuffdruck beispielsweise 0,35 MPa (50 PSI) und der Druck
schwellwert 10% beträgt, dann beträgt der minimale Druckwert 0,31 MPa (45 PSI).
Jeder erfaßte Spitzenauspuffkrümmerdruck unterhalb 0,31 MPa (45 PSI) würde als
Fehlzündung behandelt werden, da erst bei 0,31 MPa (45 PSI) und darüber eine für ei
nen effizienten Betrieb des Motors ausreichende Zylinderverbrennung vorliegt. Ein
Benutzer der vorliegenden Erfindung kann den Level der Effizienz bestimmen, bei
dem der Motor betrieben werden soll. Dieser Effizienzlevel kann basierend auf dem
berechneten Druckschwellwert variieren. Wenn der Auspuffdruck für einen Zylinder
unter den Effizienzlevel abfällt, wird eine Fehlzündung festgestellt und im Prozessor
speicher 612 aufgezeichnet.
Fig. 7 zeigt ein Flußdiagramm des im Prozessor 611 durch Software verwirklichten
Verfahrens, das zur Bestimmung des Auftretens einer Fehlzündung basierend auf dem
berechneten mittleren Spitzendruck und dem Druckschwellwert verwendet wird. In
Block 701 wird die Kühlmitteltemperatur zur Bestimmung erfaßt, ob der Prozessor
611 zur Detektion von Fehlzündungen in Zylindern aktiviert werden soll. Wenn die
Kühlmitteltemperatur oberhalb eines vorbestimmten Wertes, wie 50° Fahrenheit, liegt,
wird der Prozessor 611 das Motorfehlzündungsdetektionsverfahren aktivieren, wie
durch Schritt 702 gezeigt. Falls die Kühlmitteltemperatur nicht oberhalb des genann
ten Wertes liegt, wird die Kühlmitteltemperatur weiterhin überwacht, um festzustellen,
wenn die Temperatur den vorbestimmten Wert erreicht oder überschreitet. In Block
703 werden vom Drucksensor 126 erfaßte Daten in den Prozessor 611 eingelesen, bei
des in Fig. 6 dargestellt. Der Spitzendruck für jede Zylinderzündung wird in Block
704 bestimmt, und die Daten werden im Prozessorspeicher 612 gespeichert. Der Pro
zessor 611 berechnet dann einen neuen gleitenden Mittelwert der Spitzendrücke basie
rend auf dem aktuellen Spitzendruck (für eine Zylinderzündung) und dem vorausge
hend berechneten gemittelten Spitzendruck (für sechs Zylinderzündungen) in Block
705. In Block 706 liest der Prozessor 611 die Kraftstoffverbrauchsdaten aus dem
Speicher 612 ein. Dann werden die vom Motorgeschwindigkeitssensor erfaßten Daten
in Block 707 durch den Prozessor 611 gelesen. In Block 708 wird der Druckschwell
wert basierend auf den in den Schritten 706 und 707 eingelesenen Daten berechnet.
Der Druckschwellwert wird in Block 709 vom gemittelten Spitzendruck subtrahiert,
um einen minimalen Druckwert zu liefern. Wenn in Block 710 festgestellt wird, daß
der erfaßte Spitzendruck für einen beliebigen Zylinder unter dem minimalen Druck
wert liegt, dann bestimmt der Prozessor 611 in Block 711 die Nummer des Zylinders,
der fehlgezündet hat. Die Motorfehlzündungsdaten werden dann in Block 712 dem
Bediener präsentiert oder für spätere Auswertungen abgespeichert. Wenn der aktuelle
Spitzendruck nicht unter dem minimalen Druckwert liegt, wird keine Fehlzündung
detektiert, wie in Block 713 dargestellt, und der Prozessor 611 fährt mit dem Einlesen
der vom Kühlmitteltemperatursensor gelieferten Daten in Block 701 für einen weite
ren Verbrennungsvorgang fort.
Wenn einmal eine Motorfehlzündung detektiert worden ist, kann ein Bediener die im
Prozessorspeicher 612 gespeicherten Daten zur Optimierung der Leistung des
Verbrennungsmotors durch Anpassung verschiedener Motorparameter verwenden.
Die Daten können auch als Eingabe für andere Motorsteueralgorithmen zur Verbesse
rung der Motorbetriebsfunktionen verwendet werden. Beispielsweise können die Mo
torfehlzündungsdetektionsdaten zur Optimierung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses,
des Zündtimings, der Zündenergie, der Mehrfachzündung, der Abgasregelklap
pensteuerung, der variablen geometrischen Turboladersteuerung (Vorrichtung zur
Steuerung der Geometrie, insbesondere des Querschnittes, der Lufteinlaßöffnung des
Turboladers) und anderer zugehöriger Motorfunktionen verwendet werden.
Fig. 8 illustriert ein Verfahren, um eine optimale Kraftstoffausnutzung unter Verwen
dung des erfindungsgemäßen Systems und Verfahrens zur Bestimmung einer Fehl
zündung in einem Zylinder des Motors zu erhalten. Der vorzugsweise gasbetriebene
Ottomotor wird bei konstanter Geschwindigkeit betrieben, während der Kraftstoff
langsam abgemagert wird, bis eine Motorfehlzündung auftritt, wie in Block 801 ge
zeigt. Die Motorfehlzündung wird dann unter Verwendung des Motorfehlzündungs
detektionssystems nach der bevorzugten Ausführungsform detektiert, wie in Block
802 dargestellt. Nachdem die Fehlzündung aufgetreten ist, wird der Kraftstoff(anteil)
dann minimal bis zu einem Grad in der Nähe des Fehlzündungspunkts erhöht, um den
Motor so mager wie möglich laufen zu lassen, wie in Block 803 gezeigt. Der Betrieb
des Erdgasmotors in der Nähe des Fehlzündungspunkts verbessert die Kraftstoffaus
nutzung und -effizienz sehr.
Das hier beschriebene System detektiert Motorfehlzündungen fortlaufend, wenn der
Motor bzw. ein Fahrzeug in Betrieb ist. Durch die effiziente und genaue Detektion
von Fehlzündungen in der oben beschriebenen Weise stellt die vorliegende Erfindung
ein System und Verfahren bereit, um unter Verwendung einer kostengünstigen Lösung
die Motorabnutzung zu reduzieren.
Das vorgeschlagene System und Verfahren zur Detektion von Motorfehlzündungen
bei Verbrennungsmotoren kann überall dort sinnvoll angewendet werden, wo eine
fortlaufende Überwachung des gemittelten Spitzenauspuffgasdrucks während eines
Verbrennungszyklus und der Betriebseigenschaften eines Motors gewünscht wird, um
feststellen zu können, ob der Motorlauf ungewöhnlich ist oder außerhalb vorbe
stimmter Toleranzen erfolgt. Insbesondere sind das vorgeschlagene System und Ver
fahren bei Motoren für stationäre Stromversorgungen und in Fahrzeugen einsetzbar.
Claims (18)
1. System zur Detektion von Fehlzündungen in Zylindern (112) eines Verbren
nungsmotors (100), wobei das System einen in einem an mehreren Zylindern
(112) angeschlossenen Auspuffabschnitt in Form einer Abgasleitung (221, 223,
234, 256) oder eines Auspuffkrümmers (118, 212, 220) des Verbrennungsmotors
(100) angeordneten Drucksensor (126) zur Erfassung des Drucks von durch den
Auspuffabschnitt strömendem Auspuffgas, Motorbetriebsdetektormittel zur De
tektion von Betriebskennwerten des Verbrennungsmotors (100), die zumindest
einen Kennwert ausgewählt aus der Gruppe Rotationsgeschwindigkeit, Kraft
stoffverbrauch und Kühlmitteltemperatur des Verbrennungsmotors (100) umfas
sen, und Datenverarbeitungsmittel aufweist, die mit den Motorbetriebsdetektor
mitteln und dem Drucksensor (126) zur Berechnung eines zu den Betriebskenn
werten korrespondierenden minimalen Druckwertes verbunden und so ausgebil
det sind, daß durch Vergleich des vom Drucksensor (126) erfaßten Druckes mit
dem minimalen Druckwert bestimmbar ist, ob eine Motorfehlzündung aufgetre
ten ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das System so ausgebildet ist, daß durch zur Motordrehung und/oder zum
Zündzeitpunkt einzelner Zylinder (112) zeitlich korrelierte Erfassung des Drucks
von durch den Auspuffabschnitt strömendem Auspuffgas mittels des einen
Drucksensors (126) bestimmbar ist, welcher Zylinder (112) der an den Auspuff
abschnitt angeschlossenem Zylinder (112) fehlgezündet hat.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenverarbeitungs
mittel einen Speicher (612) zur Speicherung der von dem Drucksensor (126) und
den Motorbetriebsdetektormitteln erfaßten Daten umfassen.
3. System nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Datenverarbeitungsmittel ein Auspuffdruck-Mittelwertberechnungsmittel zur
Berechnung eines gemittelten Auspuffdrucks aus den für jeden Zylinder (112)
des Verbrennungsmotors (100) durch den Drucksensor (126) während eines voll
ständigen Verbrennungszyklus erfaßten Drücken umfaßt.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenverarbeitungs
mittel ein Minimaldruckwertberechnungsmittel zur Berechnung des minimalen
Druckwertes durch - erstens - Berechnen eines Druckschwellwerts unter Ver
wendung der detektierten Betriebskennwerte des Verbrennungsmotors (100) und
- zweitens - Subtrahieren des Druckschwellwerts von dem gemittelten Auspuff
druck umfaßt, um den minimalen Druckwert zu erhalten.
5. System nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenverar
beitungsmittel ein Gleitmittelwertberechnungsmittel umfassen, das den von dem
Auspuffdruck-Mittelwertberechnungsmittel gemittelten Auspuffdruck und einen
aktuellen Auspuffdruckwert mittelt, um einen laufend gemittelten Auspuff
druckwert zu erhalten, wobei dieser den gemittelten Auspuffdruck nach jeder
Zylinderzündung ersetzt.
6. System nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drucksensor (126) ein Spitzendrucksensormittel zur Erfassung des höchsten
von jedem Zylinder (112) des Verbrennungsmotors (100) während eines
Verbrennungszyklus freigesetzten Druckes umfaßt.
7. System nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
weiter ein Analog/Digital-Wandler (602) vorgesehen ist, der mit dem Drucksen
sor (126) und den Datenverarbeitungsmitteln verbunden ist, so daß die den
Druck in dem Auspuffabschnitt darstellenden analogen elektrischen Signale vom
Drucksensor (126) in digitale Signale für die Datenverarbeitungsmittel konver
tierbar sind.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem Ana
log/Digital-Wandler (602) verbundenes Spitzendetektormittel (604) vorgesehen
ist, so daß aus den digitalen Signalen während eines normalen Verbrennungszy
klus der maximale erfaßte Druck für jeden Zylinder (112) des Verbrennungs
motors (100) bestimmbar ist.
9. System nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drucksensor (126) ein Überdruckmesser ist.
10. System nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drucksensor (126) ein piezoelektrischer Sensor ist.
11. System nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drucksensor (126) ein kapazitiver keramischer Sensor ist.
12. System nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drucksensor (126) in einem mindestens zwei Abgasleitungen (231, 233) des
Verbrennungsmotors (100) verbindenden Durchgang (256) angeordnet ist.
13. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchgang (256)
endseitige Einlässe (251, 253) mit gegenüber dem zentralen Bereich des Durch
gangs (256) verkleinerten Durchmessern umfaßt, um das Durchlassen von Aus
puffgasen zwischen den Abgasleitungen (231, 233) zu beschränken.
14. System nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Drucksen
sor (126) gegenüber dem Zentrum des Durchgangs (256) zurückgesetzt ist, um
eventuell in dem Durchgang (256) auftretende stehende Wellen auszublenden.
15. Verfahren zur Detektion von Fehlzündungen in Zylindern (112) eines Verbren
nungsmotors (100), wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- - Detektieren des von dem Verbrennungsmotor (100) erzeugten Auspuffgas drucks,
- - Detektieren von Betriebskennwerten des Verbrennungsmotors (100), die zumindest einen Wert aus der Gruppe Rotationsgeschwindigkeit, Kraft stoffverbrauch und Kühlmitteltemperatur des Verbrennungsmotors (100) umfassen,
- - Berechnen eines zu den Betriebskennwerten korrespondierenden minimalen Druckwertes,
- - Vergleichen des minimalen Druckwertes mit dem Auspuffgasdruck, und
- - Erzeugen eines Signals, das anzeigt, ob der Auspuffgasdruck geringer als der minimale Druckwert ist, um das Auftreten einer Fehlzündung in einem Zylinder (112) zu bestimmen,
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß beim Berechnen des
minimalen Druckwertes ein gemittelter Auspuffdruck für einen vollständigen
Verbrennungszyklus und unter Verwendung der detektierten Betriebskennwerte
des Verbrennungsmotors (100) ein Druckschwellwert berechnet und dieser vom
gemittelten Auspuffgasdruck subtrahiert wird, um den minimalen Druckwert zu
erhalten.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß weiter ein
Luft/Kraftstoff-Verhältnis detektiert wird, um das jedem Zylinder (112) während
eines Verbrennungszyklus zugeführte Luft/Kraftstoff-Gemisch zu bestimmen.
18. Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffzufuhr zu Zylindern (112) eines Verbren
nungsmotors (100) zur Bestimmung eines optimalen Motorbetriebszustands,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- - Verringern der einem Zylinder (112) oder mehreren Zylindern (112) des Verbrennungsmotors (100) zugeführten Kraftstoffmenge zur Verursachung einer Motorfehlzündung,
- - Detektieren der durch die unzureichende Versorgung mit Kraftstoff verur sachten Motorfehlzündung im Verbrennungsmotor (100) gemäß einem Ver fahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, und
- - Erhöhen der dem Zylinder (112) oder den Zylindern (112) zugeführten Kraftstoffmenge in Abhängigkeit von der detektierten Fehlzündung bis zu einem Grad, der ausreichend ist, um den Verbrennungsmotor (100) ohne das Auftreten einer Motorfehlzündung bei optimaler Kraftstoffausnutzung zu betreiben.
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